Ausgabe Nr. 158 vom 26. Feber 2001
Kroatiens Präsident Stipe Mesic besuchte Österreich
Stipe Mesic, seit einem Jahr Präsident Kroatiens, traf am Dienstag vergangener Woche in Begleitung
seiner Frau zu einem Besuch in Wien ein. Er wurde von Bundespräsient Thomas Klestil mit militärischen
Ehren empfangen. Beim anschließenden Treffen in der Wiener Hofburg wurden die guten Beziehungen zwischen
Wien und Zagreb hervorgehoben. Präsident Mesic bekennt sich voll zu einem vereinten Europa. Klestil nahm Bezug
auf die historischen Bindungen und sagte seine Unterstützung für Kroatiens EU-Beitritts-Bemühungen
zu. Am Donnerstag reisten die Präsidenten Klestil und Mesic samt Gattinnen in das Burgenland zu einem Treffen
mit Vertretern der kroatischen Minderheit, deren große Bedeutung Klestil als lebendige Brücke zum Nachbarn
und wertvoll für die Gestaltung der Zukunft hervorhob. In Trausdorf besuchten sie eine zweisprachige Volksschule.
Den Abschluß des Wienaufenthaltes bildete die Teilnahme am Wiener Opernball.
Palästinenserpräsident Jassir Arafat auf Kurz-Besuch in Wien
Einer bereits längere Zeit zurückliegenden Einladung des Bundeskanzlers Wolfgang Schüssel
folgend ist PLO-Chef Jassir Arafat am Donnerstag vergangener Woche zu einem kurzen Besuch in Wien eingetroffen.
In seinen Gesprächen mit Bundeskanzler Schüssel (ÖVP), Außenministerin Benita Ferrero-Waldner
(ÖVP), Bundespräsident Thomas Klestil und Verteidigungsminister Herbert Scheibner (FPÖ) wies er
darauf hin, daß der Friedensprozeß nach der israelischen Wahl einen neuerlichen Anstoß brauche,
und zwar durch die EU und speziell durch die mit dem palästinensischen Volk befreundete Republik Österreich.
Er rechnet damit, daß nach der Regierungsbildung in Israel die Friedensgespräche mit Ariel Scharon wieder
aufgenommen werden. Unter Einbeziehung der EU, der UNO, der USA und Rußlands soll in einem neuen Gipfeltreffen
der Nahost-Friedensprozeß wiederbelebt werden. Den Verteidigungsminister Scheibner bat er, dessen bisherige
Bemühungen um einen Gefangenenaustausch zwischen der israelischen Armee und den Hisbollah-Milizen fortzusetzen
und dankte für die Betreuung palästinensischer Kinder mit schwersten Schußverletzungen im österreichischen
Heeresspital.
Kardinal Schönborn zieht positive Bilanz über seinen Besuch im Iran
Von seiner Iran-Reise zurückgekehrt, berichtet der Wiener Kardinal Christoph Schönborn über
einen harmonischen Ablauf dieses Besuches. Seine Gespräche mit dem Staatspräsidenten Mohammed Khatami
und dem Obersten Religiösen Führer, Ayatollah Khamenei, konzentrierten sich auf religiöse Inhalte.
Politische Angelegenheiten blieben ausgespart. Der christlich-islamische Dialog werde begrüßt und es
gebe viele Gemeinsamkeiten, die wichtigsten Punkte der Menschheit betreffend. Bei seinem Vortrag an der Islamischen
Imam-Sadr-Universität brachte Kardinal Schönborn auch brisante Themen zur Sprache, wie das Spannungsfeld
zwischen Tradition und Moderne, sowie Jugend und Religion und berichtete über das österreichische Modell
der freien Kooperation zwischen Kirche und Staat. Er wies auf die gemeinsamen Sorgen in unserer globalisierten
Welt hin, in der wir alle zu einer Schicksalsgemeinschaft geworden seien. Ajatollah Taskhiri stimmte zu und bezeichnet
die Religion als einzigen Rettungsweg der Menschheit. Deshalb sei es die große Aufgabe der Religion, einander
näher zu kommen. Schönborn bezeichnete den gegenseitigen Respekt als Schlüssel zur Friedenspolitik.
Teilerfolg für Österreich beim EuGH zur Einhaltung des Transitvertrages
Im Vorjahr wurden die im EU-Transitvertrag vereinbarten Lkw-Fahrten über den Brenner wesentlich
überschritten. Anstatt die Zahl der Öko-Punkte und damit die Transitfahrten abzusenken, wurde die Reduktion
durch die EU-Kommision auf mehrere Jahre verteilt. Daraufhin wandte sich Österreich an den Europäischen
Gerichtshof, der nun zu Gunsten Österreichs entschieden hat. In einer einstweiligen Verfügung soll für
das Jahr 2001 die Vergabe von Öko-Punkten zurückgenommen und dadurch der Verkehr auf der Brennerroute
eingeschränkt werden. Ein endgültiges Urteil ist in zwei Jahren, zum Zeitpunkt des Auslaufens des Transitvertrages,
zu erwarten. Auf Grund dieser Entscheidung müssen die Lkw-Fahrten aus dem EU-Raum durch Österreich auf
der Brennerstrecke in diesem Jahr um 150.000 reduziert werden. Davon sind vor allem deutsche und italienische Frächter
betroffen, aber auch die österreichischen, die mit einer Kürzung um rund 40.000 Fahrten rechnen müssen.
Um den Wirtschaftsverkehr zu gewährleisten, hat die Bahn ihre Kapazitäten verdreifacht.
Constantia Privatbank mit Rekordergebnis
Die Constantia Privatbank hat im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut ein Rekordergebnis erzielt.
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) stieg um 24,5 Prozent von 141,8 auf 176,5
Mio. Schilling. Mit einer Eigenkapitalrendite von ca. 40 Prozent zählt das Institut laut eigenen Angaben zu
den profitabelsten Banken Österreichs. Das Volumen des verwalteten Vermögens stieg um 26,9 Prozent von
52,5 auf 66,6 Mrd. Schilling.
Der Teilbereich Investmentfonds, der sich schon in den vergangenen Jahren besonders erfreulich entwickelt hatte,
stieg um 29,1 Prozent von 20,6 auf 26,6 Mrd. Schilling. "Der Erfolg der Constantia Privatbank beruht auf zwei
konsequent umgesetzten Geschäftsprinzipien", so Vorstandsvorsitzender Karl Petrikovics. "Zum einen
konzentrieren wir uns ausschließlich auf unser Stammgeschäft, die optimale Veranlagung großer
und mittlerer Vermögen."
Auch die Immobilenveranlagungs-Sparte der Constantia konnte Steigerungen erzielen. Die von dem Institut gemanagte
börsenotierte Immofinanz Immobilien Anlagen AG steigerte ihr Immobilienvermögen auf ca. 11,1 Mrd. Schilling,
das Eigenkapital stieg von 3,2 auf 4,3 Mrd. Schilling. Die Rendite nach Steuern kletterte auf 10,2 Prozent.
Spar Österreich expandiert mit eigener Auslandsgesellschaft Aspiag
Bereits ein Drittel ihres Gesamtumsatzes erzielt die Spar Östereich im Ausland mit ihrer eigenen
Auslandsgesellschaft Aspiag (Austria Spar International AG). In Italien wurden im Vorjahr mit 592 Spar- und Eurospar-Filialen
sowie 14 Interspargeschäften 15,1 Milliarden Schilling (1,10 Milliarden Euro) umgesetzt und damit ein Plus
von 2 Prozent erzielt. Ungarn verzeichnete mit einem Plus von 23 Prozent einen Gesamtumsatz von 4,7 Milliarden
Schilling (341 Millionen Euro), Slowenien kam mit einem Plus von 42 Prozent auf 2,7 Milliarden Schilling (196 Millionen
Euro) und Tschechien erreichte einem Wachstum von 51 Prozent einen Umsatz von 1,4 Milliarden Schilling (102 Millionen
Euro). Spar will im Ausland durch die Eröffnung neuer Filialen oder durch Übernahmen noch weiter wachsen.
Die nächste Expansion ist in Kroatien geplant.
Pankl kauft bis zu zehn Prozent der Aktien zurück
Die am Neuen Markt und der Brüsseler Wachstumsbörse Easdaq notierte Pankl Racing Systems AG
mit Sitz in Bruck an der Mur wird bis zu zehn Prozent der Aktien zurückkaufen. Das sind maximal 388.800 Stück.
Diesen Beschluss der Jahreshauptversammlung hat das Unternehmen heute, Montag, in einer Aussendung bekannt gegeben.
"Ein allfälliger Aktienrückkauf soll im Interesse der Aktionäre ausgeübt werden, um eine
positive Entwicklung der Pankl-Aktie zu unterstützen", begründete das Unternehmen die Entscheidung.
Die rückgekauften Aktien können entweder eingezogen oder wieder ausgegeben werden. Ein Teil der Aktien
wird als Stock-Options an Mitarbeiter ausgegeben, teilte Pankl weiter mit. Ein über den genannten Umfang hinausgehender
Aktienrückkauf sei derzeit aber nicht geplant. Die Ermächtigung gilt bis 23. August 2002. Der Aktienpreis
wurde aus dem Durchschnitt der letzten fünf Tage mit einer maximalen Ober- und Untergrenze von zehn Prozent
festgesetzt. Pankl, Hersteller von Leichtbaukomponenten für die Rennsport-, Luxusautomobil-, und Luftfahrtindustrie,
konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Umsatzwachstum von 32,5 Prozent erwirtschaften.
Opernball mit prominenten Gästen und 4500 Ballbesuchern ausverkauft
Am 45. Wiener Opernball haben neben Bundespräsident Thomas Klestil mit seinem Gast, dem kroatischen
Präsidenten Stipe Mesic und ihren Gattinnen nahezu die gesamten Bundesregierung, viele prominente Gäste
aus dem In- und Ausland und rund 4500 Balllbesucher teilgenommen. Diesmal war die Wiener Staatsoper anstatt der
bisher traditionellen Nelken mit 60.000 Rosen ausgeschmückt. Zur Eröffnung erklang Händels Feuerwerksmusik,
anschließend sang der Wiener Staatsopernchor die Bundeshymne. Nach der Europahymne erfolgte der Einzug der
168 Paare des Debütantenkomitees zu den Klängen von Carl Michael Ziehrers "Fächerpolonaise".
Eine Tanzdarbietung von Behinderten und die Begrüßung des Publikums durch einen Rollstuhlfahrer wurde
mit entsprechendem Applaus gewürdigt. Nach dem Gefangenenchor aus Verdis Oper "Nabucco", gesungen
vom Chor der Wiener Staatsoper, überraschten die Eleven der Balettschule der Staatsoper mit ihrem schwungvollen
Einzug auf kleinen modischen Mini-Scootern und bewiesen mit einer perfekten Darbietung zum Galopp aus Verdis Troubadour
ihr Können.
Nach der "Feuerfest"-Polka von Josef Strauß, perfekt dargeboten von den jungen Damen und Herren
des Eröffnungskomitees, erging mit den traditionellen Worten: "Alles Walzer" die Einladung zum allgemeinen
Tanz an die Gäste, die dieser Aufforderung bis in die frühen Morgenstunden folgeleisteten.
Opernball-Demonstranten verursachten heftige Ausschreitungen
1100 Beamte sorgten für eine ungestörte Zufahrt der Opernball-Gäste. Zwischen 21 und 23 Uhr
kam es dann außerhalb der Absperrungen zu mehreren gewalttägigen Ausschreitungen. Ein Trupp von vermummten
Demonstranten attackierte die Polizei mit Pflastersteinen, Flaschen und Wurfgeschoßen aus Metallnägeln.
21 Beamte wurden verletzt, sieben Polizei-Pkw beschädigt, Auslagenscheiben eingeschlagen und mehrere abgestellte
Fahrzeuge beschädigt. Es gab 47 Anzeigen. 42 Demonstranten wurden festgenommen, darunter mehrere "Demo-Touristen".
Bei einer Hausdurchsuchung im Ernst Kirchwegerhaus bestätigte sich, daß dort die Aktionen gezielt vorbereitet
worden waren.
"Kleiner Wiener Opernball" der ÖVP im Wiener Rathaus für die Senioren
Ebenfalls Tradition hat der "Kleine Wiener Opernball", der bereits am Nachmittag im Wiener
Rathaus als Pendant zum Opernball stattfindet. Er wird jedes Jahr von der ÖVP veranstaltet und jener Generation
gewidmet, der Österreich durch den Wiederaufbau nach dem Krieg so viel zu verdanken hat. Bundespräsident
Thomas Klestil, der Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SP) und Vizebürgermeister Bernhard Görg
(VP) nahmen an diesem Ball teil, der mit einer Polonaise von acht Paaren eröffnet wurde. Dieses gemütliche
Zusammensein bei einer guten Jause im wunderschön renovierten Festsaal, der viel Platz zum Tanzen bietet,
wurde auch heuer wieder von zahlreichen zufriedenen Gästen gerne in Anspruch genommen.
Dreharbeiten zu Kino-Großprojekt mit ORF-Beteiligung
Seit zwei Wochen ist der österreichische Theater- und Filmschauspieler Otto Tausig Teil eines erstklassigen
Ensembles, das derzeit in Berlin für ein Kino-Großprojekt - finanziert mit Beteiligung des ORF - vor
der Kamera steht: An der Seite von Mario Adorf, Bruno Ganz und Annie Girardot ist Tausig einer der Stars der deutsch-österreichisch-schweizerischen
Koproduktion, die derzeit noch als "Untitled MTM Projekt 1" geführt wird. Das bewegende Melodram
über das Schicksal dreier ehemaliger jüdischer KZ-Häftlinge, inszeniert vom Schweizer Urs Egger
- einem breiten Publikum bekannt durch Filmproduktionen wie die zweiteilige Josef-Haslinger-Verfilmung "Opernball"
-, wird zu mehr als die Hälfte in Wien gedreht. Bereits Ende Februar beginnt der österreichische Teil
der Dreharbeiten, die vorwiegend in den Rosenhügel-Studios und in einer Kirche in Ottakring absolviert werden.
ORF-Programmintendantin Mag. Kathrin Zechner zeigt sich stolz über das Zustandekommen dieses Film-Großprojekts:
"Das ist eine internationale Produktion mit hervorragenden Darstellern und einem Filmstoff, der auch heute
nichts von seiner Bedeutung verloren hat."
Niederösterreichische Landesausstellung im Doppelpack
Die Burg Ottenstein und das Schloss Waldreichs, kaum fünf Kilometer voneinander entfernt, sind
heuer vom 5. Mai bis 4. November Schauplätze einer doppelten niederösterreichischen Landesausstellung,
die unter dem gemeinsamen Motto "Mystisches Waldviertel" steht, von einem wissenschaftlichen Team unter
Falko Daim gemeinsam mit Architekt Carl Auböck gestaltet wurde und auch organisatorisch eine Einheit bildet.
Die karge, zur künstlerischen Inspiration verlockende und geheimnisvolle Landschaft bildet den Hintergrund
für eine doppelte Ausstellung, die auch den Anlass für die Wiederentdeckung des Waldviertels als Kulturlandschaft
bietet.
Titel des Ausstellungsteiles auf Burg Ottenstein ist "Sein und Sinn". Hier geht es um das Bestreben des
Menschen, seine Welt zu deuten und Unerklärbares fassbar zu machen. Als Beleg werden Schätze, archäologische
Funde und Kunstwerke aufgeboten. Sie sind kulinarisch angeordnet, als Fest für die Sinne. Die Ausstellung
auf Burg Ottenstein ist nach den Grundbedürfnissen des Menschen aufgebaut, die über Jahrtausende gleichgeblieben
sind: Nahrung und Wärme, Sexualität und Fruchtbarkeit, Schutz und geordnete Verhältnisse, Gesundheit
und Geborgenheit etc. Ein besonders attraktives Detail: das Alchemistenlaboratorium von Oberstockstall und Vergleichsfunde
aus Deutschland, Frankreich und Tschechien.
Der Ausstellungsteil auf Schloss Waldreichs trägt den Titel "Burg und Mensch" und befasst sich mit
der Burg als Symbol und Bedeutungsträger vom 11. Jahrhundert bis heute. Das Bild von der Burg im Wandel der
Zeit steht im Mittelpunkt. Auch diese Schau basiert auf prachtvollen Originalexponaten wie Tafelbildern, Miniaturen,
Goldgerät und Silberschmuck. Zur optimalen Präsentation werden alle Möglichkeiten moderner Medientechnik
aufgeboten.
Die Schauplätze wurden mit Bedacht gewählt: Die Burg Ottenstein stammt im Kern aus dem 12. Jahrhundert,
das Schloss Waldreichs aus dem 13. bis 18. Jahrhundert. Beide Baudenkmäler liegen inmitten einer Landschaft
mit weiteren schönen Burgen und Schlössern, die zum Besuch einladen. Es gibt auch viele gute Restaurants
und Gastwirtschaften in der Region.
ÖFB: Neues Stadion Salzburg längst überfällig
"Endlich. Lange genug haben wir auf ein modernes Stadion in Salzburg gewartet. Die Entscheidung
für den Bau dieser modernen Sportstätte im Herzen Europas war aus Sicht des Verbandes längst überfällig",
so ÖFB-Generalsekretär Alfred Ludwig kürzlich bei einem Lokalaugenschein in Salzburg. Mit derzeit
17.260 geplanten Plätzen entspreche das Projekt den Normen der UEFA und sei - was ihm besonders am Herzen
liege - im Falle einer EM-Zusage 2008 auf die dafür nötigen 30.000 Zuschauerplätze erweiterbar.
Das neue Stadion Salzburg biete für den Verein SV Wüstenrot die professionelle Infrastruktur, die neuen
Aufschwung, in sportlicher als auch in wirtschaftlicher Hinsicht, ermögliche. Auch Lage des Stadions und Verkehrskonzept
seien seiner Meinung nach ideal. Außerdem werde das geplante Stadion mit seinen Freizeiteinrichtungen ein
Stadion für die Salzburgerinnen und Salzburger. "Aber nicht nur der Verein und die Stadt, vor allem die
Fußballfans haben sich das neue Stadion verdient und werden dort für Top-Stimmung sorgen", ist
Alfred Ludwig überzeugt. Mag. Wolfgang Becker, Geschäftsführer der SWS konnte den ÖFB-Generalsektretär
auch darüber informieren, dass der Zeitplan und der Kostenrahmen exakt eingehalten werden.
Und nun der Sport - Ihnen gewidmet von ASN, AustrianSportsNet:
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Skilauf
Silber für ÖSV-Kombinierer - Norwegen gewinnt Teambewerb
Dienstag, 20. Feber 2001
Das österreichische Kombinierer-Quartett sorgte bei der Weltmeisterschaft in Lahti im Mannschaftsbewerb
für die zweite rotweißrote Medaille. Nach dem dritten Platz von Felix Gottwald in der Einzelkonkurrenz
holte er mit Christoph Eugen, Mario Stecher und David Kreiner Silber. Gold ging an Norwegen, Titelverteidiger Finnland
mußte sich mit Bronze begnügen.
Nach dem Springen waren die Österreicher an Dritter Stelle gelegen, hatten jedoch nur einen halben Punkt Rückstand
auf die späteren Weltmeister aus Norwegen und gingen zeitgleich mit ihnen ins Rennen. Das japanische Quartett
hatte den Sprungbewerb dominiert, nahm die Loipe mit 1:20 Minuten Vorsprung auf die Verfolger auf.
Als erster des ÖSV-Teams ging Christoph Eugen in die 5km-Schleife. Er übergab als Zweiter an Mario Stecher,
der Rückstand auf den führenden Japaner war auf 37 Sekunden geschmolzen. Nach der zweiten Schleife übergaben
Japan, Norwegen, Österreich und Finnland praktisch zeitgleich.
Bjarte Engen Vik, Goldmedaillengewinner in der Einzelkonkurrenz, übernahm das Kommando auf Runde drei, der
österreichische Schlußläufer Felix Gottwald löste David Kreiner mit einem Defizit von 17,5
Sekunden auf die an der Spitze. Der Weltcup-Gesamtführende konnte zwar bis auf fünf Sekunden an den Norweger
Hamar herankommen, einholen konnte er ihn jedoch nicht. Samppa Lajunen, der lange Zeit mit Gottwald für Tempo
gesorgt hatte, ging am Ende die Luft aus, sicherte aber noch den dritten Platz vor Deutschland ab. Halbzeitsieger
Japan beendete den Bewerb auf Rang fünf. "Ich bin überglücklich, gerade nach den schwierigen
Windbedingungen beim Springen", freute sich Trainer Günther Chromecek. "Das Ergebnis stimmt mich
zuversichtlich für den Sprintbewerb am Samstag. Wenn es ein Gesetz der Serie gibt, müßte der Felix
nach Bronze und Silber jetzt Gold holen."
Rotweißrote Erfolge im Europacup - Sponring und Albrecht gewinnen
Donnerstag, 22. Feber 2001
Wenn der Weltcup einmal Pause macht, werden die Europacup-Rennen des öfteren gehörig aufgewertet.
Nämlich dann, wenn sich Top-Läufer entscheiden, Rennpraxis und Selbstvertrauen in der zweiten Leistungsstufe
zu tanken. So geschehen auch gestern in Wildschönau, wo Killian Albrecht einen Slalom für sich entscheiden
konnte. Mit Respektabstand auf Platz zwei landete der Liechtensteiner Markus Ganahl, vor dem zweibesten Österreicher
Kurt Engl. Manfred Pranger landete auf dem fünften Platz, führt damit weiterhin in der EC-Slalomwertung.
Auch bei den Damen überbrückten einige Techniker die Zeit bis zum Saisonfinale im Europacup. Im italienischen
Ravascletto gewann Christine Sponring einen Slalom vor der Deutschen Monika Bergmann und der Finnin Henna Raita.
Spela Pretnar, die im vergangenen Jahr die kleine Kristallkugel im Slalom holte, hatte als Sechste schon über
eineinhalb Sekunden Rückstand auf die Österreicherin.
Kostner siegt im Super-G - Götschl fährt auf Rang zwei
Sonntag, 25. Feber 2001
Mannschaftlich gesehen war auch der heutige Super-G in Lenzerheide für die ÖSV-Damen kein Glanzlicht.
Renate Götschl als Zweite konnte aber immerhin ein Debakel wie bei der gestrigen Abfahrt verhindern. Der Sieg
ging an die Südtirolerin Isolde Kostner, Dritte wurde Carole Montillet aus Frankreich.
Für Kostner war es der zwölfte Sieg in ihrer Karriere, der erste im Super-G in dieser Saison, bisher
konnte sie lediglich zwei Abfahrtserfolge feiern. Renate Götschl hält mit ihrem zweiten Platz, nur acht
Hundertstel hinter der Siegerin, den Kampf um den Gesamtweltcup weiter offen, machte gegenüber ihrer großen
Konkurrentin Janica Kostelic aus Kroatien wieder einiges an Boden gut. Regine Cavagnoud, Führende im Super-G-Weltcup,
die das kroatisch-österreichische Duell noch hätte spannend machen können, verbaute sich hingegen
schon im oberen Streckenteil mit einem schweren Fehler alle Chancen und dürfte damit endgültig aus dem
Rennen um die große Kristallkugel sein. Für das Saisonfinale in Are (SWE) in zwei Wochen bahnt sich
somit ein äußerst spannender Zweikampf an, bei dem sich schon kleine Fehler fatal auswirken könnten.
Alexandra Meissnitzer lieferte trotz anhaltend starker Schmerzen ein passables Rennen, wurde als zweitbeste Österreicherin
Achte. An elfter Stelle, wie schon gestern, klassierte sich Stefanie Schuster. Weniger zufriedenstellend lief es
für Abfahrts-Weltmeisterin Michaela Dorfmeister. Im oberen Teil der Strecke bereits mit großem Rückstand,
holte sie weiter unten noch auf, mehr als Platz 15 war für sie aber schlußendlich nicht drin. Selina
Heregger wurde 17., Brigitte Obermoser schied bereits nach etwa 30 Fahrsekunden aus.
Skispringen
Österreich holte Bronzemedaille
Samstag, 24. Feber 2001
Die deutschen Skispringer haben am Samstag bei den Weltmeisterschaften in Lahti ihre zweite Goldmedaille erobert.
Fünf Tage nach der Titelverteidigung von Martin Schmitt (Furtwangen) auf der Großschanze wurde auch
die Mannschaft wieder Weltmeister. Mit 939,8 Punkten gewann das DSV-Quartett mit Schmitt, Sven Hannawald (Hinterzarten),
Alexander Herr (Schonach-Rohrhardsberg) und Michael Uhrmann (Rastbüchl) überlegen vor Gastgeber Finnland
(900,2) und Österreich (880,2).
Andreas Goldberger, Wolfgang Loitzl, Martin Höllwarth und Stefan Horngacher gewannen Bronze im Teambewerb
von der Großschanze. Dabei war Rotweißrot nach dem ersten Springer nur auf Platz acht gelegen: Goldberger
verpatzte seinen Auftakt-Sprung vollkommen, blieb auch beim zweiten Versuch hinter den Erwartungen zurück.
Deutschland hingegen überzeugte durch die Bank. Überraschend dabei war vor allem die konstant guten Leistungen
von Michael Uhrmann, der im Training nicht auf die Sprünge gekommen war, und Alexander Herr. "Der Sieg
von 1999 in Bischofshofen war bereits ein Erlebnis, die Titelverteidigung ist das Größte für uns",
jubelte Martin Schmitt. "Ich war unglaublich nervös, wollte nach Gold und Silber auch den anderen zu
einer Medaille verhelfen. Jetzt bin ich überglücklich", erklärte er.
Triumph in Rotweißrot - Springer holen Mannschafts-Gold
Sonntag, 25. Feber 2001 von Gerald Fuchs
Kaum hatte Martin Höllwarth seine Luftfahrt hinter sich gebracht, vollführten Wolfgang Loitzl, Andreas
Goldberger und Stefan Horngacher Luftsprünge. Als Jane Ahonen den letzten Sprung der Konkurrenz in den Schnee
gesetzt hatte, dabei ein wenig kürzer als Höllwarth gesprungen war, kannte die Freude der ÖSV-Adler
überhaupt keine Grenzen mehr. Während die Springer im Zielraum einander um den Hals fielen, tat Cheftrainer
Toni Innauer selbiges mit seinem Trainerstab: Rotweißrot hatte erstmals seit zehn Jahren und zum zweitenmal
insgesamt bei einem Großereignis Mannschaftsgold gewonnen! Platz zwei auf der Normalschanze geht an Finnland,
Platz drei an Deutschland.
Stefan Horngacher, schon beim Titel vor zehn Jahren ("Damals sind wir noch klassisch gesprungen") dabei,
hatte den Triumph tags zuvor angekündigt, dabei gesundes Selbstvertrauen bewiesen. Anders als auf der Großschanze
sprang diesmal die gesamte Mannschaft, Goldberger inklusive, konstant. "Der wahre Weltmeister aber",
befand Wolfgang Loitzl, der jüngste Springer in der österreichischen Mannschaft, "ist aber der Hölli!"
Dabei hatte der Tiroler auch ein Mißgeschick zu verarbeiten, hatte sich der Belag von der Skispitze gelöst:
"Aber vielleicht", lächelte er, "war das das beste Mittel, um mich vom letzten Sprung abzulenken.
Vor dem Mannschaftsspringen hab ich mir gesagt, daß ich nicht mit drei Bronze-Medaillen heimfahren will,
ich wollte unbedingt eine Steigerung, also mindestens Silber." Nachsatz: "Wir sind ein würdiger
Weltmeister!" Wahrlich.
Unglaublich, welchen Charakter diese Truppe an den Tag gelegt hat. Andere wären wohl am Unfalltod des Trainers
zerbrochen. Die ÖSV-Adler aber schafften es, das tragische Unglück mit professioneller und nicht zuletzt
mit Hilfe von Toni Innauer, dem Magister der Psychologie, halbwegs aufzuarbeiten, um eine der - aus diesem Blickwinkel
betrachtet - größten Leistungen in der rotweißroten Sportgeschichte zu vollbringen. "Wir
haben", stellte Stefan Horngacher folgerichtig fest, "Charakter bewiesen, wir haben das Unglück
gut verarbeitet!" Für Toni Innauer wiederum hat sich in doppelter Hinsicht ein Traum erfüllt. Als
Rotweißrot erstmals Mannschaftsgold geholt hat, war er auch der Trainer der siegreichen Mannschaft gewesen,
was für ihn aber mehr zählt: "Daß ich hier an der Stelle, wo ich vor 23 Jahren mit meinem
besten Freund Alois Lipburger gestanden bin, als Trainer den WM-Titel holen konnte. Damals hat der Alois die Silbermedaille
geholt, war aber ganz knapp um Gold betrogen worden: Und jetzt haben wir sie hier knapp gewonnen. Ich denke, er
schaut von da oben runter - und freut sich darüber. Ich fühle mich beschenkt!"
Für Andreas Goldberger war es der zweite WM-Titel. Einmal schon hatte er den Skiflug-Weltmeister hervorkehren
können: "Aber in dieser Phase, in der wir uns befinden, ist eine Medaille mit der Mannschaft einfach
am schönsten", jubelte der Oberösterreicher. "Es ist unglaublich toll, die Finnen in Finnland
zu schlagen: Laß es mich so formulieren: Die Finnen mußten hier gewinnen, wir aber durften hier gewinnen!"
Fußball
Hörtnagl für Stranzl im Team
Während sich Otto Baric und das österreichische Nationalteam in erster Linie um eine gute
Vorbereitung für die WM-Qualifikationsspiele kümmern, arbeitet man im ÖFB auch an der Verbesserung
der Strukturen um das Team herum. Die Bemühungen von Generaldirektor Ludwig und Präsident Mauhart bei
der Suche nach neuen Partnern für das Team wurden von Erfolg gekrönt.
Mit dem Automobilhersteller Hyundai und dem Unterhaltungselektronikkonzern JVC konnten zwei neue Partner des ÖFB
an Land gezogen werden. Beide Unternehmen haben, ebenso wie das österreichische Nationalteam, schon Erfahrungen
mit einer WM-Endrunde: In Frankreich waren beide als Sponsoren tätig, in Japan/Südkorea will man auch
präsent sein. Aber nicht nur zwei neue Sponsoren kamen zum Team dazu, auch zwei "neue" Spieler wurden
von Otto Baric berücksichtigt. Statt Michael Hatz, der an einem eingeklemmten Ischiasnerv leidet, rückt
sein Abwehrkollege bei Rapid, Günter Schießwald, in das Aufgebot für das Testspiel gegen Kroatien
am 28.2. nach. Martin Stranzl, der an einer hartnäckigen Zehenverletzung laboriert, wird durch das Tirol-Urgestein
Alfred Hörtnagl ersetzt. "Wer die Position von Stranzl tatsächlich spielen wird, entscheide ich
erst später, ich beobachte die Kandidaten zuerst beim Training ganz genau. Das defensive Mittelfeld muß
gefestigt werden", resümierte Baric über den Ausfall des 1860-Spielers.
Abgesehen von den beiden Ausfällen plagen den Teamchef keine gröberen Sorgen. Darüber, daß
angeschlagene Spieler wie Kocijan oder Wohlfahrt nicht rechtzeitig fit werden könnten, macht er sich keine
Gedanken. Vor allem mit den Deutschland-Legionären zeigt sich Baric zufrieden: "Alle haben sehr solide
gespielt, kommen regelmäßig zum Einsatz!" Ebenso positiv sieht er die erbrachten Leistungen der
Teamkandidaten beim Schlagerspiel Sturm gegen Tirol, nun sollen die Spieler noch eine Motivationsspritze von Motivationskünstler
Baric erhalten. "Die Mannschaft haben wir jetzt beisammen, ich will jetzt jeden soweit bekommen, daß
er eigenverantwortlich agiert, den Willen zeigt, ein Spiel selbst zu entscheiden", so der Teamchef. Der Gegner
und das Testspiel selbst werden von allen maximal ernst genommen. Andy Herzog und Markus Schopp meinten unisonso:
"Die Kroaten sind von ihrer Spielanlage den Bosniern sehr ähnlich, beide sind technisch sehr stark. Nach
der langen Pause ist es wichtig, daß wir einen guten Start hinlegen."
Ebenfalls ein Testspiel absolviert das Rotweißrote U-21-Team:Am 27.2. treffen Österreichs Youngsters
auf Italien. Auch im Kader des U-21-Teams gab es Änderungen: Statt Roman Wallner kommt Hannes Forster (Braunau)
ins Team, Grumser (Wattens) kommt für Kiesenebner in die Mannschaft.
Vastic bleibt in Graz
Montag, 26. Feber 2001
Montag in der Früh. Man fuhr auf der Autobahn und ließ sich von der Musik des steirischen Privatradios
"Antenne-Steiermark" berieseln. Plötzlich vernahm man eine Meldung, die einen aufhorchen ließ:
"Ivica Vastic wechselt im Sommer für 70 Millionen Schilling zum deutschen Spitzenklub Bayer 04 Leverkusen."
Was hat man da gehört? Kann das wahr sein...?
In der Redaktion angekommen, mußte man freilich sofort die Kollegen fragen. Stimmt die Meldung? "Vastic
spielt ab Sommer für Leverkusen?" Einige nicken und sagen: "Ja, ich hab´s auch gehört."
Frustration bei eingefleischten Sturm-Fans. Wie kann der Kapitän ihrer Mannschaft ihnen so etwas antun? Danach
Diskussion mit den Arbeitskollegen. "Ja, er hat schon recht. Das Zeug dazu hat er ja. Es ist ja seine letzte
Chance, im internationalen Fußball Karriere zu machen. Irgendwie freuen wir uns für ihn." Aber
Sturm-Fans aufgepaßt: Regel Nummer eins zu dieser Jahreszeit: Glaube nicht alles, was du hörst, denn
es ist Fasching.
Es handelte sich nämlich um einen gut organisierten Faschingsscherz des Radiosenders. Sehr gut organisiert,
muß man sagen, denn sowohl Ivica Vastic als auch Rainer Calmund, seines Zeichens Manager des deutschen Klubs,
kamen verblüffend echt gemacht zu Wort. Vastic meinte, es sei für ihn die letzte Chance, im Ausland zu
spielen, und er betrachte es als eine große Herausforderung. Calmund wiederum ließ wissen, er sei schon
länger auf der Suche nach einem Spielmacher und glaube ihn in Vastic gefunden zu haben ... Lei lei!
Tennis
Hipfl in Acapulco ausgeschieden
Montag, 26. Feber 2001
Gestern Top, heute Flop. Während Markus Hipfl vorige Woche beim Sandplatzturnier in Buenos Aires als Qualifikant
bis ins Viertelfinale vorgedrungen war, scheiterte der Oberösterreicher bereits in der 2. Qualifikationsrunde
für das mit 800.000 $ dotierte Turnier in Acapulco am Argentinier Martin Rodriguez. Der Welser konnte zwar
den ersten Satz mit 7:6 für sich entscheiden, lief aber im zweiten und dritten Satz einem Break hinterher
und mußte sich zweimal mit 4:6 geschlagen geben. Hipfl schien seine lange Verletzungspause beim Turnier in
Buenos Aires überwunden zu haben. Dort mußte er erst im Viertelfinale wegen einer Magenverstimmung w.o.
geben.
In der Champions-Race-Wertung führt Andre Agassi (USA) vor Arnaud Clement und Sebastian Grosjean (beide FRA).
Stefan Koubek belegt Platz 72, Markus Hipfl Platz 90. Im ATP-Entry-System führt Gustavo Kuerten (BRA) vor
Marat Safin (RUS) und Pete Sampras (USA). Die Österreicher: 65. Stefan Koubek, 109. Markus Hipfl, 129. Julian
Knowle, 171. Werner Eschauer und 192. Clemens Trimmel. |
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