Ausgabe Nr. 157 vom 19. Feber 2001

Bundespräsident Thomas Klestil besuchte Finnland
Zu einem eintägigen Arbeitsbesuch kam Bundespräsident Thomas Klestil in Begleitung des österreichischen Nationalratspräsidenten Ernst Fischer nach Finnland. In Gesprächen mit dem finnischen Ministerpräsidenten Paavo Lipponen und Präsidentin Tarja Halonen wurde über Fragen der Sicherheitspolitik, der Neutralität und Bündnisfreiheit gesprochen, sowie über den Besuch des russischen Präsidenten Putin in Österreich berichtet. Finnland bezeichnet sich nicht als neutral, sondern bündnisfrei. Bundespräsident Klestil stellte fest, daß sich Österreich und Finnland trotz ihrer geographischen Entferung in einer ähnlichen Situation befänden. Durch ihre Brückenfunktion zum Osten trage Finnland ebenso Mitverantwortung für die baltischen Staaten wie Österreich für seine östlichen Nachbarstaaten.

Österreich vertieft seine guten Beziehungen zum Iran
Begleitet von einer Wirtschaftsdelegation besuchte Österreichs Außenministerin Benita Ferrero-Waldner den Iran. Im Gespräch mit dem iranischen Außenminister Kamal Kharazzi wurden die traditionell guten bilateralen Beziehungen zwischen dem Iran und Österreich betont. Es wurden auch Menschenrechtsprobleme angesprochen. Anschließend fand in der Wüstenstadt Kerman ein Treffen mit dem iranischen Staatspräsidenten Mohammed Khatami statt. In Übereinstimmung mit der Europäischen Kommission, die ebenfalls eine schrittweise Annäherung an den Iran anstrebt, geht es vor allem um wirtschaftliche Interessen. Zu einem "Dialog der Kulturen" ist auch der österreichische Kardinal Christoph Schönborn in den Iran gereist. Er folgt damit einer Einladung zu einer theologischen Disputation der Islamischen Universität in der schiitischen Metropole Khom. Bereits zur Zeit des Bosnienkrieges hatte in Wien ein Dialog zwischen Islam, Christentum und Judentum stattgefunden. An dieser Konferenz "Friede für die Menschheit" hatte auch der iranische Präsident Khatami, der damals Kulturminister war, teilgenommen. Es sind Treffen mit dem religiösen Führer des Iran, Ayatollah Ali Khamenei und anderen hochrangigen Repräsentanten des schiitischen Islam sowie auch mit Vertretern der christlichen Kirchen vorgesehen.

Holocaust-Opfer in Online-Datenbank dokumentiert
An einer Datenbank und Dokumentation zur Shoah arbeitet das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW): Im Rahmen des von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem initiierten und vom Wissenschaftsministerium in Auftrag gegebenen Projekts wird seit 1992 an der Erfassung der biographischen Daten und Todesumstände aller österreichischen Holocaust-Opfer gearbeitet.
Die zunächst auf sechs Jahre anberaumten Recherchen sollten nachvollziehbar machen, dass die österreichischen Juden keine anonyme Masse waren, erklären die Initiatoren. Es handelte sich um zehntausende Einzelschicksale von konkreten Männern, Frauen und Kindern.
Derzeit sind 61.000 Namen archiviert. Mittlerweile verfügt das DÖW über 40 Datenbanken mit rund 400.000 Datensätzen, die Hinweise zum Schicksal von ca. 100.000 Personen geben. Laut DÖW soll gleichzeitig das relevante, großteils im Ausland liegende Quellenmaterial erstmals möglichst umfassend erhoben und für die österreichische Forschung zugänglich gemacht werden.

Bayern bietet österreichischen Junglehrern Arbeitsplätze an
In Bayern herrscht derzeit ein Mangel an Lehrkräften, während Österreich einen Überschuß zu verzeichnen hat. Bayerns Unterrichtsministerin Monika Hohlmeier berichtete anläßlich ihres Besuches in Wien über zahlreiche Anfragen von stellenlosen österreichischen Junglehrern. Es könnten einige Hundert in Bayern beschäftigt werden. Sie unterzeichnete zusammen mit der österreichischen Bildungsministerin Elisabeth Gehrer ein Abkommen, das den österreichischen Pflichtschullehrern offiziell die Möglichkeit einer Anstellung eröffnet, für die sich vor allem Junglehrer aus den angrenzenden Bundesländern Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg bewerben werden. Für die niederösterreichischen Absolventen der Pädagogischen Akademien verhandelt der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll derzeit mit dem Arbeitsmarktservice wegen einer Umschulung zu Spezialisten im Bereich der Informationstechnologien.

AUA übernimmt das Vorarlberger Unternehmen Rheintalflug
Austrian Airlines (AUA) erwirbt 100 Prozent der Rheintalflug des Vorarlberger Unternehmers Rolf Seewald. Dadurch sind nun alle vier österreichischen Fluglinien, die Aua, Lauda Air, Tyrolean und Rheintal, unter einem Dach vereint. Es soll zu keiner Fusion kommen, sondern durch Konzentration wesentlicher Unternehmensfunktionen eine Einsparung von einer Milliarde Schilling (73 Millionen Euro) erzielt werden. Zum neuen AUA-Aufsichtsratsvorsitzenden wurde der ÖIAG-Interims-Chef Johannes Ditz gewählt. Über den Kaufpreis wurde beiderseitiges Stillschweigen vereinbart.
Das Eigenkapital der im Jahre 1973 von Rolf Seewald gegründeten Gesellschaft beträgt 13,8 Mio. Schilling. Der Stammflughafen befindet sich im schweizerischen Altenrhein. Mit einer Flotte von drei Embraer ERJ145 Jets und zwei Turboprop Dash 8-300 mit je 50 Sitzen Rheintalflug erwirtschaftete die Fluglinie im Geschäftsjahr 2000 mit 170 Mitarbeitern, einen Umsatz von 430 Mio. Schilling und beförderte 250.000 Passagiere. Rheintalflug war schon seit längerer Zeit auf Partnersuche, die Fluglinie kooperiert bereits seit längerer Zeit mit der AUA.
AUA-Vorstand Mario Rehulka zeigte sich über den Ausbau der österreichischen Luftfahrt-Allianz erfreut: "Die Rheintalflug ist eine exzellente Ergänzung für den Austrian Airlines-Konzern. Wir erschließen damit gemeinsam auch die wirtschaftlich bedeutende Bodensee-Region." Die Zubringerflüge aus den wichtigen Lokalmärkten Ostschweiz, Liechtenstein und Süddeutschland seien eine sinnvolle Ergänzung für das AUA-Netzwerk, meinte Vorstandsdirektor Herbert Bammer.

Altlandeshauptmann Siegfried Ludwig feierte 75. Geburtstag
Am vergangenen Freitag fand eine große Feier anlässlich des 75. Geburtstages von Niederösterreichs Alt-Landeshauptmann Mag. Siegfried Ludwig in dessen Heimatgemeinde Perchtoldsdorf statt. Die Laudatio hielt der Abg. zum Nationalrat Dr. Michael Spindelegger, die Festansprache Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll.
Mag. Siegfried Ludwig wurde am 14. Februar 1926 in der südmährischen Gemeinde Wostiz geboren und war von Jänner 1981 bis Oktober 1992 Landeshauptmann von Niederösterreich. Unter seine Amtszeit fallen die Gründung der eigenen Landeshauptstadt, für die sich Alt-Landeshauptmann Ludwig mit voller Kraft eingesetzt hat. Weitere Projekte seiner erfolgreichen Bilanz an der Spitze des Bundeslandes sind das Jahrhundertprojekt Marchfeldkanal, die Errichtung der Wissenschaftlichen Landesakademie als Keimzelle der heutigen Donau-Universität, der Beginn einer eigenständigen Landes-Außenpolitik mit der von Niederösterreich initiierten Arbeitsgemeinschaft Donauländer, die Gründung des Donaufestivals und die Privatisierung der EVN.
Wie angesehen die Person Siegfried Ludwig und anerkannt seine Leistungen sind, zeigte auch die Liste der Ehrengäste und Gratulanten. Neben Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll hatten sich auch Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel, Bundesminister Dr. Ernst Strasser, Nationalratspräsident Dr. Werner Fasslabend sowie Bundespräsident a.D. Dr. Kurt Waldheim und Landeshauptmann a.D. Andreas Maurer angesagt. Auch aus der Geistlichkeit haben sich zahlreiche Persönlichkeiten angemeldet, wie Diözesanbischof Dr. Kurt Krenn, Superintendent Mag. Paul Weiland, Weihbischof Dr. Heinrich Fasching und Militärbischof Mag. Christian Werner.

Johanna Rachinger wird neue Leiterin der Österr. Nationalbibliothek
Als Nachfolgerin von Hans Marte, der Ende April in den Ruhestand treten wird, übernimmt Johanna Rachinger ab 1. Juni dieses Jahres die Leitung der Österreichischen Nationalbilbliothek (ÖNB). Nach dem Studium der Theaterwissenschaften und Germanistik arbeitete sie als Lektorin und als Geschäftsleiterin im Verlagswesen. Sie ist ausgebildete Bibliothekarin und hatte einen Lehrauftrag an der Universität Salzburg. Derzeit ist sie Geschäftsführerin des Verlags Ueberreuter. Ihre Managerfähigkeiten im Bereich Finanzen. Personal, Öffentlichkeitsarbeit und der Organisation von Veranstaltungen sind beste Voraussetzungen für die erste große Aufgabe, die ÖNB in eine vollrechtsfähige wissenschaftliche Anstalt überzuführen.

Bank Austria verkauft 80-Prozent-Paket von Lenzing an britische CVC
Die britische Investmentgruppe CVC Capital Partners hat die 80 Prozent- Anteile der Bank Austria am börsennotierten Faserproduzenten Lenzing um 3,71 Milliarden Schilling (270 Millionen Euro) erworben. Als aussichtsreichster Mitbieter galt bisher der Industrielle Hannes Androsch. Ausschlaggebend war dann das um 400 Millionen Schilling (29 Millionen Euro) höhere Angebot der CVC, die eine Fusion mit Teilen des größten Lenzing-Konkurrenten, der CVC-Tochter Akordis, plant. Die Zentrale wird in Lenzing sein. Damit entsteht, vorbehaltlich der Zustimmung der EU-Wettbewerbskommission, der weltgrößte Viskosefaserhersteller.

"Wissenschaftlerin des Jahres 2000" gewählt
Hildegunde Piza, Professorin für Plastische Chirurgie an der Innsbrucker Universität, wurde vom Klub der Österreichischen Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten zur "Wissenschaftlerin des Jahres 2000" gewählt. Dieser Preis wird jährlich an Forscher für hervorragende Leistungen vergeben. Hildegunde Piza war nach ihrem Studium in Graz am Krankenhaus der Stadt Wien in Lainz tätig. Als Leiterin der Plastischen Chirurgie an der Innsbrucker Klinik ist ihr im Vorjahr zusammen mit ihrem Team die erfolgreiche Transplantation von zwei fremden Händen für das Bombenopfer Theo Kelz gelungen. Derzeit erforscht sie ähnliche Probleme am Ludwig Boltzmann-Institut für Qualitätssicherung in der Plastischen Chirurgie und an der Universität Innsbruck.

Großes Walsertal von der UNESCO als Biosphärenpark anerkannt
Die Sehnsucht der Österreicher nach einem individuellen Urlaub in einer gesunden, authentischen Region ohne Urlaubermassen, aus dem Boden gestampften Hotelburgen und Einkaufszentren wächst. Immer mehr Menschen möchten im Urlaub die Besonderheiten der Gastregion und ihre Spezialitäten finden und kennenlernen. Dabei möchte man auf Komfort nicht verzichten. Das in Vorarlberg gelegene Große Walsertal, touristisch der Alpenregion Bludenz zugehörig, bietet alle diese Voraussetzungen und wurde darüber hinaus kürzlich von der UNESCO mit dem Prädikat "Biosphärenpark" ausgezeichnet.
Ein Biosphärenpark ist ein Ort, an dem die Natur beobachtet und erforscht wird, an dem die landschaftlichen Schätze als Kapital für die Entwicklung von Tourismus, Wirtschaft und Lebensqualität gesehen wird. Natur zu nutzen, ohne ihr zu schaden, so lautet die Devise. Der "Biosphärenpark Walsertal" ist neben den Galapagos Inseln in Ecudador, der Serengeti in Tanzania und den Rocky Mountains in den USA, eines von insgesamt 391 Mitgliedern in einem weltweiten Netzwerk von Biosphären-Reservaten.
Am 1.Februar 2001 wurde es offiziell: im Rahmen eines Festaktes im Landhaus Bregenz nahm ein Team unter Leitung von Landeshauptmann Dr. Herbert Sausgruber das Gütesiegel "Biosphärenpark" von hochrangigen UNESCO Vertretern entgegen.

Premiere von Benjamin Brittens "Billy Budd" an der Wiener Staatsoper
Zu einem vollen Erfolg wurde die Premiere von Benjamin Brittens "Billy Budd" in der vierteiligen Originalfassung. Unter der Regie von Willy Decker und dem Dirigenten der Wiener Philharmoniker, Donald Runnicle, sind die Rollen der Charakterdarsteller mit Neil Shicoff als Captain Vere, Bo Skovhus als Billy Budd und Eric Halfvarson als Waffenmeister Claggart, ebenso wie auch die kleinen Partien, hervorragend besetzt. Durch die großartige Mitgestaltung des Staatsopernchores werden die effektvollsten Momente der Partitur voll zur Geltung gebracht. Das Publikum dankte mit einer halbstündigen Ovation, Jubel und Bravorufen für diese eindrucksvolle Aufführung.

Regiedebüt von Tobias Moretti bei Mozarts "Don Giovanni" in Bregenz
Im Theater am Kornmarkt in Bregenz steht derzeit die Mozartoper "Don Giovanni " am Spielplan. Das Vorarlberger Landestheater bringt zusammen mit dem Symphonieorchester Vorarlberg jedes Jahr eine Opernproduktion heraus. Tobias Moretti, der bisher als Schauspieler, und besonders durch seine Fernsehrolle in "Kommissar Rex" international bekannt geworden ist, hat sich dazu entschlossen, eine Oper zu inszenieren, nachdem er bereits durch die Zusammenarbeit mit dem Dirigenten Christoph Eberle für die Salzburger Festspiele und den ORF Erfahrungen gesammelt hatte. Mit der Bühnenbildnerin Grete Lindinger entwarf er ein schlichtes Bühnenbild und konzentrierte seine Regieführung auf die Personenführung, durch die es ihm gelungen ist, die schauspielerischen Fähigkeiten der jungen Sänger und Sängerinnen voll zur Entfaltung zu bringen. Es wurde ein großer Erfolg. Alle Aufführungen sind bereits ausverkauft.

Fritz Muliar inszenierte Molnars "Olympia" am Theater an der Josefstadt
Die Gesellschaftskomödie "Olympia" von Fritz Molnar spielt in einem k. u. k. Kurbad zur Zeit der vorletzten Jahrhundertwende. Therese Lohner als elegante Olympia, Michael Dangl als Barna, Marianne Nentwich in der Rolle der Fürstin Eugenie und Fritz Muliar als ihr Gatte, Elfriede Ott als Lina und Harald Harth als Albert verkörpern in Muliars Inszenierung, mit einem Dekor in zarten Farben und in zartem Licht, diese Welt von gestern und lassen die Anzeichen des Beginnes einer neuen Zeit erahnen.


Und nun der Sport - Ihnen gewidmet von ASN, AustrianSportsNet:
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Skilauf
Nix ist fix, aber alles möglich - Kombinierer gehen auf Medaillenjagd
Montag, 19. Feber 2001
Österreichs nordische Kombinierer rechnen sich für Dienstag gute Medaillenchancen aus. Felix Gottwald, der Bronzemedaillengewinner, David Kreiner, Christoph Eugen und Mario Stecher, der seine Knieverletzung überwunden hat, werden das Unternehmen Edelmetall in Angriff nehmen.
Der Kreis der Medaillenanwärter ist aber nicht wirklich klein: Als große Gold-Favoriten gelten die Finnen, neben ihnen sind aber auch Norwegen, Japan, Frankreich und Deutschland Kandidaten. Mario Stecher weiß zwar um die harten Konkurrenz, gibt sich aber dennoch überaus zuversichtlich: "Wir können auch Gold gewinnen!" Eine Farbe, die dem Eisenerzer in seiner Medaillensammlung übrigens noch fehlt. 1999 hatte er sich in der Ramsau Silber im Sprint erkämpft, zwei Jahre zuvor Bronze mit der Mannschaft geholt. Interessant, daß im heimischen Kombinierer-Lager eine Medaille mit dem Team über alles gestellt wird. Gottwald: "Ich bin jemand, der auf sein Land großen Wert legt. Außerdem trainieren wir immer zusammen. Was kann also schöner sein, auch zusammen eine Medaille zu holen?"
In welcher Reihenfolge die rotweißroten Kombinierer über die Schanze gehen werden, das wird Cheftrainer Günther Chromecek erst unmittelbar vor dem Springen bekannt geben. Alles muß noch genau mit Sprungtrainer Andreas Felder abgewogen werden, schließlich liegt in dieser Disziplin der Schlüssel zum Erfolg. Mit ein Grund, weshalb Stecher zu seinem WM-Einsatz kommt. Der ehemalige-Teamleader bestach nämlich im Training durch Konstanz. Chromecek zur Ausgangslage: "Bei insgesamt acht Sprüngen kann viel passieren!" Favoriten können abstürzen, Außenseitern können Flügel wachsen. Nix ist fix, aber alles ist möglich.

Nationencup noch nicht fix - Sestriere statt Saalbach
Montag, 19. Feber 2001
Der Austragungsort für den alpinen Nationen-Grand Prix ist vom Internationalen Ski-Verband (FIS) noch immer nicht festgelegt worden. Es ist wahrscheinlich, daß die für März geplante Premiere der Veranstaltung im italienischen Sestriere stattfinden wird. Die Verträge sind aber noch nicht unterschrieben. Ursprünglich hätte der Nationencup in Saalbach über die Bühne gehen sollen, doch der Österreichische Skiverband (ÖSV) hat nach Differenzen mit der FIS abgesagt.
Nach einer Alternative sucht die FIS auch für den am vergangenen Samstag in Garmisch-Partenkirchen abgesagten Super G der Damen. Möglicherweise wird er in Lenzerheide in der Schweiz nachgeholt, wo am Wochenende Abfahrt und Super G stattfinden.

Rodeln
Zwei Hundertstel reichten - Schopf/Schopf Gesamt-Weltcupsieger
Sonntag, 18. Feber 2001
Überaus spannend verlief heute der Bewerb der Doppelsitzer bei der finalen Station des diesjährigen Naturbahnrodel-Weltcups in Hüttau. Das mit Spannung erwartete Duell zwischen den weltmeisterlichen Teams Wolfgang Schopf/Andreas Schopf (AUT) und Armin Mair/David Mair (ITA) endete in einem wahren Herzschlagfinale. Die jungen steirischen Cousins und amtierenden Weltmeister im Doppelsitzer konnten nach klarer Bestzeit im ersten Lauf nur zwei Hundertstel Sekunden auf deren italienische Verfolger retten. Somit sicherten sich die Aufsteiger der Saison zugleich den Sieg im Gesamtweltcup. "Wir sind mit viel Risiko gefahren und es hat funktioniert", jubelten die Cousins nach dem Rennen. Im Stile eines Routiniers fügte Wolfgang Schopf vorausblickend hinzu: "Im nächsten Jahr werden wir unseren Titel verteidigen. Zudem peilen wir nach dem Sieg bei der Weltmeisterschaft auch den EM-Titel an." Sportlich zeigten sich die Weltmeister von 1999, Armin und David Mair, die den Gesamtweltcup-Siegern freundschaftlich gratulierten. "Das ist das Tolle am Naturbahnrodelsport. Die Sportler sind wie eine große Familie", meinte auch der Sprecher im Zielraum beim Anblick dieser Szenen.

Fußball
EM 2008 in Österreich und Schweiz? - Verhandlungen mit Eidgenossen
Freitag, 16. Feber 2001
Die Europameisterschaften 2008 könnten in den Alpen über die Bühne gehen. Österreich unterbreitete der Schweiz einen dementsprechenden Vorschlag zur gemeinsamen Kandidatur. Das Modell bewährte sich vergangenes Jahr, als die Niederlande und Belgien als Ausrichter auftraten. Die WM 2002 geht parallel in Japan und Südkorea über die Bühne. Die organisatorischen Ausmaße heutiger Turniere übersteigen die Ressourcen der Verbände in vielerlei Hinsicht. Trotzdem ging die EM 2004 an den alleinigen Gastgeber Portugal.
Im Ski-Sport seit Ewigkeiten Rivalen, wollen die beiden Länder im Fußball gemeinsame Sache machen. Die Minister waren sich einig, dass in beiden Ländern die politischen und infrastrukturellen Voraussetzungen für eine solche Großveranstaltung gut sind. Vizekanzlerin Dr. Susanne Riess-Passer: "Eine Fußball-WM kann gewinnbringend organisiert werden." Nun liege der Ball bei den nationalen Fußballverbänden, sagten sie nach ihrem Treffen vor den Medien. Österreich hatte sich zusammen mit Ungarn erfolglos um die EM 2004 beworben.
Die Schweiz scheint ein guter Boden für österreichische Fußballerfolge zu sein, feierte man 1954 im Nachbarland mit dem dritten Platz bei der WM den bisher größten Erfolg in der Geschichte des ÖFB.

Austria erzielte in Spanien ein Tor - Trainingslager mit Remis beendet
Samstag, 17. Feber 2001
Austria Wien beendete das Trainingslager auf La Manga mit einem 1:1 (1:1) gegen Viking Stavanger (NOR). Zuvor hatte es eine 0:1-Niederlage gegen AIK Stockholm und ein 0:4 gegen Rosenborg Trondheim gegeben. Erstmals konnte sich der Belgier Jochen Janssen nach Vorlage von Christian Mayrleb in der siebenten Spielminute in die Schützenliste der Viloetten eintragen. Der Stürmer erzielte damit das einzige Tor der Wiener in Spanien. Nur acht Minuten später gelang den Norwegern aber bereits der Ausgleich.
Varesanovic, Hopfer und Schmid, die allesamt über Wehwehchen klagen, wurden in dieser Partie geschont. Das Trainingslager war für die Austria auch im mentalen Bereich kräfteraubend. Probleme zwischen Heinz Hochhauser, dem Trainer, und Teilen der Mannschaft waren nicht zu übersehen.

Salzburg verliert Test in Dubai - 1:2 gegen Yverdon (SUI)
Sonntag, 18. Feber 2001
Der SV Wüstenrot Salzburg hat ein Testspiel im Rahmen seines Trainingslager in Dubai mit 1:2 gegen den Schweizer Verein Yverdon Sports verloren. Dennoch zeigte sich Hans Backe, der Trainer der Mozartstädter, mit der Darbietung seines Teams im großen und ganzen zufrieden: "So ist das eben oft im Fußball: Wir waren besser, haben aber die Möglichkeiten, die wir hatten, nicht genützt. Vor allem war ich mit der spielerischen Organisation zufrieden!" Julio Suazo und Heimo Pfeifenberger wurden kleiner Blessuren wegen nicht eingesetzt.

Nur ein Wölkchen trübt Zuversicht - Traum vom Sieg, der Traum bewahrt
Montag, 19. Feber 2001, von Gerald Fuchs
Der 2:0-Heimerfolg über Panathinaikos in der vertrauten Umgebung der Schwarzenegger-Arena hat Sturm Graz nach anfänglichen Schwierigkeiten, sprich 2:0-Niederlagen gegen Valencia und Manchester United, wieder auf Wolke sieben in der Champions League befördert. Um auf ihr verweilen zu können, benötigt Graz am Dienstag (20.45 Uhr) einen Sieg in Athen. Seit kurzem aber trübt ein Wölkchen die stürmische Zuversicht.
Denn Günter Neukirchner tat sich bei einer Übungseinheit im Trainingszentrum von Panathinaikos weh, klagt über Schienbeinschmerzen. Ob der Allrounder am Dienstag beim vorentscheidenden Duell mit den Griechen in Athen mit von der Partie sein wird, ist äußerst fraglich. Dennoch sehen die Steirer ihrem Gastspiel beim ehemaligen Arbeitgeber ihres Trainers, Ivica Osim, mit Zuversicht entgegen. Zumindest, wenn man die Meinung des Präsidenten stellvertretend für die Mannschaft gelten läßt. Hannes Kartnig rechnet nämlich nicht wirklich mit einem Heimvorteil für Panathinaikos. "80.000 passen ins Stadion, 5000 werden nach ihren bisherigen Leistungen kommen", hofft Kartnig und träumt bereits von der Partie gegen Valencia: "Wenn wir am Dienstag gewinnen, dazu Manchester gegen Valencia siegt, dann wird das Heimspiel gegen die Spanier das Spiel der Spiele, der Höhepunkt in der Vereinsgeschichte!" Kartnig ist ein Mann, wir wissen es, der nach vorn blickt. Ein Blick zurück würde ihm auch eine Menge Kummer bescheren: Denn in Auswärtsspielen hat Sturm in zehn Champions-League-Partien bislang erst zwei Unentschieden erreicht und achtmal verloren. Ein steirischer Sieg also würde morgen eine Premiere darstellen. Dem gegenüber steht ein gewisse griechische Heimstärke: So hat Panathinaikos vor eigenem Publikum nur zweimal verloren (97 mit 0:3 im Semifinale gegen Ajax Amsterdam, 98/99 1:3 gegen Arsenal), aber neunmal gewonnen und sechsmal unentschieden gespielt. Wie es auch immer kommen mag, der finanzielle Erfolg in der Millionenliga der Steirer geht so und so weiter: Das letzte Heimspiel in der Zwischenrunde, eben jenes gegen Valencia am 7. März, ist längst ausverkauft. 150 Millionen Schilling hat man bislang eingenommen.
Das Unternehmen "Champions-League-Viertelfinale" begann für die Sturm Kicker bereits am Samstag, als man sich nach Athen verfügte, um sich vorort gewissenhaft vorzubereiten. Neben Neukirchner wird auch Stürmer Sergej Yuran einer Oberschenkelverletzung wegen passen müssen. Ein Ausfall, den Graz allerdings angesichts seines Überangebots im Sturm verschmerzen sollte: Auch wenn Charles Amoah, der 52 Millionen-Mann, freilich noch nicht in der Millionenliga spielberechtigt ist, hat man die Qual der Wahl. Wer aber neben Ivica Vastic in der Offensivabteilung mitagieren darf, das verrät ein Osim freilich noch nicht. Ein Blick in die Vergangenheit sagt uns aber, daß der Bosnier Bewährtem am meisten vertraut. Deshalb scheint Mario Haas zwar nach seinem Hollywood-Einstand im Hinspiel, als er vier Minuten nach seiner Einwechslung im ersten Spiel nach seiner Rückkehr aus Frankreich bereits einen Treffer für sich verbuchen konnte, gute Karten für einen Einsatz zu besitzen, gefühlsmäßig aber tippen wir darauf, daß Tomislav Kocijan, ebenfalls Torschütze im Hinspiel, in der Anfangsformation aufscheinen wird. Mit dabei beim Griechenland-Trip ist übrigens auch Amoah: Nicht als Tourist, sondern deshalb, weil man sich im schönen Süden auch auf die Meisterschafts-Auseinandersetzung mit dem FC Tirol vorbereitet.
Das Spiel wird von Alain Sars geleitet. Von jenem Franzosen, der 1997 auch die Uefa-Cup-Partie zwischen Rapid und 1860 München gepfiffen hat. Die Hütteldorfer gewannen damals 3:0. Zumindest kein schlechtes Omen für Graz?

Handball
Telekom setzt HIT unter Druck
"Sensationell!" So bezeichnete Telekom-Wien-Macher Thomas Menzl das Spiel seiner Mannschaft beim 32:25 (17:10)-Sieg über HIT Innsbruck. Die Wiener waren vor dieser Partie irgendwie in einer Zwickmühle. Einerseits lächelte einem die Zugehörigkeit zu den oberen Regionen der Tabelle, andererseits drohte aber auch die "Kellerrunde". Der Mannschaft von Trainer Kuchta jedoch schienen diese Perspektiven wenig Kopfzerbrechen zu bereiten. Sie ging von Beginn an konzentriert ans Werk, war in der Deckung kaum wiederzuerkennen, trug ihre Konter extrem schnell vor und agierte auch aus der zweiten Welle immer brandgefährlich. Das Ergebnis dieses Margaretner Handball-Feuerwerks? Beispielsweise ein Spielstand von 25:13 in der 40. Minute! "Man sieht eben", resümierte Menzl, "was möglich ist, wenn man komplett spielen kann. Lob gebührt aber auch Kuchta: Er hat mit ruhiger, konsequenter Arbeit aus einer Verlierer-Truppe wieder eine Sieger-Mannschaft geformt." Die Väter des Erfolges? Zum einen Sergej Bilyk (UKR), der nach wie vor sein Tor in Bestform hütet, Michael Gangel (9 Tore) und Alexandr Luzianin (10), die einmal mehr ihre Qualitäten als Wurfkanonen unter Beweis stellten. Menzl abschließend: "Innsbruck war gar nicht so schlecht, aber sie sind heute an unserer Stärke zerbrochen!"
Für Tirol traf Milan Vunjal mit sieben Treffern am öftesten. Bester Innsbrucker war allerdings Andreas Stachelberger: Er scorte fünfmal und versuchte alles, um die Niederlage abzuwenden. Für Innsbruck wird es nun jedenfalls eng: Remus, Hauptgegner der Tiroler im Kampf um einen Platz in der Meisterrunde, hat derzeit einen Punkt Vorsprung auf HIT, jedoch noch ein Spiel weniger. Die Steirer treffen am Montag auswärts auf jet2web Bregenz, in der letzten Runde des Grunddurchgangs empfangen sie erdgas Linz, während Innsbruck daheim gegen VJV West Wien antritt. Verliert Remus zweimal, was möglich wäre, könnte sich also auch noch Tirol fürs Meister-Play-Off qualifizieren. Es bleibt also spannend ...

Volleyball
Neuer Trainer für Sokols Herren: Bednar folgt Sedlacek
Samstag, 17. Feber 2001
Sie sind ein Insider und der Name kommt Ihnen deshalb bekannt vor? Kein Wunder, Lubos Bednar ist auch der Damentrainer des Vereins ...
Nun ist er Cheftrainer für Damen und Herren. Florian Sedlacek wechselt ganztägig in den Verband, und ist daher zeitlich nicht mehr in der Lage, eine erste Mannschaft zu betreuen. Außerdem würde es zu Interessenkonflikten mit seinem ÖVV-Verbandsjob kommen, in dem er auch eine Prüffunktionen in der ersten Liga hat. Er bleibt dem Verein aber im Nachwuchs erhalten und wird weiter beratend tätig sein. Lubos Bednars wird mit einem Team von Assistenten beide Mannschaften trainieren und betreuen.
Ohne Lubos Bednars ( in Hartberg), aber dafür mit der Legende Roman Soukop an der Seitenlinie traten die Schwechaterinnen gegen die Tirolerinnen an. Der erste Satz war heiß umkämpft, bei 21:24 hatten die Innsbruckerinnen den Satzball bereits vor Augen. Die Schwechaterinnen konnten mit fehlerlosen Aktionen aber dann den Satz noch sensationell mit 27:25 entscheiden. Mit diesem Schwung im Rücken wurde der Gegner im 2. Satz mit nur 11 Gegenpunkten richtiggehend aus der Halle gefegt. Der dritte Satz komplettierte die gute Mannschaftsleistung. W.A. Böhm, Manager: "Wir haben dieses Spiel mit Sorge gesehen, weil Lubos in Hartberg sein mußte und Tirol sich verstärkte, aber die Mädels haben tadellos gespielt."
Die Sokol-Herren, im Abstiegskampf engagiert, hatten mit Hartberg gleich die Überraschungsmannschaft des österreichischen Cups als ersten Gegner. Noch dazu auswärts und mit neuem Coach. Ein klarer Sieg mit knappen Teilergebnissen schafft einen guten Beginn in dieser schwierigen Phase. Wie stark dieser Bewerb ist, sah man an der Niederlage von Erstligist Feldkirch in Linz. Man darf sich hier keine Konzentrationsfehler erlauben und muß um jeden Punkt kämpfen. Lubos Bednars, Neocoach der Herren:" Ich wollte sie zum Kämpfen bringen und das ist gelungen. Die Mannschaft ist gut, sie muß ihr Herz einbringen, dann sind wir Sieger."