Ausgabe Nr. 162 vom 26. März 2001

Wiens Landtag, Gemeinderat und Bezirksvertretungen gewählt
Wie bereits in unserer gestrigen "Sonderausgabe" kurz berichtet, ist der SPÖ unter dem schon bisherigen Landeshauptmann und Bürgermeister Dr. Michael Häupl in Wien ein wahrer Erdrutschsieg gelungen: Über die bereits durch Umfragen prognostizierten Stimmenzuwächse hinaus hat die SPÖ die absolute Mandatsmehrheit erreicht. Dies ist wegen der überaus komplizierten Wahlarithmetik der Bundeshauptstadt möglich, auch wenn keine Stimmenmehrheit erlangt wurde. Damit besteht für Häupl auch keine Notwendigkeit, sich um einen Koalitionspartner umzusehen. Dennoch hat der Landesvorstand der Wiener SPÖ heute vormittag den Beschluß gefaßt, noch im Laufe dieser Woche mit ÖVP und Grünen Gespräche über eine eventuelle Regierungszusammenarbeit aufzunehmen. Häupl erinnerte daran, daß es schon in der Vergangenheit Koalitionen im Rathaus gegeben habe, obwohl die SPÖ über absolute Mehrheiten verfügt habe. Er werde ÖVP und Grünen eine Form verbindlicher Kooperation auch in der Regierung anbieten.
Für die Wiener Grünen bedeutet der Wahlerfolg mit einem zweistelligen Ergebnis, daß sie erstmals einen Bezirksvorsteher stellen (im Bezirk Neubau) und ebenfalls erstmals mit einem Abgeordneten im Bundesrat vertreten sein werden.
In ersten Reaktionen waren Parteispitzen von ÖVP und FPÖ mit dem vorliegenden Ergebnis natürlich nicht zufrieden, schlossen aber direkte Auswirkungen auf die Bundespolitik aus. SPÖ und Grüne aber sehen sehr wohl einen Zusammenhang mit der von ihnen scharf kritisierten Politik der Koalitionsregierung.
In einer Pressekonferenz im Wiener Rathaus stellte sich Landeshauptmann und Bürgermeister Dr. Michael Häupl den Fragen auch internationaler Journalisten, wo er unter anderem feststellte, daß er in der Kommunalpolitik bleiben werde und keine Ambitionen habe, in die Bundespolitik zu "übersiedeln". Dem Team der SPÖ werden Finanzstadtrat Dr. Sepp Rieder, Personalstadträtin Mag. Renate Brauner, Klubobmann Johann Hatzl und Parteisekretär Harry Kopietz angehören.


Partei

Prozente

Veränderung

Mandate

Veränderung

SPÖ

46,91

+7,76

52

+9

FPÖ

20,16

-7,78

21

-8

ÖVP

16,39

+1,13

16

+1

Grüne

12,45

+4,51

11

+4

Liberales Forum

  3,43

-5,52

  0

-6

KPÖ

  0,64

+0,07

  0

  0


Wahlbeteiligung: 65,64 Prozent (100 Mandate zu vergeben) Quelle: Magistrat der Stadt Wien

Weitere Details finden Sie unter http://www.wien.gv.at/wahl/ergebnis/

Bundeskanzler Schüssel wirbt um EU-Verständnis für Übergangsfristen
Bundeskanzler Wolfgang Schüssel hat beim EU-Gipfel am Freitag in Stockholm nochmals die Position Österreichs zur Zuwanderung von Arbeitskräften aus den osteuropäischen Beitrittsländern klargestellt. Er habe begründet, daß die Forderung Wiens nach einer siebenjährigen Übergangsfrist nicht auf eine Verzögerung der Erweiterung abziele, sondern diese vielmehr damit "machbarer" werde, berichtete Schüssel.
Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder habe diese Position voll unterstützt, da damit die Akzeptanz der Erweiterung in der Öffentlichkeit wachse und die "Lufthoheit über den Stammtischen" wieder hergestellt sei. Von den übrigen EU-Partnern habe sich niemand negativ geäußert. EU-Kommissionspräsident Romano Prodi habe betont, daß die besondere Sensibilität Deutschlands und Österreichs in dieser Frage berücksichtigt werden müsse, und die Solidarität der EU-Partner angerufen.
Den dreizehn EU-Partnern legte Schüssel dar, daß Österreich und Deutschland am meisten von der Zuwanderung und dem Pendlerproblem betroffen sein werden, weil rund achtzig Prozent der ost-europäischen Arbeitskräfte auf ihren Arbeitsmarkt drängten. Die Beitrittsländer selber riskierten einen "brain drain", d.h. eine Abwanderung hochqualifizierter Arbeitskräfte in die alten EU-Staaten wegen der besseren Gehälter und Fortkommensaussichten. Auch im Falle Portugals und Spaniens habe die EU zunächst eine siebenjährige Übergangsfrist vor der vollen Öffnung ihrer Arbeitsmärkte beschlossen.
Allerdings zeigte sich Schüssel offen für eine flexible Gestaltung der Übergangsfristen. Die EU solle zunächst einstimmig eine generelle Übergangsfrist festlegen, diese könne aber nach einiger Zeit überprüft und von einzelnen Mitgliedstaaten verkürzt werden. Brauche etwa Spanien - das bekanntlich gegen Übergangsfristen ist - qualifizierte Kräfte aus dem Osten, könne es seine Grenzen früher öffnen. Auch bilaterale sektorielle Abkommen bezeichnete Schüssel als Möglichkeit. Außerdem solle eine Schutzklausel vorgesehen werden, mit der die Zuwanderung bei anhaltender Störung der Arbeitsmärkte in den alten EU-Staaten eingedämmt werden könnte.

Bundesregierung beschließt Objektivierungsgesetz
Dieses sieht, so die zuständige Bundesministerin, Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer, als ein zentrales Element nunmehr Aufnahmeverfahren in Form eines Gruppenconcours vor. In das Auswahlverfahren für Leitungsfunktionen werden zudem alternierend externe Personalberater einbezogen. Abweichend von der bisherigen Praxis haben übergangene Bewerber des Dreiervorschlages auch die Möglichkeit, sich an einen Objektivierungskontrollsenat zu wenden. Dieser muß innerhalb von drei Monaten eine Entscheidung über die Rechmäßigkeit des Auswahlverfahrens fällen.

Österreich reduziert Emissionen von klimaschädigenden Gasen
Österreichs Ausstoß an klimaschädigenden Industriegasen soll gedrosselt werden. Eine neue Verordnung wird die Verwendung von Fluorkohlenwasserstoffen und Schwefelhexafluorid deutlich eindämmen. "Wenn diese Maßnahmen ungesetzt werden, erfüllt Österreich damit mehr als 10 % seiner Verpflichtungen zur Umsetzung des Kyoto-Klimaschutzzieles", erklärte dazu Umwelt- und Landwirtschaftsminister Mag. Wilhelm Molterer. Die Verordnung wird heute, Montag, zur Begutachtung ausgesandt.

Österreichische Firmen erzeugen die Seitenruder für ISS-Raumgleiter
Für das "Crew Return Vehicle" (CRV) der Internationalen Raumstation (ISS) werden entscheidende Teile in Österreich hergestellt. Die Austrian Research Centers Seibersdorf (ARCS) sowie Plansee und Magna International Developments Austria erzeugen unter der Federführung von Magna die Seitenruder, die einen Gutteil der beiden tragflächenartigen Seitenflossen des CRV einnehmen. Dieses Raumschiff benötigt keine echten Tragflächen wie etwa das Space Shuttle, weil es die letzten Kilometer an einem Gleitschirm hängend zurücklegt. Die ersten Testflüge sollen in den Jahren 2004/2005 stattfinden. Das Infrastrukturministerium hat für die gesamten Entwicklungskosten vier Millionen Euro (55 Millionen Schilling) zugesagt.

Siemens erhielt Milliardenauftrag aus Spanien
Die spanische Staatsbahn erteilte der Firma Siemens und dem Lokalmatador Talgo den Auftrag für den Bau von Hochgeschwindigkeitszügen für die Strecke Madrid-Barcelona. Die beiden Unternehmen werden dieses Auftragsvolumen von 700 Millionen Euro (10,3 Milliarden Schilling) je zur Hälfte teilen.

Kunststoffkonzern Steiner Industries auf Expansionskurs
Der oberösterreichische Hersteller von Kunststoff-Gartenmöbeln und Mehrweg-Kunststoffboxen wurde im Jahre 1984 gegründet. Als Produzent von Kunststoff-Gartenmöbeln gehört er zu den drei größten Anbietern Europas. Von der Tochtergruppe Steco werden für die Herstellung und Logistik für Mehrweg-Kunststoffboxen Dienstleistungen vor allem für große Lebensmittelhandelsketten erbracht. Die Transportkisten aus Kunststoff werden an den Handel vermietet. So werden zum Beispiel an Bauern in Sizilien Boxen für Zitronen-Transporte geliefert, die an deutsche Supermärkte gehen, von dort nach Entleerung abgeholt, gereinigt und wieder neu in den Umlauf gebracht werden. Der Vorstandsvorsitzende Martin Lenz, vormals Chef der Quelle Österreich und der Lenzing AG, hat Ende 2000 die Leitung von Steiner übernommen. Er beabsichtigt nun wegen unterschiedlicher Finanzierungserfordernissen eine Trennung der Bereiche Gartenmöbel und Transportkisten. Für ein approbiertes Steco-System bei der USA-Handelskette Wal Mart müßten bis zu 100 Millionen Boxen, und für neue Handelspartner in Europa jeweils bis zu 10 Millionen Boxen vorfabriziert werden. Dafür soll der Steco-Umsatz verdreifacht werden. Für das solide, saisonbedingte Gartenmöbel-Business wird über eine Partnerschaft oder ein Joint Venture mit großen Anbietern aus Übersee, vor allem in südlichen Bereichen, nachgedacht.

Chips vom steirischen AMS in jedem Wetterballon auf der ganzen Welt
Der steirische Halbleiterproduzent Austria Mikro Systeme (AMS) hat sich vor allem als Nischenanbieter etabliert. In jedem der 400.000 Wetterballons, die weltweit jährlich aufsteigen, befinden sich je zwei Chips von AMS. Diese Ballons liefern im Aufsteigen Meßdaten für die Wetterberichte und dann zerplatzen sie. Der Weltmarktanteil von AMS beträgt 70 bis 80 Prozent. Bei Chips für Strom-, Gas- und ähnliche Zähler ist AMS mit rund 70 Prozent weltweit die Nummer eins. Durch diese Chips werden die Abrechnungen mittels Fernanzeige vereinfacht und das Ablesen vom Zählerstand in den Wohnungen fällt weg. Die Energieversorger steigen überall auf die neuen Geräte um. Im Vorjahr konnte AMS ein Umsatzplus von 38,7 Prozent auf 121.9 Millionen Euro (1.68 Milliarden Schilling) erzielen. Das Ergebnis aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit (EGT) verachtfachte sich auf sieben Millionen Euro (96,3 Millionen Schilling). Der Bau der neuen Chip-Fabrik für die Produkton von 8-Zoll-Wafer in Unterpremstätten verläuft planmäßig. Sie soll am 1. Jänner 2002 eröffnet werden.

Forschung als neuer Wirtschaftszweig - Wien wird Forschungs-Weltstadt
Der Biologe Alexander von Gabain gilt als eine der zentralen Persönlichkeiten, der Wien seine Entwicklung zur High-Tech-Stadt verdankt. Er war pragmatisierter Universitätsprofessor, entschloß sich aber, Unternehmer zu werden. Seine Firma nimmt in der Impfstoff-Forschung eine Spitzenstellung ein und er beschäftigt bereits 70 Forscher. Österreichs Universitäten haben Weltruf und vollbringen Spitzenleistungen, besonders in den Bereichen der physikalischen Grundlagenforschung mit dem weltberühmten Quantenforscher Anton Zeilinger, durch die geisteswissenschaftlichen Institute sowie die Informations- und Biotechnologie. Bisher waren die Universitäten vor allem für Forschungsaufträge tätig, bis der deutsche Chemie-Multi Boehringer-Ingelheim in Wien das Institut für molekulare Pathologie (IMP) errichtete. Als "Vienna Bio-Center" arbeitet es derzeit mit acht Universitätsinstituten und sieben jungen Biotech-Unternehmen und ist im Begriffe, auf zwei weitere Institute der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und drei Start-Up-Unternehmen auszuweiten. Um den Standort Wien für Wissenschaft, Forschung und Technologie zu fördern, will der Wiener Wirtschaftsförderungsfonds (WWFF) jährlich einen dreistelligen Millionenbetrag in einen Wiener Technologiefonds investieren. Firmengründern soll Infrastruktur sowie Beratung angeboten werden.

Österreichs Exporte erfolgreich im Fernen Osten
Die Asienkrise hatte Österreichs Exporte in der Fernost-Region hart getroffen. Die im vergangenen Jahr
verbesserten Wirtschaftsergebnisse dieser Länder brachten jedoch 2000 wieder ein starkes Ansteigen der österreichischen Exporte mit sich. "Unsere Ausfuhren nach Japan, China (inklusive Hongkong und Macao), Südkorea, Taiwan, Australien und Neuseeland konnten 2000 um 33,5 Prozent auf 38,4 Mrd Schilling gesteigert werden", berichtet der Leiter der Außenwirtschaft Österreich (AWO), WKÖ-Generalsekretärstellvertreter Egon Winkler, im Zuge der Außenhandelstagung "Fernost" gemeinsam mit den österreichischen Handelsdelegierten dieser Länder vor Journalisten. Im gleichen Zeitraum importierte Österreich aus den genannten Ländern um 22,8 Prozent mehr als 1999, was einem Importwert von 61,5 Mrd Schilling (~ 4,47 Mrd Euro) entspricht und das Handelsbilanzdefizit mit diesen Ländern auf 23 Mrd Schilling (~ 1,67 Mrd Euro) leicht ansteigen ließ ...

Zwettler Bier schäumt weiter umweltfreundlich
Die Privatbrauerei Zwettl, die in Niederösterreich mit einem Marktanteil von 15 Prozent an der Spitze liegt, wird auch in Zukunft auf Plastik und Aluminium als Verpackungsmaterial verzichten und ihr Bier weiterhin in der umweltfreundlichen Glasflasche abfüllen. "Dosenbier entspricht nicht unserer Firmenphilosophie und
stand daher nie zur Diskussion. Und die Kunststoffflasche ist durch die gestiegenen Ölpreise in der Anschaffung so teuer geworden, daß auch diese Gebindeform derzeit kein Thema ist", erklärte der Geschäftsführer der Privatbrauerei Zwettl, Mag. Karl Schwarz. Im Geschäftsjahr 2000 hat das Waldviertler Traditionsunternehmen mit 78 Mitarbeitern einen Gesamtausstoß von 200.000 Hektolitern Bier erzielt und einen Umsatz von 250 Millionen Schilling erwirtschaftet.

Wiener Stadtplan für Blinde bietet eine gute Orientierungshilfe
Für die Blinden wurde ein Stadtplan von Wien entwickelt, auf dem sie den Verlauf der Straßen ertasten können. Er wurde anläßlich des Besuches des Präsidenten des Lions-Club, Jean Béhar, in Schönbrunn präsentiert und fand große Anerkennung. Zusätzlich zu dieser Karte, die den Blinden die Orientierung erleichtern soll, sind auch Modelle von Sehenswürdigkeiten zum Ertasten geplant. Auf dem Stephansplatz soll mit einem zwei Meter großen Modell vom Stephansdom ein plastischer Eindruck vermittelt werden.

Wien bekommt ein Mozart-Museum in der Domgasse Nr. 5
Nach jahrelangen Verhandlungen ist es dem Wiener Kulturstadtrat Peter Marboe gelungen, daß in Wien ein Mozart-Museum errichtet wird. Wolfgang Amadeus Mozart wohnte von 1784 bis 1787 in Wien in der Domgasse 5, wo er im Jahre 1786 seine Oper "Die Hochzeit des Figaro" komponiert hat. Dieses "Figaro"-Haus befindet sich im Besitz der Privatstiftung Sucher. Anläßlich Mozarts 250. Geburtstages, der im Jahr 2006 gefeiert werden wird, soll das Mozart-Museum in diesen Gedenkräumen im ersten bis dritten Stock errichtet werden. wo eine Schau "Mozart, seine Zeit, Wien" mit modernster Technologie gezeigt wird. Ein Saal für Konzerte, Seminare und Vorträge, ein Info-Center und Shop wird in den Kellerräumen errichtet. Insgesamt sind für dieses Projekt 800 Quadratmeter verfügbar. Der Vertrag zwischen der Stadt Wien und dem Eigentümer des Figaro-Hauses, Peter Sucher, ist bereits unterzeichnet worden.

Und nun der Sport - Ihnen gewidmet von ASN, AustrianSportsNet:
--------------------------------------------------------------------------

Skilauf
Österreicher auf Platz drei zum Langlauf-Abschluß
Sonntag, 25. März 2001
Erfreulicher Saisonabschluß für Österreichs Langläufer: Michail Botwinow erlief in Kuopio (Finnland) beim letzten Weltcuprennen der Saison über 60 Kilometer im freien Stil mit Massenstart einen dritten Platz. Nicht zu schlagen war der Weißrusse Sergej Dolidowitsch, der sich vor dem Italiener Pietro Piller-Cottrer den Sieg holen konnte. Neben dem dritten Platz von Michael Botwinow verzeichnete Österreich einen weiteren Spitzenplatz durch Gerhard Urain. Der 28jährige Steirer kam in Kuopio als Sechster durchs Ziel, Christian Hoffmann wurde 19. Schwedens Langlauf-Volksheld, Per Eloffsson, hatte den Weltcup-Gesamtsieg bereits vor diesem Rennen in der Tasche gehabt. Er verzichtete also auf die Tortur und ließ den anderen den Vortritt ...

Eishockey
Erstes Finalspiel geht an den KAC
Sonntag, 25. März 2001
Nicht das bessere Spiel gab den Ausschlag in der ersten Begegnung der UNIQA-Eishockey-Finalserie KAC - VSV. Denn Fortuna bescherte den Villachern zwar zahlreiche Chancen, den Torerfolg wollte sie ihnen jedoch nur selten gönnen. So triumphierte der KAC in einer hektischen Partie 4:2, die auch ganz anders ausgehen hätte können.
Ein schnelles VSV-Tor in der dritten Minute bedeutete den ersten Schock für den KAC, der jedoch bereits sechs Minuten später mit dem Ausgleich durch Ressmann (100. Treffer) zurückschlug und das gesamte restliche Drittel dominierte. Tor fiel aber keines mehr, mit dem Unentschieden ging's dann auch in die erste Pause.
Im zweiten Drittel lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch, Chancen hatten beide Seiten. Es war aber der KAC, der schnell 2:1 in Führung ging, schließlich auf 3:1 (26.) erhöhte. Pusnik erzielte zwar den Anschlußtreffer (28.) im Power-Play, die Antwort lieferte aber der KAC wiederum postwendend mit einer "Doppelgurke" durch Perthaler (34.).
Trotz verzweifelter Versuche des VSV sollte sich an diesem 4:2 auch im letzten Drittel nichts mehr ändern, der KAC geht mit einem 1:0 Vorsprung in die zweite Partie der Best-of Seven-Serie am Dienstag.

Fußball
Bosnien - Österreich 1:1
Samstag, 24. März 2001 / Josef Redl
Mit einem blauen Auge verabschiedet sich Österreichs Fußball-Nationalteam aus Sarajevo. Das 1:1 gegen Bosnien-Herzegowina am heutigen Abend vor 32.000 Zusehern darf durchaus als etwas schmeichelhaft für die Baric-Truppe angesehen werden, mit Ruhm hat man sich gegen eine motivierte bosnisch-herzegowinische Mannschaft nicht bekleckert. Österreich wahrte aber seine Chancen auf ein WM-Ticket in der Gruppe sieben.
Rotweißrot erwischte einen guten Start, kam gleich zu Beginn zu Chancen durch Christian Mayrleb und Andi Herzog, der in der 20. Minute mit einem scharfen Schuß an Torhüter Piplica scheiterte. Nach einer halben Stunde hatten aber bereits die Gastgeber das Heft in die Hand genommen, Österreich verschenkte bereits von hinten heraus zu viele Bälle, um ein koordiniertes Spiel aufzuziehen. Das 1:0 durch Sergej Barbarez (43.) fiel zwar aus einer Standardsituation - Abstauber nach leicht verunglückter Freistoß-Abwehr von Wohlfahrt ("Ich ärgere mich, ich hätte ihn fausten müssen!") - war aber durchaus verdient.
In der zweiten Halbzeit bot man den Bosniern besser Paroli, die Chancen hatte jedoch vor allem der Gegner, der aber in Franz Wohlfahrt einige Male seinen Meister fand. Dann der Ausgleich der Österreicher: Andreas Herzog zirkelte einen Eckball ideal aufs kurze Eck, wo Michael Baur wartete und einköpfelte (61.). In der 71. Minute warf Otto Baric dann Mario Haas für Andi Herzog in die Schlacht, von einer massiven Offensive war aber nur wenig zu merken. In den Schlußminuten herrschte vor allem in der Abwehr der Österreicher Verwirrung, das Wegschlagen von Bällen avancierte zum Allheilmittel. Mit Mühe und großem Kampfgeist rettete man das Unentschieden schließlich aber noch über die Runden.

Handball
Remus drehte Spiel um: 32:30 Sieg über Telekom Margareten
Samstag, 24. März 2001
Zweiter Sieg für den regierenden Meister Remus Bärnbach/Köflach in der laufenden Meisterrunde. Nachdem die Steirer zum Auftakt jet2web Bregenz bezwingen konnten, hat nun auch Telekom Wien Margareten die Heimstärke der Steirer zu spüren bekommen, mit 30:32 (14:18) den kürzeren gezogen.
Dabei hatte es zunächst ganz danach ausgesehen, als könnten die Wiener ihre Hoffnung auf einen Auswärtssieg, der sie näher an die Tabellenspitze gebracht hätte, verwirklichen. Zu Beginn nämlich schlief die Deckung von Bärnbach/Köflach, kamen die Gastgeber vor allem mit einem Mann nicht zurecht: richtig, Michael Gangel spielte Remus schwindelig, erzielte in der ersten Hälfte sechs Treffer. In der zweiten allerdings waren es nur noch vier Tore, die die Wiener Wurfkanone werfen konnte, zwei davon waren Siebenmeter. Bärnbach/Köflach nämlich hatte sich besser auf ihn eingestellt, konnte ihn nun zusehends entschärfen. In der ersten Halbzeit lag Telekom - von zwei Unentschieden (8:8, 10:10) einmal abgesehen - immer in Führung. Die 18:14-Pausen-Führung der Wiener hatte Remus aber schließlich nach zehn Minuten in der zweiten Hälfte egalisiert: Nach dem 20:20 spielten die Gastgeber die Partie nach Hause, lagen sie immer mit ein, zwei Toren in Front ...
Bester Werfer von Telekom Wien Margareten war Gangel mit zehn Toren. Für Remus Bärnbach/Köflach war Raguc mit neun Treffern am erfolgreichsten.

Schwimmen
Rekordlawine bei Meisterschaften: Windisch mit Rekord Nummer 3
Sonntag, 25. März 2001 / Günther Lehner
Eine wahre Lawine an Rekorden gab's am heutigen Schlußtag der österreichischen Kurzbahn-Hallenmeisterschaften in Innsbruck. Judith Draxler, Michael Windisch, Mirna Jukic und die Lagen-Staffel des SV Schwechat sorgten für weitere vier nationale Bestmarken, der Verband Österreichsicher Schwimmverbände (VÖS) kann somit auf eine stolze Bilanz von insgesamt 14 österreichischen Rekorden in vier Tagen verweisen.
Gestern hatte sie über 50m Kraul die angepeilte Bestleistung noch verpaßt, heute aber holte Judith Draxler Versäumtes nach. 27,27 Sekunden über 50m Schmetterling, damit verbesserte sie ihre Kurzbahn-Bestzeit aus dem vergangenen Juli um 11 Hundertstel Sekunden.
Mirna Jukic war über 200m Lagen der Damen in 2:16,53 Min. 45 Hundertstel schneller als Martina Nemec 1996.
Im 4x100m Lagen-Bewerb dominierte erneut die Staffel des SVS Energiecomfort (diesmal mit Ernst, Fedorczuk, Schimpfössl, Nadarajah). Sie übertraf in 4:21,99 Min. den alten Rekord des ASV Wien um 6,46 Sek.
Seinen bereits dritten Rekord bei den Kurzbahnmeisterschaften erreichte Michael Windisch. Der 25jährige verbesserte über 200m Lagen seinen eigenen Rekord von 2:02,39 Min. um 74 Hundertstel Sekunden.
Der für den VSV Die Kärntner Startende, der erst vor zwei Wochen aus den USA zurückkehrte, konnte bereits bei den Kärntner Meisterschaften vor wenigen Tagen mit guten Zeiten aufwarten. Insofern sind die guten Leistungen vom Wochenende auch für den Cheftrainer der Kärntner, Walter Mörtl keine Überraschung. "Die harte Vorbereitung hat dem Michael gutgetan. Mental ist er in wesentlich besserer Verfassung als früher, mit starken Leistungen auch in den USA hat er Selbstvertrauen getankt, ist locker und frei im Kopf."
Was Mörtl wesentlich größeres Kopfzerbrechen bereitet ist die verzwickte finanzielle Situation, in der sich Windisch (und nicht nur er) befindet. Die Sporthilfe wurde auf magere 1000 Schilling im Monat gekürzt, nun man ist auf der Suche nach Sponsoren, die einen soliden monetären Unterbau für die guten Leistungen im Becken liefern sollen.

Carambol-Billard
Carambol-WM in Wien war großer Erfolg
Sonntag, 25. März 2001 / Markus Sonderegger
Auch der letzte Tag der 16. Carambol-Billard-Weltmeisterschaft im Pentathlon in Wien brachte Billard auf Weltklasseniveau. Pentathlon ist ein Fünfkampf in den Caramboldisziplinen Freie Partie, Cadre 47/2, Einband, Cadre 71/2 und der Königsdisziplin Dreiband.
Diese WM hatte einen überaus anstrengenden Modus. Nicht nur, daß sich fast jede Partie über sechs Stunden erstreckte, es mußte auch jeder Teilnehmer gegen den anderen antreten. Das machte bei den zehn Teilnehmern eine Spielzeit von insgesamt knapp 60 Stunden Spielzeit innerhalb von fünf Tagen. Mit diesem Modus wurde aber gewährleistet, daß nur der kompletteste und konstanteste Spieler eine Chance hatte, den Weltmeistertitel zu erringen. Dieser Spieler war bei der WM 2001 in Wien ohne Zweifel Fonsy Grethen. Der Luxemburger stand schon am Vortag als Weltmeister fest und feierte mit großem Vorsprung auf den Deutschen Martin Horn einen großen Sieg. Dritter wurde der Niederländer Dave Christiani nur knapp vor dem 15fachen österreichischen Staatsmeister Arnim Kahofer, der nach dem zweiten WM-Tag noch an zweiter Stelle gelegen war. Dementsprechend enttäuscht zeigte er sich heute, als der undankbare vierte Platz feststand: "Es hat mir nur ein Matchpoint gefehlt, dann hätte ich Bronze gewonnen."
Der zweite Österreicher, der bei dieser WM startete, war der 34jährige Wiener Michael Hikl, der sich mit seinem siebten Platz einigermaßen zufrieden zeigte: " Ich habe nicht ausgeglichen, nicht konstant gespielt, habe aber besser abgeschnitten, als ich es erwartet hatte."