Ausgabe Nr. 197 vom 26. November 2001                                                    Hier klicken für Abonnement

In eigener Sache: Auf nunmehr vielfachen Wunsch haben wir - ab heute - den Umfang der Sportberichte reduziert. Bisher betrug deren Anteil rund die Hälfte unserer Kurznachrichten und wird nun auf etwa ein Viertel reduziert. Wir laden deshalb alle darüberhinaus an Sport Interessierten ein, sich weitere Informationen direkt - und ohne lang suchen zu müssen - bei ASN http://www.asn.or.at zu holen.



SPÖ-Chef Gusenbauer forderte Neuwahlen
"Die Regierung ist außer Stande, die österreichischen Interessen ordentlich zu vertreten, in zentralen Fragen ist die Regierung nicht handlungsfähig. Wenn die Regierung also außer Stande ist, die wesentlichen Probleme zu lösen, müssen wir die Wähler befragen, ob man die politischen Verhältnisse neu ordnen solle. Deshalb fordern wir Neuwahlen, bei denen die Bevölkerung der Regierung das Zeugnis ausstellen kann, das sie verdient", begründete SPÖ-Vorsitzender Alfred Gusenbauer vergangenen Freitag den Neuwahlantrag der SPÖ im Nationalrat.
"Die Neuwahlen geben Gelegenheit, das Land von der blau-schwarzen Regierung zu erlösen und in eine bessere Zukunft zu führen", so Gusenbauer. Die Regierungsparteien hätten eine Diskussion von sozialpolitischen Auseinandersetzungen verhindert, sie nähmen außerdem keine Verantwortung für das Land wahr. Gusenbauer: "Wir brauchen eine Regierung, die handlungsfähig ist und nicht in sich zerstritten. Die Untätigkeit der Regierung ist verantwortungslos".
ÖVP-Klubobmann Dr, Andreas Khol dazu in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit FPÖ-Klubobmann Ing. Peter Westenthaler: "Wir wollen arbeiten und nicht wählen!" Die Regierung habe sich das Motto "Sanieren - Reformieren - Ernten" vorgenommen. Derzeit sei man in der Phase der Reform, für die man weiter arbeite. Die SPÖ fürchte nun die Ernte von ÖVP und FPÖ, begründete Khol das Motiv für den Neuwahlantrag der SPÖ: "Die SPÖ will uns in der Reformphase abbremsen und die Ernte, die die Regierung einfahren will, verhindern. Neuwahlen lenken nur von der Arbeit ab. Die Koalition ist zu erfolgreich." Westenthaler sprach von "einer Destabilisierungsstrategie der SPÖ", die dem Land bewußt Schaden zufüge. Die SPÖ versuche, von ihrem inhaltlichen Vakuum abzulenken. Man könne diese Forderung auch nicht ernst nehmen, weil man sich fragen müsse, wie die SPÖ mit 300 Millionen Schilling Schulden einen Nationalratswahlkampf bestreiten wolle. Die FPÖ werde ihre erfolgreiche Politik gemeinsam mit der ÖVP mit voller Kraft fortsetzen und die großen Reformen gemeinsam meistern, genauso, wie man auch die großen Probleme gemeinsam meistern werde.
Da der SPÖ (auch mit Unterstützung der Grünen) die für eine Annahme des Neuwahlantrages notwendige Mehrheit im Parlament fehlt, ist damit zu rechnen, daß dieser ohne weitere Folgen bleibt.

AKW Temelin ist weiter innenpolitisches Hauptthema
"In der Frage des tschechischen Atomkraftwerks herrscht in der ÖVP, aber auch in der Bundesregierung ein Vetochaos", zeigte sich der geschäftsführende SPÖ-Klubobmann Josef Cap überzeugt. Es gehe drunter und drüber in der Bundesregierung, es gebe keine Koordination von Seiten des Bundeskanzlers in der Regierung, aber auch nicht innerhalb der ÖVP, jeder könne in der Frage Temelin tun und lassen, was er wolle, so Cap am Dienstag in einer Pressekonferenz. 'Welche Autorität hat nun der Bundeskanzler in der Regierung und als ÖVP-Obmann in der ÖVP.'
Der gf. SPÖ-Klubobmann unterstrich, dass mit einem Veto gegen Tschechien nur die Mitgliedschaft Tschechiens in der EU verhindern werden könne. Ein Veto könne aber nicht rechtsverbindlich den Betrieb des Atomkraftwerkes Temelin verhindern, es könne dadurch auch die Sicherheit des AKWs nicht erhöht werden. 'Die FPÖ und die Landeshauptleute wollen mit ihren Vetodrohungen gegen Tschechien aber genau diesen Eindruck erwecken und führen durch diese Falschinformationen die Bevölkerung in die Irre', kritisierte Cap.
Cap wies zudem darauf hin, dass die SPÖ seit vielen Jahren eine Anti-Atompartei sei. Sie habe zwar 1978 die Inbetriebnahme von Zwentendorf forciert, doch Cap selbst habe genauso wie die gesamte derzeitige SPÖ-Führung gegen Zwentendorf angekämpft. 'Zu dieser Zeit lag Westenthaler noch in den politischen Windeln.' 1985 habe es im Hohen Haus abermals eine Abstimmung über Zwentendorf gegeben, in der er, Cap, ebenfalls gegen die Inbetriebnahme gestimmt hätte. Der damalige Kärntner FPÖ-Landesparteiobmann Haider habe sich aber massiv für eine Inbetriebnahme ausgesprochen. Seit dieser Abstimmung sei dann die SPÖ zu 100 Prozent zu einer Antiatompartei geworden.

"SPÖ-Klubobmann Josef Cap ist schuldig geblieben, warum die SPÖ dem völlig richtigen, klug formulierten Entschließungsantrag Khol-Westenthaler nicht zustimmt. Sie hat damit als erster den gemeinsamen rot-weiß-roten Konsens verlassen und die Parteipolitik vor die Staatsräson gestellt", bedauerte am Mittwoch, Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel in Beantwortung der Dringlichen Anfrage des SPÖ-Klubobmanns zu Temelin im Plenum des Nationalrats. Schüssel hob in seiner Rede erneut die Wichtigkeit eines parteiübergreifenden Konsens' hervor. "Wir haben die Weichen so zu stellen, dass unser Land und die Beitrittskandidaten etwas davon haben. Es wäre klug, würden Sie diesen Konsens nicht verlassen", so der Bundeskanzler zu Cap.
Die Bundesregierung habe bisher einiges erreicht: Österreich habe zustande gebracht, dass nukleare Sicherheitsstandards für die Beitrittskandidaten zu einem europäischen Thema geworden seien und erreicht, dass drei Kernkraftwerke in einem präzise festgelegten Zeitplan zugesperrt werden. Durch mühsame Arbeit sei es gelungen, dass sieben der älteren osteuropäischen AKW sicherheitsmäßig auf einen höheren Stand gebracht werden. "Wir werden den Weg, das Europa-Bewusstsein für Sicherheitsstandards zu schärfen, weiter gehen", so der Bundeskanzler.
Schüssel bedauerte, dass es immer noch keine einheitlichen Sicherheitsstandards in der EU gebe. Er hätte sich von den Sozialdemokraten und den Grünen erwartet, dass sie etwas mehr auf europäischer Ebene für europäische Sicherheitsstandards eintreten, als zu versuchen, innenpolitisch Kleingeld zu lukrieren.

FPÖ-Klubobmann Peter Westenthaler warf SPÖ-Chef Gusenbauer vor, dieser habe am SPD-Parteitag gegen eine potentielle Vetopolitik gewettert, sei in bester Manier als Vertreter Tschechiens aufgetreten und habe zugegebenermaßen auch für europaweite Sicherheitsstandards für Atomkraftwerke geworben. Für einen europaweiten Ausstieg habe er bei seinen rot-grünen Freunden in Deutschland nicht geworben. Das hätte er aber dort tun sollen, denn die deutschen Roten und Grünen seien in der Regierung. Zu Cap meinte Westenthaler, daß dieser ein pures Ablenkungsmanöver geboten habe. Cap poltere laut, habe keine Exitstrategie außer der Destruktion. Die Regierungsparteien und die Grünen hätten bis zum Schluß versucht, eine Einigung zu erzielen. Die SPÖ habe sich hingegen von vornherein gewehrt und einen Eiertanz in der Atompolitik hingelegt; sie habe noch immer nicht belegen können, daß sie die Wende von der Pro-Atompolitik des Herrn Fischer zur plötzlichen Anti-Atompolitik geschafft habe. "Da müssen Sie noch viel Überzeugungsarbeit leisten."
"Die EU-Kommission brüskiert mit ihrer Entscheidung, die Temelin-Ausstiegskonferenz abzusagen, erneut die österreichischen und tschechischen Temelin-Gegner und das Europäische Parlament. Mit dieser Entscheidung wird eine Chance auf eine gesichtswahrende Lösung des Temelin-Konflikts endgültig verspielt. Und es rächt sich die Untätigkeit von Bundeskanzler Schüssel keine ernsthaftes Lobbying für die Durchführung einer Ausstiegskonferenz betrieben zu haben und keine Bereitschaft für eine finanzielles Angebot signalisiert zu haben", kritisiert die Umweltsprecherin der Grünen, Eva Glawischnig. EU-Erweiterungskommissar hat seine Vermittlerrolle aufgegeben.

Außenministerium errichtet weiteres Auslands-Institut für Sprachausbildung
Die Österreich Institut GmbH, eine kulturpolitische Initiative des Außenministeriums, eröffnet am 21. November 2001 ein weiteres Auslands-Institut in Brünn. Damit wird mit der Tschechischen Republik ein weiteres Nachbarland in das österreichische Programm zur deutschen Sprachausbildung im Ausland einbezogen. In Niederlassungen in Warschau und Krakau, in Budapest, Bratislava und Mailand nutzen insgesamt über 8.000 TeilnehmerInnen das österreichische Sprachkursangebot. Österreichische Unterrichtsmaterialien wie der ,,Österreich Spiegel" und das ,,Österreich Portal" ( http://www.oesterreichportal.at ) werden mit großem Erfolg sowohl weltweit als auch in österreichischen Schulen eingesetzt. Das neue Österreich Institut in Brünn arbeitet seit September 2001 und entstand aus einer gelungenen substanziellen Kooperation mit der ERSTE Bank AG, Wien. Die Leitung hat Frau Mag. Astrid Pucharski übernommen, die durch ihre Arbeit als Lektorin der Österreich Kooperation mit Tschechien bestens vertraut ist.

5 Mrd. S jährlich als Impuls für Burgenlands Wirtschaft
"Die wirtschaftliche Lage im Burgenland ist nicht so schlecht wie vielfach versucht wird, sie darzustellen", erklärte Wirtschaftslandesrat Karl Kaplan in einer wirtschaftlichen Zwischenbilanz in Eisenstadt. Die Konjunktur habe sich zwar auch im Burgenland etwas verlangsamt, von einer Rezession sei aber trotzdem keine Spur, so LR Kaplan, der die Erfolgsgeschichte der burgenländischen Wirtschaft in den letzten Jahren mit eindrucksvollen Kenndaten untermauerte. Rund 5 Mrd. S sollen In den kommenden Jahren jährlich als Impulsgeber in die burgenländische Wirtschaft fließen.
Die Ausgangsposition für die burgenländische Wirtschaft beurteilt der Wirtschaftslandesrat trotz der allgemeinen momentanen Konjunkturflaute als gut. So liege das Burgenland beim Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts im vergangenen Jahrzehnt mit 3,92 % an der Spitze aller Bundesländer. Ebenso gesteigert habe sich der Export, der von 1995 bis zum Vorjahr von 6,3 Mrd. S auf 9,4 Mrd. S angewachsen ist. Das Exportvolumen in den Osten habe im Vorjahr rund 2,35 Mrd. S betragen, wovon etwa 1 Mrd. S an Exporten allein nach Ungarn zu unseren unmittelbaren Nachbarn gehe, stellte LR Kaplan fest und meinte, dass ihn das auch für die nächsten Jahre optimistisch stimme.

Leitl: Österreich ist größter Auslandsinvestor in Kroatien vor USA und Deutschland
"Österreichs Wirtschaft beweist, dass sie Kroatien als Partner sehr ernst nimmt", stellt WKÖ-Präsident Christoph Leitl anlässlich des Besuches von Goranko Fizulic, kroatischer Wirtschaftsminister und seiner Delegation am Kroatientag in der Wirtschaftskammer Österreich fest. "Österreich ist nach dem ersten Halbjahr 2001 mit einem Investitionsvolumen von USD 1.540 bereits der größte Auslandsinvestor in Kroatien, noch vor den USA mit USD 1.202 und Deutschland mit USD 1.156. Kroatien ist österreichischen Investoren immer sehr freundlich begegnet und wir unterstützen voll die EU-Ambitionen. Kroatien zeigt, dass es bereits jetzt durch den Abschluss umfassender Freihandelsverträge in der Region und dem in Vorbereitung stehenden Beitritt zur CEFTA (Central European Free Trade Association) Riesenschritte unternimmt, im internationalen Konzert der Wirtschaftsnationen mitzuspielen", so Leitl.

Stabiler Reisemarkt in Österreich - auch für Flugreisen
Die negativen Folgen nach dem 11. September in der internationalen Luftfahrt haben auch der Austrian Airlines Group spürbare Kapazitätsausfälle gebracht: im September wurden insgesamt 6% weniger Passagiere im Linien- und Charterverkehr als im Vorjahr befördert. Die Auswirkungen sind jedoch speziell im Heimatmarkt Österreich geringer und als temporär anzusehen. War zunächst der Geschäftsreiseverkehr kurzfristig stärker betroffen, so kam es zeitverzögert auch zu Buchungsrückgängen im touristischen Segment. Mittlerweile hat sich die Situation stabilisiert und entwickelt sich von einem etwas niedrigeren Niveau positiv.
Entgegen dem internationalen Trend konnten Austrian Airlines im Oktober 2001 ein leichtes Plus von 4% im Business Class Segment verzeichnen. Dies zeigt, dass Kunden generell und insbesondere im Geschäftsreiseverkehr - speziell in der gegenwärtigen Situation - verstärkt auf Sicherheit, Zuverlässigkeit und Qualität setzen.

Mit der Mariendistel auf Erfolgskurs
Auf der Suche nach landwirtschaftlichen Alternativen hat alles vor 15 Jahren begonnen und wurde vor allem im heurigen Jahr zu einer tollen Erfolgsstory: der Anbau der Mariendistel seitens der Waldland Vermarktungsgesellschaft mit Sitz in Oberwaltenreith bei Zwettl. Am Anfang waren es 5 Hektar Anbaufläche, im Jahre 2000 300 Hektar, heuer ist die Anbaufläche auf 1.200 Hektar explodiert. "Das Waldviertel ist zu einem Zentrum für die europäische Mariendistelproduktion und -verarbeitung geworden. 300 Landwirte bauen diese Pflanze, die in der Medizin eingesetzt wird und sichern sich damit ein regelmäßiges Einkommen", berichtet Landesrat Dipl. Ing. Josef Plank. Die Samen der Mariendistel werden zur Rohstoffgewinnung für ein Leberstärkungspräparat verwendet. Seit 1997 wird die gesamte in Europa (Deutschland, Belgien, Frankreich, Serbien und Ungarn) geerntete Mariendistelmenge in Oberwaltenreith gelagert und abgepresst. "Der Presskuchen wird zur Gewinnung der wertvollen Rohstoffe Silybinin und Silydianin an eine Pharmafirma in Mailand geliefert. Das beim Pressen der Samen anfallende Mariendistelöl kann zu verschiedenen Zwecken, vor allem für Heizzwecke und in der Tierfütterung verwendet werden", weiß Waldland-Geschäftsführer Gerhard Zinner.

Die älteste Grazerin feierte Geburtstag - den 108.!
Sie trinkt gern ab und zu ein Schluckerl Rotwein und sie war nie verheiratet - vielleicht sind das die Gründe, warum Hermine Gorsak stolze 108 Jahre alt geworden ist und sich noch immer guter Gesundheit erfreut? Am Samstag gratulierten Bürgermeister Alfred Stingl und Bürgermeister-Stellvertreter Dr. Peter Weinmeister der ältesten Grazerin, die am 18. November 1893 in Zagreb geboren wurde, den Beruf der Schneiderin ausübte und nun im Pflegeheim Goethestraße lebt, zu ihrem Ehrentag und überbrachten die Geschenke der Stadt Graz.

Vorbildliche Sanierung des Katschbergtunnels
Bereits am Dienstag, 20. November, wurde der auf den neuesten technischen Stand gebrachte Katschbergtunnel auf der A 10 Tauernautobahn wieder für den Verkehr geöffnet. "Während der Sanierung des Katschbergtunnels sind keinerlei Problemen aufgetreten, im Gegenteil: die Koordination der einzelnen Arbeiten hat so gut funktioniert, dass bereits drei Tage früher als ursprünglich geplant der Tunnel wieder für den Verkehr freigeben werden kann", zeigte sich Bau- und Straßenverkehrsreferent Landesrat Walter Blachfellner anlässlich der Wiederinbetriebnahme des Katschbergtunnels erfreut. Bereits drei Tage früher als geplant wurde der neu aufgerüstete 5,4 Kilometer lange Katschbergtunnel wieder für den Verkehr geöffnet.

Montanuniversität: Stählerne Forschung wird verstärkt
Eine Stärkung des Forschungsschwerpunktes "Metallurgie" erfährt die Montanuniversität Leoben. Die Christian-Doppler-Forschungsgesellschaft genehmigte die Einrichtung eines weiteren Labors an der Leobener Universität ab Jänner 2002. Die Forschungseinrichtung ist den metallurgischen Grundlagen von Stranggießprozessen gewidmet. Als Industriepartner konnten die Voestalpine Division Stahl, die Voestalpine Stahl Donawitz, der Voestalpine Industrieanlagenbau sowie die RHI gewonnen werden.
"Überrascht über die schnelle Genehmigung" zeigte sich Dr. Christian Bernhard, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Eisenhüttenkunde der Montanuni und künftiger Laborleiter. Der Antrag an die Christain-Doppler-Gesellschaft erfolgte erst Ende Mai. Dieser wurde von internationalen Gutachtern noch im Sommer positiv beurteilt, und nach einem Hearing im Oktober fasste die CD-Gesellschaft den Entschluss zur Laborgründung. Für das erste Jahr ist ein Budget von rund 2,5 Millionen Schilling (181.700 Euro) veranschlagt, dieses soll sich im weiteren bis auf 4,6 Millionen Schilling (334.300 Euro) steigern.

Österreichischer Staatspreis für Künstlerische Fotografie an Harry Weber
"Harry Weber ist ein begnadeter Geschichtenerzähler und großer Metaphoriker des Augenblicks," sagte Staatssekretär Franz Morak, heute, Freitag, als er bekannt gab, dass der Österreichische Staatspreis für Künstlerische Fotografie an Harry Weber ergeht. Der Preis ist mit EUR 22.000,- dotiert. Die Fachjury, bestehend aus Staatspreisträger Prof. Erich Lessing, Kunsthallendirektor Mag. Carl Aigner und Fotohistorikerin Anna Auer hob in ihrer Entscheidung insbesondere Harry Weber als großen Vertreter einer Generation der klassischen Fotografie hervor, zu der Weber auch gemeinsam mit den bisherigen Fotostaatspreisträgern Inge Morath-Miller (1991), Franz Hubmann (1994) und Erich Lessing (1997) gehört.

Johannes Fehring feierte 75. Geburtstag
Einer der erfolgreichsten und profiliertesten österreichischen Musiker feierte dieser Tage einen runden Geburtstag: Johannes Fehring wurde 75 Jahre alt. Der Künstler, der weit über Österreichs und Europas Grenzen hinaus Musikfreunden und Kennern ein Begriff ist, wurde für seine Leistungen mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht. Darunter befinden sich das Große Silberne Ehrenzeichen des Landes Wien, vom Bundespräsidenten wurde ihm der Titel "Professor" verliehen.
"Musik ist mein Leben", bekennt der Vollblutmusiker, dem man sein Alter keineswegs ansieht. Wie richtig sein Ausspruch ist, zeigt sich, wenn man kurz die Laufbahn von Johannes Fehring Revue passieren lässt: In den Jahren 1948/1949 gründete er gemeinsam mit Teddy Windholz ein Orchester, im "Volksgarten" konnte man zu den flotten Klängen dieser Band tanzen. In diesem Jahr kam auch seine allererste Schallplatte, "Geisterreiter", auf den Markt. In den fünfziger Jahren stand Fehring mit seinem eigenen Orchester beinahe Tag und Nacht im Studio, denn die Schallplattenfirmen "Harmona 3D" und später "Polydor" verpflichteten ihn und seine Musiker als Begleitband zahlreicher Künstler für Produktionen.
Von 1965 bis 1983 war Johannes Fehring Chef des Orchesters des Theater an der Wien. Von Rolf Kutschera geholt, war er an der Einstudierung und Produktion zahlreicher Musicals entscheidend beteiligt. Dazu gehören "Mann von La Mancha", "Anatevka", "My fair Lady" "Gigi", "Helden" oder "Evita". "Ich selbst war meistens nur bei der Premiere und ungefähr zehn weiteren Vorstellungen im Einsatz, trug aber Abend für Abend die musikalische Verantwortung", erinnert er sich.

Wiener Sängerknaben im Dienst einer guten Sache
Mit einem Benefizkonzert am 23. November im Hainburger Künstlerhaus unterstützen die Wiener Sängerknaben den Ankauf eines wertvollen Kulturschatzes der Stadt Hainburg: Es handelt sich um ein gut erhaltenes Hochrelief aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, das den Kampf zwischen Greif, Löwe und Ritter zeigt. Es ist die älteste Darstellung eines Löwen, des Hainburger Wappentieres. Das Sandsteinkapitell mit dem Relief wurde erst im Vorjahr in einem Hainburger Bürgerhaus gefunden. Es handelt sich um den Abschluss einer Säule der Hainburger Martinskirche, die unter König Ottokar in den Jahren 1252 bis 1278 erbaut wurde. Das Relief zeigt ein gefiedertes Fabeltier mit Drachenkopf und Schlangenschwanz, der als Greifvogel gedeutet werden kann. Das Tier ist in einen Löwen verbissen, der Schwanz umschlingt einen geharnischten Ritter. Die Darstellung symbolisiert den Kampf zwischen Gut und Böse. Grundlage dieser Darstellung war wohl die "Iwain-Sage", die von irischen Missionaren nach Österreich gebracht wurde. Eine vergleichbare Darstellung ist in Regensburg zu finden.

Und nun der Sport - Ihnen gewidmet von ASN, AustrianSportsNet:

Fussball
Rapid glaubte schon an den Sieg - aber Janocko traf in der 93. Minute
Sonntag, 25. November 2001 ASN / GERALD FUCHS
Das 227. Wiener Fußball-Derby geriet zu einer Kundgebung für Andreas Herzog. So mußte Neo-Rapid-Präsident Rudolf Edlinger bei seinem ersten Derby in dieser Funktion einerseits des öfteren "Herzog"-Sprechchöre vernehmen und andererseits andauernd ein Transparent mit der Aufschrift: "Warnung: Holt Andi Herzog!" lesen. Das 1:1 (Wallner 73.; Janocko 93.), das 46. Unentschieden der Derby-Geschichte, bedeutet, daß Rapid weiterhin auf dem vorletzten Tabellenplatz und Austria auf Platz sechs bleibt.
Daß Rapid das spielerische Potential des österreichischen Team-Kapitäns dringend notwendig hat, das wußte man schon vor diesem 227. Derby. Die Darbietung der Truppe von Teamchef Lothar Matthäus unterstrich aber die Forderung der Fans. Denn, was die Hütteldorfer im Duell mit dem Erzrvialen - zumindest in der ersten Hälfte - zu bieten hatten, war mehr als dürftig. Wallner und Co. agierten nämlich im großen und ganzen ohne Spielaufbau, sprich ohne System. Die Austria wiederum war spielerisch zwar auch nur minimal besser, brachte dafür aber vor den Augen von Investor Frank Stronach eine frühere Rapid-Tugend - Kampfgeist - ins Derby, indem die beiden "Lieblingsfeinde" übrigens tabellenmäßig noch nie dermaßen schlecht dagestanden sind. Die Partie zwischen dem Neunten (Rapid) und dem Sechsten (Austria) wollten wahrscheinlich nur deshalb 10.400 sehen, um im Hanappi-Stadion ihre Anliegen (Herzog) vorbringen zu können.
Lothar Matthäus sorgte bei seiner Aufstellung vor Spielbeginn für eine kleine Überraschung, indem er nicht den offensiven Sobotzik (kam in der 58. Minute für Taument) brachte, sondern mit Zingler die Defensive verstärkte. Nominell, denn geholfen hat es zumindest in der ersten Hälfte nichts. Die wirklich großen Möglichkeiten fand ausschließlich der Konkurrent vom Favoritner Verteilerkreis vor. Wie in der 11. Minute, als Iwan vergab, oder in der 21. Minute, als Janocko mit zwei Haken Ratajczyk überspielte, um von der Strafraumgrenze abzuziehen. Allein, der Ball ging knapp rechts am Tor von Payer, der wie Mandl im Austria-Gehäuse sein Derby-Debüt gab, vorbei. Auch in der 33. Minute blieb den Austria Fans der Torschrei im Halse stecken. Mayrleb war zuvor Freund davongelaufen, sein Schuß aus spitzem Winkel aber wurde Payers Beute. Die schönste Aktion der Rapidler vor der Pause entsprang einem Kreativ-Anfall des 19jährigen Roman Wallner, der in der 45. Minute mit der Ferse zu Lagonikakis spielte. Der Schuß des Griechen, abgefeuert aus 13 Metern, strich noch die Stange...
In Halbzeit zwei wirkte Rapid von Beginn an aggressiver, gewann es vor allem mehr Zweikämpfe. Chancen hatte jedoch zunächst wieder die Austria: In der 70. Minute beispielsweise flankte Iwan zu Rushfeldt, der Norweger aber köpfelte knapp übers Tor. In Folge wurde Rapid stärker und Austria phasenweise in der eigenen Hälfte eingeschnürt. Erstes Anzeichen der grünweißen Steigerung nach Seitenwechsel war eine große Chance für Sobotzik. Der Deutsche kam aus 15 Metern zum Schuß, schoß das Spielgerät aber zu sehr auf die Mitte des Tores, sodaß Mandl abwehren konnte (72.). Eine Minute später aber durfte der zuletzt leidgeprüfte Rapid-Fananhang jubeln: Jazic gewann einen Zweikampf gegen Iwan, spitzelte den Ball zu Wallner, der von links in den Strafraum vorstieß, noch kurz aufblickte, um den Ball ins lange Eck zu donnern und damit seinen vierten Treffer im sechsten Derby zu erzielen. In der Nachspielzeit, die Uhr zeigte die 93. Minute, versetzte dann aber Janocko die violetten Fans in einen wahren Freundentaumel. Der Slowake nämlich zog in der letzten Aktion des Spiels von rechts in den Strafraum und knallte den Ball, ähnlich wie Wallner, ins lange Eck zum 1:1.

Eishockey
Black Wings bleiben Spitze - Capitals verlieren in Klagenfurt
Sonntag, 25. November 2001 ASN / RED
Die Black Wings aus Linz bleiben auch nach der letzten Runde des Grunddurchgangs Spitzenreiter der UNIQA-Eishockey-Liga. Die Oberösterreicher bezwangen am Sonntag die Haie aus Innsbruck mit 4:1 (1:1, 2:0, 1:0).
Der Tabellenführer aus Linz hatte allerdings kein leichtes Spiel mit den Gästen aus Tirol. Wieder einmal war es Goalie Dalpiaz, der mit herrlichen Reaktionen und Paraden den gegnerischen Angriffsreihen das Leben schwer machte.
In der 18. Minute konnten die Innsbrucker dann sogar mit 1:0 in Führung gehen. Einen Fehler von Tormann Nestak nützte Kühn eiskalt aus, doch die Freude bei den Gästen sollte nicht lange wehren. In der gleichen Minute noch glichen die Linzer durch Nasheim aus, mit einem Tor im Powerplay drehte Lukas die Partie völlig um. Ein weitere Treffer von Nasheim in der 35. Minute brachte die eigentliche Vorentscheidung, den Schlußpunkt setzte der "Oldie" zwei Minuten vor der Schluß-Sirene mit seinem dritten Tor.

Handball
HIT erkämpft Punkt in Linz - 25:25 gegen Tabellenzweiten
Sonntag, 25. November 2001 ASN / FU
Überraschendes Ergebnis in der Handball Liga Austria. HIT Handball Innsbruck Tirol konnte erdgas Linz, dem Tabellenzweiten, in Oberösterreich vor 1000 Zusehern ein 25:25 (15:16) abringen.
Daß es für die Mannschaft von Trainer Cordas nicht zum Favoriten-Sieg gereicht hat, lag vor allem an der schlechten Darbietung in der ersten Hälfte, als die Gastgeber in der Deckung, sonst Trumpf der jungen Oberösterreicher, denkbar schlecht agierten und sich in Folge auf den Gegner ganz und gar nicht einstellen konnten. "16 Tore", brachte es Linz-Manager Manfred Kreuzer auf den Punkt, "sind normalerweise eine Vorgabe für 60 Minuten, nicht für eine Halbzeit!"
Nach der Pause aber fanden die Linzer wieder zu ihrem Rhythmus, gingen sie alsbald auch mit drei Toren Unterschied in Front (41. Minute: 21:18, später 23:20). HIT aber kam nochmals ran und übernahm dreieinhalb Minuten vor Spielende sogar mit 25:24 die Führung. Die Oberösterreicher konnten aber postwendend durch einen Siebenmeter von Klaus Stachelberger den Ausgleich erzielen. Die restlichen Minuten verliefen torlos.