Ausgabe Nr. 148 vom 16. Oktober 2000
Erdrutschsieg für ÖVP in der Steiermark bei den Landtagswahlen
Das Ergebnis der steirischen Landtagswahl, bei der bereits Stimmenzuwächse für die ÖVP-Landeshauptfrau
Waltraut Klasnic vorhergesagt wurden, übertraf alle Erwartungen. Die ÖVP erzielte ein Plus von 11,1 Prozent
und bekam 47,3 Prozent der Wählerstimmen, die SPÖ verlor 3,5 Prozent und hat jetzt 32,4 Prozent. Noch
größer ist der Verlust für die FPÖ mit minus 4,7 Prozent auf 12,4 Prozent. Die Grünen
konnten 1,2 Prozent dazugewinnen und erreichten 5,5 Prozent. Die Liberalen mußten ausscheiden. Für die
ÖVP bringt dieses Ergebnis 27 Landtagssitze, für die SPÖ 19, für die FPÖ 7 und für
die Grünen 3 Stize. In der Landesregierung wird die ÖPV mit fünf Sitzen, die SPÖ mit 3 und
die FPÖ mit einem Sitz vertreten sein. Damit hat die ÖVP einen Sitz dazugewonnen, die SPÖ um einen
weniger als bisher, die FPÖ bleibt mit einem Sitz unverändert.
Heute, Montag, abend meldete die "APA" nach der Sitzung des Landesparteivorstandes der ÖVP, es hätten
der steirischen ÖVP nach Abschluss des zweiten Ermittlungsverfahrens nur 309 Stimmen auf die Absolute Mehrheit
von 28 Mandaten im Landtag gefehlt.
Für ehemalige Kriegsgefangene monatlich 300 Schilling Entschädigung
Analog zur NS-Zwangsarbeiter-Regelung erhalten österreichische Spätheimkehrer aus der Kriegsgefangenschaft
nach dem Zweiten Weltkrieg eine Zulage von monatlich 300,- Schilling ( 21,8 Euro). Es handelt sich vor allem um
jene Österreicher, die in ost- und mitteleuropäischen Staaten in Kriegsgefangenschaft waren und wesentlich
später heimgekehrt sind. Für jene aus dem Westen war die Rückführung bereits 1946 abgeschlossen.
Der letzte offizielle Heimkehrertransport aus Rußland erfolgte 1955, aber manche kamen erst in den 70er Jahren
nach Hause. Es wird damit gerechnet, daß etwa 24.000 von ihnen noch leben, die auf Grund der verminderten
Versicherungszeiten meist nur niedrige Pensionen erhalten. Bundeskanzler Wolfgang Schüssel betonte, daß
mit dieser bereits geplanten Spätheimkehrer-Regelung gewartet wurde, bis es nun zur endgültigen Einigung
bei den NS-Zwangsarbeiterentschädigungen gekommen ist.. Die Regierung will sehr differenziert vorgehen und
diese Zulage nur jenen zukommen lassen, die sich nach dem Krieg nicht einer Entnazifizierung unterziehen mußten.
Mit der Ausarbeitung der Modalitäten wurde die Sozialministerin Elisabeth Sickl (FP) beauftragt.
Ministerrat beschloß Künstler-Sozialversicherungs-Fondsgesetz
Eine seit Jahren angestrebte soziale Absicherung von Künstlern wurde vom Ministerrat beschlossen.
Die Einstufung von Künstlern als "neue Selbständige" mit entsprechender Zahlung von Pflichtbeiträgen
zur Sozial- und Pensionsversicherung war der unmittelbare Anlaß zu dieser Regierungsvorlage für ein
Künstler-Sozialversicherungs-Fondsgesetz. Die nach jahrelangen Verhandlungen erzielte Änderung gegenüber
dem ursprünglichen Entwurf ist eine Ausweitung des Bezieherkreises. Bisher war ein monatlicher Beitragszuschuß
von 1.000 Schilling ((72,7 Euro) für Künstler mit einem monatlichen Brutto-Einkommen zwischen 7400 und
22.500 Schilling vorgesehen, jetzt wurde die Untergrenze auf 3977 Schilling brutto (289 Euro) gesenkt. Kunststaatssekretär
Franz Morak bezeichnet dieses Künstlersozialversicherungs-Gesetz als wesentlichen Schritt, um eine soziale
Absicherung von Kunstschaffenden zu erreichen und hofft, daß es am 1. Jänner 2001 in Kraft treten kann.
Kärnten feierte den 80. Jahrestag der Volksabstimmung
Bei strahlendem Sonnenschein feierten in Klagenfurt 40.000 Kärntner den 80. Jahrestag der Volksabstimmung.
Am 10. Oktober 1920 hatte sich Südkärnten gegen den Anschluß an Jugoslawien und für Österreich
entschieden. Den Höhepunkt der Feiern bildete ein mehrstündiger Festumzug mit 15.000 Teilnehmern. Bundespräsident
Thomas Klestil würdigte in einer kurzen Ansprache Kärntens innovativen Geist, den Mut zu Neuem und die
Zusammenarbeit mit den Nachbarregionen, die das Ziel für ganz Europa sei. Er sowie auch Landeshauptmann Jörg
Haider sprachen den letzten noch lebenden Abwehrkämpfern von 1920 persönlich ihren Dank aus. Anwesend
beim Festumzug waren auch Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, Außenministerin Benita Ferrero-Waldner (ÖVP),
Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (ÖVP) und die gesamte FP-Riege der Bundesregierung.
Pharmakonzern Wyeth-Whitehall für Osteuropamarkt in Wien niedergelassen
Der US-Pharmakonzern American Home Products gründete in Wien das Tochterunternehmen Wyeth-Whitehall
Export GmbH als Osteuropazentrale. Daß Wien als Standort gewählt wurde, hat mehrere Gründe. Die
beiden Manager, Günter Cseh und Wolfgang Brait, nennen als Vorteile die guten Flugverbindungen in viele osteuropäische
Länder sowie die Rechtssicherheit bei der Umsetzung von Gesetzen und anderen Rechtsnormen. Wesentlich sind
aber auch die Lebensqualität durch die geringe Kriminalitätsrate, das kulturelle Angebot, sowie im medizinischen
Bereich durch die relativ hohe Zahl an Spezialisten. Wyeth-Whitehall produziert vor allem Medikamente für
die Hormonersatztherapie, Antidepressiva und Impfstoffe. Es wird mit Zusatzraten von über 20 Prozent gerechnet.
Osteuropa gilt als Zukunftsmarkt für die gesamte Pharmaindustrie.
OMV kaufte Aktien der ungarischen Ölgesellschaft MOL
Der Aktienkauf, mit dem die OMV zwischen fünf und zehn Prozent von Ungarns Öl- und Gasgruppe
MOL erworben hat, ist ein wichtiger Schritt zu einer strategischen Allianz der mittel- und osteuropäischen
Ölkonzerne. Mit dieser Minderheitsbeteiligung hat die OMV keine Mitgestaltungsrechte. MOL wies darauf hin,
daß unabhängig vom Aktienbesitz das Stimmrecht auf zehn Prozent limitiert sei, mit Ausnahme des ungarischen
Staates, der als größter Einzelaktionär 25 Prozent plus eine Aktie hält. Mit der Orientierung
in Richtung Zusammenarbeit der zentraleuropäischen Ölindustrie verfolgen OMV und MOL ähnliche Interessen.
Im Vorjahr bemühten sich beide um Anteile der slowakischen Slovnaft. MOL ist es gelungen, rund 36 Prozent
zu erwerben. Auch an Beteiligungen an der kroatischen INA und der polnischen PKN wären beide Konzerne interessiert.
Für die strategische Ausrichtung der OMV hat aber weiterhin die Zusammenarbeit mit der deutschen EO.N Priorität.
In Ungarn ist MOL mit 390 Tankstellen Marktführer, betreibt in Rumänien 37 Stationen und 14 in der Slowakei.
Der Standort ihrer Raffinerie befindet sich 30 Kilometer südlich von Budapest in Szazhalombatta.
Alcatel Österreich liefert an MÁV das Zugssicherungssystem ETCS
Von den ungarischen Staatsbahnen MÀV erhielt Alcatel Österreich den Auftrag zur Lieferung
des neuesten Zugssicherungssystems ETCS. Es wird für die 85 Kilometer lange Strecke von Zalalövö
nach Hodos benötigt, die Ungarn mit Slowenien verbindet und ein Teil des transeuropäischen Eisenbahnnetzes
ist. Durch diesen Auftrag sollen zum ersten Mal in Europa beide Systeme zu einer Gesamtslösung kombiniert
werden. MÀV ist nach den Bulgarischen Staatsbahnen der zweite Besteller von ETCS. Alcatel ist die Österreich-Tochter
des französischen Konzerns Alcatel Transport Automation, der weltweit Eisenbahnsicherungstechnik, Stellwerke,
Steuerungszentralen und integrierte Zug-Kommunikation liefert.
Spezialtiefbau-Unternehmen Insond feiert 50jähriges Bestandsjubiläum
Gegründet wurde Insond im Jahr 1950 im Zuge des Kapruner Kraftwerksbaus. Insond ist ein international
führender Spezialist für technisch anspruchsvolle Tiefbauprojekte, Injektionstechnik und Sondierungen,
vor allem für Problembaustellen. Die Gesellschaft entwickelte unter der Schweizer Firmengruppe Holding Rodio
durch Know-how-Austausch weitere verwandte Verfahren des Spezialtiefbaus. Das Programm wurde durch die Schlitzwandbauweise,
Bohrpfähle und Verankerung, Hochdrucksinjektionstechnik und Kunstharzinjektion erweitert. Seit 1992 gehört
die Insond GmbH der Stuttgarter Ed Züblin AG, als hundertprozentige Tochtergesellschaft der Züblin Spezialtiefbau
GmbH. Die operative Organisation mit der kaufmännischen Abteilung, Magazin- und Werkstättenbetrieb befinden
sich in Neumarkt am Wallersee bei Salzburg. Die Bauaktivitäten in Deutschland werden über eine Insond-Geschäftsstelle
in Stuttgart abgewickelt. Unter den wesentlichsten Großprojekten befinden sich der U-Bahn-Bau in Wien, die
Injektionsdichtsohle für das Sony-Center am Potsdamerplatz in Berlin, Vereisungsbohrungen zur Sanierung des
Tunnelverbruches in Hull/Mittelengland, Stolleninjektionen in Ruanda, Einsetzung von Bohrpfählen in Kanada
und Oman, Injektionsarbeiten beim Tunnelbau in Chile und vieles andere mehr. Insond wurde 1989 mit dem Österreichischen
Staatswappen ausgezeichnet.
Symposium in Wien zur Seuchenbekämpfung in der Dritten Welt
Das "Karl Landsteiner Institut" veranstaltet zusammen mit der Industriellenvereinigung und
dem Bildungsministerium das Symposium "Globale Wirtschaft, globale Verantwortung". Diese Tagung ist der
Bekämpfung von Seuchen, vor allem Aids, Malaria und Tuberkulose in der Dritten Welt gewidmet. Die "Karl
Landsteiner Jubiläumsstiftung" wurde heuer anläßlich des 70. Jahrestages der Nobelpreisverleihung
an den Wiener Mediziner Karl Landsteiner gegründet. Zielsetzung ist die Entwicklung von Impfstoffen zur Behandlung
dieser Krankheiten. Immer öfter treten multiresistente Erregerstämme auf, gegen die herkömmliche
Medikamente keine Wirkung haben. Infektionskrankheiten, die in den Industrieländern bereits als ausgerottet
galten, werden zu einer neuen globalen Bedrohung. Malaria breitet sich wieder zunehmend aus und fordert jährlich
zwei Millionen Tote. Mit Tuberkulose ist ein Drittel der Weltbevölkerung infiziert. Vor allem in den Entwicklungsländern
und den Nachfolgestaaten der UdSSR gibt es derzeit acht Millionen Neuerkrankungen. Auf non-profit-Basis soll gemeinsam
mit dem Biotech Unternehmen Intercell und dem deutschen Pharmakonzern Boehringer ein Impfstoff gegen TBC entwickelt
werden, die häufig in Kombination mit einer HIV-Infektion auftritt. Die WHO meldet bereits 18 Millionen AIDS-Tote.
Ein HIV-Impfstoff könnte in sechs bis acht Jahren zur Verfügung stehen.
Österreichischer Architekt baut "Worldwar II Memorial" in Washington
Vor drei Jahren wurde der in Graz geborene Architekt Friedrich St. Florian Gewinner in einem nationalen
Wettbewerb um das Weltkriegsdenkmal in Washington, an dem 400 Architekten teilgenommen hatten. Der 67jährige
St. Florian lebt seit 1963 in den USA, wo er an der Rhode Island School of Design tätig ist. Im Jahre 1995
wurde der Standort beim "Reflecting Pool" zwischen dem Lincoln Memorial und dem Washington Monument durch
Präsident Clinton eingeweiht. Erde, die von allen Friedhöfen Europas beschafft worden war, wurde ausgestreut.
Das "Worldwar II Memorial" soll im Laufe der nächsten drei Jahre erbaut werden. Geplant ist ein
offener ovaler Platz, umgeben von 56 vier Meter hohen Säulen, mit je einem Pavillon an den Endpunkten der
Nord- und Südseite. Der Spatenstich ist für den 11. November geplant.
Thomas Albrich als Gastprofessor an Universität New Orleans berufen
Executive Director des Center Austria an der Universität von New Orleans ist derzeit der Vorarlberger
Günter Bischof. Er wirkte am Aufbau eines Österreich-Lehrstuhls mit, der im nächsten Jahr erstmals
besetzt wird. Die Universität New Orleans ist mit Österreich durch eine 25jährige Partnerschaft
verbunden und erhielt nun aus der im Herbst 1999 gegründeten Marshall-Plan-Stiftung eine Million Dollar. Der
Staat Louisiana steuerte 400.000 Dollar bei. Als erster österreichischer Gastprofessor wurde für kommendes
Frühjahr der Innsbrucker Zeitgeschichtler Thomas Albrich eingeladen. Für Herbst wird mit einer offiziellen
Ausschreibung ein Finanzwissenschafter gesucht. Österreich bringt damit im Gedenken an den Marshall-Plan seine
Dankbarkeit zum Ausdruck. Es sollen auch junge österreichische Wissenschafter gefördert werden, die den
Universitätsbetrieb auch von der Lehrseite kennenlernen sollen.
Seespiegel-Anhebung am Salzburger Wallersee
Der Wallersee ist Salzburgs größter Vorlandsee. Mit einer Fläche von sechs Quadratkilometern
und einem Einzugsgebiet von mehr als hundert Quadratkilometern weist der in der Eiszeit entstandene Voralpensee
großartige schilfbewachsene Flachuferbereiche auf. Da sein Ostufer von zunehmender Austrocknung bedroht war
und das am Westufer gelegene Land vor Hochwasser geschützt werden mußte, gründeten die Umlandgemeinden
den Wasserverband Wallersee. Auf wissenschaftlichen Vorstudien und einem Ideenwettbewerb wurde ein aufbauendes
Projekt zur Anhebung des Seespiegels erarbeitet. Es ist nun nach sechs Jahren Bauzeit fertiggestellt. In einem
Elf-Minuten-Video unter dem Titel "Vom Sorgenkind zum Musterschüler" sind die wichtigesten Stationen
dieses Jahrtausendprojekts, die umfangreichen Bauarbeiten sowie Archivaufnahmen von Hochwässern am Wallersee
festgehalten.
Makart-Ausstellung in der Hermesvilla in Wien
Wiens Historisches Museum zeigt in der Hermesvilla im Lainzer Tiergarten eine Ausstellung über
das Schaffen des zu seiner Zeit als "Malerfürst" gefeierten Hans Makart. Schon während seiner
Studienzeit bei dem Historienmaler Piloty in München wurde das Wiener Kaiserhaus auf ihn aufmerksam und stellte
ihm in Wien ein Atelier zur Verfügung. Bald gelangte er mit seinen dekorativen, farbenprächtigen Sensations-
und Theaterbildern, Frauenbildern sowie Palaisausstattungen zu großer Berühmtheit und wurde 1877 Akademieprofessor.
Kaiserin Elisabeth ließ ihr Schlafzimmer in ihrem Sommersitz, der Hermesvilla, nach seinem Entwurf in üppigem
Neobarock gestalten. Anläßlich der Silbernen Hochzeit des Kaiserpaares im Jahre 1879 wurde er dazu berufen,
den Festzug zu arrangieren, den er, begleitet von schönen jungen Frauen und starken Männern, anführte.
Von einigen seiner zeitgenössischen Kollegen wurde er sehr kritisch beurteilt, jedoch vom Publikum und der
Gesellschaft gefeiert und geliebt, Der gebürtige Salzburger verstarb im Jahre 1884 im Alter von 44 Jahren.
Sein Stil bestimmte eine ganze Ära, die als "Makart-Zeit" nach ihm benannt ist.
Und nun der Sport - Ihnen gewidmet von ASN, AustrianSportsNet:
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Fußball
Österreich holt Unentschieden: Verdienter Punkt gegen Spanien
Mittwoch, 11. Oktober
Volles Haus im Praterstadion, auch die Prominenz, zahlreich erschienen, ließ sich das mit Spannung erwartete
Spiel nicht entgehen. Und tatsächlich entschädigten die Österreicher mit einem Unentschieden gegen
die klar höher eingschätzten Spanier für ihr schwaches Auftreten im ersten Gruppenspiel.
Das Spiel begann ganz nach Geschmack der 48.000 Zuschauer, die Österreicher begannen kämpferisch, spielten
gemäß der Anweisung von Otto Baric offensiv, Spanien vermochte dem eigentlich nur wenig entgegenzusetzen.
Nach einer Viertelstunde dann das, was angesichts der peinlichen Leistung gegen Liechtenstein wohl nicht mehr zu
erwarten gewesen wäre. Routinier Andi Herzog schlenzt einen Eckball von rechts nah ans Tor, dem jungen Tormann
Casillas, der sich wohl auch etwas verrechnet hatte, wird vom heranspringenden Michael Baur auch noch etwas die
Sicht verstellt, unverhofft zappelt der Ball im Netz. 1:0 für Rot-Weiß-Rot.
Wer nun einen Sturmlauf der Camacho-Truppe erwartet hätte, wurde jedoch enttäuscht, Österreich wirkte
weiter spielgestaltend, zog sich nicht zurück.
Trotzdem hielt die Freude nur wenige Minuten. Der sträflich vernachlässigte Baraja übernimmt in
der 26. Minute einen Eckball mit dem Kopf, der Ausgleich ist perfekt, Fans und Spieler sehen sich wieder mit der
Realität konfrontiert.
Die Ausgangssituation war also wieder hergestellt, doch Österreich, nicht entmutigt, merkte, daß die
Spanier zwar wieder etwas Aufwind erhalten hatten, aber dennoch nicht jene Klasse auszuspielen vermochten, die
ihnen gemeinhin zugeschrieben wird. Die gute Kocijan-Chance im Strafraum in der 31. Minute, bei dem sich Abelardo
in letzter Sekunde in den Schuß warf, legt Zeugnis davon ab. Nach einer durchaus sehenswerten Leistung ging´s
dann in die Halbzeit. Schade jedenfalls, daß der souveräne Stranzel wegen einer Verletzung vorzeitig
ausscheiden mußte.
Spanien präsentierte sich nach Seitenwechsel dann in besserer Verfassung, diktierte das Spiel, wenngleich
auch die ambitionierten Österreicher bis zur letzten Minute fighteten, einige sehr gute Chancen herausspielten,
in der Abwehr aber immer wieder ins Wanken kamen und den Zusehern atemlose Sekunden bescherten. Besonders tragisch
abermals Christian Mayrleb. Der Austrianer vergab drei ausgezeichnete Chancen, eine davon allein vor Tormann Casillas.
Enttäuschend, auch wenn man ihm Kampfgeist sicherlich nicht absprechen kann.
Schlußendlich aber ein verdientes Unentschieden, mit dem die Österreicher recht gut leben werden können,
schließlich holte man seit vier Qualifikationsspielen erstmals wieder einen Punkt gegen den ewigen Favoriten.
Sturm fertigt Admira ab: Rapid gewinnt knapp mit 2:1
Samstag, 14. Oktober
Durchwegs Favoritensiege gab es heute, Samstag, im österreichischen Fußball. Den höchsten Sieg
feierte Sturm über Schlußlicht Admira mit 5:0. Tirol besiegte den LASK mit 3:0, Rapid hatte mit Bregenz
einige Mühe, siegte schließlich mit 2:1.
Sturm Graz fügte der Admira wieder einmal eine Schlappe zu. Schon vor der Pause hatten die Grazer einen gemütlichen
3:0 Vorsprung herausgespielt, Kocijan, Juran und Schopp trugen sich in die Schützenliste ein. Kurz vor der
Halbzeit holte sich Micheu noch die Gelb-rote Karte ab, die Admira also 45 Minuten in Unterzahl. Auch im zweiten
Durchgang ließen die souveränen Grazer den Gegner überhaupt nicht zum Zug kommen, ließen
aber erst in den Schlußminuten wieder durch Tore aufhorchen. Angeführt von Ivica Vastic, der in der
Pause für Juran ins Spiel gekommen war, kamen die "Blackies" immer wieder zu guten Chancen. Vastic
selbst, dessen Comeback nach Plan verlief, bereitete einige Möglichkeiten vor und traf aus einem Freistoß
die Stange. Kocijan traf fünf Minuten vor Schluß zum zweiten Mal, der kleine Teamspieler übernahm
eine Kopfballvorlage von Fleurquin nach Vastic - Corner per Kopf zum 4:0. In der 88. Spielminute sorgte Swoboda,
der von Reinmayer angeschossen wurde, mit einem Eigentor für den 5:0 Endstand.
Die Leistung der Grazer läßt für das Champions League Spiel gegen Monaco am Dienstag hoffen. Coach
Osim zeigte sich jedenfalls verhalten optimistisch: "Mit Vastic wird sich die Mannschaft sicher steigern können,
man wird sehen."
Rapid in Schwierigkeiten
Ebenfalls einen erfolgreichen Einstand feiern konnte Dejan Savicevic. Der Montenegriner war gegen Bregenz
zum ersten Mal seit Wochen im Einsatz und krönte sein Debüt gleich mit einem Tor. Rapid tat sich mit
den defensiv eingestellten Bregenzern überaus schwer, zudem kamen die Vorarlberger über Regtop immer
wieder zu guten Konterchancen. Nach einer wechselhaften ersten Halbzeit gelang Savicevic nach Vorarbeit des eingewechselten
Wallner aus 16 Metern das 1:0. Rapid zog sich in der Folge, wie schon so oft in dieser Saison, in die eigene Hälfte
zurück, anstatt das Heft in die Hand zu nehmen. Beide Seiten konnten einige Möglichkeiten herausspielen,
bis endlich Wallner sein Team und die Anhänger mit dem entscheidenden 2:0 erlöste, indem er den Ball
aus 15 Metern nach einem Konter den Ball ins Kreuzeck beförderte. Wie wichtig dieses Tor für Rapid war,
zeigte sich, als Ambrosius in der 92. Minute noch einmal um ein Tor verkürzte. Mehr als eine Resultatskosmetik
war für die Vorarlberger jedoch nicht mehr zu holen. Bregenz-Coach Kovacic war mit der Chancenauswertung seiner
Mannschaft unzufrieden: "Wir haben fünf hochkarätige Chancen vergeben, sonst haben wir, bis auf
die ersten 15 Minuten, gut gespielt." Ernst Dokupil, der Trainer von Rapid war mit seiner Mannschaft überhaupt
unzufrieden: "Heute hat nichts funktioniert: Die Abwehr war unsicher, es sind unglaubliche taktische Fehler
passiert - anders ist nicht zu erklären, daß Schießwald in der ersten Hälfte praktisch Spielmacher
gespielt hat. Um doch noch einen Sieg zu erringen habe ich in der Pause volles Risiko genommen und drei Mal getauscht
(Wallner, Taument und Lagonikakis für Schöttel, der sich verletzt hatte, Schwarz und Radovic). Heute
hat man gemerkt, wie sehr uns Zingler als Schaltstelle zwischen Defensive und Offensive abgeht." Für
die kommenden Spiele kündigte Dokupil eine weitaus aggressivere Rapid-Mannschaft an.
Tirol weiter im Aufwind
Einen klaren Erfolg konnte Tirol gegen den Rapidbezwinger LASK erzielen: Kurt Jara konnte sich zu seinem 50er
über einen glatten 3:0 Erfolg seiner Mannschaft freuen. Gilewicz, Kirchler und Hörtnagl sorgten für
den ungefährdeten Sieg des Meisters. Den Tirolerm war die größere Cleverness deutlich anzumerken.
Trotz mehrerer Ausfälle kamen die Hausherren zu den besseren Chancen, die schließlich auch genützt
werden konnten.
Wohlfahrt rettet die Austria
Ein großartiger Franz Wohlfahrt im Tor der Austria rettete den Wienern drei Punkte in Ried. Zweimal Mayrleb
und Dospel sorgten vor der Pause für eine klare 3:0-Führung des Tabellenzweiten, doch nach dem Wechsel
spieten nur mehr die Innviertler. Zunächst verloren die Gäste Michael Wagner durch Ausschluß, dann
mußten sie durch Drechsel einen Gegentreffer hinnehmen, derselbe scheiterte jedoch wenig später vom
Elferpunkt am Temtorhüter, der sich in einer spannenden Schlußphase noch einige Male auszeichnen konnte.
In der Ersten Division besiegte Absteiger Lustenau das Team aus Braunau mit 3:0.
Salzburg deklassiert den GAK: 4:0-Heimerfolg über die Grazer
Sonntag, 15. Oktober
Der SV Wüstenrot Salzburg besiegte im letzten Spiel der 14. Runde vor heimischem Publikum den GAK mit
4:0 und liegt jetzt an vierter Stelle in der Tabelle, einen Platz vor den Grazern.
Anfangs waren gute Aktionen Mangelware, aus dem Nichts fiel das 1:0 durch Laessig. Einen Schnitzer in der Abwehr
von Milinovic nützte Kitzbichler zu einer Idealflanke auf den Deutschen, dieser setzte den Ball per Kopf in
die Maschen. In der 29. Minute erhöhte Carcano mit einem Flachschuß ins linke Ecke auf 2:0. Für
den 3:0-Pausenstand sorgte sechs Minuten später Früstük. Sein Gewaltschuß aus 22 Metern war
für GAK-Torhüter Schranz unhaltbar.
Nach dem Wechsel hatten die Gäste die erste Chance, Pamics wuchtiger Kopfball ging jedoch knapp über
die Latte. In der 64. Minute wurde Pfeifenberger im Strafraum von Kulovits gestoßen. Laessig verwandelte
den dafür verhängten Elfmeter sicher. Im weiteren Verlauf spielte der Gak zwar weiterhin gut mit, konnte
aber nichts zählbares dabei verbuchen.
Die Mozartstädter feierten damit den höchsten Sieg in der laufenden Saison und fanden wieder den Anschluß
an das Spitzentrio.
In der einzigen Sonntagspartie der ersten Division deklassierte Mattersburg auswärts SV Wörgl mit 5:1,
Köszegi erzielte dabei einen Hattrick.
Motorsport
Siebter Saisonerfolg für Wendlinger: GTS-Klasse der ALMS-Serie
Montag, 16. Oktober
Nach zwei Siegen der Chevrolet Corvettes am Sonntag in Laguna Seca feierte Karl Wendlinger mit Partner Olivier
Beretta seinen siebenten Sieg im zehnten Rennen in der GTS-Klasse der ALMS-Serie.
Obwohl die Corvettes im Training die ersten beiden Plätze belegten, konnte Beretta durch einen ausgezeichneten
Start auf der Dodge Viper die Führung übernehmen und sich von seinen Verfolgern absetzen. Die engen Bahnen
machten das Überholen sehr schwierig, wodurch Wendlinger nach zwei Stunden die Führung an Beretta übergeben
konnte, der wiederum eine Pace-Car-Phase ausnutzte und fast eine Runde vor dem Corvette-Team Fellows/Pilgrim die
Ziellinie überquerte.
Platz drei ging an Wendlingers Teamkollegen Donohue/Archer.
Karate
Fuchs holt Bronze in München: Erfolg bei der WM
Sonntag, 15. Oktober
Für eine Überraschung sorgte Elisabeth Fuchs bei den Karate-Weltmeisterschaften in München.
Sie besiegte die Engländerin Lowe und holte sich die Bronzemedaille.
Vier Gegnerinnen schaltete Elisabeth Fuchs imn der Klasse über 60 Kg bei der Weltmeisterschaft in München
aus, bevor sie schließlich an der späteren Finalistin Gloria Casanova (ESP) scheiterte. Im Kampf um
Platz drei war Fuchs jedoch wieder erfolgreich und sorgte für den größten Erfolg in der Geschichte
ihres Verbandes. Weltmeisterin wurde die Japanerin Natsu Yamaguchi.
Volleyball
Erfolge im Europacup: Salzburg ohne Satzverlust
Sonntag, 15. Oktober
Durchwegs erfolgreich verliefen die Europacupauftritte der österreichischen Volleyballteams: Uniqa Salzburg
schlug Bartreng aus Luxemburg ohne Satzverlust, auch die Innsbrucker Damen und Herren waren siegreich.
Der sichere Sieg von Salzburg über Bartreng öffnet dem Vizemeister Tür und Tor für die nächste
Runde des Top-Team-Cups. Salzburg startete ein wenig unsicher, mit Fortdauer der Partie war man abver in allen
Belangen überlegen. Vor allem Pascariuc mit 17 Punkten und Smogawetz mit 16 sorgten für den Erfolg. Sollte
nicht im Heimspiel ein Unglück passieren, kann man mit einem Einzug in Pool drei des Bewerbes rechnen. Dort
würden sich die Salzburger mit Petrom Ploiesti (ROM), Nyborg Bergen (NOR) und KUPS-Volley Kuopio (FIN) messen.
Ebenfalls einen Gegner aus Luxemburg, nämliich Mamer, hatten die Innsbrucker Damen und genau wie Uniqa Salzburg
gab man keinen einzigen Satz ab.
Fünf-Satz-Krimi in Tirol
Etwas knapper ging es bei den Herren aus Tirol zu. Erst im fünften Satz konnte man daheim gegen den deutschen
Verein TV Düren feiern. Hagebau Tirol hatte einen schlechten Tag erwischt, vor allem der guten Leistung von
Konecny ist es zu verdanken, daß man doch noch triumphieren konnte. Im Rückspiel in Deutschland muß
man sich in einer anderen Form präsentieren, um den Aufstieg im CEV-Cups zu fixieren.
Ergebnisse:
Hagebau Tirol - TV Düren (GER) 3:2 (19,-22,-22,18,4)
Mamer (LUX) - TI Innsbruck 0:3 (-20,-15,-14)
Bartreng (LUX) - Uniqa Salzburg 0:3 (-18,-20,-14)
Leichtathletik
Doppelte Meisterschaften in Linz: Gymnastik und Trampolin
Sonntag, 15. Oktober
Unter dem markanten Titel "TrampoGym-Doppelpack-ÖM 2000" veranstaltete der ÖFT die Meisterschaften
in der Rhythmischen Gymnastik und im Trampolinspringen heuer zum ersten Mal gemeinsam. Das Linzer Publikum nahm
die Kombination gut auf, schließlich bekam man auch einige überzeugende Leistungen zu sehen.
Staatsmeisterschaft Rhythmische Gymnastik
Ganz hat es mit ihren erhofften 5 Goldmedaillen nicht geklappt: Nach dem gestrigen Mehrkampferfolg musste sich
Ursula Zigler heute im Reifen-Gerätefinale der Gymnastik-ÖM in Linz ihrer Trainingskollegin Julia Edelhauser
geschlagen geben. Doch in den anderen drei Finali konnte die 18jährige Wiener Ausnahmeathletin Zigler von
Niemand "geknackt" werden. Und zwar trotz einiger Durchhänger: "Ich hatte kleine Konzentrationsprobleme
und machte ein paar ganz blöde Fehler. Aber ich freue mich sehr mit Julia über ihren ersten Titel !"
Die Gerätefinali der Juniorinnen gingen allesamt an die überragende Caroline Weber (Dornbirn). Mit ihren
Leistungen wäre sie wohl auch in der Allgemeinen Klasse konkurrenzfähig gewesen.
Staatsmeisterschaft Trampolinspringen in Linz
Der Wiener Markus Höckner (23) konnte seinen Vorjahrestitel bei der Trampolin-ÖM 2000 in Linz mit
einer eindrucksvollen "Flugshow" erfolgreich verteidigen. In Abwesenheit des co-favorisierten Christian
Rijavec gewann er klar vor Michael Trenner, da der nach der Qualifikation zweitplazierte Grazer Dieter Hayn (24)
das Finale verpatzte.
Einen Erfolg gab es trotzdem im Hause Hayn: Bei den Damen setzte sich Dieters Schwester Gudrun Hayn (22) erstmalig
durch. Eine Jugend-Klasse für sich war die Wienerin Jenny Steiner (16), die auch in der Allgemeinen Klasse
gewonnen hätte! Sie reiste im Anschluss sofort als einzige ÖFT-Vertretung zur morgen beginnenden EM nach
Eindhoven weiter. |
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