Ausgabe Nr. 149 vom 23. Oktober 2000
Finanzminister Karl-Heinz Grasser präsentiert Budget 2001 und 2002
Im Nationalrat stellte Finanzminister Karl-Heinz Grasser (FP) am Mittwoch das Budget 2001/ 2002 vor,
mit dem das geplante "Null-Defizit" erreicht werden soll. Zu einer raschen Konsolidierung zwinge nicht
nur das internationale Umfeld, sondern auch die Tatsache, daß die derzeit beste Konjunktur seit zehn Jahren
der richtige Zeitpunkt sei, die Staatsfinanzen neu zu ordnen. Diese Wende in der Finanzpolitik soll zu weniger
staatlichem Dirigismus und mehr Eigenverantwortung sowie auch zu mehr sozialer Gerechtigkeit führen. Der anachronistische
geschützte Sektor soll in eine Wettbewerbsgesellschaft übergeführt werden. Es gebe keine sachliche
Rechtfertigung mehr für unterschiedliche Arbeitsrechte. Pragmatisierungen sollen auf wenige hoheitsrechtliche
Bereiche eingeschränkt und die Pensionsrechte vereinheitlicht werden. Es sei verständlich, daß
von den betroffenen Gruppen kein Beifall zu erwarten sei. Er vertraue jedoch darauf, daß die vitalen Vorteile
des Gesamtkonzeptes auch die Zustimmung derer zurückbringen würde, die heute die Sinnhaftigkeit einer
Maßnahme noch nicht nachvollziehen könnten oder wollten. Den Bedenken, daß die Budgetkonsolidierung
die Konjunktur abwürgen würde, hält er entgegen, daß Österreich nach einer hervorragenden
Konjunktur 2000 für das nächste Jahr ein prognostiziertes reales Wachstum von 2,8 Prozent erwarte. Damit
bleibe Österreich im internationalen Geleitzug der positiven Konjunkturentwicklung, wie sie im selben Ausmaß
etwa für die USA, den OECD-Durchschnitt, die EU und Deutschland erwartet wird.
Parlamentsdebatte der Abgeordneten zur Budgetrede
Am Tag nach der Budgetrede des Finanzministers Karl-Heinz Grasser nahmen die Abgeordneten im Parlament
Stellung zum Sparprogramm. Der Chef der SPÖ, Alfred Gusenbauer, bezeichnete das Budget als sozialen Kahlschlag.
Der Budgetkurs würde zu einer Dämpfung der Konjunktur und zu einer der höchsten Teuerungsraten in
der EU führen. ÖVP-Finanzsprecher Günter Stummvoll sprach von einem historischen Neubeginnn der
Finanzpolitik. Das Ende des Schuldenmachens folge den Grundsätzen "mehr privat und weniger Staat",
"mehr Leistung und weniger Mißbrauch", "mehr Freiheit und weniger Reglementierung". Vom
Chef der Grünen, Alexander Van der Bellen, kam harte Kritik an den genannten Zahlen sowie zu der Feststellung,
daß das Budget ausgabenseitig saniert werde. Ex-Finanzminister Rudolf Edlinger (SPÖ) sprach von einem
"Paket der Grausamkeiten" und einer Täuschung des Wählers. Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer
(FP) bezeichnete das Rekord-Defizit, das die neue Regierung als Erbe der SPÖ übernommen habe, als zutiefst
unsoziale Hypothek für die Jugend. Für Rückzahlungen und Zinsen müßten täglich 680
Millionen Schilling (49,4 Millionen Euro) aufgewendet werden. Dem Vorwurf des Sozialabbaus hält sie entgegen,
daß das untere Einkommensdrittel nachhaltig um 5,5 Milliarden Schilling entlastet würde und 75 Prozent
der Bevölkerung von den Belastungen der Sanierungsmaßnahmen nicht betroffen seien.
Arbeitslosigkeit hat sich seit September 1999 um 14,5 Prozent verringert
Österreich zählt EU-weit zu den Ländern mit der geringsten Arbeitslosenrate. Im Vergleich
zum September vorigen Jahres ist die Arbeitslosigkeit um 14,5 Prozent zurückgegangen, während die Zahl
der offenen Stellen um 4,1 Prozent angestiegen ist. Eine positive Entwicklung ist vor allem bei den über 50jährigen
Arbeitssuchenden mit einer Senkung um 21,6 Prozent im Vergeich zum Vorjahr festzustellen. Die Arbeitsloigkeit im
September 2000 wird mit 4,6 Prozent angegeben. Auf der um Saisoneffekte bereinigten Berechnungsbasis nach EU-Kriterien
liegt sie mit 3,2 Prozent gleich niedrig wie in den Niederlanden. Nur Luxemburg liegt mit 2,2 Prozent noch besser,
während Spanien mit 14,5 Prozent die höchste Arbeitslosenquote hat. Der EU-Durchschnitt beträgt
8,3 Prozent.
Forschung und Entwicklung sind mit 22 Milliarden Schilling budgetiert
Im Budgetentwurf für das kommende Jahr ist für Forschung und Entwicklung (F & E) eine
Steigerung um ein Drittel auf 22 Milliarden Schilling ((1.6 Milliarden Euro) vorgesehen. Für das Jahr 2005
werden als Zwischenziel 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts anvisiert. Derzeit sind es 1,82 Prozent. Für
das "Offensivprogramm F & E", das für drei Jahre mit zehn Milliarden Schilling angelegt ist,
sind fünf Milliarden Schilling vorgesehen. Der Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung (FWF)
erhält 570 Millionen Schilling (41,4 Millionen Euro), das bedeutet eine Steigerung von 40 Prozent. Leicht
angehoben wird der Betrag für den Forschungsförderungsfonds der gewerblichen Wirtschaft (FFF) auf 510
Millionen Schilling ( 37 Millionen Euro). Auch für den Innovations- und Technologiefonds (ITF) ist eine Erhöhung
vorgesehen.
Das Budget für das Österreichische Bundesheer wird erhöht
Das bisherige Budget des Österreichischen Bundesheeres von 22,4 Milliarden Schilling (1,63 Milliarden
Euro) wird auf 23 Milliarden Schilling (1,67 Milliarden Euro) erhöht. Darüberhinaus bekommt das Bundesheer
für seinen Assistenzeinsatz an der EU-Außengrenze im Osten, der bisher nicht abgegolten wurde, zusätzliche
500 Millionen Schilling (36,34 Milllonen Euro). Verteidigungsminister Herbert Scheibner erhielt vom Finanzminister
Karl-Heinz Grasser die Zusage, daß das Bundesheer Einnahmen über 600 Millionen Schilling (43.6 Millionen
Euro), die zum Beispiel aus Kasernenverkäufen erzielt werden, behalten soll und die Kosten für eine Teilnahme
Österreichs an einem Eurokorp refundiert bekommt.
Kunstbudget für 2001/2002 mit drei Milliarden pro Jahr festgesetzt
Im Ministerrat wurden für die beiden nächsten Jahre die Kunstbudgets mit jährlich drei
Milliarden Schilling ((218 Millionen Euro) festgesetzt. Davon bekommen die Bundestheater jeweils 1.886 Milliarden
Schilling (137 Millionen Euro). Für die Bundesbeteiligung an dem Projekt "Kulturhauptstadt Graz 2000"
und für den Umbau des Großen Festspielhauses in Salzburg werden Sonderfinanzierungen bereitgestellt.
Kunststaatssekretär Franz Morak ist mit diesem Resultat zufrieden, da durch dieses Doppelbudget größere
Planungssicherheit geschaffen wurde und Subventionszusagen gegeben werden können. Er will für die Zukunft
ein mehrjähriges Fördermodell ausarbeiten.
FP-Sozialsprecher Herbert Haupt wird neuer Sozialminister
Die bisherige Sozialministerin Elisabeth Sickl (FP) verläßt die Regierung und wird durch
den Sozialsprecher der Freiheitlichen, Herbert Haupt, ersetzt. Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer (FP) begründet
diesen Wechsel mit Auffassungsunterschieden sowie Abstimmungs- und Kommunikationsproblemen in der Regierungsarbeit,
die in allen Bereichen optimiert werden soll. Elisabeth Sickl hatte von Anfang keinen leichten Stand und wurde
immer wieder heftig kritisiert. Ihr Nachfolger Herbert Haupt ist seit dem Jahre 1986 im Nationalrat. Er wird als
Experte im Gesundheits- und Sozialbereich sehr geschätzt. Zur Sozialpolitik erklärte er, daß die
Budgetkonsolidierung insbesondere durch die Pensionsreform so weit gediehen sei, daß es in nächster
Zeit keine Vorhaben für Belastungen gebe. Als sein erstes Ziel gibt er an, in den Verhandlungen zur sozialen
Treffsicherheit unbillige Härten zurückzuverhandeln. Im Zivilberuf ist der 53jährige Kärntner
Tierarzt, seine Frau ist Mittelschulprofessorin.
Fristverlängerung für Naturschutzbescheid zum Semmering-Basistunnel
Die Niederösterreichische Landesregierung beantragte für den neuen Naturschutzbescheid zum
Bau des Semmering-Basistunnels, der gemäß eines Urteils des Verwaltungsgerichtshofes bis zum 2. November
ausgestellt werden sollte, eine 18monatige Fristverlängerung. Dieser Antrag wurde durch den für den Naturschutz
verantwortlichen Landeshauptmann-Stellvertreter Karl Schlögl (SP) eingebracht, der betont, daß dies
keine politische Vorgangsweise sei, sondern ein juristisch und sachlich gerechtfertigter und notwendiger Schritt.
Unter Berücksichtigung des Natura-2000-Gebietes im Bereich des Semmerings und der Novellierung des NÖ
Naturschutzgesetzes seien noch umfangreiche Rechtsfragen zu klären. Neun Gutachten der HL-AG (Hochleistungsstrecken
AG) müssen noch geprüft werden. Für ihn zählten ausschließlcih die Interessen der Natur.
Landeshauptmann Erwin Pröll (VP) bezeichnet diesen Antrag als logische und konsequente Vorgangsweise. Er ist
überzeugt, daß diese geplante Strecke in wenigen Jahren eine Nebenbahn sein wird und befürwortet
- in Übereinstimmung mit dem ungarischen Verkehrsministerium - für den mitteleuropäischen Bahnausbau
eine Verbindung von Wien über das Burgenland nach Sopron und an die Adria. Graz und Klagenfurt könnten
durch Stichbahnen an die internationale Strecke angebunden werden. Damit wäre auch die steirische Mur-Mürz-Furche
verkehrsmäßig erschlossen.
Studiengebühren durch Industrie oder Kredite zu Sonderkonditionen
Die ab dem Wintersemester 2001/2002 zu bezahlenden Studiengebühren sollen nur von jenen eingehoben
werden, die dazu in der Lage sind. Obwohl Erweiterungen der Studienbeihilfen und Stipendien angekündigt wurden,
sind viele Studierende verunsichert. Die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich und Wien (RLB) hat nun eine
Finanzierungsaktion mit günstigen Kreditkonditionen angekündigt. Als Obergrenze werden 60.000 Schilling
(4.360 Euro) genannt, um ein wesentliches Überschreiten der normalen Studiendauer nicht zu begünstigen.
Die Finanzierungskosten sollen von der derzeitigen Normalkondition von 7 Prozent auf 3,5 herabgesetzt werden. Voraussetzung
ist. daß die Kreditnehmer in Wien studieren und leben, eine positive Bonitätsprüfung erhalten und
ein Studentenkonto bei der RLB /NÖ/ Wien führen oder eröffnen. Mit bis zu 20.000 Schilling (1.453
Euro) Rückerstattung können jene rechnen, die nach dem Studium als Mitarbeiter in der RLB eintreten.
Auch Industriekonzerne könnten sich die Finanzierung von Studiengebühren vorstellen. Der Generalsekretär
der Industriellenvereingung, Lorenz Fritz, greift die Anregung des VA-Tech-Vorstands Wiesinger auf und will von
100 Unternehmen je 200.000 Schilling (14.535 Euro) einsammeln, um die Studiengebühren, vor allem für
Studenten an den technischen Universitäten, zu übernehmen.
Kranhersteller Palfinger ist Gewinner des Großen Börsenpreises 2000
Die Wiener Börse, die Österreichische Vereinigung für Finanzanalyse und das Wirtschaftsmagazin
"Gewinn" vergeben alljährlich den Großen Börsepreis 2000. Der Kranhersteller Palfinger,
der erst im Sommer 1999 an die Börse ging, wurde Sieger vor der VA Stahl und der OMV. Mit dem Journalistenpreis
wurden die Austria Tabak, Böhler Uddeholm und RHI ausgezeichnet. Den ersten Preis für den besten Internetauftritt,
der heuer zum ersten Mal verliehen wurde, erhielt OMV, den zweiten der Verbund und den dritten Wolford. Anläßlich
der Preisverleihung kündigte Finanzminister Karl-Heinz Grasser eine Kapitalmarktoffensive der Bundesregierung
an, um das Wachstum von Unternehmen zu fördern.
Wiener AC/AT erhielt bei der WEFTEC in Kalifornien einen Großauftrag
Bei der Präsentation der "City of Vienna" in Florida ist den Wiener MA-30-Lieferanten
ein internationaler Durchbruch gelungen. Die Wiener Firma AC/AT konnte bei der Umweltmesse WEFTEC in Kalifornien
einen Großauftrag mit der OUDOUR Management Inc., Chicago, abschließen. Das geschätzte Marktvolumen
beläuft sich auf 100 Millionen Schilling (7,27 Millionen Euro). AC/AT wird Technologien zur Geruchsbekämpfung
in die Schweiz, nach Italien, in den skandinavischen Raum und in die Reformländern liefern. Erfolgreich waren
auch Cable-Runner, die Kanalsanierer Angerlehner und Cosmic sowie die Hightech-Kläranlagenrechen von Mahr.
Die Wiener Symphoniker feierten ihren hundertsten Geburtstag
Am 20. Oktober 1900 lud der "Wiener Concert-Verein" zu seinem "1. Symphonie-Concert"
in den Wiener Musikverein. Der Name hat sich verändert, aus dem "Concert-Verein" wurden die Wiener
Symphoniker, die nun zum hundertjährigen Jubiläum am selben Ort das selbe Programm boten wie damals.
Unter der Leitung des Chef-Dirigenten Wladimir Fedosejew stellten sie zu Beginn in Carl Maria von Webers Ouvertüre
zu Euryanthe beeindruckend ihr musikalisch und technisch perfektes Können unter Beweis. Mozarts Jupiter-Symphonie,
exakt in den Details, schwungvoll und duftig, wird zu einem nicht alltäglichen Ereignis. Als Kontrast folgt
Wagners Faust-Ouvertüre mit ihrer bis ins äußerste Fortissimo gesteigerten Dramatik. Faszinierend
die Bläser und Streicher, die auch in Schuberts C-Dur-Symphonie ihr hohes Niveau beweisen. Mit diesem großen
Jubiläumskonzert wird bestätigt, was Bundespräsident Thomas Klestil in seiner Eröffnungsansprache
lobend erwähnte: "Die Wiener Symphoniker sind ein unverzichtbares Kulturgut und verdienen daher öffentliche
Anerkennung und öffentliche Unterstützung." Unter den Gästen befanden sich auch die Botschafter
Japans, Frankreichs, Rußlands und der USA, die ebenfalls in den begeisterten Applaus einstimmten.
GymRadio 94.5 geht in Hollabrunn in Niederösterreich auf Sendung
Als erstes eigenständiges Schul- und Jugendradio im deutschsprachigen Raum hat das freie multikulturelle
Jugendradio "GymRadio 94,5" in Hollabrunn im niederösterreichischen Weinviertel seinen Betrieb aufgenommen.
Standort ist das BG/BRG Hollabrunnn (Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium) auf der Frequenz 94.5 und im Web.
Die UKW-Frequenz hat eine Sendestärke von 200 Watt, ein Füllsender soll demnächst auch den Bereich
Retz - Pulkau- Hadres voll abdecken. Im ersten Betriebsjahr hat "GymRadio 94.5" eine auf ein Jahr befristete
Lizenz für ein Ausbildungsradio erhalten. Nach Koordination dieser Frequenz mit dem Ausland wird die Lizenz
auf zehn Jahre verlängert. Rechtsträger ist das Medien- und Kommunikationszentrum Nördliches Niederösterreich,
ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Hollabrunn. Gesendet wird teilweise trilingual in deutscher, englischer
und tschechischer Sprache.
Wien präsentiert sich als "Europa-Hauptstadt der Bildung
Wien liegt an der Europaspitze mit 52,2 Prozent-Anteil von Bürgern mit höherem Bildungsgrad
in der EU. An zweiter Stelle liegt München mit 47,9 Prozent, gefolgt von Athen, Stockholm und Rom. Jeder zweite
Wiener bzw. Wienerin hat eine berufsbildende mittlere oder höhere Schule abgeschlossen. Die "Alma Mater
Rudolphina" ist die älteste bestehende Universität im deutschen Sprachraum. An der Technischen Universität
mit der neuen Studienrichtung Informatik-Lehramt und Informatik-Management, an der Universität für Bodenkultur,
der Wirtschafts-Uni, der Veterinärmedizin. der Akademie der bildenden Künste, der Universitäten
für Angewandte Kunst, für Musik und für Darstellende Kunst studieren mehr als 128.000 ordentliche
Hörer und Hörerinnen. Am TGM gibt es seit Herbst 2000 ein Fachhochschulstudium für elektronische
Informationsdienste. Inner- und außeruniversitäre Forschung wird in rund 800 Instituten betrieben. Diese
vielfältigen Bildungsangebote, zu denen noch die in der ganzen Stadt dichtverteilten Volkshochschulen kommen,
tragen dazu bei, daß Wien als Stadt der Rekorde bezeichnet werden kann.
Und nun der Sport - Ihnen gewidmet von ASN, AustrianSportsNet:
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Fußball
Rapid verpatzt EC-Generalprobe: 0:2-Niederlage beim GAK
Freitag, 20. Oktober
Rapid verpatzte in Graz die Generalprobe für das UEFA-Cupspiel am Dienstag in Osijek, verlor beim GAK
nach einer schwachen Leistung mit 0:2. 9.600 Zuschauer sahen bereits nach sieben Minuten das entscheidende Tor,
Ronald Brunmayr verwertete den Querpaß von Ceh. Danach blieben die Hausherren die stärkere Mannschaft,
Rapid kam erwähnenswerten Torchancen.
Nach dem Wechsel waren die Hütteldorfer zwar stärker, die Partie blieb aber auf mäßigem Niveau.
Der zur Halbzeit ins Spiel gekommene Zeljko Radovic kam zur besten Einschußmöglichkeit, beförderte
den Ball aber aus kurzer Distanz über das Tor. In der Endphase hatten die Grazer noch einige Konterchancen,
vier Minuten vor Schluß sorgte abermals Brunmayr für die endgültige Entscheidung. Rapid-Trainer
Dokupil zeigte sich nach dem Spiel enttäuscht: "Wir sind zu wenig aggressiv in die Zweikämpfe gegangen,
was letztlich ausschlaggebend war."
Das bestätigte auch GAK-Motor Didi Ramusch: "Wir haben gut gekämpft, Rapid keinen Zentimeter gelassen.
Nun können wir zuversichtlich auf das Spiel gegen Espanyol Barcelona blicken."
Die Austria, die zwei Spiele weniger als Rapid ausgetragen hat, kann damit am Samstag daheim gegen den FC Tirol
den Stadtrivalen aus Hütteldorf an der Tabellenspitze ablösen.
15. Runde der max.Bundesliga: Admira schlägt Salzburg 2:0
Samstag, 21. Oktober
Für Sturm Graz ist der Meistertitel in weite Ferne gerückt. Die Grazer Champions League-Kicker verloren
im Innviertel gegen den SV Ried mit 1:2 und fielen damit auf den siebenten Rang zurück. Eine Überraschung
gab es in der Südstadt. Admira Wacker Mödling gewann vor eigenem Publikum gegen Salzburg mit 2:0, Bregenz
und der LASK trennen sich mit 2:2.
Sturm Graz wollte nach den erfolgreichen Europacup-Auftritten auch in der heimischen Meisterschaft zu alter Stärke
zurückfinden. Anfangs schien ihnen das auch aufzugehen, als der Ungar Szabics die Grazer bereits nach nur
fünf Minuten in Führung brachte. Bis kurz vor der Pause kontrollierten die Grazer die Partie, doch Akagündüz
glich noch vor der Pause aus (38.). In der zweiten Halbzeit hatte die Osim-Truppe, die ohne Vastic in Ried antrat,
nicht mehr viel entgegenzusetzen. In der 82. Minute gelang Akagündüz sein zweiter Treffer nach einem
Konter und fixierte damit den sechsten Saisonsieg für Ried.
Sensation in der Südstadt
In der Südstadt wurden gerade einmal 1500 Zuschauer Zeuge des zweiten Saisonerfolges von Admira Wacker-Mödling.
Hans Krankl stellte seine Mannschaft gegen seine Ex-Spieler aus Salzburg ideal ein und bereits nach sechs Minuten
trug die Taktik des ehemaligen Salzburg-Trainer Früchte. Stöger ferselte zu Promberger der von außerhalb
des Strafraums abzog und genau ins Kreuzeck traf. Die Führung löste die Verkrampfung im Spiel der Admiraner,
die plötzlich auch zu einer spielerischen Linie fanden. In der 66. Minute landete der Ball zum zweiten Mal
hinter Keeper Safar, nachdem Fellner eine Kerze produzierte, die aber dennoch hinter Safar landete. Damit halten
die Niederrösterreicher weiterhin Kontakt zu den Nichtabstiegsrängen, die rote Laterne können sie
aber trotz dieses Sieges nicht abgeben. "Wir waren heute aggresiver und härter, haben die Zweikämpfe
gewonnen, haben wir ein schönes und ein kurioses Tor geschossen", erklärt der Goldeador.a.D. die
Gründe für den überraschenden Sieg.
Im dritten Spiel des Tages zwischen den beiden Abstiegskandidaten Bregenz und dem LASK gab es keinen Sieger. Bregenz
ging zweimal in Führung, die jungen Linzer konnten aber ebensooft ausgleichen. Bregenz bleibt damit weiterhin
zu Hause ungeschlagen und halten weiterhin einen Vier-Punkte-Abstand zu den Linzern. Mit dem Unentschieden in Bregenz
konnten die Linzer erstmals in der "Fremde" punkten. Morgen geht die 15. Runde mit der Spitzenpartie
zwischen der Wiener Austria und dem FC Tirol (16.30 Uhr) zu Ende
Samstags-Spiele max.Bundesliga
A.W.Mödling - Salzburg 2:0
Bregenz - LASK 2:2
Ried - Sturm 2:1
Samstags-Spiele Erste Division
Braunau - Kärnten 1:2 (1:1)
Mattersburg - Vienna 0:0
Tennis
Schett gibt auf : Davenport dadurch im Semifinale
Samstag, 21. Oktober
Barbara Schett ist beim Tennis-Turnier in Linz ausgeschieden. Die Innsbruckerin hatte gegen die topgesetzte
US-Amerikanerin Lindsay Davenport abermals nicht den Funken einer Chance, war aber auch durch eine Fußverletzung,
die sie schlußendlich in die Knie zwang, gehandicapt. Die Tirolerin mußte beim Stand von 2:6, 1:4 wegen
einer Sehnenentzündung in der kleinen Zehe w.o. geben.
Lindsay, die Schett auch schon vergangene Woche in Zürich abfertigen konnte, bestreitet nun ihr Semifinale
gegen Kveta Hrdlickova, die Nathalie Tauziat (FRA), Nummer vier des Turniers, sensationell mit 6:3 und 6:4 abservierte.
"Gewinnen", gestand eine enttäuschte Schett später, "wäre gegen Davenport auch heute
sehr schwer geworden, aber ich hätte sie zumindest mehr ärgern können als zuletzt in Zürich.
Mitte des ersten Satzes habe ich mir eine Spritze geben lassen, aber es hat kaum geholfen. Im zweiten dann habe
ich kaum noch einen Schritt machen können vor Schmerzen!" Sie werde nun zwei, drei Tage pausieren, sich
dann wahrscheinlich wie geplant zum Turnier nach Moskau verfügen.
Tischennis
SVS weiter auf Erfolgsspur: Superliga-Sieg für Niederösterreich
Sonntag, 22. Oktober
Einen Sieg und zwei Niederlagen gab es heute, Sonntag, für Österreichs Vertreter in der Herren-Superliga.
Nach dem klaren 6:0-Sieg über Bratislava am Samstag hatte der SVS Niederösterreich heute gegen Malacky
mehr Mühe als erwartet. Mit 6:4 hatte der rotweißrote Vorzeigeverein, für den Stars wie Werner
Schlager an der Platte stehen, das bessere Ende für sich. Für die Punkte für den Vorjahresfinalisten
sorgten Schlager, Lengerov (2), Quianli (2) sowie das Doppel Lengerov/Quianli.
Ein Erfolgserlebnis gab es heute auch für Kuchl, das das erste Spiel noch ohne Punktegewinn verloren hatte.
Gegen Cegled holte man einen 6:3-Erfolg. Lediglich Linz-Altstadt mußte heute eine Niederlage hinnehmen. Die
Oberösterreicher verloren gegen Kecskemet 2:6.
Basketball
Eklat in Klosterneuburg: Welserinnen protestieren
Samstag, 12. Oktober
Zu einem Eklat kam es im Damen-Bundesliga-Spiel zwischen Klosterneuburg und Wels. Die Klosterneuburgerinnen
gingen mit einem Rückstand von 44:46 in die Pause, konnten das Match nach dem Seitenwechsel aber umdrehen
und das Match 87:83 für sich entscheiden. Der Grund dafür sei, so meinten zumindest die Gäste, aber
weniger die starke Leistung von Klosterneuburg, denn vielmehr die katastrophale Leistung der Schiedsrichter, gewesen.
Wels will deshalb Protest gegen das Ergebnis einlegen und überlegt angeblich, aus der Bundesliga zurückzutreten.
Nicht zum ersten Mal allerdings...
Handball
Vorarlberg war keine Reise wert: Margareten verliert in 6. HLA-Runde
Samstag, 21. Oktober
Im Schlagerspiel der sechsten Runde in der Handball-Liga Austria besiegte Jet2Web Bregenz den HC Telekom Margareten
mit 30:27 (13:14).
Die Wiener, die zuversichtlich und "beschwingt" ins Ländle gereist waren, begannen gegen die Vorarlberger
stark, spielten taktisch klug und warteten geduldig auf ihre Chancen, die sie in erster Linie durch schnelle Konter
oder Strafstöße verwerteten. Bregenz hingegen gefiel vor allem durch eine mannschaftlich geschlossene
Leistung. Die Folge war ein spannendes Match, in dem die Gäste mit einem Tor Vorsprung in die Pause gehen
konnten.
Wenige Minuten nach Seitenwechsel aber gelang Bregenz der Ausgleichs-, und kurz darauf der Führungstreffer
zum 17:16. Was danach folgte, wirkt fast schon symptomatisch für das Spiel Telekom: In einer zehnminütigen
Schwächephase bot man dem offensiv und defensiv stark agierenden Kontrahenten kaum Gegenwehr, während
Bregenz den Einbruch zu nutzen wußte und auf 23:17 davonzog. In den Schlußminuten schickte Jet2Web
die junge Garde aufs Parkett, und Telekom konnte auf 27:30 herankommen.
Bei den Wienern machte sich aber vor allem das Fehlen des an Grippe erkrankten Flügelflitzers Martin Korbel,
gegen West Wien noch vierfacher Torschütze, sowie des verletzten Philipp Wagner an allen Ecken und Enden bemerkbar,
es fehlte sowohl die Spritzigkeit Korbels in der Offensive als auch die Qualität Wagners in der Defensive.
Lediglich Michi Gangel bot eine überzeugende Leistung, war mit zehn Treffern einmal mehr erfolgreichster Werfer
für die Wiener.
Die herausragenden Spieler auf Seiten der Gastgeber waren Tormann Krevatin, der 13 Würfe parierte, und Darko
Galic, der sich als Vollstrecker und Assistgeber in Szene setzen konnte.
Volleyball
Erfolge für Österreichs Vertreter: Tiroler Herren und Damen gewannen
Sonntag, 22. Oktober
Österreichs Vereine, die derzeit auf internationaler Ebene aktiv sind, durften sich am Samstag allesamt
über Siege freuen: Im CEV-Cup schlug Hagebau Tirol Düren nach dem knappen 3:2 im Hinspiel im Rückspiel
mit 3:1 und qualifizierte sich damit souverän für die zweite Runde. Dort treffen die Tiroler auf den
belgischen Champions League-Final Four-Starter des Vorjahres, Noliko Maaseik, sowie Tarragona, Paphos und Apeldorn.
Auch Vizemeister UNIQA Salzburg hatte mit Bartreng im Top Team-Cup keine Mühe und gewann klar mit 3:0. Am
Sonntag müssen die Mozartstädter zum Rückspiel antreten.
Die Damen von Wasserkraft Innsbruck stehen hingegen bereits in der nächsten Runde des Top Team-Cups. Nach
dem 3:0 vom Hinspiel und dem 3:2 am Samstag gegen Mamer treffen sie im Zweitrundenturnier auf die Vereine Örebro,
Odense und Ranaan.
Eishockey
Innsbruck sprengt Kärntner Duo
Sonntag, 22. Oktober
Während die zwei rotweißroten Top-Klubs am Sonntag noch bereits bedeutungslose Spiele im Continental-Cup
absolvieren mußten, jagten die Cracks der acht anderen Vereine der UNIQA-Liga dem Puck in der heimischen
Meisterschaft hinterher.
Ein überaus spannendes Match lieferten sich Zell am See und Innsbruck. Das Spiel mußte im Elfmeterschießen
entschieden werden, schließlich siegten die Gäste aus der Tiroler Landeshauptstadt mit 6:5. Durch diesen
Triumph schossen sich die Innsbrucker auch an die zweite Stelle in der Tabelle, sie liegen nun zwei Punkte hinter
VSV und zwei vor dem KAC. Einen Auswärtserfolg konnte auch Graz verbuchen: Die Steirer gewannen bei DEK Klagenfurt
4:3. Die beiden anderen Spiele endeten mit Heimsiegen: Lustenau besiegte Linz mit 8:4, Kapfenberg Zeltweg mit 7:3.
UNIQA-Liga, Ergebnisse vom Sonntag:
Zell/See - Innsbruck 5:6 n.P. (1:0, 2:1, 2:4)
Lustenau - Innsbruck 8:4 (3:1, 2:2, 3:1)
Kapfenberg - Zeltweg 7:3 (2:0, 4:2, 1:1)
DEK Klagenfurt - Graz 3:4 (0:0, 2:1, 1:3)
Behindertensport
Zweites Gold für Österreich: Dubin gewinnt Gold im Kugelstoßen
Sonntag, 22. Oktober
Das österreichische Team konnte sich bei den Paralympics über das zweite Edelmetall aus Gold freuen.
Wolfgang Dubin holte in der Klasse F36 (Cerebralparetiker) die Goldmedaille im Kugelstoßen. Mit einer Weite
von 11,89 Metern stellte der Bronzemedaillengewinner von Atlanta auch neuen paralympischen Rekord auf.
Gestern durften sich die Österreicher über die erste "Goldene" für den Judoker Walter
Hanl freuen, der in der Klasse der Sehbehinderten bis 100kg gewinnen konnte, Sonntag folgte in der Leichtathletik
der zweite Paralympics-Sieg. Wolfgang Dubin, der in Atlanta noch den dritten Platz erreichen konnte, stellte im
zweiten Versuch mit einer Weite von 11,89 Metern einen neuen Rekord bei Paralympics auf. Zweiter wurde der Niederländer
Willem Noorduin, der mit 11,75 Metern knapp hinter dem Österreicher blieb. Alex Hermans aus Belgien belegte
den dritten Platz und holte damit die Bronzemedaille. Im Diskuswurf gab es für Österreich eine weitere
Medaille. Der Wiener Willi Monschein belegte mit einer Weite von 38,36 im Bewerb der Sehbehinderten Platz drei.
An die 42,19 Meter des Spaniers Alfonso Fidalgo, der Gold gewann, kam der Wiener aber nicht heran. Im Luftpistolenbewerb
konnte der Tiroler Hubert Aufschnaiter in der Klasse SH1 (sitzend) den dritten Platz belegen und damit eine weitere
Bronzmedaille einfahren.
Neben den beiden erfreulichen Ereignissen aus österreichischer Sicht, gab es wieder Aufregung im Lager der
Gewichtheber. Den beiden Gewichthebern Anton Puskow aus Bulgarien und Hamed Abdul Al-Jandal (Saudi Arabien) wurde
das anabole Steroid Nandrolon nachgewiesen. Beide wurden für vier Jahre gesperrt. Nach den jüngsten Dopingfällen
wird nun über einen Ausschluß des Gewichthebens von den Paralympics beraten. |
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