Ausgabe Nr. 161 vom 19. März 2001

Außenminister-Treffen in Wien zu Balkan-Versöhnungsgipfel
Mit dem Ausbruch des Kosovo-Krieges waren die diplomatischen Beziehungen zwischen der jugoslawischen und der albanischen Regierung abgebrochen worden. Albanische Grenzorte wurden damals von serbischer Artillerie beschossen. Seit dem Machtwechsel in Belgrad verbesserte sich das Verhältnis dieser beiden Länder, deren Regierungen im Jänner dieses Jahres beschlossen, die diplomatischen Beziehungen wieder aufzunehmen. Am Donnerstag sind die beiden Außenminister, Goran Svilanovic von Jugoslawien und Paskal Milo aus Albanien, in Wien eingetroffen, das sie als Ort für dieses historische Treffen Wien ausgewählt haben. Dieser Balkan-Versöhnunggipfel stellt einen Höhepunkt aller bisherigen Normalisierungsversuche dar. Es wurde auch über über die prekäre Lage in Mazedonien gesprochen, wo derzeit Kämpfe zwischen albanischen Rebellen und den Sicherheitskräften der zweitgrößten Mazedonischen Stadt, Tetovo, stattfinden. Die beiden Außenminister unterstrichen die territoriale Integrität Mazedoniens und verurteilten die Gewalttaten. Auch die österreichische Außenministerin, Benita Ferrero Waldner, gab ihrer Besorgnis Ausdruck. Es dürfe nicht zugelassen werden, daß durch Extremisten die neue Stabilität auf dem Balkan nach dem Regimewechsel in Belgrad gefährdet wird. Das nächste Treffen wird bereits am 29. März in Tirana stattfinden. Gemeinsames Ziel der Staaten der Region ist der Beitritt zur EU.

Sloweniens Premierminister Janez Drnovsek zu Besuch in Wien
Der Staatsbesuch des slowenischen Premierministers Janez Drnovsek in Wien bei Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel war von einer freundschaftlichen Atmosphäre geprägt, in der die besten nachbarschaftlichen Beziehungen deutlich zum Ausdruck gebracht wurden. Bilaterale Probleme aus früheren Jahren sollen in einem neuen pragmatischen Stil beseitigt werden. Die deutschsprachige Volksgruppe wurde von Laibach anerkannt. Zu den aus dem Jahre 1944 stammenden Avnoj-Bestimmungen, die die Vertreibung und Enteignung deutschsprachiger Volksgruppen und Nazi-Kollaborateure rechtfertigten, meinte Drnovsek, daß das Prinzip der Kollektivschuld nicht mehr den heutigen Rechtsstandards entspräche. Er sagte eine Beschleunigung der Restitutionsverfahren und das Bemühen um Beseitigung der Unrechtsfolgen zu. Für das Atomkraftwerk Krsko wird es eine Erweiterung der seismischen Meßstationen geben sowie eine direkte telefonische Hotline zu der Landeshauptfrau der Steiermark. Waltraut Klasnic, und zum Landeshauptmann Jörg Haider in Kärnten. Das gute Einvernehmen mit diesen beiden Landeshauptleuten wurde bei einem gemeinsamen Abendessen im Bundeskanzleramt am Vorabend der Delegationsverhandlungen vertieft. Jörg Haider wies darauf hin, daß mit der Drei-Länder-Vereinbarung "Senza confini" das Bemühen um die EU-Mitgliedschaft Sloweniens unterstützt werden soll.

Neues ORF-Gesetz beschließt Entpolitisierung, ORF soll Stiftung werden
Die beiden Regierungsparteien haben sich auf neue Rundfunkgesetze geeinigt. Die beiden Club-Obmänner, Andreas Khol von der ÖVP und Peter Westenthaler von der FPÖ, präsentierten am Dienstag das neue ORF-Gesetz als "völlig neuen Weg, der eine umfassende Entpolitisierung bedeutet und den ORF zu einem echten unabhängigen Medienunternehmen umbaut." Eine Unvereinbarkeitsklausel soll bewirken, daß keine aktiven Politiker in den ORF-Gremien sein dürfen. Per 31. Dezember wird der ORF in eine Stiftung umgewandelt. Ein von der Regierung eingesetzter Weisenrat wird einen deutlich strenger gefaßten öffentlich-rechtlichen Auftrag als Stiftungszweck ausarbeiten. Dieser Weisenrat besteht aus dem ehemaligen Langzeit-ORF-General Gerd Bacher, dem früheren Chefredakteur der "Kleinen Zeitung", Fritz Czoklich, dem einstigen SPÖ-Generalsekretär Heinrich Keller und dem früheren ORF-Wissenschafts-Chef Alfred Payrleitner. Die bisher 35 Kuratoren sollen auf 12 herabgesetzt werden. Auch die Hörer- und Sehervertretung soll verkleinert werden. Ein Stiftungsrat wird anstelle eines Kuratoriums über öffentlichen Auftrag und wirtschaftliche Gebarung des ORF wachen. Der ORF-Generalintendant, der ein Weisungsrecht erhält, wird vom Stiftungsrat mit einfacher Mehrheit für fünf Jahre gewählt. Das neue ORF-Gesetz sowie das neue Privatrundfunkgesetz sollen vor dem Sommer beschlossen werden.

Vizekanzlerin Dr. Riess-Passer in Berlin
Vizekanzlerin Dr. Susanne Riess-Passer erwartet, daß der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder im Rahmen seines Österreich-Besuchs vom 25. bis 27. Mai auch mit FPÖ-Ministern Gespräche führen wird. Dazu werde es natürlich kommen, sagte sie vergangenen Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Berlin. Andere ausländische Besucher hätten ebenfalls mit Regierungsmitgliedern der Freiheitlichen gesprochen, erklärte Riess-Passer. "Ich sehe keine Veranlassung, warum ausgerechnet der deutsche Bundeskanzler sich anders verhalten sollte." Die Visite Schröders in Österreich sei "an sich die Fortsetzung der traditionell guten Beziehungen zwischen Deutschland und Österreich", sagte Riess-Passer bei der Pressekonferenz in der Residenz des Botschafters. Es sei normal, daß man nach dem Ende der EU-Sanktionen gegen Österreich dazu zurückkehre. Riess-Passer ist das höchste FPÖ-Regierungsmitglied, das nach der Aufhebung dieser Sanktionen zu offiziellen Gesprächen nach Berlin gekommen ist. Sie sprach am Mittwoch mit dem Parlamentarischen Staatssekretär im deutschen Innenministerium, Fritz Rudolf Körper, über Fragen der Verwaltungsreform. Am Vorabend war sie in Potsdam mit dem Ministerpräsidenten von Brandenburg, Manfred Stolpe, zusammengekommen.

Wien wählt kommendes Wochenende
Eine Woche vor der Wiener Landtags- und Gemeinderatswahl wurden von den Tageszeitungen "Standard" und "Kurier" bei den Instituten OGM bzw. Integral in Auftrag gegebene Umfragen veröffentlicht: Demnach liegt die SPÖ bei 42 bzw. 43 Prozent, die FPÖ als zweitstärkste Partei bei rund 23 Prozent, die ÖVP bei 17 bzw. 18 Prozent. Die Grünen erhoffen sich bei dieser Wahl ein zweistelliges Ergebnis, was in den Umfragen mit rund 12 Prozent bestätigt scheint. Das Liberale Forum dürfte mit wahrscheinlich nur drei Prozent der Stimmen im neuen Wiener Landtag nicht mehr vertreten sein.

Grazer Bischof Weber tritt zurück und wird von Bischof Kapellari abgelöst
Mit großer Spannung wurde die Entscheidung von Past Johannes Paul II über die Nachfolge für den 74jährigen Bischof der Diözese Graz-Seckau Johann Weber erwartet, der um seine vorzeitige Amtsübergabe angesucht hatte. Als Nachfolger wurde der bisherige Bischof von Gurk-Klagenfurt Egon Kapellari bestimmt. Er ist 65 Jahre alt, gilt als Mann des Ausgleichs und Dialogs und ist im Episkopat für Liturgie, Kultur und EU-Kontakte zuständig. Der gebürtige Steirer wurde vor 40 Jahren, nach dem Studium der Rechtswissenschaften und der Theologie, in Graz zum Priester geweiht, wo er zuerst als Kaplan in einer Arbeiterpfarre und später als Leiter der Grazer Katholischen Hochschulgemeinde tätig war. Vor 20 Jahren wurde er vom Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Gurk-Klagenfurt ernannt. Diese Diözese wird er vorläufig auch weiterhin als Administrator leiten, bis dafür ein Amtsnachfolger gefunden wird. Bischof Weber vergleicht sein vorzeitiges Rücktrittsgesuch mit dem Stapellauf, bei dem der Stab rechtzeitig weitergegeben wird.

Opec-Verhandlungen in Wien über Rücknahme der Rohölförderung
Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) hat in Wien über eine Produktionsdrosselung verhandelt. Es wird mit einem Rückgang der Nachfrage auf Grund der Abschwächung der Weltkonjunktur gerechnet. Um ein drastisches Absinken des Preises zu verhindern wurde beschlossen, die Förderung mit 1. April um eine Million Barrel pro Tag zu senken. Daraufhin will die USA die Ölproduktion erhöhen. Auch die EU-Kommission äußerte sich besorgt. Der Erdölminister von Saudiarabien, Ali al-Naimi, kündigte an, die Öl-Förderung wieder anzuheben, falls der Preis über 28 Dollar steigen sollte. Ein nächstes Opec-Treffen wurde für 5. und 6. Juni vereinbart.

Neu-Investitionen von Infineon für Produktionsausweitung in Kärnten
Die Siemens-Tochter Infineon investiert in Villach 303 Millionen Euro (4,17 Milliarden Schilling) im laufenden Geschäftsjahr. Dazu kommen bis zum 30. September nochmals 180 Millionen Euro (2,48 Millionen Schilling). Diese Investitionen verteilen sich auf das in Bau befindliche Kompetenzzentrum und die Modernisierung der Anlagen. Die Österreich-Tochter ist von der Nachfragekrise bei dynamischen Speicherbausteinen (DRAM) für Computer nicht betroffen. Der Schwerpunkt liegt auf den Bereichen Telekommunikation, Autoelektrik und Chipkarten. Infineon hat bei Steuerchips für das Brems-Antiblockiersystem ABS bei Integrierten Schaltungen (IC) für Chipkarten 40 Prozent Weltanteil. Ein Umstieg auf die sogenannte 8-Zoll-Wafer-Technologie wird forciert. Mit diesen größeren Silizum-Scheiben wird die Produktion von 1,7mal mehr Chips ermöglicht als mit jener von 6 Zoll Durchmesser. Bis 2002 ist eine Verdoppelung der Produktionskapazität geplant. Der Mitarbeiter-Stand ist per 1. Februar auf 2727 gestiegen. Hochqualifizierte Techniker sind in den Forschungs- und Entwicklungszentren in Villach, Graz, Linz sowie neuerdings auch in Wien beschäftigt. Weitere 200 werden dringend benötigt. Auch in die dritte Handy-Generation UMTS wird bereits massiv investiert.

Erstes Biomasse-Kraftwerk Österreichs in Betrieb
Biomasse kann nicht nur zur Herstellung von Wärme verwendet werden. Das hat die Scharoplan Gesmbh in Linz gezeigt: sie hat beim Schi- und Flugzeugkomponenten-Hersteller Fischer in Ried die erste Biomasse-Kraft-Wärme-Kälte-Koppelungsanlage Österreichs konzipiert. Das Beispiel zeigt, daß Herstellung erneuerbarer Energie keineswegs den Rückschritt zum Kienspan bedeutet. Die Anlage, die demnächst in Probebetrieb gehen wird, wurde mit dem Energy Globe Award 2001 ausgezeichnet.

Winzer Krems schenkt Texanern ein
Österreichs größter Qualitätsweinproduzent, die Erzeugergemeinschaft Winzer Krems, setzt jetzt einen wichtigen Schritt zum Ausbau ihres Exportgeschäftes in den USA. Im April wird die Winzer Krems erstmals ihre aus den Weinsorten Grüner Veltliner, Riesling und Zweigelt bestehende Spezialitätenserie "Kellermeister privat" in der Stadt Grapevine im Bundesstaat Texas vorstellen. 300 Zwischenhändler, Vertreter der örtlichen Gastronomie und Meinungsbildner sind zu dieser Präsentation, geladen.
"Wertmäßig sind die USA schon jetzt nach Deutschland der zweitgrößte Auslandsmarkt für den österreichischen Wein. Aber hier gibt es für uns noch große Absatzchancen", teilte Winzer Krems-Exportleiter Ludwig Holzer dem NÖ Wirtschaftspressedienst mit. Das Geschäft wickle man über einen Importeur in Chicago ab.
Eine rund 60-köpfige Delegation, mit Bürgermeister Franz Hölzl an der Spitze, will für die Wachaustadt kräftig die Werbetrommel rühren. Im Flugzeug nach Texas sitzen Stadt- und Gemeinderäte, die Volkstanzgruppe Krems-Stein sowie Vertreter der regionalen Weinwirtschaft, angeführt von Winzer-Krems-Geschäftsführer Franz Ehrenleitner. Das Kulinarium zu den Weinen wird eine Abordnung der Hotelfachschule Krems bereiten. Mit dabei im Land der Cowboys und Ölbarone sind auch Professor Friedrich und seine bekannte Dixieland-Band. Friedrich ist schon seit Jahren Ehrenbürger von Dallas.

Wiener Forscher entwickelt Verbindungen für Krebstherapie
Bernhard Keppler vom Institut für Anorganische Chemie der Universität Wien hat neue Arten von Platinverbindungen für Krebstherapeutika entwickelt. Das Projekt wurde vom Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung (FWF) unterstützt. Die synthetisierten Substanzen sollen in Kürze klinisch erprobt werden.
In der modernen Krebstherapie gehören Platinverbindungen zu den am meisten verabreichten Therapeutika. Keppler ist es gelungen, diese neuen Verbindungen an bestimmte Trägermoleküle wie Peptide oder Proteine zu binden. Diese transportieren den Wirkstoff genau and jene Stellen im Organismus, wo die Wirkung gezielt entfaltet wird. "Bringen wir unsere Platinverbindungen etwa auf Carrier-Moleküle auf, die sie direkt an die Knochenoberfläche transportieren, können wir selektive Knochentumore bzw. -metastasen behandeln", erläutert Keppler. Durch den Kontakt mit der Knochenoberfläche werde die zytotoxische Verbindung erst aktiviert. "Das heißt die Verbindung wandert weitgehend untoxisch durch den Körper und entwickelt erst im Knochen die tumorhemmende Wirkung", so der Institutsvorstand weiter.
Bei Rutheniumverbindungen funktioniere die Methode ähnlich. "Mit diesen Verbindungen können gezielt auch große Tumore erreicht und behandelt werden", behauptet Keppler. Speziell bei Darmkrebs wirken diese hemmend. Derzeit untersucht die Arbeitsgruppe Galliumverbindungen, die eine synergistische Wirkung mit etablierten Tumortherapeutika besitzen.

Erstmals im LKH Graz Gallenblasen-Operation per Roboter
Am Samstag hat das Ärzteteam der 1. Chirurgischen Abteilung des Landeskrankenhauses Graz eine Operation der Gallenblase mittels Roboter erfolgreich durchgeführt. Am Computer gesteuert wurde sie von Professor Hans Jörg Mischinger, während Oberarzt Georg Werkgartner den Eingriff zur Kontrolle am Operationstisch mitverfolgte. Diese für den Patienten wesentlich schonendere Operationsmethode wurde erstmalig im deutschen Sprachraum angewendet. Da die Instrumente nur ein Sechstel der herkömmlichen Größe haben, kann viel präziser gearbeitet werden. Ein weiterer Vorteil sind wesentlich kleinere Narben.


Und nun der Sport - Ihnen gewidmet von ASN, AustrianSportsNet:
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Skilauf
Kein Sieg im Weltcup, Innauer trotzdem zufrieden
Sonntag, 18. März 2001
Kein einziger Sieg in der Weltcupsaison 2000/01. Ein solches Ergebnis hat es für die österreichischen Skispringer seit 12 Jahren nicht mehr gegeben. Jeweils auf vier zweite und dritte Plätze teilen sich die acht Podestplazierungen auf. Dennoch ist der Nordische Sportdirektor Toni Innauer mit der Leistung der Springer zufrieden. Der Vorarlberger hat sich kurz vor der WM in Lahti als Übergangstrainer nach dem tödlichen Unfall seines besten Freundes, Alois Lipburger, zur Verfügung gestellt.

Malysz und Schmitt zu stark
Innauer betonte, daß die Dominanz von Adam Malysz und Martin Schmitt zu groß gewesen sei, während Andreas Widhölzl die ganze Saison über mit seiner Form zu kämpfen gehabt habe.

WM-Bilanz sehr positiv
Mit der Leistung der österreichischen WM-Mannschaft zeigte sich Innauer sehr zufrieden, mit drei Medaillen bei der Weltmeisterschaft hatte auch der ehemalige Nationaltrainer nicht gerechnet. Vor allem die Goldmedaille im Mannschaftsspringen auf der Normalschanze wiege das Nichterreichen eines Weltcupsieges auf, meinte Innauer.

Trainerfrage noch ungeklärt
Während Österreichs Adler ihre Sommerpause genießen, muß sich Toni Innauer noch mit der Frage beschäftigen, wer die endgültige Nachfolge Lipburgers übernehmen soll. Er habe schon mit einigen potentiellen Kandidaten verhandelt, so Innauer. Er könne sich aber auch vorstellen, selbst das Traineramt dauerhaft zu übernehmen.

Der größte Sieg
Sonntag, 18. März 2001 / Kommentar von Gerald Fuchs
Österreichs Skispringer-Nationalmannschaft hat heuer erstmals seit zwölf Jahren kein Weltcup-Springen gewinnen können. Sind die ÖSV-Adler gar flügellahm geworden? Minichten! Vielmehr muß man den Hut vor ihnen ziehen, war doch die Mannschafts-Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft in Lahti in Anbetracht der tragischen Ereignisse rund um Höllwarth und Co. eine der größten vorstellbaren Leistungen. Adam Malysz und Martin Schmitt mögen der Konkurrenz oft um Meter davongesegelt sein, den größten Sieg der Saison aber haben in ihrer schwärzesten Stunde die rotweißroten Springer gelandet. Eine Leistung, die weit über Meter und Punkte hinausgeht ...

Fußball
LASK, Admira klettern weiter
Samstag, 17. März 2001
Die ersten Kandidaten auf den Abstieg, Admira und LASK, zeigen weiterhin keine große Lust, die nächste Saison in der zweiten Spielklasse zu verbringen. Mit seinem zweiten Erfolg in Serie, zog der LASK Bregenz mit in den Abstiegskampf. Admira fügte Ried eine 1:0-Heimniederlage zu.
Wochenlang (bevor Hans Krankl kam) galt Admira-Wacker als der Fixabsteiger der Liga, die graue Maus hatte wieder zugeschlagen, dann kam der graue Bomber und plötzlich mußte sich der LASK mit der roten Laterne abgeben. Ins Frühjahr starteten beide Teams großartig, ließen sogar durch (Teil-)Erfolge gegen große Kaliber aufhorchen.

Bregenz kämpft gegen Abstieg
Jetzt hat es Bregenz endgültig auch erwischt. Im Spiel gegen den LASK konnten die Vorarlberger ihre Chance, sich vom Abstiegskampf ein wenig abzusetzen, nicht nutzen. Die erste große Chance hatte zwar Bregenz bereits in der 7. Minute, aber Ambrosius köpfelte knapp über das Tor. In der 14. Minuten traf Geir Frigard nach einem 40m Alleingang sehr zum Unwillen der 5.300 Fans im Casino-Stadion zum 1:0. Kurz vor Seitenwechsel bekam Hans Kogler die Rote Karte wegen Schiedsrichterbeleidigung.
Bregenz war dem LASK mit zehn Mann durchaus ebenbürtig und als Frigard in der 59. Minute zum zweitenmal scorte, bäumten sich die Bregenzer tatsächlich noch einmal auf. Nur drei Minuten nach den 2:0 schoß Ambrosius den Anschlußtreffer zum 2:1, die Hoffnungen der Bregenzer Fans auf den Ausgleich wurden aber enttäuscht. Mit nur zehn Mann war es Bregenz aber nicht möglich das Spiel noch umzudrehen.


Krampf bei Ried-Admira
Die Partie Ried-Admira entwickelte sich zu einem klassischen Abstiegskampf-Spiel. Beide Mannschaften wollten nichts riskieren und so plätscherte das Spiel dahin. Im ersten Durchgang waren konkrete Torchancen an einer Hand abzuzählen, überhaupt klappte das Spiel nach vorne bei beiden Teams schlecht. Nach der Halbzeit herrschte das gleiche Bild. Ein sehr ausgeglichenes Spiele ohne große Höhepunkte. Entschieden wurde das Spiel zugunsten der Südstädter in der 81. Minute durch ein Tor von Markovic. Sein Schuß von der rechten Strafraumgrenze paßte genau.

Drei Teams beinahe gleichauf
Mit diesem Sieg liegt die Admira nur noch einen Punkt hinter Bregenz, dem LASK fehlen zwei Zähler auf den achten Platz. In Graz trennten sich der GAK und Salzburg 1:1. Brunmayr brachte seine Mannschaft recht bald (6.Minute) in Führung. Der GAK war vor allem in der ersten halben Stunde die spielbestimmende Mannschaft, konnte aber seine zahlreichen Chancen nicht verwerten. Wieder einmal hat sich die alte Fußballregel, daß man Tore, die man nicht schießt, bekommt, bewahrheitet, denn kurz vor der Pause (42.min.) gelang Pfeifenberger aus heiterem Himmel der Ausgleich zum 1:1. Es war sein erstes Bundesligator seit über zwei Jahren. In der zweiten Halbzeit suchten beide Teams die Entscheidung. Der GAK war weiter die spielbestimmende Mannschaft. Da die Grazer aber ihre Chancen nicht verwerten konnten endete das Spiel mit für Salzburg schmeichelhaften Unentschieden.

Sturm holt Auswärtspunkt - "Nullnummer" in Hütteldorf
Sonntag, 18. März 2001
Die einen wollten an die Tabellenspitze stürmen, die anderen in Richtung Uefa-Cup-Platz vordringen. Beim Schlagerspiel dieser Runde im mit 14.300 Zusehern mehr als gutgefüllten Hanappi-Stadion blieben aber sowohl der SK Sturm als auch Gastgeber Rapid dank einer Nullnummer irgendwo auf halben Wege stecken.
Beide Teams gingen mit einer gehörigen Portion Respekt zu Werke, ergo blieben spielerische Glanzlichter Mangelware. Wohl gab's Torchancen auf beiden Seiten, etwa der Volleyschuß von Neukirchner, bei dem Ladi Maiers Reflex die Gastgeber nur knapp vor dem Rückstand bewahrte. Auf der Gegenseite war es Dejan Savicevic, der eine Riesenchance vorfand, sein Schuß aus 10m landete aber in den Armen von Sidorzcuk.
Bezeichnendes Highlight der ersten Halbzeit die rot-gelbe Karte für Peter Schöttel nach einer Attacke an Amoah, eine harte Entscheidung von Schiedsrichter Drabek, über den beim Abgang in der Halbzeit prompt Wortkaskaden von der Rapid-Bank hereinbrachen. Heimschiedsrichter sehen eben anders aus...
Hatte sich die erste Spielhälfte noch durch Fadesse ausgezeichnet, so geriet die Partie mit Fortdauer der Zweiten fast noch zu einem echten Schlager. Sturm lieferte sich mit den etwas konfus wirkenden Rapidlern einen offenen Schlagabtausch, übernahm das Kommando, wenngleich die Wiener über Konter immer wieder Chancen vorfanden, allein Wagner zweimal kläglich scheiterte (59., 77.). Bis zur letzten Minute kämpften beide Teams um den Sieg, der Goldschluß in einem Spiel, dem vor allem die herausgespielten Chancen abgingen, wollte aber nicht mehr fallen.

Tischtennis
Croatia Open: Jia/Herczig verlieren im Finale
Sonntag, 18. März 2001
Zum dritten Mal fanden sich die Spielerinnen des ÖTTV im Finale eines Pro-Tour-Turniers wieder. Diesmal mußten sich Liu Jia und Judit Herczig in Zagreb deutlich geschlagen geben.
Ohne Probleme zog die als Nummer eins gesetzte Paarung aus Österreich ins Endspiel des Croatia Open ein. Zuvor wurden Ni Yia Lian und Peggy Regenwetter (LUX) im Halbfinale mit 2:0 (14, 5) glatt besiegt, die beiden Damen aus China vereitelten allerdings den vollkommenen Triumph.
Niu Jianfeng gemeinsam mit Bai Yang erwiesen sich als erbitterte Gegnerinnen, die nicht mehr als einen Satz abzugeben bereit waren. Jia und Herczig begannen stark, doch ab dem zweiten Satz fehlte die Konsequenz, das Duo aus China blieb gnadenlos. Schließlich endete das Match 1:2 (19,-12,-5).
Auch im Einzelbewerb zeigten die Chinesen unschlagbares Tischtennis. Ma Wenge und Guo Yan holten sich die Titel in Zagreb. Das Herren-Doppel jedoch gewannen die Franzosen Patrick Chila und Jean-Philippe Gatien.

Eishockey
Sensation in Klagenfurt: Kapfenberg besiegt KAC 6 : 2
Sonntag, 18. März 2001
Der Kapfenberger SV gewann überaus überraschend das dritte Spiel der Halbfinalserie in der Österreichischen Eishockey Liga in Klagenfurt gegen den KAC mit 6:2. Damit haben die Kapfenberger am nächsten Dienstag die Möglichkeit, mit einem Sieg vor heimischen Publikum in der Best-of-Five-Serie auszugleichen. Derzeit führt der KAC nach zwei Siegen mit 2:1.
Die Kärntner übernahmen vor eigenem Publikum von Beginn an das Kommando. Die Kapfenberger hielten sich an die Taktik ihres Trainers Kurt Steinwender und versuchten, aus einer gesicherten Defensive heraus ihre Konterchancen zu nutzen.


Führung in der elften Minute
In der 11. Minute gelang dem Tschechen Duda im Überzahlspiel die 1:0-Führung für den KSV.
Der KAC versuchte, den Rückstand noch im ersten Drittel aufzuholen, scheiterte aber immer wieder am groß aufspielenden Kapfenberger Goalie Cseh. Mit der knappen 1:0-Führung ging es in die erste Drittelpause.
Unterzahl-Tor durch Tejkl
Bereits in der ersten Minute des Mitteldrittels hatte der KAC die große Möglichkeit, in einem Überzahlspiel den Ausgleich zu erzielen, da Güntner wegen Hakens auf der Strafbank saß. Doch genau das Gegenteil trat ein. Tejkl nutzte in der 22. Minute einen Fehler des KAC und schoß in der Unterzahl das 2:0.
Nur zwei Minuten später erzielte Hager den Anschlusstreffer für die Kärntner zum 1:2. Nach diesem Treffer wollte der KAC nachsetzen, scheiterte aber immer wieder an KSV-Goalie Cseh.

Entscheidende Phase im Spiel
Dann folgte eine sehr starke Phase der Kapfenberger. Die Steirer erzielten innerhalb von 5 Minuten 3 Tore. Maier stellte in der 32. Minute auf 3:1, Toupal schoß das 4:1 und der´vor acht Tagen 22 Jahre alt gewordene Markus Dornhofer machte sich selbst ein verspätetes Geburtstagsgeschenk, indem er seinen ersten Bundesligatreffer zum 5:1 erzielte.
Dornhofer meinte nach dem Spiel: "Wir haben zwar kein schönes Eishockey gespielt, aber dafür effektiv, obwohl der Sieg ein wenig zu hoch ausgefallen ist".
Nach diesem fünften Treffer wurde KAC-Tormann Suttnig ausgewechselt und durch den 24-jährigen Prohaska ersetzt.
Kurz nach Ende des Mitteldrittels verloren einige Spieler beider Mannschaften ein wenig die Nerven, was aber bei einem Play Off-Spiel durchaus verständlich ist.
KAC am Ende
Im Schlußdrittel blieb der KSV seiner Taktik treu und lauerte, aus einer gesicherten Abwehr heraus, auf seine Konterchancen.
Das letzte Drittel war von rollenden Angriffen der Kärntner gekennzeichnet, die aber zu keinem Torerfolg führten. Drei Minuten vor Spielende erhöhte Janos im Überzahlspiel sogar auf 6:1.
Das zweite Tor für die Kärntner erzielte Koch in der letzten Minute.

KSV-Trainer sehr zufrieden
Kapfenbergs Trainer Kurt Steinwender meinte nach dem Spiel: "Wir haben nun die Form gefunden, mit der man den KAC schlagen kann."
Klagenfurts Pilloni sprach von einer katastrophalen Leistung der Defensive, stellte aber gleichzeitig klar, daß der KAC alles versuchen wird, mit einem Sieg in Kapfenberg das Finale der Eishockey-Bundesliga zu erreichen.

Motorsport
Sperrer siegt zum Auftakt
Samstag, 17. März 2001
Der Auftakt zur heimischen Rallye Staatsmeisterschaft wurde an der Spitze zumindest anfänglich zum erwarteten Sekunden Krimi. Raphael Sperrer (Peugeot WRC), Franz Wittmann (Toyota WRC) und Raimund Baumschlager ( Ford WRC) lieferten sich vor 20.000 Besuchern im Raum Spielberg einen tollen Dreikampf. Erst am zweiten Tag konnte sich Titelverteidiger Sperrer entscheidend absetzen und die A1-Ring Rallye mit 34 Sekunden Vorsprung auf Franz Wittmann und mit 50 Sekunden auf Raimund Baumschlager gewinnen.
Der Sieger Sperrer war natürlich mit diesem Ergebnis sehr glücklich:" Es war nicht leicht mit dem für mich neuen Auto gleich auf Anhieb schnell zu sein. Wir haben aber im Verlauf der Rallye viele Varianten der Abstimmung probiert und wertvolle Erkenntnisse für den weiteren Verlauf der Meisterschaft gewonnen. Das Peugeot WRC lief wie ein Uhrwerk und hat noch viel Potential für die Zukunft. Die Rallye selbst war gut organisiert, alles ist pünktlich abgelaufen, lediglich die SP Murwald könnte man zukünftig durch eine andere Prüfung ersetzen."Für die Überraschung sorgte aber mit Platz Zwei, Franz Wittmann:" Jetzt habe ich allen Zweiflern gezeigt, daß ich noch immer sehr schnell Autofahren kann. Mein Toyota war perfekt, leider hatte ich mit einem Reifenschaden etwas Pech. Wie überhaupt die Reifen mein Problem waren. Wenn ich die richtigen Reifen erhalten hätte, wäre es auch möglich gewesen Sperrer in Fehler zu treiben und anzugreifen. Sonst hat mir die Rallye gut gefallen, lediglich einige "Mickey Mouse Passagen" auf dem A1-Ring sollte man streichen."

Baumschlager zufrieden
Raimund Baumschlager war trotz Platz Drei nicht unzufrieden:" Wir haben gewußt, daß Sperrer in der Kombination mit Peugeot schnell ist, Wittmann hat mich selbst überrascht, er hat sicher das stärkste Auto von uns Drei gehabt. Warum es bei uns nicht geklappt hat ist einfach erklärt. Wir haben neue sehr gute Reifen am Mittwoch vor der Rallye bekommen und hatten nicht mehr die notwendige Zeit die richtigen Mischungen auszusortieren. Dadurch haben wir Zeit liegen gelassen. Ich bin aber zuversichtlich für die nächsten Rallyes."
In der Gruppe N gab es bis zum Ende einen Zweikampf zwischen Walter Kovar (Mitsubishi Lancer) und Martin Zellhofer (Proton). Der Wiener Kovar behielt die Nerven und gewann doch relativ klar mit 28 Sekunden Vorsprung. Dritter wurde hier Alfred Kramer. Ein sehenswertes Duell lieferten sich die Kitcars. Am Beginn der Rallye lag Waldemar Benedict im Fiat überlegen vor Joachim Resch (Citroen) an der Spitze. Dann gab es kleine technische Probleme für den Führenden, außerdem verlor er bei einem Ausritt fast vier Minuten. Dieses Pech warf ihn auf Gesamtrang 17 zurück. Damit führte Resch mit über 3 Minuten vor Benedict. Dann blies aber der Fiat Pilot zu einer gnadenlosen Aufholjagd, gewann Platz um Platz und konnte sich auf der letzten Sonderprüfung gegenüber Resch entscheidend durchsetzen. Prominentester Ausfall war in der Gruppe N Herbert Kowald auf der SP 11, die beiden steirischen Lokalmatadore Wolfgang Honis und Robert Kettner mußten auf den Prüfungen 11 und 12 vorzeitig aufgeben.