Ausgabe Nr. 97 vom 25. Oktober 1999
***** Ministerrat tagt wöchentlich *****
Auch in der Zeit der provisorischen Regierung tritt der Ministerrat wöchentlich zusammen. Es werden
EU-Angelegenheiten, die Vorlage von Landesgesetzen, Personalfragen und die Erteilung von Verhandlungsvollmachten
erledigt. So wurde unter anderem beschlossen, daß eine Österreichische Delegation im November nach Brasilien
reisen wird um, entsprechend eines UN-Übereinkommens zur Bekämpfung der Wüstenbildung in den von
Dürre betroffenen Ländern, mitzuarbeiten. Über Vorschlag der provisorischen Bundesregierung werden
vom Bundespräsidenten Verhandlungsvollmachten für internationale Abkommen erteilt. Vergangene Woche wurde
der Programmentwurf für das Ziel-1-Fördergebiet Burgenland im Ministerrat behandelt, und in dieser Woche
wird die provisorische Regierung anläßlich des Nationalfeiertages zu einer Sondersitzung zusammentreffen.
***** Österreichs Inflationsrate im September 0,5 Prozent *****
Weiterhin auf dem tiefsten Niveaau der vergangenen 40 Jahre bleibt Österreich mit einer Inflationsrate
von 0,5 Prozent im September 1999.
***** Die Nationalbank beginnt mit dem Druck der Euro-Noten *****
In dieser Woche ist Druckbeginn in der Banknotendruckerei der Österreichischen Nattionalbank. Begonnen
wird mit der 20-Euro-Note, dann folgt der Euro-Hunderter. Das Design des Geldes stammt aus Österreich. Der
Druck von insgesamt 520 Millionen Banknoten mit einem Nominalwert von rund dreißig Milliarden Euro, das sind
rund 412,81 Milliarden Schilling, soll bis zum dritten Quartal des Jahres 2001 abgeschlossen sein.
***** Konflikt um Namensrecht der Lipizzaner beigelegt *****
Slowenien erinnerte daran, daß der Name "Lipizzaner" von dem heute auf slowenischen
Staatsgebiet liegenden Lipica stammt und forderte daher, daß nur Pferde, die im slowenischen Lipica gezüchtet
oder dort registriert wurden, die Bezeichnung "Lipizzaner" tragen dürfen. Demnach wäre sogar
für die Pferde der Österreichischen Hofreitschule dieser Name in Frage gestellt worden. Da dieses Problem
nicht nur Österreich betraf, sondern auch viele andere Länder, die diese Pferderasse züchten, intervenierte
die EU-Kommission bei der Welthandelsorganisation WTO, die die Ansprüche Sloweniens nicht anerkannte. Der
österreichische Landwirtschaftsminister Wilhelm Molterer hofft auch noch auf eine bilaterale Einigung mit
Slowenien.
***** VA Stahl Gesamtsieger des Börsepreises '99 *****
Seit dem Jahre 1993 wird von der Wiener Börse, der österreischischen Vereinigung für
Finanzanalyse und Anlagenberatung und dem Wirtschaftsmagazin "Gewinn" jährlich der Börsepreis
verliehen. Er geht an börsennotierte Unternehmen für ihre Informationspolitik, die Qualität der
Geschäftsbereiche und Aktionärsbriefe sowie ihre Öffentlichkeitsarbeit. Gesamtsieger des Börsepreises
1999 ist die VA Stahl AG, an zweiter Stelle wurde die OMV AG und an dritter die Verbundgesellschaft geehrt. Erstmals
in diesem Jahr wurde der Preis für "Auslandsanalysten" an den Edelstahlkonzern Böhler-Uddeholm,
gefolgt von der Ersten Bank der Österreichischen Sparkassen und der Austria Tabak vergeben. Bei der Journalistenbewertung,
in der die Qualität der Öffentlichkeitsarbeit beurteilt wird, erreichte die Austria Tabak den ersten
Platz, die Wienerberger AG den zweiten und ex aequo Böhler Uddeholm und Mayr Melnhof den dritten Platz. Für
vielfältige Initiativen und Informationsveranstaltungen wurde VA Stahl in der Kategorie der Privatanleger
Sieger vor Wolford und Wienerberger.
***** Interspar will sich im kommenden Jahr auf Wien konzentrieren *****
Große Pläne für das Jahr 2000 hat die Interspar, die als letzter großer Vertreter
österreichischer Lebensmitteltradition mit großen Investitionen ihre Märkte in Wien umbauen und
modernisieren will. Nach dem Erwerb der Pam-Pam-Märkte von Julius Meinl betreibt die Spar-Warenhandels-AG
derzeit zehn Interspar sowie 58 Eurospar- und Spar-Supermärkte und ist an weiteren Expansionen interessiert.
Von bundesweit 47 Interspar-Flächen befinden sich zehn in Wien. Interspar verfügt innerhalb der Spar-Organisation
über die größten Verkaufsflächen. Vorige Woche wurde bei der Eröffnung des Dornbirner
Marktes das neue Konzept vorgestellt, mit dem man auch Wien erobern will.
***** Manner kauft von Nestlé Victor Schmidt & Söhne *****
Die Josef Manner AG ist mit einer Jahresproduktion von rund 21.000 Tonnen Waffeln einer der größten
Waffelerzeuger Europas. Sie hat sich nun zum Kauf der Süßwarenfirma Viktor Schmidt & Söhne
entschlossen, die seit dem Jahre 1995 der Firma Nestlé gehörte. Damit sind "Ildefonso" als
eine der bekanntesten Pralinemarken sowie die "Austria Mozartkugeln" und die Marke "Heller"
wieder in österreichischem Besitz.
***** FACC errichtet neues Werk im oberösterreichischen Reichersberg *****
Wegen der stark steigenden Nachfrage nach High-Tech-Produkten für die internationale Luftfahrtindustrie
errichtet die Fischer-Tochter FACC nach Ried in Oberöstereich ein neues Werk in Reichersberg. Die Exportquote
beträgt fast 100 Prozent, einer der wichtigsten Abnehmer ist Boeing. Es wird mit einer starken Umsatzsteigerung
und der Schaffung von zusätzlichen Arbeitsplätzen gerechnet.
***** Kika/Leiner übernimmt Michelfeit *****
Im österreichischen Möbelhandel gibt es eine überraschende Veränderung: Ab November
übernimmt die Kika/Leiner-Gruppe zur Gänze ihren bisherigen Konkurrenten Michelfeit. Bereits im Jänner
dieses Jahres war Kika/Leiner mit 26 Prozent an Michelfeit beteiligt und stockte im August auf 51 Prozent auf.
Aufgrund einer Entscheidung der EU-Wettbewerbsbehörde entschloß sich Kika/Leiner, anstatt der ursprünglich
geplanten Dreimarken-Strategie aus kartellrechtlichen Gründen für eine Zweimarken-Schiene, wodurch die
Marke Michelfeit vom österreichischen Markt verschwindet. Die sechs Häuser des Michelfeit-Unternehmens
sollen demnächst mit rund 60 bis 100 Millionen Schilling (4,36 bis 7,27 Millionen Euro) umgebaut werden.
***** Trachtenmodentrend bringt der Leinenindustrie Auftragszuwachs *****
Eine der größten Flachsspinnereien Europas, die Lambacher Hitiag, kommt mit der Leinenproduktion
kaum nach, die durch den Modetrend Trachtenbekleidung entstanden ist. Die Nachfrage der Leinenindustrie nach der
Naturfaser Flachs kommt aber auch von der Automobilzulieferung und aus dem Bereich Dämmstoffe. Rund 80 Prozent
der Garne werden mit steigender Tendenz exportiert. Seit den Achtzigerjahren wird in Österreich wieder Flachs
angebaut, die beiden Anbauzentren befinden sich bei Knittelfeld in der Steiermark und im Waldviertel und man hofft
auf Unterstützung der heimischen Flachsbauern durch EU-Fördergelder.
***** "WasserWunderWelt" Krimml wird eine neue Attraktion in Salzburg *****
Im Umfeld der höchsten Wasserfälle Europas und im unmittelbaren Vorfeld des Nationalparks
Hohe Tauern entsteht ein neues Projekt, das den Besuchern Information und Unterhaltung, aber vor allem ein eindrucksvolles
Naturerlebnis bieten wird. Im Salzburger Oberpinzgau entsteht die "WasserWunderWelt Krimml", die bis
zum Frühsommer 2000 fertiggestellt sein soll. Sie ist in drei Bereiche gegliedert: Im "WasserPark"
werden Informationen über interessante Anwendnngen des Wassers sowie lustige und überraschende Wasserspiele
geboten. Im "WasserHaus" stehen Ästhetik, "komische" und physikalische Eigenschaften sowie
auch Nutzen des Wassers im Vordergrund. Dritter Höhepunkt ist die "WasserShow" mit einer audiovisuellen
Multimediashow und spektakulären Effekten. Von dort führt der Weg direkt zu den Krimmler Wasserfällen.
***** Aufwertung für Forschungsstandort Österreich *****
Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und das zum Unternehmensverband Boehringer
Ingelheim zählende Forschungsinstitut für molekulare Pathologie (IMP) in Wien wollen gemeinsam neue Erkenntnisse
auf dem Gebiet der Molekularbiologie gewinnen. Dazu wird ein neues Institut - IMBA - gegründet werden, das
nicht nur neue Ansätze für innovative Therapieformen finden soll, sondern mittelfristig auch etwa 80
neue, hochqualifizierte Arbeitsplätze schaffen wird.
***** Sigmund Freud-Ausstellungen in Wien *****
Sigmund Freud, Begründer der Psychoanalyse, starb im Jahre 1939 in der Emigration. Sein schriftlicher
Nachlaß, der in Washington in der Kongreß-Bibliothek gesammelt wurde, kann derzeit in der Ausstellung
"Konfilikt und Kultur" in der Wiener Nationalbibliothek am Josefsplatz besichtigt werden. Bis 1938 lebte
und wirkte Sigmund Freud in der Berggasse im neunten Wiener Gemeindebezirk. Hier befindet sich auch das Freud-Museum,
wo nur jetzt das Filmdokument "Sigmund Freud, His Family and Colleagues", das Philip Lehrmann mit seiner
16mm Kamera drehte, zu sehen ist.
***** Eröffnung der Abteilung Energie im Technischen Museum in Wien *****
In der neu eröffneten Abteilung Energie wird im Technischen Museum die Bedeutung der Energie und
ihre Entwicklung seit dem vorindustriellen Zeitalter eindrucksvoll dargestellt. Sie zeigt aber nicht nur den Fortschritt,
sondern auch die Versuche und Irrtümer der Forschung im Bestreben, die Natur zu zähmen oder wenigstens
nachzuahmen. Der Wandel der Energie wird gleich zu Beginn mit einer Maschine demonstriert, die Wasserkraft in Strom
umsetzt, der Lampen zum Leuchten bringt, wodurch Solarzellen gespeist werden. Am Beginn der Ausstellung kann der
Besucher die frühe Technik vom Feuerstein, Zahnrad bis zum Flaschenzug selbst erproben. Der zweite Bereich
ist dem Industriezeitalter gewidmet mit Generatoren, Dampfmaschinen, meist im Original, Turbinen, aber auch unbrauchbare
Kuriositäten. Über den dritten Bereich spannt sich ein Windrad und im hinteren Teil sind Transformatoren
in Betrieb, die durch Hochspannung Blitze erzeugen. Als Abschluß kann man im Zukunftsraum ein Bild bewundern,
das Technik und Natur in Einklang zeigt und die Frage offen läßt, ob das jemals gelingen wird.
***** Kurzfilmpreis der Viennale '99 *****
Die junge Wiener Filmemacherin Kathrin Resetarits erhielt den Kurzfilmpreis der Viennale '99 für
ihren Film "Fremde". Dieser Preis, der für eine "herausragende und eigenständige Arbeit"
vergeben wurde, ist mit mit 50.000 Schilling (3634 Euro) dotiert.
***** Sturm Graz besiegt Croatia 1:0 *****
Ein spannender Fußballabend im Grazer Schwarzenegger-Stadion mit viel Einsatz und Kampfgeist.
Es gab viele Torchancen, die gut abgewehrt wurden. Schickelgruber verhinderte durch Glanzleistungen einen drohenden
Ausgleich. In der 40. Minute gelang der Treffer durch eine einmalige Kombination: Schupp an Vastic, der alleine
auf das Tor der Kroaten zuläuft, den Ball an Kocijan, der sich in idealer Position befindet, weitergibt, der
Kroate Mujcin macht einen Rettungsversuch, kann aber das 1:0 nicht verhindern.
***** GAK erfolgreich gegen Griechenland mit 2:1 *****
Im Schwarzenegger-Stadion siegte den GAK gegen Panathinaikos mit 2:1. Obwohl sich in der ersten Spielhälfte
das Geschehen fast nur im Mittelfeld abspielte und es kaum Torchancen gab, war es ein spannendes, taktisch interessantes
Spiel. Durch eine präzise Vorlage von Akwuegbu erzielte Andi Lipa aus rund acht Metern der 55. Minute das
1:0. Der Ausgleich gelang Sypniewsky mit einer Sololeistung in der 65. Minute. Der Treffer von Igor Panic in der
82. Minute, den Andi Lipa in die Flanke zu Pamic einköpfelte, führte zum 2:1-Sieg für den GAK.
***** Sturm Graz besiegt Austria 3:1 *****
Wieder hat Sturm Graz einen Sieg in der Champions-League errungen. Im Grazer Horr-Stadion endete das
Match mit 3:1 für Sturm. Zum ersten und einzigen Tor von Mayrleb gab es noch in der ersten Halbzeit den Ausgleich
durch Martens, in der 58. Minute durch Vastic das 2:1 und in der 66. Minute durch Schopp mit 3:1 den Sieg. Ein
Trefffer von Mayrleb zählt nicht, weil knapp davor abgepfiffen worden war.
***** GAC gegen FC Tirol 1:1 *****
Im Arnold- Schwarzenegger-Stadion endete das Match zwischen GAK und FC Tirol unentschieden mit 1:1.
In der 20. Minute schoß Scharrer von FC Tirol aus einem Elfmeter das erste Tor. Obwohl GAK mehr Spielanteil
hatte, erwies sich Tirol bis zur letzten Minute als ein gefährlicher Gegner mit besonderer Stärke in
der Abwehr. Erst in der 83. Minute gelang der verdiente Ausgleich durch Akwuegbu mit dem Treffer via Innenstange
ins Tor.
***** Barbara Schett im Moskauer Finale *****
Erstmals in ihrer Karriere hat die 23jährige Tirolerin Barbara Schett das Finale eines Super-9-Tennisturniers
erreicht, unterlag aber in Moskau der Französin Nathalie Tauziat 6:2, 4:6, 1:6. Nachdem sie im Moskau-Semifinale
gegen die Russin Anastasia Myskana mit 3:6, 6:4, 6:2 im Viertelfinale und gegen die Italienerin Silvia Farina 1:6,
4:6, 6:1 siegte, verabschiedete sie im Halbfinale die Belgierin Dominique van Roost mit 7:5, 7:6 aus dem Turnier.
Im Endspiel gegen Tauzial mußte sie sich nach dem 6:2 gewonnenen ersten Satz geschlagen geben,.bleibt aber
achte in der Weltrangliste.
***** Österreicher Lengerov beim TT-Open in Wels im Semifinale *****
Der 23jährige Österreicher Kostatin Lengerov kam nach seinen Siegen gegen den Welt- und Europameister
Karlsson (SD) 3:0, gegen Chang (Taipeh) 3:1 und im Viertelfinale gegen den Holländer und EM-Dritten Trinko
Keen 3:0 sensationell ins Semifinale, wo er von Kong Linghui, dem Ex-Weltmeister und Weltcupsieger aus Peking besiegt
wurde. Als einzigen Europäer ist es ihm gelungen, in die Phalanx der chinesischen Gegner einzubrechen. Er
erhielt eine Bronzemedaille. |
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