Ausgabe Nr. 188 vom 24. September 2001                                                    Hier klicken für Abonnement

Österreich klagt Reduktion der Ökopunkte ein
Die Republik Österreich hat die Klage beim Europäischen Gerichtshof gegen die Entscheidung der Europäischen Kommission, für das Jahr 2000 keine außerordentliche Reduktion der Öko-Punkte vorzunehmen, abgeschickt. Mit dieser Klage will Österreich seine Rechte aus dem Transit-Protokoll zum EU-Beitrittsvertrag wahren. Trotzdem werden in den nächsten Monaten und Wochen seitens der Regierung intensive Verhandlungen mit dem Ziel geführt werden, eine einvernehmliche Lösung zu erreichen. Österreich strebt eine Reduktion der Transitfahrten zum Schutz der Umwelt und der Anrainer an.

Bundeskanzler Schüssel kündigte Einrichtung eines nationalen Sicherheitsrates an
Bundeskanzler Wolfgang Schüssel kündigte die Einrichtung eines nationalen Sicherheitsrates an. Den Vorsitz wird aus verfassungsrechtlichen Gründen der Bundeskanzler führen. Die Struktur des Rates garantiert, dass alle Informationen weitergeben werden. Ständige Mitglieder sind die Vizekanzlerin, die Außenministerin, der Innenminister und der Verteidigungsminister. Im Bedarfsfall können einzelne Fachminister hinzugezogen werden. Zudem sind insgesamt 8 Parlamentarier gemessen an der Fraktionsstärke im Nationalrat in diesem Gremium vertreten. "Die Rechte der Opposition innerhalb des Gremiums bleiben gewahrt", so Schüssel. "Der Sicherheitsrat soll das österreichische Bündnis für Frieden und Sicherheit sein", so der Bundeskanzler. Der nationale Sicherheitsrat wird als Beratungsgremiums der Bundesregierung fungieren.

Trotz Leistungsbilanzdefizit Zuwächse im Tourismus
Anlässlich der am Mittwoch veröffentlichten Zahlen der österreichischen Leistungsbilanz Jänner bis Juli 2001 betonte Tourismus-Staatssekretärin Mares Rossmann erneut die Bedeutung des Tourismus für die österreichische Gesamtwirtschaft. Insgesamt gäbe es ein Leistungsbilanzdefizit, die Ausgaben und Einnahmen im Reiseverkehr wuchsen jedoch um 8% auf 1,58 Mrd. Euro und ergaben damit einen Überschuss von 0,13 Mrd. Euro im Vergleich zur Vorjahresperiode. Dies zeige, wie wichtig die Tourismus- und Freizeitwirtschaft als Wirtschaftssektor für die Volkswirtschaft sei.

Festsitzung des Burgenländischen Landtages anlässlich 80 Jahre Burgenland
Mit einem ökumenischen Gottesdienst von Diözesanbischof Dr. Paul Iby und Superintendentin Mag. Gertraud Knoll und einer Festsitzung des Burgenländischen Landtages beging das Burgenland am 16.09. in Eisenstadt die offiziellen Feierlichkeiten anlässlich seines 80-jährigen Bestandes als jüngstes Bundesland Österreichs. Überschattet wurden die Feiern, an denen neben Bundespräsident Dr. Thomas Klestil auch Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel, Nationalratspräsident Dr. Heinz Fischer, Justizminister Dr. Dieter Böhmdorfer sowie Wiens Landeshauptmann Mag. Michael Häupl und zahlreiche weitere Repräsentanten des öffentlichen Lebens teilnahmen, von den wenigen Tagen zuvor erfolgten Terroranschlägen in den USA, die zu einer Abänderung und Reduzierung des ursprünglich geplanten Festprogramms geführt hatten.

Libro hat den Ausgleich durchgebracht
Die insolvente Buch- und Medienhandelskette Libro hat den angestrebten Ausgleich mit überwältigender Mehrheit durchgebracht. 99,81 Prozent der 3.897 stimmberechtigten Gläubiger stimmten am vergangenen Freitag bei der Augleichstagssatzung im Landesgericht Wiener Neustadt für die Annahme des Anbots, teilte der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) in einer Aussendung mit. 4.237 Gläubiger hatten ursprünglich Forderungen von insgesamt 4,6 Mrd. Schilling angemeldet, davon wurden 3,367 Mrd. Schilling von Libro anerkannt. Die Quote von 40 Prozent wird in vier Tranchen und nicht - wie in Vorverhandlungen von Libro angeboten - innerhalb von zwei Jahren bezahlt. Diese Initiative des KSV bedeute schnelleres Geld für die Gläubiger, heißt es weiter.

Pankl Racing Systems: Stabilität trotz Amerika-Krise
Pankl Racing Systems AG, Systemlieferant für die Rennsport- und Luftfahrtindustrie, erwartet trotz der Krise der Luftfahrtindustrie weiterhin hohe Wachstumsraten im Bereich Aerospace. Pankl gilt als Spezialist für Heckrotorantriebswellen und Hauptrotormasten für Hubschrauber und liefert derzeit etwa 9 % des gesamten Konzernumsatzes an die Luftfahrtindustrie. Hauptkunden des steirischen Unternehmens mit Töchtern in den USA, Großbritannien und Japan sind die Helikopterhersteller Eurocopter, Sikorsky und Agusta.
Pankl konnte in den letzten Monaten einige attraktive Aufträge an Land ziehen. Dabei handelt es sich um langfristige Verträge mit Unternehmen, die Teile ihrer Produktion outsourcen und dabei gerne auf Präzisionsunternehmen wie Pankl zurückgreifen.
"Pankl ist nicht von der derzeitigen Krise der Luftfahrtindustrie betroffen. Wir haben weder Stornierungen noch kommt es zu Verzögerungen beim Abrufen der Aufträge", zeigt sich CFO Ernst G. Wustinger überzeugt von einem weiterhin positiven Geschäftsverlauf.
Pankl Racing Systems AG erwartet für das laufende Geschäftsjahr ein Umsatzplus in Höhe von rund 30% auf ca. 52 Mio Euro. Im nächsten Jahr soll das Unternehmen um weitere 20-25% wachsen. Umsätze mit Luftfahrtunternehmen werden dabei weiterhin überproportionalen Anteil am Wachstum haben.

Außerordentliche Hauptversammlung der OMV genehmigt Verselbständigung des Gasbereichs
In der Hauptversammlung am vergangenen Donnerstag wurden folgende Punkte beschlossen: Zum einen die Verselbständigung des Gasbereichs in eine 100%ige Tochter der OMV Aktiengesellschaft. Zum anderen eine aktionärsfreundliche Satzungsänderung, die sich auf das Übernahmegesetz zur Gleichstellung von Aktionären bezieht.
Das Übernahmegesetz sieht vor, dass beim Erwerb von kontrollierenden Beteiligungen ein Pflichtangebot zu legen ist. Dabei darf der Preis den Gesamtwert der Gegenleistung pro Aktie, die der Käufer für die Beteiligung in den letzten zwölf Monaten bezahlt hat, um 15% unterschreiten. Laut Generaldirektor Richard Schenz würden mit diesem Preisabschlag Privat- und Kleinaktionäre allerdings tendenziell benachteiligt. Im Paragraf 27, Absatz 2 des Übernahmegesetzes ist jedoch die Möglichkeit eingeräumt, diesen 15%igen Abschlag auszuschließen bzw. zu reduzieren.

Innsbrucks Bürgermeister van Staa mit päpstlichem Silvesterorden ausgezeichnet
Im Anschluss an die Heilige Messe anlässlich des Baubeginns für das neue Karmelitinnen-Kloster in Mühlau überreichte Diözesanbischof Dr. Alois Kothgasser dem Innsbrucker Bürgermeister Dr. Herwig van Staa den hohen päpstlichen Ritter-Orden des heiligen Silvester. Bischof Kothgasser würdigte in seiner Ansprache die Leistungen des Innsbrucker Stadtoberhauptes für die Kirche und im speziellen sein außerordentliches Engagement für die Erhaltung des Karmel. Van Staa gehöre zu den engagiertesten Politikern des Landes und eine seiner wesentlichen Kennzeichen sei seine christlich soziale Gesinnung, sein Einsatz für die Bevölkerung von Stadt und Land, für europäische Werte und auch für die Belange der Kirche. Deshalb habe er in Rom diese hohe Auszeichnung für van Staa, der auch Ritter vom Heiligen Grab ist, erbeten.

50 Jahre Vorarlberger Kinderdorf mit Dankesfeier des Landes
Vergangenes Wochenende feierte das Vorarlberger Kinderdorf sein 50-jähriges Bestandsjubiläum. Das Land Vorarlberg nahm dies zum Anlass, um in einer Dankesfeier die über 1.000 freiwilligen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Kinderdorfes zu würdigen. Landtagspräsident Manfred Dörler zeichnete stellvertretend für alle Ehrenamtlichen Schulrat Lydia Mathis aus Klösterle sowie Oberschulrat Bruno und Gertrud Jagg aus Fußach aus, die sich seit Gründung des Kinderdorfes in den Dienst der guten Sache stellen.
Kaplan Hugo Kleinbrod gründete 1951 in Au/Rehmen das Vorarlberger Kinderdorf und legte mit seiner Initiative den Grundstein für eine bessere Welt für benachteiligte Kinder. Diese Idee ist nach 50 Jahren aktueller denn je. Das Vorarlberger Kinderdorf erlebte im Laufe der Zeit verschiedene Veränderungen. Aber trotz des Wandels und der notwendigen Änderungen der Strukturen und der Rahmenbedingungen ist das Wohl des Kindes nach wie vor Mittelpunkt des Interesses und aller Bemühungen.

Grazer ADEVA faksimiliert Armenen-Bibel
Anlässlich der Feierlichkeiten zu "1700 Jahre Christentum in Armenien" hat die Akademische Druck- und Verlagsanstalt ADEVA den Codex Etschmiadzin faksimiliert. Die weltweite Gesamtauflage ist auf 250 numerierte Exemplare limitiert. Papst Johannes Paul II., der aus Anlass der 1700-Jahr-Feiern der Christianisierung Armeniens der Kaukasus-Republik einen Besuch abstatten wird, wird ebenso eine Ausgabe erhalten wie das Oberhaupt der armenischen Kirche, Katholikos Karekin II. Die Übergabe wird die ADEVA am 27. September 2001 in Etschmiadzin im Zuge einer Privataudienz vornehmen. Beim um 989 entstandenen Codex Etschmiadzin handelt es sich um eine getreue Abschrift der ersten armenischen Übersetzung des Neuen Testaments und damit einen der am reinsten überlieferten Bibeltexte. Der aus der Bibliothek Mashtots Matenadaran in Eriwan stammende Codex umfasst 464 Seiten. Diese enthalten 19 Miniaturen, von denen vier bereits im 6. Jahrhundert angefertigt worden sind und somit die ältesten Zeugnisse armenischer Buchkunst darstellen.

Historisches Instrument als Musikerlebnis der Zukunft
Im Schloss Esterhazy in Eisenstadt präsentierten Landeshauptmann Hans Niessl und Fürst Anton Esterhazy zwei orignialgetreue Kopien eines Barytons aus dem Besitz von Nikolaus Esterházy der Öffentlichkeit. Das Baryton, ein Instrument, das der Gambenfamilie zuzuordnen ist, war das Lieblingsinstrument des Fürsten Nikolaus I., der dieses mit Leidenschaft auch selbst spielte. Joseph Haydn schuf 175 Werke speziell für dieses Instrument. Das Original-Esterházy-Baryton aus dem Besitz von Nikolaus I. wird im Budapester Nationalmuseum aufbewahrt.
Das Instrument gilt heute als Rarität, künstlerische Darbietungen in der Form eines Baryton-Trios sind eher selten. Um diese für Eisenstadt und die Region so typische Musiktradition wieder aufleben zu lassen, wurden zwei originalgetreue Kopien des Barytons in Auftrag gegeben. Die beiden Instrumente wurden vom Eisenstädter Geigenbauer Zoltan Kickinger gebaut.

"Nationalpark Hohe Tauern soll Weltnaturerbe werden!"
Auf Antrag von Umwelt-Landesrätin Christa Gangl beschloss die Tiroler Landesregierung in ihrer heutigen Sitzung, die Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern zur Aufnahme in die Welterbeliste der UNESCO als Weltnaturerbe zu nominieren. LR Gangl: "Der Nationalpark Hohe Tauern ist das größte Schutzgebiet der Europäischen Alpen. Er verfügt über einen aussergewöhnlichen Reichtum an natürlichen Ressourcen, eine bedeutende Vielzahl von bedrohten Pflanzen- und Tierarten finden dort natürlichen und geschützten Lebensraum. Dazu kommen seltene Mineralien und Erze, Gletschervorkommen und Wasserreichtum. Eine Anerkennung durch die UNESCO wäre eine angemessene Auszeichnung für dieses großartige Schutzgebiet! Deshalb werden wir uns dafür auch besonders stark machen, ebenso wie die Kollegen in der Kärntner und Salzburger Landesregierung." Darüberhinaus wird auch die Aufnahme der gesamten Aussenzone sowie der Großglockner Hochalpenstraße als Weltkulturerbe angestrebt.

Leobener Wissenschafter leiten UNIDO-Projekt in Indien
Das Institut für Fördertechnik und Konstruktionslehre der österreichischen Montanuniversität übernimmt die Koordination eines 8,1 Millionen Dollar (120 Millionen Schilling) umfassenden Entwicklungsprojektes in Indien. Der Aufbau einer sicheren und gezielten Entnahme von Methangas Grubengas) aus zwei indischen Kohlenlagerstätten ist das Ziel eines Entwicklungsprojektes, für das die UNIDO (United Nations Industrial Development Organization) das Institut für Fördertechnik und Konstruktionslehre der österreichischen Montanuniversität Leoben gewann.
Die UNIDO, die ihren Sitz in der Wiener UNO-City hat, suchte in Österreich nach Experten, die für dieses Projekt die Organisation, Abwicklung und Schulung vor Ort übernehmen. Dabei stieß man auf die Leobener Fördertechniker, die, so Professor Dr. Franz Kessler, Vorstand des Institutes für Fördertechnik, "als Montanmaschinenbauer für derartige Aufgaben bestens geeignet sind".


Und nun der Sport - Ihnen gewidmet von ASN, AustrianSportsNet:

Fußball
Sturm bleibt an Tirolern dran - 2:0-Sieg gegen Salzburg
Samstag, 22. September 2001 ASN / MS
Kein Glück bei seiner Premiere als Spieler und Co-Trainer der Salzburger hatte Heimo Pfeifenberger, denn der SV Salzburg verlor gegen den SK Sturm mit 0:2. Mit dieser Niederlage verspielten die Mozartstädter die Chance, ein wenig zum zweitplazierten Sturm aufzuschließen. Salzburg liegt nun hinter Tirol und Graz mit zehn bzw. acht Punkte Rückstand auf Platz drei.
Beide Mannschaften begannen überaus ambitioniert. Es gab auf beiden Seiten einige Chancen, doch weder Sturm noch Salzburg konnten sich entscheidende Vorteile verschaffen. In der 21. Minute verliert Salzburg-Verteidiger Früstük den Ball an der Strafraumgrenze, doch seine Teamkameraden besserten diesen schweren Fehler aus. Nach knapp 25 Minuten kam Sturm immer besser ins Spiel und arbeitete sich zahlreiche Chancen heraus. Die größte hatte Charles Amoah, der Arzberger im Tor der Salzburger mit einem Heber überrascht hatte, der jedoch an die Querlatte ging. Die Salzburger blieben weiter gefährlich und trafen kurz vor der Pause ebenfalls die Querlatte.
Nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff kam Korsos nur fünf Meter vor dem Tor von Sidorczuk frei zum Schuß, doch der Sturm-Tormann konnte abwehren. Die Angriffe der Mozartstädter waren zwar kontrolliert, aber zu langsam, sodaß die Abwehr der Grazer wenig Probleme hatte, diese abzuwehren. In der 58. Minute nahm sich Martens ein Herz und schoß aus über 20 Metern auf das Salzburger Tor. Arzberger konnte nur kurz abwehren und Korsos staubte zur 1:0-Führung ab. Nach dem Grazer Führungstreffer verloren die Salzburger den Faden und kamen nur noch selten vor das Tor der Steirer. Kurz vor Spielende sorgte Vastic mit seinem Treffer zum 2:0 für die Entscheidung.

Kärnten schlägt Admira - 2:0-Sieg des Aufsteigers
Sonntag, 23. September 2001 ASN / MS
Hans Krankl, der eigentlich lieber in Graz auf der GAK-Bank Platz genommen hätte, aber keine Freigabe von Mödling erhalten hatte, konnte mit der Leistung seiner Mannschaft nicht zufrieden sein. Vor allem in der ersten Hälfte waren die Gäste nur selten vor dem Tor der Kärntner. Die einzige nennenswerte Chance der Admira war ein Weitschuß nach über einer halben Stunde, der aber weit am Tor vorbei ging. Offensiver dagegen die Kärntner. Nach knapp 200 Sekunden lief Ambrosius allein auf Torhüter Heu zu, der aber hält. Danach flaute das Spiel ab, keine der beiden Mannschaften konnte dem Spiel seinen Stempel aufdrücken. Kurz vor der Pause war es Ambrosius, der mit seinem sechsten Saisontor für Jubel im Wörthersee-Stadion sorgte. Der Ex-Bregenzer traf nach einem Paß von Thomas Höller zum 1:0 für den Gastgeber.
Nach der Pause kam die Admira ein wenig besser ins Spiel und versuchte die Kärntner unter Druck zu setzen. Doch gegen die gut gestaffelte Abwehr des Aufsteigers gab es für die Gäste so gut wie kein Durchkommen. In der 65. Minute fiel dann die Vorentscheidung. Almedin Hotta verwandelte einen Elfmeter zur 2:0-Führung. Zehn Minuten vor Spielende wurde Ambrosius im Admira-Strafraum elferverdächtig gefoult, aber die Pfeife von Schiedsrichter Daxauer blieb stumm. Es blieb schlußendlich beim verdienten 2:0-Sieg der Kärntner. Mit diesem setzte sich der FC Kärnten ein wenig vom Abstiegskampf ab und liegt nun acht Punkte vor der Admira!

Rapid kann doch noch siegen!
Sonntag, 23. September 2001 ASN / REDL / ROSNER
87 Minuten lang stand Lothar Matthäus im Regen, der Himmel weinte wieder einmal über dem Hanappi-Stadion. Nach 90 Minuten aber lachte der Rekordinternationale, ballte er die Faust. Rapid besiegte die Rieder im Endspurt mit 2:0 durch Tore von Zingler und Wallner. Für den Deutschen war dies der erste Sieg seiner noch kurzen Trainerkarriere, für Rapid der erste volle Erfolg seit 31.7. (1:0 bei Salzburg) und der erste Heimsieg seit 28.7. (3:1 über Bregenz).
Rapid begann vor 4.000 Zuschauern und bei strömendem Regen sehr engagiert, verbuchte gleich in der dritten Minute die erste große Chance: Wallner spielt Taument ideal in den Lauf, der Niederländer scheitert aber allein vor Oraze-Ersatz Michl. Die folgenden 42 Minuten in Halbzeit eins bemühte sich Rapid sichtlich, gefährlich waren die Grün-Weißen aber dennoch nicht allzu oft. Zu gut stand die Abwehr der Innviertler, die ebenso wie Rapid auf einige wichtige Stützen verzichten mußten. Akagündüz fehlte verletzt, Drechsel sitzt noch seine Sechs-Spiele-Sperre ab. Bei Rapid saß Andi Ivanschitz nur auf der Tribüne, Lothar Matthäus verordnete dem Jung-Star eine Pause. Dafür kehrten Peter Schöttel und Oliver Lederer wieder in die Mannschaft zurück, verfolgten die Partie allerdings von der Bank aus. Sie sahen noch zwei gefährliche Ratajczyk-Kopfbälle nach Eckbällen (15., 31.), einige gute Flanken und den einen oder anderen Schußversuch der Rapidler. Kurz vor Seitenwechsel schreckte der für Lauwers (Zerrung) eingewechselte Forster die Grün-Weißen, sein Volleyschuß aus kurzer Distanz verfehlte aber doch recht deutlich das Ziel.
Das zu Beginn der Partie entfachte Feuer in der Rapid-Mannschaft wurde zur Pause in der Kabine offensichtlich wieder ausgelöscht. Bis zur 56. Minute passierte nur wenig, dann aber überschlugen sich die Ereignisse. Wallner wird wie so oft in diesem Match umgerissen, Wagner revanchiert sich gewissermaßen stellvertretend, streckt Jank mit einem Schlag zu Boden, sieht dafür die Rote Karte. Der Ausschluß wirkte auf die schläfrige Rapid wie ein Weckruf, es folgte ein halbstündiger Sturmlauf in Richtung Ried-Tor. Plötzlich war das Feuer wieder da und auch der Zug zum Tor, der in Halbzeit eins noch fehlte. Durch den Angriffswirbel der Wiener ergaben sich auch einige Kontermöglichkeiten für die Gäste, die aber allesamt recht ungefährlich vorgetragen wurden. Viele Fouls unterbrachen zwar immer wieder den Spielfluß der Hütteldorfer, die sich aber kurz vor Schluß doch noch die Lorbeeren holen konnten. Der Neo-Trainer bewies ein goldenes Händchen, brachte mit Maletic einen Stürmer, nahm dafür mit Schießwald einen Verteidier hinaus. "Ich will mir das gar nicht alleine anheften, ich habe das mit Güttler an der Seitenlinie gemeinsam beschlossen. So etwas kann natürlich auch nach hinten losgehen", kommentierte Matthäus die Einwechslung des agilen Bosniers, der neuen Schwung brachte.
Nach einem Doppelpaß zwischen Zingler und nämlichen Maletic rutschte der Verteidiger in den Paß und netzte zum 1:0 ein, um den ersten Treffer Rapids in einem Heimspiel seit dem 28. Juli zu erzielen. Der zweite Streich folgte zugleich, nur eine Minute später nämlich verpaßte Jank einen Abschlag von Maier, Wallner bedankte sich und schob das Leder aus spitzem Winkel ins Netz. Für Lothar Matthäus war das 2:0 der erste Sieg in seiner Trainerlaufbahn und das im vierten Spiel. Rapid überholt damit in der Tabelle die Innviertler, ist nun Fünfter. Das registrierte auch Ali Daei, der das Spiel von der Ehrentribüne aus mitverfolgte. Nach dem Schlußpfiff traf sich der iranische Stürmer mit seinem ehemaligen Teamkollegen Matthäus, gut möglich, daß sich die beiden in Zukunft wieder öfter sehen. Dazu der Rapid-Coach: "Daei ist am Weg zur Nationalmannschaft, ist in Wien nur umgestiegen."

Nur GAK schießt sich aus Krise - Austria verliert in Graz mit 2:4
Sonntag, 23. September 2001 ASN / NIK
In Graz kam es am Sonntag zum Aufeinandertreffen der beiden krisengeschüttelten Teams der max.Bundesliga. Die Wiener Austria, die den Trainerwechsel schon hinter sich hat, kommt nicht so richtig in die Gänge, der GAK, der in dieser Partie Christian Keglevits als Teamchef auf der Bank sitzen hatte, erfuhr in der letzten Runde der Meisterschaft bei den Tirolern ein 0:7-Debakel, auf internationaler Bühne setzte es in Utrecht ein 0:3. Präsident Rudi Roth, dessen Wunsch nach einer Verpflichtung Hans Krankls am Samstag wahrscheinlich geplatzt ist (oder doch nicht?), sah seine Roten Teufel mit 4:2 gegen die Wiener siegen und auf Platz drei der Tabelle springen. Das violette Trainerduo Hörmann/Pfeffer manövriert die Mannschaft weiter in Richtung der unteren Tabellenränge. Rang sieben nach zwölf Runden war sicher nicht geplant.
Die erste Halbzeit war gekennzeichnet durch einige Patzer der violetten Abwehr-Reihe, die der GAK, der befreit aufspielte, auszunützen wußte. Die Heimmannschaft kam in den ersten 45 Minuten zu einer Vielzahl an Torchancen, von denen drei ihr Ziel auch fanden. Wohlfahrt, der nach Problemen mit dem Oberschenkel wieder genesen war und das Tor der Favoritner hütete, mußte nach Toren von Milinkovic (16./Kopfball), Brunmayr (25.) und Aufhauser (37.) hinter sich ins Netz greifen. Aber auch die Wiener hatten mit der ebenfalls löchrigen Abwehr des GAK leichtes Spiel. Datoru, er spielte vergangene Woche mit dem nigerianischen Nationalteam zwei Partien in Korea, köpfelte nach einer Sarac-Flanke ein (35.), in der 41. Minute erzielte Markus Kiesenebner seinen ersten Saisontreffer zum 2:3 Pausenstand.
Das muntere Toreschießen schien auch in der zweiten Halbzeit kein Ende zu nehmen. Nur sechs Minuten nach Wiederbeginn erzielte Ronny Brunmayr (51.) nämlich sein zweites Tor in dieser Partie und sein insgesamt zwölftes in dieser Saison, und bestätigte damit, daß er seine trefferlose Zeit endgültig überstanden hat. In Folge ließen sich die Hausherren aber etwas mehr zurückfallen, um das Spiel aus der Defensive heraus kontrolliert nach Hause zu spielen. Die Wiener, Roland Linz war für Manfred Schmid eingewechselt worden, fuhren einen Angriff nach dem anderen auf das von Franz Almer gehütete Tor, zu ungenaue Flanken und die gut gestaffelte Abwehr der Grazer verhinderte jedoch einen weiteren Treffer der Violetten. Die Steirer waren nur mehr aus Kontern gefährlich, auch der eingewechselte Bulle aus Pula, Igor Pamic, konnte das Trefferkonto des GAK aber nicht mehr auffetten.

Tennis
Österreich schlägt Ukraine 4:1 - Hipfl bezwingt Medwedew
Sonntag, 23. September 2001 ASN / ÖTV / PM
Österreich hat den Klassenerhalt geschafft. Markus Hipfl besiegte Andrej Medwedew mit 6:4, 4:6, 6:0 und 6:4. Rotweißrot führte damit vor dem abschließenden Einzel gegen die Ukraine uneinholbar mit 3:1. Das letzte Single, das nur noch statistische Bedeutung hatte, gewann Stefan Koubek gegen den 18jährigen Taras Demjanenko 6:0 und 6:3. Ein Bericht der ÖTV-Homepage.
Markus Hipfl startete mit einem Break, mußte im Gegenzug aber das Rebreak hinnehmen. Beim Stand von 4:4 nahm der Welser dem Ukrainer erneut den Aufschlag ab und verwertete nach 46 Minuten seinen fünften Satzball zum 6:4.
Im zweiten Satz schaffte Hipfl ein Break zum 3:2 und bestätigte es auch. Dann spielte der 27-jährige Ukrainer - sichtbar nicht zu hundert Prozent fit - jedoch groß auf, holte vier Games in Folge und stellte mit 6:4 den überraschenden Satzgleichstand her. Im dritten Satz machten sich die konditionellen Probleme des Ukrainers bemerkbar, Hipfl überließ seinem Gegner kein Game. Im vierten Satz führte der Lokalmatador mit 4:2, Medewedew glich noch einmal aus, gab aber erneut seinen Aufschlag ab. Nach 2:35 gewann Hipfl den vierten Satz mit 6:4.
"Leicht war es nicht. Medwedew war besser drauf, als es ausgesehen hat", meinte Markus Hipfl nach dem Spiel, "mein Ziel war es aber, das Spiel zu gewinnen und die Daviscup-Begegnung vorzeitig zu entscheiden." Auch Kapitän Günter Bresnik war zufrieden mit der Leistung des Welsers: "Man hat gesehen, wie weit Markus auch auf diesem Boden schon ist. Für unsere nächste Daviscup-Partie hoffe ich auf ein Heimspiel!"

Basketball
Klosterneuburg siegt gegen Linz
Sonntag, 23. September 2001 ASN / NIK
Der BK Klosterneuburg, der als Ersatz für die Vienna Basket Clubs, die freiwillig in die B-Liga abgestiegen sind, in der höchsten österreichischen Spielklasse teilnimmt, startete gleich mit einem Sieg in die neue Basketball-Saison. Am Sonntag besiegten die Niederösterreicher die Red Devils aus Linz mit 104:83 (52:25). Der oberösterreichische Aufsteiger mußte erkennen, daß er speziell in der ersten Halbzeit nicht mit A-Liga-Klasse aufwarten konnte.
Im zweiten Sonntagspiel kam es in der Halle von Gmunden zu kuriosen Szenen, die beinahe einen Abbruch der Partie zwischen den Swans Gmunden und Mattersburg erwirkt hätten. Schiedsrichter Jäger, der schon Tage zuvor von beiden Teams abgelehnt wurde, versetzte durch zweifelhafte Entscheidungen die Zuseher wie auch Funktionäre beider Mannschaften derart in Rage, daß die Gendamerie eingreifen mußte, um einen regulären Ablauf des Matches zu gewährleisten. Das Spiel endete schließlich mit 85:100 (40:54) aus der Sicht der Gmundner.

Laufen
1. Wiener Herbstlauf an Naumov - Rabensteiner bei Damen erfolgreich
Montag, 24. September 2001 ASN / RED
2.200 Läuferinnen und Läufer waren beim 1. Wiener Herbstlauf auf der Ringstraße in drei Bewerben (Halbmarathon, Viertel-Marathon und Schnupper-Marathon) am Start. Beim Halbmarathon der Herren konnten sich Andrej Naumov und Mykola Antonenko, beide aus der Ukraine, schon sehr früh vom Feld absetzen. Im Zielsprint hatte den Naumov den längeren Atem - und daher auch im Ziel den Fuß vorne. Er siegte in der Zeit von 01:11:12,4. Genau eine Sekunde dahinter landete Antonenko, Sieger des diesjährigen Wachau-Halbmarathons, auf Platz zwei. Hervorragender Dritter - und bester Österreicher - wurde Niklas Kröhn.
Bei den Damen konnte sich Tamara Koba aus der Ukraine durchsetzen und siegte in 01:19:30,5 vor den beiden Österreicherinnen Renate Einfalt und Eva Bauer.
Beim Viertel-Marathon der Damen kam es zu dem - auch von den Medien - mit großer Spannung erwarteten Zusammentreffen zwischen Dr. Dagmar Rabensteiner und der österreichischen Marathon-Staatsmeisterin Ulrike Puchner. Rabensteiner nutzte den Bewerb als letzte Formüberprüfung vor ihrem Antreten beim Berlin-Marathon am kommenden Sonntag und zeigte eindrucksvoll ihre derzeitige Form: Sie lief bewußt im Marathon-Tempo und konnte sich in 00:43:49,1 trotzdem mit einer halben Sekunde Vorsprung den Sieg vor Ulli Puchner holen. "Es geht mir hervorragend und ich bin für Berlin sehr zuversichtlich", strahlte Rabensteiner im anschließenden Siegerinterview, sichtlich zufrieden mit ihrer Zeit.