Ausgabe Nr. 192 vom 23. Oktober 2001                                                    Hier klicken für Abonnement

Verhandlungen mit Tschechien laufen
Spekulationen über eine angeblich für den 26. Oktober vorgesehene Zustimmung Österreichs zum vorläufigen Abschluss des Energiekapitels mit Tschechien entbehren jeder tatsächlichen Grundlage. Entsprechende Gerüchte werden offenbar bewusst und wider besseres Wissen in die Welt gesetzt und seitens des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft unmissverständlich zurückgewiesen.
Wie bereits mehrfach durch Bundesminister Mag. Wilhelm Molterer öffentlich festgehalten, handelt die Bundesregierung auf der Grundlage wiederholter Beschlüsse des Nationalrates wonach dem vorläufigen Abschluss des Energiekapitels mit Tschechien nicht ohne befriedigende Behandlung der offenen Fragen zugestimmt werden soll. Die Verhandlungen mit Prag sind nun in einer kritischen Phase. Der Fortschritt in der Sache bestimmt dabei den Fortschritt im Fahrplan. Ob und wann es zum vorläufigen Abschluss des Energiekapitels kommt, hängt vom Ergebnis der Verhandlungen mit Prag ab.

Schüssel lobt Leistungen des öffentlichen Dienstes
Die Leistungen des öffentlichen Dienstes standen im Mittelpunkt des Referates von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel anlässlich der Eröffnung des 14. Gewerkschaftstages der Gewerkschaft öffentlicher Dienst im Wiener Austria-Center. Der Bundeskanzler betonte die besondere Bedeutung des Themas Sicherheit für Europa und Österreich. Schüssel bekannte sich dabei zu einem "Bundesheer, das mit den Mitteln ausgestattet wird, die es benötigt, um handlungsfähig zu sein". Schüssel: "Unser Bundesheer ist unsere Versicherungspolizze. Manche kritisierten in der Vergangenheit die Kosten als zu hoch, aber im Schadensfall ist doch jeder froh, diese Versicherung zu haben. So habe ich mich immer für Hubschrauber eingesetzt, selbst als dies nicht populär war. Sicher sind wir nur dann, wenn wir mit den modernsten Mitteln gegensteuern. Das gilt auch für die Ausrüstung von Polizei und Gendarmerie. Österreich ist zwar keine Insel der Seligen, denn die gibt es nicht mehr. Aber wir sind das sicherste Land der Welt, und das wollen wir auch bleiben. Durch behutsame Lösungen gerade im Fremden- und Asylrecht werden wir unsere innere Sicherheit bewahren. Dies ist nicht zuletzt eine der Leistungen des öffentlichen Dienstes, die wir alle schätzen."
Besonders hob der Bundeskanzler auch die Leistungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitswesens hervor.

Westenthaler: Thema Sicherheit im Zentrum der kommenden Plenardebatten
Das Thema Sicherheit stehe im Zentrum der kommenden Plenardebatten, kündigte FPÖ-Klubobmann Peter Westenthaler bei seiner gemeinsam mit ÖVP-Klubobmann Andreas Khol abgehaltenen Pressekonferenz am Montag an.
Gleich am Dienstag gab es eine von der FPÖ beantragte "Aktuelle Stunde" im Parlament zum Thema "Schutz der Bevölkerung vor Terrorismus und Kriminalität". Anschließend führte man eine Debatte zum Nationalen Sicherheitsrat und zum Vertrag von Nizza, erläuterte Westenthaler. Am zweiten Tag werde man eine Strafrechtsnovelle beschließen, die nicht nur die unbegrenzte Ausweitung von Lauschangriff und Rasterfahndung beinhalte, sondern auch eine Verschärfung der Strafen für "Trittbrettfahrer", die die Angst der Bevölkerung für ihr böses Spiel nutzten. Verschärft werden solle § 275 des Strafgesetzbuchs: Dies betreffe den Tatbestand von Drohungen, die einen großen Personenkreis in Furcht und in Unruhe setzen würden. Hier habe es bisher einen Strafrahmen von bis zu drei Jahren gegeben; dieser solle auf zehn Jahre erhöht werden. § 276 betreffe die Verbreitung falscher beunruhigender Gerüchte; hier solle der Strafrahmen von sechs Monaten auf fünf Jahre erhöht werden. Dies tue man auch, um zu signalisieren, daß solche Trittbrettfahrer, die mit der Angst der Menschen ihr Spiel treiben, keine Chance haben sollten.
In der Aktuellen Stunde werde man auch über Maßnahmen zur Änderung des Asylrechts diskutieren. Den Nationalen Sicherheitsrat bezeichnete Westenthaler als den wichtigsten Konsens aller vier Parlamentsparteien seit dem 4. Februar 2000. Dieser bringe eine Straffung und eine Effizienzsteigerung in der Sicherheitspolitik und ermögliche rasches Handeln im Krisenfall.

Christoph Leitl ist neuer Präsident der Eurochambres
Der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, Christoph Leitl, ist am vergangenen Donnerstag beim 9. Eurochambres-Kongress in Bratislava zum neuen Präsidenten der Eurochambres für zwei Jahre gewählt worden. Damit nimmt erstmals ein Österreicher die höchste Position in dieser größten europäischen Wirtschaftsorganisation ein. Mit 24 zu 22 Stimmen konnte er das Rennen mit dem irischen Vizepräsidenten der Eurochambres, John Coyle, für sich entscheiden.
Eurochambres ist die größte europäische Unternehmensvertretung mit mehr als 1.300 Chambers of commerce and industry und ihren nationalen Wirtschaftskammerorganisationen in 34 Ländern mit Schwerpunkt EU sowie EU-Beitrittsländer und EFTA-Staaten. Christoph Leitl repräsentiert in dieser neuen Funktion somit 18 Millionen Unternehmen in Europa, 95 Prozent davon sind Klein- und Mittelbetriebe . Als wichtigste Schwerpunkte für seine Arbeit als Eurochambres-Präsident nannte Leitl die Stärkung der Organisation nach außen, die EU-Erweiterung und den Ausbau eines weltweiten Wirtschaftsnetzes.

EU-Kommission verbietet Lenzing-Verkauf an CVC
Die EU-Kommission hat den Verkauf der Lenzing-Aktienmehrheit der Bank Austria an die britische Investorengruppe CVC untersagt. "Durch die Fusion von Lenzing und Acordis würde auf zahlreichen Chemiefasermärkten eine beherrschende Stellung begründet oder verstärkt, was zu einer geringeren Auswahl und zu höheren Preisen für die Abnehmer und Endverbraucher führen würde", heißt es in der Urteilsbegründung von heute, Mittwoch. CVC ist bereits Besitzer von Acordis, dem europäischen Hauptrivalen von Lenzing und dessen einziger Konkurrent in den USA. Die Entscheidung habe keinerlei Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung, betonte die Lenzing AG in einer Aussendung, da aufgrund des kartellrechtlichen Vorbehaltes bewusst keine Maßnahmen in Richtung Zusammenschluss der beiden Unternehmen gesetzt wurden. Auch die Produktionsstandorte und die Mitarbeiter seien nicht betroffen. Lenzing-Vorstandssprecher Jochen Werz bedauerte das EU-Votum, verwies aber auf das zurückliegende "hervorragende Geschäftsjahr". Auch das Gesamtjahr 2001 werde aus "heutiger Sicht wieder sehr gut ausfallen, jedoch unter dem Niveau des Rekordjahres 2000 liegen".

Rekordzuwächse von über 30 Prozent bei österreichischen Exporten nach Belgien
Politisch war das Klima zwischen Österreich und Belgien in den letzten Jahren nicht ganz ungetrübt, österreichische Waren sind aber in Belgien sehr willkommen. Schon im Vorjahr lag die Steigerungsrate der österreichischen Exporte deutlich über dem Durchschnitt zu anderen EU-Ländern. Im ersten Halbjahr gab es einen Rekordzuwachs von 32,4 Prozent auf fast 9,45 Mrd Schilling (687 Mio Euro). Dieser Erfolg ist umso bemerkenswerter, als das belgische Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal 2001 um 0,5 Prozent zurückgegangen ist und auch für das dritte Quartal kein Wachstum erwartet wird.
Besonders erfolgreich, so der österreichische Handelsdelegierte in Brüssel, Gustav Gressel, waren die heimischen Exporte in den Bereichen Maschinen und Verkehrsmittel: "Belgien ist einer der weltweit größten Automobilerzeuger. Hier verzeichnete unsere leistungsfähige Zulieferindustrie die größten Erfolge." Darüber hinaus haben namhafte österreichische Exportunternehmen wie etwa Rosenbauer und Palfinger in ihren Bereichen die Marktführerschaft in Belgien erzielt oder DOKA, die im Bereich Schalungen zu einem der führenden Unternehmen in Belgien zählt.

Bund mietet Altes Landhaus und Regierungsgebäude in Wien
Das Bundesministerium für Äußeres wird voraussichtlich 2005 in die im Besitz des Landes Niederösterreich stehenden Wiener Häuser Herrengasse 11 und 13 einziehen, in jene Häuser, die bis 1997 Sitz der NÖ Landesregierung waren. Bundesministerin Dr. Benita Ferrero-Waldner und Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll unterzeichneten heute im Marmorsaal des Hauses Herrengasse 11 einen Vertrag, der die Nutzung durch das Außenamt, die Miete und die Nutzungsmodalitäten festlegt.

Wiener Weihnachtsbaum aus Südtirol
Aus Südtirol kommt heuer der Weihnachtsbaum für den Wiener Rathausplatz. Die 27 Meter hohe und rund 100 Jahre alte Fichte stammt aus dem Gemeindegebiet von Pfalzen im Pustertal. Der Baum wird am Mittwoch, 31. Oktober in Wien ankommen, die feierliche Illuminierung findet gleichzeitig mit der Eröffnung des Christkindlmarktes am Samstag, 17. November statt. Am 31. Oktober wird der Baum , mit einem Spezialtransporter kommend, um ca. 4 Uhr morgens Wien erreichen. Er wird von der Wiener Polizei am Übergabeplatz für LKW-Schwertransporte bei der Verschneidung der A 21 mit der A2 übernommen und bis zur Votivkirche weitergeleitet, wo er gegen 5 Uhr ankommen wird. Der Weitertransport zum Rathaus beginnt 9.50 Uhr, für 10 Uhr ist die Ankunft auf dem Rathausplatz vorgesehen. Danach beginnt die Aufstellung, Adaptierung und Ausschmückung des Baumes.
Die feierliche Illuminierung des Baumes am Samstag, 17. November, findet um 17.30 Uhr im Rahmen eines Festaktes auf dem Rathausplatz statt, bei dem auch der Christkindlmarkt eröffnet wird. Die Ansprachen der Landeshauptleute von Südtirol und Wien, Dr. Luis Durnwalder und Dr. Michael Häupl, werden musikalisch von der Musikkapelle Pfalzen und der Gardemusik Wien begleitet.

"Römische Vergangenheit - pannonische Zukunft: Carnuntum-Petronell"
Carnuntum, die alte Römerstadt am Donaulimes zwischen Wien und Pressburg, ist Österreichs größte archäologische Landschaft und zählt zu den bedeutsamsten Funden römischer Kultur in Europa. Am Schnittpunkt der Donauuferstrasse und der von der Ostsee ans Mittelmeer führenden Bernsteinstrasse gelegen, war Carnuntum die Hauptstadt der römischen Provinz Oberpannonien, Sitz des Stadthalters, zentraler Truppenstandort und .Heeresniederlassung. Zwischen 40.000 und 70.000 Bewohner - so die Schätzungen - lebten während der Blütezeit von Carnuntum in der Stadt. Sie wies unter anderem zwei große Amphitheater und ein großes Forum auf, in dem auch Gladiatorenkämpfe abgehalten worden sind.

Urania-Puppenbühne spielt nach Sanierung wieder
"Mit der Generalinstandsetzung der Urania wird nicht nur ein Stück Historisches Wien in seiner ursprünglichen Pracht wiederhergestellt, sondern auch ein zeitgemäßer Ort der Begegnung für Wissen, Kultur und Unterhaltung geschaffen", betonten Vizebürgermeisterin Grete Laska, Wohnbaustadtrat Werner Faymann und der Vorsitzende des Verbandes Wiener Volksbildung, GR Michael Ludwig bei einer gemeinsamen Präsentation des Bauvorhabens. Die im Juli 2000 unter der Federführung der MA 23 begonnene Generalinstandsetzung der Wiener Urania geht in die zweite Halbzeit. Das Gebäude, welches den Namen der griechischen Muse der Astronomie trägt, wurde in den Jahren 1909 bis 1911 nach Plänen des Architekten Max Fabiani errichtet und ist seit Jahrzehnten als Sternwarte, Volkshochschule, Kino und als Standort der Urania- Puppenbühne, somit als Heimat von Kasperl und Pezi in ganz Wien bekannt. Diese ist auch die erste Institution die nach der baubedingter Pause wieder ihren Betrieb aufnehmen kann. Die ersten zwei Vorstellungen finden am Nationalfeiertag, dem 26. Oktober 2001 statt.

Das "Eiserne Tor" - eine Oase im der Altstadt
Die Grazerinnen und Grazer erfreuen sich ja schon seit Wochen an der "wunderbaren Oase im Herzen der Altstadt", nun wurde das "runderneuerte" Eiserne Tor von Bürgermeister Alfred Stingl und Stadtrat Walter Ferk auch offiziell seiner Bestimmung übergeben. Mit einem Aufwand von rund 4,7 Millionen Schilling hat das Eiserne Tor als einer der beliebtesten Treffpunkte in der Grazer Innenstadt in den letzten Monaten ein neues "Gesicht" erhalten: Der Brunnen und der 550 Quadratmeter große umliegende Platz sind umfassend saniert und umgestaltet worden. Nach Plänen der Architektin DI Elisabeth Anderl wurden in Zusammenarbeit mit der Stadtplanung, dem Straßenamt und den Wirtschaftsbetrieben der Platz, das Brunnenbecken, die Brunnenwanne, der Springbrunnen und die Stufen des Denkmals neu gestaltet bzw. saniert.

Rosen, Jubel und Liebesbriefe in China
Die Konzerte der Wiener Sängerknaben wurden gestürmt. Mädchen verteilten Rosen und Liebesbriefe. Auch auf den Straßen stießen die Knaben des Mozartchors auf Begeisterung - die Menschen aus dem "Land der Mitte" wollten sich ein Foto mit dem berühmtesten Knabenchor der Welt nicht entgehen lassen. Von Ende September bis Mitte Oktober des heurigen Jahres tourte der Mozartchor der Wiener Sängerknaben quer durch China. Mit rund 2.000 Besuchern pro Konzert fand der Chor sowohl bei den Gästen - insbesondere bei den chinesischen Kindern - als auch bei den Medien großen Anklang. Sichtlich begeistert war auch Tung Chee-hwa, Generalgouverneur in Hong Kong, beim Konzertbesuch in seiner Regent-Stadt. Das große Interesse der Knaben an der chinesischen Kultur zeigte der Auftritt in Peking bei der Vorführung des chinesischen Volksliedes "Muo li hua" ("Jasminblüte"). Der chinesische Kinderchor "CCTV Milky Way Children's Art Troupe" reagierte darauf mit der Darbietung des weltweit bekannten "Donauwalzer".

Und nun der Sport - Ihnen gewidmet von ASN, AustrianSportsNet:

Fußball
Edlinger neuer Rapid-Boss - "Wir holen den Titel wieder heim"
Montag, 22. Oktober 2001 ASN / GÜN / SIR / EPS
Rudolf Edlinger, sozialdemokratischer Ex-Finanzminister, wurde am Montag bei der ordentlichen Haupt-Versammlung 2001 in der Wiener Stadthalle mit klarer Mehrheit zum obersten Grün-Weißen bestellt, nach dem Abtritt von Günter Kaltenbrunner 1999 der erste echte Präsident für die Hütteldorfer, bei denen der Wechsel an der Spitze auch sportliche Aufbruchsstimmung signalisieren soll. Das Wahlvolk jedenfalls zeigte sich zufrieden mit den vorgeschlagenen Kandidaten, die allesamt recht eindeutig in ihre Positionen gewählt wurden.
"Ich werde alles tun, um euch nicht zu enttäuschen", versicherte der joviale Edlinger den anwesenden Rapidlern, in deren Ohren das Versprechen, "in den nächsten drei Jahren den Meisterteller wieder heim zu holen", wie süße Musik geklungen haben muß. Dabei will der designierte Präsident auf eine breite Sponsorenbasis setzen, nicht von einem Gönner abhängig sein. "Man kann auch mit Millionen am Erfolg vorbeispielen", so Edlinger in Anspielung auf die Wiener Austria, wenngleich es aber "ohne Geld ka Musi gäbe".
Edlinger war Finanzminister zur Zeit der EU-Präsidentschaft Österreichs, als wichtige Weichenstellungen für die Euro-Einführungen vorgenommen werden mussten. Der neue Rapid-Präsident kommt auf dem internationalen Parkett nicht ins Schlittern, hat hervorragenden Beziehungen in ganz Europa. Mehr als zehn Jahre in der Wiener Stadtregierung machen ihn zum perfekten Gesprächspartner mit der Gemeinde, die Flächenwidmung des Hanappi-Stadions sollte ihm nicht schwer fallen, unter seiner Regentschaft soll die Südtribüne ausgebaut werden, über das Stadion soll künftig weit mehr Geld lukriert werden.
Was der Präsident nicht kann ist zaubern. Schon gar nicht Sponsoren aus Hut oder Ärmel. Eines machte Edlinger nämlich schon Minuten nach Amtsübergabe klar, nämlich daß er keine Andeutungen oder Kommentare über etwaige Sponsorverhandlungen abgeben wird, bis diese nicht unter Dach und Fach sind. Und bis dato hat noch keiner unterschrieben. Die Verhandlungen mit Sponsoren, Investoren und Gönnern laufen aber auch hinter vorgehaltener Hand unvermindert weiter. So auch mit Ufa und alternativen Vermarktungsagenturen. Bei der Entscheidung, langfristig die Vermarktungsrechte abzugeben, will man in Hütteldorf aber nichts überstürzen. Schließlich läuft der unangenehme TV-Rechte-Vertrag mit der ISPR noch bis 2007, bis die wertvollsten Rechte frei werden, kann sich die Fernsehlandschaft noch gehörig verändern, bei Rapid wägt man daher momentan alle möglichen Szenarien ab, um im Falle des Falles nicht unter die Räder zu kommen.
Vor 32 Jahren, 1969, war Edlinger schon als Mandatar beim SK Rapid aufgetreten, 20 Jahre später stieg er zum Kurator auf, seit 1994 hatte er den Vorsitz im Kuratorium inne. Den Posten des bisherigen Vize-Präsidenten nimmt nun Mag. Siegfried Menz, Vorstandsvorsitzender von Sponsor Ottakringer, ein, weiters wurden Unternehmensberater Dr. Hermann Scheiber als Finanzreferent (Stellvertreter: VISA-Vorstandsdirektor Helmut Nahlik), Mag. Nikolaus Rosenauer als Schriftführer und Max Palla (Werbefachmann und bisher Vorstandsmitglied) als einfaches Mitglied ins Präsidium gewählt.
Prominenter hingegen liest sich die Liste der Kuratoriumsmitglieder. Heinz Fischer, Gerhard Randa, Rudolf Schlögl, Farroq Sharif (der Gerhard Poschner finanziell an Land zog) und Leo Wallner. In den Vorstand wurde Andreas Herzogs Vater Anton, Urgestein und Neo-Amateure-Coach Peter Schöttel, Arzt Dr. Lugscheider, Trainer Günther Güttler und Teamchef Matthäus höchstpersönlich gewählt. Der erhofft sich vom Umbruch an der Spitze schließlich auch für seine Mannschaft neue finanzielle und personelle Perspektiven.

Zwei weitere Absagen für Baric - FIFA droht israelischem Verband
Dienstag, 23. Oktober 2001 ASN / SIR
Otto Baric hat zwei weitere Spieler verloren. Die beiden "Löwen" Harald Cerny und Markus Weissenberger wurden am Dienstag wieder aus dem Teamcamp entlassen, der Teamchef muß daher auf ein gesamtes Fußballteam, nämlich elf Spieler, verzichten.
Der eben erst gesundete Cerny sagte die Reise nach Tel Aviv wegen seiner hochschwangeren Frau ab. Das Paar erwartet in einigen Tagen Zwillinge. Sein Teamkollege Markus Weissenberger wurde wegen einer Gürtelrose aus dem Teamkader entlassen. Der Ausfall des Flügelflitzers wird dem Teamchef weniger Kopfzerbrechen bereiten als jener von Weissenberger, mit Schopp, Kitzbichler, Wimmer, Lexa hat Baric genügend Alternativen auf der rechten Seite, im zentralen Mittelfeld aber ist Herzog nun Alleinunterhalter. Mit Hörtnagl, Kühbauer und nun dem Wahl-Münchner sagten gleich drei zentrale Mittelfeldspieler dem Teamchef ab. Einzig möglicher Ersatz für den Teamkapitän ist Ivica Vastic, der allerdings eher im Sturm benötigt wird.
Unterdessen machte die FIFA den israelischen Verband in einem Brief aufmerksam, daß dem österreichischen Team "die bestmögliche" Verpflegung gewährleistet werden muß. Damit reagierte der internationale Verband auf ein Ansuchen des ÖFB, der auf die Verpflegungssituation am Sabbat hingewiesen hatte. An Samstagen dürfen aus religiösen Gründen keine elektrischen Geräte eingeschaltet werden, also, so fürchtete der Fußballbund, werden die Teller am Matchtag kalt bleiben. Die FIFA hat nun auch angedroht die Partie auf Sonntag zu verlegen, sollte dem Wunsch der Österreicher nicht nachgekommen werden.

Skilauf - Der Hintergrund
"Ohne Maier wird's spannender!" - Deutsche hoffen auf gute Saison
Samstag, 20. Oktober 2001 ASN / REDE / RED
Nicht nur in Österreich, auch in Deutschland wird dem Ski-Weltcup-Auftakt am 28. Oktober in Sölden entgegengefiebert. Gut gelaunt und optimistisch für die neue Saison präsentierten sich demnach die Stars des DSV bei der Einkleidung in Planegg. ASN-Kooperationspartner eurosport.de standen Hilde Gerg, Martina Ertl, Florian Eckert und Co. ausführlich Rede und Antwort.
Kombinations-Weltmeisterin Martina Ertl ist mit dem Heilungsprozeß nach ihrer Knie-Operation sehr zufrieden. Ihr Hauptziel für die Saison ist es, verletzungsfrei zu bleiben, doch "für die Olympischen Spiele wünsche ich mir schon eine Medaille, aber ich will zuerst einmal sehen, wie die Saison bis dahin verläuft." Ähnlich äußert sich auch Hilde Gerg, die nach kleineren Problemen in der Vorbereitung nun wieder ganz fit ist: "Salt Lake City ist ein wichtiges Ziel, aber nur eine Station unter vielen. Die Spiele sind aber ein einmaliges Erlebnis wegen der besonderen Atmosphäre und Treffen mit anderen Sportlern." Hauptziel der Goldmedaillen-Gewinnerin im Slalom von Nagano 1998 ist der Weltcup: "Ich denke schon an die Kristallkugel in Abfahrt oder Super G", verrät die 26-Jährige, die den Schwerpunkt auch auf diese beiden Disziplinen legen will. "Slalom fahre ich nur für die Kombination."
Bei den Männern will Florian Eckert an die Erfolge von St. Anton und Kvitfjell anknüpfen: "Ohne Hermann Maier wird's sicher spannender, dann können mehr Fahrer gewinnen", hofft der jetzt bartlose 23-jährige Abfahrer. Dem schließt sich Stefan Stankalla an: "Es fehlt die Leitfigur, da wird die Saison wohl sehr ausgeglichen werden", vermutet er und will persönlich "auf die Resultate von Garmisch aufbauen, um so den höheren Erwartungen gerecht zu werden."
Slalomfahrer Markus Eberle weißt auf die Unwägbarkeiten der Rennen bei Olympia hin: "Es ist schwer, sich auf auf einen gezielten Punkt genau vorzubereiten, in Salt Lake City kann alles passieren, da ist auch ein Griff ins Klo drin..." Auch aus diesem Grund hält sich Petra Haltmayr mit öffentlichen Prognosen zurück: "Ich habe schon so meine Ziele - aber die bleiben hübsch geheim!"
Der weltweite US-amerikanische Nachrichensender CNN strahlte heute, Samstag, eine Reportage über den Heilungsverlauf des "Herminators" aus. Ein Reporter der TV-Station hatte ihm einen Besuch in Salzburg abgestattet. Bilder vom Sturz bei Olympia in Nagano durften in diesem Beitrag selbstverständlich nicht fehlen. Auch wenn er nicht fahren kann, stiehlt der Salzburger dem Rest der Weltcup-Konkurrenz die mediale Show.

Handball
Bregenz trumpft gegen Stockerau auf - Meister baut Führung aus
Montag, 22. Oktober 2001 ASN / GÜN
Die Revanche mißlang, für Stockerau war bei der 28:36 (11:17)-Niederlage in Bregenz erneut kein Stich zu machen, womit sich auch die Träume von der Tabellenführung in Luft aufgelöst haben. Denn an der Spitze steht nach wie vor der Meister, der nun schon drei Punkte auf erdgas Linz, vier Punkte Vorsprung auf Stockerau hat.
Gerade an jener Stätte, an der man im letztjährigen Saisonfinale die Meisterschaft verspielte, wollten die Stockerauer Rache nehmen an einer Mannschaft, die seit dem 21. April dieses Jahres nur mehr eines kennt: Siegen. Und trotz des couragierten Beginns der Gäste sollte auch heute das Gesetz der Serie beinhart zuschlagen. 3:1 und 4:2 lag Stockerau in der Anfangsphase in Front, nach dem Ausgleich der Gastgeber in der 11. Minute jedoch entwickelte sich die Partie in eine sehr einseitige Richtung, Bregenz dominierte klar und hatte eigentlich bereits mit dem 15:10 in der 26. Minute die Vorentscheidung herbeigeführt.
Konzentriert ging der Meister dann auch in der zweiten Hälfte zu Werk, erzielte vier Tore hintereinander, das Schicksal der Gäste war besiegelt. In deren Reihen war es vor allem Dieter Ripper, der Verantwortung übernahm, mit 12 Treffern die mit Abstand meisten Tore erzielte, sich aber gleichzeitig auch zahlreiche Fehlwürfe leistete. Zum schier unüberwindbaren Hindernis geriet den Stockerauern außerdem auch der junge Bregenzer Torhüter Hannes Winkler, der 18 Bälle parierte.

Tischtennis - Der Hintergrund
Schlager schüttelt die Krise ab: Wie der TT-Star aus dem Tief fand
Montag, 22. Oktober 2001 ASN / RED
Werner Schlager ist wieder ein Tischtennis-Hit. Der Niederösterreicher schüttelte bei den German Open in Bayreuth die hartnäckige Krise ab, um sich erst im Endspiel Wladimir Samsonow geschlagen zu geben Der Weißrusse blieb das gesamte Turnier über ohne Satzverlust, gewann also den finalen Schlagabtausch erneut mit 4:0 (11:6 11:8 12:10 11:4). Lohn für die Mühen? Ein Preisgeld von 15.000 US-Dollar.
"Es paßt wieder, ich bin zurück!" Die Nummer zehn der Weltrangliste wirkte nach dem Turnier in Deutschland mehr als nur befreit. Kein Wunder, schließlich hatte Schlager, das rotweißrote Tischtennis-Aushängeschild, seit Japan und Korea mit einem Tief zu kämpfen gehabt. Eine Formkrise, die in gewisser Weise auch im neuen Zählystem (11 Gewinnpunkte) wurzelte. Das Gegenmittel wirkte rasch. "Da die Sätze jetzt viel kürzer sind, habe ich viel Risiko aus meinem Spiel genommen. Das hat geholfen!" Aber auch die Vorhand des 29jährigen präsentierte sich zuletzt nicht wirklich gut bei Schlag. Einerlei. Schlager hat die Krise abgeschüttelt, befindet sich wieder auf dem Weg nach oben. Ein Weg, an dessen Ende das Grand-Prix-Finale steht. Österreich könnte dabei neben Gastgeber China die einzige Nation sein, die im Jänner in allen Bewerben bei Herren und Damen vertreten ist.

Motorsport
Wittmann macht es spannend: Sieg bei Steiermark-Rallye
Samstag, 20. Oktober 2001 ASN / RED
Franz Wittman gibt sich noch nicht geschlagen. Die Chance, sich den zwölften Rallye-Meistertitel zu holen ist noch immer aufrecht. Der Niederösterreicher gewann am Samstag nämlich die Steiermark-Rallye nach zwölf Sonderprüfungen vor seinem direkten Konkurrenten Raphael Sperrer. Bei einem Sieg Sperrers wäre die Meisterschaften zu Gunsten des Oberösterreichers entschieden gewesen.
Nach dem achten Lauf zur österreichischen Rallye-Meisterschaft stehen die beiden Piloten nun mit je vier Siegen da, für Wittmann war es der insgesamt 78. seiner Karriere. Der Champion der Saison 2001 wird also im neunten und letzten Rennen bei der Semperit-Rallye in Niederösterreich gekürt. Den Sieg holte sich der Niederösterreicher erst auf der letzten der zwölf Sonderprüfungen. Zuvor hatte sich der 51jährige "Altmeister" mit zwei Bestzeiten an Sperrer heran, auf der letzten SP machte er dann aus einem Rückstand von zwei Sekunden einen Vorsprung von drei Sekunden. Den dritten Platz belegte wie schon so oft Raimund Baumschlager. Der Rückstand auf den siegreichen Wittmann betrug allerdings schon 1:16 Minuten.

Reiten
Am Nationalfeiertag wird getrabt - Englhart-Memorial und Jackpot
Dienstag, 23. Oktober 2001 ASN / RED
Am Nationalfeiertag geht es in der Wiener Krieau mit einem Klassiker der Amateure, dem Leopold Englhart-Gedenkrennen und einem Dreierwette-Jackpot in der Höhe von 75.280 Schilling weiter.
In dem Amateurrennen treten gleich 16 Pferde aus den Bändern an, wobei die Situation sehr ausgeglichen ist. Als Favorit wird voraussichtlich Black Elholm mit Thomas Royer an den Start gehen, der heuer ja bereits der Preis von Österreich für sich entscheiden konnte. Dahinter sollte man aber die um 20 Meter günstiger im Rennen stehenden Elegance Real (Oliver Badura), Dustin Qui (Ing. Roman Quidenus) und Iron Victory (Kurt Sokol) nennen. Der frische Sieger Lord Venus (Matthias Walcher) und Redhotchilipepper (Michael Strebel) können aber ebenfalls eine gute Plazierung ertraben.
Im vierten Rennen wird der Dreierwette-Jackpot in der Höhe von 75.280 Schilling ausgespielt, wobei hier Red Star (Erich Kubes), Meson (C.Bürgler), Joie de C (M. Verbaan) oder Adenium's Kash (F. Konlechner) als Chancenpferde gelten. In der 8-Sieger-Wette kommen aus der Vorwoche 14.013 Schilling in den Achterrang dazu.
Am Sonntag, 28. Oktober, steht dann das mit 250.000 Schilling dotierte KR Hermann Waldbaur-Gedenkrennen auf dem Programm. In diesem letzten Zuchtrennen des Jahres steht die Seriensiegerin Mystic mit dem Wiener Bahnchampion Franz Konlechner vor einem weiteren Sieg. Die heuer bei sechs Starts ungeschlagene Stute trifft unter anderem auf die um 20 Meter schlechter stehende Ellen Mo (Champion Gerhard Mayr), Filou K (Wolfgang Ruth) sowie die Poschacher-Zweite Peace Corps (Albert Plschek).