Ausgabe Nr. 170 vom 21. Mai 2001

Ansprache von Bundeskanzler Schüssel "Zur Lage der Nation"
Bundeskanzler Wolfgang Schüssel hielt am Dienstag im Redoutensaal der Wiener Hofburg vor rund tausend Zuhörern eine Rede "Zur Lage der Nation." Er zog eine positive Bilanz über die Arbeit der Regierung und sprach über die schon erreichten Reformen und die noch geplanten Ziele. Er ging auch darauf ein, daß nicht alles perfekt gelaufen sei und daß man beim Anfassen heißer Eisen immer mit verbrannten Fingern rechnen und Brandblasen riskieren müsse. Das Ziel sei Vollbeschäftigung ohne neue Schulden. Auf den oft vorgebrachten Vorwurf, er schweige häufig zu Problemen, meinte er, die Politik sei keine Talkshow, die für die Medien gemacht werde, sondern für die Menschen, und wer zuhöre, solle nicht ununterbrochen selbst reden. Sein Stil sei, "die großen Linien vorzugeben und geduldig-hartnäckig nach besseren Lösungen zu suchen". Er hält es für möglich, bis zum Jahre 2010 die österreichische Exportquote um zehn Prozentpunkte zu steigern und die Abgabenquote von derzeit 45 Prozent auf unter 40 Prozent zu senken. Der Akademikeranteil solle von acht auf 20 Prozent erhöht werden. Er deutete auch weitere Schritte zur Pensionsreform, Gleitpension und flexible Teilzeitmodelle an. Den stärksten Applaus gab es, als er die Außenministerin Benita Ferrero-Waldner (VP) als "stählerne und stets charmante Kämpferin für Österreich" vorstellte. Er teilte die laufende Periode in die Abschnitte: Sanieren, Reformieren und Ernten, wobei man derzeit am Schnittpunkt zwischen der ersten und zweiten Phase stehe.

Bundespräsident Klestil mit Wirtschaftsdelegation auf Besuch in China
Anläßlich des 30-jährigen Bestehens von diplomatischen Beziehungen zwischen Österreich und China weilte Bundespräsident Thomas Klestil mit seiner Frau und einer 80köpfigen Wirtschaftsdelegation zu einem fünftägigen Besuch China. Zu Beginn des Programmes stand die feierliche Eröffnung einer Filiale der Raiffeisen-Zentralbank (RZB) in Peking, an der er zusammen mit Wirtschaftsminister Martin Bartenstein, dem Wirtschaftskammerpräsidenten Christoph Leitl und dem Salzburger Landeshauptmann Franz Schausberger teilnahm. Es ist das erste österreichische Geldinstitut in China. Am Mittwoch fand ein Treffen mit dem chinesischen Staats- und Parteichef Jiang Zemin statt, der erklärte, daß die EU-Osterweiterung und die Euro-Einführung in China positiv aufgenommen würden.
Seit seinem Besuch in Österreich vor zwei Jahren konnten die österreichischen Exporte nach China um 23 Prozent gesteigert werden. Der Besuch verlief sehr erfolgreich. Es wurden Wirtschaftsabschlüsse über 5,2 Milliarden Schiling (378 Millionen Euro) erzielt. Minister Bartenstein konnte seine Unterschrift unter die Verträge für 22 neue österreichsich-chinesische Wirtschaftsprojekte setzen. Am letzten Tag des Aufenthaltes erfolgten in Shanghai bereits die Spatenstiche für ein Leiterplattenwerk der steirischen AT & S um zwei Milliarden Schilling (145 Millionen Euro) sowie eines neuen Technik-Zentrums der Grazer Firma AVL List. Bundespräsident Klestil hielt in der Tongji-Universität in Shanghai vor Hunderten chinesischen Deutsch-Studenten eine Vorlesung über die politische Situation in Europa sowie über die österreichisch-chinesischen Beziehungen.
Bei einem Staatsbankett musizierte ein Ensemble der Wiener Philharmoniker, die von Jiang Zemin als beste Musiker der Welt bezeichnet wurden. Er selbst sang zu Ziehharmonikaklängen ein Lied von Lehar und tanzte mit Frau Klestil-Löffler einen Walzer.

Bundeskanzler Schüssel gratuliert Berlusconi zu klarem Wahlsieg
Zum nun feststehenden Ergebnis der italienischen Wahlen sprach Bundeskanzler Wolfgang Schüssel dem Wahlsieger Silvio Berlusconi seine Gratulation aus: "Ich gratuliere Silvio Berlusconi zu seinem klaren Sieg. Ich bin überzeugt, dass Italien seinen Kurs der engen europäischen Zusammenarbeit und Integration sowie die Tradition guter nachbarschaftlicher Beziehungen weiter fortsetzen wird."
Österreich verbindet mit dem Nachbarn Italien zahlreiche gemeinsame Interessen. "Die ausgezeichneten bilateralen Beziehungen zwischen Österreich und Italien sollen fortgeführt und vertieft werden", so der Bundeskanzler.
"Ich gehe selbstverständlich davon aus, dass der Respekt der künftigen italienischen Regierung für die Südtirol-Autonomie unverändert bleiben wird", sagte der Bundeskanzler in seiner ersten Stellungnahme.

Ferrero-Waldner nach Washington, Peking und Seoul
Außenministerin Benita Ferrero-Waldner bereist ab kommendem Montag die USA, China und Südkorea. In den USA wird die Außenministerin am Montag mit ihrem Amtskollegen Collin Powell und Condoleeza Rice, der Beraterin von Präsident Bush für Nationale Sicherheitsangelegenheiten, zusammentreffen. Bei diesen Treffen wird Ferrero-Waldner Österreich vor allem als wichtigen Gesprächspartner in Mitteleuropa und als ,,Experte" für Südosteuropa und Zentraleuropa präsentieren. Die Außenministerin wird ihren Gesprächspartnern und den Medienvertretern auch ihr Konzept der Strategischen Partnerschaft näher bringen, eine Initiative, die vor allem der Vorbereitung des EU-Beitritts und der Diskussion von EU-Zukunftskonzepten mit den EU-Beitrittskandidaten Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Polen dient. Ein weiteres Thema wird die aktive Mitarbeit des EU-Mitgliedes Österreich an der Neuen Transatlantischen Agenda sein, die die transatlantischen Beziehungen reformieren soll.
In Peking wird die Außenministerin ab kommenden Freitag am ASEM-Außenministertreffen teilnehmen, mit dem chinesischen Außenminister Tang Jiaxuan zusammentreffen und einen Vortrag an der Universität Peking zum Thema ,,Österreich und die EU" halten. Beim ASEM-Treffen wird Ferrero-Waldner über die Themen Ziviles Krisenmanagement und Klimaschutz sprechen, bei dem Gespräch mit Außenminister Tang Jiaxuan werden die bilateralen Beziehungen und die Beziehungen EU-China im Mittelpunkt stehen.
In Seoul wird Ferrero-Waldner ab folgendem Montag mit Präsident KIM Dae-jung, Außenminister HAN Seung-soo und Handelsminister HWANG Doo-yun zusammentreffen. Zu den Hauptthemen der Gespräche werden die österreichisch-südkoreanischen Beziehungen sowie die Beziehungen EU-Südkorea, der Balkan sowie die Internationale Zusammenarbeit gehören. Darüber hinaus wird die Außenministerin ein Doppelbesteuerungsabkommen mit Südkorea unterzeichnen.

Scheidende US-Botschafterin lobt Österreichs Demokratie
Die scheidende Botschafterin der USA in Österreich, Kathryn Walt Hall, hat die Demokratie ihres Gastlandes gewürdigt und vor allem die Entschädigungen für Zwangsarbeiter hervorgehoben. Die Teilnahme an diesen Verhandlungen habe "einen der Höhepunkte" ihrer Amtszeit gebildet, sagte Walt Hall laut Redetext in einem vom "WirtschaftsBlatt" veranstalteten Seminar in Wien, an dem auch der frühere US-Präsident Bill Clinton teilnimmt. Hall, die von Clinton als Botschafterin bestellt worden war, wird durch dessen Nachfolger Georg Bush im Juli in ihrem Amt abgelöst werden.
Neben den engen Wirtschaftsbeziehungen zwischen den USA und Österreich sowie der EU insgesamt hob Walt Hall in ihrer in deutscher Sprache gehaltenen Rede auch die gemeinsamen Sicherheitsinteressen hervor, die unter anderem im jüngsten Balkan-Konflikt offensichtlich geworden seien. Österreich sei ein aktiver und geschätzter Teilnehmer in der Partnerschaft für den Frieden (PfP). Walt Hall begrüßte es, dass hier Fragen militärischer Strukturen und der Sicherheitspolitik diskutiert würden.
Die Botschafterin verwies auf die Schlüsselrolle der USA als Mittler in den Holocaust-Verhandlungen. Sie wies darauf hin, dass der von Clinton mit dieser Aufgabe betraute Vize-Finanzminister Stuart Eizenstat auch unter Präsident Bush die Rolle des Sonderbeauftragten übernommen habe. Das beweise, dass auch die neue Administration in Washington dieses Thema sehr ernst nehme.
Das Engagement Österreichs sei umso schwieriger gewesen, sagte Hall weiter, als sich die neue Regierung zu einem strikten Sparkurs verpflichtet habe. Es sei vor allem der Einsatz von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel gewesen, der "mit Prinzipientreue und politischem Mut" dieses Unterfangen zu einem positiven Abschluss brachte.
In ihrem Rückblick kam die Diplomatin auch auf die Sanktionen zu sprachen, die nach der Bildung der neuen Regierung im Februar 2000 verhängt worden waren. Das sei "eine schmerzvolle Zeit für Österreich und für Österreichs Freunde" gewesen, wobei die USA noch immer "sehr stolz" auf die zurückhaltende Reaktion Amerikas und die objektive Einschätzung der Lage in Österreich seien.

Finanzminister Grasser sucht Kapitalmarktchampion
Finanzminister Karl Heinz Grasser ist auf der Suche nach einem "Kapitalmarktchampion", der die Koordination für ein umfassendes Animierungsprogramm des österreichischen Kapitalmarktes übernehmen soll. Wie Grasser heute, Dienstag, vor Journalisten erklärte, werde die Persönlichkeit entweder vom Finanzministerium oder der Bundesregierung bestellt werden. Grasser legte Wert auf die Feststellung, "daß die Funktion nicht in politischer Abhängigkeit" stehen werde. Vielmehr sei ein Idealist mit hoher Erfahrung aus dem Finanzsystem gefragt. Die Koordinationsstelle soll bereits in den kommenden Wochen installiert sein.
Die zukünftigen Aktivitäten werden sich in hohem Maße an einer von Boston Consulting verfassten Studie zur Situation auf dem österreichischen Kapitalmarkt orientieren. Grasser will in Kooperation mit der Oesterreichischen Nationalbank und der Unternehmensberatung Boston Consulting Group in den kommenden Monaten ein Bündel von Maßnahmen schnüren, um Experten von Banken, der Wiener Börse sowie Emittenten an einen Tisch zu bringen und weitere Maßnahmen abzustimmen. Antonella Mei-Pochtler, Geschäftsführerin von Boston Consulting, betonte, daß die vorgelegte Studie ein Ausgangspunkt für weitere Aktivitäten sei. Laut Pochtler könnte die Förderung von IPO-Prozessen bei heimischen Klein- und Mittelbetrieben, die Diskussion über eine verstärkte Einbeziehung der Kapitalmärkte in die Abfertigungsdebatte sowie eine Informationskampagne für Privatinvestoren erste Impulse geben. Auch die Förderung von Value-Management-Initiativen innerhalb der gelisteten Unternehmen würde einen entscheidenden Beitrag leisten, meinte Pochtler. Um vermehrt internationale Anleger für den Börsenplatz Wien zu gewinnen, schlägt die Unternehmensberaterin weiters eine Investors-Relations-Offensive österreichischer Unternehmen mit starker Zielgruppen-Fokussierung vor.
Auf einen genauen Zeitplan zur Umsetzung dieser Punkte wollten sich die Initiatoren der Kapitalmarktoffensive nicht festlegen. Börsen-Vorstand Erich Obersteiner kündigte im Gleichklang mit Grasser als einen der ersten Schritte eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit den osteuropäischen Nachbarbörsen an. In den vergangenen Wochen hat Grasser auf Ministerebene bereits Vorarbeiten geleistet, weiterleitende konkrete Schritte sollen folgen.

Ferrero-Waldner traf slowakischen Außenminister Kukan in Wien
"Wir hatten ein ausgezeichnetes Arbeitsgespräch, das die intensiven Beziehungen zwischen Österreich und der Slowakei in allen Bereichen wiederspiegelte", so Außenministerin Benita Ferrero-Waldner heute nach ihrem Gespräch mit dem slowakischen Außenminister Eduard Kukan. Die österreichisch-slowakischen Beziehungen und EU-Fragen waren die Haupthemen bei den Gesprächen.
"Als schönes Symbol für unser gegenseitiges Vertrauen und unsere Wertschätzung erscheint mir die soeben - am 7. Mai - erfolgte Aufnahme des Fährverkehrs über die March zwischen Angern und Zahorska Ves. Der schmale Fluss bildete allzulange eine tote Grenze. So sehen wir auch an diesem Beispiel, dass langsam zusammenwächst, was zusammengehört," so die Außenministerin. Die Verbesserung der Verkehrsverbindungen zwischen Österreich und der Slowakei sind für beide Seiten ein wichtiges Anliegen. Österreich hat daher unter Leitung des Außenministeriums eine Gemischte Kommission für den Grenzverkehr gebildet, die sich darum bemüht die Grenzübertritte besser, schneller und effizienter zu gestalten. Eine Reihe von verbesserten Grenzübergängen sind für die nächsten Jahre geplant. Weitere bilaterale Themen waren ein Doppelbesteuerungsabkommen an dem gearbeitet wird und die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung illegaler Migration und Schlepperei.
"Österreich unterstützt die Erweiterung der EU aus tiefstem Herzen und insbesondere auch den Beitritt unseres Nachbarlandes Slowakei über dessen Verhandlungserfolge auf dem Weg dorthin ich mich sehr freue," so Ferrero-Waldner. Die Außenministerin fand aber auch klare Worte zu dem österreichischen Anliegen den Zustrom von Arbeitskräften für einen Zeitraum von bis zu sieben Jahren zu regulieren. Ferrero- Waldner informierte ihren Amtskollegen auch über die gestern in Brüssel beim EU-Rat für Allgemeine Angelegenheiten von Spanien geforderten Kohäsionsfondszahlungen für seine Zustimmung zu den von Deutschland und Österreich geforderten siebenjährigen Übergangsfristen bei der Personenfreizügigkeit. "Die von Spanien in Brüssel vertretene Position ist für mich inakzeptabel. Österreich wird alles daran setzen, dass der Erweiterungsprozess nicht verzögert wird, so Ferrero-Waldner, die gleichzeitig auch ihre Hoffnung zum Ausdruck brachte, dass die EU in dieser Frage noch vor dem Europäischen Rat in Göteborg zu einer Lösung finden wird.
"Die Slowakei hat als erstes Land positiv auf meine Einladung zu einer Regionalkonferenz zur Strategischen Partnerschaft am 6. Juni diese Jahres an die Außenminister der EU-Beitrittskandidaten aus den Nachbarstaaten Österreichs und Polen, reagiert," so die Außenministerin. Diese Initiative dient vor allem der Vorbereitung des EU-Beitritts und der Diskussion von EU-Zukunftskonzepten." Wenn wir einen anderen oder besseren Titel für diese Konferenz finden, soll es mir recht sein. Aber es soll wegen des Begriffs Strategische Partnerschaft nicht das Konzept dieser Konferenz in Frage gestellt werden," so Ferrero-Waldner.


Hoffnung auf Einführung der Briefwahl für Auslandsösterreicher?
Im Unterausschuß des parlamentarischen Verfassungsausschusses wurde vergangene Woche ein von den Regierungsparteien ÖVP und FPÖ initiiertes "Demokratiepaket" verhandelt, in dem es um die Zukunft des Briefwahlrechtes und um eine Änderung bei den Volksbegehren geht.
Das Briefwahlrecht, seit vielen Jahren eine Forderung der ÖVP, böte gerade im Ausland lebenden Landsleute die Möglichkeit, endlich ohne oft schwer unzumutbaren Aufwand von ihrem Wahlrecht gebrauchmachen zu können.
Der Initiativantrag der Koalition stößt auf keine prinzipielle Ablehnung bei SPÖ und Grünen. Streitpunkt ist jedoch zum Beispiel die von der Opposition in diesem Zusammenhang geforderte Einführung des Wahlrechts von im Inland lebenden Ausländern.

Amerikanischer Ex-Präsident Bill Clinton auf Kurzbesuch in Wien
Der ehemalige Präsident der USA Bill Clinton, traf am Mittwoch in Wien ein und wurde vor der Orangerie des Schlosses Schönbrunn
bei strahlend blauem Himmel und richtigem "Kaiserwetter" von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel begrüßt. Er kam als Stargast zu einem Kongreß des Wirtschaftsblattes, wo er zum Thema "Europa und USA im Spannungsfeld von Wirtschaft und Politik" einen halbstündigen Vortrag hielt. Die US-Botschafterin Kathreen Hall bezeichnete die Vermittlerrolle der USA in den Restitutionsverhandlungen als einen Höhepunkt ihrer Dienstzeit in Österreich und lobte die Rolle der österreichischen Bundesregierung beim Abschluß dieser schwierigen Verhandlungen. Bundeskanzler Schüssel dankte den Vereinigten Staaten für ihren Einsatz bei der Lösung der Zwangsarbeiter- und Restiitutionsfragen. Am nächsten Morgen unternahm Bill Clinton gemeinsam mit Bundeskanzler Schüssel einen einstündigen Lauf durch den Schönbrunner Schloßpark. Damit beendete er seinen Wienaufenthalt und reiste weiter nach Warschau.

Weltneuheit B-Safe Gesundheitsfilter von BWT inaktiviert Legionellen
BWT-Best Water Technology in Mondsee hat einen Feinstfilter entwickelt, der Legionellen zurückhält und inaktiviert. Legionellen in Warmwasser-Kreisläufen sind eine latente Infektionsgefahr für den Menschen. Sie vermehren sich besonders stark zwischen 30 und 40 Grad Celsius. Bei den bisherigen Membran-Filtern werden die Bakterien zurückgehalten, bleiben aber aktiv. Man muß damit rechnen, daß sie sich weiter vermehren und sogar durch die Membran hindurchwachsen. Beim Filterelement des B-Safe Hygiene Feinstfilters werden Hohlfasermembranen verwendet, deren Poren so klein sind, daß sie Legionellen und Bakterien nicht nur vollständig zurückhalten, sondern diese durch eine spezielle, bakterienabtötende Membran-Oberfläche inaktiviert. Der B-Safe Gesundheitsfilter mit der FuMA Lefitec high-spee Membran verhindert garantiert zuverlässig jedes weitere Bakterienwachstum und wird entweder als Duschkopf oder als Handbrause eingesetzt. Er kann durch den Verbraucher selbst gewechselt werden und ist durch die einfache Nachrüstungsmöglichkeit äußerst kostengünstig. Diese Weltneuheit aus den BWT-Forschungslabors wurde erstmals auf der größten internationalen Sanitär- und Heizungsfachmesse in Frankfurt präsentiert.

Wirtschatskammerchef Nettig wirbt in Japan für österreichische Produkte
Unter der Dachmarke "Wien Products" haben sich mehrere Firmen zusammengeschlossen, um ihre Produkte besser zu vermarkten. Sie konnten in den vergangenen Jahren ihren Umsatz um 500 Millionen Schilling (36,3 Millionen Euro) steigern. Wirtschaftskammerpräsident Walter Nettig, der sich derzeit in Tokio auf Werbetour befindet, bezeichnet das Wiener Mineralwasser als absoluten Hit. Es besteht aber auch Interesse an Schmuck, Möbeln, Porzellan und Dessous aus Wien. Jetzt sollen auch Hightech-Firmen aufgenommen werden. In der Biotechnologie zählt Österreich zu den zehn führenden Ländern der Welt und erwartet eine Steigerung der Exporte auch in diesen Bereichen.


KSV schafft Amtsdeutsch ab
Der Kreditschutzverband (KSV) http://www.ksv.at/ hat in einem einjährigen Projekt namens "KSV im Klartext" eine neue Schreibkultur entwickelt."Wir erwirtschaften 180 Mio. Schilling im Internet, aber unsere Sprache war von 1870", erklärte Geschäftsführerin Martina Dobringer heute, Dienstag, in Wien. Ein gemeinsam mit dem ikp - Institut für Kommunikations-Planung - durchgeführtes Wording-Projekt will die Korrespondenz kürzer, klarer und einfacher machen. "Ab sofort gehören bürokratisches Amtsdeutsch und juristische Floskeln der Vergangenheit an", so Dobringer.
In dem einjährigen Projekt hat der KSV seinen Schreibstil nach eigenen Angaben völlig verändert. Zusammen mit der Wording-Erfahrung des ikp wurde zunächst die Korrespondenz analysiert und ein Projekt-Team gebildet. Basierend auf einem vom Projekt-Team erarbeiteten Handbuch wurden dann alle Mitarbeiter geschult und alle Textbausteine neu formuliert.
Dabei sei auf die Kriterien Freundlichkeit und Verständlichkeit geachtet worden. Lange und komplizierte Sätze, die oft unverständlich gewesen seien, habe man optimiert. Aus "Es wird höflichst ersucht die Unterlagen unterfertigt zu retournieren...." wurde "Bitte unterschreiben Sie die Unterlagen..." oder aus "Wunschgemäß übermitteln wir Ihnen anbei... " der Satz "Gerne schicken wir Ihnen...".

Online Reiseplanung auf www.aua.com
Auf der Website der Austrian Airlines unter Fluginfo und Buchung wird ab sofort - neben AirManager und Airnet, den maßgeschneiderten Flugbuchungstools für den Geschäfts- und den Freizeitreisenden - nun auch die weltweite Online-Buchung für Hotels und Mietwägen angeboten. Austrian Airlines sind dazu eine Kooperationen mit den namhaften Partnern Hotel Reservation Service HRS und AVIS eingegangen.
Für die Hotelbuchung eröffnet die Austrian Airlines Seite eine Auswahl von 90.000 Hotels weltweit zu täglich aktualisierten attraktiven Konditionen. Wenn die Ankunft bis 18.00 Uhr am Anreisetag erfolgt, ist die Buchung unverbindlich, für eine spätere Ankunft ist eine Kreditkarte zu hinterlegen. Firmenkunden und Vielflieger können sich auch als solche bei HRS registrieren lassen und genießen damit immer eine garantierte Buchung ohne die Angabe einer Kreditkarte bzw. die Zahlung auf Rechnung, gleich zu welchem Zeitpunkt sie anreisen. Änderungen und Stornierungen sind online ebenso möglich.
Der Mietwagenpartner von Austrian Airlines, AVIS Österreich, stellt ebenfalls auf http://www.aua.com sein online Reservierungssystem zur Verfügung. Auch der Mietwagen kann ohne Kreditkarte weltweit reserviert werden. Sollte der Kunde eine spezielle AVIS Worldwide Discount AWD Nummer (Austrian Airlines Kunde, Frequent Traveller oder Senator) haben, wird diese in das Formular eingetragen, um so die reduzierte Rate zu erhalten. 500 Miles and More Bonusmeilen gibt es für die Onlinebuchung als kleines Zuckerl. Der Kunde wählt zwischen Standardbuchung oder Express Preferred Buchung. Online Änderungen oder Stornos sind ebenfalls möglich.
Aktuelle Wetterinformationen sowie ein Reiseführer runden das Angebot auf www.aua.com ab. Austrian Airlines bieten damit ein einzigartiges one stop shopping service für den Individualreisenden.

Solarlicht für Tansania
Studenten der Fachhochschule Technikum-Wien http://www.technikum-wien.at haben in Kooperation mit der staatlichen Berufsschule Freilassing eine Energiesparlampe entwickelt, deren Akkus sich über Solarzellen wieder aufladen. Im Rahmen des Entwicklungsprojektes Solar 2000 http://solar2000.technikum-wien.at sollen die Solarlampen Familien in Tansania zu sauberem und billigem Licht verhelfen. "Die Entwicklung von Hard- und Software erfolgte in ehrenamtlicher Tätigkeit in rund 500 Arbeitsstunden", erklärte Marcus Eder auf der ScienceWeek @Austria gegenüber pte. Daneben wurden auch die neuen Studiengänge der Fachhochschule präsentiert.
Die Solarlampen sowie das Solarmodul, das für das Aufladen der Lampe benötigt wird, können entweder gekauft oder geleast werden. Für kleine Dorfsiedlungen besteht die Möglichkeit eigene intelligente Ladezentren zu errichten. Dabei laden große Solarpaneele Bleiakkus auf, die wiederum die Akkus der Solarlampen "auftanken". "Ziel ist es eine Akku-Lebensdauer von zwei bis drei Jahren zu erreichen", so der Entwickler. Mit dem Aufladen können auch automatisch von der Lampe gespeicherte Daten wie Umgebungstemperatur, Ladezustand des Akkus und Benutzerdauer abgerufen werden. Diese werden beim Anschluss an das Ladezentrum gelesen und sind im Internet abrufbar. Die Informationen dienen den Entwicklern zur Optimierung der Benutzerbedürfnisse.
Die Elektronik der Lampe - die Ladestation - dient nicht nur zur Aufladung der Akkus, sondern auch als Schnittstelle zwischen PC und Lampe. Die dafür benötigte Software, die die Daten umwandelt und in eine lesbare Form bringt, wurde von Klaus Desl von der Studienrichtung Elektronische Informationsdienste des Technikums entwickelt. "Die Software läuft über das Betriebssystem Linux. Im Endeffekt werden die in einem zweiten Schritt in Dezimalwerte umgewandelten Daten in eine HTML Datei geschrieben, die über einen Internet-Browser angesehen werden kann", erklärte Desl gegenüber pte. Die Programme laufen selbstständig im Hintergrund und aktualisieren in regelmäßigen Abständen die angezeigte HTML Seite mit den Daten der jeweils zuletzt angeschlossenen Lampe.
"Es ist vorgesehen, dass die Elektronik und die einzelnen Teile der Hardware wie Gehäuse in Österreich bzw. Bayern gefertigt und anschließend von geschulten Arbeitern in Tansania zusammengebaut werden" sagte Eder. Die Bauteile für die erste Serie von 500 Lampen seien bereits in Tansania. Noch im Sommer sollen die Lichtspender, die auch als Stromquelle für andere Geräte wie Radios dienen können, Betrieb genommen werden.

"Presidential Conference" der Rotarier fand diesmal in Wien statt
Zum jährlichen Treffen der Rotarier zur "Presidential Conference" kamen der Präsident von Rotary International, Frank J. Devlyn , die Medizin-Nobelpreisträgerin Rita Levy-Montalcini und 500 Teilnehmer nach Wien. Diese Konferenz wird jedes Jahr in einer anderen Stadt abgehalten. Rotary ist unpolitisch und interreligiös. Die Rotarier sind eine Vereinigung von führenden Geschäfts- und Berufsleuten, die sich dem Dienst am Mitmenschen, hohen ethischen Grundsätzen in allen Berufen und dem Frieden in der Welt verpflichtet fühlen. Es gibt weltweit rund 1,2 Millionen Rotarier, davon 5.000 in Österreich. In dieser Konferenz ging es neben Menschenrechten und -pflichten um das Programm der Ausrottung der Kinderlähmung. Eine Milliarde Kinder wurde seit dem Jahre 1985 gegen Polio geimpft. Weitere Themen waren neue Wege zur Schaffung von Arbeitsplätzen sowie die Rotary- Austauschprogramme für Jugendliche "zur Förderung freundschaftlicher Beziehungen", an denen jährlich 7000 Schüler teilnehmen.

Grazer Unfallchirurgie mit neuem Navigationssystem für Operationen
Die Grazer Universitätsklinik hat als erste in Österreich ein neues chirurgisches Navigationssystem eingeführt, durch das ein präziseres Operieren ermöglicht wird. Dieses neue System "Medivision" vermittelt dank virtueller Darstellung auch die dritte Dimension. Über eine Infrarotkamera werden die Instrumente auf einen Monitor projiziert, sodaß der Unfallchirurg exakt weiß, wo sich sein Instrument gerade befindet. Univ.-Prof. Dr. Rudolf Szyszkowitz ist seit 25 Jahren Leiter der Unfallchirurgie und Präsident der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthese. Als einziger Österreicher ist er im Vorstand der internationalen Arbeitsgemeinschaft, einer Stiftung, die jährlich mehr als 300 Millionen Schilling für unfallchirurgische Forschung und Lehre zur Verfügung stellt. Er berichtet auch über das Liss-System (Less invasive stabilization system), mit dem zum Beispiel bei Unter- und Oberschenkelbrüchen auf minimal invasisem Weg Platten und Schrauben durch kleine Hautschnitte eingeschoben werden könnnen.
Der Überbegriff dafür lautet Osteosynthese, die vor allem bei Frakturen von Gelenken, langen Röhren- und Beckenknochen, sowie bei Wirbelbrüchen Mehrfachverletzter sowie alter Menschen erfolgreich eingesetzt wird. Auch hier waren die Grazer unter den ersten, die dieses System in Österreich einführt haben.

Krankenhaus Korneuburg macht anonyme Geburten möglich
Obwohl in Wien für Frauen in Notsituationen bereits die Möglichkeit besteht, ihre Neugeborenen in sogenannten Kinderklappen anonym abzugeben, ist es zu Jahresbeginn infolge Kurzschlußreaktionen wieder zu Kindesweglegungen und -tötungen gekommen. Das Krankenhaus im niederösterreichischen Korneuburg ist die einzige Klinik Östereichs, in der Frauen seit März ihre Kinder anonym zur Welt bringen können. Das erste anonym geborene Kind wurde bereits nach einer Woche seinen Pflegeeltern übergeben. Für die offizielle Freigabe zur Adoption hat die Mutter acht Wochen Zeit zum Überlegen. Da ihr Name dem Krankenhaus nicht bekannt ist, müssen dazu noch einige formalrechtliche Fragen von Juristen geklärt werden. In einer Landtagssitzung in St. Pölten brachte die ÖVP dazu einen Initiativantrag ein. Die Kosten will das Land übernehmen. Mit einem Erlaß des Justizministeriums werden alle notwendigen gesetzlichen Regelungen auf Bundesebene getroffen. Ab 1. Juli sollen anonyme Geburten auch in anderen niederösterreichischen Krankenhäusern möglich sein. Die Wiener Gesundheitsstadträtin Elisabeth Pittermann (SP) erkärte, daß in allen Spitälern Wiens ab sofort eine anonyme Geburt möglich sein soll. Dies wurde durch ein Rechtsgutachten auf Grund der derzeitigen Gesetzeslage festgestellt. Sie fordert ebenfalls eine bundesgesetzliche Regelung.

Hanekes "Die Klavierspielerin" erhält drei Hauptpreise
Der italienische Regisseur Nanni Moretti hat für sein Werk "La stanza del figlio" bei den 54. Filmfestspielen in Cannes die Goldene Palme verliehen bekommen. Der österreichische Regisseur Michael Haneke wurde unerwartet für seinen umstrittenen Film "The Piano Teacher" sogar mit drei Hauptpreisen geehrt.
Der Sieger-Film von Nanni Moretti handelt von einem Psychologen, der den Tauchunfall seines Sohnes überwinden muss. Die Rolle des Psychologen spielt Moretti dabei selbst, mit seinem Werk stach er 22 Mitbewerber beim Kampf um den begehrten Preis aus. Der Regisseur wurde bereits das vierte Mal für die Filmfestspiele in Cannes nominiert, zuletzt nahmen die Italiener 1978 eine Goldene Palme nach Hause.
Haneke nahm für seinen Film "The Piano Teacher" die zweithöchste Anerkennung der Jury, den so genannten "Grand Jury Prize", entgegen. Auch kassierte der Film die beiden Schauspieler-Awards ein, Isabelle Huppert wurde als beste Schauspielerin und Benoit Magimel als bester Schauspieler geehrt. Der Film, in dem sadomasochistische Machenschaften zwischen Klavierlehrerin und Schüler für Aufregung sorgten, wurde von der Jury als "künstlerisches Wagniss" hervorgehoben. "Die Tatsache, dass der Film mit drei Preisen ausgezeichnet wurde, ist unglaublich", so Haneke zur Entscheidung der Jury.


Bundesliga-Vereine künftig mit acht Legionären
Ab der kommenden Saison werden die Vereine der max.Bundesliga maximal acht Fußballer aus Nicht-EWR-Ländern beschäftigen dürfen. Dies jedoch nur, so lange der Anteil drittstaatsangehöriger Ausländer pro Verein nicht in einem gravierenden Missverhältnis zum Anteil der inländischen Spieler steht. Mit einem entsprechenden Erlass kommt das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit den Wünschen des Fußballverbandes entgegen, die Konkurrenzfähigkeit der österreichischen Fußballvereine in internationalen Wettbewerben zu verbessern.
Bisher waren den Vereinen in der obersten Spielklasse des österreichischen Fußballverbandes maximal fünf Berufsspieler aus Ländern außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraumes erlaubt. Das hat sich in internationalen Wettbewerben zunehmend als wettbewerbsverzerrend herausgestellt, da in vielen anderen Ländern keine Beschränkungen für Nicht-EWR-Fußballer bestehen. Nach mehreren Gesprächen zwischen Vertretern des Österreichischen Fußballbundes und der Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit wurde Einvernehmen hergestellt, eine Obergrenze grundsätzlich beizubehalten, diese aber zu erhöhen. Die Wahrung der internationalen Konkurrenzfähigkeit der österreichischen Fußballvereine liegt im sportpolitischen wie auch im gesamtwirtschaftlichen Interesse. Für Vereine, die in der 1. Division (der 2. Liga) des Österreichischen Fußballverbandes spielen, bleibt die Obergrenze von drei Spielern aus Nicht-EWR-Ländern unverändert.
Mittelfristig wird eine umfassende Lösung bei der Beschäftigung von Spitzensportlern aus nicht EWR-Ländern angestrebt. Alle sozial- und arbeitsrechtlichen Aspekte der Beschäftigung von Spitzensportlern sollen noch im Laufe dieses Jahres in einer Enquete unter Einbindung aller Betroffenen diskutiert werden.

Und nun der Sport - Ihnen gewidmet von ASN, AustrianSportsNet:
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Fußball
Vienna sinkt auf Platz neun, Linz beim FC Barcelona
Freitag, 18. Mai 2001
Braunau macht es noch einmal so richtig spannend. Die Oberösterreicher besiegten Lustenau mit 2:1, können sich nun den Relegationsplatz von oben ansehen.
Auf dem "heißen Stuhl", dem Relegationsplatz, muß nun der Traditionsklub Vienna Platz nehmen, die Döblinger unterlagen bei Vizemeister Bad Bleiberg mit 0:2. Zwar mußte auch Mattersburg, dritter Kandidat auf den neunten Platz, eine Niederlage in Kauf nehmen, das 1:2 gegen Wörgl kostet aber doch nicht den achten Platz, da die Burgenländer zwar die gleiche Tordifferenz wie die Döblinger aufweisen, aber mehr Tore erzielt haben. Der Fixabsteiger aus Wattens konnte sein letztes Heimspiel in der Ersten Division mit 2:2 (gegen Untersiebenbrunn) beenden. Leoben, mit Neo-Barcelona-Spieler Linz, trennte sich torlos von Meister Kärnten.

Innsbruck jubelt, Hütteldorf weint, der Meister kommt, der Meister geht
Samstag, 19. Mai 2001, Lehner / Rosner / Redl
Der FC Tirol ist neuer österreichischer Meister. Mit einem beherzten Spiel machten die Innsbrucker gegen den SK Sturm alles klar, während die Fans von Rapid im Prater beim 0:0 gegen Salzburg nur einmal wirklichen Grund zum Jubeln hatten - bei der Verabschiedung von Altmeister Dejan Savicevic, für den sich das Kapitel Rapid heute endgültig und ohne Titelgewinn schloß.
Sektdusche in Innsbruck, lange Gesichter in Hütteldorf. Die Tore von Roland Kirchler (45.) und Patrik Jezek (80.) zerstörten auch die letzten grün-weißen Hoffnungen auf den Meistertitel - Ernst Dokupil und seine Mannen müssen sich mit einem Uefa-Cup-Platz zufriedengeben, Tirol winkt gar das Double.

Mattes Spiel in Wien
Passend zur Gemütslage hatte sich ein güldener Sonnenteppich über die Arena der siegreichen Tiroler gelegt, während im Prater die wärmenden Strahlen Mangelware blieben - ebenso wie spielerische Glanzpunkte. Anfangs noch angriffslustig, geriet mit der Zeit immer mehr Sand ins Getriebe der Wiener, die gegen die defensiv agierenden Salzburger lediglich zu einer mageren Chance (Ratajczyk-Stangenschuß nach ca. 50 Minuten) kamen. Schließlich waren die Gäste dem 1:0 durch einen etwaigen Konter näher, als die Dokupil-Truppe.In Innsbruck ließen die Tiroler in keiner Phase Zweifel an ihrer Überlegenheit aufkommen, Sturm mühte sich zwar redlich, ließ aber den absoluten Siegeswillen vermissen.

Abstiegskampf entschieden
Der Abstiegskampf ist ebenfalls entschieden. Der LASK muß nach der 1:0-Niederlage gegen den SV Ried in die 1.Division absteigen. Die erste Halbzeit war schwach. Der einzige Höhepunkt ereignete sich in der 34. Minute, als der Linzer Chul Kang nach einer Gelb-Roten Karte frühzeitig unter die Dusche geschickt wurde. Nach der Pause verlief die Partie ähnlich wie in der ersten Halbzeit. Zirka zehn Minuten nach der Pause gibt Schiedsrichter Meßner Kjetil Pedersen ebenfalls die Rote Karte.

LASK mit neun Mann besser als Ried
Aber auch mit nur neun Spielern zeigte der LASK ein wenig mehr Bemühen, während bei den Riedern überhaupt nichts lief. Die Entscheidung fiel zugunsten des SV Ried in der 93 Minute durch ein Tor von Muhammed Akagündüz.

Kampf um den UEFA-Cup
Noch nicht entschieden ist der Kampf um Platz drei, der die Teilnahme am UEFA-Cup bedeutet. Der GAK ist nach seinem 2:0-Sieg gegen eine schwache Austria punktegleich mit Sturm. Sturm ist dank seines besseren Torverhältnisses noch an dritter Stelle. Die Austria ist nach ihrer Niederlage aus dem Rennen um einen UEFA-Cup-Platz. In Bregenz konnte Admira Mödling nach einem torlosen Unentschieden einen Punkt aus dem Bodenseestadion entführen.

Die Kunst verläßt Rapid - Dejan Savicevic hört auf
Samstag, 19. Mai 2001 / Simon Rosner
Alles geht irgendwann vorbei, doch manches ist einfach zu schade, um vorbei zu sein. Mit Dejan Savicevic geht beispielsweise etwas vorbei, was nie zu Ende gehen sollte. Er wird Rapid im Sommer verlassen und sich seinen Aufgaben beim jugoslawischen Verband widmen. Gegen Salzburg konnte man ihn in Wien zum letzten Mal bewundern, wahrscheinlich hat er sogar im Happel-Stadion sein allerletztes Spiel gemacht, ein allerletztes Mal Regie geführt. Das bereits bedeutungslose Spiel gegen Sturm Graz am Donnerstag wird sich Il Genio nicht mehr antun, er wird Wien in den nächsten Tagen verlassen.
"Dejan: Grazie per tutto", war auf einem Transparent zu lesen, das in der Rapid-Kurve in der 71. Minute ausgerollt wurde. Dejan Savicevic war eben ausgewechselt worden. Ein letztes Mal. Seine Zukunft steht noch in den Sternen, Teamchef in Jugoslawien wird er nicht werden, eher Berater. Bei Rapid gibt es allerdings keine Zukunft für ihn. "Nach zwei Jahren bin ich müde. Es ist genug, ich kann nicht mehr", sagt der Montenegriner. Ob das Spiel gegen Salzburg das letzte seiner Karriere ist, weiß er noch nicht, Anfragen gibt es von anderen Klubs (Japan), konkret ist noch nichts.
"Es ist enttäuschend, daß wir keinen Titel geholt haben", meinte Savicevic nach dem Salzburg-Match. Doch es hatte nicht wirklich den Anschein, als spiele Savicevic nur um Titel willen. 1995 stand er mit Milan - ebenfalls im Happel-Stadion - im Finale der Champions League, aber wollte nicht spielen; er meinte verletzt zu sein. Wahrscheinlich hat er damals tatsächlich Schmerzen verspürt, doch welcher andere Spieler läßt sich schon die Chance auf ein großes Finale entgehen, selbst wenn es ihn irgendwo zwickt?
Savicevic war und ist nie ein Kicker gewesen, vielmehr ein Künstler. Er schlug nicht wie andere Fußballer Haken, er ging einfach an seinen Gegnern vorbei, eleganter und einfacher als "Normalsterbliche" oft einander in einem Gedränge ausweichen. Der Ball gehorchte ihm, und er dem Ball. Seine Gegenspieler ließ er oft zurück. Sie hatten ihn, sie hatten den Ball, und dann doch wieder nicht, weil der Ball dem Regisseur gehorcht und nicht dem Manndecker, der nicht weiß, wie man ihn behandelt. Er führte den heimischen Kickern vor, daß ein Paß nicht nur ein Zuspiel zum nächsten freien Mann sein muß, sondern daß auch zugedeckte Mitspieler eine Alternative sind. Man muß nur wissen wie - und Savicevic wußte das. Nicht immer aber gingen seine Kollegen auf die Ideen des Montenegriners ein, erkannten zu spät, was "Il Genio" vorhatte.
Ernst Dokupil wies zwar noch einmal darauf hin, daß Rapid nicht nur Savicevic gewesen sei in diesem Jahr, und auch ohne die Nummer zehn Erfolge eingefahren wurden, fügte aber hinzu, daß "Savicevic in den letzten beiden Jahren für die Highlights gesorgt hat". Wien und Rapid wird dem Montenegriner jedenfalls in positiver Erinnerung bleiben. "Ich bin traurig, aber jeder Abschied tut weh. Ich bin in der Mannschaft sehr gut aufgenommen worden. Das wird mir immer im Herzen bleiben", so der Regisseur a. D.

Sonntag, 20. Mai 2001 / Simon Rosner
Dunkle Wolken über Hütteldorf, Tirol träumt von Champions League
Die Meisterschaft ist vorbei, und auch wieder nicht, weil eine Runde noch aussteht. Bis auf den GAK und Sturm Graz, die sich noch um einen UEFA-Cup-Platz fernduellieren, wird die Schlußrunde allerdings zur Exhibition für Sieger (Tirol, Admira) und Verlierer (Rapid, LASK).
Zum zweiten Mal hintereinander hat Kurt Jara mit Innsbruck einen Außenseiter zum Meister gemacht. Im Vorjahr hat niemand mit den Tirolern gerechnet, und auch dieses Jahr glaubten mehr Insider an Sturm oder die Wiener Austria angesichts des eingesetzten Investitionsvolumens. Dem pflichten auch Meister- und Vizemeistermacher bei. "Als Außenseiter zu gewinnen, ist leichter als den Titel zu wiederholen", sagt Jara. "Wir sind von allen auf den vierten Platz eingeschätzt worden, sind Zweiter noch vor Sturm und der Austria, und das ist nicht so schlecht", meint Ernst Dokupil, der allerdings hinzufügt, daß "der Zweite der erste Verlierer ist."

"Als Außenseiter zu gewinnen, ist leichter, als den Titel zu wiederholen!" Kurt Jara, Meistermacher

Und Rapid hat in dieser Saison einiges verloren: Viele Fans, viel Geld und einige Spieler. Dejan Savicevic geht, Dowe geht, Wetl geht und Ersatzkeeper Hedl sowie Hatz sind ebenfalls am Absprung. Mit dem spielerischen Armutszeugnis im letzten Heimspiel gegen Salzburg läutete Rapid gleichzeitig auch das finanzielle in den kommenden Jahren ein. Das geringere Budget zwingt zu Spielerverkäufen, verhindert zudem Einkäufe. Die Realitäten werden sich laut Dokupil Richtung UEFA-Cup-Platz verschieben, das Titelrennen zum Traum werden. Im kommenden Jahr will/muß der Sportdirektor eine "junge, kämpfende Mannschaft" zusammenstellen, einige Amateure "hinaufholen". Andreas Ivanschitz soll das neue Hirn der Mannschaft werden, für kreative Impulse sorgen. Deshalb wird der 17jährige auch bereits im Urlaub bei Kondi-Trainer Mayer schwitzen, um sich ausreichend Kraft für die kommende Saison zuholen. Ansonsten bleibt Dokupil nicht viel übrig als zu warten. Warten auf mehr Sponsorgelder und den Sommerschlußverkauf.

"Der Zweite ist der erste Verlierer!" Ernst Dokupil, Vizemeistermacher

Sein Kollege Jara sieht hingegen rosigeren Zeiten entgegen, und das obwohl es in der kommenden Saison sozusagen nur Wasser statt Milch gibt. Tirol Wasserkraft löst nämlich ab sofort Tirol Milch als Hauptsponsor ab, wird 25 bis 35 Millionen Schilling (statt bisher zehn) in den Verein buttern. Der Weggang von Aleksander Knavs soll durch den Schweizer Nationalspieler Marco Zwyssig kompensiert werden, der Vertrag bald unterschrieben sein. Das Problem dabei ist, daß weder der Verteidiger selbst noch sein Verein etwas von dem Wechsel wissen wollen. Ansonsten bleiben die wichtigsten Stützen der Mannschaft, was aber in der näheren Zukunft ebenfalls zum Problem werden könnte, da Tirols Kader gleich zwölf Spieler ausweist, die das 30. Lebensjahr schon überschritten haben. Das ist für Jara allerdings noch Zukunftsmusik, die Gegenwart heißt Cup-Finale gegen den FC Kärnten (27. Mai, Happel-Stadion, 16.30 Uhr) und etwas später Champions League-Qualifikation, und die gilt es diesmal zu schaffen.

Laufen
Marathon: Novo siegt in 2:10:28 , Buchleitner läuft WM-Limit
Sonntag, 20. Mai 2001 / Berggold / Trojer / Fuchs
Luis Novo aus Portugal hat es geschafft, sich in einer Zeit von 2:10:28 den Sieg beim 18. Wien Marathon, der erstmals bei der UNO City gestartet wurde, gesichert. Er sorgte für die siebentbeste je beim Vienna-City-Marathon erzielte Zeit. Bei den Damen erlief Jana Salumäe den Sieg. Die 33jährige Estin, schon Siegerin in Los Angeles, benötigte 2:30:01 Stunden. Die viertbeste Zeit in der (Damen-)Geschichte des Wien-Marathons.
"Es war aber nicht so leicht", stellte Novo, der strahlende Sieger, fest, "vor allem die letzten drei Kilometer waren schwierig. Ich habe mir das Rennen auf jeden Fall ganz anders vorgestellt!" Für Novo war es die Marathon-Siegpremiere, die umso überraschender kam, weil er erst vor fünf Monaten mit der Vorbereitung beginnen konnte. "Vorher war ich verletzt", erklärte der Portugiese, der eigentlich in Turin laufen wollte, dann aber, weil er nicht hundertprozentig fit war, umdisponieren mußte. Er startete aus der zweiten Reihe, lief sein hohes Tempo von Beginn an konstant bis ins Ziel. Das Finish verlangte dem Spitzenläufer die letzten Kräfte ab. Deshalb war es ihm nicht möglich, den Rekord zu brechen, wie er fast wehmütig eingestand. Sein Lohn für die Qualen beträgt 165.000 Schilling.

Platz zwei an Limo
Auf Platz zwei landete Favorit Abraham Limo (KEN), der die 42,195 Kilometer durch die Bundeshauptstadt in 2:11:47 hinter sich brachte. "Ich war zwar gut vorbereitet, aber die schwierige Strecke und die ständig steigende Temperatur machten mir zu schaffen", meinte der über Vierzigjährige völlig erschöpft und etwas ratlos.
Am Ende der körperlichen Belastbarkeit kam auch der beste Österreicher am Rathausplatz an. Michael Buchleitner, 31, verfehlte zwar sein Ziel, den Österreichischen Rekord von Gerhard Hartmann aus dem Jahr 1986 zu brechen um 35 Sekunden, lief aber in guten 2:12:57 das WM-Limit (2:13 Stunden), damit seine zweitbeste Zeit (14 Sekunden) und erreichte Rang fünf. "Für einen Rekord", analysierte Buchleitner im Ziel, "muß eben alles passen. Ich bin aber nicht unzufrieden. Das WM-Limit freut mich, lieber wäre es mir aber gewesen, wenn ich einen Stockerlplatz geschafft hätte. Der dritte Platz war in Reichweite."

Buchleitner dachte ans Aufgeben
Bis Kilometer 30 schien ein Podestplatz tatsächlich durchaus erreichbar, doch dann verabschiedete sich Tempomacher Carsten Eich wie abgemacht, um Buchleitner die letzte Teilstrecke allein absolvieren zu lassen. "Er hat für mich seine Sache ausgezeichnet gemacht! Immer, wenn ich Carsten benötigte, reagierte er sofort und half mir über die anstrengendsten Momente." Denn von Anfang an, führte Buchleitner seine Marathon-Strapazen weiter aus, habe er sich schwer getan: "Es ist nicht gut gelaufen." Ungefähr zwischen Kilometer 18 und 19 zweifelte er sogar daran, ins Ziel zu kommen. "Dann ist es aber wieder besser gelaufen. Hart habe ich mir wieder ab Kilometer 30 getan. Aber zum Schluß war es bei mir mit der Muskulatur aus und vorbei. So was kann leider im Finish immer ganz schnell passieren." Da freut man sich umso mehr, wenn gleich hinter der Ziellinie Familienmitglieder als erste Gratulanten warten.

Buchleitner will es nochmals wissen
Österreichs derzeit schnellster Marathon-Läufer gibt sich noch nicht geschlagen. Im Vorfeld zum VCM 2001 wurden Gerüchte laut, daß der diesjährige Wien-Marathon, Buchleitners letzter Lauf sein könnte. Doch dem ist nicht so. Der Niederösterreicher will sich im Herbst noch einmal versuchen und sich dem Kampf gegen die Zeit aussetzen: "Zuerst muß ich einmal schauen, wie lange ich für die Regeneration brauche. Nach dem letzten Marathon benötigte ich fast zehn Wochen, um mich gänzlich zu erholen. Ich werde aber bis Herbst weitermachen und noch mindestens einen Marathon bewältigen. Wann und wo ich wieder einsteigen werde, weiß ich aber selbst noch nicht."

Niederösterreicher erhalten Tennis-Einladung
Alle niederösterreichischen Läufer, die den Marathon hinter sich bringen konnten, werden übrigens von Landeshauptmann Erwin Pröll zum Finale des Tennis-Turniers in St. Pölten eingeladen. 1700 waren am Start ...

Fechten
Fechterinnen stark in Argentinien: Zwei Plätze unter ersten zehn
Montag, 21. Mai 2001
Mit zwei Athletinnen unter den ersten zehn kann der Fechtverband zufrieden die Heimreise vom Weltcupturnier in Buenos Aires antreten. Barbara Koppenwallner vom Steirischen Landesfechtklub belegte Platz drei, die Mödlingerin Martina Genser wurde Sechste.
Rechtzeitig vor der Europameisterschaft Anfang Juli in Koblenz erfährt der österreichische Damen-Florettsport einen längst überfälligen Impuls. "Das Turnier war sicher nicht besonders stark besetzt", gibt sich Staatsmeisterin Koppenwallner realistisch, trotzdem ließ sie mit ihrem dritten Platz einige Top-Zwanzig-Fechterinnen hinter sich. "Ich habe auf dem Weg zu dieser Spitzenplazierung immerhin Indra Angad Gaur, die Nummer 15, mit 7:6 geschlagen, ehe ich im Halbfinale gegen Diana Bianchedi mit 9:15 verlor", so Koppenwallner. Sowohl Koppenwallner als auch Genser dürften nun als Fixstarterinnen bei der Europameisterschaft in Koblenz gelten.

Turnen
Mannschafts-Bewerb begeisterte: Wiener Meisterschaft im Team-Turnen
Sonntag, 20. Mai 2001
Auch der zweite "Kick Off" des neuen Team-Turnen Austria wurde ein Erfolg: Die 1. internationalen/bundesoffenen Wiener Landesmeisterschaften im Uni-Sportzentrum Schmelz demonstrierten alle Vorzüge dieser in Österreich neuen Turnsportart.
Was in Skandinavien das klassische Gerätturnen längst überflügelt hat, quer durch Europa (als "Euroteam") boomt, setzt jetzt auch bei uns zum Höhenflug an: Der einzige echte Team-Wettkampf im Turnen mit den drei Geräten Minitrampspringen, Bodenturnen auf der Akrobatikbahn und gemeinsame Gruppengymnastik. Es war unübersehbar und unüberhörbar: In der Turnhalle und - nach anfangs zögerlichem Zweifeln - besonders auf der Tribüne herrschte begeisterte Aufbruchsstimmung.