Ausgabe Nr. 191 vom 15. Oktober 2001                                                    Hier klicken für Abonnement

Schüssel: Intensive Zusammenarbeit mit den USA
Bundeskanzler Wolfgang Schüssel traf heute, Montag, mit dem Vorsitzenden der "Governors association" John Engler, Gouverneur des US-Bundesstaates Michigan, zu einem Arbeitsgespräch im Bundeskanzleramt zusammen. Im Mittelpunkt des Gespräches standen Fragen der Sicherheit und die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Österreich und den USA im Bildungs- und Kulturbereich sowie eine Verstärkung der Kooperationen in Ost- und Mitteleuropa. "Ich begrüße die enge Zusammenarbeit auf allen Ebenen. Es ist nun wichtig, die Kräfte zwischen Europa und den USA zu bündeln. Wir haben aber auch Ideen entwickelt, wie es weitergehen soll, um eine noch bessere und intensivere Zusammenarbeit zwischen Österreich und den USA zu erreichen", betonte der Bundeskanzler.
"Das amerikanische Volk hat in Österreich einen sehr guten Freund. Für die Menschen in den USA war die Reaktion Österreichs auf die Terroranschläge vom 11. September Trost und Ermutigung. Wir danken Ihnen allen für dieses Zeichen Ihrer Solidarität mit den USA. Die Menschen in den USA begrüßen auch die einstimmige Verurteilung der Terrorattacken durch Präsident Klestil, Bundeskanzler Schüssel, Außenministerin Ferrero-Waldner und viele andere bedeutende Vertreter Österreichs. Präsident Bush und das amerikanische Volk legen Wert auf die Zusammenarbeit mit Ihnen in diesem, wie es aussieht, langwierigen und schwierigen Kampf gegen den internationalen Terrorismus", betonte Gouverneur Engler.

Cap: Vorgangsweise Österreichs ist mit Neutralität vereinbar
'Österreich kann ohne Probleme mit der Neutralität bei der Terrorbekämpfung mithelfen', betonte der Klubobmann der SPÖ, Josef Cap, vergangenen Montag im Rahmen einer Podiumsdiskussion zum Thema 'Terror und Sicherheit'. Im Mittelpunkt der von der Tageszeitung 'Der Standard' und 'Radio Wien' organisierten Veranstaltung stand die Frage nach der zukünftigen Vorgangsweise der österreichischen Sicherheitspolitik nach den Terroranschlägen vom 11. September. 'Die Beschlusslage der UNO ist eindeutig', so Cap weiter. So lange sich die Schläge der US-Regierung ausschließlich gegen Ausbildungscamps der Terroristen richten würden, wäre dies mit der österreichischen Neutralität vereinbar. Allerdings müsse darauf geachtet werden, dass keine zivilen Personen zu Schaden kämen.
Der von SPÖ, FPÖ und ÖVP eingebrachte Entschließungsantrag berufe sich auf die Charta der Vereinten Nationen und auf die bestehenden Neutralitätsgesetze. Die Ablehnung der Grünen Parlamentsfraktion sei unsolidarisch und eine Positionsänderung der Grünen wäre wünschenswert.
Die momentane politische Situation sei eine historische Chance. Gerade jetzt wäre eine Zusammenarbeit zwischen Staaten gegeben, die vor Monaten noch undenkbar gewesen wäre. Hier könne auch Europa einen großen Beitrag leisten, um einen umfassenden Sicherheitsbegriff zu etablieren. 'Das bedeutet aber eine Rückkehr zum Politischen', so Cap. So müsse beispielsweise rigider gegen die Produktion von biologischen Waffen vorgegangen werden und ein umfassender Ausstieg aus der Atomenergie vorangetrieben werden. 'Was kann ein scheinbar kleines, neutrales Land wie Österreich dazu beitragen? Sehr viel. Dazu braucht es aber auch eine Regierung, die das kann', stellte der SPÖ-Klubobmann klar.

Bartenstein: Sterbekarenz statt Sterbehilfe
Die 'Sterbekarenz' sei eine der Antworten, die Österreich auf das holländische Modell der aktiven Sterbehilfe geben werde, denn was dort gang und gäbe werd, das wollen man überhaupt nicht, erklärte Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein am vergangenen Mittwoch bei einem Besuch im Tageshospiz der Caritas der Erzdiözese Wien. Geplant sei die arbeitsrechtliche Absicherung einer Teil- oder Vollkarenz zur Sterbebegleitung naher Angehöriger.
Arbeitnehmer sollten einen Rechtsanspruch auf Herabsetzung oder Veränderung der Lage der Normalarbeitszeit bekommen, um nahe Angehörige aus dem Leben zu begleiten. Hauptsächlich solle dabei Teilzeitbeschäftigung angestrebt werden, aber auf Wunsch auch Vollkarenzierung möglich sein. Nach drei Monaten - mit einfacher Verlängerungsmöglichkeit um weitere drei Monate - sei ein Rückkehrrecht auf den Arbeitsplatz vorgesehen. Die soziale Absicherung während dieser "Sterbekarenz" bleibe bestehen. Für Caritas-Präsident Landau werde es dadurch in absehbarer Zeit Wirklichkeit, dass Eltern ihre Kinder in das Leben und Kinder ihre Eltern aus dem Leben begleiten könnten. Bartenstein und Landau stimmten überein, dass von dieser Regelung sowohl Frauen als auch Männer Gebrauch machen sollten.

Kuntzl präsentiert neues SPÖ-Modell für Bildungskarenz
Ein neues Modell, mit dem die derzeitige Bildungskarenz weiterentwickelt werden soll, präsentierte SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Andrea Kuntzl am Donnerstag in einer Pressekonferenz. Ziel müsse ein im Vergleich zu jetzt flexibleres Modell der Bildungskarenz sein, das auf die individuellen Bedürfnisse für Weiterbildung anwendbar ist, so Kuntzl. Mit dem SPÖ-Modell soll nicht nur ein zusammenhängender Zeitblock, sondern auch eine geringfügige Arbeitszeitverkürzung als Bildungskarenz mit besserer finanzieller Unterstützung in Anspruch genommen werden können.

Raiffeisenbank ist erste westliche Bank in Jugoslawien
Anläßlich eines offiziellen Besuches des österreichischen Bundeskanzlers Wolfgang Schüssel zusammen mit einer Wirtschaftsdelegation wurde die Raiffeisenbank Jugoslavija a.d., eine Tochter der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB), Ende vergangener Woche offiziell eröffnet. Raiffeisen ist die erste ausländische Bankengruppe, die nach dem politischen Führungswechsel im vergangenen Jahr jugoslawische und internationale Firmenkunden sowie Privatkunden serviciert. Jugoslawien ist bereits der elfte Staat Zentral- und Osteuropas, in dem die RZB eine Bank betreibt und mit der Geschäftsaufnahme im vergangenen Juli war und ist sie bei weitem das erste Institut, das Bankservices anbietet.

Arabischer Raum ist Hoffnungsmarkt für Österreich
Saudi-Arabien verfügt über ein großes Potential für den Absatz österreichischer Waren und Dienstleistungen. "Dieses ist noch bei weitem nicht ausgeschöpft", blickt Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, optimistisch in die Zukunft und ruft die Unternehmen auf, sich von der zur Zeit herrschenden Verunsicherung nicht abschrecken zu lassen. "Die saudiarabische Wirtschaft läuft trotz jüngster weltpolitischer Ereignisse praktisch ungestört weiter." Das Land sei unter der Führung von Kronprinz Abdullah dabei, sich stärker der Außenwelt zu öffnen, Strukturverbesserungsprojekte zu realisieren und die Liberalisierung, zum Teil auch die Privatisierung der Wirtschaft voranzutreiben. "In Saudi-Arabien werden in den nächsten Jahren viele Milliarden investiert und österreichische Firmen haben gute Chancen vorne mit dabei zu sein", zeigt sich Leitl überzeugt.

Grenzgängerabkommen bringt Bewegung in Grenzregionen
Das mit kommendem Jahr in Kraft tretende Grenzgänger- und Praktikantenabkommen zwischen Österreich und Tschechien steht im Mittelpunkt der dritten Euregio-Tagung, die am 19. Oktober in Poysdorf stattfindet. Künftig können Bewohner aus Südböhmen und Mähren im Wald- und Weinviertel als Tagespendler arbeiten sowie umgekehrt Österreicher aus den Grenzregionen in Tschechien. Die Bewilligungen werden auf ein Jahr vergeben, mit der Möglichkeit, sie auf ein weiteres Jahr zu verlängern. Die Zahl der Grenzgänger wird in einer sozialpartnerschaftlich zusammengesetzten Kommission ausverhandelt. Das AMS Burgenland wird über bisherige Erfahrungen mit dem Grenzgängerprojekt Österreich-Ungarn berichten.

Burgenländische Software wird Kernphysik-Weltstandard
Das burgenländische Softwareunternehmen ETM hat einen Riesenerfolg erzielt. Nachdem am Teichenbeschleuniger des in Genf ansässigen europäischen Kernforschungszentrums CERN die ETM-Prozessleitsoftware PVSS bereits vor einem Jahr installiert worden war, sollen künftig alle technischen Prozesse am CERN damit überwacht werden. Alle CERN-Lieferanten sind damit gezwungen, PVSS einzusetzen. Der Vertrag wurde auf fünf Jahre mit einer Option auf weitere fünf Jahre abgeschlossen. Für ETM eröffnet sich in diesem Fall ein Umsatzvolumen von "einigen Mio. Euro", heißt es in einer Aussendung des Unternehmens.

Päpstliche Auszeichnung für Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder
Vizebürgermeister Finanzstadtrat Dr.Sepp Rieder wurde am Samstag, 13. Oktober 2001, im Rahmen eines Festaktes die päpstliche Auszeichnung "Komturkreuz des Gregoriusordens" verliehen. Kardinal Dr. Christoph Schönborn nahm die Auszeichnung im Festsaal des CS Pflege- und Sozialzentrums Rennweg vor. Rieder wurde wegen seiner Verdienste um das Gesundheits- und Spitalswesen der Stadt Wien in Zusammenarbeit mit kirchlichen Einrichtungen und katholischen Ordensgemeinschaften ausgezeichnet. Der promovierte Jurist war seit 1989 als amtsführender Stadtrat für Gesundheits- und Spitalswesen tätig. 1994 - 1996 bekleidete er zusätzlich das Amt des Vizebürgermeisters. Seit Dezember 1999 ist Rieder Stadtrat für Finanzen, Wirtschaftspolitik und die Wiener Stadtwerke.

Gemeinderatswahl in St.Pölten
Die Gemeinderatswahl in St.Pölten brachte gestern folgendes Ergebnis: 40.683 Personen waren wahlberechtigt, 42 Mandate wurden vergeben. 28.373 gaben ihre Stimme ab, das sind 69,74 Prozent. Da 518 Stimmen ungültig waren, entschieden schließlich 27.855 St.Pölterinnen und St.Pöltner über die Wahl. Die ÖVP erhielt 7.171 Stimmen oder 25,74 Prozent, das sind 11 Mandate, um zwei mehr als 1996. 15.750 Stimmen bekam die SPÖ, das sind 56,54 Prozent oder - unverändert gebliebene - 25 Mandate. An die FPÖ gingen 2.024 Stimmen, das sind 7,27 Prozent oder 3 Mandate, um zwei weniger als 1996. Für die Grüne Alternative entschieden sich 2.094 WählerInnen, das sind 7,52 Prozent oder 3 Mandate, um eines mehr als bei der letzten Wahl. Die KPÖ ging mit 231 Stimmen oder 0,83 Prozent leer aus, ebenso LOS (Liste Otto Schwarz) mit 585 Stimmen oder 2,10 Prozent. Letztes Mal hatte Otto Schwarz mit dem LIF ein Mandat erzielt.

"Linden"- Treffen im Resselpark
Bevor mit einem Glas Sekt auf den Namenstag angestoßen wurde, griffen 16 Innsbruckerinnen namens Herlinde zuerst zur Schaufel. Sie hatten sich zu ihrem Namensfest am 12. Oktober etwas Besonderes einfallen lassen und setzten im Resselpark einen Lindenbaum -mit tatkräftigem Schaufel-Einsatz von Vizebürgermeister DI Eugen Sprenger.
"Den Baum schenken wir der Stadt", so Namenstagskind und Initiatorin Herlinde Wurzer. Die Innsbruckerin hatte im Vorjahr die Idee, alle Frauen der Stadt mit dem eher seltenen Vornamen Herlinde zu einem Namenstagsfest einzuladen. Der Name HERLINDE kommt aus dem Althochdeutsch und setzt sich aus HERI (Heer) und LINTA (Lindenholzschild) zusammen.
"Die Linde ist eine besondere Baumart mit vielen Funktionen", wusste Innsbrucks Vizebürgermeister und Forstexperte den aufmerksamen weiblichen "Linden" zu erklären: "Sie wird in Liedern besungen, war und ist oft Mittelpunkt eines Dorfplatzes. Das weiche Holz eignet sich besonders für Schnitzereien. Letztlich ist die Lindenblüte ein bewährtes Heilmittel." Motiviert von den vielen positiven Bezugspunkten beschloss die Namenstagsrunde ein "Herlinden-Meeting" auch im nächsten Jahr - unter Umständen wieder mit dem Setzen einer Linde.

Stadttheater Baden erhielt neuen Fördervertrag
Das Stadttheater Baden einschließlich Sommerarena wird auch weiterhin durch die Stadtverwaltung geführt. In einem neuen Fördervertrag, der von der NÖ Landesregierung gestern beschlossen wurde, ist die jährliche Fördersumme mit 18,3 Millionen Schilling (1.329.913 Euro) fixiert, für den Betrieb der Sommerarena im Rahmen des Operettensommers gibt es zusätzlich 950.000 Schilling (69.039 Euro). Obwohl zunächst die Ausgliederung des Stadttheaters in eine Gesellschaft m.b.H. angestrebt worden war, bleibt doch das Theater in der Zuständigkeit der Stadt. Gegen die Ausgliederung sprechen wirtschaftliche und administrative Mehrbelastungen, außerdem kann die Förderung des Bundes nur von der Stadt Baden in Anspruch genommen werden. Die Führung des Stadttheaters erfolgt in Zukunft weitestgehend autonom, worunter eine selbstständige Betriebsführung der Theaterleitung vorgesehen ist. Die Stadt Baden verpflichtet sich aber auch, einen zumindest gleich hohen jährlichen Finanzierungsbeitrag für das Stadttheater zu leisten wie das Land.

Wien-Festival in Warschau
Mit der Eröffnung der Architekturausstellung "Wien, Stadterhaltung- Stadterneuerung" durch Planungsstadtrat DI Rudolf Schicker und einem anschließenden Architekten-Workshop wurde das Wien-Festival in Warschau gestartet. Schicker hob die guten Kontakte zwischen den Städten Wien und Warschau hervor. "Auf der jetzt geschaffenen Basis wünsche ich mir eine weitere Zusammenarbeit, vor allem mit dem SARP, dem Verband der Architekten Polens", betonte Schicker. Weitere gute Kontakte mit Wien wünschte sich auch der Warschauer Vizebürgermeister DI Wojciech Kozak. Die Wiener Architekturausstellung sei ein Beweis dafür, wie man Modernes mit Tradition verbinden könne, als solche sei sie ein Vorbild für die Warschauer Architektur.

Thomas Kling ist erster Preisträger des Ernst Jandl-Preises für Lyrik
Am Rande der Frankfurter Buchmesse gab Kunststaatssekretär Franz Morak Details zum neu gestifteten Ernst Jandl-Lyrik-Preis bekannt, der am 20. Oktober im Rahmen der Ernst Jandl-Lyrik-Tage von 19. bis 21. Oktober in Neuberg an der Mürz (Steiermark) vergeben wird.
"Mit dem Ernst Jandl-Preis für Lyrik soll die Erinnerung an den großen Dichter und Lyriker Ernst Jandl aufrechterhalten werden, der auch eine ganze Generation von Lyrikern durch seine Dichtung beeinflusst, den Jazz für die Lyrik entdeckt, eine neue Art des Vortrags von Gedichten entwickelt hat" sagte Morak anlässlich der Vorstellung des Preises. Der mit 200.000.- ATS dotierte Preis werde für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Lyrik an einen deutschsprachigen Autor verliehen. Erster Preisträger des Ernst Jandl Lyrik-Preises ist Thomas Kling, einer der derzeit bedeutendsten Lyriker der jüngeren Generation, so Morak.

Und nun der Sport - Ihnen gewidmet von ASN, AustrianSportsNet:

Fußball - der Hintergrund
Hamburg liegt Jara zu Füßen - Nach 4:0 als Messias gefeiert
Montag, 15. Oktober 2001 ASN / REDE
Für Kurt Jara - den Trainer des Hamburger SV - ist an der Alster ein Traum wahr geworden. Mit einem 4:0-Erfolg gegen Hertha BSC feierte der 51-jährige Österreicher den besten Einstand in der Geschichte des HSV.
Besser geht´s nicht. Mannschaft aufpoliert, Heim-Sieg gegen die "alte Dame Hertha" eingefahren und neues Selbstvertrauen getankt. Das Hamburger Publikum dankte dem Innsbrucker, der die "Pleitenserie" von Frank Pagelsdorf und Holger Hieronymus beendete, mit "Jara, Jara" Rufen. Die Entscheidung, den bis 2004 laufenden Vertrag beim FC Tirol Innsbruck aufzulösen, war goldrichtig - für Jara und den HSV.
Mit dem 4:0-Sieg stellt Jara sogar den legendären Ernst Happel in den Schatten, der bei seiner ersten Partie als Trainer ein 4:2 gegen Eintracht Braunschweig (8. August 1981) einfuhr. Bedanken muß sich Jara bei Marcel Ketelaer, der das Vertrauen des Coaches mit zwei Toren rechtfertigte. Pagelsdorf stempelte den Ex-Gladbacher bereits als Sündenbock ab, bei Jara entdeckte er die Freude am Fußball wieder.
Ketelaer suchte seit seinem ersten Spiel für Hamburg am 12. August 2000 über ein Jahr vergeblich nach jener Form, die ihn bei den "Fohlen" auszeichnete. Rückschläge prägten das Bild von "Kette". Doch durch die taktische Meisterleistung von Jara, der Hollerbach einsetzte, um Ketelaer den Rücken frei zu halten und durch die engagierten Leistung des erst 23-Jährigen selbst, könnte Ketelaer zur Symbolfigur des neuen, von Kurt Jara eingestellten HSV avancieren.

Fußball
Vierter Sieg für Kärnten in Folge - 3:2 gegen GAK in vollem Haus
Samstag, 13. Oktober 2001 ASN / NIK
Die Siegesserie des FC Kelag Kärnten hält an. In der vierzehnten Runde der max.Bundesliga feierte die Schachner-Truppe einen 3:2-Heimsieg über den GAK, damit den vierten Erfolg en suite. In der Tabelle festigte der Cupsieger der vergangenen Saison damit auch seinen vierten Platz.
Damit ist dem Aufsteiger auch die Revanche für das 0:5 im Schwarzenegger Stadion gelungen. Vor der Pause trafen Maric und Vorderegger zur 2:0-Führung, den dritten Treffer der Klagenfurter erzielte Oberleitner, der in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde. Auf der Gegenseite waren Benny Akwuegbu und Ronny Brunmayr erfolgreich. Brunmayr hält damit schon bei 14. Saisontreffern und festigte damit seine Spitzenposition in der Torschützenliste der Bundesliga.
Den besseren Staret verbucht die Heimmannschaft, die Gäste fanden erst nach rund einer halben Stunde zu ihrem Spiel. Bereits nach 17 Minuten klingelte es zum ersten Mal im Tor der Grazer, Maric, er spielte seine zweite Partie für den FC Kärnten, traf aus kurzer Distanz. Eine Minute vor dem Pausenpfiff köpfelte Vorderegger nach einem Eckball zum 2:0 ein. Knapp nach Wiederanpfiff verkürzte der GAK auf 1:2. Brunmyar spielte den Ball am herauslaufenden Goriupp vorbei und brachte sein Team einen Treffer heran. In der 67. Minute war dann Oberleitner zur Stelle, der nur wenige Minuten zuvor von Trainer Schachner eingewechselt wurde. Der GAK hielt die Partie aber noch spannend, schenkte den Kärntnern den Sieg nicht. Nach dem 2:3 durch Akwuegbu mußten die Fans im ausverkauften Wörthersee-Stadion noch einmal um den Sieg ihrer Mannschaft bangen, den Steirern gelang jedoch kein Tor mehr.

Salzburg protestiert, Tirol siegt - Pleitegeier, Irre und ein Debütant
Sonntag, 14. Oktober 2001 ASN / Gerald Fuchs
Eines ist spätestens seit der 15. Runde der max.Bundesliga klar: Jeder will ab sofort gegen die Wiener Austria spielen, bringt doch eine Partie gegen die Veilchen sicher Punkte. Tirol ist in dieser Beliebtheitsskala weiterhin ganz unten zu finden, weil in der Tabelle obenauf. Am Sonntag schlug der Meister freilich auch die Admira mit 2:0.
Der sportliche Pleitegeier zieht also weiterhin seine Runden über dem reichsten Klub der Liga, der sich bereits seit fünf Runden in Serie spendabel gibt, immer dem Gegner den Vortritt ließ, also stets verloren hat. Nächsten Samstag darf Schlußlicht Admira/Wacker-Mödling ran, im Kellerderby gegen Austria auf einen Dreipunkt-Erfolg hoffen. Wer will nochmal, wer hat noch nicht? Fest steht, daß die Wiener Austria noch nie dermaßen schlecht dastand. Der neunte Platz zu Mitte der Saison wird Einzug finden in das violette Geschichtsbuch.
Irre! sind jene Salzburger "Fans", die bengalische Feuer in den Familiensektor des Hanappi-Stadions geworfen haben, aber auch jene geistig vernachlässigten Geschöpfe im Rapid-Fanlager, die daraufhin, sozusagen als Antwort, beschlossen, ein offenes Klappmesser aufs Spielfeld zu werfen... Salzburg hat gegen die Wertung des 0:1 Protest eingelegt. Wird der Protest abgelehnt, dann war dieser Sieg bereits die 15. Partie in Serie, die Rapid gegen Salzburg nicht mehr verloren hat.
Das Debütvon Ex-Stuttgart-Trainer Joachim Löw als Tirol-Coach kann als Dreipunkt-Erfolg verbucht werden. Neuer Trainer, alte Form der Tiroler könnte man sagen. Der Meister und Tabellenführer siegte bei Admira/Wacker-Mödling vor 2500 Zusehern mit 2:0. Tor Nummer eins erzielte Zwyssig in der 40. Minute, Tor Nummer zwei der Ex-Admiraner Markus Scharrer in der Nachspielzeit. Beeindruckend weiterhin das Torverhältnis des heimischen Nonplusultras. Es liegt derzeit bei 34:1 Toren! Die Südstädter haben übrigens seit März dieses Jahres (1:0 gegen GAK) daheim nicht mehr gewonnen. Peter Stöger, das kreative Hirn der Niederösterreicher, bestritt am Sonntag sein 450. Bundesligaspiel.

Handball
Bregenz in der 3. Europacup-Runde - Budapest mit 34:22 weggefegt
Sonntag, 14. Oktober 2001 ASN / RED
Strahlende Gesichter in Bregenz: jet2web hat den Aufstieg in die 3. Runde des EHF-Cups geschafft. Das 25:27 vom Hinspiel wurde durch den 34:22-Sieg locker wettgemacht.
Elektromos Budapest hatte nur in den ersten 15. Minuten dem Bregenzer Sturmlauf etwas entgegenzusetzen - bis zum 6:6 konnten die Ungarn noch halbwegs mithalten. Doch dann stand die Bregenzer 6-0-Deckung bombensicher, Torhüter Vaskevicius konnte sich öfters gut in Szene setzen (insgesamt 13 gehaltene Bälle). Doch dann kam der Bregenz-Express so richtig in Fahrt. Beinahe jeder in der Deckung gewonnene Ball konnte in Gegenstoßtore umgemünzt werden. Ab der 20. Minute (10:8) war zudem das Bregenzer Tor wie vernagelt, fiel die Vorentscheidung in diesem Spiel. Budapest gelang in der ersten Halbzeit kein Treffer mehr, Bregenz jedoch 5.
Fünf Minuten vor der Pause erhielt Kapitän Matthias Günther bei einer Angriffsaktion von einem Gegenspieler einen Schlag auf den Kopf, der ihn zwang, die restliche Spielzeit seinen Kollegen zuzuschauen. Die erste Diagnose nach dem Spiel lautete Gehirnerschütterung, er mußte die Nacht zur Beobachtung im Spital verbringen. Ersetzt wurde er durch Nachwuchstalent Bernhard Grissmann, der bei seinem Europacup-Debüt zwei sehenswerte Treffer erzielen konnte.
Nachdem mit einem beruhigenden 15:8-Vorsprung die Seiten gewechselt worden war, kam dieses Mal nicht der fast schon obligatorische Einbruch, sondern es ging in der gleichen Tonart weiter. Die Deckung stand, die Flügelspieler konnten einen Gegenstoßtreffer nach dem anderen erzielten. Bruno Gudelj brachte seine Mitspieler immer wieder in gute Wurfpositionen (gesamt 1 Assists), Darko Galic konnte seine Wurfquote auch wesentlich verbessern. Zwar zeigte sich Jose Savon, der kubanische Star in den Reihen von Elektromos Budapest, ebenfalls stark verbessert (er war in Halbzeit 1 einiges schuldig geblieben), er alleine konnte aber die Niederlage nicht verhindern. So steuerte Bregenz sicher und unaufhaltsam dem Sieg und dem damit verbundenen Aufstieg in die dritte Runde entgegen.

Volleyball
Feldkirch verliert schon wieder - Glatte Niederlage gegen Döbling
Sonntag, 14. Oktober 2001 ASN / RED
Zwar boten die Herren des Sparkasse SSK Feldkirch am Sonntag eine weitaus bessere Leistung, doch in den entscheidenden Momenten fehlte einfach das Glück oder die Klasse. So hielt man immer dagegen, am Ende eines jeden Satzes besiegelten Eigenfehler die glatte 0:3 (19/22/17)-Niederlage gegen Union Döbling und ist damit nach vier Runden in der AVL punkteloser Letzter.
Trainer Ludwig Horvath sprach von einem guten Spiel seiner Mannschaft, dem aber der glückliche Ausgang fehlte. Am kommenden Sonntag geht es zur Millionentruppe nach Innsbruck und dann kommen endlich die Heimpartien. Horvath ist der Meinung, daß beide Gegner des Wochenendes zu Hause schlagbar sind, sofern man die Annahme verstärkt und die Eigenfehlerquote verringert werden kann.

Tennis
Finaltraum platzte in zwei Sätzen - Koubek unterliegt Canas 2:6, 5:7
Samstag, 13. Oktober 2001 ASN / FU
Stefan Koubek hat gegen Guillermo Canas (ARG) das Semifinale der CA-Trophy nach 90 Minuten mit 2:6 und 5:7 verloren. Canas, die Nummer 17 im ATP Champions Race, verwandelte den ersten Matchball, ist damit der erste Argentinier, der sich ins Finale der Wiener Stadthalle durchschlagen konnte. Dort trifft er am Sonntag auf Thomas Haas. Der in der Steiermark geborene Deutsche erreichte wie im Vorjahr das Endspiel. Er bezwang den Schweden Thomas Enqvist 6:7 (4:7), 6:2, 7:6 (7:4).
Im letzten Game bäumte sich Koubek nochmals auf. Aber der Punkt zum 15:30 war letztendlich ein Strohfeuer, das der Partie keine Wende mehr geben konnte. Canas' Service zum Matchgewinn retournierte Koubek ins Netz. Symptomatisch für dieses Duell. Damit war der Finaltraum des Kärntners, der erst als vierter Österreicher in einem Halbfinale bei der CA-Trophy stand, geplatzt. Dennoch aber zeigte sich Koubek nach dem Spiel mit dem Turnierverlauf zufrieden: "Wenn mir vorher einer gesagt hätte, daß ich hier das Semifinale erreiche, hätte ich ihn wahrscheinlich ausgelacht!" Zwar habe er heute nicht an die Darbietungen der vergangenen Tage anknüpfen können ("Irgendwie war ich heute auf dem Platz nicht anwesend!"), dennoch aber könne er auf eine "super Woche" zurückblicken. "Ich hoffe, ich kann jetzt in Stuttgart an diese Leistung anknüpfen!" Ein wenig freilich trauerte Koubek aber schon der vergebenen Finalchance nach: "Ich habe", informierte er, "während des Spiels meine Taktik umgestellt, mehr seine Rückhand attackiert. Das hat mir oft leichte Punkte gebracht. Aber leider habe ich es nicht ausnützen können, als er müde geworden ist. Ich hab nicht nachdrücken können." Canas: "Ich habe die wichtigen Punkte besser gespielt - und manchmal auch glücklicher. Jetzt genieße ich es, im Endspiel zu stehen."
Von Gerüchten, die im Spieler-Aufenthaltsraum die Runde machten, wonach Canas gesundheitlich nicht voll auf der Höhe sei, habe er sich jedenfalls nicht irritieren lassen. Koubek: "Es stimmt, ich habe gehört, daß er eine leichte Grippe haben soll, aber wirklich beeinträchtigt hat das, wie man gesehen hat, seine Leistung nicht. Er hat sich gut bewegt!" Auch Günter Bresnik, der Übungsleiter Koubeks, war im großen und ganzen mit der Leistung seines Schützlings zufrieden: "Er hat zwar im Semifinale nicht an seine zuletzt gezeigte Form anschließen können, trotzdem aber muß man mit dieser Woche zufrieden sein. Canas ist für mich einer der Aufsteiger des Jahres!"

Schett in Zürich in nächster Runde - Zweisatzsieg über Magui Serna
Montag, 15. Oktober 2001 ASN / ÖTV / PM
6:1, 6:2 gegen Magui Serna - mit einer tollen Vorstellung eröffnete Barbara Schett heute ihren Endspurt zur WM-Qualifikation. Ein Bericht der ÖTV-Homepage.
Das mit 1,185.000 Dollar dotierte Tier 1-Turnier in Zürich begann nach Maß - zumindest aus österreichischer Sicht: Babsi Schett fegte heute vormittag die Spanierin Magui Serna mit 6:1, 6:2 vom Platz, steht damit in Runde 2, wo sie auf die als Nummer 6 gesetzte Amerikanerin Meghann Shaugnessy (WTA 12) oder die slowakische Qualifikantin Daniela Hantuchova (WTA 53) treffen wird.
Dass Barbara heute gegen die WTA-Nummer 31 aus Spanien so glatt gewann, überraschte sogar ihren Coach Hari Mair, der vor dem Spiel von einer "harten Nuss" gesprochen hatte - und das zu Recht. Denn schließlich hatte Serna in der Vorwoche in Filderstadt immerhin Meghann Shaugnessy geschlagen - vielleicht ja auch ein gutes Omen für das Zweitrunden-Match von Barbara, die sich mit dem heutigen Sieg bereits 51 Punkte im Qualifikations-Race nach München sicherte.