Ausgabe Nr. 173 vom 11. Juni 2001

Regionalkonferenz mit fünf EU-Beitrittsländern in der Wiener Hofburg
Einer Einladung der österreichischen Außenministerin Benita Ferrero-Waldner folgend, kamen deren Amtskollegen aus Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn und Slowenien am Mittwoch nach Wien. Bei dem Treffen, das in der Wiener Hofburg stattfand, wurde eine regionale Zusammenarbeit zwischen Österreich und den fünf EU-Beitrittskandidaten vereinbart. Die Außenminister begrüßen diese Initiative und hoffen auf vermehrte Unterstützung Östereichs bei den Beitrittsverhandlungen. Die Zusage einer Flexibilisierung bei der Öffnung des Arbeitsmarktes wurde vor allem vom tschechischen Außenminister Jan Kavan und dem polnischen Vizeaußenminister Andrzej Ananicz begrüßt. Ferrero-Waldner sprach von Einschleifregelungen bei den Übergangsfristen. Einen Kompromiß mit der EU erwartet Polen bereits in der kommenden Woche. Es sind weitere Treffen von Fachministern beabsichtigt. Im Juli soll in Salzburg eine Konferenz zur Inneren Sicherheit abgehalten werden. Für Dezember ist ein neuerliches Treffen der sechs Außenminister in der Slowakei geplant.

Novelle zum Schulunterrichtsgesetz mit einfacher Mehrheit beschlossen
Eine Gesetzesnovelle der Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP) sorgte am Donnerstag im Nationalrat für heftige Debatten. Mit Punkt eins dieser Schulnovelle soll die Gestaltung des Schullebens direkt an die einzelnen Schulen übertragen werden. In einem Schulpartnergremium können Lehrer, Eltern und Schüler gemeinsam autonome Verhaltensvereinbarungen erarbeiten. Es solle kein Zwang zur Schulordnung bestehen. Dies entspricht dem Wunsch vieler Eltern, Lehrer und Schüler, es gibt allerdings auch viele Gegner. Mit Punkt zwei sollte die Integration geistig behinderter Kinder auf die neunte Schulstufe (Polytechnischer Lehrgang) ausgedehnt werden, der Opposition war das zu wenig, aber für Detailfragen war Kompromißbereitschaft gegeben. Einverstanden waren alle Parteien mit Punkt drei, "Politische Bildung" als Pflichtfach einzuführen. Am Mittwochabend wurde einer Forderung der SPÖ stattgegeben, zu garantieren, daß die Schulordnung nicht nur für Schüler, sondern auch für Lehrer und Eltern zu gelten habe (z.B. notorisches Zuspätkommen u.ä.). Alle vier Bildungssprecher unterschrieben den Kompromiß als Abänderungsantrag. Damit schien eine Einigung über die sogenannten Verhaltensvereinbarungen und somit die Voraussetzungen für eine Vier-Parteien-Einigung erreicht. Am Donnerstag gab es jedoch keine Zustimmung der SPÖ. Die Verhandlungen sind gescheitert. Es konnte nur mit einfacher Mehrheit in einer Novelle zum Schulunterrichtsgesetz ein Zusatz zur Bestimmung über die "Hausordnung einer Schule" verankert werden.

Infos über Leben und Arbeiten in der EU online abrufbar
Das Arbeitsmarktservice (AMS) hat die Angebote der europaweiten Arbeitskräftevermittlung EURES (European Employment Services) in seine Website integriert http://www.ams.or.at/eures. Neben Informationen über die Lebens- und Arbeitsbedingungen in den EU-Ländern findet sich ein eigenes Verzeichnis von EURES-Beratern in Österreich. Ziel von EURES ist die Unterstützung der Job- und Personalsuche in Europa.
Außer der EURES-Jobdatenbank stehen den Interessenten auf der Website unter anderem Downloads über Aufenthaltsbestimmungen, Versicherungsleistungen und Kontaktadressen im EWR zur Verfügung. EWR-Bürger, die nach Österreich kommen, können auf der Website Informationen über den lokalen Arbeitsmarkt in vier Sprachen (englisch, französisch, italienisch und deutsch) abrufen. EURES ist ein Netz von Arbeitsverwaltungen mit rund 450 Beratern aus den meisten Ländern des europäischen Wirtschaftsraums.

Firma Kaco in St. Michael entwickelte neue Dichtungs-Systeme
Das Salzburger Kaco-Werk in St. Michael im Lungau, Salzburg wurde im Jahre 1983 gegründet. Es erzeugt Dichtungen für die Automobilindustrie Seit dem Jahr 1993 besteht eine Kooperation mit der brasilianischen Sabó-Gruppe, die in Brasilien, Argentinien und USA, zusammen mit Kaco Europa, etwa 3.000 Mitarbeiter beschäftigt, und am Standort in Ungarn bereits mehr als 200. Die Kaco-Dichtungswerke in St. Michael mit fast 200, meist hochqualifizierten Arbeitskräften, haben einen neuen Schwerpunkt mit Dichtungen für Common-Rail-Dieselpumpen gesetzt. Mit einer neuen Generation kleinerer, leichterer Gleitringdichtungen, die mit neuartigen Werkstoffen wie Siliziumcarbid erzeugt werden, wird eine wesentliche Umsatzsteigerung auf dem Amerikanischen Markt erwartet. Auf dem Spezialgebiet Wasserpumpen-Dichtungen hat St. Michael eine automatisierte Fertigung, die zusammen mit Talheim in Deutschland einen Marktanteil von 70 Prozent in Österreich und Deutschland hält.

Trumer Pils wird besonders in Westaustralien sehr geschätzt
Im Salzburger Obertrum wird seit vier Jahrhunderten Bier gebraut. Seit 225 Jahren ist das Unternehmen im Familienbesitz. Diese Brautradition wird von Magister Josef Sigl, dem Besizer der Obertrumer Privatbrauerei,
hochgehalten und fortgeführt. Obwohl die Biersorte "Pils" weltweit das meistgetrunkene Bier ist und in Deutschland rund zwei Drittel des Bierkonsums ausmacht, entfallen in Österreich nur 5,6 Prozent des Bierausstoßes auf Pils. Trotzdem ist es der Obertrumer Privatbrauerei gelungen, bereits im ersten Quartal 2001 zweistellige Zuwachsraten zu erzielen. Sie ging mit großem Abstand als Testsieger mit zwei Goldmedaillen aus einer Blindverkostung von Pils-Bieren hervor, die von der Deutschen Landwirtschaftlichen Gesellschaft veranstaltet worden war. In Westaustralien wird das Trumer Pils in der gehobenen Gastronomie angeboten und wurde in einem Artikel in Australiens größter Sonntagszeitung, der "Sunday Times", als "World´s Best Pilsner" bezeichnet.

Weltweit einzigartiger mikrochirurgischer Eingriff am AKH Wien
Mittwoch wurde an der Univ. Klinik für HNO-Krankheiten (Vorstand: Prof. Dr. Klaus Ehrenberger) am AKH (Allgemeinen Krankenhaus) Wien ein bisher weltweit einzigartiger Eingriff duchgeführt: Erstmals wurde ein Patient mit einem implantierbaren Hörgerät und einem Cochlea Implantat an beiden Ohren versorgt.
Die 38-Jährige, vor der Ertaubung berufstätige, Patientin ist seit der Jugend fortschreitend hörgeschädigt. Nach einem Hörsturz im Jänner des Jahres ist sie auf einem Ohr gänzlich ertaubt und am anderen hochgradig hörbehindert.
Der Zustand der Patientin ist nach der dreistündigen mikrochirurgischen Operation durch OA Dr. Wolf-Dieter Baumgartner ausgezeichnet. In etwa drei Wochen wird der Sprachprozessor aktiviert. Nach den bereits vorliegenden Ergebnissen der intraoperativen Neurostimulation wird die Patientin wieder hören und in den Beruf zurückkehren können.
Insgesamt wurdem am AKH Wien, als einer der international führenden Institutionen, 330 ertaubte Patienten mit einem Cochlea Implantat und 15 mit einem implantierbaren Hörgerät versorgt. Die heutige Operation ist nicht nur für die Patientin erfolgreich, sondern von hohem wissenschaftlichen Interesse, um die Zusammenschaltung der Hörbahnen durch verschiedene verschiedene Systeme zu analysieren.

NA-Analyse spürt Mikroorganismen auf Gemälden auf
Bedeutungsvolle Werke bleiben weitgehend unversehrt
Werner Lubitz vom Institut für Mikrobiologie und Genetik http://vienna.at.embnet.org hat ein gentechnisches Analyseverfahren entwickelt, das Mikroorganismen auf Wandgemälden aufspürt. Die Schädlinge können anschließend mit entsprechenden Restaurations-Methoden effektiv bekämpft werden. Der gentechnische Weg zur Entdeckung und Identifizierung gegen die schädlichen Populationen wird vom FWF http://www.fwf.ac.at , dem Wissenschaftsfonds unterstützt.
Beim Befall eines Wandgemäldes kommt es zu Verfärbungen, Flecken und zum Abbröckeln der Pigmentschicht. Mit den klassischen und aufwändigen
Untersuchungsmethoden wie dem Elektronenmikroskop können allerdings nicht alle Schädlinge entdeckt werden. Lubitz Methode spürt die Mikroorganismen direkt im Material des Gemäldes auf. "Wir unternehmen zunächst kleine Proben und ziehen die darin enthaltenen bakteriellen DNA-Sequenzen für die Analyse heran", so Lubitz. Mit der genetischen Information kann auf die Lebensgemeinschaft der Mikroorganismen rückgeschlossen werden. Über die Verwandtschaftsbeziehungen zu den Vertretern dieser Organismen kann ihr mögliches Schadenspotenzial bestimmt werden. "Die Hauptschwierigkeit der Aussage besteht allerdings darin, dass die wenigsten Mikroorganismen bekannt sind", erklärte Lubitz. Vorteil der Methode sei, dass nur sehr geringe Probemengen benötigt werden. Dadurch können bedeutungsvolle Gemälde bestmöglich bewahrt werden und die aufwändige Kultivierung der Mikroorganismen im Labor fällt weg.
Lubitz hat sein Verfahren bereits bei Wandgemälden wie in der Katharinenkapelle im Schloss Herberstein in der Steiermark, im spanischen Carmona und in Niedersachsen eingesetzt. In einer Kooperation mit dem Institut für Glas und Keramik der Uni Nürnberg hat Lubitz seine Analysen auch an diesen Materialien getestet.

Österreichs Nationalparks fanden internationale Anerkennung
Euro-Parc ist der internationale Verband von Natur- und Nationalparks. Er feierte den "Europäischen Tag der Parks" und durch die Weltnaturschutzorganisation IUCN erhielten der Nationalpark Thayatal und der Kärntner Teil des Gebietes Hohe Tauern die internationale Anerkennung. Im Bundeskanzleramt fand eine Präsentation der fünf österreichischen Nationalparks statt, die mit 2.200 km2 drei Prozent der Staatsfläche umfassen. Das Thayatal in Niederösterreich bietet zusammen mit dem tschechischen Nationalpark Podyji ein grenzenloses Naturerlebnis. Das "Drei-Länder-Gebiet" des Nationalparks Hohe Tauern verbindet Kärnten, Salzburg und Tirol, in Oberösterreich liegt der Nationalpark Kalkalpen. Das Burgenland ist mit dem Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel vertreten und das Gebiet des Nationalparks Donauauen befindet sich in Wien und Niederösterreich. Bundeskanzler Wolfgang Schüssel sprach den Nationalparkangestellten Dank und Anerkennung aus. Landwirtschaftsminister Wilhelm Molterer, der neben Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer, Sozialminister Herbert Haupt und Infrastrukturministerin Monika Forstinger an der Feier teilnahm, kündigte an, daß die Bemühungen um die Errichtung eines Nationalparks im steirischen Gesäuse fortgesetzt werden. Eine positive Machbarkeitsstudie liegt bereits vor und die Region bietet alle erforderlichen Voraussetzungen.

Annemarie Düringer zur neuen Doyenne des Burgtheaters ernannt
Am Mittwoch wurde die Kammerschauspielerin Annemarie Düringer mit der Ernennung zur neuen Doyenne des Wiener Burgtheaters geehrt. Direktor Bachler gab einen Überblick über ihre Laufbahn und Kunststaatssekretär Franz Morak überreichte ihr feierlich das Ernennungsdekret. Die in der Schweiz geborene Annemarie Düringer kam im Jahre 1949 an das Wiener Burgtheater. Nachdem sie vorübergehend einige Filmrollen angenommen hatte, kehrte sie 1960 wieder an das Wiener Burgtheaters zurück. Sie ist Trägerin des Alma-Seidler-Ringes, den ihr die vor einem Jahr verstorbene Paula Wessely vermacht hat. Nun ist sie auch deren Nachfolgerin als Doyenne sowie Ehrenmitglied des Burgtheaters.


Und nun der Sport - Ihnen gewidmet von ASN, AustrianSportsNet:
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Fußball
Vienna nahm Abschied: Kein Wunder auf der Hohen Warte
Samstag, 09. Juni ASN / Manuel Latzko
Erstmals in der 107jährigen Klubgeschichte muß der First Vienna Football Club in die dritthöchste Spielklasse Österreichs absteigen. Nach der 0:3-Auswärtsniederlage im Relegationsspiel gegen den FC Lustenau reichte es im Heimmatch auf der Hohen Warte nur zu einem 3:3. Als sich das Schicksal der Blau-Gelben abzeichnete, verdunkelten sich die Wolken über Döbling und der Himmel weinte mit. Der zweite Aufsteiger in Liga zwei heißt Pasching.
Nach der hohen Niederlage in Vorarlberg mußte ein Sieg her: Kein Wunder also, daß die Vienna rackerte, kämpfte, einfach alles versuchte, um aber schlußendlich zur Kenntnis nehmen zu müssen, daß es zum Klassenerhalt nicht mehr gereicht hat. 2000 Zuseher, soviel wie schon lange nicht, gaben den Blaubgelben dabei sozusagen das letzte Geleit.
Die ersten Minuten des Spiels gehörten den Wienern. Sie machten Druck, konnten aber keine zwingende Chance herausspielen. Die Gäste waren über Konter gefährlich. In der 29. Minute stockte den Vienna-Fans der Atem. Zweimal trafen die Vorarlberger die Latte. Lustenau wurde stärker und machte Druck.
Aber es waren die Döblinger, die 1:0 in Führung gingen. Thomas Pichlmann traf halbvolley nach einem Kreissl-Ausschuß in die Maschen. Danach wieder eine Riesenchance für die Wiener, die Führung auszubauen. Doch die Möglichkeit wurde vom Lustenau-Torwart Christian Mendes vereitelt. Anschließend schickte Schiedsrichter Drabek die Mannschaften in die Kabinen.
Beide Teams betraten in unveränderter Aufstellung den Rasen. Das Spiel verlief ähnlich wie im ersten Spielabschnitt. Die Vienna machte es, Lustenau konterte. Aus solch einem Gegenstoß erzielte Schneider unter kräftiger Mithilfe von Vienna-Goalie Günter Kreissl den verdienten Ausgleich.
Vienna-Coach Ilija Sormaz setzte alles auf eine Karte, brachte Sindelar für Graf. Aber alle Bemühungen der Wiener nutzten wenig. Robert Prinzen erzielte in der 59. Minute per Kopf die 2:1-Führung. Wieder brachte der Trainer der Döblinger einen Offensivmann, Enguelle kam für Puskas. In der 61. Minute versetzte Mario Dorner den Döblingern den "Todesstoß". Er überhob den zu weit vor seinem Tor stehenden Kreissl aus 30 Metern ...
In der 64. Minute verließ Torhüter Günter Kreissl unter Applaus der Vienna-Fans das Spielfeld. Für ihn kam der 19jährige Herbert Melchior ins Spiel.
Die Vienna steckte in keiner Phase des Spiels auf. Die Bemühungen wurden auch belohnt: Kapitän Martin Cestnik erzielte den schönsten Treffer der Partie, traf aus ca. 20 Metern genau ins Kreuzeck. Lustenau-Goalie Mendes war chancenlos.
In der Nachspielzeit wurde der Torschütze zum 1:0, Thomas Pichlmann, im Strafraum zu Fall gebracht. Phillipe Weiss trat zum Elfmeter an. Mendes war zwar am Ball noch dran, konnte den Ausgleich aber nicht verhindern.
Die Vienna verabschiedete sich mit einer kämpferisch guten Leistung aus der Ersten Division. Lustenau war die kompaktere, reifere Mannschaft und hat sich den Aufstieg redlich verdient. Nächste Saison wird eine Begegnung auf dem Spielplan der Regionalliga Ost stehen, die vor Jahren im Burgenland für volle Stadien gesorgt hat: Vienna gegen Eisenstadt...
Nach dem FC Lustenau hat nun auch Pasching den Einzug in die Erste Division geschafft. Nach einem 1:0-Sieg im Hinspiel reichte ein 2:2 gegen Kottingbrunn zum Aufstieg.

Austrias Neue beim ersten Training: Ende der violetten Sommerpause
Montag, 11. Juni
Rapid und Ried machten am Freitag den Anfang und begannen für die anstehende Saison zu üben. Ab heute proben sechs weitere Vereine für den Ernstfall in der max.Bundesliga. Salzburg und Hans Krankls Admiraner werden erst am Freitag die Sommerpause beenden.
Auch die Wiener Austria hat nach der kurzen Sommerpause heute Vormittag das Training wieder aufgenommen. Alle Spieler haben sich, da die Plätze im Horr-Stadion noch saniert werden, zur ersten Einheit im Ernst-Happel-Stadion eingefunden, Verletzungen sind keine zu beklagen.
Erstmals dabei waren auch der Slowene Zoran Pavlovic, der Chilene Rodolfo Moya, Heimkehrer George Datoru sowie die beiden Austria-Amateure Alexander Lembeck und Philipp Katzler, die in den Kader der Kampfmannschaft aufrückten.

Fußball -Der Hintergrund
Sportklub ist Stadtliga-Meister - Jetzt in der Regionalliga Ost
Montag, 11. Juni
Während der älteste Verein Österreichs nach dem Abstieg aus der Ersten Division, von der Vienna ist freilich die Rede, möglicherweise einer sehr bitteren Zukunft engegenblickt, ist ein alter Konkurrent aus der höchsten Leistungsstufe, der Wiener Sportklub, am aufsteigenden Ast. Am Sonntag konnte die Mannschaft den Titel der ISS-Stadtliga mit einem 4:0-Heimsieg über Columbia fixieren und ist nächste Saison damit wieder in der Regionalliga Ost vertreten.
Der Schlager am kommenden Sonntag gegen Donaufeld (1:2-Niederlage gegen Helfort), der sich zur Meisterschaftsentscheidung entwickeln hätte können, hat somit nur noch symbolischen Charakter. Der Sportklub ist Meister der Liga und wird in der kommenden Saison wieder auf die Vienna treffen, die erstmals in die Drittklassigkeit abgestiegen ist und sich von nun an wieder im "Kleinen Wiener Derby" mit dem WSC matchen muß. Ob sich aber der Sportklub in der Regionalliga halten wird können, ist noch fraglich. Der Traditionsverein aus Döbling hat immer noch ein Konkursverfahren laufen, die Finanzierung des Spielbetriebs ist alles andere als leicht.
1957/58 mußte der Sportklub in der österreichischen Meisterschaft lediglich eine einzige Niederlage einstecken (2:4 gegen Rapid), blieb den Rest der Saison ungeschlagen, das Duell mit den Grünweißen um den Titel sicherte sich der WSC mit einem 2:2 auf der restlos ausverkauften Pfarrwiese. Ein Jahr später verlief das Titelrennen ähnlich spannend, die Döblinger kürten sich schließlich mit einem Torverhältnis von 104:35 Toren und nur sechs abgegebenen Punkten souverän zum österreichischen Meister.
Noch heute treibt es eingefleischten Sportklub-Fans die Freuden-Tränen in die Augen, wenn sie sich an eine der legendärsten Partien der österreichischen Fußball-Geschichte zurückerinnern. Nur wenige hatten ihrer Mannschaft damals im Meistercup-Spiel gegen Juventus Turin Chancen zugesprochen, deshalb waren auch nur (!) 34.000 Zuschauer ins Wr.Stadion gekommen... Am Ende einer unfaßbaren Partie stand es 7:0 für den Sportklub, das Starensemble aus Turin wurde richtiggehend vorgeführt.
Um vielleicht doch wieder langfristig an die Erfolge früherer Tage anschließen zu können, hat der Wr. Sportklub seit 1997 eine neue Vereinsleitung. Präsident Willhelm Kaipel kann auch auf eine sportliche Vergangenheit verweisen, das Umfeld, das er geschaffen hat, arbeitet professionell. Mit dem Abstieg aus der Regionalliga nach der Saison 1997/98 erlitt man zwar einen sportlichen Rückschlag, vier Jahre danach ist man aber wieder oben. Die Ziele für die anstehende Saison werden sich auf den Klassenerhalt und die Aufbringung neuer Werbepartner beschränken.

Die Erfolge des WSC:
Österreichischer Meister in den Jahren 1922, 1958, 1959
Österreichischer Cupsieger 1923
8 Turniersiege beim Wiener-Stadthallen-Turnier
Challenge-Cup-Gewinner 1905 und 1911
B-Liga-Meister 1953
Meister der 2. Division 1977
7:0-Heimsieg gegen Juventus Turin im Europacup 1958

Basketball
Katastrophale Niederlage in Ungarn: Österreich verliert 58:100
Samstag, 09. Juni
Eine katastrophale Leistung des österreichischen Basketball-Nationalteams erlebten ca. 1000 Zuschauer im ungarischen Steinamanger. Österreichs Team verlor gegen die ungarische Nationalmannschaft überaus klar mit 58:100 Punkten. Im letzten Spiel der Hinrunde in der EM-Qualifikation mußten die Österreicher ein Debakel wie schon seit Jahren nicht mehr hinnehmen.
Obwohl die Österreicher durch die Knieverletzung von Stjepan Stazic ersatzgeschwächt antreten mußten, war die Leistung der Mannschaft desaströs. Die Partie war schon nach den ersten zwanzig Minuten entschieden, in denen nicht weniger als zwölf Ballverluste der Österreicher fast immer einen Punktezuwachs für die Gastgeber zur Folge hatten.
Bereits zur Pause zeichnete sich ein Debakel ab, da Österreichs Team schon mit 26:44 zurück lag. Das einzige, was zu diesem Zeitpunkt noch nicht entschieden war, war das Ausmaß der Katastrophe im ersten Spiel gegen die Magyaren seit 1993. Österreich kassierte im 43. Aufeinandertreffen die 29ste Niederlage.
In der EM-Qualifikation ist trotz dieser Niederlage noch nichts verloren. Den Niederlagen eben gegen Ungarn und vorher gegen Rumänien steht ein Sieg gegen Malta gegenüber. Die Entscheidung in der Qualifikation fällt erst in der Rückrunde, in der Österreich gegen Ungarn und Malta Heimvorteil hat, gegen Rumänien allerdings auswärts antreten muß.

Handball
Die Zukunft des österreichischen Handballs: Samsung verlängert Sponsor-Vertrag
Donnerstag, 31. Mai ASN / Bettina Großschedl
Der österreichische Handballbund, der zuletzt mit der definitiven WM-Qualifikation der Damen für erfreuliche Schlagzeilen sorgte, hat nun ein internationales Programm für das Jahr 2001 vor Augen, das den rotweißroten Handballern eine große und interessante Herausforderung bietet.
Erfolgstrainer Ole Eliasen will, soweit es seine zeitliche Verfügbarkeit zuläßt, Österreichs Damen-Nationalmannschaft weiterhin unterstützen und hat in Kooperation mit dem ÖHB bereits ein Vorbereitungsprogramm für die bevorstehende Weltmeisterschaft ausgearbeitet. Mischa Godor bleibt dem Betreuerstamm in jedem Fall erhalten.
Nachdem die Teilnehmer für die Frauen-Weltmeisterschaft, die vom 4. bis 16. Dezember in Italien in Szene geht, nun feststehen, kommt es am 20. Juni in Bozen zur Auslosung der vier Vorrundengruppen, in der Österreich nach dem 12. Platz bei den Europameisterschaften nur in der fünften Leistungsgruppe gesetzt ist.
Bei Österreichs Herrenteam ergeben sich nach langen Verhandlungen in der Trainerfrage nun neue Ansätze. Mag. Christian Tiefenböck, der bereits ein Konzept vorgelegt hatte, und sich bereiterklärte, die Mannschaft im Rahmen dieses "Idealkonzepts" zu leiten, kann seine Strategie aufgrund der fehlenden Mittel seitens des ÖHB doch nicht verwirklichen. So hat man umdisponiert und beabsichtigt, für die Nationalmannschaft der Männer gleich dem Frauennationalteam einen Trainer zu engagieren, der die Mannschaft vereinsunabhängig 60 Tage im Jahr in Trainingslehrgängen und Qualifikationen betreuen soll. Konkrete Verhandlungen mit zwei Kandidaten, einem Deutschen und einem Tschechen, deren Namen noch nicht genannt werden, sollen in den nächsten Wochen zu einer Entscheidung führen.
Außerdem kommt es am 15. Juni in der EHF Wien die Auslosung zur WM Qualifikation für Portugal 2003. Details zum Spielmodus gibt der europäische Verband in den nächsten Tagen bekannt.
Dank kontinuierlicher Nachwuchsarbeit konnte sich das Jugend-Nationalteam unter der sportlichen Leitung der Herren Grünanger und König für die Jugend-Europameisterschaft qualifizieren, die vom 2. bis 12. August dieses Jahres in Luxemburg ausgetragen wird. Den Kern der Mannschaft bilden die Spieler des Erfolgsteams der "West Wien Sharks", Gewinner des "Partille Cup 1997", die man in die Mannschaft Jahrgang 80 einbaute und der es schon beim ersten Anlauf gelang, sich für ein internationales Großereignis zu qualifizieren, was den Deutschen übrigens diesmal im Männer- sowie im Frauenteam verwehrt blieb.
Bei den olympischen Jugendtagen in der spanischen Stadt Murcia tritt der österreichische Handballbund vom 22. bis 26. Juli mit dem Jahrgang 1984 an, der nunmehr seit zwei Jahren vom Trainerduo Lastowitza und Frimmel betreut wird und mit dieser Beteiligung erstmals in einem Bewerb internationaler Größe antritt. Die Teilnahme beruht auf Bemühungen des Internationalen Olympischen Komitees.
Die letzten Vertragsverhandlungen mit ÖHB-Hauptsponsor Samsung, der, wie man hört, mit der bisherigen Kooperation sehr zufrieden ist, sind rasch vonstatten gegangen. Der Konzern verlängerte seine Partnerschaft mit dem Verband um ein weiteres Jahr.

Turnen
Junge Gruppe geht in Offensive - EM-Optimalziel zwölfter Rang
Montag, 11. Juni
Die Zahl 16 als permanente Begleitung: Am 15., 16. und 17. Juni (kommender Freitag bis Samstag) wird sich in Genf die 16. Europameisterschaft der Rhythmischen Gymnastik ereignen. Für Österreich geht die neu formierte Nationalgruppe (Durchschnittsalter 16) an den Start - und ist sicher, zumindest den 16. Rang des "Vorgängerensembles" (1999 in Budapest) halten zu können. Als Optimalziel angestrebt wird der zwölfte Platz. Favorisiert werden Olympiasieger Russland, Weißrussland, Griechenland und Bulgarien.
Die neue österreichische Nationalgruppe besteht aus Katrin Ambrosi (16, Wien), Susanne Falkner (16, Linz), Belinda Nagel (16, Dornbirn), Hanna Oberhofer (16, Innsbruck), Katrin Purrer (15, Graz), Marlis Schosser (18, Salzburg) sowie Julia Peherstorfer (15, Röthis/V, Ersatz). Trainiert wird das sehr junge Ensemble, das in Genf seine beiden Küren mit den Keulen bzw. mit Bällen & Seilen vorstellen wird, von der selbst erst 23jährigen Wienerin Sigrid Klingenböck. Trotz dieses Erfahrungsmankos ist aber Offensive angesagt: Heuer gelangen bereits auf Anhieb mehrere für die Zukunft viel versprechende Finalplazierungen bei internationalen Turnieren.
Im Einzelbewerb sind heuer nur die besten 16 der letzten EM startberechtigt, Österreichs Meisterin Ursula Zigler verpaßte dieses Limit leider um zwei Plätze und 16 Hundertstelpunkte.