Ausgabe Nr. 179 vom 23. Juli 2001

Österreichs Aussenpolitik war 2001 durch OSZE-Präsidentschaft gekennzeichnet
In der öffentlichen Debatte über den Außenpolitischen Bericht 2000 nahm Außenministerin Dr. Benita Ferrero-Waldner diese Woche im Außenpolitischen Ausschuss des Nationalrats zu außenpolitischen Fragen Stellung: Die Konferenz zur regionalen Partnerschaft, die am 6. Juni auf Initiative Ferrero-Waldners erstmals stattgefunden habe, bezeichnete die Außenministerin als "ausgezeichnete Veranstaltung". Alle Kandidatenstaaten hätten daran teilgenommen und inhaltlich wurde die Feststellung erreicht, dass die geistige Kohäsion, die gemeinsame Kultur, Basis des gemeinsames Vorgehens sein muss. Angesprochen wurden Fragen der inneren und äußeren Sicherheit, der Migration, der Drogenkriminalität und der Erziehung. "Wir haben zu vielen wichtigen Fragen echte, profunde, klare Diskussionen geführt und werden diese Fragen auch weiter gemeinsam anschneiden." Gleichzeitig habe man die klare Perspektive festgelegt, "dass die Partnerschaft wachsen und gedeihen wird, wenn wir gemeinsam Partnerschaften für die EU bilden". Die nächste Konferenz am 7. Dezember werde "das in die Welt gesetzte Kind ‚regionale Partnerschaft' zum Gehen bringen", ist die Ministerin zuversichtlich.
Auch sprach Ferrero-Waldner das Thema Südtirol an: "Wir haben bei der Südtirolautonomie in den letzten Jahren gute Fortschritte gemacht und gehen davon aus, dass dies auch in Zukunft so bleiben wird. Die Schutzfunktion Österreichs für Südtirol bleibt selbstverständlich aufrecht, das habe ich auch bei meinem letzten Besuch in Bozen neuerlich unterstrichen. Natürlich werden wir auch mit der neuen italienischen Regierung in einen umfassenden Dialog über Fragen gemeinsamen Interesses eintreten. Gute Beziehungen zwischen Italien und Österreich sind von Vorteil für Südtirol. Ein erster Kontakt mit dem neuen Außenminister Ruggiero hat schon stattgefunden, dabei sprachen wir auch über den Besuchsaustausch."

ÖGB beschloß Urabstimmung über mögliche Kampfmaßnahmen
Am Donnerstag wurde im Bundesvorstand des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) nach einer vierstündigen Beratung beschlossen, daß im Herbst eine Urabstimmung unter den 1,44 Millionen Mitgliedern abgehalten werden wird.
Bereits im Oktober vorigen Jahres hatte der SP-Vorsitzende Alfred Gusenbauer eine Abstimmung der ÖGB-Mitglieder bei gravierenden Sparmaßnahmen der Regierung angeregt. Vor allem durch die bevorstehende Neustrukturierung des Hauptverbandes der Sozialversicherungen und die Absetzung des noch amtierenden Präsidenten Hans Sallmutter, der zugleich auch ÖGB-Vizepräsident ist, fühlen sich die Gewerkschaften an den Rand gedrängt und wollen sich mit Kampfmaßnahmen mehr Einfluß verschaffen.
Der Beschluß im Wortlaut: "Die Ausschaltung der Sozialpartnerschaft in sozialen Fragen und angekündigte erkennbare Eingriffe in elementare Mitbestimmungsrechte sowie soziale Grundrechte der ArbeitnehmerInnen und PensionistInnen veranlassen den ÖGB-Bundesvorstand, im Zeitraum vom 24. 9. 2001 bis 15. 10. 2001 eine Urabstimmung unter den ÖGB-Mitgliedern über die soziale Entwicklung Österreichs und die dazu notwendigen Kampfmaßnahmen zu beschließen."
Bis zum September sollen die Fragen und mögliche Protestmaßnahmen ausformuliert werden. Die ÖGB-Mitglieder werden dann die Möglichkeit haben, jene anzukreuzen, die sie als angemessen erachten. Dieser einstimmig gefaßte Beschluß wird auch von den Christgewerkschaftern mitgetragen. Der einzige Freiheitliche Gewerkschafter war nicht anwesend.

Neue EU-Leitlinien unterstützen Österreichs Verkehrspolitik-Anliegen
Die EU-Kommission veröffentlichte in Brüssel am Mittwoch die politischen Leitlinien, an denen sich die EU-Verkehrspolitik orientieren wird und die Österreich seinen schon lange vertretenen Zielen näherbringt: Diese neue Wegekostenrichtlinie begünstigt eine Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene. Geplant ist ein Eisenbahnnetz, das ausschließlich für den Güterverkehr errichtet werden soll, um die Verkehrslawinen auf den Straßen zu bremsen und im Hinblick auf die EU- Erweiterung zu bewältigen. Der von der EU- Kommission angestrebte freie Güterverkehr könnte in Österreich ohne Lenkungsmaßnahmen nicht verkraftet werden. Die EU-Kommission erlaubt nun in sensiblen Zonen eine Querfinanzierung der Bahninfrastruktur durch höhere Maut, die in nationale oder regionale Fonds fließen soll. In Österreich werden bereits rund 35 Prozent der Güter mit der Bahn transportiert, während im übrigen Europa der Bahnanteil unter zehn Prozent gesunken ist. Infrastrukturministerin Monika Forstinger spricht sich für mehr Wettbewerb auf den Gleisen aus. In Österreich gibt es noch freie Kapazitäten. Das Ministerium unterstützt diese Vorhaben mit derzeit einer Milliarde Schilling (rund 728 Millionen €) und einer Belohnung mittels Öko-Punkten. Über eine Fortsetzung des Öko-Punkte-System wird die EU-Kommission am 25. Juli beraten.

Vier Tonnen Medikamente für Österreichisches Kinderspital in Gyumri/Armenien
"Mehr als vier Tonnen Medikamente und medizinische Geräte, die die Bundesregierung und die Österreichische Pharmaindustrie gespendet haben, werden kommenden Sonntag mit einer Transportmaschine des Österreichischen Bundesheeres nach Gyumri/Armenien geflogen", berichtete FP-Staatssekretär Univ. Prof. Dr. Reinhart Waneck. "Diese Medikamente sind für das dortige Österreichische Kinderspital, welches nach dem verheerenden Erdbeben 1988 erbaut wurde, vorgesehen."
Diese äußerst großzügige Spende der österreichischen Pharmaindustrie, der hiermit herzlich gedankt sei, stelle den Jahresbedarf des Kinderspitals dar, so Waneck. Weiters dankte Waneck dem Österreichischen Bundesheer, ohne dessen tatkräftige Unterstützung diese Lieferung nicht möglich gewesen wäre. "Es zeigt sich einmal mehr, wie wichtig Transportmaschinen für das Heer sind. Gerade bei humanitären Einsätzen sind die Helfer auf unabhängige Transportmittel angewiesen. Denn nur so ist sichergestellt, dass die Hilfsgüter auch bei den Bedürftigen ankommen", betonte Waneck.
Folgende Pharmafirmen unterstützen das Österreichische Kinderspital in Armenien:
Lannacher Heilmittel GesmbH, Pharmacia Austria GesmbH, Novartis Pharma GmbH, Mayrhofer Pharmaceutika GesmbH, Solvay Pharma GesmbH, Madaus GesmbH, Glaxo Smith Kline, Roche Austria Pharma, Lundbeck Arzneimittel GesmbH, Boehringer Ingelheim Austria GmbH, Aventis GmbH.

VOEST-Alpine Stahl schluckt Thyssen Schienen Technik
Die VOEST-Alpine Schienen GmbH & Co KG hat die Übernahme der deutschen Thyssen Schienen Technik GmbH unter Dach und Fach gebracht. Wie die VOEST-Alpine Stahl AG mitteilte, ist der Vertrag am Montagvormittag unterzeichnet worden. Über den Kaufpreis wurde allerdings Stillschweigen vereinbart. Die Akquisition der 100-prozentigen ThyssenKrupp Steel-Tochter mit Sitz in Duisburg wird wirtschaftlich am 1. August wirksam. Ziel ist der Ausbau der Position als "führender Schienenhersteller Europas." Zuvor ist allerdings noch die Genehmigung des Deals durch die EU-Wettbewerbsbehörde erforderlich.
"Die Entscheidung zur Akquisition der Schienentechnik von ThyssenKrupp ist ein erster Umsetzungsschritt der neuen Strategie der VOEST-Alpine Schienen, in ergänzende Produktionsstandorte nahe der relevanten Märkte zu investieren, um eine Ausweitung der Erzeugungskapazitäten zu erreichen", heißt es in der Aussendung. Damit werde dem bisherigen Manko der "zu geringen Produktionskapazität" am Standort Donawitz begegnet. Die Akquisition zeichne sich zudem durch "Komplementarität und Synergien" im Bereich der Technik und auf dem Markt aus, ließ das oberösterreichische Unternehmen wissen.
Thyssen Schienen Technik wird im laufenden Geschäftsjahr laut Plan rund 225.000 Tonnen Schienen produzieren. 500 Mitarbeitern werden dabei einen Umsatz von 1,65 Milliarden Schilling (120 Mio. €) erwirtschaften. 80 Prozent der erzeugten Schienen werden auf den europäischen Märkten abgesetzt, ein Fünftel wird in außereuropäische Märkte geliefert. VOEST-Alpine Schienen hat im Geschäftsjahr 2000/2001 (April bis März) vergleichsweise rund 310.000 Tonnen Schienen hergestellt. Die Umsatzerlöse beliefen sich auf 2,6 Milliarden Schilling (190 Mio. €). Das heimische Unternehmen liefert nach eigenen Angaben ein Drittel der Gesamttonnage in außereuropäische Märkte.

RZB expandiert weiter nach Rumänien
Die Raiffeisen Zentralbank Österreich (RZB) hat ihre Expansion nach Rumänien erfolgreich fortgesetzt. Wie das Finanzinstitut mitteilte, ist heute, Montag, der Vertrag für die Übernahme der Banca Agricola unterzeichnet worden. Die rumänische Privatisierungsagentur hat somit 98,84 Prozent der drittgrößten Bank Rumäniens an das Bieterkonsortium bestehend aus RZB und Romanian American Enterpreise Fund (RAEF) abgegeben. Für den 93-prozentigen Anteil musste die RZB nach eigenen Angaben 822 Mio. Schilling (59,8 Mio. €) auf den Tisch legen. Der Kaufpreis setze sich aus 586 Mio. Schilling (42,6 Mio. €) gewidmetem Kapital und 238 Mio. Schilling (17,3 Mio. €) für die Anteile zusammen, ließ die RZB in der Aussendung wissen.
"Die RZB investiert antizyklisch und damit genau zur richtigen Zeit in den zweitgrößten Markt Zentraleuropas", so RZB-Auslandschef Herbert Stepic. Die rumänische Regierung hat seiner Ansicht nach ein "ambitioniertes Reformprogramm" gestartet, wodurch sich die RZB eine "sichtbare Verbesserung der wirtschaftlichen Situation" erwartet. Die übernommene Banca Agricola soll nach Stepic' Vorstellung zu Rumäniens "Top-Bankadresse" werden. Die Umgestaltung der Filialen, bei der auch gleich das neue Logo eingesetzt wird, soll demnächst starten. Die Mitarbeiter werden in "umfangreichen Trainingsprogrammen" auf die Ziele eingeschworen.
Laut Plan möchte die RZB die Banca Agricola im Jahr 2002 mit ihrer seit 1994 in Rumänien tätigen Tochter Raiffeisen fusionieren. Die rumänische Niederlassung der RZB wurde 1998 in eine Vollbank, die mittlerweile rund 100 Mitarbeiter beschäftigt, transformiert. Zum Jahresende 2000 betrug die Bilanzsumme 921 Mio. Schilling (67 Mio. €). Die Banca Agricola zählt in 226 landesweiten Filialen 3.500 Mitarbeiter. Wie die RZB wissen ließ, belaufe sich die Bilanzsumme "nach vorläufigen und ungeprüften IAS-Zahlen auf knapp 5 Mrd. Schilling (361,6 Mio. €)."

Europäischer Club 55 prämiert Red-Bull-Chef Mateschitz
Red-Bull-Erfinder und Geschäftsführer Dietrich Mateschitz hat innerhalb kurzer Zeit bereits die zweite Auszeichnung erhalten. Der Club 55, eine Vereinigung europäischer Marketing- und Sales-Experten mit Sitz in Genf, hat Mateschitz mit dem "Award of Excellence 2001" ausgezeichnet. Anfang Juli erhielt Red Bull den Deutschen Marketingpreis 2001. Der Gründer, Inhaber und Geschäftsführer von Red Bull wurde vom Club 55 für seine Leistungen als Erfinder und Marketer des Energy-Drinks Red Bull ausgezeichnet. Mateschitz nahm den "Award of Excellence 2001" im Rahmen des jährlich stattfindenden Kongresses der internationalen Fachvereinigung auf der Insel Kreta entgegen. Der Deutsche Marketingpreis wird am 19. Oktober 2001 im Rahmen des Deutschen Marketingtages im Congress Center Düsseldorf verliehen.

Wachau steht ganz im Zeichen der Marille
Zur Zeit steht die Wachau ganz im Zeichen der Marillenernte sowie der Weiterverarbeitung der Früchte zu Speisen und Getränken. Die Vereinigung Niederösterreichische Wirtshauskultur hat sich daher entschlossen, einen besonderen saisonalen Schwerpunkt zu setzen: Bis 29. Juli servieren die Wachauer Mitgliedsbetriebe "Alles rund um die Marille". Auf den Speisekarten der Restaurants finden sich kulinarische Köstlichkeiten, wie Marillenknödel, Strudel, Kuchen, Marmeladen, Liköre oder Marillenbrand. "Es ist unser erklärtes Ziel, die regionale Küche zu forcieren. Als sehr beliebte Obstsorte hat sich die Marille für eine derartige Aktion geradezu aufgedrängt", erklärte der Geschäftsführer der NÖ Wirtshauskultur Robert Gutkais. Im August werde man "Weinviertler Erdäpfel-Wochen", im September "Alpenlachs-Wochen" im südlichen Niederösterreich veranstalten.

Tschechische Kubisten im Rupertinum
Im Rupertinum wurde am vergangenen Samstag eine Ausstellung mit Werken des tschechischen Kubismus eröffnet. Diese erste Sommerausstellung unter der neuen Leitung von Dr. Agnes Husslein konzentriert sich auf einen für die Entwicklung der Moderne sehr wichtigen Abschnitt, den Tschechischen Kubismus der Jahre 1912-1916. Heute gilt dieser als ein bedeutungsvolles Phänomen der tschechischen Kunstgeschichte, das in vielerlei Hinsicht die Formenvielfalt der modernen künstlerischen Bestrebungen in der Malerei aber auch in der Literatur, der Musik und dem Theater wesentlich anregte. Die Ausstellung, die am bis zum 7. Oktober zu sehen ist, präsentiert rund 100 Ölbilder, Collagen, Aquarelle sowie Skulpturen der wichtigsten Vertreter dieser Kunstrichtung: Vincenc Beneš, Josef Capek, Emil Filla, Otto Gutfreund, Otakar Kubín, Bohumil Kubišta, Otakar Nejedlý, Antonín Procházka, Václav Špála.

Neu entdeckter Kremser Schmidt im St. Pöltner Diözesanmuseum
Einer der Höhepunkte in der Ausstellung "Kremser Schmidt & Co", die derzeit im St. Pöltner Diözesanmuseum läuft, ist ein neu entdecktes Gemälde des "Jahresregenten" Martin Johann Schmidt. Es hing früher in der Stadtpfarrkirche Ybbs, wurde renoviert, und dabei kam die Signatur des Malers zum Vorschein. Jetzt ist es in seiner wieder gewonnenen Farbigkeit Glanzstück der Ausstellung. Thema des Bildes ist der Heilige Judas Thaddäus. Aber auch andere Werke des Künstlers konnten ihm zugeschrieben werden. Viele davon waren der Öffentlichkeit bisher nicht zugänglich, weil sie in Pfarrhöfen und in der Sakristei im Institut der Englischen Fräulein in St.Pölten aufbewahrt worden waren.

Und nun der Sport - Ihnen gewidmet von ASN, AustrianSportsNet:
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Fußball
Tirol gegen Lokomotiv Moskau - Losglück für den Meister
Freitag, 20. Juli 2001 ASN / EPS
Österreichs Meister FC Tirol darf sich bei der Qualifikation zur UEFA Champions League über Losglück freuen. Statt möglichen Gegnern wie Ajax Amsterdam, Dortmund, Barcelona, Lazio Rom oder Liverpool bekommt es die Elf von Kurt Jara nun mit Lokomotiv Moskau zu tun.
Im Rahmen des möglichen sind die Moskauer, regierender russischer Cupsieger, durchaus noch ein gutes Los. Die Mannschaft um Trainer Juri Sjomin besteht zum Großteil aus russischen Spielern. Für Stanislaw Tschertschessow, so er beim FC Tirol bleibt, wäre die Begegnung ein Wiedersehen mit seinem Ex-Klub. Die Tiroler treten zuerst (7./8. August) auswärts an, am 21./22. August folgt das Rückspiel in Innsbruck.

Tschertschessow über das Los: ,,Chancen stehen 51:49''
"Ich habe es geahnt", so Ex-Lok-Spieler Stanislav Tschertschessow, "Beide Vereine denken jetzt sicher gleich: noch nie war die Chance so groß, sich für die Hauptrunde zu qualifizieren!" Das erste Spiel findet am 7./8. August in Rußland statt. Das Retourspiel in Innsbruck geht am 21./22. August über die Bühne.
Österreichs Meister FC Tirol bekommt es in der dritten und letzten Qualifikationsrunde der Champions League mit Lok Moskau zu tun. Dies ergab die am Freitag in Nyon vorgenommene Auslosung. Punkt 12 Uhr 7 klingelte bei Cheftrainer Kurt Jara das Telefon. Am anderen Ende: Clubmanager Robert Hochstaffl - dieser verkündet Lok Moskau als Gegner.
"Ich kenne Moskau vom Testspiel heuer im Trainingslager (3:3/Hattrick von Gilewicz). Sie haben sich sicher etwas verändert. Zusammen mit Manfred Linzmaier werde ich sie aber beobachten", so Kurt Jara. Ein Vorteil liegt klar auf der Innsbrucker Seite: mit Stani Tschertschessow (er hat 1988 bei Lok gespielt) ist ein russischer Fußballfachmann in den Reihen der Innsbrucker. Seine derzeitige Einschätzung über den Gegner: "Sie haben einige Nationalspieler in ihren Reihen, spielen offensiver als früher. Die Chancen stehen 51:49 für uns", so Stani, der Kurt Jara sicher den einen oder anderen Tip geben wird. Kurt Jara weiter: "Ich bin froh, daß uns Kaliber wie Lazio oder Barcelona erspart blieben sind. Die Chance ist da - jetzt gilt es, diese zu nützen!" Lok Moskau ist übrigens aktueller russischer Cupsieger (im Elfmeterschießen 4:3 gegen Anji Makaschkala) und Dritter der laufenden Meisterschaft, nur zwei Punkte hinter Tabellenführer Samara.

Österreicher am Sand: Platz drei gegen Deutschland
Sonntag, 22. Juli 2001 ASN / EPS
Österreichs Beachsoccer-Team rund um Hans Krankl, Klaus Lindenberger und Co konnte auf heimischem Sand in Velden den Turniersieg von Lignano nicht wiederholen. Die Altstars siegten im Prestigeduell gegen Deutschland ohne den verletzten Prohaska mit 7:6.
Lässig aufspielende Italiener verhinderten mit einer 1:3-Niederlage gegen Portugal den Finaleinzug der Österreicher. Das Endspiel lautete demnach Italien-Portugal, den Gastgebern blieb wenigstens das Spiel um Platz drei, ausgerechnet gegen den Erzrivalen aus Deutschland. Daß in Hans Krankl Erinnerungen an Cordoba wach wurden, ließ sich nicht vermeiden, ebenso wenig ein packendes Spiel. Sechsmal ging Österreichs Team in Führung, jedesmal schafften die Gäste den Ausgleich, bevor Andi Ogris mit seinem Tor zum 7:6 alles klar machte. Krankl, der gegen Deutschland auch schon öfter getroffen hat, kam nur auf einen Torerfolg, ebenso wie Niederbacher, Zsak, Weinhofer und Oberhammer. Das Endspiel verlor Italien gegen Portugal mit 3:4, die Portugiesen liegen in der EM-Wertung nun vor Österreich an erster Stelle.

Spitzenspiel und Spitzenspieler - in 3. Runde der Ersten Division
Montag, 23. Juli 2001 ASN / SIR
Die dritte Runde der Ersten Division bringt ein Spitzenspiel und das Debüt eines Spitzenspielers. In Kärnten (Di, 19:00) empfängt der Zweite Bad Bleiberg den Ersten Austria Lustenau, andernorts gibt Nationalspieler Tomislav Kocijan sein Debüt in der Ersten Division im Dreß des LASK.
Mit Lustenau und Bad Bleiberg treffen die beiden Sieger der ersten Runden im direkten Duell aufeinander. Die Vorarlberger haben die ersten zwei Spiele der Saison mit großer Souveränität absolviert, Absteiger LASK wurde mit 2:0, Leoben gar mit 4:1 geschlagen. Nicht viel schlechter liest sich die Bilanz der Kärntner, die zum Auftakt gegen den DSV mit 1:0, Wörgl mit 2:0 bezwingen konnten. Ziel beider Vereine ist der Aufstieg in die Erstklassigkeit, wobei um Platz eins mit Untersiebenbrunn und LASK zwei weitere Teams in die max.Bundesliga wollen.
Die Linzer sind im vergangenen Jahr nach dem finanziellen Desaster auch in ein sportliches geraten, der Abstieg war auch durch Klagen (wegen des Wiederholungsspiels zwischen Bregenz und Austria, sowie dem Einsatz von Paßfälscher Mamedov bei Sturm) nicht mehr zu verhindern. Der sofortige Wiederaufstieg ist Ziel eines jeden Absteigers, so auch des LASK, der mit Kocijan einen Teamspieler verpflichten konnte. Vor wenigen Monaten noch rannte der Ex-Grazer mit dem Sternenlogo der Champions League auf der Brust herum, die jetzige Realität heißt Spitz Fruchtsäfte. Im ersten Heimspiel der Saison konnten die Linzer den ersten Sieg feiern, nun soll Kocijan für da Capos sorgen. Die erste Chance dafür hat er am Dienstag gegen Untersiebenbrunn.

Kärnten will Heimsieg - Rapids Junge auf Prüfstand
Montag, 23. Juli 2001 ASN / JOSEF REDL
Der SK Rapid Wien ist schon immer da gewesen, der FC Kärnten gerade erst in der Bundesliga angekommen. Auf der einen Seite der Rekordmeister, auf der anderen der Aufsteiger. Für beide Teams bedeutete der Start in die neue Saison einen Sprung ins kalte Wasser: Die Kärntner standen vor der Frage, ob der Verein in der ersten Liga bestehen kann, die Hütteldorfer vor der Frage, ob das Team ohne Regisseur, ohne Star, ohne Savicevic konkurrenzfähig sei. Beide Mannschaften haben ein überzeugendes Debüt hingelegt, beiden steht ein Sieg zu Buche.
Zwölf Jahre ist es mittlerweile her, als man sich das letztemal duellierte, damals siegte Rapid mit 4:1. Über die Jahre ist der FC Kärnten hungrig auf einen Sieg geworden, mit der Unterstützung der Fans im Wörthersee-Stadion soll es nun endlich klappen. Ob es mit dem Einsatz von Klaus Rohseano klappt, ist noch nicht ganz sicher. Der Kärntner erlitt gegen die Admira eine Verletzung am Zeh, möchte aber unbedingt spielen.
Zum Wiedersehen mit einem alten Bekannten kommt es für Ante Jazic. Der Rapidler trifft auf Stanko Bubalo, Ex-Kollege bei Hajduk Split. "Bubalo braucht noch ein paar Spiele, bis er sich akklimatisiert hat, erst dann schlägt er ein", glaubt der Kanadier noch nicht an einen Bubalo in Hochform, "ähnlich war es, als er zu Hajduk kam, nach fünf, sechs Spielen ist er richtig gefährlich geworden." Der Iraner Shiri, bei einem Testspiel im Einsatz, dürfte von Rapid nicht verpflichtet werden. Die beiden bosnischen Nationalspieler Hota und Papac sind rechtzeitig vom Ländermatch gegen den Iran (2:2) aus Bihac zurückgekommen, werden am Dienstag spielen.
Das zweite Spiel am Dienstag lautet Salzburg gegen Tirol. Die Hausherren haben nach der Verletzung von Standardgoalie Safar ein Tormannproblem, im Gegensatz zum FC Tirol, der mit Ziegler, Weber und Tschertschessow gleich drei Spitzenkeeper beschäftigt. Ob einer aus dem Trio (Tschertschessow) nach Lehen wechselt, ist noch offen, derweil soll Arzberger das Tor hüten. Arzberger kommt gegen Tirol zu seinem 13. Bundesligaeinsatz, der 29jährige spielte bislang immer die zweite Geige. Ob ihm die 13 Glück bringt, bleibt abzuwarten, der letzte Tormann, der gegen die Tiroler halten wollte, bekam gleich fünf Tore.

Baseball
Schweden gewinnt Wiener Softball-EM, Dornbirn feiert zwei Siege
Sonntag, 22. Juli 2001 ASN / ÖBSV / PM
Schweden sicherte sich durch ein 04:00 im Finale der Softball- Europameisterschaft auf der Wiener Spenadl-Wiese den Titel und steigt wie Finalist England in den A-Pool auf.
Für das österreichische Team endete die EM mit einem klaren Sieg (08:02) gegen die Schweiz und dem 5.Platz. In der 1. heimischen Baseball-Bundesliga siegten die Dornbirn Indians gegen die Vienna Lions zweimal. Mit 08:09 und 11:20 begann die zweite Hälfte der Saison für die Lions wie die Erste aufgehört hat, 2 loss. Im hart umkämpften 1.Spiel gab es einen offenen Schlagabtausch beider Teams, mit dem besseren Ende für die Indians. Das 2. Spiel war von Homerunns der Indians geprägt, die Lions konnten nur klein beigeben. Für die Indians 2 wichtige Siege in Richtung Playoffs, für die Lions zwei bittere Niederlagen und vielleicht bereits eine Vorentscheidung in Richtung Abstiegskampf.

Volleyball
Nowotny/Gartmayer wieder siegreich, vierter Erfolg in Serie
Sonntag, 22. Juli 2001 ASN / RED
Robert Nowotny und Peter Gartmayer (K/NÖ) gewannen auch das 4. tele.ring masters in Salzburg und damit die Generalprobe für die WM in Klagenfurt vor den Augen von Bürgermeister Dr. Heinz Schaden und Vizebürgermeister DDr Karl Golegger.
Die 1300 Zuschauer staunten anfangs nicht schlecht: Nowotny/Gartmayer verloren nämlich während des gesamten telering-Beachvolleyball-Turniers in Salzburg bis zum Finale keinen Satz, mußten sich aber im ersten Durchgang des Finales 12:21 (!) geschlagen geben. Die Tiroler Tom und Paul Schroffenegger sahen ihre Chance, erstmals bei einem tele.ring masters Nowotny/Gartmayer zu besiegen. Und die hatten sie wirklich: 2 Matchbälle vergaben sie, ehe sich Nowotny/Gartmayer Satz zwei mit 23:21 holten. Davon erholten sich die Innsbrucker nicht mehr und verloren Satz drei 8:15 und damit das Match. Robert Nowotny meinte vor dem Spiel "wir sind nicht hier, um den vierten tele.ring masters-Titel in Serie zu holen, wir wollen nur gut spielen." Geworden ist es dann doch der vierte tele.ring Masterstitel in Folge.
Der Weg zum vierten Titel war aber steinig für die beiden. "So etwas habe ich noch nie erlebt", war Peter Gartmayer nach dem Dreisatzkrimi fassungslos. "Die Schroffis haben uns im ersten Satz die Bälle um die Ohren geschlagen, das war unglaublich", streut er den Gegnern Blumen. Die Wende kam im zweiten Satz, den die Brüder aus Tirol ebenfalls dominierten, und schon mit 19:16 vorne lagen. "Tom Schroffenegger hat die ganze Partie über seine Schläge variiert, ich habe am Block keine Chance gehabt", erzählt Gartmayer, doch dann kam der taltische Fehler: "Unter Druck hat er dann wieder den Standardschlag (diagonal) eingesetzt, das habe ich geahnt." Gleich dreimal setzt Tom Schroffenegger zum Diagonalschlag an, bringt Gartmayer/Nowotny unfreiwillig wieder ins Spiel.
Tom Schroffenegger avancierte zur tragischen Figur des Endspiels. Nach seinen verkorksten Diagonalschlägen schlich sich eine Unsicherheit bei ihm ein, die Gartmayer/Nowotny den Weg zum Titel ebnete. "Wir haben nur noch auf ihn serviert, er war total verunsichert", erklärt Gartmayer. Dem Satzverlust im zweiten Spielabschnitt folgte der Matchverlust auf dem Fuße.
Platz drei ging an die Lokalmatatoren Gernot Leitner/Bernie Strauss (S), die sich in einem wahren Beachvolleyball-Thriller gegen Christian Noisternig/Hannes Schlögl (W) durchsetzten.
Damen-Sieg an Montagnolli/Pichler
Bei den Damen gewannen im Duell der WM-Teilnehmerinnen Sara Montagnolli/Kerstin Pichler (T/K) klar. Zwei Sätze und 32 Minuten waren für ihren ersten gemeinsamen Turniersieg auf der tele.ring beach volley tour nötig, ein gutes Zeichen für die Weltmeisterschaft in Klagenfurt. Platz drei ging an die Ungarinnen Mester/Gudmann, die Scharf/Beinsen (Stmk) besiegten.

Segeln
Titel bleibt in Österreich
Montag, 23. Juli 2001 ASN / RED
Österreichs Yngling-Segler bleiben das Maß aller Dinge. Christoph Skolaut, mit Bruder Georg und Wolfgang Riha an der Vorschot, beerbt bei der Weltmeisterschaft vor Newport, wie ASN bereits berichtet hat, Rudi Mayr und setzte seine Ankündigung eindrucksvoll in die Tat um.
"Wir holen Gold", gab das Trio vor dem Abflug in die Vereinigten Staaten zu Protokoll. Kein leichtes Unterfangen, wurde das Niveau in der Kielbootklasse durch den olympischen Status für Damen doch deutlich angehoben. So war es auch nicht überraschend, dass die schärfste Konkurrenz aus dem Lager des "schwachen" Geschlechts kam, dass sich bei den Titelkämpfen als überaus stark präsentierte. Nicht weniger als fünf Damenteams kamen unter die ersten acht, allen voran die amerikanische Spitzenseglerinnen Betty Alison, machte den Oberösterreichern das Leben bis zum Schluss schwer. "Letztendlich gab die Konstanz den Ausschlag", berichtet Steuermann Christoph. Einem Tagesersten stand nach sieben Wettfahrten ein zehnter Platz als schlechtestes Ergebnis gegenüber. Dreimal kreuzte das Trio als dritte Mannschaft die Ziellinie, hinzu kamen ein sechster und siebenter Platz. Knapp sieben Zähler betrug letztendlich der Vorsprung auf den Rest des Feldes, womit das Trio nach der Silbermedaille von 1999 erstmals die oberste Stufe des Podestes erklomm.
Die Titelkämpfe von Newport haben die Vormachtstellung Österreichs in der Kielbootklasse eindrucksvoll unterstrichen. Vorjahrsweltmeister Rudi Mayr musste sich diesmal zwar mit Platz zehn begnügen, konnte sich aber mit der Tatsache, dass der Titel in Österreich bleibt, durchaus trösten. "Für uns ist es diesmal nicht optimal gelaufen, ich freue mich aber natürlich für die drei", so der St. Gilgner Schuldirektor.
Für Österreichs Damen hingen die Trauben vor Newport von Haus aus höher. Susanne Riha, Reingard Daxner und Edith Rutmann kamen bei ihrem Debüt auf offner See auf den respektablen 23. Gesamtplatz. "Wir haben uns im Verlauf der Serie steigern können und in der Damenwertung Rang zwölf belegt", zeigt sich Riha, Schwester von Weltmeister Wolfgang, nicht unzufrieden.
Um das Ziel, Athen 2004, erfolgreich in die Tat umsetzen zu können, werden die heimischen Damen Schützenhilfe benötigen - und auch bekommen. "Die gesamte Klassenvereinigung steht hinter der Olympiakampagne unserer Damen, wir werden als Sparringpartner jederzeit die Segel setzen und hoffen, dass sich unser know how so rasch wie möglich auf die Mädels überträgt", so Skolaut. Die Weltmeister kehren nach einer Woche Urlaub am kommenden Sonntag nach Österreich zurück.