Ausgabe Nr. 123 vom 24. April 2000
***** Bundesheer-Hilfstrupp kehrte aus Mosambik zurück *****
Nach einem einmonatigen Hilfseinsatz in Mosambik sind die 64 österreichischen Bundesheer-Soldaten
wieder wohlbehalten heimgekehrt. Sie haben 3,3 Millionen Liter Trinkwasser für die von der Überschwemmungskatastrophe
so schwer betroffene Bevölkerung aufbereitet, haben Wasserverteilungssysteme, defekte Brunnen, Filteranlagen
und Stromgeneratoren wieder in Stand gesetzt und bei der Wiederherstellung der Infrastruktur geholfen. Ein Großteil
der Heimkehrer konnte am Flughafen Wien-Schwechat begrüßt werden, einige mußten die Heimreise
mit dem Gerät per Schiff und per Bahn antreten. Nach einer Kontrolluntersuchung im Heeresspital konnten alle
einen wohlverdienten Urlaub antreten.
***** Einschränkungen beim Zivildienst sorgen für Diskussionen *****
Im Zuge notwendiger Sparmaßnahmen zur Budget-Sanierung wird es zu einer Kürzung des Zivildienstes
kommen, der, wie bisher, als Alternative zum Bundesheer-Präsenzdienst angeboten wird, allerdings ab jetzt
mit starken Einschränkungen. Das monatliche Gehalt soll ebenso gekürzt werden wie das tägliche Verpflegungsgeld.
Innenminister Ernst Strasser, der selbst Zivildiener war, garantiert den Fortbestand des Zivildienstes, betont
aber die Notwendigkeit von Strukturreformen. Eine Expertengruppe wird ein wirkungsvolles Sieben-Punkte-Programm
ausarbeiten. Priorität im Verteilungsschlüssel sind für Rettungs-, Hilfs-und Behindertendienste,
sowie für Katastrophenhilfe vorgesehen. Viele Hilfsdienste befürchten Engpässe durch eine Reduzierung.
Derzeit sind rund 16.000 Anwärter für ihre Zivildienstableistung vorgemerkt. Ein Teil davon wird nun
mit langen Wartezeiten rechnen müssen. Die Sorge wegen der 81 gestrichenen Zivildienste als Schülerlotsen
konnte bereits ausgeräumt werden: Er wird in Zukunft von Freiwilligen durchgeführt werden, für deren
Ausbildung der Wiener Stadtrat Svihalek die Mittel zur Verfügung stellt.
***** Beschäftigungsplanungen für Arbeitslose *****
Um Langzeitarbeitslose wieder in den Arbeitsprozeß zu integrieren, sollen sie für gemeinnützige
Tätigkeiten eingesetzt werden, die zwar notwendig sind, bisher aber vom Markt nicht finanziert wurden. Dr.
Martin Bartenstein, ÖVP-Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft, will mit diesem neuen Beschäftigungsprogramm
"Integra" vorerst 1000 Langzeitarbeitslose für Natur- und Umweltschutz, Denkmalpflege, Behindertenhilfe
sowie nicht marktfähige Kleinreparaturen (Recycling-Arbeiten) einsetzen. Er sieht keinen kausalen Zusammenhang
mit den Einsparungen im Bereich des Zivildienstes, das sei niemals geplant gewesen. Es sei aber nicht auszuschließen,
daß es jetzt zu Überschneidungen der Tätigkeitsgebiete kommen könnte. Als Mindestverdienst
der Teilnehmer sind monatlich 8,240,- Schilling (rund 600 Euro) vorgesehen. Davon kommen vom Arbeitsmarktservice
(AMS) 6.867,- Schilling (rund 500 Euro) die um 20 Prozent erhöht werden. Mit zehn Schulungsstunden wöchentlich
innerhalb der maximal 35 Gesamt-Arbeitszeitstunden sollen die Voraussetzungen für einen Übergang in reguläre
Dienstverhältnisse geschaffen werden.
***** Land Salzburg sendet 40.000 Sandsäcke nach Ungarn *****
Im hochwassergefährdeten Gebiet an der Theiss wurden bisher bereits acht Millionen Sandsäcke
eingebaut. Es besteht weiter großer Bedarf, aber die Vorräte an Sandsäcken gehen dem Ende zu. Die
ungarische Regierung wandte sich daher mit einem offiziellen Hilfeansuchen an Österreich. Salzburg stellte
aus seinem Katastrophenschutzlager Wals in der Schwarzenbergkaserne seine dort vorrätigen 40.000 Sandsäcke
als Soforthilfe für den Hochwasserschutz zur Verfügung. Den Transport übernahm das Militärkommando
Salzburg.
***** Österreichisches Bundesheer bei NATO-Manöver in Portugal *****
An einem Manöver, das die NATO von 26. April bis 17. Mai in Portugal veranstaltet, werden neben
Einheiten aus Bulgarien, Estland, Georgien und Rumänien auch 150 Soldaten des Militärkommandos Wien teilnehmen.
Diese Übung, die unter dem Namen "Linked Seas 2000" abgehalten wird, dient der Ausbildung für
das Unterbinden von Kampfhandlungen zwischen zwei Streitparteien.
***** Staatssekretär Prof. Waneck will Patientenversicherung einführen
Eine langjährige Forderung der Ärztekammer und der Behindertenverbände soll nun erfüllt
werden, stößt aber bei Opposition und Arbeiterkammern auf heftigen Widerstand. In den Plänen des
Gesundheits-Staatssekretärs Professor Reinhart Waneck ist im Sanierungskonzept für die Krankenanstalten
eine Erhöhung der täglichen Verpflegungsgebühr der Spitals-Patienten von bisher 70,- Schilling (5,08
Euro) auf 100 Schilling (7,27 Euro) enthalten. Waneck empfiehlt nun, daß zehn Schilling davon in eine "verschuldensunabhängige
Patientenversicherung" eingezahlt werden, aus der Patienten, die während der Spitalsbehandlung Schaden
erlitten haben, entschädigt werden sollen. Eine ärztliche Haftung wird dadurch nicht ersetzt. Der Protest
richtet sich nun dagegen, daß diese Versicherung aus den Beiträgen der Patienten finanziert werden soll.
***** Anstieg der Treibstoffpreise steigert Inflationsrate auf 1,9 %
Im März erhöhte sich die Teuerungsrate durch den Anstieg der Treibstoffpreise auf 1,9 Prozent
im Vergleich zum Vorjahrsstand. Im März 1999 lagen die Treibstoffpreise so tief, daß sie sogar eine
Senkung der Inflationsrate bewirkten. Durch den Beschluß, den die OPEC auf der Konferenz in Wien gefaßt
hat, die Förderungsquoten zu erhöhen, ist jedoch im Laufe des Jahres mit einer Verbilligung der Ölpreise
zu rechnen.
***** Erhard Busek wurde zum Präsidenten des Forums Alpbach gewählt *****
Der Regierungsbeauftragte für die EU-Osterweiterung, Erhard Busek, ehemaliger Vorsitzender der
ÖVP und Vizekanzler, wurde zum Präsidenten des Österreichischen Collegs, dem Dachverband des Forums
Alpbach, gewählt. Er beabsichtigt eine weitere Internationalisierng und plant, daß in den Diskussionen
über die europäischen Werte auch alle Fragen der Wirtschafts- und Währungsunion angesprochen werden.
In diesem Jahr wird das Forum Alpbach vom 17. August bis 2. September unter dem Motto "Zukunft: Erfahrung
- Erwartung - Entwurf" stattfinden.
***** Niederösterreichische Wirtschaftskammer zu Besuch in China *****
WKÖ-Präsident Leo Maderthaner, WKNÖ-Präsidentin Sonja Zwazl mit noch weiteren Funktionären
der Wirtschaftskammern, sowie Landeshauptmann Erwin Pröll und eine Delegation niederösterreichischer
Unternehmer und Geschäftsführer besuchten in China die Provinz Zhejiang, Shanghai, die Stadt-Regierung
Ningbo und Hongkong, um die seit Jahren gepflegten freundschaftlichen Beziehungen zu vertiefen und bestehende Kooperationen
zu stärken. In Ningbo wurde ein Wirtschafts- und Handelsaustausch-Symposium veranstaltet. Anläßlich
eines Besuches in Hangzhou und in der Provinz Zhejiang wurden Vereinbarungen über wirtschaftliche Zusammenarbeit
zwischen chinesischen und niederösterreichischen Tourismusschulen unterzeichnet. Österreich plant, sich
in diesem Jahr in China an 15 Messen und Ausstellungen zu beteiligen. Desweiteren werden voraussichtlich fünf
Wirtschaftsmissionen österreichweit ausgeschrieben, die zu den Themen Umweltschutz, Infrastruktur und Bauwesen
von Hongkong aus in die südchinesischen Provinzen Guangdong, Giuzhou und Yunnan führen sollen. Der Miarbeiterstand
der österreichischen Repräsentationsbüros ist bereits auf 85 angewachsen und die Niederlassungen
in Hongkong auf 55. Im Festland Chinas gibt es bereits 40 Joint Ventures sowie 90 Lizenz- und Know-how-Verträge
mit chinesischen Firmen.
***** Österreich konnte Exporte nach Großbritannien steigern *****
Der EU-Beitritt Österreichs, die positive Wirtschaftslage Großbritanniens und das starke
Pfund haben wesentlich zu einer günstigen Entwicklung der österreichischen Exporte nach Großbritannien
beigetragen. Im Jahr 1999 war eine Steigerung von 9,1 Prozent auf 35,4 Milliarden Schilling (2,57 Milliarden Euro)
zu verzeichnen, während die Einfuhren von Großbritannien nach Österreich um 6,8 Prozent auf 27,4
MIlliarden Schilling (1,99 Milliarden Euro) anstiegen, wodurch sich die österreichische Handelsbilanz auf
8 Milliarden Schilling (581 Millionen Euro) verbesserte. Und im Jänner 2000 nahmen die Exporte bereits um
weitere 12,4 Prozent zu. Fast die Hälfte der Exporte entfallen auf Straßenfahrzeuge und Kraftmaschinen.
Die österreichischen Fruchtsafterzeuger Pago und Rauch konnten ihre Exporte um 250 Prozent erhöhen, Molkereiprodukte
sind sehr gefragt und auch das Interesse an Bio-Lebensmitteln wächst. Durch die Privatisierung am Eisenbahnsektor
vor rund eineinhalb Jahren führen Investitionen zu einer besonders regen Auftragslage. Im Umwelttechnologiebereich,
im Sektor Wasser- und Abfallwirtschaft, erwartet sich Österreich mit seinen qualitativ hochwertigen Technologie-Angeboten
gute Chancen.
***** Donau Chemie setzt auf Ausbau in Richtung Umwelttechnik *****
Der Eigentümer der Donau Chemie, Alain de Krassny, verhandelt derzeit mit einer italienischen Firma
im Raum Mailand über eine Akquisition, nachdem er bereits die Übernahme der FrankfurterÿLuigi-Aktiv-Kohle
angekündigt hat. Damit findet ein weiterer Ausbau in Richtung Umwelttechnik statt. Die poröse Aktivkohle
bindet Schadstoffe in der Luft und im Wasser. Der Kohleschwamm kann von den angesogenen Schadstoffen gereinigt
und wiederverwendet werden. Es soll eine Palette von Filtereinbau über Reaktivierung und Entsorgung angeboten
werden, wodurch mittelfristig eine Steigerung des Gruppenumsatzes von 33 Prozent erzielt werden soll. Nach dem
Kauf der italienischen Firma wird mit einer Steigerung des Jahresumsatzes auf zwei Milliarden Schilling (145 Millionen
Euro) gerechnet.
***** Preisverleihung des Österreichischen Direct Marketing Verbandes *****
Der Österreichische Direct Marketing Verband vergibt jedes Jahr Preise für herausragende Leistungen
in der Werbewirtschaft. Im Festsaal des Wiener Rathauses wurden in einer feierlichen Galaveranstaltung für
dieses Jahr 24 Trophäen in neun Kategorien verliehen. Geschaffen wurden sie vom Metallkünstler Herbert
Gahr, die Preisverleihung erfolgte durch DMVÖ-Präsident Jürgen Menedetter. Als meistprämiierte
Agentur wurde Palla, Koblinger & Partner mit zweimal Gold, einmal Silber und einmal Bronze ausgezeichnet. Je
einmal Gold und Silber erhielten die Agenturen direct & more und Gaiser & Partner. Für zehn weitere
Agenturen wurden je einmal Gold vergeben. Insgesamt konnten 162 Einreichungen von 53 Agenturen verzeichnet werden.
***** Eröffnung der Salzburger Oster-Festspiele mit Verdi-Oper *****
Ein voller Erfolg wurde die Premiere der Oper "Simon Boccanegra" von Giuseppe Verdi, die in
Salzburg im Großen Festspielhaus von einem internationalen Publikum begeistert aufgenommen wurde. Das harmonische
Zusammenwirken des Berliner Philharmonikerorchesters unter Claudio Abbado mit dem Wiener Staatsopernchor und dem
European Festival Chorus unter Winfried Maczewiski fand seine Krönung durch die hervorragenden Leistungen
des Sängerensembles: Die Finnin Karita Mattila brillierte als Amelia Grimaldi, der Italiener Carlo Guelfi
als Simon Boccanegra, Julian Konstantinov als Jacopo Fiesco, der Sizilianer Robert Alagna als Lucio Adorno, Lucio
Gallo in der Rolle des Giftmischers Paolo Albiani. Die einfühlsame Inszenierung von Peter Stein wird durch
eine besonders gut gelungene Gestaltung der Bühnenbilder von Stefan Mayer ergänzt. Die Kostüme gestaltete
in bewährter Weise Moidele Bickel. Diese in Zusammenarbeit mit Florenz entstandene Aufführung hat so
großen Anklang gefunden, daß sie der Wiener Staatsoperndirektor Jan Hollender im Jahre 2004 nach Wien
holen will.
***** Die Zahl der über 100jährigen ÖsterreicherInnen steigt stetig *****
Einer Meldung von "Statistik Österreich", dem vormaligen Statistischen Zentralamt, ist
zu entnehmen, daß in Österreich 350 Menschen leben, die über hundert Jahre alt sind. Zählte
man im Jahre 1947 nur vier und 1966 bereits 50, so verdoppelte sich die Zahl im Jahre 1975 auf 100. Nochmals verdoppelt
auf 200 Im Jahre 1989, ist sie 1998 auf 300 angestiegen. Von den derzeit 350 Senioren, die das hundertste Lebensjahr
überschritten haben, sind 85 Prozent Frauen. Älter als 60 Jahre sind bereits 1,7 Millionen und das ist
ein Fünftel der Österreichischen Bevölkerung. Bis zum Jahre 2030 ist mit einem Ansteigen auf 2,7
Millionen zu rechnen. Da der Geburtenrückgang weiterhin anhält - im Jahre 1999 sank er um 3,7 Prozent
- muß eine Reform des Pensionssystems so rasch als möglich in Angriff genommen werden.
***** Sensationeller Sieg des Regionalligaklubs Pasching über FC Tirol *****
Der kleine Ort Pasching in Oberösterreich ist plötzlich berühmt geworden. Nachdem es
dem Regionalligaklub Pasching bereits gelungen war, Sturm und Wattens auszuschalten, besiegte er FC Tirol mit 2:0.
Aslan, der sich bereits mit zwei Torschüssen gegen Wattens Verdienste erworben hatte, überraschte den
Tiroler Tormann Tschertschessow mit einem geköpfelten Treffer in der 25. Minute. Und in der 42. Minute erzielt
Zogovic das 2:0.
***** FC Tirol besiegt Lasc mit 1:0 *****
Beim Bundesligaspiel Lask gegen FC Tirol machten vermutlich die ziemlich unvermittelt einsetzenden fast
sommerlichen Temperaturen den Spielern im Linzer Stadion zu schaffen. Nach dem ersten und einzigen Tor durch Markus
Scharrer mit einem Elfmeterschuß in der achten Minute bleiben die Tiroler in der ersten Halbzeit spielerisch
deutlich überlegen. In der zweiten Spielhälfte steigert Lasc seine Leistungen, kann aber letztendlich
doch keinen Ausgleich erzielen und es bleibt beim 1:0 für FC Tirol.
***** Salzburg gegen Austria siegt 2:1 *****
Bis zur Pause bleibt der Spielstand 0:0. In der zweiten Spielhälfte erzielt Winkelhofer durch einen
Kopfschuß ein 1:0 für Salzburg und etwas weniger als 90 Sekunden später gelingt es Hütter,
auf 2:0 zu steigern. Mayrleb kann dann doch noch auf 2:1 ausbessern.
***** Sieg für GAK gegen Lustenau mit 2:0 *****
Im Grazer Schwarzeneggerstadion trifft Igor Panic in der 27. Minute ins lange Eck. Es bleibt bis zur
Pause beim 1:0 für GAK. Erst kurz vor dem Spielende, in der 93. Minute, erzielt Didi Ramusch noch einen Treffer,
durch den Gak mit 2:0 Sieger gegen Lustenau bleibt.
***** Bregenz besiegt Sturm Graz mit 1:0 *****
Es ist ein interessantes Spiel, das die Zuschauer begeistert, obwohl es nach einer Stunde noch immer
0:0 steht. Der Bregenzer Tormann Kurusovic vollbringt Meistertleistungen und verhindert etliche Erfolge durch rasante
Angriffe der Grazer. In der 90. Minute gelingt Pedersen ein Treffer, der dem Grazer Tormann Schickelgruber keine
Chance ließ, und erzielt dadurch den Sieg für Bregenz mit 1:0. |
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