Ausgabe Nr. 178 vom 16. Juli 2001

Diskussion über mögliche Steuerreform
Nach einigen ziemlich harten Monaten der Einschränkungen - es geht um das geplante Erreichen des Nulldefizits 2002 - wird nun über die Chancen einer geplanten Steuerreform diskutiert. Diese Reform an sich ist in der Koaltitionsvereinbarung von ÖVP/FPÖ enthalten und terminlich so angesetzt, daß die laufende Legislaturperiode nicht nur als "Belastungsperiode" in die Annalen eingeht: Die Koalition sieht ihr "neu Regieren" als Ganzes, das sich erst am Ende der vollen Regierungszeit bemessen lasse, nach eisernem Sparen sollten dann auch die Früchte der Konsequenz spürbar werden.
Nun hat sich das Wirtschaftswachstum deutlich verringert, in einigen Länden mehr, in anderen weniger, Österreich ist derzeit davon nicht sehr stark betroffen. Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel meinte dazu, es wäre jetzt nicht an der Zeit darüber nachzudenken, man solle doch abwarten, wie sich die Konjunktur entwickeln würde. "Diese Steuerreform müssen wir uns erst durch gute Politik verdienen, beispielsweise durch eine gelungene Verwaltungsreform, die Spielraum für die Steuerreform bringt, durch gute Konjunkturentwicklung, gute Wirtschaftsdaten, eine rückläufige Arbeitslosenentwicklung."
"In der Koalition herrscht ein gutes Betriebsklima. Daher werden wir auch in den nächsten zwei Jahren das Land erfolgreich zum Positiven verändern", schloß ÖVP-Klubobmann Dr. Andreas Khol eine Pressekonferenz, in der er mit seinem Kollegen FPÖ-Klubobmann Ing. Peter Westenthaler Ende vergangener Woche Bilanz zog. Westenthaler sagte hingegen, die FPÖ halte unmissverständlich am Ziel fest, noch in dieser Legislaturperiode eine Steuerreform durchzuführen. Die Steuerreform sollte, so Westenthaler, einerseits eine spürbare Senkung vor allem für die niederen Einkommen und andererseits eine deutliche Vereinfachung des Steuersystems beinhalten. Eine Steuerreform sollte daher eine bessere Lebensqualität vor allem für die so genannten kleinen Leute in Österreich, mehr Steuergerechtigkeit sowie eine Ankurbelung der Wirtschaft auf Grund der daraus resultierenden höheren Kaufkraft der Bevölkerung bringen. "Hauptperson" Finanzminister Mag. Karl-Heinz Grasser ließ sich zu keiner definitiven Zu- oder Absage bewegen: Er steht nach wie vor auf dem Standpunkt, eine Steuerreform hänge schlußendlich nur davon ab, "was wir uns leisten können".

Belgiens Außenminister Michel besuchte Wien
Anläßlich des Beginnes der belgischen EU-Ratspräsidentschaft mit Anfang Juli kam der belgische Außenminister Louis Michel auf seiner Tour durch die Hauptstädte der Union am Mittwoch nach Wien. Bei seinem Treffen mit Außenministerin Benita Ferrero-Waldner erklärte er das Kapitel der Sanktionen für abgeschlossen. Er stellte eine Übereinstimmung der Standpunkte Belgiens und Österreichs fest und erklärte, daß keine politiischen Differenzen bestünden. Er sagte zu, Österreich in seinen Anliegen zu unterstützen und sich dafür einzusetzen, daß die wichtigsten Bereiche Transit und Energie von der belgischen Ratspräsidentschaft berücksichtigt würden. Auch Außenministerin Benita Ferrero-Waldner bestätigte, daß "das Problem zwischen Österreich und Belgien ausgeräumt" sei.

Abstimmung in Brüssel über Transitprobleme zu Gunsten Österreichs
Derzeit wird der Lkw-Transitverkehr in Österreich durch ein Ökopunktesystem geregelt. Mit dem Auslaufen des Transitvertrages Ende 2003 und den Forderungern der EU-Kommission nach einem freien Warenverkehr droht nun den österreichischen Alpentälern ein ungehemmtes Ansteigen des Lkw-Transits. Die Emmisionen konnten in den letzten Jahren zwar gesenkt, das im Vertrag gesetzte Ziel allerdings noch nicht erreicht werden. Die Lärmbelästigung der Bevölkerung an den Transitrouten steigt weiter. Am Dienstag wurde in Brüssel im Verkehrsausschuß des Europäischen Parlaments über eine geplante Streichung der "108-Prozent-Klausel" abgestimmt, in der die Anzahl der Lkw-Durchfahrten durch Österreich festgelegt ist. Obwohl unter den 54 Mitgliedern des Ausschusses nur zwei Österreicher sind, wurde mit 28 zu 26 Stimmen zu Gunsten Österreichs entschieden. Für heuer bleibt die im Vertrag vorgesehene Höchstzahl von 1,6 Millionen Transitfahrten in Kraft.

"Transit-Gipfel" in Brüssel mit EU-Kommissarin Loyola de Palacio
Vergangenen Mittwoch kamen die österreichische Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer (FP), Außenministerin Benita Ferrero-Waldner (VP), Verkehrsministerin Monika Forstinger (FP) und der Landeshauptmann von Tirol, Wendelin Weingartner (VP) nach Brüssel zu einem "Transit-Gipfel"-Gespräch mit der EU-Kommissarin für Verkehrsfragen, Loyola de Palacio, die sich für einen freien Warenverkehr in der EU ausgesprochen hat. Im Herbst soll ein neues Weißbuch herauskommen, dessen Entwurf bereits vorliegt. Die Transportwirtschaft erwartet deutliche Veränderungen der Rahmenbedingungen. Bis zum Jahre 2010 wird mit einer Ausweitung des Güterverkehrs um 38 Prozent und des Personenverkehrs um 24 Prozent gerechnet. Eine Revitalisierung der Bahnen und eine Neugestaltung der Wegekosten durch Verteuerungen der Maut sollen eine Zunahme des Straßenverkehrsanteils verhindern. EU-Kommissarin Palacio hat zwar eine Mengenbeschränkung ausgeschlossen, zeigte sich aber für Übergangsregeln nach dem Auslaufen des Transitvertrages Ende 2003 gesprächsbereit. Auch Riess-Passer befürwortet den Ausbau der Schienen-Infrastruktur, vor allem in Richtung Osten. Sie besteht aber auf einer mengenmäßigen Beschränkung beim Transit. Bei den Berechnungen zur Vergabe der Öko-Punkte an die EU-Staaten gab es Meinungsverschiedenheiten, die noch nicht ausgeräumt werden konnten. Für September sind Verhandlungen einer Arbeitsgruppe der EU-Komission und Österreich vereinbart worden. Die derzeitige Ratsvorsitzende und belgische Verkehrsministerin der Grünen, Isabelle Durant, zeigte bei einem Treffen Verständnis für Österreichs schwierige Transitsituation.

Futuristisches Kärntner Freizeitprojekt geht online
Drei Milliarden investierte Schilling, 1,75 Millionen Besucher und 115.000 Nächtigungen jährlich, 1000 Arbeitsplätze. Eckdaten aus einer "anderen Dimension"? Tatsächlich könnte man es so bezeichnen. Denn was der Kärntner Unternehmer Egon Putzi vorhat, sprengt den Rahmen alles bisher in Österreich - ja, sogar in Europa - Dagewesenen. "Kärnten Arena" nennt er das ehrgeizige Projekt, das Putzi in Villach-Federaun verwirklichen will. Die riesige Sport- und Veranstaltungsarena, kombiniert mit Eishalle, Vier-Stern-Hotelkomplex und einem futuristischen Erlebnispark auf 49 Hektar soll Besucher aus ganz Europa in die Kärntner Region locken und dort für ein kräftiges Umsatzplus vor allem im Tourismus sorgen. "In der Arena finden z.B. bei Konzerten 45.000 Besucher Platz, in der Eishalle 10.000. So kann sie nicht nur für Sportveranstaltungen, sondern auch für Events aller Art genützt werden und Tausende Touristen ins Land bringen.
Weil 90% der Nutzungsmöglichkeiten indoor sind, können 1000 Mitarbeiter ganzjährig beschäftigt werden, weitere 500 saisonal," erläutert Egon Putzi die wesentlichsten Vorteile des Großvorhabens. 60 Millionen Schilling hat der Industrielle, der mit seiner SEZ AG (Semiconductor-Equipment Zubehör) seit 1986 permanente Erfolgsgeschichte schreibt, bisher allein in die Planung des Zukunftsprojekts investiert. Internationale Experten bestätigen dem Konzept exzellente Zukunftsaussichten und hohe Wirtschaftlichkeit.

Pfanner bei Eistee in Deutschland Marktführer
Der Fruchtsaft- und Eisteehersteller Pfanner überholt als österreichisches Familien-Unternehmen erstmalig den international agierenden Konzern Unilever am heiß umkämpften deutschen Markt im Eistee-Bereich. Pfanner erreichte im Mai einen Eistee-Marktanteil von 13,5%; im Zeitraum Januar bis Mai einen Marktanteil von 12,3%. Die bisherige Nummer 1 Lipton erzielte im Mai einen Marktanteil von 10,2 %, kumuliert Januar bis Mai einen Marktanteil von 12,0%. An der dritten Stelle liegt Punica im Mai mit 9,2%, bzw. 10,5% kumuliert. Die nunmehrige Marktführerschaft von Pfanner ist das Ergebnis der zielstrebigen Markenpolitik der letzten Jahre. Die Sortimentsbreite und der hohe Qualitätsstandard - die Eistees sind direkt aufgebrüht und mit echten Fruchtsäften verfeinert - haben diesen Erfolg möglich gemacht. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Wachstum durch Innovationen. Deshalb ist das Unternehmen besonders stolz auf die Entwicklung des Grünen Tees Zitrone-Kaktus-feige, der in Deutschland beträchtlich zur Erreichung der Marktführerschaft beigetragen hat.
In den letzten Monaten profitiert auch der Fruchtsaftabsatz in Deutschland massiv von der hohen Markenbekanntheit von Pfanner Eistee. Dies entspricht ganz der Strategie des Unternehmens: Europameister in der Getränkeverpackung mit dem Drehverschluss zu werden. Seit Februar 2001 produziert Pfanner in Hamburg. Somit ist Pfanner noch näher beim Kunden und erzielt eine optimale Belieferung des deutschen Marktes.

Österreichisches Verkehrsbüro besiegelt Wigast-Übernahme
Aufsichtsrat und Hauptversammlung des Österreichischen Verkehrsbüros haben gestern, Dienstag, rückwirkend mit 30. 11. 2000 die Fusion mit der Wigast-Gruppe beschlossen. Damit zählt das Verkehrsbüro nun auch zu den größten Gastronomiebetreibern Österreichs. Das Grundkapital der Österreichisches Verkehrsbüro AG erhöht sich durch die Transaktion von 296,4 Mio. Schilling auf 366,6 Mio. Schilling. Für die Verkehrsbüro-Gruppe bedeutet die Fusion einen Umsatzzuwachs von 1,1 Mrd. Schilling. Die Mitarbeiterzahl wird sich durch die Eingliederung der Wigast-Gruppe um 1.000 erhöhen. Das Gastronomie-Unternehmen wurde 1919 als Vienna Public Feeding GesmbH gegründet und hatte die Agenden der Volksausspeisung übernommen.
Das Stammkapital stammte damals zu gleichen Teilen von Bund und Gemeinde Wien. 1955 wird die Belieferung der Tagesheimstätten für Personen mit Mindesteinkommen übernommen, 1969 werden die ersten "Essen auf Rädern" ausgeliefert. 1978 erfolgt die Umstrukturierung zur Wigast GaststättenbetriebsgesmbH. Elf Jahre später übernimmt das Verkehrsbüro das Management des Verkehrsbüros und leitet erste Fusionsvorbereitungen ein.

Musikfabrik Edelhof geht in die 27. Saison
Einer der größten Sommerkurse für vokales und instrumentales Musizieren dürfte die "Musikfabrik Edelhof/Zwettl" sein, die heuer zum 27. Mal stattfindet. Vom 21. bis 29. Juli läuft hier der Sommerkurs für vokales und instrumentales Musizieren sowie für höfischen Tanz ab. Gegründet wurde die Musikfabrik vom jetzigen Rektor der Wiener Musikhochschule Erwin Ortner im Schloss Rosenau. Später folgte der Umzug in den Edelhof bei Zwettl. Das Angebot richtet sich an musikalisch ambitionierte Laien mit Musikschul- oder Konservatoriumsausbildung bis hin zum professionellen Musiker. Die meisten Teilnehmer sind zwischen 20 und 35 Jahre alt. Bei der Musikfabrik steht die Freude am Musizieren im Vordergrund, der Leistungsgedanke ist zweitrangig. Die Arbeit teilt sich in Studios und Projekte. Angeboten werden alle Instrumentengruppen, Barock- und Renaissancemusik, historischer Tanz, Gesang und Vokalensemble, aber auch technische Grundschule. Die Referenten sind fast durchwegs Lehrbeauftragte an Konservatorien und Musikuniversitäten. Im Rahmen der Projekte werden drei große musikalische Werke realisiert: Sie stammen von Benjamin Britten, Marc-Antoine Charpentier und Johann Sebastian Bach. Bei den Schlussveranstaltungen gehen Teilnehmer und Referenten an die Öffentlichkeit und geben Proben ihrer Tätigkeit.
Nähere Auskünfte erteilt die Musikfabrik NÖ, Telefon ++43 / (0)2272 / 65051.

Dreamtime - Zeitgenössische Aboriginal Art
Ausstellung der Sammlung Essl Klosterneuburg bis 30. September
Anläßlich einer Reise durch Australien besuchte der Sammler Karlheinz Essl im Februar 2000 zahlreiche Museen und Galerien. Besonders faszinierte ihn die zeitgenössische Aboriginal Art mit ihrer künstlerischen Qualität und ihrer spirituellen und religiösen Aussagekraft. In der Folge hat Karlheinz Essl einen Werkblock von 38 Aboriginal-Werken gekauft, der einen ausgezeichneten Querschnitt dieser Kunst zeigt. Michael Eather, australischer Kurator und Kenner der Aboriginal Art, wurde mit der Konzeption und Organisation der Ausstellung Dreamtime betraut, die rund 80 Werke von den 70er Jahren bis heute zeigt. Die Exponate der Sammlung Essl werden durch Kunstwerke von australischen Leihgebern ergänzt. Die Schau präsentiert die wichtigsten Künstler der Hauptzentren der Aboriginal Art: Die Westliche und Zentrale Wüste des Nördlichen Territoriums, Kimberley in Westaustralien, Arnhem Land und der Norden Queenslands sowie, als besonderer Aspekt, eine Auswahl an Werken von Künstlern aus den urbanen Zentren.


Und nun der Sport - Ihnen gewidmet von ASN, AustrianSportsNet:
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Fußball
Tirol siegt beim GAK, LASK Letzter der Ersten Division
Dienstag, 10. Juli 2001 ASN / EPS
Zum Auftakt der Bundesliga-Saison 2001/2002 gastierte Meister Tirol beim GAK, einem Team, von dem sich die Experten einiges erwarteten. In einer nicht gerade hochklassigen Partie siegte der regierende Meister mit 2:0, die Tore fielen beide in der ersten Halbzeit.
Daß im ersten Saisonspiel beide Teams noch viel von ihrer Spritzigkeit vermissen lassen würden, war von vorne herein klar. Die Mannschaften hatten gleich zu Spielbeginn ihre besten Szenen. Roland Kirchler nützte einen Abwehrfehler der Hausherren in der vierten Minute zum Führungstreffer für die Gäste. Eine Viertelstunde, die der GAK sich bemühte, sein Spiel aufzuziehen, später, ergab sich die erste große Chance für den Dritten der abgelaufenen Saison. Tirols Neuzugang Zwyssig, der nach einer Stunde ausgewechselt wurde, brachte Pamic im Strafraum zu Fall, der "Bulle von Pula" vergab den verhängten Elfmeter aber. Die Vorentscheidung fiel in der 21. Minute: Radoslav Gilewicz, regierender Torschützenkönig, legte per Kopf auf Patrik Jezek ab, der tschechische Wirbelwind erhöhte auf 2:0.
Nach der Pause merkte man sowohl dem GAK, als auch dem Meister die harte Vorbereitung an. Die Grazer, 0:2 in Rückstand geraten, mußten zudem noch das Spiel machen, eine Aufgabe, der sie nicht gewachsen waren. Zwar kamen beide Teams noch zu Chancen, Tor fiel hingegen keines mehr.
LASK schon wieder Letzter
Der LASK, der nur unter Protest in der Ersten Division, genauer gesagt bei Austria Lustenau antrat, ist der erste Verlierer der neuen Saison. Die Linzer unterlagen im Ländle mit 0:2, Pascal Ortner hatte mit einem Eigentor die Niederlage eingeleitet. Mit zehn Mann (Bela Virag sah Gelb-Rot) erhöhten die Vorarlberger vor 11.000 Zuschauern noch auf 2:0, Grund für den Andrang war das Vorbereitungsspiel Liverpool-Leverkusen, das nach der Zweitligapartie über die Bühne ging. Lustenau ist erster Tabellenführer. Bad Bleiberg konnte ebenfalls voll punkten, Promberger rettete Braunau wenige Minuten vor Schluß einen Punkt gegen starke Mattersburger.

Rapid läßt Sturm im Regen stehen - 3:1 für lauffreudige Wiener
Mittwoch, 11. Juli 2001 ASN / EPS / Rosner
Kampf war Trumpf im verregneten Hanappi-Stadion, als die neuformierte Rapid-Mannschaft eine gute Portion Rapidgeist auspackte und einen Halbzeitrückstand von 0:1 noch in ein 3:1 verwandelte. Die Hausherren kamen durch das starke Stürmer-Duo Wallner/Maletic zu einigen Chancen, Ivica Vastic sah Gelb-Rot.
Vom Umbau geprägt war nicht nur das Hanappi-Stadion, in dem wegen der Bauarbeiten an der Überdachung die hartgesottenen Fans auf die Osttribüne ausweichen mußten. Beiden Mannschaften sah man an, daß sie noch nicht eingespielt sind, obwohl in den Startformationen sowohl von Rapid als auch von Sturm jeweils nur zwei Neue standen. Die erste Spielhälfte war vor allem vom Lauern auf einen Ballfehler des Gegners dominiert, gefällige Kombinationen hatten Seltenheitswert. Die Hausherren wirkten in ihren Angriffen, die meist aus Kontern entstanden, gefährlicher. Sturm konnte aus Standardsituationen die besten Chancen verzeichnen, bei allen Eckbällen der Grazer hatten die Grün-Weißen Probleme.
Aus einer dieser Corner fiel schließlich der Führungstreffer der Grazer, Feldhofer nutzte die Unsicherheiten im Rapid-Strafraum nach einem Vastic-Corner (44.) zu seinem ersten Bundesliga-Treffer. Im Anschluß an das Tor kam es noch zu einigen turbulenten Szenen, beide Teams gingen mit sehr viel Einsatz und manchmal auch mit unfairen Mitteln zu Werke.
Nach dem Wechsel änderte sich kaum etwas an der Spielweise der Teams und Rapid zeigte, daß die Ansage von einer kampfkräftigen, einsatzfreudigen Mannschaft keine hohle Phrase war. Die Rapidler präsentierten sich mit viel Biß und rissen das Spiel an sich. Und der Einsatz wurde belohnt: In einem perfekt vorgetragenen Konter spielte Maletic Taument mit einem herrlichen Paß frei. Der Holländer, der an der linken Seite zum Einsatz kam, erzielte den Ausgleich. Nur wenige Minuten später sah Sturm-Kapitän Ivica Vastic nach einem Foul an Markus Hiden Gelb-Rot - ein harter Ausschluß. Mit einem Mann weniger verloren die Gäste zusehends die Nerven, kamen mit den flinken Spitzen Wallner und Maletic, der ein starkes Debüt feierte, überhaupt nicht zurecht.
Roman Wallner sorgte kurz nach dem Ausschluß von Vastic schließlich für das endgültige Aus seines Ex-Klubs: Die neue Nummer zehn traf aus einem Freistoß, den Oliver Freund noch entscheidend abfälschte. Als Libero Günther Neukirchner kurz darauf eine Flanke per Kopf ins eigene Tor beförderte, war die Partie endgültig gelaufen, aber der Hunger von Rapid noch nicht gestillt. Während sich die Grazer nicht mehr aus der eigenen Hälfte befreien konnte, rollten die Angriffe über Saler, Hiden, Wallner und Maletic. Trotz einiger Chancen gelang aber kein weiterer Treffer.

Bregenz besiegt Admira, Kärnten gibt Debüt
Mittwoch, 11. Juli 2001 ASN / EPS
Schwarz/Weiß Bregenz agierte zum Auftakt gegn Admira/Wacker Mödling souverän, siegte daheim verdient mit 1:0. Der FC Kärnten unterlag in seinem Debüt dem SV Ried, zeigte aber, daß er durchaus mithalten kann. Salzburg und Austria trennten sich 0:0.
Admira/Wacker Mödling erwies sich in Bregenz als heißer Kandidat auf den Abstieg. Die Gäste tauchten in den 90 Minuten fast gar nicht vor dem gegnerischen Tor auf. Nicht nur im Spiel nach vorne offenbarten die Niederösterreicher Schwächen, auch die Abwehr mit Rachimow und Ex-Rapidler Hatz wirkte nicht immer sicher. Für den entscheidenden Treffer in einem Spiel, das die Bregenzer klar dominierten, sorgte Regtop, der den Beginn des Spiels von der Bank aus mitverfolgt hatte.
Als durchaus ebenbürtiger Gegner für den angereisten SV Ried erwies sich der Aufsteiger FC Kärnten. Die Innviertler konnten die Partie zwar rasch unter Kontrolle bringen, Kärnten hielt aber dagegen. Aus einem Konter kamen die Hausherren, die gegen Meister Tirol schon zweimal ihre Qualitäten unter Beweis stellen konnten, sogar durch Neuling Thomas Ambrosius zum 1:0, das gleichzeitig den Pausenstand darstellte. Nach der Pause entwickelte sich ein Spiel mit Chancen auf beiden Seiten, aber es war der routinierte SV Ried, der diese auch nützen konnte: Zeljko Radovic scorte eine halbe Stunde vor Schluß aus kurzer Distanz. Das Unentschieden hielt bis kurz vor Schluß, ein gefinkelt angeschnittener Freistoß (90.) von Konstantin Wawra sorgte aber schließlich für den 2:1-Sieg von Ried.
Salzburg, in der gesamten Vorbereitung ohne Sieg, wartet weiter auf einen Erfolg. Gegen die Wiener Austria langte es daheim nur zu einem 0:0. Die Austria kam zu den besseren Chancen, Neuzugang Janocko scheiterte mit einem Elfmeter an Noch-Salzburg-Keeper Safar. Der Ungar verletzte sich bei der Parade und dürfte für längere Zeit ausfallen, womit sich sein Transfer zu Mönchengladbach zerschlagen dürfte.

Abwehr mit immens viel Erfahrung - Sturm Graz empfängt Salzburg
Montag, 16. Juli 2001 ASN / RED
Die zweite Runde der max.Bundesliga wird am Freitag (Schwarzenegger-Stadion, 19:30 Uhr) mit der Partie SK Sturm Graz -Wüstenrot Salzburg eröffnet. Beide Mannschaften haben den Auftakt sieglos hinter sich gebracht. Während Salzburg beim 0:0 gegen Austria zumindest einen Punkt hamstern konnte, schlitterte die rundum erneuerte Sturm-Truppe bei Rapid in eine 1:3-Niederlage.
Salzburg-Trainer Hans Backe plant für Dienstag mit Tormann Heinz Arzberger als Ersatz für Szabolcs Safar (Durch seine Schulterverletzung sind den Violetten 18 Millionen Schilling aus dem Transfer zu Mönchengladbach entgangen!). "Heinz Arzberger ist eine sehr guter Mann, er hat unser Vertrauen und er hat sich diese Chance redlich verdient," so Backe. Manager Werner Schwarz konnte sich aber, wie ASN bereits berichtet hat, mit Tirol Manager Hochstaffl über einen Transfer von Stani Tschertschessow bereits einigen. Der 37jährige Russe, der in Tirols Kader nur noch als dritter Tormann hinter Marc Ziegler und Heinz Weber aufgeschienen ist, soll für ein halbes Jahr leihweise verpflichtet werden. Allein, auch der Routinier ist nicht frei von Verletzungsproblemen, hat's phasenweise mit dem Knie (Knorpelschaden). Der letzte Meisterschaftseinsatz von Tschertschessow ging im Oktober des Vorjahres in Szene. Der Wechsel kam nicht zuletzt deshalb zustande, weil Tirol dadurch eine noch offene Schuld aus dem Glieder-Transfer begleichen kann.
Eines ist nun auch gewiß: Mangelnde Routine kann man den Salzburgern im Abwehr-Bereich nicht nachsagen. Mit Roman Szewczyk (36), Wolfgang Feiersinger (36), Heimo Pfeifenberger (34) und künftig noch Stani Tschertschessow (37) verfügt man über eine wahre "Methusalem"-Verteidigung.
Sturm Graz muß gegen Salzburg auf Amoah (Nationalteam), Vastic (gesperrt), Feldhofer (U21-Nationalteam) und Fleurquin (Trommelfell-Verletzung) verzichten. Fraglich sind Fernandez und Pregelj. Ein gutes Ergebnis wäre für die Steirer für den Haussegen von großer Bedeutung. Andernfalls ist es durchaus denkbar, daß der wieder schief hängt, weil Präsident Kartnig erneut eine Breitseite auf Trainer Osim abfeuert. Apropos Kartnig: Der Präsident ließ verlautbaren, daß Tokic heute, Montag, bei Sturm unterschreiben wird.

American Football
Vikings ohne Mühe im Endspiel - Chance auf Revanche für Raiders
Sonntag, 15. Juli 2001 ASN / SIR
Die Vienna Vikings stehen erwartungsgemäß in der Austrian Bowl, treffen am kommenden Samstag in Eisenstadt (19:30 Uhr) auf die Tyrolean Raiders. Schon im vergangenen Jahr trafen sich diese beiden Teams im Finale um die österreichische Meisterschaft.
Beide Finalisten waren für das Semifinale gesetzt, sowohl die Tiroler als auch die Wiener waren in der EuroBowl im Einsatz. Die Vikings schafften dabei sensationell den Einzug ins Endspiel, schlugen auf dem Weg dorthin auch die Raiders. Die Tiroler konnten sich bereits vor einer Woche für die Austrian Bowl qualifizieren, schlugen die Grazer Giants, langjähriger Konkurrent der Vikings.
Nun zog der Titelfavorit nach, hatte im zweiten Semifinale mit den Baden Bruins keine Mühe und gewann mit 31:14. Zur Pause führten die Wiener bereits mit 10:0. Damit kommt es wie auch schon im vergangenen Jahr zum Duell zwischen den Vikings und den Raiders, die auch diesmal als Außenseiter gelten. Die 16. Austrian Bowl endete mit einem 34:28-Sieg der Wikinger, in der EuroBowl verlief die Partie allerdings schon weitaus knapper. Mit 34:33 konnten die Gastgeber nur hauchdünn die Oberhand behalten.
Die 17. Austrian Bowl um die österreichische Meisterschaft geht am kommenden Samstag in Eisenstadt in Szene. Ankick ist im Lindenstadion um 19:30 Uhr.

Wasserball
SK Linz holt sich Meisterschaft - Konstantestes Team setzt sich durch
Sonntag, 15. Juli 2001 ASN / RED
Der Linzer SK ist österreichischer Wasserball-Meister. Am letzten Tag des Play-Off-Turniers setzte es für die Oberösterreicher zwar gegen die Mannschaft aus Graz eine Niederlage mit 9:20 (1:4, 3:7, 2:4, 3:5), nach dem Remis der Linzer gegen das Team aus Salzburg am Vormittag stand der SK Linz aber bereits als Meister fest.
Ausgesprochen zufrieden zeigte sich der Kapitän der Linzer, Dipl. Ing. Stefan Patuzzi, nach dem Erfolg in der heimischen Liga: "Wir sind zwar als letzte Mannschaft in das Play-Off aufgestiegen, mit unseren zwei ungarischen Verstärkungen, Toth und Martinovic, haben wir aber auch zwei international erfahrene Spieler in unseren Reihen, die uns sehr geholfen haben. Sie werden ihre Karriere in Österreich ausklingen lassen, beide sind schon über 30 Jahre alt", so der frischgebackene Meister weiter.
Die abschließende Partie gegen die Grazer, den Mitfavoriten auf den Titel, wurde sehr kampfbetont geführt. Die über den Verlauf des Play-Off-Turniers konstanteste Mannschaft, die des SK Linz, machte aber zu viele Fehler. Den Zuschauern wurde ein sehr schnelles Spiel gezeigt, das dem WBV Graz das glücklichere Ende brachte. Graz entschied alle vier Spielabschnitte für sich, die Linzer konnten dem schnell geführten Spiel der Grazer kaum mehr standhalten.

Tennis
Jugend-Tour durch Österreich - Auftakt in Salzburg
Sonntag, 15. Juli 2001 ASN / PM / ÖTV
Acht Bewerbe, vier Siege, einige gute Plätze - das ist die Ausbeute für das Gastgeberland beim Auftakt zur ETA-Tour in Österreich, die in Salzburg-Bergheim begonnen hat. Die maximal 12-jährigen waren dabei wesentlich erfolgreicher als die 14-jährigen.
Die noch elfjährige Xenia Samoilova, die aus Russland über Vermittlung der Sportchirurgen Prof. Schabus und Dr. Orlansky zu Alfred Tesar im WTV kam, feierte in Bergheim, als Nr. 1 gesetzt, sogar einen Doppelerfolg. Xenia, die schon fast perfekt Deutsch spricht, siegte im Einzelfinale über Lisa Summerer (STTV) 6:3, 6:1; sechs unserer Mädchen waren im Viertelfinale. Im Doppel auch ein Österreich-Endspiel: Samoilova gewann es mit Nikola Hofmanova (BTV, Jg. 91!) gegen Nicole Rottmann und Rebekka Seipel 6:1, 6:4.

Buben, U 12:
Hier schieden der topgesetzte Alen Bisevac (WTV) und die Nr. 2, Pascal Brunner (NÖTV) im Semifinale gegen zwei vielversprechende Belgier aus: Frederic De Fays - Bisevac 3:6, 6:7, 6:2, Fabien Reuland - Brunner 7:5, 7:6. Das Finale gewann De Fays glatt. Überraschend, dass sich die Belgier im Doppel-Semifinale den ungesetzten Österreichern Dominik Jessenk und Roy Krawczewicz (WTV) mit 3:6, 6:3, 3:6 geschlagen geben mussten. Die Wiener wiederum verloren das Endspiel gegen Brunner und Michael Linzer (NÖTV) 4:6, 4:6.

U 14:
Alex Grabenweger (WTV) und der Tiroler Kristofer Wachter gewannen das Doppel durch ein 4:6, 6:2, 6:4 gegen Christoph Hödl (NÖTV) und Markus Rudischer (WTV). Im Einzel siegte der ungesetzte Deutsche Daniel Brands, der nur gegen Grabenweger Probleme hatte, im Finale gegen Simisa Markovic (BIH) 6:2, 6:2. Er war auch gegen Markus Rudischer, der als einziger Österreicher das Halbfinale erreicht hatte, mit 6:4, 6:1 klar stärker.

Die Mädchen haben nur einen Finalplatz im Doppel aufzuweisen: Marlene Metzinger (NÖTV) und Stephanie Vock (STV) unterlagen Inga Beermann und Justine Ozga (GER) 3:6, 2:6. Im Single leider keine Österreicherin im Viertelfinale, Polona Rebersak (SLO) gewann das Endspiel gegen Katerina Kramperova (CZE) 6:4, 1:6, 6:1.
Das zweite Turnier der ETA-Österreich-Serie hat in Fürstenfeld begonnen; in den Wochen darauf sind Feldkirch, Kufstein und Enns an der Reihe.