Ausgabe Nr. 182 vom 13. August 2001

Schüssel: "Wir haben Österreich auf eine gute Basis gestellt"
Eine "überwiegend positive Bilanz" zu drei Halbjahressessionen der Regierungsarbeit präsentierte Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Vizekanzlerin Dr. Susanne Riess-Passer. Man habe nicht nur reagiert, sondern regiert, vieles sei bisher "sehr gut gelaufen", man habe "Österreich auf eine gute Basis gestellt", aus "Österreich neu regieren" sei "Österreich erfolgreich regieren" geworden. "Wer den Mut zur Veränderung hat, wer Stillstand überwinden will, muss sich loslösen von manchen Gewohnheiten", nannte Schüssel den Preis für die in Angriff genommenen Veränderungen. Es sei aber auch für das Verhalten früherer Regierungen ein Preis zu bezahlen gewesen, der darin bestanden habe, dass schließlich gar nichts mehr entschieden worden sei. "Und dieser Preis war uns zu hoch", betonte der Bundeskanzler.
Trotz der positiven Bilanz gebe es keinen Grund, in ein "Triumphgeheul" auszubrechen. Es gebe noch vieles zu tun, manches könne besser klappen und einiges müsse runder werden, so der Bundeskanzler.
Es gebe auch bereits eine Reihe von sichtbaren Ergebnissen der in Angriff genommenen Reformen, z.B. eine Halbierung von Neuzugängen bei der Frühpension. "Das ist ein Ergebnis von Österreich erfolgreich regieren", sagte Schüssel, für den die Inangriffnahme des Tabuthemas Frühpension verantwortlich ist, dass die Dinge "Gott sei Dank besser geworden" sind. Man habe den Mut gehabt, mit dem Schuldenmachen aufzuhören und sich der Vergangenheit zu stellen, aber auch auf manche Themen nicht einzugehen sowie die Ehrlichkeit, nichts zu versprechen, was man sich nicht leisten könne. "Auf diesem Weg wollen wir weitergehen", meinte der Bundeskanzler abschließend.

Verwaltungsreform: Finz rechnet ab 2003 mit 20 Mrd Einsparungsvolumen
Finanzstaatssekretär Alfred Finz hält durch die Verwaltungsreform ab 2003 jährliche Einsparungen von 20 Mrd S für realistisch. Darin inbegriffen sind 15 Mrd durch nicht Nachbesetzung von Bundesdienststellen sowie die mit den Ländern vereinbarten 3,5 Mrd S. Der Rest soll durch weitere Maßnahmen, wie die zentrale Bundesbeschaffungsagentur oder die Konzentration der Bundesbuchhaltung auf vier Standorte hereinkommen, so Finz.

Nach OGH-Urteil zur Frühpension: AK klagt Republik Österreich
Durch das Urteil des Obersten Gerichtshofs zur rückwirkenden Abschaffung der vorzeitigen Alterspension wegen geminderter Arbeitsfähigkeit sieht sich die Arbeiterkammer in ihrer Position bestätigt. Jetzt will die AK einen Musterprozess gegen die Republik Österreich führen, damit die Betroffenen den ihnen entstandenen wirtschaftlichen Schaden ersetzt bekommen. Die rückwirkende Umdeutung sei unzulässig, so wird das OGH-Urteil ausgelegt, weil das EU-widrige höhere Pensionsalter bleibe. Die Arbeiterkammer hatte noch weitergehend argumentiert: Die rückwirkende Abschaffung sei überhaupt unzulässig, zudem sei eine ausreichende Übergangsfrist (fünf Jahre) nötig, wenn es um so weit reichende Eingriffe in das Pensionssystem gehe. Eine Entscheidung darüber soll in den nächsten Monaten fallen.

ROI bleibt bestehen
Radio Österreich International (ROI) bleibt bestehen. Dies erklärte ORF-Hörfunkintendant Manfred Jochum heute in einer Aussendung. Von einer Einstellung des Sender könne keine Rede sein. "Aufgrund der massiven Budgetkürzungen, zu denen uns das neue ORF-Gesetz zwingt, kommen wir jedoch um eine Reform nicht herum", so Jochum. Synergien optimal nutzen sei das "Gebot der Stunde". Erfolgte die Finanzierung des Kurzwellensenders bisher durch die Bundesregierung, so liegt diese mit dem Inkrafttreten des neuen Gesetzes nun zur Gänze beim ORF. Die ROI-Budget für 2002 wurde von zuletzt 90 Mio. auf nur noch 45 Mio. Schilling reduziert. Der gesetzliche Auftrag zum Betrieb eines Hörfunkprogramms für Österreicher im Ausland wurde im neuen ORF-Gesetz durch eine "Kann-Bestimmung" ersetzt. Massive Kritik daran äußerten unter anderem die Journalistengewerkschaft und die Grünen.

Erstmals leitet Frau burgenländische Bezirkshauptmannschaft
Mit Mag. Dr. Franziska Auer steht erstmals in der Geschichte des Landes eine Frau an der Spitze einer Bezirkshauptmannschaft im Burgenland, nämlich der BH Eisenstadt-Umgebung, einer der größten Bezirkshauptmannschaften des Burgenlandes mit einem umfassenden Aufgabengebiet.

Doppelmayr und Garaventa fusionieren zum weltgrößten Seilbahnhersteller
Die weltweit tätigen Unternehmensgruppen Doppelmayr und Garaventa haben am 8. August 2001 die Fusionsverhandlungen erfolgreich abgeschlossen und bringen ihre entsprechenden Anteile in eine gemeinsame Gesellschaft ein. Durch diese Verschmelzung der beiden Unternehmen wird eine schlagkräftige Organisation gebildet, deren ausgesprochenes Ziel es ist, die Qualitäts- und Technologieführerschaft auszubauen, die internationale Wettbewerbsfähigkeit weiter zu verbessern sowie neue Anwendungsfelder und Märkte für die Seilbahntechnologie zu erschließen.
Nach Genehmigung durch die Organe der Doppelmayr Holding AG und der Garaventa Holding AG erfolgte am 8. August die Unterfertigung des Vertragswerkes. Die Unternehmensgruppen bringen ihre Aktivitäten und Anteile in eine gemeinschaftliche Holdinggesellschaft ein. Mehrheitseigentümer dieser Gesellschaft mit Sitz in Goldau, Schweiz ist die Doppelmayr Holding AG mit Sitz in Wolfurt, Österreich. Die Fusion wird nach Vorliegen der notwendigen formalen Voraussetzungen vollzogen werden.
Die Doppelmayr-Gruppe konnte bis heute über 8.200 Anlagen in 68 Ländern realisieren. Oberste Priorität hat dabei die absolute Ausrichtung an den Kundenbedürfnissen mit einem weltweiten Netzwerk von Niederlassungen, Vertretungen und Servicestellen. Das Stammwerk in Wolfurt wird künftig als weltweites Kompetenzzentrum für Umlaufbahnsysteme wie Gondelbahnen, fixe und kuppelbare Sesselbahnen sowie People Mover fungieren. Von der Fusion nicht tangiert sind die Geschäftsbereiche CWA, Lagertechnik Wolfurt und die Doppelmayr Aufzüge AG.

Größte österreichische Venture Capital Finanzierung im Biotech-Sektor
Im Rahmen eines Private Placement bei internationalen Finanzierungspartnern erzielte das Biotech-Unternehmen igeneon eine Venture Capital Finanzierung in Gesamthöhe von 30 Mio. Euro (413 Mio. ATS). Damit werden vorwiegend die Forschung und klinische Entwicklung der derzeit fünf Produkte für die Krebsimmuntherapie finanziert.
Nach dem 1999 durchgeführten Seed-Financing konnte igeneon nun knapp zwei Jahre später aufgrund der bisherigen Forschungserfolge wiederum sehr erfolgreich eine Finanzierungsrunde abschließen. Das damit verfügbare Kapital ermöglicht die Weiterentwicklung der Produkte, insbesondere die dafür notwendigen klinischen Untersuchungen, sowie den Ausbau der proprietären Technologieplattformen. Die innovativen Immuntherapien von igeneon sollen die Bildung und Ausbreitung von Metastasen verhindern und dadurch eine Verbesserung der Lebenssituation von Krebspatienten ermöglichen.

AWONeu: Ab Herbst mit neun neuen Handelsdelegierten rund um den Erdball
Die Außenwirtschaft Österreich der WKÖ erneuert sich ab Herbst gleich in neun wichtigen Städten rund um den Erdball. Ab 1. September wird Birgit Murr die Außenhandelsstelle Shanghai übernehmen, ab 16. September werden Martin Glatz nach Hongkong, Maria M. Schnitzhofer nach Athen und Karl Schmidt nach Toronto übersiedeln. Am 1. Oktober folgt Oskar Andesner nach Bangkok, Christiane Zwettler wird die Leitung von der AH-Stelle Frankfurt übernehmen, Philipp Marboe Paris, Wilhelm-Peter Hasslacher Zagreb und Gerhard Müller London.

Andritz erhält 40 Mio. Euro-Auftrag aus China
Der Grazer Technologiekonzern Andritz ist ist von drei chinesischen Unternehmen mit der Lieferung von insgesamt drei Tissuemaschinen und einer Schubbeize beauftragt worden. Wie der steirische Konzern in einer Aussendung heute, Mittwoch, mitteilte, beläuft sich das Auftragsvolumen auf mehr als 40 Mio. Euro. Durch die neuerlichen Grossaufträge habe das internationale Technologieunternehmen seine "führende Stellung in der Wachstumsregion China" bestätigt. "Die Erfahrung im Einsatz von Zellstoff aus Einjahrespflanzen auf schnell laufenden Tissuemaschinen sollte auch für Tissue-Hersteller in anderen Regionen der Welt von großem Interesse sein", so Andritz. Die Halbjahresergebnisse werden am 21. August bekannt gegeben.

Handystrahl-Messgerät aus Seibersdorf heiß begehrt
Eine Erfindung aus Niederösterreich macht international Furore: Die Austrian Research Centers Seibersdorf (ARCS) haben ein Messgerät entwickelt, das wie kein anderes die hochfrequente Strahlung von Handys und Handymasten exakt bestimmen kann. Bei einem Kongreß in St. Paul im US-Bundesstaat Minnesota, an dem Wissenschafter die Wirkung elektromagnetischer Felder auf den menschlichen Körper diskutierten, wurde den Seibersdorfer Forschern von einer unabhängigen Expertenkommission bescheinigt, die zur Zeit weltweit beste Methode zur Messung von Handystrahlen gefunden zu haben.
Die Erfindung trägt den Namen "Addition of 3 Field Components" (Add3D), "weil bei unserem Verfahren die Messung in drei Richtungen erfolgt", erklärte Dipl.-Ing. Wolfgang Müllner, Leiter des Geschäftsfeldes Informationstechnologien der ARCS. Kernstück von Add3D ist eine Antenne, die Feldstärken im Hochfrequenzbereich bis 2,5 Gigahertz messen kann und als kleinstes und genauestes Empfangsgerät auf dem internationalen Markt gilt. Zusätzlich sind auf Add3D noch eine Positioniereinrichtung und ein Messempfänger angebracht.
Erfolgreich getestet haben die Seibersdorfer ihre Erfindung u.a. in Italien und in der Schweiz. Denn in diesen beiden Ländern schreiben die Regulierungsbehörden besonders strenge Grenzwerte für die Ausstrahlung von elektromagnetischen Feldern vor. Das Interesse an dem neuartigen Gerät ist jedenfalls so groß, daß es jetzt auf Messen in Kanada und Taiwan dem Fachpublikum präsentiert wird. In Österreich ist Add3D im Oktober auf der Elektronik- und Elektrotechnikmesse VIET im Wiener Prater zu sehen.

"Österreich ist um eine kritische Stimme ärmer"
Der ehemalige Herausgeber und Chefredakteur der Tageszeitung "Die Presse", Otto Schulmeister (85), ist Freitag abend im Wilhelminenspital gestorben. "Mit Otto Schulmeister ist nicht nur ein brillanter Journalist von uns gegangen, sondern auch ein überzeugter Österreicher, dem die Zukunft unseres Landes und seiner Rolle in Europa und in der Welt ein großes Anliegen war", sagte Bundeskanzler Wolfgang Schüssel anlässlich des Ablebens des früheren Presse-Herausgebers Otto Schulmeister. Seine kritischen Betrachtungen der österreichischen Politik und Gesellschaft, aber auch das Aufzeigen von Chancen etwa im Rahmen der Ostöffnung haben ihn zu einer intellektuellen Instanz in der heimischen Medienlandschaft gemacht.
"Sein Engagement für Österreich und für die europäische Idee werden uns nach wie vor ein Ansporn bleiben. Ich möchte den Angehörigen mein tiefes Mitgefühl aussprechen", sagte der Bundeskanzler.
Der am 1. April 1916 geborene Schulmeister hatte sich bereits die vergangenen Tage nach langem Leiden im Krankenhaus auf der Intensivstation befunden. "Schulmeister galt als einer der größten, aber auch der kontroversiellsten Chefredakteure der Nachkriegszeit und Lehrmeister einer ganzen Journalistengeneration", erklärte Hans Werner Scheidl, Chef vom Dienst der Presse.
Otto Schulmeister galt als Doyen des österreichischen Journalismus. Er wurde auch als "Kassandra" bezeichnet, gleichzeitig auch als "Retter des Abendlands". Er verbrachte praktisch sein gesamtes Berufsleben in der "Presse", wo er 1953 stellvertretender Chefredakteur und dann 15 Jahre lang - von 1961 bis 1976 - Chefredakteur war. Von 1976 bis 1989 war er Herausgeber der "Presse".
Bis 1968 war Schulmeister auch Mitherausgeber der Zeitschrift "Wort und Wahrheit". Er leitete gemeinsam mit Otto Mauer die "Thomas-Morus-Presse" im Wiener Herder-Verlag, beides "eine intellektuelle Wechselwirkung, die zusammen mit christlichem Glauben und katholischem Engagement Journalismus nie als bloßen Broterwerb verstehen ließ". (Quellen: bpd / oejc)

Internationale Haydntage 6. bis 16. September 2001
Heuer sind es genau 200 Jahre, dass Joseph Haydns Oratorium "Die Jahreszeiten" zum ersten Mal erklang. Bei den Haydntagen 2001 wird eine prominente Besetzung dieses Jubiläum gebührend würdigen.
Neben diesem Hauptwerk der europäischen Musikgeschichte wird sich aber auch in den anderen Konzerten der Jahreskreis in freier Assoziation wiederspiegeln. Internationale Ensembles und Musiker - angeführt von Cecilia Bartoli - werden sich unter diesem Motto wieder ein Stelldichein in Eisenstadt geben. Joseph Haydn ist in den letzten Jahren als Opernkomponist wieder verstärkt auf die Spielpläne der internationalen Opernhäuser gerückt. Die Haydntage haben mit ihrem bereits 1994 begonnen Haydnopern-Zyklus das ihre dazu beigetragen. Bei den Haydntagen 2001 wird dieser erfolgreiche Zyklus nun gleich mit zwei seiner Opern fortgeführt. "La canteria - Die Sängerin" und "Lo speziale - Der Apotheker" gehören beide dem Genre der opera buffa an. Das Libretto von "Lo speziale" stammt vom Erzkomödianten Carlo Goldoni selbst. Die mehraktigen jedoch jeweils ca. nur eine Stunde dauernden Kleinodien werden in Eisenstadt im "Doppelpack" aufgeführt. Ein Haydnspaß ist wieder garantiert.

"Blickfang Karlsplatz" im Otto-Wagner-Pavillon
Das Historische Museum der Stadt Wien zeigt bis 31. Oktober im Otto-Wagner-Pavillon auf dem Karlsplatz die Ausstellung "Blickfang Karlsplatz". Vierzig Fotografien aus den Jahren 1880 bis 1960 illustrieren die Entwicklung des Platzes in diesem Zeitraum, demonstrieren seine Wandlungen, geben Einblicke in das Leben auf dem Karlsplatz, wie es war. Die Ausstellung ist Dienstag bis Sonntag von 13.30 Uhr bis 18 Uhr zu sehen.

Und nun der Sport - Ihnen gewidmet von ASN, AustrianSportsNet:
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Fußball
Kein Tor bei Tirol gegen Ried - Meister bleibt Tabellenführer
Samstag, 11. August 2001 ASN / NIK
Wieder eine Überraschung durch den SV Josko Ried. Die Mannschaft von Trainer Alfred Tatar ist weiter auf Erfolgskurs, siegte in der Nachmittagspartie der siebenten Runde der max.Bundesliga zwar nicht, kam bei Meister Tirol aber zu einem 0:0-Remis, was schon als Erfolg gewertet werden kann, klopften die Tiroler doch viermal am Tor der Gäste heftig an. Kurz vor Ende der Begegnung scheiterte zudem noch Nationalteamspieler Roland Kirchler per Elfmeter am Torwart der Rieder.
Der Meister dürfte die Niederlage gegen Lok Moskau doch recht gut aus den Köpfen gebracht haben. Die Tiroler waren in der ersten Halbzeit klar die spielbestimmende Mannschaft, kamen immer wieder gefährlich vor das Tor von Milan Oraze. Auffällig war vor allem, daß Patrick Jezek eine ausgezeichnete Partie spielte, auf der Gegenseite avancierte der Tormann Milan Oraze zum Retter der Innviertler. Die Feldüberlegenheit der drängenden Tiroler hätte sich fast schon in Halbzeit eins bezahlt gemacht, der Pfosten nach einem Volleyschuß von Jürgen Panis und der Goalie der Rieder nach einem Getümmel im Strafraum der Gäste verhinderten jedoch die Führung der Heimmannschaft.
Bei der Überraschungsmannschaft der bisherigen Saison tat sich in Hälfte eins nicht viel. Zu passiv agierte die von Alfred Tatar aufgestellte Elf, verlagerte sich, auch durch den Druck der Tiroler veranlaßt, aufs Kontern. In der 24. Minute verzeichneten die Gäste ihre erste Ecke, ein abgefälschter Freistoß führte dazu. Doch die Innviertler konnten daraus keinen Nutzen ziehen.
Rund fünf Minuten nach Wiederbeginn wollten 11.000 Zuschauer schon zum Jubel ansetzen, doch wieder nichts. Nach einem von Brzeczek kurz abgespielten Freistoß an der Strafraumgrenze bekam Scharrer den Ball optimal vor die Füße, doch wieder war Metall an der richtigen Stelle postiert. Tirol wirkte ab diesem Moment wie aufgezogen, ließ einen Angriff nach dem anderen auf das Tor der Gäste rollen, doch dieses schien wie zugenagelt. In der 57. Minute nahm dann Trainer Kurt Jara Alfred Hörtnagl aus dem Spiel und brachte statt dessen einen weiteren Stürmer: Edi Glieder.
Der Meister versuchte es nun mit der Brechstange, mit drei Stürmern wütete man in Richtung des gegnerischen Tores, doch noch zweimal sollte den Riedern die Stange zur Seite stehen. Nach einem Schuß von Kirchler aus kurzer Entfernung landet der Ball nachdem er den Pfosten berührt hatte in den Händen von Oraze. Auch als Kapitän Michi Baur seinen Drang ein Tor zu schießen befriedigen wollte, mußte er einsehen, daß an diesem Tag kein Mittel gegen den Pfosten gewachsen war.
Die letzte Chance des Abends war zugleich die grüßte der Tiroler. Nach einem Foul an Gilewicz im Strafraum entschied der Schweizer Schiedsrichter auf Elfmeter, Kirchler trat an und scheiterte an Oraze, der den schlecht geschossenen Strafstoß parieren konnte.

Admira auch gegen Sturm punktelos: 1:2 nach 1:0-Führung
Samstag, 11. August 2001 ASN / SIR
Hans Krankl muß mit seiner Admira weiter dem ersten Punkt in der heurigen Saison nachlaufen, und das nach bereits sieben gespielten Runden. Die Mödlinger verloren daheim vor immerhin 5.000 Zuschauer gegen Sturm Graz mit 1:2, durch zwei Tore von Neukirchner und Vastic binnen drei Minuten. Die Gastgeber waren in Halbzeit eins durch Linimair mit 1:0 in Führung gegangen.
Leistungsmäßig geht es bei Admira/Wacker weiter aufwärts. Bereits in der letzten Runde gegen Austria zeigte die Elf von Hans Krankl streckenweise guten, offensiven Fußball, aber eben nur streckenweise, das Spiel wurde mit 2:4 verloren. Auch gegen Sturm Graz spielten die Südstädter von Beginn an mit, kamen auch zu einigen guten Möglichkeiten. Linimair und Micheu aber vergaben gute Einschußmöglichkeiten. In der 32. Minute war es dann aber soweit, die Grazer wurden für ihre Passivität betraft, Linimair drückte aus etwa fünf Metern den Ball unhaltbar ins Netz.
Beim Pausenbier konnten die Fans auf eine 1:0-Führung anstoßen, die meisten aber werden dem Stand noch mißtraut haben, denn auch gegen die Wiener Austria kam in der zweiten Halbzeit der Einbruch. Ivica Osim brachte zur Pause Mario Haas und Andres Fleurquin für Fernandez und den erstmals von Beginn an spielenden Eddy Bosnar, setzte damit ein Zeichen in Richtung Offensive. Bereits zehn Minuten später lohnte sich das Risiko, Neukirchner traf nach einer schönen Flanke von Korsos zum 1:1-Ausgleich. Nur drei Minuten später bescherte Ivica Vastic den Grazern die 2:1-Führung, sein Freistoß wurde unhaltbar für Heu abgefälscht. Gegen Ende versuchten die Admiraner noch einmal aufzudrehen, das Tor von Sidorczuk war aber nicht mehr ernsthaft gefährdet.

GAK verpaßt Tabellenspitze - Torloses Unentschieden in Graz
Sonntag, 12. August 2001 ASN / MS
Im letzten Spiel der siebten Runde der max-Bundesliga kam der GAK gegen Bregenz nicht über ein 0:0-Unentschieden hinaus. Damit verpaßten die Grazer den Sprung an die Tabellenspitze. Das Spiel war vor allem durch rollende Angriffe der Grazer gekennzeichnet, die jedoch nicht von einem Torerfolg gekrönt wurden, da Bregenz-Keeper Lars Unger in Höchstform spielte.
In der ersten Hälfte sahen die knapp 11.000 Zuschauer im Grazer Schwarzenegger-Stadion einen wahren Sturmlauf des GAK. Schon in der ersten Spielminute tankte sich Didi Ramusch durch, doch Winde verhinderte das 1:0 kurz nach Spielbeginn. Nur vier Minuten später erfüllte Torjubel das Grazer Stadion, allerdings zu früh, denn der Schuß von Kulovits aus 10m geht nur an das Außennetz. In weiterer Folge immer wieder stürmische Angriffe auf das Tor der Bregenzer, aber Rosicky, Ramusch und Akwuegbu scheiterten der Reihe nach an Winde.
Knapp 10 Minuten vor der Pause ereignete eine Seltenheit in der ersten Hälfte, nämlich ein Bregenz-Angriff, der aber Graz-Keeper Almer keine Probleme bereitet. Kurz vor der Pause vergaben Teamrückkehrer Brunmayr und Amerhauser zwei Riesenchancen auf die Führung. Die Vorarlberger gingen mit einem torlosen Unentschieden, das sie vor allem ihrem Tormann zu verdanken hatten in die Pause.
Nach der Pause herrschte dasselbe Bild. Der GAK fand immer wieder seinen Meister in Lars Winde, der durch seine großartigen Reflexe einen Rückstand seiner Mannschaft verhindern konnte, und Bregenz erreichte selten den Grazer Strafraum.
20 Minuten vor dem Spielende erhitzten sich die Gemüter, nachdem Schiedsrichter Plautz Ramusch die Gelbe Karte wegen einer Schwalbe gezeigt hatte. Der kurz zuvor ausgewechselte Kulovits brachte dies so in Rage, daß er von Plautz von der Ersatzbank in die Kabine geschickt wurde. Kurz vor Spielende vergab Akwuegbu eine die beste Chance auf den Grazer Siegestreffer.

226. Derby mit 2:1 an Austria, Mayrleb trifft und verletzt sich
Sonntag, 12. August 2001 ASN / REDL / TROJER
Der Austria Memphis MAGNA entschied das 226. Große Wiener Derby mit 2:1 für sich. Unter der Aufsicht von Big Spender Frank Stronach erzielte Rapid-Schreck Christian Mayrleb abermals zwei Tore. Den Treffer der Hütteldorfer steuerte ebenfalls ein Nationalteamspieler bei: Roman Wallner.
Nach rund 20 Minuten Spielzeit, die Rapidfans waren nach einer weiteren Protestaktion zu diesem Zeitpunkt auch schon im Stadion, legte die Austria so richtig los. Die Heimmannschaft schnürte die Hütteldorfer am Sechzehner vor Ladislav Maier richtiggehend ein, Chancen von Mayrleb (24.), Pavlovic (26.), Janocko (30.) fanden aber nicht den Weg ins Tor. Rapid, das sich in Hälfte eins höchstens mit Härteeinlagen in Szene setzten konnte, hatten lediglich eine Möglichkeit, um zu einem Torerfolg zu kommen. Den scharf getretenen Freistoß von Krzystof Ratajczyk aus rund 24 Metern hielt Wohlfahrt aber bravourös. Drei Minuten zuvor hatte wieder einmal Rapid-Schreck Christian Mayrleb zugeschlagen: die Reingabe von der linken Seite von Sarac spitzelte der Nationalstürmer direkt aus der Luft übernommen zur 1:0-Führung für Violett ins gegnerische Tor. Im Horr-Stadion erzielte Mayrleb damit seinen fünften Treffer gegen den Erzrivalen.
Die zweite Halbzeit begann mit einem Paukenschlag. Nach einem Dribbling des Niederländers Gaston Taument auf der linken Seite fackelte Roman Wallner nicht lange und zog nach Tauments Paß zum Ausgleich für Rapid ins kurze Eck ab (47.). Die Austria ließ aber die rund 10.100 gekommenen Zuschauer nicht lange auf die erneute Führung warten. Nach einem schnellen Konter der Veilchen und einer Hereingabe von Hiden war abermals Christian Mayrleb zu Stelle, der sich dabei aber eine Bänderverletzung im linken Knöchel zuzog und verletzungsbedingt Jungstar Roland Linz Platz machen mußte. Der Teamstürmer wird der ÖFB-Elf gegen die Schweiz fehlen. Für ihn wurde Muhammet Akagündüz von Ried nachnomminiert.
Der Slowake in Reihen der Austrianer blieb an diesem Tag über weite Strecken unauffällig. Der Spielmacher der Favoritner war bei Markus Hiden, der nach einer halben Stunde für Kapitän Peter Schöttel ins Spiel kam, gut aufgehoben. Einzig in der zweiten Halbzeit konnte sich Janocko einmal von seinem Bewacher lösen und in den Strafraum der Rapidler vordringen. Sein Schußversuch fiel aber zu harmlos aus. Eine Minute vor dem Abpfiff kam er noch zu einer Tausendprozentigen. Sein Versuch Maier im Fünf-Meter-Raum auszuspielen schlug aber fehl.
Die Spielanteile verteilten sich in Hälfte zwei aber gerechter als noch vor der Pause, die gefährlicheren Szenen verbuchten aber einmal mehr die Hausherren. Vor allem über die linke Seite übte Violett viel Druck aus, Sarac brachte den Ball mehrmals gefährlich zur Mitte, eine seiner Flanken setzte Roland Linz aber nur auf die Latte (77.). Die letzte halbe Stunde mußten die Gäste aus dem Westen Wiens aber mit zehn Mann auskommen. Nach einem Foul an Michi Wagner sah Jürgen Saler seine zweite Gelbe Karte, ein Ausschluß war die logische Folge. In der Schlußphase wurde die Partie dann noch einmal hitzig: Nach einer harmlosen Rangelei im Mittelfeld zwischen Ratajczyk und Datoru sah der Austrianer Gelb/Rot, der Rapidler faßte gleich die Rote Karte aus.

Handball
Wieder Sieg für Bregenz: 28:22 Erfolg in Schaffhausen
Sonntag, 12. August 2001 ASN / MS
Österreichs Handballmeister jet2web Bregenz ist in der Vorbereitung auf die neue Saison weiterhin ungeschlagen. Nach dem Schweizer Meister St. Gallen verlor auch der Tabellendritte der eidgenössischen Liga, Kadetten Schaffhausen, gegen die Vorarlberger. Bregenz besiegte die Hausherren mit 28:22.
In der ersten Hälfte erwischten die Kadetten Schaffhausen zwar einen besseren Auftakt, doch der regierende österreichische Meister faßte sich bald und ging mit eine4rklaren 16:7-Führung in die Pause. Auch in der zweiten Hälfte wußten die Vorarlberger zu überzeugen. Sowohl die Angriffs- als auch die Defensivleistung stimmten. Daher wurden die Schweizer jet2web nie gefährlich und die Bregenzer kamen ungefährdet zu ihrem vierten Sieg en suite in der Vorbereitung.
Seit Samstag Abend hat Bregenz mit Arunas Vaskevicius einen neuen Torhüter. Der 28jährige Litauer kommt ablösefrei vom ungarischen Spitzenteam Dunaferr. Der 195-cm-Mann bildet zusammen mit Routinier Mario Krevatin und Nachwuchs-Talent Johannes Winkler das Bregenzer Torhüter-Trio für die kommende Saison.

Volleyball
Nowotny/Gartmayer gewinnen erneut - Fünfter Masters-Sieg in Folge
Sonntag, 12. August 2001 ASN / RED
Beim letzten Masters in diesem Sommer landen Robert Nowotny und Peter Gartmayer ihren fünften Masters Sieg der Saison. Damit gewinnen die beiden nicht nur alle Turniere dieser Serie, sondern bleiben sogar ungeschlagen auf der Tour. Im Finale in Wolfurt besiegen sie die Steirer Christian Reiter und Heli Hirner in zwei Sätzen (21:16, 21:17).
"Wir konnten bei jedem Masters Turnier den einfachsten Weg über die Winner-Runde gehen, haben kein einziges Spiel abgegeben. So souverän wie in Wolfurt konnten wir allerdings kein Turnier gewinnen", sagt Peter Gartmayer, der nach den Anstrengungen der Weltmeisterschaft etwas ausgelaugt fühlt. "Das hat aber Nowo für mich wett gemacht", so der Wiener weiter. Dennoch reichte die Leistung für eine besondere Auszeichnung: Peter Gartmayer wurde in Wolfurt zum ‚Man Of The Beach' gewählt. "Das ist eine Auszeichnung, die mich total freut. Zum besten oder wichtigsten Spieler einer Tour gewählt zu werden, das macht mich nicht nur sehr stolz, sondern zeigt mir auch, daß ich mit Nowo am richtigen Weg bin", strahlte der fünffache Masters-Sieger.
Der Sieg der favorisierten Nowotny/Gartmayer war weniger überraschend, als die Finalteilnahme der beiden Steirer Hirner/Reiter. In einem knappen Match setzten sich die Außenseiter gegen den WM-Teilnehmer Gernot Leitner mit seinem Partner Bernie Strauss durch, 15:11 endete der entscheidende Durchgang. Die Nummer eins des Turniers hatte mit den Schroffeneggers in ihrem Halbfinale weniger Mühe, gewann 21:12 und 21:13 - die Tiroler sicherten sich anschließend Platz drei.

Leichtathletik
Gold-Traum auf Zielline zerplatzt - Graf wieder von Mutola geschlagen
Sonntag, 12. August 2001 ASN / SIR
Steffi Graf muß einmal mehr bei einem Großereignis mit Silber vorlieb nehmen. Der Traum von WM-Gold zerplatzte auf den letzten Metern, Maria Mutola fing die Kärntnerin noch ab. Wieder einmal. Schon bei den Olympischen Spielen in Sydney und auch bei der Hallen-WM in Lissabon in diesem Jahr hatte die Läuferin aus Mosambik die Nase vorne. In einer Zeit von 1:57,17 holte Mutola ihren dritten WM-Titel.
Als Jägerin wollte Graf ins Rennen über die 800 Meter gehen, doch schon nach dem Start war dieses Vorhaben hinfällig. Die bereits 37jährige Letitia Vriesde machte von Beginn an Tempo, Graf reihte sich hinter ihr ein, noch vor Mutola, die der Kärntnerin an den Fersen klebte. Die Läuferin aus Surinam lief zumeist einige Meter vor dem Rest der Konkurrenz, zunächst ließen sich aber weder Graf noch Mutola von der Soloflucht Vriesdes beeindrucken. Eingangs der letzten Kurve verschärfte Graf mit einigen schnellen Schritten das Tempo, ging an der Führenden vorbei, konnte zunächst auch Mutola einige Meter distanzieren.
Die Olympiasiegerin überholt nie in einer Kurve, da so einige Meter mehr zurückgelegt werden müssen. Die Österreicherin aber riskierte, wollte Mutola in dieser Renn-Phase abhängen, doch der Schuß ging nach hinten los. Graf ging auf den letzten Metern die Kräfte aus, wurde wie auch schon in Lissabon von der Mosambikanerin abgefangen. Drei Hundertstel fehlten der "Silbernen" am Ende zum ersten großen Titel, die Enttäuschung war Graf im Ziel anzusehen.
Bei der Siegerehrung kehrte wieder das Lachen in Grafs Gesicht zurück, der Ärger war etwas verdaut. "Auf die Leistung kann ich stolz sein", meinte die Kärntnerin, die aber zugab, daß "mir jeder zweite Platz weh tut." Mitentschieden hat nach Ansicht von Graf auch Göttin Fortuna: "Es war heute auch Pech dabei, es hat einfach nicht sein sollen. Die Maria hat wieder einmal das Glück gehabt", so die Silber-Medaillen-Gewinnerin.