Ausgabe Nr. 183 vom 20. August 2001

Schüssel: Wir behalten Kontrolle des Arbeitsmarkts in unserer Hand
Bundeskanzler Wolfgang Schüssel und Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer stellten die Eckpunkte für die zukünftige Zuwanderungs- und Integrationspolitik vor. Wie im Regierungsübereinkommen vereinbart, wird es nächstes Jahr erstmals zu einer Senkung der Zuwanderungsquote von 8518 auf 8280 Personen kommen. Die darin enthaltene Quote für die Familienzusammenführung wird in diesem Zeitraum 5490 Personen betragen. Schüssel meinte, damit würde der Rucksack der unerledigten Anträge rasch abgearbeitet werden können. Österreichs Zuwanderungspolitik setze auf Integration und orientiere sich an den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes. Dementsprechend könnten die Bundesländer in Absprache mit dem Wirtschaftsminister Initiativen zur Rekrutierung von ausländischen Arbeitskräften setzen, wenn dies die Wirtschaftssituation in den Grenzregionen erfordere.
Die Administration der Zuwanderung wird von einer einzigen Behörde, dem Innenministerium, erfolgen. Österreichs Zuwanderungspolitik werde damit wesentlich entbürokratisiert, so Schüssel weiter, und helfe der Wirtschaft rasch die gewünschten Arbeitskräfte zu erhalten. Es werde nur ein einziges Verfahren und eine einzige Bewilligung geben. Einigung wurde auch über die Anzahl der Saisonarbeitskräfte und Erntehelfer erzielt. Im Jahr 2002 wird ein Quotenrahmen für 8000 Saisoniers und 7000 Erntehelfer festgelegt. Innerhalb dieser Quote kann jedoch der Arbeitsminister in Absprache mit den Ländern eine Veränderung der Kontingente hin zu Branchen mit Fachkräftemangel vornehmen. Bundeskanzler Schüssel stellte klar, dass die Arbeitsdauer von Saisoniers maximal auf ein Jahr verlängert werden darf. Die Regelung sieht prinzipiell eine Vertragsdauer von maximal sechs Monaten vor.

Verteidigungsminister Scheibner auf Staatsbesuch in Ägypten
Österreich hat einen guten Namen in Ägypten - Zu diesem Schluß muß man kommen, wenn man den ersten Besuch eines österreichischen Verteidigungsministers in Ägypten Revue passieren läßt. Ägyptische Tageszeitungen und Fernsehstationen berichteten, Verteidigungsminister Scheibner bewege sich auf den Spuren Bruno Kreiskys, der sich in den 70er Jahren intensiv im Nahen Osten um Frieden bemüht hat.
Tatsächlich vermittelt Scheibner schon seit dem letzten Jahr diskret im Hintergrund mit Entscheidungsträgern in Nahost. Auch Ägypten wünscht sich eine aktivere Rolle der Europäischen Union und hat im österreichischen Verteidigungsminister einen aktiven Unterstützer gefunden. Scheibner meinte nach seinem Treffen mit dem ägyptischen Außenminister Ahmed Maher El Sayed, er werde sich in den entsprechenden Gremien auf europäischer Ebene für ein verstärktes Engagement der Europäischen Union einsetzen. Gewalt führe immer zu Gegengewalt und es gehe beiden Gruppen, Israelis und Palästinensern, jetzt schlechter als vorher. Daher müsse es eine politische Lösung auf gleichberechtigter Basis geben, so Scheibner.
Sein ägyptischer Amtskollege Hussein Tantawy machte deutlich, daß Österreich als EU-Mitglied keine Eigeninteressen im Nahostkonflikt vertrete und daher als Vermittler äußerst gefragt sei. Beide Minister stimmten auch in der Nahostfrage überein, daß die einzige Lösung das Zurück an den Verhandlungstisch sei. Gewalt, egal von welcher Seite, sei strikt zu verurteilen.

Strasser: Exekutive von Papierkram entlasten - mehr Zeit für Sicherheit vor Ort
"Wir müssen unsere Gendarmen von der Zettelwirtschaft entlasten, damit sie mehr Zeit in die Sicherheit vor Ort investieren können", erklärte Innenminister Dr. Ernst Strasser, der gemeinsam mit dem Vorsitzenden der LH-Konferenz Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll zwei Pilotprojekte zu einer moderneren EDV-Verbindung zwischen Gendarmerie und Bezirkshauptmannschaft präsentierte.
Ziel sei es, so Strasser, die Kommunikation der Gendarmeriedienststellen mit den Verwaltungsbehörden also den Bezirkshauptmannschaften zu verbessern. Den Gendarmen bleibe mehr Zeit für die Sicherheitsaufgaben, wenn sie von Verwaltungs- und Papierkram entlastet würden.
Die Gendarmen sollen zum einen Verwaltungsstrafanzeigen rasch über eine gesicherte Standleitung direkt an die Bezirkshauptmannschaft übertragen. Das Pilotprojekt läuft derzeit unter anderem in der BH Wien Umgebung. Bis jetzt wurden die Anzeigen ausgedruckt, kuvertiert und mit der Post bzw. persönlich an die BH übermittelt. In Zukunft soll dies per Knopfdruck funktionieren. Über eine Million Verwaltungsstrafanzeigen fallen bei der Gendarmerie österreichweit an.

Sprunghafter Anstieg der Unternehmensneugründungen im ersten Halbjahr 2001
Die Gründungsintensität hat in Österreich weiter stark zugenommen. Nach Auswertungen der Wirtschaftskammer Österreich wurden im ersten Halbjahr 2001 rund 15.000 Unternehmen neu gegründet. Damit wurde der Vergleichswert des Vorjahres um 17,5% übertroffen. Dieses Halbjahresergebnis lässt für das Gesamtjahr 2001 einen neuen Gründungsrekord von mindestens 25.000 Gründungen erwarten. Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl rechnete vor, mit jedem neuen Unternehmen würden durchschnittlich auch vier neue Jobs geschaffen. Wenn die Dynamik bei den Unternehmensgründungen anhielte, dann könnten bis Ende des Jahres 100.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Das seien deutlich mehr, als durch Insolvenzen verloren gingen. Mehr Unternehmensgründungen bedeuten aber nicht nur zusätzliche Arbeitsplätze, sondern auch mehr Einnahmen für den Finanzminister. Leilt erwartet, dass man von fixen Zusagen über die Senkung der Lohnnebenkosten, die noch vor wenigen Monaten gegeben wurden, keinesfalls abrücke. Es sei denn, man wolle dieses Wachstum mutwillig beeinträchtigen oder sogar gefährden. Die österreichische Wirtschaft sei trotz einer vorrübergehenden Konjunkturabkühlung auf einem gesunden Wachstumspfad und leiste damit ihren Beitrag zur Sanierung des Staatshaushaltes.

OMV verdoppelt Halbjahres-Gewinn
Die OMV hat im ersten Halbjahr dieses Jahres Gewinn und Umsatz deutlich gesteigert. Der EBIT-Gewinn konnte auf 364 Mio. Euro ebenso beinahe verdoppelt werden wie das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) auf 340 Mio. Euro. Der Periodenüberschuss nach US GAAP stieg um 60 Prozent von 125 auf 222 Mio. Euro und der Umsatz kletterte um 17 Prozent auf 3,915 Mrd. Euro. Die OMV geht davon aus, in diesem Geschäftsjahr ein Rekordergebnis erzielen zu können, erklärte Generaldirektor Richard Schenz in einer Aussendung. Mit dem Markteintritt in Serbien und Bosnien-Herzegowina im Bereich Raffinerien und dem Bau der Melaminanlage im Bereich Chemie und Kunststoffe habe das Unternehmen bereits die nächsten Expansionsschritte gesetzt, heißt es weiter. Alle Geschäftsbereiche verbesserten ihre Ergebnisse, wobei "Raffinerien und Marketing" mit einem Plus von 388 Prozent am stärksten zulegen konnte. Der Personalstand des OMV-Konzerns verringerte sich dagegen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2000 um vier Prozent oder 238 Beschäftigte auf 5.703.
Im zweiten Halbjahr erscheint dem umsatzstärksten österreichischen Unternehmen "eine ähnlich gute Entwicklung wie im ersten Halbjahr eher unwahrscheinlich". Die OMV rechnet damit, dass die Margen unter Druck geraten werden. Außerdem würden die guten Ergebnisse der ersten Jahreshälfte das günstige wirtschaftliche Umfeld und die positiven Effekte der Kosteneinsparungs-Programme widerspiegeln. Der Kurs des an der Wiener Börse notierten Öl-, Gas- und Chemiekonzerns fiel am Dienstag um 2,8 Prozent auf 105 Euro (Jahreshoch 122,65 Euro; Jahrestief 77,26 Euro).

Wärmepumpenboom verhilft IDM zur Absatzverdopplung
Durch einen Boom bei Wärmepumpen konnte Idea Development Matrei (IDM) im ersten Halbjahr bereits den Wärmepumpenabsatz des Vorjahres erzielen, so IDM-Geschäftsführer Manfred Pletzer gegenüber. Für heuer rechnet das im Gebiet der alternativen Wärmeerzeugung tätige Unternehmen mit einer Verdopplung des Wärmepumpenverkaufs. Insgesamt sollen 500 Stück abgesetzt werden. Außerdem erwartet Pletzer eine Steigerung des Umsatzes um 30 Prozent auf 50 Mio. Schilling.
Nur rund 15 Prozent der Wärmepumpen werden am heimischen Markt verkauft. Hauptmarkt ist Deutschland. Dort findet IDM indirekte Unterstützung von der deutschen Regierung, die alternative Wärmeerzeugung fördert. Die übrigen von IDM erzeugten Produkte gehen zu rund 40 Prozent in den Export. Deutschland ist dabei mit 75 Prozent Hauptabnehmer. Jeweils knapp 13 der 40 Prozent fallen auf Italien und Holland.
Neben der Wärmepumpentechnik produziert IDM vor allem Energieversorgungsanlagen und Aluheizkörper. Das in Matrei ansässige Unternehmen beschäftigt derzeit 25 Mitarbeiter. IDM wurde 1979 von der ABH - Vermögens- und Verwaltungs GmbH mit Sitz in Hopfgarten übernommen.

Wiener Baujuwel Sofiensäle total durch Brand zuerstört
Donnerstag, am frühen Nachmittag, entstand wahrscheinlich bei Flämmarbeiten auf dem Dach der Sofiensäle im 3. Wiener Gemeindebezirk ein Dachbrand, der sich rapide ausbreitete. Das historisch bedeutsame Gebäude war unter Denkmalschutz gestanden und hat sich im Laufe seiner bewegten Geschichte vom Hallenbad zum Clubbing-/Veranstaltungszentrum entwickelt. Die Wiener Berufsfeuerwehr gab Alarmstufe 4 und war am Freitag vormittag noch im Einsatz. Nach ersten Angaben sind drei Feuerwehrleute leicht verletzt worden, aber keine Personen ernsthaft zu Schaden gekommen. Die Ursache des Brandes wird nun von Kriminalisten untersucht. Die Sofiensäle wurden 1846/47 durch die Architekten van der Nüll und Sicard v. Sicardsburg erbaut. Der Mittelsaal, Größe 18 x 46 Meter, wurde als Schwimmhalle eingerichtet und später zu einem Mehrzwecksaal umgestaltet. Der Saal war damals das größte öffentliche Lokal von Wien. In den Wintermonaten wurden Konzerte, Bälle und Versammlungen abgehalten. Der Eröffnungsball wurde am 12. Jänner 1848 von Johann Strauß Vater dirigiert. 1899 wurde die Front zur Marxergasse von Dehm & Olbricht im secessionistischen Stil umgebaut.

Elektronische Anzeige der Straßenverhältnisse am Arlberg
Bludenz (vlk) - Ende August starten die Arbeiten zur Umrüstung auf elektronische Wechselverkehrszeichen im Arlberggebiet. Auf diese Weise werden den Autofahrern auf der Arlbergstraße (B 197) und der Lechtalstraße (B 198) künftig Lawinenwarnungen oder Kettengebote einfach und rasch via Fernsteuerung angezeigt. Für Straßenbaureferent Landesstatthalter Hubert Gorbach ist das "ein wichtiger Beitrag für mehr Verkehrssicherheit im Winter". Die alten, händisch einzudrehenden Verkehrszeichen sind durch Schnee und Eis oft nicht mehr sichtbar oder festgefroren. Außerdem befinden sich einzelne Standorte in lawinengefährdeten Bereichen. "Die ferngesteuerten Wechselverkehrszeichen werden die Arbeit der Gendarmerie in Lech und Klösterle künftig spürbar erleichtern", so Gorbach. Diese Arbeiten werden unter Aufrechterhaltung des Verkehrs durchgeführt und sollen bis Ende September abgeschlossen sein.

Klassik trifft Volksmusik - Volksmusik trifft Klassik
Die Südsteirischen Musiktage stellen eine Verbindung zwischen klassischer Musik und Volksmusik im Interpretationsbereich her. Eingebunden in die einzigartige Landschaft der Südsteiermark führt diese Woche zu einer Begegnung zwischen der regionalen Lebensart und ihren Kulturäußerungen im weiteren Sinn (Blasmusik und Kirchenchor, aber auch Weinbau und Kernölgewinnung) und dem Erleben der musikalischen Meisterwerke des Abendlandes im Lichte der Wurzeln ihrer Entstehung. Im Umfeld gewachsener Basiskultur eröffnen sich für den nachschaffenden Musiker beim Zusammenwirken mit den Volksmusikern bislang kaum erlebte reizvolle Wechselwirkungen, deren Erfahrung den Meistern der klassischen-romantischen Tonkunst (von Haydn über Brahms bis Bartok) noch erlebter Alltag.

Großes Interesse für Kremser Schmidt-Ausstellung
Mit Hochrechnungen ist es Ausstellungsveranstaltern möglich, runde Besucherzahlen ziemlich genau zu terminisieren. Das Stift Göttweig steht mit seiner Ausstellung "Göttweig & Kremser Schmidt" vor einem großen organisatorischen Erfolg: In etwa einer Woche kann bereits der 30.000. Besucher begrüßt und geehrt werden. Die Ausstellung ist nur eine von vielen, die sich mit dem Jahresregenten Kremser Schmidt beschäftigt. Sie besitzt besonders große Attraktivität, sodass das überaus große Interesse erklärbar wird.
Das Stift hat für den Empfang des Jubiläumsgastes bereits eine Festfolge programmiert: Nach der Begrüßung durch den Abt folgten ein Erinnerungsgeschenk an den Ehrengast und eine anschließende Führung durch die Ausstellung. Es zahlt sich also aus, zu Beginn der kommenden Woche die Ausstellung zu besuchen, die Chance ist groß, als Ehrengast empfangen zu werden.
Das Thema "Kremser Schmidt" ist seit kurzem auch im Internet abrufbar. Unter der Adresse www.kremserschmidt.net kann man einen Überblick über alle Ausstellungen in der Vereinigung "Klösterreich" gewinnen. Telefonische Auskünfte gibt es unter 02732/855 81-231.

Patzak verfilmt mit ORF Doderers "Die Wasserfälle von Slunj"
Im Schloss Enzesfeld im niederösterreichischen Lindabrunn begannen vor kurzem die Dreharbeiten zu "Die Wasserfälle von Slunj". Vorlage ist der gleichnamige Roman Heimito von Doderers, ein Gesellschaftsroman, der 1963 erschienen ist und zu den größten Werken der österreichischen Nachkriegslieteratur zählt. Regie in diesem Filmprojekt der ORF-Hauptabteilung Kultur führt Peter Patzak, das Drehbuch stammt vom Wiener Autor Alfred Paul Schmidt. Vor der Kamera von Ulrich Paul Ferdinand Butin stehen unter anderem Edgar Selge, Alan Cox, Karl Markovics, Karin Giegerich, Roswitha Szyszkowitz, Krista Posch, Ignaz Kirchner u. v. a. Unterstützt wird die Produktion vom Land Niederösterreich, wo auch der Großteil des Films gedreht wird. Neben dem Hauptmotiv Schloss Enzesfeld, dessen Räumlichkeiten zu den Filmschauplätzen umadaptiert wurden, wird noch bis voraussichtlich Anfang September außerdem in Wien und Kroatien gedreht. Der ORF zeigt "Die Wasserfälle von Slunj" voraussichtlich 2002.

Und nun der Sport - Ihnen gewidmet von ASN, AustrianSportsNet:
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Fußball
Fehlstart beim WM-Quali-Endspurt - ÖFB-Team unterliegt Schweiz mit 1:2
Mittwoch, 15. August 2001 ASN / ROSNER / TROJER
Das freundschaftliche Länderspiel zwischen Österreich und der Schweiz begann gleich mit einem doppelten Ausfall. Kurz vor Anpfiff war's das Fluchtlicht, kurz danach die ÖFB-Elf. Mit 25minütiger Verspätung begann das letzte Testspiel für Otto Baric und seine Mannschaft vor den beiden wichtigen WM-Qualifikationsspielen gegen Spanien und Bosnien, weitere 25 Minuten dauerte es bis Österreich zur ersten gefährlichen Situation durch Kapitän Herzog kam (Weitschuß aus 25 Metern). Dazwischen aber präsentierte sich die Nationalmannschaft erschreckend schwach, war nur dabei statt mittendrin, verlor verdient mit 1:2 (0:1).
Die Schweiz hingegen zeigte Ballbeherrschung, System und Übersicht kam schon in der Anfangsphase zu zwei Chancen, einmal davon wurde zu unrecht auf Abseits entschieden. Aus dem Paarlaufen der Baric-Kicker wurde bald ein Schaulaufen der Eidgenossen, deren Überlegenheit sich schon in der 10. Minute im Ergebnis auszudrücken begann. PSV-Legionär Johann Vogel zog aus 20 Metern ab, ließ Wohlfahrt keine Chance. Der Versuch Barics mit nur einer Spitze (Brunmayr), dafür mit einem sehr offensiven Mittelfeld (Herzog, Kirchler, Kühbauer, Vastic, Flögel) zu agieren scheiterte - zu viele Primgeiger verderben eben den Brei. Kapitän Herzog versuchte es gegen Ende der ersten Halbzeit mit Frust, nämlich mit Weitschüssen, die aber ihr Ziel verfehlten (43., 45.).
Zur Pause zog Baric die Notbremse im österreichischen Bummelzug, brachte gleich vier neue Spieler, verstärkte die Defensivabteilung mit Ibertsberger, der statt Kühbauer kam. Die Umstellungen wirkten, Österreich war ab dem zweiten Anpfiff ebenbürtig, was bei einem Heimspiel gegen die Schweiz aber auch nicht Sinn der Sache ist. Dennoch: Die Kombinationen wurden flüssiger, Herzog kam weit mehr zur Geltung. Es entwickelte sich ein recht flottes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten, die 21.000 Zuschauer, die zur Pause noch gepfiffen hatten, wurden unterhalten. In der 61. Minute bekamen sie auch etwas zu bejubeln, Herzog versuchte es mit einem 30-Meter-Fernschuß, der Keeper Pascolo durchrutschte. Ein Geschenk, daß von den Österreichern gerne angenommen, aber nur eine knappe Viertelstunde später wieder zurückgegeben wurde. Hakan Yakin kam nach einer Sforza-Flanke vollkommen ungedeckt zum Kopfball, sorgte für die erneute Führung der Eidgenossen (74.). Zuvor konnte sich Manninger bei einem Schuß aus kurzer Distanz von Alexander Frei auszeichnen.
Baric wechselte im Laufe der zweiten Halbzeit noch drei weitere Male, was der Partie nicht unbedingt gut tat. Ständig wurden die Positionen geändert, die ÖFB-Elf agierte zusehends chaotischer. Zweimal noch kamen die Gastgeber gefährlich vor das Tor der Schweiz, doch Wallner (82.) und Herzog (89.) verfehlten ebendieses. Das 2:1 am Ende für den EM-Bewerbungspartner war hochverdient, wie auch selbtverschuldet aus Sicht der ÖFB-Truppe. Zu wenig Bewegung, zu wenig Kreatives kam von den Österreichern und wird Otto Baric vor den WM-Quali-Spielen gegen Spanien und Bosnien noch einiges an Kopfzerbrechen bereiten.

LASK gibt rote Laterne ab - 3:1-Sieg bei Leoben
Freitag, 17. August 2001 ASN / SIR
Der sofortige Wiederaufstieg war das erklärte Ziel des LASK zu Beginn der Saison. Nach acht Runden war der Rückstand auf ebendieses allerdings mit 18 Punkten schon recht beträchtlich. Die Linzer mußten wohl oder übel eine Kurskorrektur vornehmen, der Steuermann (DDr. Cipro) wurde über Bord geworfen, die Mannschaft durch den Slowenen Javornik noch einmal verstärkt.
Nun klappt's auch mit dem Gewinnen wieder und das noch dazu auswärts. In Leoben kamen die Linzer durch zwei Kocijan-Tore zu einem klaren 3:1-Sieg, den dritten Treffer steuerte Philipp Weissenberger bei, der den erst zweiten Sieg des LASK in dieser Saison mit einem Tor in der achten Minute einläutete. Von den Gastgebern kam nicht sonderlich viel, Parapatits schaffte in der zweiten Halbzeit nur noch das "zu eins". Die Linzer gaben mit diesem Sieg die rote Laterne ab, sind nun Achter.
Schon zuvor trennten sich der FC Lustenau und Braunau mit 1:1, wobei Marcel Oerlemans einen Einstand nach Maß feierte. Der Ex-Admiraner traf bei seinem ersten Match im Dreß der Oberösterreicher zum 1:0, Andreas Hütter aber gelang nach der Pause per Elfmeter der verdiente Ausgleich für bemüht spielende Vorarlberger. Lokalrivale Austria Lustenau gewann bei Wörgl knapp mit 2:1, vom Spielverlauf hätten die Gäste jedoch weit höher siegen müssen.
Die Mattersburger übertrafen sich einmal mehr selbst, stellten mit einem Besuch von 10.800 Zuschauern neuen Erst-Divisions-Rekord in dieser Saison auf. Die Festung "Pappelstadion" blieb auch für Meisterkandidat Nummer eins Bad Bleiberg uneinnehmbar, das Spiel endete 1:1. Pavon brachte die Gäste unmittelbar nach der Pause in Führung, Schmidt konnte aber nur eine Viertelstunde später ausgleichen.

Erster Sieg der Admira, keine Tore in Kärnten
Samstag, 18. August 2001 ASN / MS
Acht Runden hatte es gedauert, doch im Spiel gegen den SV Ried hat es endlich mit den ersten Punkten für die Krankl-Elf geklappt. Die Südstädter feierten ihren ersten Sieg in der laufenden Meisterschaft und verkürzten den Abstand auf Bregenz.
Die Innviertler taten sich, wie in den meisten Heimspielen gegen die Admira überaus schwer. In der ersten Halbzeit setzte die Krankl-Truppe Ried ziemlich unter Druck und ging in der 33. Minute mit 1:0 verdient in Führung. Torschütze war die Nummer Neun Kliton Bozgo
Der SV Ried verstärkte nun seine Angriffe und fängt sich eine perfekten Konter ein, den Markovic mit dem 2:0-Treffer abschließt. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte wurde die insgesamt erschreckend schwache Leistung der Rieder mit dem 3:0 bestraft. Torschütze war Wieger, nach einem schweren Abwehrfehler von Feichtinger.
Nach der Pause reagierte Ried-Trainer Tatar und brachte mehr Stürmer. Rollende Angriffe auf das Tor der Admiraner waren die Folge, doch den Innviertlern gelang es nicht in dieser Phase den Anschlußtreffer zu erzielen. Zwanzig Minuten vor Spielende wurde es durch den Ausschluß Linimair noch einmal spannend.
Mit einem Spieler mehr drückte Ried vehement auf den Anschlußtreffer, der schließlich in der 75. Minute durch Radovic fiel. Dann wurde das Spiel immer hektischer. In der 86. Minute erzielte Rothbauer den Treffer zum 2:3. Die Nerven lagen bei beiden Mannschaften blank. In der letzten Spielminute sah Admiras Bozgo ebenfalls die Rote Karte, doch in den verbliebenen zwei Minuten der Nachspielzeit gelang den Riedern kein Tor mehr. Mit diesem Sieg holte sich die Admira die ersten Punkte in dieser Saison und verkürzten den Abstand auf den Tabellenvorletzten Bregenz.
Im Klagenfurter Wörthersee-Stadion trennten sich der FC Kärnten und Austria Wien mit 0:0. Die über 10.000 Zuschauer sahen jedoch ein ausgeglichenes Spiel ohne viele Höhepunkte. In der ersten Hälfte kamen beide Mannschaften zu Torchancen, doch keiner gelang der Führungstreffer. Nach der Pause war die Luft draußen. Einziger Höhepunkt war eine gelbe Karte für Janocko

Sturm - die Nummer eins in Graz - 2:0 durch Vastic und Haas
Sonntag, 19. August 2001 ASN / EPS
Sturm Graz sicherte sich durch einen Treffer von Ivica Vastic und ein spätes Tor von Mario Haas den Sieg im Grazer Derby. Sturm war die aktivere Mannschaft, konnte sich aber lange Zeit nicht gegen die kampfstarke GAK-Hintermannschaft durchsetzen.
Das Grazer Derby hielt alles, was sich die Zuschauer schon im Vorfeld erwartet hatten. Das Duell des Dritten gegen den Zweiten wurde über die gesamte Spieldauer trotz großer Hitze mit hohem Tempo geführt, die Vorteile lagen ganz klar bei Sturm Graz. Nach einer kurzen Phase der Einstimmung auf den Gegner riß Sturm vor 15.400 Fans das Heft an sich, kam auch durch Korsos, der nur die Stange traf, Vastic und Amoah zu guten Chancen. Bei Sturm rückten immer wieder die Abwehrspieler mit auf, Feldhofer, Neukirchner und Bosnar tauchten des öfteren gefährlich im Strafraum von Almer auf.
Die Grazer Athletiker, in der ersten Hälfte noch aktiver, ließen sich im zweiten Durchgang etwas zurückfallen, Sturm hatte noch mehr Platz, dafür aber weniger Gelegenheit für Angriffe. Der GAK nahm die Sturm-Offensive in eine enge Deckung, oft genug mußte sich die Mannschaft von Werner Gregoritsch mit einem Foul behelfen. Die Härte der GAK-Spieler bekam ab der 72. Minute auch Alain Masudi zu spüren. Der Filigrantechniker legte nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung den ersten Treffer des Derbys auf. Vom 16er-Eck lupfte er den Ball zum freistehenden Vastic, der mußte nur noch einschießen (78.). Ivica Vastic erzielte sein zwölftes Derby-Tor, sein 111. Tor in Österreich insgesamt. Nur noch fünf Treffer fehlen dem Sturm-Kapitän auf den besten Derby-Torschützen der Vereinsgeschichte, Gernot Jurtin.
Noch sah der GAK Zeit und Chance, das Spiel umzudrehen, nun wurde man offensiver. Mit Milinkovic und Bazina kamen noch zwei frische Männer für die Offensive, doch es sollte nichts werden mit dem Ausgleich. Nach einem Dmitrovic-Freistoß wollte der Ball nicht über die Torlinie rollen, Sidorczuk konnte noch eingreifen. Mario Haas sorgte schließlich fünf Minuten vor Schluß für die Entscheidung. Haas nahm den Ball mit dem Rücken zum Tor an, und traf in seinem 200. Bundesliga-Spiel aus einem Drehschuß genau ins Eck. Sturm Graz überflügelte den Lokalrivalen nicht nur in diesem Spiel, sondern auch in der Tabelle, tritt nun als erster Verfolger von Meister Tirol auf.

Motorsport
Es dröhnt wieder auf dem A1-Ring beim Super Racing Weekend
Montag, 20. August 2001 ASN / REDE
Das Eurosport Super Racing Weekend mit den besten Sportwagen gibt sich vom 24. bis 26. August am A1-Ring in der Steiermark die Ehre. Eurosport.de hält für Sie neben einer umfassenden Berichterstattung auch Chats mit drei Top-Fahrern parat. Nicht zu vergessen das Live-Video-Streaming von allen Rennen.
FIA GT, Formel Renault 2000, STC- und SPC-Tourenwagen - Motorsport-Action pur an einem einzigen Wochenende. Los geht's am Freitag, dem 24. August um 8:30 Uhr mit dem 1. Freien Training der Formel Renault. Der Event endet am Sonntag, 26. August, mit dem Rennen der SPC-Klasse um 17 Uhr. Darüber hinaus bietet Ihnen eurosport.de die Möglichkeit zum Chat mit den Fahrern. Am Samstag, 25.8. (16 Uhr) ist es Marc Benz von Jenzer Motorsport, der sich Ihren Fragen stellt. Am Sonntag, 26.8., folgen Heinrich Symanzick (13 Uhr) und der Österreicher Dieter Quester (16 Uhr) von RWS Motorsport.

Golf
Starker Abschluß der ÖGV-Damen beim German Ladies Open in Berlin
Sonntag, 19. August 2001 ASN / RED
Versöhnlicher Abschluß bei der Ladies German Open für Österreichs Proetten. Natascha Fink verbesserte sich in Berlin mit einer Finalrunde von 70 Schlägen (2 unter Par) noch vom 31. auf den 20. Platz (3 über Par), Sandra Fischer konnte sich mit einer 73er-Runde ebenfalls noch vom 43. Platz ein wenig nach vorne schieben und beendete das Turnier bei 7 über Par an 39. Stelle.
Ohne die 79 vom Freitag wäre für Natascha Fink ein Top 3-Finish drinnen gewesen. Doch zwei Runden von 70 Schlägen belegen eindeutig eine Formsteigerung bei der Steirerin, auch wenn sie dabei noch zu viele Fehler begeht. Gutes Beispiel dafür heute die beeindruckende Serie von 6 Birdies (Bahnen 3, 6, 8, 9, 10, 12), denen allerdings auch vier Bogeys (1, 4, 14, 18) gegenüberstanden. Der 20. Platz von Berlin bringt Fink immerhin ein Preisgeld von 3.012 Euro (41.500 Schilling) und eine Verbesserung auf den 75. Platz in der Rangliste.
Sandra Fischer schaffte ebenfalls zwei starke und eine schwache Runde in Berlin. Die 73 zum Abschluß mit zwei Birdies (jeweils auf den Par 5-Bahnen 6 und 10) und drei Bogeys (2, 8, 15) ist jedoch nicht jene Top-Plazierung, die für die Tourkarte 2002 notwendig ist. Mit einem Preisgeld von 1.650 Euro (ca. 22.700 Schilling) verbessert sich Fischer auf den 130. Platz in der Euro-Rangliste.
Die Französin Karine Icher feierte gleich in ihrer ersten Saison auf der großen Damen-Tour den Premierensieg. Mit 6 Schlägen unter Par siegt Icher mit einem Stroke Vorsprung auf die Norwegerin Suzann Pettersen.

Baseball
Vier Teams kämpfen um 3 Plätze, Bundesliga bleibt spannend
Montag, 20. August 2001 ASN / PM / ÖBSV
Zwei Runden vor Schluß kämpfen noch vier Teams um drei Playoffplätze. Nachdem die Vienna Bulldogs am Samstag gegen die Schwaz Tigers die erwarteten zwei Siege einfahren konnten (04:13/18:24, 10 Homerunns auf Seiten der Bulldogs, 2 Ausschlüsse auf Seiten der Tigers) und Heinz Amadei mit fünf Homerunns (vier davon im zweiten Spiel) einen neuen Ligarekord für die meisten Homeruns in einem Spiel aufgestellt hat, konnten die Kufstein Vikings am Sonntag die Vienna Lions in zwei guten Spielen ebenfalls sweepen (10:05/11:05) und somit im Kampf um die Playoffs am Ball bleiben.
In der nächsten Runde trifft am Samstag Tabellenschlußlicht Vienna Lions in Wr.Neustadt (13:00) auf die Vienna Bulldogs, für die Lions muß ein Sieg her, für die Bulldogs müssen zwei Siege her, um im Kampf um die Playoffs nicht ins Hintertreffen zu geraten, da am selben Tag in Tirol die Kufstein Vikings im Derby auf die Schwaz Tigers treffen. (11:00) Am Sonntag geht es in einem direkten Duell um die Playoffs, spielen die Dornbirn Indians gegen die Vienna Wanderers (13:00).

Triathlon
Höfer Neunter in Genf, Verletzungspause gut überwunden
Sonntag, 19. August 2001 ASN / RED
Mit einem neunten Rang beim Europacup in Genf (SUI) beweist Franz Höfer (21) nicht nur, daß er seinen verletzungsbedingten Trainingsrückstand aufgeholt hat, sondern zeigt sich auch bereit für höhere Aufgaben.
"Ich bin hochzufrieden mit dem Ergebnis, immerhin war der Europacup fast so stark wie ein Weltcup besetzt." Und bei diesen Bewerben würde der Salzburger HSZ-Sportler nun auch gerne starten. Am kommenden Wochenende steht bereits der Weltcup in Lausanne am Programm. "In den nächsten Tagen werde ich mich mit Bundestrainer Andrzej Moliszewski darüber und auch über den Start bei der U-23-EM unterhalten. Für diese hoffe ich mit dem Ergebnis von Genf qualifiziert zu sein", erzählt Höfer hoch motiviert. "Vor drei Monaten ist es mir nach meinem Autounfall körperlich und mental nicht sehr gut gegangen. Vor dem Start in Genf war ich nervös, weil ich nicht wußte, wo ich im internationalen Vergleich stehen würde."
Daß er den Vergleich nicht zu scheuen brauchte, stand bereits nach dem Schwimmen (1,5 km) im Genfer See fest, dem er mit rund 50 Sekunden auf die Führenden entstieg. Auf dem Rad (40 km) sowie auf der Laufstrecke (10 km) holte er noch Zeit auf und landete auf Rang neun. Sieger wurde der mehrfache Weltmeister Simon Lessing (GBR).