Ausgabe Nr. 195 vom 12. November 2001                                                    Hier klicken für Abonnement

2002 zum Jahr der AuslandsösterreicherInnen erklärt
Die österreichische Bundesregierung hat am 23. Oktober - kurz vor dem österreichischen Nationalfeiertag - das kommende Jahr 2002 zum Jahr der AuslandsösterreicherInnen erklärt.
Zu den dafür maßgeblichen Gründen zählen

* das 50-jährigen Bestehen des Weltbunds der Österreicher im Ausland (WBÖA), der Dachorganisation etwa der Hälfte der AuslandösterreicherInnen-Vereine im Ausland, der gemeinsam mit dem Auslandösterreicherwerk (AÖW) zu den führenden Dach- und Serviceorganisationen für AuslandsösterreicherInnen zählt; ferner

* der im nächsten Jahr in die entscheidende Phase eintretende Prozess der Fusion des Weltbunds der Österreicher im Ausland mit dem Auslandösterreicherwerk zu einer einheitlichen und noch schlagkräftigeren Vertretungs- und Serviceorganisation der AuslandsösterreicherInnnen und

* die Betonung "der Wertschätzung an alle Auslandsösterreicherinnen und Auslandsösterreicher" durch die Bundesregierung.

Für das Jahr 2002 ist eine Reihe von Aktivitäten im Zusammenhang mit den AuslandsösterreicherInnen in Aussicht genommen. Eine davon ist die Herausgabe einer Sonderpostmarke mit dem Bild eines/r berühmten AuslandsösterreicherIn.

Zukunft ohne neue Schulden - Nulldefizit bereits 2001 erreicht
Bundeskanzler Wolfgang Schüssel berichtete vergangene Woche nach dem Ministerrat, dass bereits heuer - und damit ein Jahr früher als geplant - das von der Bundesregierung angestrebte Ziel eines gesamtstaatlichen Nulldefizits erreicht werden konnte. Die Regierung habe ihr Ziel, eine Zukunft ohne neue Schulden, erreicht. Dies sei der Erfolg einer konsequenten Budget- und Wirtschaftspolitik. Man habe im Jahr 2000 den richtigen Zeitpunkt für Strukturmaßnahmen gewählt und damit die Voraussetzungen geschaffen, um keine neuen Schulden mehr machen zu müssen. Im Unterschied zu anderen europäischen Staaten habe die Regierung den turn-around geschafft. Dennoch konnten mehr Budgetmittel für die Bereiche Bildung, Forschung und Infrastruktur zur Verfügung gestellt werden.

Regierungsparteien präsentierten gemeinsamen Temelin-Antrag
ÖVP-Klubobmann Dr. Andreas Khol und FPÖ-Klubobmann Ing. Peter Westenthaler haben heute, Montag, im Rahmen eines Gespräches der vier Klubobleute und Umweltminister Molterer einen gemeinsamen Temelin-Antrag präsentiert, der Grundlage für eine Vier-Parteien-Entschließung sein soll. "Ein Konsens scheint möglich", sagte Khol nach dem Gespräch der Klubobleute, das er als "gute Generaldebatte in gutem Klima" bezeichnete. Im Rahmen des heutigen Gespräches habe man vorerst über den Bericht diskutiert, den Umweltminister Molterer vorige Woche vorgelegt hatte und der von allen Klubobmännern als gut qualifiziert wurde. Weiters wurde über den Antrag gesprochen, den die Klubobmänner Khol und Westenthaler gemeinsam erarbeitet und als Vorschlag für einen Vier-Parteien-Entschließungsantrag dem heutigen Treffen unterbreitet haben. Am Nachmittag des Freitag dieser Woche wird die heutige Runde daher wieder zusammentreffen, um Vorschläge der Grünen und - wie Khol hofft auch der SPÖ" - bezüglich dieses Antrages zu beraten. Khol hält einen Vier-Parteien-Konsens für möglich.

Kinderfragen: Österreich steht sehr gut da
Anlässlich seiner Teilnahme an der am Freitag stattgefundenen Sitzung der europäischen Minister für Kinderfragen nahm der Bundesminister für soziale Sicherheit und Generationen, Mag. Herbert Haupt, Stellung. Österreich stehe im internationalen Vergleich sehr gut da, es gelte nun, da und dort Verbesserungen zu erreichen. Die Sitzung sei die zweite dieser Art, es sei vereinbart worden, dass sich die europäischen Minister für Kinderfragen deshalb im November treffen sollten, da in diesem Monat der UN-Tag des Kindes stattfinde, und dies somit ein geeigneter Zeitraum für diesbezügliche Diskussionen sei.

Österreich stellt Vizepräsidentin in der Sozialistischen Jugend Internationale
Bei dem am vergangenen Wochenende in Südafrika abgehaltenen IUSY-Kongress der Sozialistischen Jugend Internationale wurde mit Muna Duzdar, die innerhalb der Sozialistischen Jugend Österreichs (SJÖ) seit einem Jahr die Funktion der internationalen Sekretärin innehat, wiederum eine Vertreterin aus Österreich zur IUSY Vize-Präsidentin gewählt. SPÖ-Vorsitzender Alfred Gusenbauer gratulierte Duzdar am Montag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst zu diesem "großen Erfolg". In der "beachtlichen Präsenz" der österreichischen JungsozialistInnen auf globaler Ebene sieht Gusenbauer auch "eine weitere Bestätigung für das hohe internationale Ansehen, das die österreichische Sozialdemokratie und ihre Jugendorganisationen genießen". Gusenbauer war früher selbst Präsident der IUSY und als Jugendvertreter auch Vizepräsident der Sozialistischen Internationale.

Streitpunkt "Fiskal-Lkw": Wichtiger Etappensieg für Österreichs Wirtschaft
In der Frage des Vorsteuerabzugs für sogenannte Minivans ("Fiskal-Lkw") ist eine für Österreich positive Vorentscheidung gefallen: Generalanwalt L.A. Geelhoed weist in seinem dieser Tage vorgelegten Schlussantrag vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) darauf hin, dass die 1996 verfügte Einschränkung des Vorsteuerabzugs nicht EU-konform wäre. Schlussanträge des Generalanwalts geben in der Regel die Richtung für die weitere Behandlung vor dem Gerichtshof vor. Damit stehen die Chancen gut, dass das in etwa zwei bis drei Monaten zu erwartende abschließende EuGH-Urteil der Rechtsmeinung des Generalanwaltes folgt.

JoWooD mit starkem Umsatz- und Ergebniswachstum
Rottenmann - Die JoWooD Gruppe verzeichnete in den ersten drei Quartalen 2001 erneut ein deutliches Umsatz- und Ergebniswachstum. Der Umsatz erreichte zu Ende des 3.Quartals EUR 27,4 Mio. Im Vergleich zum Vorjahreswert stellt dies - trotz der Ereignisse um den 11. September und der damit verbundenen Verschiebung von World War III ins 4. Quartal - eine Versechsfachung des Umsatzes dar. Das EBIT erreichte nach drei Quartalen EUR 0,277 Mio. und übertrifft damit das Vorjahresergebnis deutlich sowie die eigenen Erwartungen die zum Ende des dritten Quartals von einem leicht negativen EBIT ausgingen. Das Konzernergebnis stieg im Vergleich zum Vorjahreswert um EUR 1,7 Mio. auf EUR 1,8 Mio. Erfolge durch neue Spiele und Kooperationen mit Disney und Phenomedia Wachstum und Marktposition der JoWooD konnten im laufenden Geschäftsjahr durch bisher bereits 11 Releases - darunter Erfolgstitel wie Jack Orlando, Gorasul und Zax-The Alien Hunter - deutlich verstärkt werden.

ÖKV warnt: Eigenkapital österreichischer Firmen europaweit an vorletzter Stelle
Mit ihrer Eigenkapitalausstattung liegen Österreichs Firmen europaweit an vorletzter Stelle. Dies stellt die Österreichische Kreditversicherungs-AG (ÖKV), die Forderungen österreichischer Firmen im Wert von rund 133 Milliarden Schilling (9,6 Mrd. Euro) versichert, anhand eines Bilanzvergleichs europäischer Kapitalgesellschaften (Europäische BACH-Datenbank 2000/letzte verfügbare Zahlen) und den ihr zur Verfügung stehenden Unterlagen ausländischer Firmen fest. Portugals, Belgiens und Spaniens Betriebe haben 42 %, 39 % bzw. 38 %, österreichische Unternehmen hingegen durchschnittlich nur 28 % Eigenkapital. Sie liegen somit europaweit an vorletzter Stelle knapp hinter Italien (27 %).

Mauerentfeuchtung durch Umpolung der Wassermoleküle macht weltweit Furore
Unter 600 Teilnehmern aus 24 Ländern auf der Nürnberger Erfinder- und Neuheiten-Messe wurde der Niederrösterreicher Ing. Wilhelm Mohorn mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Er erhielt die Ehrung für das von ihm erfundene und patentierte Aquapol-System. Dieses ist sowohl in der Lage, feuchte Mauern ohne Chemie, ohne Strom und ohne Bauarbeiten (Mauersägen) durch eine reine Umpolung der Wassermoleküle trocken zu legen als auch - durch Umkehr des Systems - bei Bedarf ohne sichtbaren physikalischen Eingriff den Boden zu befeuchten.

Weinbau: Österreich führt beim Umstellungsprogramm
Die erfolgreiche Abwicklung der Umstellungsaktion im Weinbau stand im Mittelpunkt der Delegiertenversammlung des Österreichischen Weinbauverbandes im Reichensteinhof in Poysdorf. Die erfreuliche Feststellung von Sektionschef Walter Klasz vom Landwirtschaftsministerium, dass Österreich beim Umstellungsmodell Klassenbester sei, wurde mit folgenden eindrucksvollen Fakten untermauert: Bisher wurden 3.824 Beihilfeansuchen eingebracht, davon bereits 2.086 ausbezahlt. Die Umstellungsfläche umfasst 3.120 ha, davon wurden 1.900 ha ausbezahlt. Das Beihilfevolumen erreicht ATS 287 Mio., davon werden ATS 165,5 Mio. in zwei Tranchen ausbezahlt. Die dritte Tranche im Jahre 2002 erreicht ATS 104 Mio.

50 Jahre "Klagenfurt"-Zeitung
Seit 50 Jahren begleitet die "Klagenfurt"-Zeitung nun schon die Bewohner der Stadt, aber auch Klagenfurter, die im Ausland wohnen und ihre Nachrichten von Zuhause abonniert haben. "Für die Bürger der Landeshauptstadt Klagenfurt", war das Gründungsmotto des Amtsblattes. 50 Jahre später ist dies immer noch die oberste Devise der Stadtzeitung. Bunt und vielfältig, wie das Leben in der Stadt ist sie in diesen 50 Jahren geworden - die Stadtzeitung. Sie begleitet die Klagenfurter nunmehr durch fünf Jahrzehnte. Jedes Redaktionsteam war und ist bemüht umfassende Information zu bieten, über alles, was sich in unserer Stadt tut. In diesen fünf Jahrzehnten hat sich die Stadtzeitung einen wichtigen Platz im Klagenfurter Medienwesen erarbeitet, ist gleichzeitig Chronist der Stadtgeschichte.

27 Bewerber für österreichisches Privat-TV
27 Bewerbungen für bundesweites und regionales Privat-TV in Österreich sind bis vergangenen Mittwoch bei der Kommunikationsbehörde KommAustria abgegeben worden. Das teilte die Behörde nach dem Ende der Einreichfrist mit. Wie erwartet ist vor allem der Ansturm auf die Wiener Sendefrequenz groß. Sieben Bewerber wollen Stadtfernsehen für die Bundeshauptstadt auf die Beine stellen. Ebenso viele Bewerber stellten Anträge für bundesweites Privat-TV.
Die bekanntesten Werber um Wiener Privat-TV sind der lokale Kabelsender TIV gemeinsam mit ET Multimedia als Smart.city.tv, der Sender Puls City TV, hinter dem zu 30 Prozent die Gewista Media Holding GmbH steht, und der deutsche Nachrichtensender n-tv, der auch in Linz senden will. Das bisher einzige bundesweite Privat-TV-Unternehmen ATV will nur österreichweit senden und verzichtet auf eine Bewerbung für Wien. Die restlichen 13 Anträge betreffen die Städte Linz und Salzburg sowie andere Regionen in den Bundesländern.

Sponsorvertrag mit Mäzen Donald Kahn unterzeichnet
Einer einzigartigen Mozart-Stätte wird ab 2005 wieder der ihr gebührende Stellenwert zurückgegeben. Die Große Universitätsaula ist eine authentische Spielstätte, die glücklicherweise erhalten blieb. Viele Zeitgenossen konnten darin das siebenjährige Wunderkind Wolfgang Amadeus Mozart bei Tanz und Spiel erleben. In dieser Spielstätte wurde auch 1767 die erste Oper des Elfjährigen, "Apollo und Hyacinthus", uraufgeführt.
Der alsbald nach der Universitätsgründung im 17. Jahrhundert als Theater genutzte Raum, seit der Einstellung des Theaterbetriebs durch Mozarts sparsamen Widersacher, den Fürsterzbischof Graf Colloredo, erst wieder durch eine Restaurierung in den Siebzigerjahren des vorigen Jahrhunderts als Spielstätte gewonnen, bedarf inzwischen einer erneuten umfassenden Renovierung. Diese soll in Vorbereitung auf das Mozart-Jahr 2006 zugleich einen den heutigen Ansprüchen genügenden Konzert- und Theaterbetrieb und damit die Einbeziehung in die Festspielstätten als kongenialer Aufführungsort vor allem der mozartschen Jugendwerke erlauben.
Auf Grund der schwierigen finanziellen Situation der öffentlichen Haushalte sah das Finanzierungskonzept für die Aufbringung der Mittel in Höhe von 38 Millionen Schilling von Beginn an einen wesentlichen Beitrag durch Sponsorleistungen vor. Dank der großzügigen Unterstützung durch Mrs. Jeanne und Mr. Donald Kahn in der Höhe von 16 Millionen Schilling sind nahezu 50 Prozent der projektierten Errichtungskosten gedeckt. Der Restbetrag wird im Wesentlichen von der Bundesimmobiliengesellschaft aufgebracht. Das Land Salzburg und das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur haben weitere zwei bis drei Millionen Schilling in Aussicht gestellt.

Wien-Tourismus mit Volksoper auf "Deutschland-Tournee"
Vor wenigen Tagen starteten der Wien-Tourismus und die Volksoper eine Serie gemeinsamer Auftritte in Deutschland, um Wiens Wintersaison und die Highlights des kommenden Jahres zu promoten: Tourismusdirektor Mag. Karl Seitlinger und Volksoperndirektor Dominique Mentha laden zu Pressekonferenzen, für Reiseveranstalter und -büros werden Workshops abgehalten, und bei Abendveranstaltungen bieten drei Künstler/innen der Volksoper musikalische Gustostücke aus Wien. "Premiere" war am 7. November in München.

Wiener Sängerknaben singen für Hainburger Kulturschatz
Mit dem am 23. November 2001 im Hainburger Künstlerhaus um 18.30 Uhr stattfindenden Benefizkonzert unterstützen die Wiener Sängerknaben den Rückkauf eines der schönsten und best erhaltenen Hochreliefs aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Das Kapitell zeigt einen Löwen - die älteste Darstellung des Hainburger Wappentieres.
Einen musikalischen Ohrenschmaus bieten die Wiener Sängerknaben bei diesem Konzert. "Mit Auszügen aus Pergolesis "Stabat Mater" und geistlichen Liedern wie "Ave Maria" von Franz Schubert oder "Panis angelicus" von César Franck wollen wir Hainburg helfen, dieses einzigartige Kunstwerk von enormem kulturellen, künstlerischen und historischen Wert zurückzugewinnen", erklärt Gerald Wirth, künstlerischer Leiter der Wiener Sängerknaben. Anstelle eines Kartenpreises dienen verkleinerte Kopien des Reliefs à ATS 1.000,00/ EURO 72,67 zur finanziellen Unterstützung.

Und nun der Sport - Ihnen gewidmet von ASN, AustrianSportsNet:

Fußball
Drama verloren, Herzen erobert - Österreich unterliegt Türkei 0:1
Samstag, 10. November 2001 ASN / GERALD FUCHS
Österreich mußte sich nach einem dramatischen Kampf ums WM-Ticket daheim der Türkei mit 0:1 (Okan, 60.) geschlagen geben, braucht nun im zweiten Relegationsspiel ein Fußball-Wunder, um zur Weltmeisterschaft fahren zu können. Möglich ist aber alles. Der Kampfgeist dieser Mannschaft gibt Hoffnung.
Die Stimmung elektrisierte schon gut eine halbe Stunde vor Anpfiff. Wenn 18.000 Türken und 30.000 Österreicher ihre Choräle anstimmen, ihre Hymnen inbrünstig intonieren, bleibt einem eine Gänsehaut nicht erspart. "Immer wieder Österreich!" aus Tausenden Kehlen - phantastisch, schaurig, schön. Das Happel-Stadion als stimmungsmäßiger Tempel des Fußballs. In dieser Dimension ein Erlebnis mit Seltenheitswert.
In den ersten Spielminuten aber verschlug es einem die Sprache, schaltete man um auf Kurzatmung und rechnete im Spiel der Spiele zunächst mit dem Schlimmsten. Die Türken nämlich lancierten eine Anfangsoffensive, die es in sich hatte, die Rotweißrot einschnürte, keine Aktionen der Gastgeber, sondern nur Reaktionen zuließ. Höhepunkt dieser Phase war ein Kopfball von Alpay, der Ball ging jedoch links am Tor vorbei... 30.000 im Happelstadion atmeten tief durch. Ein hektischer Beginn, in dem es Österreich aber gelang, ab der siebenten Minute das Spiel einigermaßen in den Griff zu bekommen. Ein Eckballserie der Österreicher wirkte dabei wie ein Befreiungsschlag.
In der 17. Minute machte sich erstmals Hoffnung breit im rotweißroten Lager. Denn Andreas Herzog, Goldschütze des 1:1 von Israel, trat nach einem Foul an Baur in seinem 92. Länderspiel zum Freistoß an. Der Kapitän aber donnerte das Leder in die Fünf-Mann-Mauer der Türken. Mitte der ersten Hälfte stellte sich dann so etwas wie eine Pattstellung ein in dieser harten Partie. Beide Abwehren standen im großen und ganzen sicher, die Österreicher, die stets immens lange Wege gingen, versuchten zudem die Räume an den Flanken eng zu machen, während Herzog trachtete, das Spiel zu lenken, Ideen einzustreuen und Strafner Sükür zumeist unter Kontrolle hatte. An der besten Tormöglichkeit der Heimischen vor der Pause war der "Nasenbär", wie Toni Polster Herzog neuerdings nennt, aber nicht beteiligt, vielmehr kam Flögel auf der linken Seite durch, landete seine Maßflanke auch präzise bei Haas, der sich vom Elfmeterpunkt in den Ball hechtete, aber im blendenden Torhüter Rüstü seinen Meister fand (26.). Drei Minuten später hatten wiederum die türkischen Fans den Torschrei auf den Lippen, während die österreichischen mit banger Furcht vorm Gegentreffer die Flugbahn des Spielgerätes verfolgten und dabei sahen, wie Ergün knapp links an Wohlfahrts Gehäuse vorbeischoß.
In der zweiten Hälfte hatten zu Beginn wieder die Türken kurzfristig das Zepter in der Hand, benötigte Rotweißrot einige Minuten, um wieder auf Touren zu kommen. Beide Teams öffneten nun vermehrt die Abwehr, suchten mehr als im ersten Spielabschnitt ihr Heil in der Offensive. Lexa, wie in Israel für Schopp (in der 53. Minute) ins Spiel gekommen, sorgte bei seinem Länderspieldebüt in der Heimat auf der rechten Seite für Schwung. Und Österreich kam nun auch - selten, aber doch - zu Chancen. Beispielsweise durch Baur, dessen spektakulärer Volleyschuß in der 59. Minute übers Tor ging... Eine Minute später aber folgte der Schock für Fußball-Österreich. Flögel, einen Augenblick unkonzentriert, konnte Okan nicht mehr stoppen, der plötzlich vor Wohlfahrt stand und ins linke Eck einschoß - 0:1. 18.000 verfielen in einen kollektiven Freudentaumel... Baric reagierte nach dem 1001. Gegentreffer in der heimischen Länderspielgeschichte, brachte in der 61. Minute den pfeilschnellen Weissenberger für Wallner. Kurz darauf wechselte auch Senol Günes, der Teamchef der Türkei. Er festigte seine Abwehr, indem er Fatih für Bastürk ins Spiel schickte, was sein Gegenüber wiederum mit dem Wechsel Kitzbichler für Hiden beantwortete.
Österreich wirkte nach dem Gegentreffer zunächst gehemmt, hatte dann in der 75. Minute aber eine große Ausgleichschance. Und wieder war Haas dabei der Hauptdarsteller: Weissenberger flankt von links, der Grazer versucht es erneut mit dem Kopf, das Leder springt noch auf dem Boden auf und über Tormann Rüstü, der geschlagen gewesen wäre, an die Latte...
Österreich kämpfte in Folge beherzt weiter, stemmte sich mit vollstem Einsatz gegen die Niederlage. Da wirkte Baurs "Turbanverband", der Tiroler hatte sich bei einem Zusammenstoß mit Sükür (79.) eine blutende Kopfwunde zugezogen, wie ein Symbol des ungebrochenen rotweißroten Kampfgeistes. In den letzten zehn Minuten (Nachspielzeit vier Minuten) häuften sich nochmals die Chancen für Österreich, beispielsweise durch einen Weitschuß von Herzog (85.). Oder durch einen Schußversuch von Haas (86.). Oder durch Baurs "Knieschuß" aus fünf Metern... Das Glück aber ließ sich an diesem Tag nicht mehr zwingen... "Auf Wiedersehen", skandierten die türkischen Fans enthusiastisch nach dem Schlußpiff. Dieses wird am 14.11. erfolgen. Ob Rotweißrot dabei ein Wunder vollbringen kann? Realismus ist in der jetzigen Situation jedenfalls fehl am Platz. Der Traum von der WM-Endrunde ist noch nicht ganz ausgeträumt ...
Andreas Herzog brachte es nach dem Spiel auf den Punkt: "Die Chancen stehen nun bei 30:70, daß wir es noch schaffen. Aber die Türken haben nicht die nervenstärkste Mannschaft, das hat man schon bei ihrer Heimniederlage gegen Schweden gesehen. Wir haben noch Möglichkeiten!" Auch Teamchef Otto Baric kehrte freilich den (Zweck?-)Optimisten hervor: "Die Ausgangssituation", sprach er, "ist nun in etwa so, als wäre dieses Spiel 0:0 ausgegangen. Wir müssen ein Tor schießen. Die Chance ist da. Die Türken sind heute gut gestanden, sie waren aber nicht um dieses Tor besser."

So kommt Österreich noch zur WM
Das 0:1 im Wiener Ernst-Happel-Stadion hat Österreichs Ausgangsposition gegen die Türkei im Kampf um ein Weltmeisterschafts-Ticket freilich nicht verbessert. Die Chance aber lebt dennoch! Rotweißrot müßte am Mittwoch in Istanbul die Gastgeber zumindest mit 2:1 besiegen, um sich innerhalb der 90 Minuten zu qualifizieren, oder ein 1:0 erkämpfen, um eine Verlängerung erzwingen zu können. Würde es zu einer Verlängerung kommen, müßte ein "Golden Goal" entscheiden. Im Falle einer torlosen Nachspielphase bliebe den beiden Mannschaften ein Elfmeterschießen nicht erspart ...

Basketball
St. Pölten muß nach Kaposvar - Ungarischer Meister enorm heimstark
Montag, 12. November 2001 ASN / RED
Sieben Heimspiele (fünf in der Meisterschaft, zwei im Korac-Cup), sieben zum Großteil deutliche Siege: Diese beeindruckende Bilanz in der laufenden Saison weist der ungarische Meister und Cupfinalist 2001, KK Kaposvar, auf, der am Mittwoch (18:30) im ersten Spiel der ECK-Gruppe H die UKJ SÜBA St. Pölten empfängt. Auch deshalb steht Kevin Bradley, Pete Strobl & Co. ein überaus schwerer Gang bevor. Der Pfleger-Bus mit dem Team der UKJ SÜBA an Bord bricht Dienstag Früh nach Kaposvar auf. Fahrzeit: Etwa acht Stunden.
Für UKJ SÜBA-Head-Coach Mauro Parra bleiben die bevorstehenden Begegnungen im ECK in erster Linie Lernprozesse. "Jedes internationale Bewerbspiel ist besser als lediglich Tests gegen ausländische Mannschaften. Davon können unsere überwiegend sehr jungen Spieler nur profitieren."
Daß Kaposvar ein überaus "schwerer Brocken" ist, weiß Parra. Davon zeugen nicht nur die bisherigen Ergebnisse in der ungarischen Meisterschaft, sondern auch im ECK. Das Team aus der Stadt im Komitat Somogy hat in den ECK-Eliminationsrunden I und II sowohl gegen Triglav Rijeka (CRO) als auch gegen KS Pruszkow (POL) jeweils mit deutlichen Heimsiegen - 90:73 bzw. 96:81 - den Grundstein zum Aufstieg gelegt.
Bei der UKJ SÜBA werden auch gegen Kaposvar die verletzten Andreas Worenz, Tadas Petravicius und Kapitän Serguei Orekhov fehlen. Die nächste Begegnung nach dem Spiel in Ungarn steht wegen der "Nationalteampause" in Meisterschaft und Europacup erst am 2.12. bei den Wörthersee Piraten auf dem Programm. Drei Tage später ( 5.12., 19:00, Landessportschule) empfängt die UKJ SÜBA im ECK den slowenischen Meisterschaftsdritten der vergangenen Saison, Slovan Laibach.

Volleyball
Döbling gewinnt wieder - 3:1-Erfolg über Klagenfurt
Montag, 12. November 2001 ASN / RED
Döbling schlägt Hypo VBK Klagenfurt in 4 klaren Sätzen 3:1 (15,17,-16,14) und setzt sich vor dem letzten Spiel der Hinrunde des AVL-Grunddurchgangs vom 9. Relegationsplatz ab.
So hatten sich's die Döblinger wohl von Saisonbeginn an vorgestellt. Druckvoll von Beginn an der Mittelangriff über Berthold Kren und den wiederkehrenden Franz Strakonitzky. Einen sicheren Diagonalspieler Harald Mayer, aggressive Außenangreifer Andreas Schindler und Topscorer Didi Maderböck. Dazu eine gut eingestellte Annahme und Feldverteidigung organisiert von Libero Daniel Lion und einen variantenreichen Aufspieler Herwig Zuccato.
Döbling hatte mit einer starken Serviceleistung den Grundstein gelegt und beherrschte in den ersten beiden Sätzen den dadurch unter Druck geratenen Gegner klar. Nur im dritten Satz riß kurzfristig der Faden und die Klagenfurter mit Spielertrainer Heli Voggenberger holten sich diesen 25:16. Im vierten Durchgang war Döbling wieder Herr der Lage, um den Gästen aus Klagenfurt nur 14 Punkte zu gönnen.
Jetzt können sich die Döblinger um Coach Vladimir Ananev in Ruhe auf die bevorstehenden wichtigen Auswärtsspiele gegen Enns (18.11.2001) und Feldkirch (25.11.2001) vorbereiten. Werden beide gewonnen ist man dem erklärten Minimalziel Meister-Play-Off zwei Riesenschritte näher.

Tischtennis
Schlager unterliegt Nummer eins - Wang gewinnt Tischtennis-Krimi
Samstag, 10. November 2001 ASN / RED
Werner Schlager hatte bereits den ganz großen Erfolg am Schläger, verlor dann aber im Viertelfinale des Weltcups in Courmayeur gegen den chinesischen Weltranglisten-Führenden Wang Liqin nach einer 3:1-Führung doch noch mit 3:4.
Anschließend haderte Schlager mit dem Tischtennisglück: "Ich war super drauf, aber schlußendlich hat mir auch das Glück gefehlt. Seine Bälle sind oft an die Kante gesprungen, meine nicht... Das war letztlich in diesem knappen Spiel ausschlaggebend!"
Österreichs Nummer eins, die zwei Matchbälle nicht verwerten konnte, verlor Satz Nummer eins, gewann aber in Folge die nächsten drei "Durchgänge". Wang jedoch ließ nicht locker, kämpfte sich zurück, da konnte der 29jährige Niederösterreicher noch so gut servieren. Im Entscheidungssatz lag Schlager bereits mit 8:6 in Führung, Wang verkraftete aber auch diesen Rückstand und gewann den Satz noch mit 12:10.

Segeln
Vorreiter und Nachahmer - Österreichs Segler setzen Trends
Montag, 12. November 2001 ASN / RED
Österreichs Spitzensegler finden Nachahmer und sind gefordert, erneut in die Trickkiste zu packen. Noch nie war die Materialfrage im Tornado so entscheidend wie heute.
Die Geschwindigkeitsüberlegenheit von Roman Hagara und Hans Peter Steinacher in Sydney basierte nicht auf Zufall. Die jahrelange Segelentwicklung wurde mit Gold belohnt, jetzt macht das Beispiel Schule. Ob Franzosen, Engländer oder Amerikaner, jede Nation vertraut hinsichtlich Material ihren eigenen Spezialisten. Was für die Österreicher Jessenig bzw. Ullman, ist etwa für die Briten North-Sails. Wobei mit dem Mast eine neue Komponente hinzu kommt. Durch die größere Segelfläche und das Doppeltrapez ist Belastung nicht gleich Belastung. Derzeit gibt es drei verschiedene Masten, die sich in punkto Härte und somit Biegung unterscheiden. "Wir müssen alle testen und gepaart mit den Segeln die jeweils beste Kombination herausfiltern", erzählt Olympiasieger Hagara. Eine mühsame wie kostspielige Arbeit. Die Materialentwicklung wird zum Millionenspiel.
Doch nicht nur in diesem Bereich finden die Österreicher Nachahmer. 140kg Mannschaftsgewicht wird zum Nonplusultra. Soviel bringen Hagara und Steinacher auf die Waage, exakt soviel gilt es nun für viele zu haben. Das Wintertrainingslager auf den Kanarischen Inseln zieht plötzlich die gesamte europäische Spitze an. "Man sucht den Vergleich mit uns, fraglich ist nur, ob wir uns auch vergleichen wollen", sagt Trainer Alfred Pelinka, der mit der ersten Einheit im sonnigen Süden zufrieden war. Der neue Gennakerbaum scheint sich zu bewähren, Andreas Hagara und Michael Seidl kommen immer besser in Fahrt. "Die interne Konkurrenz ist ein wichtiger Motivationsfaktor, nur so können wir uns auch in Zukunft an der Spitze behaupten."
Ende November fliegt das Quintett wieder nach Las Palmas. Neben erneuten Materialtests soll die 3.Semana Olympica Canaria de Vela neue Erkenntnisse bringen. "Die Regatta ist hochkarätig besetzt und wird zeigen, ob wir in die richtige Richtung arbeiten", so Andreas Hagara.
Diese Richtung wird zur Zeit von der Aerodynamik bestimmt. Die Segler machen gemeinsame Sache mit Dr. Wolfram Müller vom Institut der Biophysik (Uni Graz), der unter anderem auch den ÖSV-Adlern das Fliegen leichter macht. "Der Gennakerbaum ist ein Beispiel, aber es gibt weitere Beispiele, wo sich aerodynamische Vorteile herausfiltern lassen." Welche wollen Hagara und Co. naturgemäß nicht zum besten geben. "Damit es die anderen nicht gleich wieder nachmachen ..."