Ausgabe Nr. 152 vom 13. November 2000

Tunnelbrand in der Kapruner Standseilbahn zum Kitzsteinhorn
Aus bisher noch ungeklärter Ursache kam es am Samstag vormittags im Tunnel der Kapruner Standseilbahn zum Kitzsteinhorn zu einer verheerenden Brandkatastrophe. Bei herrlichem Wetter fuhren seit acht Uhr morgens Ski- und Snowboardfahrer mit der Gletscherbahn auf den Berg. Ein Snowboard-Happening war angekündigt, an dem auch viele Jugendliche teilnehmen wollten. Kurz nach neun Uhr kam es dann zu der Katastrophe: Nach Überquerung der Talsohle fuhr der Zug in den Tunnel ein. Binnen kürzester Zeit brach ein Brand aus, den der Zugsführer der Bergstation meldet, dann reißt die Funkverbindung ab. Der Zug kam rund 600 Meter nach der Tunneleinfahrt zum Stillstand. Nur zwölf Passagieren, die durch ein eingeschlagenes Fenster über die neben den Schienen befindlichen Treppe talwärts flüchteten, gelang es, diesem Inferno lebend zu entkommen. Alle übrigen, die den Fluchtweg nach oben in Richtung Bergstation wählten, verloren durch die aufsteigenden Rauchgase das Bewußtsein. Die Qualmentwicklung war so stark, daß sogar oben in der Bergstation drei Menschen sowie auch der Fahrer des Gegenzuges an Rauchgasvergiftung starben. Der Brand breitete sich mit rasender Geschwindigkeit über den ganzen Zug aus. Die sofort eingeleiteten Rettungsmaßnahmen gestalteten sich äußerst schwierig. Es können nur mehr Leichen geborgen werden, die zur Identifizierung in die Gerichtsmedizin nach Salzburg zur DNA-Analyse gebracht werden. Die Standseilbahn galt als absolut sicher und war erst im September dieses Jahres überprüft worden. Die Brandursache und die rasante Ausbreitung in diesem aus Stahl, Aluminium und schwerentflammbarem Material bestehenden Zug ist völlig rätselhaft.

Monika Forstinger (FP) wird neue Verkehrs- und Infrastrukturministerin
Nachdem Michael Schmid (FP) von seinem Amt als Verkehrs- und Infrastrukturminister zurückgetreten ist, wurde die oberösterreichische FP-Landtagsabgeordnete Monika Forstinger zu seiner Nachfolgerin bestimmt. Geboren am 15. Juli 1963 in Schwanenstadt absolvierte sie in Mindestdauer ihr Studium an der Universität für Bodenkultur in Wien, wo sie dann zwei Jahre als Vertragsassistentin am Institut für Wasserwirtschaft tätig war. Anschließend kam sie zum Amt der Oberösterreichischen Landesregierung in der Agrar-Bezirksbehörde Gmunden. Im September 1991 wurde sie Prokuristin im Papierkonzern SCA Laakirchen in den Bereichen Umweltschutz und PR . Seit 1993 ist sie auch Geschäftsführerin der Entsorgungs- und Energieverwertungs Ges.m.b.H. Ihre politische Karriere begann sie als Umwelt- und Wirtschaftssprecherin der FPÖ im Oberösterreichischen Landtag im Oktober 1977. Der Rücktritt von Michael Schmid erfolgte aus privaten Gründen. Mit ausschlaggebend waren auch personelle Meinungsunterschiede bei der steirischen Landtagswahl.

Englands Außenminister Robin Cook besuchte Österreich
Nach dem Ende der Sanktionen ist der britische Labour-Außenminister Robin Cook der erste EU-Außenminister, der zu einem offiziellen Besuch nach Wien gekommen ist. Er wurde von seiner österreichischen Ressort-Kollegin Benita Ferrero-Waldner empfangen, mit der er auch zur Zeit der Sanktionen den freundschaftlichen Kontakt aufrecht erhalten hatte. Er gab seiner Freude über die wiederhergestellten nomalen Beziehungen Ausdruck und betonte Österreichs wichtige Rolle im EU-Erweiterungsprozeß. Nach einem Gespräch mit Bundeskanzler Wolfgang Schüssel stand auch ein Treffen mit SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer auf dem Programm. Ferrero-Waldner wurde für Februar oder März zu einem Besuch in London eingeladen.

Öko-Bündnis von Umweltministern der Alpenstaaten unterzeichnet
Österreich ist durch den ständig wachsenden Transitverkehr, besonders auf der Brenner-, Tauern- und Pyhrnautobahn, extrem stark belastet. Mit Sorge wurden Diskussionen über geplante neue Autobahnen von Venedig über die Alpen nach Lienz in Osttirol, sowie über eine großzügig auszubauende Verbindung von Ulm in Deutschland nach Mailand in Nord-Italien verfolgt, Bereits im Jahre 1995 war die Alpenkonvention in Kraft getreten. Die entscheidenden Protokolle zur Umsetzung der Schutzmaßnahmen waren jedoch bis jetzt nicht ratifiziert worden. Dieses Öko-Bündnis wurde nun am Dienstag in Luzern bei einem Treffen der Umweltminister aller Alpenstaaten Europas besiegelt. Österreichs Umweltminister Wilhelm Molterer, der sich besonders intensiv für dieses Anliegen eingesetzt hat, stellt fest, daß durch die Unterzeichnung dieses Umweltabkommens keine neuen Autobahnen durch das sensible Öko-System Europas gebaut werden dürfen. Weiters wurde festgelegt, daß die Errichtung nicht so breiter Straßen ebenfalls einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterworfen werden müssen. Auch für eine Existenzsicherung der Bergbauern müssen Maßnahmen ergriffen werden, um zu gewährleisten, daß sie diesen Kulturraum der Alpenlandschaft weiterhin bewahren können.

Neue Kollektivverträge für Handel, Nahrungs- und Genußmittelindustrie
Im kommenden Jahr werden die kollektivvertraglichen Mindestlöhne für die 350.000 Handelsangestellten um drei Prozent in den unteren Gehaltsklassen erhöht und um 2,4 Prozent in den höheren angehoben. Bei den Kollektivverhandlungen für die rund 6000 Beschäftigten der Nahrungs- und Genußmittelindustrie wurde beschlossen, daß die kollekivvertraglichen Mindestgehälter rückwirkend ab 1. November jeechterhalten, das entspricht einer Erhöhung der Ist-Gehälter im Schnitt um 2,3 Prozent.

Die Wirtschaft kündigt finanzielle Unterstützunug für Studenten an
Um dem Mangel an technischen Fachkräften entgegenzutreten, will die Österreichische Wirtschaftskammer Studenten und Junglehrer finanziell unterstützen. Es ist geplant, 1.000 Erstinskribenten von informationstechnischen Studienrichtungen die Studiengebühren, die ab dem kommenden Wintersemester 2001/2 in der Höhe von jährlich 10.000 Schilling eingeführt werden, zu ersetzen. Voraussetzung dafür ist ein gutes bis sehr gutes Maturazeugnis. Kammerpräsident Christoph Leitl will diese vorerst auf ein Jahr befristete Aktion durch Sponsoring von Betrieben finanzieren. Zudem sollen im nächsten Jahr auch 2000 Diplomanden und Dissertanten von IT-Studien finanziell unterstützt werden. Weiters plant die Kammer, 1000 Trainee-Plätze in Technologie-Unternehmen an Junglehrer, die nach Abschluß der pädagogischen Akademie nicht gleich eine Anstellung bekommen, zu vermitteln. Die Entscheidung liegt bei ihnen, ob sie dann weiterhin in den Unternehmen bleiben, oder in den Lehrberuf zurückkehren wollen, wobei das erworbene profunde Wirtschaftswissen nicht nur ihnen zugute käme, sondern vor allem auch den Schulen, die diese Fachkräfte dringend benötigen.

Steirische Schmidt-Lederwerke bauen neues Werk in Argentinien
Die Firmengruppe LederSchmidt ist eine der drei größten Lederverarbeiter der Welt. Hauptabnehmer sind die Autoindustrie und Polstermöbelhersteller. In den drei Werken in der Steiermark und einem in Slowenien werden jährlich 7,7 Millionen Quadratmeter Rindsleder verarbeitet. Derzeit werden 2000 Mitarbeiter beschäftigt. Der Umsatz hat sich seit 1990 versechsfacht und wird in diesem Jahr vier Milliarden Schilling (291 Millionen Euro) betragen. In Bau befinden sich neue Werke in Kroation und in Argentinien, die im kommenden Jahr in Betrieb genommen werden. Der neue Standort in Argentinien wird seine Produkte unter dem neuen Firmennamen "Boxmark Leather" verkaufen. Auch eine Expansion nach China ist geplant.

Grazer Andritz-Gruppe erhält Großaufträge aus Nord- und Südamerika
Der Maschinen- und Anlagenbauer Andritz hat von zwei US-Unternehmen im Rahmen der Errichtung von zwei neuen Zellstoffproduktionslinien Großaufträge über 70 Millionen Dollar (1,12 Milliarden Schilling/81 Millionen Euro) erhalten. Auch der brasilianische Konzern Aracruz Celulose S.A. hat sich im Zuge der Errichtung einer weiteren Produktionslinie für die Andritz-Gruppe als Hauptlieferanten entschieden. Der Gesamtwert dieser Aufträge wird mit 160 Millionen Dollar (2,56 Milliarden Schilling,/186 Millionen Euro) beziffert. 105 Millionen Dollar davon entfallen auf die Andritz-Tochter Ahlstrom. Ein kürzlich geplanter Börsegang wurde noch nicht vollzogen.

Ziegelkonzern Wienerberger steigerte Betriebsergebnis um 77 Prozent
Das Betriebsergebnis (EBIT) des Baustoffkonzerns Wienerberger wurde durch den Verkauf der Treibacher, der Wipark-Garagen sowie der Wiekor-Gruppe positiv beeinflußt und steigerte sich in den ersten drei Quartalen 2000 um 77 Prozent auf 3,24 Milliarden Schilling (236,1 Millionen Euro). Das ergibt nach Bereinigung aller Einmaleffekte immerhin noch die operative Steigerung um 37 Prozent auf 1,93 Milliarden Schilling (140,5 Millionen Euro). Im Baustoffgeschäft konnte vor allem durch die Aktivitäten in den USA und Osteuropa ein Zuwachs mit plus 34 Prozent auf 15,85 Milliarden Schilling (1,15 Milliarden Euro) erzielt werden.

Astri weitet Jagdhosen-Export nach Japan aus
Alois Strigl und seine Frau Christine eröffneten vor 48 Jahren in Haiming in Tirol eine kleine Maßschneiderei. Einige Jahre später wurde ein Damenmäntel-Produktionsbetrieb übernommen, der 1964 nach Ötztal-Bahnhof übersiedelte. Dieses neue Werk hatte nach und nach mit steigendem Konkurrenzdruck bei den klassischen Damen- und Herrenhosen zu kämpfen. Die Suche nach einer Marktnische war erfolgreich. Alois Strigl stellte die Produktion auf Berg-, Jagd- und Wandermode um. Derzeit werden jährlich 80.000 bis 100.000 Freizeithosen ausgeliefert. Neben den klassischen Allround-Hosen bis zu aufwendig verarbeiteten Spezialhosen mit Kevlarverstärkung im Knie- und Gesäßbereich werden auch Fleecejacken- und Hemden erzeugt. Seit dem Jahre 1979 ist der Sohn Clemens Geschäftsführer. Es werden durchschnittlich 40 Mitarbeiter beschäftigt. Der Jahresumsatz beträgt 40 Millionen Schilling (2,9 Millionen Euro). 60 Prozent der Produktion geht in den Export, vor allem in europäische Länder, aber auch Japan gehört bereits zu den zufriedenen Kunden.

Österreichs Erfolg auf der EXPO 2000 Hannover zufriedenstellend
Während das Gesamtergebnis der EXPO 2000 Hannover nicht den Erwartungen entsprochen hat, wurde die Österreich-Halle von doppelt so vielen Gästen als erwartet besucht. Mit Musik, Literatur, bildender Kunst, einer Dia-Schau von Österreichs schönsten Bildern aus Wien und Niederösterreich, der Wien-Schau "Die Donau" und kulinarischen Österreich-Angeboten präsentierte sich Österreich als "Land der Lebenskunst". Rund zwei Millionen Besucher kamen in die von Wien und Niederösterreich gemeinsam gestaltete Kultur- und Ruheoase, um hier Erholung von Lärm und Reizüberflutung zu finden.

In Linz gelang lebensrettende Herzoperation an einem Ungeborenen
Bei einer Untersuchung wurde bei einem Embryo ein schwerer Herzfehler festgestellt, der als lebensbedrohend bereits vor der Geburt erkannt wurde. Die Mutter ist eine 25jährige Wienerin, der man Hoffnung auf eine Überlebens-Chance für ihr Baby durch eine Herzoperation im Mutterleib geben konnte. Allerdings ist dieser Eingriff bisher weltweit noch nie durchgeführt worden. Spezialisiert auf die Herzchirurgie bei Neugeborenen sind seit Jahren die Ärzte des Linzer AKH in Kooperation mit der Linzer Landesfrauen- und Landeskinderklinik. In einer sechsstündigen Operation, durchgeführt von einem zehnköpfigen Team unter der Leitung der Spezialisten Wolfgang Arzt von der Frauenklinik und Gerald Tulzer von der Kinderklinik, ist der sensationelle Eingriff gelungen. Mit einer Spezialnadel, die durch die Bauchdecke der Mutter, in das Herz des Embryos geführt wurde, konnte die verschlossene und bereits verkümmerte rechte Herzkammer geöffnet und gedehnt werden. Die in der 27. Schwangerschaftswoche durchgeführte Operation verlief erfolgreich, die Herzkammer des Embryos füllte sich mit Blut und der Blutdruck hat sich normalisiert.

Professor Karl Fellinger ist im 97. Lebensjahr gestorben
Am 8. November verstarb Professor DDr. Karl Fellinger im Wiener Rudolfinerhaus, wo er noch bis zu seinem 90. Geburtstag gewirkt hatte. Zu seinen Patienten zählten zahlreiche Monarchen und Staatspräsidenten aus aller Welt. Geboren am 19. Juni 1904 in Linz als Sohn eines Eisendrehers maturierte er mit Auszeichnung und promovierte 1929 zum Doktor der Medizin. Nach dem Krieg baute er als Ordinarius und Vorstand die II. Medizinische Universitätsklinik im alten Wiener AKH auf. Er publizierte Bücher, war Dekan und Rektor der Wiener Universität, Chef des Rudolfinerhauses sowie des Obersten Sanitätsrates und stellte den Ruhm der alten Wiener Medizinischen Schule weltweit wieder her. Als "Arzt der Könige" und als "König der Ärzte" erlangte er Weltberühmtheit.

Gastspiel der Wiener Staatsoper in Yokohama mit "Ariadne auf Naxos"
Mit der Oper "Ariadne auf Naxos" von Richard Strauß begann die Japan-Tournee der Wiener Staatsoper in der dreimal ausverkauften Ken Min Hall in Yokohama. Dieses Werk war bereits beim Japan-Gastspiel im Jahre 1980 ein voller Erfolg mit der Sopranistin Edita Gruberova in der Rolle der Zerbinetta, mit Agnes Baltsa als Komponist, Heinz Zednik als Tanzmeister und Waldemar Kmentt als Haushofmister. Sie alle traten auch diesmal wieder in den gleichen Rollen auf und waren noch vielen der Besucher in guter Erinnerung. Damals dirigierte Karl Böhm. Diesmal stand Guiseppe Sinopoli am Pult, der das Orchester zu einer kammermusikalischen Durchsichtigkeit, zu exzellenten Solis und klanglicher Einfühlsamkeit auf die charakteristischen Persönlichkeiten der Sänger führte. Bestens in Form waren die strahlende Primadonna Cheryl Studer als Ariadne und der Tenor Janez Lotric als Bacchus. Besondere Anerkennung wurde auch den exzellenten Nebenrollen zuteil. Das Publikums brachte seine Begeisterung mit einem Applaus von 18minütiger Dauer zum Ausdruck.

Wiener Staatsoper gastierte in Tokio mit der Operette "Die lustige Witwe
Mit der Operette "Die lustige Witwe" von Franz Lehar setzte die Wiener Staatsoper ihre Japan-Tournee fort. Zu Beginn war das Debüt des Tenors Thomas Hampson in der Rolle des Danilo fraglich, da er plötzlich an einer Halsentzündung erkrankt war. Mit medizinischer Hilfe und eisernem Willen konnte er dann doch auftreten. Trotz dieser Indisposition, die dem Publikum durch Staatsoperndirektor Ioan Holender zur Kenntnis gebracht wurde, bewies er sein perfektes Können und bewältigte mit Überlegenheit seine Rollengestaltung. Eine Beeinträchtigung konnte nur von jenen wahrgenommen werden, die aus den Proben wußten, was noch mehr hätte erwartet werden können. Die Witwe wurde von Eliane Coelho gesungen, Angelika Kirchschlager war als Valencienne erfolgreich, Mathias Zachariassen trat als Rossilon auf und Waldemar Kmentt als Zeta. Auch alle weiteren Besetzungen entsprachen voll den Erwartungen, ebenso wie der Chor und das Orchester, schwungvoll und mitreißend dirigiert von Jun Märkl. Das vollzählig erschienene Publikum, das bereit gewesen war, Höchstpreise zu zahlen und zum Teil stundenlange Anreisen in Kauf genommen hatte, dankte mit begeistertem Applaus.

Und nun der Sport - Ihnen gewidmet von ASN, AustrianSportsNet:
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Fußball
Sturm erwischt harte Gruppe: ManU, Valencia und Panathinaikos
Freitag, 10. November
Bayern München ist es nicht geworden. Hannes Kartnig kann im Rahmen der Champions League Kaiser Beckenbauer in Graz nicht begrüßen. Sturm Graz trifft in der zweiten Gruppenphase der "Königsklasse" auf Valencia, Manchester United und Panathiaikos Athen. Bis auf die Griechen, die in der Meisterschaft auf Platz zwei stehen, bekommt es die Grazer Truppe ausschließlich mit Tabellenführern zu tun.
Das erste Spiel muß Sturm in der gefürchteten Fremde bestreiten. Gegner ist Vorjahresfinalist Valencia, die in der Qualifikation zur Champions League Tirol ausschalten konnten. Damals konnte der österreichische Meister das Hinspiel offen gestalten und erzielte mit einem 0:0 ein achtbares Ergebnis, im Rückspiel hielt die Abwehr aber nicht mehr stand, Tirol verlor mit 4:1. Valencia stand darüberhinaus noch nicht in der Meisterschaft, dürfte im Vergleich zu damals noch stärker sein. Auch den Abgang von Claudio Lopez dürfte das Team aus Valencia gut weggesteckt haben, die beiden Neuerwerbungen Zahovic und Carew fügen sich langsam in die Mannschaft ein.
Mit Manchester United kommt ein "alter Bekannter" ins Schwarzenegger-Stadion. Bereits im vergangenen Jahr spielten die Grazer in einer Gruppe mit den Engländern, verloren daheim mit 0:3, konnten aber auswärts im letzten Spiel mithalten, verloren etwas unglücklich mit 1:2. Beim englischen Serienmeister, der in dieser Saison mit Arsenal das Maß aller Dinge in der Premier League ist, fällt ein wichtiger Spieler für zwei Monate aus. Stürmerstar Andy Cole muß sich einer Achillessehnen-Operation unterziehen. Ersatz steht aber bereits zur Verfügung, neben Dwight Yorke spielt Alt-Star Teddy Sheringham seit Monaten in Hochform.
Der vierte Vertreter ist ein Wunschkandidat der Grazer. Panathinaikos Athen wird als schwächstes Team in Gruppe A eingestuft. Die Griechen haben sich in der ersten Runde in der Gruppe mit Juventus, La Coruna und dem HSV durchgesetzt und gelten als äußerst heimstark. Lokalrivale GAK spielte in der vergangenen Saison gegen die Griechen, schied aber etwas unglücklich aus. Als unbezwingbar präsentierten sich die Griechen damals allerdings nicht. Bei Panathinaikos stehen mit Karl-Heinz "Kalle" Pflipsen und Marco Villa zwei Deutsche im Kader. Während Pflipsen ein fixer Bestandteil der Mannschaft ist, hat es der ehemalige Rieder noch nicht ins Team geschafft. Mit dem Polen Warzycha und Lyberopoulos verfügen die Athener über zwei gefährliche Stürmer. Großer Star ist aber der Portugiese Paulo Sousa, der zuvor bei Dortmund, Juventus und Parma unter Vertrag war. Der Mittelfeldspieler gilt aber als sehr verletzungsanfällig.

Siege für Tirol, Rapid und Austria: Bundesliga trägt Trauer
Sonntag, 12. November
Immerhin 10.000 Zuseher kamen zum heutigen Duell mit dem SK Rapid ins Schwarzenegger-Satdion. Doch nicht der GAK ließ im Duell der glücklosen Uefa-Cup -Mannschaften die Muskeln spielen, sondern Grün-Weiß, allen voran Dejan Savicevic, der 12 Minuten vor Schluß mit einem Genieblitz die Entscheidung zugunsten der Dokupil-Truppe herbeiführte.
Nachdem man mit einer Trauerminute der Opfer der Katastrophe vom Kitzsteinhorn gedacht hatte (die Veranstalter verzichteten übrigens auch auf Insert-Musik mit fröhlichem Charakter) fiel der Anpfiff zu einer ersten Halbzeit, die Standard-Fußball auf niedrigem technischen Niveau bot. Wenn sich Chancen ergaben, dann durch Eigenfehler, so nach einer mißlungenen Kauz-Aktion in der 40. Minute, die Dmitrovic zum Solo-Sturm auf Maier nützte und erst im letzten Moment von Ratajczyk gestoppt werden konnte.
Nach Seitenwechsel schien sich der laue Kick fortzusetzten, die Hütteldorfer kamen ab der 60. Minute aber immer besser ins Spiel, das ruppiger wurde und zugleich auch leicht an Klasse zulegte. Als dann Joker Dejan Savicevic in der 68. Minute den Rasen betrat, und nur zehn Minuten später nach einem herrlichen Doppelpaß mit Wagner den Ball aus 16m ins Tor der Grazer zirkelte, war die Partie gelaufen. Der GAK warf noch einmal alles nach vorne, Brunmayr vergab in der 84. Minute jedoch die größte Ausgleichschance, schließlich bleib es beim 1:0 für Rapid.

Stimmen:
Ernst Dokupil: "Wir waren gut eingestellt, haben das Spiel kontrolliert. Bei der Einwechslung von Savicevic habe ich gewartet, bis der GAK die Müdigkeit spürte. Unser Konzept ist aufgegangen, besonders die Defensive hat gute Arbeit geleistet". Werner Gregoritsch: "Eine typische 0:0-Partie, die durch eine Einzelaktion entschieden wurde. Schade, aber da kann man wenig machen. Uns steckte die Müdigkeit vom Uefa-Cup noch in den Beinen".

Die Champions-League-Sensation stolperte im Horr-Stadion
Der SK Sturm Graz wurde im Horr-Stadion wieder von der Liga-Tristesse eingeholt, rannte ab der zweiten Minute vergeblich einem 0:1-Rückstand nach. Vor allem in der zweiten Hälfte versuchten die Grazer mit allen Mitteln zumindest den Ausgleich herbeizuführen, rannten, schossen was das Zeug hielt, allein das Tor von Wolfgang Knaller blieb wie vernagelt. Aber auch die Austria kam bedingt durch den Grazer Sturmlauf zu guten Konterchancen.
Von Müdigkeit war der Osim-Elf jedenfalls nichts anzumerken, bis zur letzten Sekunde hielt man den Kampf aufrecht und der jubelnde Austria-Trainer Hochhauser konnte und wollte nach dem Abfiff seine Erleichterung über die drei Punkte kaum verbergen.

Tirol fertigt Admira ab
Tabellenführer FC Tirol revanchierte sich für die peinliche 0:1-Auswärtsniederlage gegen Admira/Wacker Mödling und fertigte das Tabellenschlußlicht daheim mit 5:0 ab. Patrik Jezek führte sich bei seinem neuen alten Arbeitgeber gleich mit zwei Assists ein, für die Tore sorgten vor der Halbzeit zweimal Gilewicz, Baur und Brzeczek, fünf Minuten vor Spielende setzte setzte Edi Glieder den Schlußpunkt.

Eishockey
Österreich verliert zum Abschluß: 1:4 gegen die Ukraine
Sonntag, 12. November
Zum Abschluß des diesjährigen Codan Cups in Kopenhagen setzte es noch eine 1:4-Niederlage gegen die Ukraine, die sich damit für ihre Niederlage im letzten WM-Spiel in St. Petersburg revanchierte.
Nicht gespielt haben allerdings unsere DEL-Cracks Brandner, Wheeldon, Kalt und Ulrich - sie wurden geschont, weil bereits am Dienstag der harte Liga-Alltag auf sie wartet. Eingesetzt diesmal auch die beiden KAC-Goalies Suttnig und Prohaska.
Verbandskapitän Giuseppe Mion ärgerte sich vor allem über die Spielweise des Gegners: "Sie haben sehr schmutzig gespielt, das war fast schon kriminell. Und nur mit 3 Linien hat man gegen solche Topmannschaften keine Chance!" Wie ist Mion insgesamt mit dem Turnier zufrieden? "Wir haben uns erstaunlich gut geschlagen, das Team war sehr professionell und es war keine Spur von Leistungsabfall gegenüber den vergangenen Jahren zu bemerken. Noch arbeiten müssen wir an der Disziplin, vor allem weil international oft kleinlicher gepfiffen wird wie bei uns. Und jetzt sehen wir dem Olympiaqualifikationsturnier optimistisch entgegen!"

Faustball
Österreicher holt Südamerikapokal: Hamurgo schlägt Porto Alegre 2:1
Montag, 13. November
Novo Hamburgo mit Österreichs Legionär Martin Weiß hat sich überraschend gegen Weltpokalsieger Sogipa Porto Alegre den Südamerikapokal geholt.
Starke Regenfälle nach den Vorrunden setzten die Spielfelder unter Wasser. Trotzdem wurde die Meisterschaft fortgesetzt. Mühselig rettete sich Novo Hamurgo über die Hoffnungsrunde und Halbfinale (beide Spiele 2:1) ins Finale. Dort gab es dann reguläre Verhältnisse. Die Mannschaft von Novo Hamburgo steigerte sich nach nervösem Beginn, holte sogar im 3. Satz einen 4:9 Rückstand auf und besiegte den regierenden Weltpokalsieger Sogipa Porto Alegre 2:1 (9:15, 15:10, 15:13). Vater des Sieges war der österreichische Legionär Martin Weiß, der im Angriff gemeinsam mit Caros Dillenburg für den nötigen Druck sorgte. "Was mir in Europa nicht geglückt ist, hat hier geklappt. Ich konnte ganz befreit spielen und hatte weit weniger Druck als daheim", erklärte der Österreich-Legionär seine Leistungssteigerung. "Die Verhältnisse in Südamerika sind allerdings ein Wahnsinn. Sielunterbrechungen bis zu drei Minuten stehen an der Tagesordnung, Publikum auf dem Spielfeld ist keine Seltenheit", berichtet der Oberösterreicher vom harten Kampf gegen den Rivalen Sogipa.