Ausgabe Nr. 166 vom 23. April 2001

Bundespräsident Klestil auf Besuch bei König Carl Gustav von Schweden
Zu einem zweitägigen Arbeitsbesuch weilte Bundespräsident Thomas Klestil in Schweden, wo er vom schwedischen König Carl XVI. Gustav sowie der Parlamentspräsidentin Brigitta Dahl empfangen wurde. Die wichtigsten Gesprächsthemen waren die europäische Sicherheitspolitik und die EU-Erweiterung. Anschließend wurde mit dem schwedischen Ministerpräsidenten Göran Persson über den Kauf von 30 Abfangjägern gesprochen, die das Österreichische Bundesheer als Nachfolge der veralteten Saab-Draken benötigt. In der engeren Wahl stehen die schwedischen Saab-Grippen. Es wurde über mögliche Kompensationsgeschäfte verhandelt, deren Umfang über die üblichen bilateralen Handelsbeziehungen hinausgehen sollten. Bundespräsident Klestil betonte Österreichs Interesse an einer Fortsetzung der guten Zusammenarbeit mit Schweden. Eine Entscheidung soll bis zum Jahresende fallen.

NS-Entschädigungen: Schüssel will Beschleunigung bei Umsetzung
Bundeskanzler Wolfgang Schüssel drängt auf eine Beschleunigung bei der Umsetzung der vereinbarten NS-Entschädigungen. Von österreichischer Seite werde er vermutlich bereits im Mai - und nicht, wie ursprünglich vereinbart, zur Jahresmitte - die Erklärung abgeben können, dass die ent-sprechenden Vorarbeiten geleistet seien, sagte er in einem Interview mit der APA. Gefordert sei nun die Zurückziehung der Klagen in allen Bereichen. Im Interesse der Opfer verstehe er Verzögerungen dabei nicht, betonte der Kanzler.
Der Entschädigungskomplex besteht aus Vereinbarungen auf drei Ebenen. Bereits im Vorjahr abgeschlossen wurden die Verhandlungen zur Zwangsarbeiter-Entschädigung. In diesem Bereich seien alle notwendigen bilateralen Verträge abgeschlossen, auch das Geld - 6 Mrd. Schilling (436 Mio. Euro) - sei vorhanden: "Wir warten eigentlich nur darauf, dass die Klagen zurückgezogen werden. Das ist nicht our business, das ist eigentlich eine Sache der Amerikaner und der Opferseite. Daher sehen wir mit großem Befremden, dass eine bestimmte Klage bisher nicht zurückgezogen ist, die durchaus auch österreichische Wurzeln hat." Präziser werden wolle er hinsichtlich dieses Vorwurfs "absichtlich" nicht, so der Kanzler.

Finanzminister Grasser: Budget ab 2003 zu zwei Drittel ausgabenseitig saniert
Ab dem Jahr 2003 will Finanzminister Karl-Heinz Grasser das Budget mehrheitlich - zu etwa zwei Drittel - auf der Ausgabenseite konsolidieren.
Er gebe zu, dass die Staatsfinanzen nach dem ersten Jahr nicht ausgabenseitig saniert sein könne, sagte Grasser am Mittwochabend bei einer von Oesterreichischer Nationalbank (OeNB) und Staatsschuldenausschuss veranstalteten Podiumsdiskussion in Wien. "Dass wir am Beginn einnahmenlastig sind, ist klar".
Dass das für 2002 angepeilte Nulldefizit in Gefahr ist, wenn das Konjunkturwachstum schwächer wird, stellt der Finanzminister in Abrede. Österreich werde trotz der jüngsten Prognoserevisonen durch die Wirtschaftsforscher 2002 sein ausgeglichenes Budget erreichen. Er habe nicht den geringsten Zweifel daran. Grasser: "Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben". Unsicherheiten habe es auch im Jahr 2000 gegeben, "dann waren wir um mehr als 15 Mrd. Schilling (1,1 Mrd. Euro) besser".

Irene Freudenschuss-Reichl wird Leiterin des UNIDO-Büros in New York
Seit Februar 1998 war die Diplomatin Irene Freudenschuss-Reichl als ständige Vertreterin Österreichs bei den Vereinten Nationen in Wien tätig. Ab Mai wird sie in New York die Leitung des Büros der UN-Organisation für industrielle Entwicklung UNIDO übernehmen. Wer in Wien die Nachfolge der 45jährigen, in Innsbruck geborenen Diplomatin antreten wird, ist derzeit noch nicht bekannt.

Österreichische Bundesheer-Manöver in Tirol für Friedenseinsatz
In einer der größten Bundesheerübungen seit 20 Jahren, die derzeit in Tirol stattfindet, wird ein Friedenseinsatz in gebirgiger Umgebung geübt. Das Übungsgebiet in einer Seehöhe von 2500 Metern bietet ähnliche Bedingungen wie auf dem Golan in Syrien. 4000 Soldaten, 500 Fahrzeuge und 15 Hubschrauber werden zwei Wochen lang im Einsatz sein und haben die Aufgabe, zwei Streitparteien voneinander zu trennen. Die Operation "Kristall 2001" wird vom Kaderpersonal und Grundwehrdienern aus Tirol, Vorarlberg, Salzburg und Oberösterreich durchgeführt, unter denen sich auch einige weibliche Soldaten befinden.

Kindergeld-Gesetzentwurf ist fertiggestellt und geht in Begutachtung
Der Entwurf zum Gesetz für das Kindergeld ist nun von der ÖVP und der FPÖ in allen Details ausverhandelt und geht in Begutachtung. Für jedes Kind, das ab 1. Jänner 2002 zur Welt kommt, hat die österreichische Bundesregierung monatlich 6.000,- Schilling (436 Euro) Kindergeld zugesagt. Wird dieses von nur einem Elternteil bezogen, ist der Anspruch mit maximal zweieinhalb Jahren festgesetzt. Wenn der zweite Elternteil mindestens 6 Monate das Kindergeld bezieht, wird es bis zum dritten Geburtstag des Kindes ausbezahlt. Anders als bisher beim Karenzgeld bekommen es auch Hausfrauen, Studentinnen, Schülerinnen, Bäuerinnen und Selbständige. Bisher war die Zuverdienstgrenze mit monatlich 4.076 Schilling (296 Euro) festgesetzt. Jetzt können jährlich bis zu 200.000 Schilling (14.600 Euro) dazuverdient werden. Kindergeld-Bezieher sind krankenversichert. Der Kündigungschutz beträgt 24 Monate. Nach dem Kindergeld besteht Anspruch auf Arbeitslosengeld. Alleinerzieherinnen und sozial Schwache erhalten monatlich einen Zuschuß zum Kindergeld in der Höhe von 2.500 Schilling (181,8 Euro). Während des Bezuges von Kindergeld werden für die Pension 18 Monate als Beitragszeiten und maximal bis zum vierten Geburtstag des Kindes sogenannte "Ersatzzeiten" angerechnet. Weiterbildungsangebote sollen die Chancen für den Wiedereinstieg ins Berufsleben verbessern.

Linzer Hopfen & Malz AG kaufte Anteile der Tiroler Marsoner-Gruppe
Durch den Kauf des 9,5-prozentigen Anteils der Tiroler Marsoner-Gruppe hält die Linzer Hopfen & Malz AG (HM) jetzt 90 Prozent an der BBAG-Dachgesellschaft Getränke-Holding (GH), in deren Unternehmen viele der berühmtesten österreichischen Biermarken gebraut werden. Der Rest verteilt sich auf Einzelaktionäre. Der Kaufpreis wurde nicht genannt und dürfte um rund 200 Millionen Schilling ( 14,5 Millionen Euro) liegen. Die Hopfen & Malz AG wurde von der Linzer Aktionärsgruppe um Karl Büche, Fritz Kretz und Ludwig Beurle gegründet und hielt bereits seit Jänner dieses Jahres eine deutliche Mehrheit an der GH. Neuer Vorstand wird Fritz Kretz. Der derzeitige Alleinvorstand der HM, Ludwig Beurle, wechselt in den HM-Aufsichtsrat.

Autozulieferer Miba will in Oberösterreich zwei neue Werke bauen
Der Miba-Konzern, Zulieferer für die Automobilindustrie, wird knapp eine Milliarde in den Standorten Vorchdorf und Laakirchen in Oberösterreich
investieren. Der Konzernchef Peter Mitterbauer, der auch Präsident der Österreichischen Industriellenvereinigung ist, begründet diese Entscheidung mit den zu erwartenden Entlastungen nach dem Erreichen des Nulldefizits der österreichischen Bundesregierung. Er wies darauf hin, daß sein Unternehmen nur zu 50 Prozent von der Autoindustrie abhängig sei. Der Preisdruck soll durch Innovationen und Rationalisierungen abgefangen werden. Eine gesteigerte Nachfrage ist in den anderen Bereichen zu verzeichnen, vor allem im Schiffsbau, bei der Herstellung von Diesel- und Gasmotoren, Sinterformteilen, Gleitlagern und Reibbelägen. Als Zulieferer für Formel-I werden für namhafte Teams spezialisierte Reibbeläge hergestellt. Mit dem Bau eines neuen Werkes im oberösterreichischen Vorchdorf wird bereits ab Mai begonnen, wodurch 50 neue Arbeitsplätze geschaffen werden sollen.

Wiens Tourismus mit Ansteigen der Nächtigungszahlen auf Rekordkurs
Wien konnte im vergangenen Jahr mit 7,7 Millionen Nächtigungen das beste Ergebnis seiner Geschichte verzeichnen. In den ersten drei Monaten steigerte sich heuer die Zahl der Nächtigungen gegenüber dem Vergleichszeitraum 2000 um weitere 3,5 Prozent auf 1,3 Millionen. Die Hotellerie konnte besonders bei den Vier- und Fünfsternbetrieben Umsatzzuwächse um 10,5 Prozent im Vergleich zum ersten Vorjahrsquartal verzeichnen. Daß die Österreicher zunehmend Wien entdeckt haben, geht aus der Zahl der Nächtigungen mit 267.000 hervor, die zumindest in diesem Zeitraum sogar vor jenen der Gäste aus Deutschland liegt, gefolgt von Italien, den USA, Großbritannien, Japan, GUS, der Schweiz, Frankreich und Spanien.

Sechster europäischer Chemielehrer-Kongreß in der Wiener WU
Im Althan-Zentrum der Universität Wien begann am 18. April der sechste europäische Kongreß der Chemie-Lehrer, denen es gelungen ist, drei Nobelpreisträger ihres Faches für die Teilnahme zu gewinnen. Am ersten Tag hielt Richard Ernst einen Vortrag über die Verantwortung der Wissenschaft und des Wissenschaftsunterrichts. Am Donnerstag sprach Paul Crutzen über das Ozonloch und am Samstag Jean-Marie Lehn über Supramolekulare Chemie. Am Freitag hatten die Schüler Gelegenheit zu Diskussionen mit den Stargästen. Der Kongreß stand unter dem Motto: "Neue Technologien in Schule und Gesellschaft" und zeigte die Aktualität der Themen im heutigen Chemieunterricht von Memory-Metallen über wiederaufladbare Batterien bis zu funktionellen Lebensmitteln.

Letzte neue Schilling-Münze vor Einführung des Euro
Bevor am 1. Jänner 2002 das Euro-Bargeld eingeführt wird, wurde eine neue und zugleich letzte Umlaufmünze der Schillingwährung herausgegeben. Es ist eine 50-Schilling-Bimetallmünze, auf der vier Schilling-Motive aus der Zeit seit dem Jahre 1924 abgebildet sind. Sie gleicht vom Aussehen her einem Euro. Ihr Nennwert bleibt, wie bei allen heute gültigen Schilling-Münzen, unbefristet garantiert. Die Nomalprägung umfaßt 600.000 Stück. In der Qualität "handgehoben" wurden für Sammler 100.000 Stück hergestellt. Die ersten Schillinge, die am 16. Juni 1924 herausgegeben wurden, waren Silbermünzen, für die ein Aufschlag bezahlt werden mußte.

Österreich 2001 in allen Lebenslagen
Österreich 2001 in allen Lebenslagen: Das ist das Motto der vor wenigen Tagen abgeschlossenen Umfrage von Krone.at, dem Internet-Portal der "Kronen Zeitung". Über vier Monate stellten sich Herr und Frau Österreich den Fragen der Redaktion und zeichneten damit ein spontanes Bild von sich selbst und ihrer Befindlichkeit zu Beginn des Dritten Jahrtausends. Die Ergebnisse wurden soeben veröffentlicht: http://www.krone.at/umfrage
Der Österreicher 2001 schläft zwischen fünf und acht Stunden (71 Prozent), träumt in Farbe (63 Prozent), ist stolz auf sein Land (80 Prozent), vertraut den meisten Menschen (66 Prozent) und glaubt an Selbstheilung (60 Prozent). Außereheliche Kinder zu haben ist ebenso akzeptiert (88 Prozent) wie Tiere als Organspender (84 Prozent) oder Selbstmord für unheilbar Kranke (65 Prozent). Ewiges Leben hingegen scheint schon weniger (für 27 Prozent) erstrebenswert, und mit dem eigenen Klon auf ein Bier zu gehen, können sich die wenigsten (15 Prozent) vorstellen.
Während Sex mit dem eigenen Boss nur für jeden Zehnten in Frage kommt, ist der Partner des besten Freundes schon für jeden Vierten das Objekt der Begierde. Weitere Einblicke in die Schlafzimmer des Landes: Geheiratet wird aus Liebe (95 Prozent) und das im Alter von 22 bis 25 Jahren, auch wenn die meisten damit gerne noch etwas gewartet hätten. Einmal pro Monat "fliegen die Fetzen" (44 Prozent), mehrmals pro Woche wird Sex praktiziert (33 Prozent) und fast jeder Zweite denkt dabei an jemanden anderen. Und findet man Gleichberechtigung prinzipiell sehr wichtig, ist für jeden Zehnten der Haushalt jener Bereich, wo sich das aufhört.
Trotz Fortschritten in Medizin und Forschung sind die Österreicher der Meinung, nicht gesünder als ihre Eltern zu leben. Trotzdem wurde offensichtlich erkannt, dass nur das eigene Zutun - gesunde Ernährung und Sport - für einen gesunden Körper verantwortlich sind. Jeder Dritte würde aber dann doch zu einer Pille greifen, wenn das den Weg ins Fitness-Studio erspart.
Des Österreichers Lieblingsphobie ist das Sprechen vor vielen Leuten, gefolgt von der Angst vor Spinnen und großen Höhen. Die meisten gehen nur an bestimmten Feiertagen in die Kirche, beten höchstens ein paar Mal pro Jahr und das vor allem für die eigene Gesundheit und persönliches Glück.
Über 7.000 Krone.at-User, die eher männlich (56 Prozent) und zwischen 19 und 44 Jahre alt sind, haben sich der Umfrage gestellt. Weitere Detailergebnisse zu Politik, Religion, Ethik, Gesundheit u.v.m sind ab sofort im Internet nachzulesen: http://www.krone.at/umfrage


Wandern ohne Gepäck
ist das Motto auf Österreichs größtem Binnensee. Der Attersee lockt Naturfreunde zur erlebnisreichen Rundwanderung: Begleitet von einem ortskundigen Wanderführer führt die insgesamt 70 Kilometer lange Tour auf aussichtsreiche Gipfel und belohnt mit einem atemberaubenden Blick auf das türkisleuchtende Gewässer. Während die Wanderer die Gegend um den Attersee erkunden, wird das Gepäck bereits an den Zielpunkt der nächsten Tagesetappe befördert. Das Package "Rund um den Attersee" können Naturbegeisterte von 15. April bis 15. Juli sowie von 19. August bis 19. Oktober 2001 um ATS 2.990,-/€ 217,3 /DM 425,- pro Person buchen. Inkludiert sind fünf Übernachtungen mit Halbpension, Gepäcktransfer und Kartenmaterial. Info: Ferienregion Attersee, Tel. +43/7666/7719.

"Geheimnisvolle Welt des alten Tibet" auf der Schallaburg bei Melk
Am Freitag wurde im Renaissanceschloß Schallaburg bei Melk die Ausstellung "Geheimnisvolle Welt des alten Tibet" eröffnet. Das ganze Schloß wurde in ein tibetanisches Kloster verwandelt. Mehr als 840 seltene Original-Objekte traditioneller tibetanischer Kultur, die als Leihgaben von zehn europäischen Museen und internationalen Privatsammlungen zur Verfügung gestellt wurden, können besichtigt werden. Aber die Ausstellung bietet viel mehr als diese kostbaren Antiquitäten. Bereits der Aufstieg zur Burg ist mit tibetischen Gebetsfahnen und buddhistischen Glückssymbolen geschmückt, ähnlich den Pilgerwegen zu den auf Berghängen gelegenen Klöstern Tibets. Im Innenhof steht der heilige Pfahl, der mit Yakschwänzen geschmückt ist. In 16 Ausstellungsräumen gibt es Darstellungen Buddhas als der Erwachte, Bodhisattvas als der Erleuchtete, aus Gold- und Messingblech getieben, in Bronze gegossen, mit Edelsteinen besetzt, holzgeschnitzt, auf Tücher gemalt oder gestickt. Ein Klostertempelraum wurde von dem indischen Architekten Ramesh Kumar Biswas nachgebaut. In einem Sondergewölbe wird durch Jahrhunderte alte medizinische Instrumente und Schautafeln das Wissen tibetanischer Naturheilkunde vermittelt. Zusammengestellt wurde die Schau vom promovierten Völkerkundler Gerhard W. Schuster. Sie bleibt bis zum 28. Oktober 2001 geöffnet.

Erster Auslandserfolg für Rallye-Talent Beppo Harrach
Beppo Harrach, das große österreichische Rallye-Talent aus Bruck a.d. Leitha und Sohn des Rallye-Staatsmeisters von 1990, Ernst Harrach, hat seinen ersten Sieg außerhalb Österreichs errungen. Beim ADAC-Vogelsberg-Cup, einem Lauf zur Deutschen Rallye-Challenge, den er mit seiner Co-Pilotin Jutta Gebert eigentlich nur als Vorbereitung für die in zwei Wochen stattfindende Pyhrn-Eisenwurzen-Rallye, den 2. Lauf zur ÖM, absolvieren wollte, siegte der Mitsubishi-Pilot bei schlechten Wetterverhältnissen am Ende mit 17 sec. Vorsprung auf den deutschen Carsten Alexy (Subaru Impreza).
Mit diesem überraschenden Erfolg hat sich der Sieger der österreichischen Rallye-Challenge 2000 und gegenwärtig 5. in der Österreichischen Gruppe N-Staatsmeisterschaft, nachdrücklich für einen Podestplatz bei der Pyhrn-Eisenwurzen-Rallye empfohlen.

Und nun weiterer Sport - Ihnen gewidmet von ASN, AustrianSportsNet:
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Fußball
LASK schießt sich auf Platz acht: 2:1-Heimsieg über Sturm
Freitag, 20. April 2001
Angeführt von einem exzellenten Ewald Brenner kam der LASK dem erklärten Ziel Klassenerhalt einen großen Schritt näher. Die Linzer besiegten Sturm Graz zuhause mit 2:1. Die Mannschaft, von Johann Kondert hervorragend eingestellt, feierte einen Arbeitssieg gegen Grazer, die sich ein ums andere Mal in der Abwehr der Hausherren verliefen.
Die ganze Mannschaft des LASK arbeitete 90 Minuten lang konzentriert für diesen wichtigen Sieg. Wolfgang Feiersinger als Organisator der Abwehr, Sung-Yong Choi auf der linken Seite, Ewald Brenner und Markus Kiesenebner waren die herausragenden Gestalten im Spiel einer Linzer Mannschaft, die Sturm Graz alt aussehen ließ. Für die Führung sorgte Kiesenebner, der aus etwa 20 Metern abzog und Torhüter Sidorczuk, dem zudem die Sicht ein wenig verstellt war, überraschte. Auch nach dem 1:0 lehnte sich der LASK nicht zurück, ließ Sturm selten ins Spiel kommen, das Resultat hielt bis zur Pause. Wie aus dem Nichts kamen die Gäste in der 60. Minute schließlich doch zum Ausgleich, Mario Haas profitierte von einem Abwehrfehler der Heimelf und bezwang Wimleitner mit einem sehenswerten Heber. Nach einigen guten Szenen gelang den Linzern endlich, zehn Minuten vor Schluß, doch noch der verdiente Siegestreffer, Brenner scorte zum entscheidenden 2:1. Der Sieg katapultiert den LASK zwischenzeitlich auf Platz achten Platz. Sturms Günther Neukirchner mußte schon in der Anfangsphase verletzt aufgeben, wird auch im Team gegen Liechtenstein passen müssen.

Rapid erkämpft 1:1 gegen Tirol: Brunmayr schießt Ried k.o.
Samstag, 21. April 2001 / Simon Rosner
Es war keine leichte Aufgabe für Rapid Wien, das auswärts beim FC Tirol gewinnen mußte, um noch die Chance auf den Titel zu wahren. Mit viel Kampf und Glück erreichten die Wiener am Tivoli ein 1:1 gegen die Innsbrucker, denen das Unentschieden weit mehr hilft als dem Rekordmeister. Darüber wird sich auch die Wiener Austria freuen, die zuhause bewies, daß sie gegen Admira Wacker doch gewinnen kann, sich nach der gestrigen Niederlage gegen Sturm Graz auf den dritten Platz vorarbeitete. Auch die Partie zwischen dem GAK und Ried sah einen Sieger, und der hieß Ronald Brunmayr, der beim 4:1-Sieg der roten Teufel drei Tore erzielte.
Ganz sind die Hütteldorfer noch nicht aus dem Titelrennen, doch das 1:1 am Tivoli hilft nur einer Mannschaft und das ist der FC Tirol. Der Meister erspielte sich gegen kampfstarke aber spielschwache Rapidler eine ummenge an Chancen, vergab diese aber teilweise kläglich. Ein Freistoß von Zoran Barisic, den Aleks Knavs noch per Kopf ins Tor verlöngerte, brachte kurz nach Seitenwechsel dennoch den verdienten Torerfolg, und zu diesem Zeitpunkt auch den Ausgleich. In der ersten Halbzeit erzielte nämlich Peter Schöttel mit einem Elfmeter sein erstes Bundesliga-Tor seit acht Jahren (41.), brachte die Wiener etwas überraschend in Führung. Teamlibero Michael Baur beging im 16er ein folgenschweres Handvergehen nach einer Flanke von Jazic, das der Rapid-Kapitän mit einem souveränen Penalty bestrafte. Gegen Ende der Partie versuchte Ernst Dokupil durch die Hereinnahme von Dejan Savicevic nocheinmal alles zu riskieren, doch oft kamen die Wiener nicht in die gegnerische Hälfte, zu dominierend agierten die Gastgeber, die am Ende ein Eckenverhältnis von 13:0 aufweisen konnten. Im "Normalfall" hätten sich die Rapidler über das harterkämpfte 1:1 freuen müssen, doch das Unentschieden hilft den Wienern im Titelrennen nicht weiter. Der Rückstand auf Meister Tirol beträgt sechs Runden vor Schluß weiterhin sieben Punkte.
Wenn Fußballspieler gegen ihren Ex-Klub kicken, meinen sie oft gleich "doppelt motiviert" zu sein, vor allem dann, wenn sie den Verein wechseln mußten aber nicht wollten. Bei Admira Wacker gibt es gleich zwei Spieler mit violetter Vergangenheit (Stöger, Rachimov), die beim samstäglichen Auswärtsmatch gegen die Wiener Austria zeigen wollten, daß man sie zu Unrecht in die Südstadt abgeschoben hat. Dreimal gab es in dieser Spielzeit bereits diese Begegnung, und noch nie konnte der Titelkandidat gewinnen, nicht einmal ein Tor schaute für die Wiener heraus. Der Rache dritter Teil ging aber für Stöger und Rachimov in die Hose, die Krankl-Elf verlor gegen eine starke Austria mit 0:3, mußte damit einen Rückschlag in Sachen Abstiegskampf einstecken. Das Spiel war praktisch mit dem ersten Tor entschieden, das Adam Ledwon mit einem Freistoß aus rund 30 Metern in der 22. Minute erzielte. Der Treffer gab den Violetten Selbstvertrauen, die das Match ab diesem Zeitpunkt klar in der Hand hatten. Knapp vor Seitenwechsel bugsierte Mayrleb das Leder erneut ins Tor, machte sich laut Schiedsrichter Birgmann dabei aber des Handspiels schuldig, und bekam daher statt dem Tor eine gelbe Karte "gutgeschrieben". Nur eine Minute später verlief dann aber alles korrekt, Janssen erhöhte nach Paß des Teamstürmers auf 2:0, woran sich bis zum Schlußpfiff nichts mehr änderte.

Brunmayr-Festival in Graz
Erfolgreicher verlief das Duell "Spieler gegen Ex-Klub" für Ronald Brunmayr in der Partie zwischen dem GAK und dem SV Ried. Zwar brachte der belgische Stürmer Lauwers die Oberösterreicher nach nur einer Minuten in Führung, danach spielten aber nur mehr die Grazer, die noch vor der Pause durch Brunmayr zum Ausgleich kamen (45.). Zwei weitere Goals sollte der Stürmer seinen Ex-Kollegen in Halbzeit zwei ins Netz legen (56., 66.), zuvor traf allerdings noch Igor Pamic aus einem Elfmeter (55.). Die glatte Niederlage der Rieder in Graz wird beim Tabellensiebenten die Diskussionen um die Entlassung von Helmut Kronjäger wieder von neuem anheizen, Neo-Coach Tatar's Debüt ging also kräftig daneben.

Finanzielles Tief beim FC Tirol: Noch kein neuer Hauptsponsor
Samstag, 21. April 2001
Der FC Tirol ist am Weg zur Titelverteidigung, liegt in der Zuschauergunst dazu mit ungefähr 15.000 Besuchern pro Spiel ebenfalls ganz oben. Dennoch plagen den Tiroler Klub immer noch finanzielle Sorgen.
Nach dem Ausstieg des Hauptsponsors Tirol Milch steht der Tabellenführer immer noch ohne Hauptsponsor da. Tirol-Präsident Martin Kerscher bleibt aber gelassen, wies darauf hin, "daß es im Fußballgeschäft immer wieder auf und ab geht. Der FC Tirol sei im Moment ein wenig unten, der Klub aber schuldenfrei, und habe im Zuge des Baus der neuen Tivoli-Arena große Zukunftsinvestitionen getätigt.
Über Meldungen, daß der Klub seine Miete nicht mehr bezahlen könne, oder ihm sogar der Ausverkauf drohe, regt sich der 54jährige Tiroler mittkerweile nicht mehr auf. Kerscher ist auch davon überzeugt, daß der FC Tirol in kurzer Zeit wieder einen kompetenten Hauptsponsor haben werde. Geld kommt nun auch durch den eben fixierten Transfer vom slowenischen Teamspieler Aleksander Knavs zu Kaiserslautern herein, den sich die Deutschen um kolportierte 30 Millionen gesichert hat.

Laufen
Laufen im Regen in Wien: Buchleitner gewinnt Halbmarathon
Sonntag, 22. April 2001
Problemloser Sieg für Michael Buchleitner: Den zweiten Wiener Energie Halbmarathon gewann der 31jährige in souveräner Manier, trotz schwierigster Wetterbedingungen.
"Angesichts des schlechten Wetters bin ich mit der Zeit zufrieden", sprach der als Favorit an den Start gegangene Buchleitner als er nach 1:06,53 Stunden die Ziellinie passierte. Kälte und Regen setzten allen 2.800 Teilnehmern zu, die sich zu der Laufveranstaltung im Vorfeld des Vienna City Marathon auf die Staße wagten. Als Zweiter ins Ziel schaffte es Abate Dejene Ambachew aus Äthiopien in 1:08,50 Stunden, gefolgt von Max Wenisch aus Krems (1:09,06 Stunden). Schnellste Dame: Brigitte Wieselthaler in 1:27,30 Stunden, die Topläuferin Dagmar Rabensteiner war nicht gestartet.
Nach dem Halbmarathon ist vor dem Marathon: Am 20. Mai tritt Buchleitner in Wien an, um die 15 Jahre alte österreichische Marathon-Bestmarke des Tirolers Gerhard Hartmann (2:12,22 Stunden) auszulöschen. Bis dahin ist hoffentlich die leichte Nebenhöhlen-Entzündung des Niederösterreichers auskuriert.

Badminton
Austrian International in Pressbaum: 255 Spieler am Start
Montag, 23. April 2001
Insgesamt 255 Spieler und Spielerinnen aus 28 Nationen haben ihre Nennung für die vom 26. bis 29. April stattfindenden Internationalen Österreichischen Badminton-Meisterschaften abgegeben. Wegen des enormen Nennergebnisses werden bereits am Donnerstag die ersten Qualifikationsspiele in der Sporthalle Sacre Couer in Wien-Pressbaum über die Bühne gehen. "Die Austrian International waren schon Jahre nicht mehr so stark besetzt wie heuer, daher wird es für unsere Spieler enorm schwer werden, einen Medaillenplatz zu erkämpfen. Zumindest das Erreichen des Viertelfinales in jeder Disziplin erwarte ich mir dennoch", so ÖBV-Sportdirektor Harald Starl. Übrigens ist das Heimturnier der letzte Internationale Test der ÖBV-Spieler vor den Weltmeisterschaften Ende Mai in Sevillia.