Ausgabe Nr. 171 vom 28. Mai 2001

Österreich erhält bei der Brenner-Maut Unterstützung von der EU
Einem EU-Urteil gemäß wurde eine Senkung der Brenner-Maut vorgeschrieben, während Österreich Teile des Erlöses zur Finanzierung der Brenner-Bahnstrecke benötigen würde. Bisher wurde aber nur eine kostendeckende Einhebung erlaubt. Die EU-Verkehrskommissarin Loyola de Palacio fordert nun im Weißbuch, das im Juni vorliegen soll, daß es in Zukunft möglich sein soll, Schienenprojekte mit Straßenmaut zu finanzieren. Sie nennt als Beispiel für eine derartige Querfinanzierung ausdrücklich die Brennerstrecke. Sollte dieser Vorschlag umgesetzt werden, würde dies eine Unterstützung wesentlicher Positionen der österreichischen Verkehrspolitik bedeuten. De Palacio plant, ein EU-weit kompatibles System für Straßengebühren zu schaffen. Durch eine gemeinsame Schnittstelle sollen die Fahrzeuge, trotz verschiedener Abbuchungssysteme der einzelnen Staaten, nicht mehr verschiedene Vorrichtungen für die Abbuchung der Gebühr benötigen. Bis zum Jahr 2010 muß in der EU mit einer 38-prozentigen Verkehrszunahme gerechnet werden, wobei Steigerungen besonders beim Lkw-Verkehr zu erwarten sind. Man wolle den Straßenverkehr nicht behindern, es wären aber gewaltige Anstrengungen nötig, um den Anteil des Schienenverkehrs gleich zu halten und die Attraktivität von Bahn und Schiffahrt zu steigern.

Bundeskanzler Schüssel: "Rede zur Lage der Nation"
"Neue Themen brauchen auch neue Wege und nicht jeder Pfad ist schon gepflastert. Nicht alles, was wir begonnen haben, ist perfekt gelaufen", sagte Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel in seiner "Rede zur Lage der Nation" zum Thema "Im Interesse Österreichs: Rot-weiss-rot regieren" im Großen Redoutensaal der Wiener Hofburg. ... weiter

Goldene Hochzeit von Regina und Otto von Habsburg in Mariazell
In der Mariazeller Basilika feierten der Kaisersohn und EU-Politiker, Otto von Habsburg-Lothringen, und seine Frau Regina am Sonntag ihre Goldene Hochzeit. Zum feierlichen Empfang waren Hunderte Menschen versammelt. 580 Mann von Traditionsregimentern, Bürger- und Schützenkorps aus sieben Ländern in farbenprächtigen Uniformen, bildeten das Spalier. Das goldene Hochzeitspaar, das mit Kindern und Enkelkindern in Kutschen und einem Oldtimer von Gräf&Stift, dem Wagen Kaiser Karl I, eintraf, wurde mit Ehrensalven empfangen. Die Festmesse zelebrierte der ungarische Erzabt von Pannonhalma Asztrik Várszegi, der die großen Verdienste Ottos von Habsburg als EU-Politiker würdigte. Als Abgeordneter des Europäischen Parlaments habe Otto von Habsburg seit seiner Wahl 1979 bis zum Jahre 1999 "seinen prophetischen Dienst" als Brückenbauer versehen, und deshalb sei diese Feier ein Fest für ganz Europa. Otto von Habsburg hat sich zur Zeit der nationalsozialistischen Diktatur bei den Alliierten für die Wiedererlangung der Selbständigkeit Österreichs eingesetzt. Er hielt Kontakte zum östereichischen Widerstand, weshalb ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt war. Otto und Regina Habsburg haben einander im Jahr 1950 in einer Münchner Klinik kennengelernt, wo Regina von Sachsen Meinigen ungarische Flüchtlinge betreute und Otto von Habsburg als Dolmetscher aushalf. Seit 1954 wohnt die Familie in Pöcking am Starnberger See. Die sieben Kinder und 20 Enkelkinder leben in ganz Europa. Aufgrund der österreichischen Gesetzeslage war dem Sohn des letzten Kaisers die Einreise verwehrt und er mußte bis 1966 im Exil leben. Mit dieser Feier wurde ihm, der jetzt im 88. Lebensjahr steht, wieder volle Anerkennung zuteil. Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer (FP), würdigte in ihrer Ansprache seinen Einsatz für die Interessen Österreichs und seine Mitgestaltung der Geschichte Europas. Er habe für seine Ideen nicht nur mit Verstand, sondern auch mit Herz gekämpft. Sie erinnerte daran, daß die Regierung die Geschichte aufarbeiten wolle. Von der ÖVP war der dritte Nationalratspräsident Werner Fasslabend (VP) anwesend sowie auch die VP-Generalsekretärin Maria Rauch-Kallat. Sie sprach von dem tiefen Unrecht, das Otto von Habsburg aus ideologischer Verblendung widerfahren sei, der gegen den Anschluß Österreichs gekämpft, sich für die Wiederherstellung eingesetzt und Tausende Asylanten gerettet hat.
Zum Abschluß der Feierlichkeiten reist das Jubelpaar nach Ungarn zu einem Aufenthalt in Gödöllö, dem Lieblingsschloß der Kaiserin Elisabeth.

Ferrero-Waldner trifft Powell und Rice in Washington
Außenministerin Benita Ferrero-Waldner traf am vorigen Montag in Washington mit ihrem US-Amtskollegen Colin Powell und mit der Sicherheitsberaterin von Präsident George Bush, Condoleezza Rice, zusammen. Bei diesen Treffen präsentierte Ferrero-Waldner Österreich vor allem als wichtigen Gesprächspartner in Mitteleuropa und als "Experte" für Südosteuropa und Zentraleuropa, wie das Ministerium mitteilte. Ferrero-Waldner wollte bei ihrem USA-Besuch auch einen Vorstoß zur Aufhebung des gegen Altbundespräsident Kurt Waldheim verhängten Einreiseverbots unternehmen. 1987 hatte das US-Justizministerium Waldheim wegen seiner umstrittenen Rolle in den Weltkriegsjahren auf dem Balkan auf die sogenannte Watchlist gesetzt. Zwischenzeitlich ist diese Hoffnung aber wieder zerschlagen, Waldheim bleibt auf der Watchlist.
Die Außenministerin fliegt nach ihrem USA-Besuch nach Peking weiter, wo sie ab Freitag am gemeinsamen Treffen der Außenminister der EU- und der ASEAN-Staaten (ASEM) teilnehmen wird. Auf ihrem Programm stehen auch ein Gespräch mit dem chinesischen Außenminister Tang Jiaxuan und ein Vortrag an der Universität Peking zum Thema "Österreich und die EU". Vor ihrer Rückkehr nach Österreich reist Ferrero-Waldner noch zu einem kurzen Arbeitsbesuch in die südkoreanische Hauptstadt Seoul.


Die drei neuen Volksanwälte stehen fest
Vizekanzlerin und FPÖ-Bundesparteiobfrau Dr. Susanne Riess-Passer und FPÖ-Klubobmann Peter Westenthaler präsentierten den freiheitlichen Kandidaten für die Volksanwaltschaft, den niederösterreichischen Landesrat Mag. Ewald Stadler. Riess-Passer erklärte, daß man einen aktiven Politiker ausgewählt habe, der zudem mit vierzig Jahren der jüngste Volksanwalt in der Geschichte des Landes sei und ein ausgewiesener Verfassungs- und Verwaltungsexperte. Westenthaler betonte, daß man damit der allgemeinen Tendenz der Abwertung der Volksanwaltschaft entgegentrete. Diese sei kein "Politikerfriedhof". Bei Stadler handle es sich um einen profilierten Spitzenpolitiker, der grundlegende Reformen im Sinne der Bürger einleiten werde. Wörtlich sprach Westenthaler von einer "erfrischenden Personalentscheidung". Stadler selbst betonte, daß er in erster Linie für die Bürger dasein und das Rechtsschutzdefizit ausgleichen wolle. Er werde mit Dynamik in diese Aufgabe hineingehen und für die Verwaltung unbequem und lästig sein.
"Rosemarie Bauer ist eine ungemein erfahrene Kollegin und ein sehr gutes Signal für eine weitere Aufwertung der Volksanwaltschaft", erklärte ÖVP-Bundesparteiobmann Wolfgang Schüssel zum einstimmigen Beschluss des Bundesparteivorstandes, Bauer für die Wahl zum neuen Volksanwalt vorzuschlagen. Der gesamte Bundesparteivorstand habe der scheidenden Volksanwältin Ingrid Korosec für ihre aufopfernde und erfolgreiche Arbeit gedankt, sie habe es "toll gemacht", betonte Schüssel.
Auf die Frage, was den Ausschlag für die Nominierung gegeben habe, sagte der Bundesparteiobmann: "Den Ausschlag gegeben hat, dass ich diesen Vorschlag gemacht habe und dabei auf einstimmige Unterstützung gestoßen bin". Die ÖVP sei in der Lage, jede Position auch "mit mehreren guten Leuten zu besetzen", so Schüssel. ÖVP-Generalsekretärin Rauch-Kallat betonte, es sei wichtig, dass eine Frau als Ansprechpartnerin in der Volksanwaltschaft zur Verfügung stehe, vor allem dann, wenn auch die FPÖ einen Mann in die Volksanwaltschaft entsenden sollte.
Die Entscheidung des SPÖ-Präsidiums war einstimmig. So wurde der bisherige Klubobmann Dr. Peter Kostelka als Volksanwalt nominiert. Er freut sich auf seine neue Funktion als Volksanwalt. Er ist überzeugt, dass er in dieser Position zu einer Verbesserung der österreichischen Bürokratie beitragen wird. Insgesamt sieht Kostelka die Volksanwaltschaft als eine zentrale Rolle in der Demokratie. Alfred Gusenbauer bezeichnete den scheidenden Klubobmann als "einen der Besten, den wir für diese Funktion haben". Damit sei gesichert, dass die höchste Qualität in die Volksanwaltschaft eingebracht wird. Gusenbauer ist überzeugt, dass die Latte für die anderen Parteien mit der Nominierung Kostelkas sehr hoch gelegt wurde, denn "es gibt nur Wenige mit der Qualität von Peter Kostelka".
Die drei neuen VolkanwältInnen werden die bisherigen, Christa Krammer, Horst Schender und Ingrid Korosec, mit 1 Juli d. J. ablösen. Die Grünen sind in diesem Gremium nicht vertreten, da die Verfassung vorschreibt, daß nur die drei mandatsstärksten Parteien des Nationalrats das Recht haben, Vertreter in dieses wichtige Amt zu entsenden.

Gehrer: Geringe Wahlbeteiligung bei der ÖH Wahl 2001 ist bedauerlich
"Die geringe Wahlbeteiligung trotz der starken Diskussion um die Universitätsreform is bedauerlich", reagiert Bildungsministerin Elisabeth Gehrer auf das Ergebnis der ÖH-Wahl 2001. Das Wahlergebnis ist zur Kenntnis zu nehmen, auch wenn der starke Verlust der Aktionsgemeinschaft, die eine gute Arbeit geleistet hat, nicht erfreulich ist. Gehrer wird die neue ÖH-Führung zu Gesprächen einladen und erhofft sich, dass die Vertreter der studentischen Anliegen an Innovationen, Reformen und Weiterentwicklungen an den Universitäten interessiert sind. Sie geht nicht davon aus, dass die Vertreter von VSSTÖ und GRAS der verlängerte Arm ihrer Parteien sind.
Sicherlich haben die aktuellen Diskussionen auch einen Einfluss auf das Wahlergebnis genommen. Mit der Weiterentwicklung zur vollrechtsfähigen Universität und mit der Einführung von Studienbeiträgen mit Begleitmaßnahmen, die jedem den Zugang zum Studium sichern, soll der gute Wissenschaftsstandort Österreich in Europa weiter wettbewerbsfähig bleiben und der Jugend die besten Chancen für die Zukunft eröffnen. "Es ist Aufgabe der Politik, ohne auf Wahltermine zu schielen, das Wichtige und Richtige zu tun", stellt Gehrer abschließend fest.

Alt-Österreicher Teddy Kollek wird zum Wiener Ehrenbürger ernannt
Anläßlich seines 90. Geburtstages wird der frühere langjährige Bürgermeister von Jerusalem, Teddy Kollek, zum Ehrenbürger der Stadt Wien ernannt. Dies beschloß der Wiener Gemeinderat, um den Alt-Österreicher Teddy Kollek für seinen unermüdlichen Einsatz in der Versöhnungs- und Friedenspolitik zu ehren. Am 30. Mai wird ihm Wiens Altbürgermeister Helmut Zilk in Jerusalem diese Auszeichnung überreichen. Teddy Kollek wurde in der Nähe von Budapest geboren und ist in Wien aufgewachsen. Er schloß sich einer zionistischen Bewegung an und emigrierte 1935 nach Israel, wo er ein Kibbuz aufbaute. Sein Amt als Bürgermeister von Jerusalem übte er 28 Jahre lang aus und es ist ihm in dieser Zeit immer wieder gelungen, ein Klima der friedlichen Koexistnz zu schaffen. Diese Verdienste fanden in der ganzen Welt hohe Anerkennung und er zählt zu einem der angesehensten israelischen Politikern.

Minister Strasser und LH Pröll verhandelten in Prag über Grenzsicherheit
Österreichs Innenminister Ernst Strasser und der Landeshauptmann von Niederösterreich, Erwin Pröll, besuchten in Prag den Innenminister Mag. Stanislaw Gross zu Beratungen über Grenzsicherheit sowie über konkrete Maßnahmen gegen das Schlepperunwesen. Bereits im Jänner dieses Jahres haben in Prag Gespräche zu diesen Themen mit dem Ministerpräsidenten Zeman stattgefunden. An der niederösterreichisch-tschechischen Grenze funktoniert die Zusammenarbeit der Exekutivkräfte beider Länder ausgezeichnet. Gegen Schlepperbanden, die sich im tschechischen Hinterland organisieren und außerhalb Tschechiens sowie auch außerhalb Europas ihre Zentralen haben, wurden nun konkrete Maßnahmen eingeleitet. Die Tschechiche Republik hat bereits Sondereinheiten zur Bekämpfung der illegalen Migraton geschaffen. Ein umfassender Vertrag über die polizeiliche Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des organisierten Verbrechens sowie des Menschenhandels soll noch in diesem Jahr ausgearbeitet werden. Ein Vertrag über die Katastrophenhilfe bei Elementarereignissen und schweren Katastrophen ist fast fertig, es müssen nur noch einige Details geklärt werden. Das Gespräch verlief in einer sehr konstruktiven Atmosphäre.

Der deutsche RWE-Konzern erwirbt rund ein Drittel der Kelag
Am Dienstag fiel die schon lang erwartete Entscheidung über den Verkauf von Landesanteilen der Kärntner Elektrizitäts AG (Kelag). Die Kärntner Energieholding (KEH) verkaufte 49 Prozent ihrer Kelag-Anteile an den deutschen RWE-Konzern um 4.183 Milliarden Schilling (304 Millionen Euro). Damit gingen 32 Prozent der Kelag, der einzigen KEH-Tochter, in den Besitz des deutschen Strom-Konzerns RWE (Rheinisch Westfälische Energie AG). Mitbewerber waren die Energie Steiermark (Estag), die dem Vernehmen nach 3,89 Milliarden Schilling geboten hat, sowie der Verbund, der mit einem Anbot von 4,5 Milliarden Schilling 51 Prozent an der KEH erwerben wollte, was den Ausschreibungsrichtlinien, in denen 49 Prozent vorgesehenen sind, nicht entspricht. Der Verbund berichtet, daß er bereits im April ein 49-prozentiges Kauf-Angebot für KEH-Anteile mit verbindlich 4,5 Milliarden Schilling unterbreitet hatte. Es sei dann zwischen den KEH-Geschäftsführern und den Verbund-Vertretern zu einer Verständigung gekommen, das Angebot auf 51 Prozent abzuändern. Die RWE beabsichtigt, wie eine RWE-Sprecherin mitteilte, mittelfristig eine mehrheitliche Übernahme der Kelag, um sie zu einem Kompetenzzentrum für Österreich, Norditalien und Südosteuropa auszubauen. Derzeit müssen jedoch die Landesversorger zu mindestens 51 Prozent in öffentlichem Eigentum bzw. im Eigentum heimischer Versorger stehen, sodaß für diese Pläne eine Gesetzesänderung notwendig wäre.

Deto, Kufstein, exportiert erfolgreich elektronische Steuerungen
Die Firma Deto baut für die Autoindustrie elektronische Steuerungen, die in den Fertigungsstraßen bei BMW, VW, Audi, Opel, Ford, Chrysler und noch vielen anderen Automobilkonzernen eingesetzt werden. Deto erzielte im Vorjahr mit einem nahezu hundertprozentigen Exportanteil einen Umsatz von 42 Millionen Schilling (drei Millionen Euro). Wie entscheidend die Qualität für den Erfolg ist, beweist unter anderem die Tatsache, daß durch einen Ausfall von nur einer Minute auf einer Förderstraße bei BMW Kosten von DM 30.000 entstehen. Deto-Technologie ist aber auch für Auslieferungslager von großer Bedeutung. In den USA ist Deto bereits bei Coca-Cola etabliert. Ab nächstem Frühjahr eröffnet Deto im Kufsteiner Gewerbegebiet Süd sein neues Hauptquartier, Mit einer Investition von 17 Millionen Schilling (1,24 Millionen Euro) wird damit das Problem des Platzmangels gelöst

Wiener Weihbischof Alois Schwarz wird Kapillaris Nachfolger in Kärnten
Seit der Kärntner Diözesanbischof Egon Kapillari die Nachfolge von Johann Weber in der Diözese Graz-Seckau übernommen hat, wurde mit Spannung eine Entscheidnug über seine Nachfolge erwartet. Der Vatikan hat nun bekanntgegeben, daß der Wiener Weihbischof Alois Schwarz als neuer Diözesanbischof von Gurk-Klagenfurt eingesetzt wird. Der 49jährige Alois Schwarz ist gebürtiger Niederöstereicher. Er war als Pastoralamtsleiter im südlichen Teil der Erzdiözese für das Vikariat "Unter dem Wienerwald" zuständig. Seit seiner Weihe zum Wiener Auxiliarbischof im Februar 1997 ist er als Bischofsvikar für die Begleitung und Fortbildung der Priester tätig. Bekannt geworden ist er als einer der Hauptorganisatoren des "Dialogs für Österreich". Er gilt als gemäßigt und als ein in der Praxis erfahrener Seelsorger.

Österreichische Lehrer für Schulen in New York auch im neuen Schuljahr
Die New Yorker Schulbehörde hat aus insgesamt 125 Bewerbern für das kommende Schuljahr 2001/2002 65 junge österreichische Pädagogen ausgewählt. 40 Lehrerinnen und 25 Lehrer werden wieder in den Fächern Mathematik, Sprachen, Naturwissenschaften und Kunst an New Yorker Schulen unterrichten. Diese von der Österreichisch-Amerikanischen Bildungskooperatiion und dem Bildungsministerium durchgeführte Aktion findet bereits zum vierten Mal statt.

Österreichische Entscheidungshilfe für britische Parlamentswahlen
Anläßlich der bevorstehenden Parlamentswahlen in Großbritannien kann die britische Bevölkerung ab sofort auf österreichische Entscheidungshilfe zurückgreifen: Die renommierte Tageszeitung "The Times" launcht in Kooperation mit dem britischen Homeshopping-Unternehmen Littlewood auf www.votemonkey.com den Wahlhelfer "votemonkey" der sysis AG. Große Freude herrscht bei CEO Oliver Holle nicht nur über diesen weiteren Internationalisierungsschritt der Wiener Smart-Game-Schmiede, sondern auch über zwei bedeutende Nominierungen für sein Unternehmen - zum einen für den "Prix Multimedia", zum anderen über eine "honorary mention" für den "Prix Ars Electronica".

IMC - Fachhochschule Krems bekommt ein Kind im Oman
Im Zuge Ihres weltweiten Know-how-Exports engagiert sich die touristische Fachhochschule IMC - Krems seit kurzem auch im Sultanat Oman. Dort soll mit Hilfe der Niederösterreicher eine Hotelfachschule für 400 Schüler errichtet werden. Die ersten Gespräche gab es an Ort und Stelle im Rahmen des Staatsbesuches von Bundespräsident Thomas Klestil. Dabei wurde ein sogenanntes Memorandum of Understanding unterzeichnet. Zur Durchführung des Projektes konstituierte sich ein Firmenkonsortium, dem neben der Kremser Fachhochschule auch noch Emco Hallein und die Salzburger Unterrichtsanstalt angehören. Wie der Direktor des Touristischen Ausbildungszentrums Krems, Heinz Boyer, dem NÖ Wirtschaftspressedienst mitteilte, ist die endgültige Unterzeichnung des Vertrages für 11. Juni vorgesehen, wenn der Handels- und Industrieminister von Oman, Maqubool bin Ali bin Sultan, zum Gegenbesuch nach Österreich kommt und dabei auch in der Wachau erwartet wird. Aus dem Sultanat liegt der offizielle Wunsch vor, auf touristischem Gebiet und bei großen Infrastrukturvorhaben mit Österreich in Zukunft eng zusammenzuarbeiten. Voraussichtlich noch im Sommer wird Boyer einen Informationsbesuch in Brasilien absolvieren. "Auch hier besteht Bedarf an touristischem Basiswissen aus jenem Land, das in dieser Wirtschaftsdisziplin anerkannter Weltmeister ist," sagte Boyer.

Hohe Zunahmen bei Exporten nach China, die USA und Russland
Nach Berechnungen der STATISTIK AUSTRIA verzeichnete der österreichische Außenhandel in den Monaten Jänner bis Februar 2001 weiterhin eine leicht steigende Tendenz. Anhand vorläufiger Ergebnisse wurden in den ersten zwei Monaten des Berichtsjahres 2001 Waren im Wert von 170,0 Mrd. S (12,4 Mrd. €) nach Österreich eingeführt und Waren im Wert von 153,0 Mrd. S (11,1 Mrd. €) ausgeführt. Die österreichischen Importe lagen damit um 11,1% und die Exporte um 9,2% höher als in den ersten zwei Monaten 2000. Als Folge erhöhte sich das Passivum der Warenverkehrsbilanz im Vergleich zum Vorjahr um 4,0 Mrd. S (0,3 Mrd. €) oder 32,1% auf 17,0 Mrd. S (1,2 Mrd. €). Die Deckungsquote der Importe durch die Exporte verschlechterte sich um 1,6 Prozentpunkte und sank unter die 90% Grenze.
Aus Mitgliedstaaten der Europäischen Union wurden im Zeitraum Jänner bis Februar 2001 Waren im Wert von 108,7 Mrd. S (7,9 Mrd. €) bezogen und Waren im Wert von 96,0 Mrd. S (7,0 Mrd. €) in diese Länder versandt. Gegenüber Jänner und Februar 2000 stiegen die Eingänge aus EU-Ländern um 5,1%, die Ausfuhren dorthin um 6,2%. Aus Ländern außerhalb der Europäischen Union (Drittländer) stiegen in den ersten zwei Monaten 2001 die Warenimporte um 23,5% auf 61,6 Mrd. S (4,5 Mrd. €), dagegen verlief die Entwicklung der Warenexporte gedämpfter, wobei sich der Wert der Exporte gegenüber der Vorjahresperiode um 14,5% auf 56,9 Mrd. S (4,1 Mrd. €) erhöhte.
Der Handel Österreichs mit den wichtigsten Partnerländern entwickelte sich in den ersten zwei Monaten 2001 sehr dynamisch. Die deutlichsten Zuwachsraten wurden bei den Einfuhren aus Polen (+33,2%), Belgien (+27,8%), Russland (+26,3%) und China (+24%), sowie bei den Ausfuhren nach China (+96,3%), Belgien (+39,4%), in die USA (+32,7%) und nach Russland (+27,6%) erreicht. Das höchste Defizit verbuchte Österreich im Jänner und Februar 2001 im Handel mit Deutschland, den größten Überschuss mit Schweden.
Im Berichtsmonat Februar 2001 wurden Waren im Werte von 83,7 Mrd. S (6,1 Mrd. €) aus dem Ausland bezogen und für 75,6 Mrd. S (5,5 Mrd. €) ins Ausland exportiert.

Edelbert Köb wird neuer Direktor des Wiener Museums moderner Kunst
Der Vorarlberger Prof. Mag. Edelbert Köb wird ab 1. Jänner 2002 Nachfolger von Lorand Hegyi, der seit 1990 das Wiener Museum Moderner Kunst leitet. Der 1942 in Bregenz geborene Edelbert Köb hat 1961 bis 1965 an der Wiener Kunstakademie Malerei, Graphik und Kunsterziehung studiert, wo er seit 1974 Professor für Werkerziehung und Leiter des Institutes ist. Der 59jährige Akademie-Professor und -Vizerektor war von 1982 bis 1991 Präsident der Wiener Secession und leitete von 1990 bis 2000 das neue Kunsthaus Bregenz. Er wurde von einer Kommission in vier Hearings aus elf Bewerbern zum neuen Museums-Chef gewählt. Lorand Hegyi , der seit 1990 das Museum leitet, scheidet auf eigenen Wunch aus, wird aber noch am 15. September die Eröffnung des neuen Museums im Wiener Museumsquartier vornehmen.


Und nun der Sport - Ihnen gewidmet von ASN, AustrianSportsNet:
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Fußball
Wiener Herbst, Tiroler Frühling - Das Meisterrennen im Zeitraffer
Freitag, 25. Mai 2001 / Simon Rosner
Eine lange Meisterschaft ist am Donnerstag nach 36 Spieltagen zu Ende gegangen. Kurt Jara schaffte mit den Innsbruckern die Titelverteidigung, die vor dieser Saison dem FC Tirol kaum jemand zugetraut hätte. Dabei begann es für den Meister alles andere als gut, nach fünf Runden hatte die Jara-Elf nur acht magere Punkte erbeutet, es deutete also nicht viel auf ein erneutes Meisterstück der Innsbrucker hin.
Das erste Viertel der max.Bundesliga stand ganz im Zeichen der Wiener Klubs. Rapid und Austria lieferten sich an der Tabellenspitze ein Duell wie in alten Zeiten, waren nach neun Runden als einzige Teams ungeschlagen. Tirol hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einen Rückstand von neun Zählern aufzuweisen. Dann kam aber die zehnte Runde, in der die Hütteldorfer ins neue Tivoli mußten und durch einen Treffer in der Nachspielzeit von Scharrer die erste Niederlage der Saison hinnehmen mußten. Rapid verlor aber nicht nur das Spiel, sondern auch Torjäger Rene Wagner, der Rot sah, drei Partien gesperrt wurde und sich prompt in dieser Zeit verletzte, den restlichen Herbst aussetzen mußte. Die Tiroler verloren zwar das darauffolgende Match gegen Admira Wacker, legten dann aber einen Lauf von sechs Siegen in Folge hin, verloren die Tabellenspitze erst im letzten Spiel vor der Winterpause durch ein 1:1-Unentschieden gegen Salzburg.

Sturm stürmt Europa, schwächelt in der Meisterschaft
Für die Wiener Austria ging es vor allem nach dem Skandalspiel gegen Bregenz bergab, das zwar mit 4:1 gewonnen wurde, aber auf Befehl Frank Stronachs neu ausgetragen wurde. Christian Mayrleb hatte damals einen Einwurf seiner Teamkollegen, der als Rückgabe zu den Bregenzern gedacht war, abgefangen und ein Tor erzielt. Die Neuaustragung gewannen die Vorarlberger mit 2:1. Der vierte Titelanwärter Sturm Graz mußte sich wohl oder übel mehr auf die Champions League als auf die Meisterschaft konzentrieren, beides zusammen ging, wie der schwache Herbst der Grazer zeigte, nicht. Zehn Siegen standen zur Winterpause gleich neun Niederlagen gegenüber.

Kein Frühlingserwachen in Graz und Wien
Die Frühjahrssaison konnte zum Auftakt gleich mit zwei Schlagern aufwarten. Sturm Graz empfing in einer vorgezogenen Runde Tirol, Rapid mußte zur Wiener Austria. Beide Spiele waren sehr umkämpft, und sie sollten richtungsweisend für die kommende Saison sein. Sowohl Tirol als auch Rapid waren an diesen Tagen ihren Gegnern spielerisch leicht unterlegen, die Innsbrucker retteten aber einen Punkt aus Graz, Rapid hingegen verlor (0:2). Weder Sturm noch die Grün-Weißen konnten sich in Folge so recht von dem unglücklichen Auftakt erholen, das Selbstvertrauen schien weg, Unsicherheit regierte. Bezeichnend die beiden nächsten Spiele der Titelanwärter: Rapid verlor daheim gegen das damalige Schlußlicht Admira (1:2), die Grazer, ebenfalls zuhause, gegen Ried (0:1).

Negativer Trainereffekt bei Austria
Bei der Wiener Austria, zu Frühjahrsbeginn noch im Titelrennen, löste Sportdirektor Arie Haan nach nur zwei Partien Heinz Hochhauser als Trainer ab und setzte mit den Violetten zu einem unsäglichen Negativ-Lauf an, machte in zwölf Spielen nur elf Punkte, die Austria war damit die schlechteste Frühjahrsmannschaft. Am besten festzumachen, ist die Krise bei den Violetten am Beispiel von Christian Mayrleb. Im Herbst noch 16 Mal erfolgreich, traf er in der Frühjahrssaison nur dreimal, mußte die Torjägerkrone klar Radoslav Gilewicz überlassen, der insgesamt 22 Mal einnetzte. Zwar konnten auch die Tiroler nicht immer überzeugen, aber von allen Titelkandidaten waren sie die einzigen, deren Leistung annähernd an Konstanz erinnerte. Rapid wußte vor allem zuhause nicht zu überzeugen, konnte den ersten Sieg 2001 erst in der 31. Runde feiern.

Skandalspiel im Hanappi-Stadion
Zwei Runden zuvor erlebte die Bundesliga das zweite Skandalspiel der Saison. Bei der Partie Rapid gegen GAK sorgte ein "Phantompfiff" eines Zuschauers für zeitweilige Verwirrung aller Beteiligten. Schiedsrichter Steiner anerkannte den Treffer von Wallner zunächst, um die Entscheidung eine halbe Stunden später - das Spiel war unterbrochen - wieder zurückzunehmen. Rapid wollte daraufhin eine Neuaustragung, der GAK einige Tage später auch, doch die Bundesliga sagte "Nein", weshalb es beim 1:1 blieb.

Sturm nicht mehr international
Sowohl Sturm als auch Rapid blickten bereits zu diesem Zeitpunkt (offiziell) nur noch auf einen internationalen Startplatz, Tirol war somit die einzige Mannschaft, die tatsächlich Meister werden wollte, und dies in der 35. Runde auch tat. Mit einem Sieg gegen die Grazer, machten sich die Innsbrucker einen Spieltag vor Ende erneut zum Meister, Rapid blieb nur Rang zwei. Sturm Graz wurde in der letzten Runde noch vom GAK abgefangen, verpaßte zum ersten Mal in der Ära Osim einen UEFA-Cup-Platz. Ein unversöhnliches Ende also in einer durch und durch verpatzten Meisterschaft für die Grazer. Die Champions League erwies sich für sie als Spielverderber.

Die Zahlen zur Meisterschaft
Die abgelaufene Saison bietet natürlich auch den Satistikern so einiges. Eines vorweg: Heuer fielen mehr Tore als im Vorjahr, die Last des Toreschießens wurde auf mehrere Schultern verteilt. Im Vorjahr war Ivo Vastic mit 32 Toren bester Schütze, heuer gelang dies Radoslav Gilewicz mit zehn Toren weniger. Dafür gab es in der Saison 2000/2001 13 Spieler, die zehn oder mehr Tore geschossen haben, im Jahr zuvor waren es nur neun.

Insgesamt wurden in der vergangenen Saison mehr Tore geschossen, 477 Treffern im Vorjahr, stehen heuer 491 gegenüber. Die Zahl der Eigentore hat sich dabei drastisch erhöht: Im Vorjahr mußten sich die Torleute fünfmal bei ihren eigenen Mitspielern "bedanken", diesmal passierten derlei Mißgeschicke schon satte zwölfmal. Gefährlichster Spieler für die eigene Mannschaft ist Martin Hiden, der zweimal einnetzte, Austria und Admira mußten je drei Eigentore beklagen, haben also in einer Saison zu zweit mehr verursacht, als alle Teams im Vorjahr zusammen.

Die Tore
Die Torfabrik der Liga ist Tirol, das um ein Tor mehr erzielt hat als Rapid, nämlich 63. Der alte und neue Meister ließ auch am wenigsten Gegentreffer zu, nur 31 Mal mußte Tirols Keeper hinter sich greifen. Die meisten Tore kassierte der LASK (70), die wenigsten erzielt hat Admira (29). Im Schnitt fielen 2,73 Tore pro Begegnung. In den ersten 15 Minuten der beiden Halbzeiten landete der Ball am seltensten im Netz, 68mal von der 1. bis zur 15., 69mal von der 46. bis zur 60. Minute. Die meisten Treffer fielen in der Schlußviertelstunde: 80mal trafen die Stürmer in den 15 Minuten vor Seitenwechsel, sogar 102mal in den 15 Minuten vor Spielende.

Die Zuschauer
Das größte Publikum bei Heimspielen hatte Tirol, 236.800 Fans kamen zu den 18 Meisterschaftsspielen, im Schnitt 13.156. Den zweitbesten Schnitt hat Sturm mit 10.800 Zuschauern vor Rapid mit 8.300 zahlenden pro Spiel. Die Admira wollten nur 2.800 regelmäßig sehen. In der Fremde sieht man am liebsten Rapid. 160.500 Zuschauer kamen, wenn Grünweiß in fremden Stadien gastiert, Sturm lockte 152.700 an, zu Austrias Gastspielen (Derby) kamen 146.350, die Tiroler spielten auswärts vor 128.670 Fans.

Kärnten schafft Cup-Sensation: 2:1-Sieg im Finale gegen FC Tirol
Sonntag, 27. Mai 2001
Der FC Kärnten hat die große Sensation geschafft und erstmals den Cuptitel ins südlichste Bundesland geholt. Den historischen Treffer erzielte der 18jährige Mario Steiner aus halbrechter Position neun Minuten vor Ende der Verlängerung. Sein Schuß aus ca. 20 Metern ging genau ins Kreuzeck. Danach gab es einige Tumulte auf dem Spielfeld, wurde erst Scharrer ausgeschlossen, ehe wenig später auch Marasek (beide Tirol) den Platz verlassen mußte. Einerlei. Kärnten feiert seinen ersten Cupsieg! Zuletzt übrigens war es Stockerau (1991) und Krems (1989) gelungen, als Zweitligisten den Pokal zu holen.
Während das Spiel den Erwartungen doch standhielt, war die Kulisse peinlich: Lediglich 7084 Zuseher, unter ihnen auch Kärntens Landeshauptmann und FC Kärnten-Präsident Jörg Haider im schicken ÖFB-Cup-Leibchen, hatten den Weg ins Wiener Ernst-Happel-Stadion gefunden. Traurig, bedenkt man, daß Cup-Endspiele von der Schweiz bis Deutschland, von England erst gar nicht zu reden, allerorts ein Publikumshit sind, egal, wer gegen wen zum finalen Duell antritt.

Endspiel der Meister
Im Finale der beiden "Meister" hatte die Außenseiter-Mannschaft von Trainer Walter Schachner zunächst abwartend begonnen. Die strikte Manndeckung, die Schachner ausgegeben hatte, funktionierte im großen und ganzen aber von Beginn an ausgezeichnet. Der FC Tirol konnte dadurch seine spielerische Überlegenheit kaum zu Geltung bringen: Er dominierte zwar, aber potentielle Möglichkeiten wurden immer wieder von der Verteidigung des Aufsteigers zunichte gemacht. Glücklicher agierte diesbezüglich der FC Kärnten, der in der 35. Minute durch den Ex-Tiroler Kollmann, in der zweiten Leistungsstufe heuer 28mal erfolgreich, nach einem Fehler im Tiroler Mittelfeld das Führungstor erzielen konnte.

Tirol nach der Pause stärker
Nach Seitenwechsel wurde Tirol - Trainer Jara brachte für Barisic, Kirchler und Schiener die Spieler Jezek, Mair und Scharrer - aber gefährlicher. Auch deshalb, weil man etwas mehr über die Flanken spielte. Der Lohn der Anstrengungen folgte für den Favoriten in der 60. Minute, als Glieder eine Flanke von Marasek - im Fünfmeter-Raum stehend - per Kopf zum 1:1 verwerten konnte. Danach agierte Kärnten weniger selbstsicher, schien es auch etwas die Kräfte zu verlassen.

"Das Märchen geht weiter!"
Vier Minuten vor Ende der regulären Spielzeit hatte es dann aber Kollmann auf dem rechten Fuß, die Double-Träume der Tiroler sogar noch in der regulären Spielzeit zunichte zu machen: Sein Schuß aus ca. elf Metern ging jedoch am Tor vorbei. Aufatmen bei Jara, Haareraufen bei Schachner... In der Schlußminute verhielt es sich wiederum umgekehrt, da verstolperte Gilewicz eine Hereingabe drei Meter vor dem Tor.

Eine Chance hat man immer ...
Nach der Verlängerung (kein Golden Goal) standen Schachner wieder die Haare zu Berge. Diesmal aber aufgrund des größten Erfolges in seiner Trainerkarriere... Wie hatte er es doch vor diesem Spiel formuliert? "Eine Chance hat man immer." Nachdem sich dieser Satz bewahrheitet hatte, sprach er fassungslos von einem "Märchen", das weitergehe. "Sicher hat Tirol nicht so gespielt wie in der Meisterschaft, aber unterbewerten darf man den Sieg nicht. Der Erfolg geht in Ordnung, weil wir die besseren Chancen hatten", schwelgte Schachner in seinem Fußball-Glück. "Vielleicht haben wir so befreit aufspielen können, weil für uns der Cup immer Nebensache war!"

American Football
Vikings schreiben Geschichte: Erste Österreicher im EC-Halbfinale
Sonntag, 27. Mai 2001 / Markus Sonderegger
Die Chrysler Vienna Vikings schlugen nach einem 34:33-Sieg im Viertelfinale der Eurobowl gegen die Tyrolean Raiders ein neues Kapitel in der österreichischen Football-Geschichte auf. Als erstes heimisches Football-Team gelang den Vikings der Sprung in das Halbfinale der Eurobowl.
Wer einmal ein wenig von dem "American Way of Life" kosten wollte, war beim Spiel der Vienna Vikings gegen die Tyrolean Raiders genau richtig. Hamburgerduft, Cheerleaders, Musik und eine Stimmung, die es im Fußball bei der Vienna seit Jahren nicht mehr gegeben hat. Obwohl nicht ganz so viele Besucher wie bei der Charity Bowl gegen die Cologne Crocodiles den Weg auf die Hohen Warte gefunden hatten, war die Stimmung unter den gut 3000 Fans von Beginn an überaus gut.

Tolle Stimmung in Döbling
Angespornt von den jeweiligen Cheerleader-Teams schallten entweder "Raiders, Raiders" oder "Vikings, Vikings"-Rufe durch die schwüle Döblinger Luft. Da hatte das historische Spiel um den erstmaligen Aufstieg einer österreichischen Football-Mannschaft in das Halbfinale der Eurobowl noch gar nicht begonnen. Um Punkt 15 Uhr ließ Head-Referee Christian "Dottore" Müller das Spiel beginnen. Fast programmgemäß gingen die Vienna Vikings unter dem tosenden Jubel ihrer Anhänger durch ein Touchdown 6:0 in Führung. Mit dem Extra-Point erhöhten die Vikings auf 7:0. Aber wer die Raiders aus Tirol vorzeitig abschreiben wollte, irrte sich gewaltig.

Riesenparty
Nachdem die Tiroler noch im ersten Quarter den Ausgleich erzielten, konnten sie im zweiten einen 13:7 Vorsprung erkämpfen. Kurz vor dem Ende der ersten Spielhälfte gelang den Vikings der Ausgleich. Im dritten Quarter lagen die Raiders mit 19:13 Punkten vor den Wienern. Doch die Vikings schlugen zurück und gingen noch im selben Quarter mit 20:19 in Front.

Unglaubliche Spannung im Schlußquarter
In einem an Spannung kaum zu überbietenden Schlußquarter konnten die Tyrolean Raiders, unterstützt von knapp drei Dutzend mitgereisten Fans, neuerlich die Führung mit 27:20 Punkten erringen. Doch kurz darauf wurde ein Angriff der Vikings von einem Touchdown zum 27:27 gekrönt. Ein weiterer Touchdown brachte die Vikings mit 34:27 auf die Siegerstraße. Die Stimmung auf der Hohen Warte war auf ihrem Höhepunkt. Aus tausenden Kehlen erschallten Anfeuerungsrufe für die Vienna Vikings, um die Mannschaft von Head-Coach Shorty Bennett zum Sieg zu peitschen. Es schien aber, daß eher die Raiders beflügelt wurden, denn zwei Minuten vor Schluß kamen die Tiroler durch ein Touchdown bis auf 33:34 heran.

Raiders nervenschwach
Doch in der Schlußphase, als die Stimmung überzukochen schien, zeigten die Raiders Nerven. Gleich zweimal hintereinander begingen die Tiroler einen False Start, erlitten dadurch Raumverlust und halfen den Vikings damit, den knappen Vorsprung über die Zeit zu retten. Als Head-Referee Müller das Spiel abpfiff, kannte der Jubel auf der Hohen Warte keine Grenzen mehr.

Hohe Warte erbebte
Coaches, Ersatzspieler und Cheerleaders stürmten auf das Spielfeld und feierten mit den Fans den historischen Einzug der Vienna Vikings als erstes österreichisches Team in der Geschichte des Footballs in das Halbfinale der Eurobowl. Dort werden die Vikings Mitte Juni auf der Hohen Warte gegen Stockholm um den Einzug ins Finale kämpfen.

Neugebauer zufrieden
Dementsprechend zufrieden zeigte sich der Manager der Vikings, Alfred Neugebauer: "Wenn wir mehrere Gegner hätten, wie die Raiders, würde uns in Europa keiner nahe kommen."

Tennis
Sensation bei den French Open: Schett eliminiert Williams
Montag, 28. Mai 2001
Jana Kandarr sorgte für die erste Überraschung bei den French Open in Paris, Barbara Schett für die zweite. Zunächst schlug die Deutsche Amelie Mauresmo knapp in zwei Sätzen, dann bugsierte die Tirolerin die Nummer zwei des Turniers Venus Williams aus dem Turnier. Beim 6:4 und 6:4 benötigte die Österreicherin eineinhalb Stunden, um sich sensationell für die zweite Runde in Roland Garros zu qualifizieren.
Barbara Schett sorgte bei den French Open für die zweite ganz große Sensation. Die Tirolerin bekam es in der ersten Runde mit der Nummer zwei des Turniers Venus Williams zu tun, konnte diese überraschend in zwei Sätzen aus dem Turnier werfen. In einer engen Partie konnte Schett, im bisherigen Saisonverlauf nicht sonderlich erfolgreich, stets mit ihrer Gegnerin mithalten, profitierte allerdings von insgesamt 48 unerzwungenen Fehlern Williams'. Die Österreicherin hielt aber sowohl von der Grundlinie als auch vom Aufschlag her mit der Amerikanerin mit, setzte die Nummer zwei des Turniers immer wieder unter Druck. Im beiden Durchgängen gelang der Tirolerin das entscheidende Break zum 4:3, konnte das Match schließlich nach 1:30 Stunden mit ihrem zweiten Matchball beenden.

Rollschuhlauf
Austria Inline Cup 2001: Marangoni siegt in Graz
Sonntag, 27. Mai 2001
Bei hochsommerlichen Temperaturen ging es am Sonntag in der steirischen Landeshauptstadt zur Sache - der Austria Inline Cup 2001 gastierte in Graz. Und Österreichs Elite hat sich für diesen Tag einiges vorgenommen. Doch Graz hat - so scheint's - eigene Gesetze.
Bei den Herren konnte Fabio Marangoni aus Italien seinen Vorjahrssieg wiederholen. Der Österreicher Hannes Wolf, einer der großen Favoriten in diesem Rennen, leistete lange Zeit Führungsarbeit. Wolf kam jedoch in der Zielkurve, an zweiter Stelle knapp hinter Marangoni liegend, zu Sturz und verletzte sich. Damit war für Marangoni der Weg zum Sieg frei. Aufgrund des unverschuldeten Sturzes von Hannes Wolf entschied das Schiedsgericht, die Reihung zu diesem Zeitpunkt als Endergebnis zu werten. Damit stand fest: Der Sieger heißt Fabio Marangoni (Italien), in einer Zeit von 1:15:37,5. Der zweite Platz geht an Hannes Wolf (Österreich), gefolgt von Sijanec Davor aus Slowenien.
Was den Herren nicht gelang, schaffte Österreichs Aushängeschild im Inline-Skaten, Elisabeth Schrenk: Sie konnte sich gegen die Vorjahrssiegerin Silvia Guidolin aus Italien in einem großartigen Rennen durchsetzen und Guidolin auf den zweiten Rang verweisen. Sandy Minto, ebenfalls Italien, wurde Dritte.
"Der Grazer Inline Marathon", so Bürgermeister-Stellvertreter und Sportreferent Dr. Peter Weinmeister, "ist ein Event, das voll im Trend liegt und die Dynamik unserer schönen Stadt hervorragend zum Ausdruck bringt".