Ausgabe Nr. 141 vom 28. August 2000
Treffen des Weisenrates mit Vizekanzlerin Riess-Passer in Heidelberg
Da zum Zeitpunkt des Österreich-Besuches der "drei Weisen" die Vizekanzlerin Susanne
Riess-Passer ihren Urlaub im Ausland verbrachte, wurde ein Treffen in Heidelberg vereinbart. Auch Vertreter einiger
österreichischer regierungsunabhängiger Organisationen werden in Heidelberg erwartet. Die "drei
Weisen", der Finne Martti Ahtisaari, der Spanier Marcelino Oreja und der Deutsche Jochen Frowein, werden voraussichtlich
Mitte September ihren abschließenden Bericht dem Präsidenten des Europäischen Gerichtshofs für
Menschenrechte, dem Schweizer Luzius Wildhaber übermitteln, von dem sie beauftragt wurden, die innenpolitische
Lage in Österreich und das Wesen der Freiheitlichen Partei zu bewerten. Das Resultat soll den 14 EU-Staaten
für eine mögliche Aufhebung der Sanktionen gegen Österreich dienen.
Wirtschaftskammer-Präsident Leitl für Senkung der Verwaltungskosten
Anläßlich der Benchmarking-Gespräche beim Europäischen Forum in Alpbach forderte
der Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl eine Senkung der Verwaltungkosten von Bund, Ländern und
Gemeinden um 20 Prozent. Noch im heurigen Herbst solle eine Bundesstaats-Reform-Konferenz eingesetzt werden, in
der Politiker und Experten zusammen mit den Sozialpartnern kurzfristig ein Konzept ausarbeiten. Als wichtigste
Maßnahme fordert Leitl die Neuorganisation der Aufgabenverteilung zwischen Bund und Ländern. Künftige
Aufgaben sollen festgelegt und die dafür am besten geeignete Verwaltungsebene fixiert werden. Der Leiter des
IHS (Institut für Höhere Studien), Bernhard Felderer, ist überzeugt, daß innerhalb von zwei
Legislaturperioden noch viel höhere Einsparungen als die geplanten 20 Prozent in der Verwaltung möglich
seien. Er verweist auf das britische Modell des "mandatory market testing", durch das die Kommunen verpflichtet
werden, die öffentlichen Leistungen auszuschreiben, wodurch ungeahnte Effizienzsteigerungen erreicht werden
konnten. Dies setze allerdings eine grundlegende Änderung des Beamtendienstrechtes voraus. Vizekanzlerin Susanne
Riess-Passer wünscht ebenfalls eine umfassende Kompetenzbereinigung, durch die - vor allem zwischen Bund und
Ländern - eine effizientere Verwaltung ermöglicht werden soll. Der Bund sei dafür bereit.
Österreicher mit hohem UN-Amt betraut
UN-Generalsekretär Kofi Annan ernannte den österreichischen Juristen Peter Leuprecht zum Sonderbotschafter
für Menschenrechte in Kambodscha. Er soll unter anderem der UN-Generalversammlung über die Menschenrechtssituation
in dem südostasiatischen Land berichten.
Über Josef Klaus
Josef Klaus, der letzte ÖVP-Bundeskanzler vor Wolfgang Schüssel, feierte vor wenigen Tagen
seinen 90. Geburtstag. In einem von ihm selbst verfassten Geleitwort zu der Biographie bezeichnet es der Jubilar
als "entscheidendes Positivum" der damaligen ÖVP-Alleinregierung, daß es ihr gelungen sei,
"die Traumata der Ersten Republik und der bewegten Jahre vor und nach 1938 zu überwinden."
Auf mehr als 400 Seiten zeichnet die Autorin das Leben und politische Wirken des ersten österreichischen Bundeskanzlers
nach. Schwerpunkt dabei sind natürlich die Jahre als Bundeskanzler von 1964 bis 1970, insbesondere jene ab
1966, in der Klaus an der Spitze einer ÖVP-Alleinregierung stand. Sowohl auf Gründe für den ÖVP-Wahlsieg
1966 und auf das damalige ÖVP-Regierungsprogramm wird eingegangen, als auch auf die Außen- und speziell
die Ostpolitik des Bundeskanzlers Klaus. Auch der "Ausklang" seiner Kanzlerschaft, Wahlkampf und Verfehlen
des ÖVP-Wahlziels 1970, sein darauf folgender Rücktritt und die Ablöse als Bundeskanzler durch seinen
SPÖ-Widerpart Bruno Kreisky, wird ausführlich beleuchtet.
(Beatrice Weinmann: "Josef Klaus. Ein großer Österreicher", Molden-Verlag, Wien, 455 Seiten,
398 Schilling, ISBN 3-85485-047-6)
Technologiegespräche über Grundlagenforschung im Forum Alpbach
Anläßlich der Eröffnung der Technologiegespräche 2000 in Alpbach hielt der österreichische
Quantenphysiker Anton Zeilinger ein Plädoyer für die völlige Freiheit der Forschung, aber auch für
eine beinharte Kontrolle.. Er betonte, daß die Grundlagenforschung kein konkretes Ziel habe. Die Forscher
müßten wertfrei forschen und "qualitativ das Hervorragendste liefern, was möglich ist".
Als Heinrich Hertz im Jahre 1880 einen Forschungsantrag für seine Arbeiten an Radiowellen stellte, wußte
niemand, was man damit anfangen könnte. Und heute ist eine Milliardenindustrie daraus geworden. Er wies auf
den Wettlauf zwischen Europa und USA hin und bezeichnete die Freiheit der Forschung als Zukunftssicherung für
die europäische Wirtschaft Die EU habe erstmals ein Projekt zur Quantenforschung genehmigt, ohne ein konkretes
Resultat zu verlangen. In den USA wird ein strenger Maßstab an die Qualifikation der Wissenschafter gelegt,
von denen nur die besten aufgenommen werden. Sie können völlig frei forschen, und nach zwei bis drei
Jahren werden die besten Ergebnisse beurteilt. Das Besondere an den Alpbacher Technologiegesprächen ist das
Zusammentreffen der Wissenschafts- und Wirtschaftsleute, Sozialexperten und Politiker, dem interessierten Publikum
und Medienvertretern.
Alpbach Junior zum Thema "The Science of Beauty"
Die Vizepräsidentin des Forum Alpbach, Kathrin List, eröffnete das Alpbacher Jugendseminar
für die 12 bis 17jährigen. Als Organisatorin dieser Veranstaltung, an der etwa 60 Jugendliche teilnahmen,
wies sie darauf hin, daß Beauty sehr oft auf der Basis von Science realisiert werde. Die Chancen und auch
Gefahren der Technologie boten ausreichend Gesprächstoff für Diskussionen, für die auch der Nobelpreisträger
Jean-Marie Lehn und der Wiener Quantenphysiker Anton Zeilinger zur Verfügung standen.
Chancen und Risken für die österreichische Wasserwirtschaft
Eine Experten-Runde befaßte sich bei den Alpbacher Technologie-Gesprächen über eine
Liberalisierung des EU-Marktes auch mit den Chancen und Risken im Zusammenhang mit dem Export von österreichischem
Trinkwasser. Österreich kann seinen Trinkwasserbedarf zu 99 Prozent aus Quell- und Grundwasser abdecken. Es
wurde festgestellt, daß 440 Millionen Menschen dauerhaft mit hochqualitativem Trinkwasser versorgt werden
könnten, ohne daß auf Reserven zurückgegriffen werden müßte. Um für einen Trinkwasser-Export
wettbewerbsfähig zu sein, müßten die vielen kleinen österreichischen Wasserversorgungsunternehmen
zusammengeschlossen werden, weil sonst die Gefahr bestünde, von ausländischen Konzernen überollt
zu werden. Zugleich mit dem Wasser müßten die dafür erforderlichen Dienstleistungen und Technologien
vermarktet werden und das entsprechende Management für Wassergewinnung- und Aufbereitung sowie auch für
Abwasserentsorgung zur Verfügung stehen.
Austrian Research Centers Seibersdorf planen Expansionen für 2001
Das ARCS (Austrian Research Centers Seibersdorf) will an der PenState University in Pennsylvania spätestens
im zweiten Quartal 2001 eine Außenstelle des Forschungszentrums einrichten. Es besteht bereits ein Vorvertrag
mit dem US-Konzern United Technologies für die Vermarktung des österreichischen Know-how im Bereich der
Werkstofftechnologie., Mit einer geplanten Außenstelle in Ungarn soll auch eine Expansion nach Osteuropa
beginnen. Der wissenschaftliche Leiter der ARSC, Günter Koch, berichtete anläßlich eines Pressegespräches
in Alpbach auch von Gesprächen über eine Beteiligung an der Technologieoffensive Nordbayern/Vogtland-Thüringen.
BBAG kauft in Rumänien von BHL weitere drei Brauereien
Die Linzer Braubeteiligungs-AG (BBAG) erwirbt über ihre börsennotierte Tochtergesellschaft
Brau Union AG von der Bewery Holdings Limited (BHL) die rumänischen Brauereien Bere Miercurea-Ciuc, Grivita
International und Haber International. Durch eine rasche Integration in die bereits bestehenden vier BBAG-Brauereien
in Rumänien rechnet man mit drei bis fünf Prozent an Kosten-Einsparungen in den Bereichen Wareneinsatz,
Marketing und Logistik. Neben den Lokalmarken Silva, Ciuc, Gambrinus, Goldenbrau, Hargitha und Hartagena sollen
auch die BBAG Marken Kaiser und künftig auch Gösser in Rumänien forciert werden. Es wird eine Umsatzsteigerung
auf 2,5 Milliarden Schilling (182 Millionen Euro) und eine Verdoppelung des Marktanteils in Rumänien von 18
auf 36 Prozent erwartet. Für eine Ausweitung der Kapazitäten sind Investitionen von rund 25 Millionen
Euro geplant.
Wienerberger verstärkt Engagement in China
Wienerberger beteiligt sich über ihr 50:50 Joint Venture-Unternehmen Pipelife International gemeinsam
mit der Chinesischen CRPF an einem neuen Kunststoffrohrunternehmen in China. Die Changzhou Reinforced Plastics
Factory (CRPF) ist Produzent von Kunststoffrohren mit Sitz in Chuangzhou, 200 km nordöstlich von Shanghai.
Das Unternehmen hat sich auf die Erzeugung von PVC und PE-Wasserrohren, Fittingen (Rohverbindungen) sowie PE-Gasrohren
spezialisiert. Das neue Unternehmen wird unter dem Namen "Changzhou Pipelife Reinforced Plastic Pipe Co."
firmieren. Pipelife wird mit 65 Prozent beteiligt sein, CRFP soll die restlichen 35 Prozent halten. Die neue Gesellschaft
soll laut Wienerberger vom technischen Know-how der Pipelife Gruppe und von bereits bestehenden Marktanteilen von
CRPF profitieren. Der Rohrmarkt ist laut Angaben von Wienerberger in den letzten Jahren um rund 20 Prozent angestiegen,
für die Zukunft sieht man weitere Wachstumschancen. Gleichzeitig gab das Wiener Baustoffunternehmen bekannt,
daß Pipelife eine Grundsatzerklärung zum Erwerb eines 25 Prozent-Anteils an der Wienerberger Plastic
Pipe Manufactoring Ltd. in Nansha in der Provinz Canton unterzeichnet hat. Mit der geplanten Transaktion wird Pipelife
dann das Werk, das sich auf die Wasserversorgung der südlichen Provinzen inklusive Hongkong spezialisiert
hat, zu 100 Prozent halten.
Pipelife zählt Europa-weit zu den drei größten Produzenten von Kunststoffrohren und Fittingen und
beschäftigt in 23 Ländern rund 3.200 Mitarbeiter. Im vergangen Jahr erwirtschaftete das Unternehmen einen
Umsatz in der Höhe von 556 Mio. Euro. In China ist Pipelife bereits in drei Regionen mit insgesamt fünf
Unternehmen vertreten.
Ölscheichs fahren auf Glas aus Niederösterreich ab
Zwei niederösterreichische Unternehmen, die in der Glas- und Kristallproduktion tätig sind,
erobern jetzt den Mittleren Osten als Exportmarkt: So wird die Waldviertler Glasfirma Neue Stölzle Kristall
6.000 handgefertigte Trinkgläser für die Islamische Weltkonferenz nach Katar liefern. In dem schwerreichen
Ölstaat auf der arabischen Halbinsel treffen sich im Herbst 75 Staatsoberhäupter und hohe politische
Funktionäre aus zahlreichen afrikanischen und asiatischen Ländern. "Das ist natürlich ein prestigeträchtiger
Auftrag für uns. Im arabischen Raum hat die europäische Tischkultur im allgemeinen, und die österreichische
im besonderen einen sehr guten Ruf", erklärte Stölzle-Geschäftsführer Mag. Helmut Artacker
im Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst. Einen Folgeauftrag habe man bereits in der Tasche.
Das Tor zum lukrativen arabischen Markt hat die Neue Stölzle Kristall im vergangenen Frühjahr aufgestoßen,
als ein Großhändler in Dubai 12.000 Gläser aus der Fabrik in Alt-Nagelberg bestellt hat. "Die
Konsumenten in Dubai sind kaufkräftig. Und die vielen Luxushotels, die dort gerade gebaut werden, benötigen
eine entsprechende Ausstattung", teilte Artacker mit.
Weitere Geschäfte auf Wüstenboden wickelt die Neue Stölzle Kristall gemeinsam mit der Dotzauer Kristalleuchten
Produktionsgesellschaft aus Brunn/Gebirge ab. Dem Sultan von Oman werden die beiden NÖ Unternehmen noch im
September 120 Wand- und 40 Hängeleuchten für seinen Gästepalast am Meer liefern. "Wir haben
schon seine Privatresidenzen in London und Paris mit Glasarmkristallleuchten ausgestattet", berichtete Dotzauer-Unternehmenssprecher
Jochen Gold. Bei dem vor kurzem in Dubai eröffneten Hotel der Superlative, dem 300 Meter hohen "Burj
al arab", war Dotzauer ebenfalls mit von der Partie. "In zwei königlichen Suiten sowie im Ballsaal
hängen insgesamt 34 Wand- und 26 Deckenleuchten von uns", verriet Gold. Auch aus Saudi Arabien konnte
Dotzauer einen spektakulären Auftrag an Land ziehen. Der NÖ Betrieb fertigt die komplette dekorative
Beleuchtung für das neue Jeddha-Hilton-Hotel, das Anfang Dezember vom Kronprinz eröffnet wird. "Von
uns kommen 16 Leuchten für den Hochzeits- und neun Leuchten für den Ballsaal. Vor dem Eingang zum Hochzeitssaal
wird ein Luster hängen, der 6,5 Meter hoch ist und 4,6 Meter im Durchmesser mißt", erklärte
Jochen Gold die örtlichen
Dimensionen.
Gratis-E-Mail anstatt Ansichtskarten vom Innsbrucker Hafelekar
Urlaubsgäste, die mit der Seilbahn von Innsbruck zum 2269 Meter hoch gelegenen Hafelekar hinaufgekommen
sind, können ihre Urlaubsgrüße zugleich mit dem wunderschönen Blick von der Nordkette gratis
per E-Mail versenden. Für das Selbstporträt vor dem Hintergrund der herrlichen Berg-Welt und der Innsbrucker
Sky-Line am Fuß des Berges braucht man sich nur vor eine Digitalkamera zu stellen und dann die Grußworte
dazu auf dem Touchscreen eintippen. Der E-Mail-Empfänger kann kurz darauf den Blick auf dieses beeindruckende
Panorama am Bildschirm miterleben. Die Seilbahnmanager erwarten sich von diesem Gratis-Service via Internet eine
große Werbewirkung.
Wiener Staatsoper installiert Übersetzungssystem für die Besucher
Zu Beginn der neuen Saison sollen die Besucher der Wiener Staatsoper durch ein modernes Übersetzungssytem
die Übersetzung der Texte mitlesen können. Kleine, in die Sitze eingebaute Bildschirme bieten Wahlmöglichkeiten
der Übersetzungssprache, können aber auch abgeschaltet werden, falls kein Bedarf besteht. Für dieses
System, das bereits in der New Yorker Metropolitan Oper in Verwendung ist, mußten in Wien zusätzliche
Probleme gelöst werden, weil zum Opernball die Sitzreihen weggeräumt werden müssen. Eine weitere
Schwierigkeit ergab sich bei den hinteren Logenplätzen, weil die Übersetzungsleisten nicht in die beweglichen
Sitze eingebaut werden können. Aber vor Beginn der Saison sollen die Techniker auch diese Fragen geklärt
haben. Der amerikanische Mäzen Alberto Vilar stellte für dieses Projekt 35 Millionen Schilling (2,54
Millionen Euro) zur Verfügung.
Voller Erfolg für "Jeanne d´Arc"-Aufführung im Wiener Semper-Depot
Einer kleinen Truppe ist mit einfachsten Mitteln, mit hervorragenden Darstelllern und großartiger
Musik in beispielhafter Weise eine moderne Version von "Jeanne d´Arc - Pages du Dossier" gelungen.
In der Bearbeitung des rumänischen Regisseurs Mihai Maniutiu werden in ergreifender Weise die Stationen im
Leben der Jeanne d´Arc dargestellt. Oana Pellea als Johanna bringt überzeugend die inneren und äußeren
Kämpfe, verbunden mit Ängsten und Visionen, zum Ausdruck. Der Choreograph Silvain Groud gestaltet seine
Rolle als Erzengel Michael rein tänzerisch und virtuos. Die Kompositionen von Arvo Pärt und Ronan Robert,
gut abgestimmt mit der Musik der Hildegard von Bingen, haben wesentlichen Anteil am großartigen Gelingen
dieser beeindruckenden Aufführung,
Kirow-Ballett gastierte mit Tschaikowskis "Schwanensee" in Schönbrunn
Auf einem Freiluft-Podium im Ehrenhof vor der eindrucksvollen Kulisse des Schlosses Schönbrunn
bewies das St. Petersburger Kirow-Ballett mit einer perfekten Darbietung von Peter Iljitsch Tschaikowskis "Schwanensee"
sein hohes tänzerisches Können. Für die Choreographie nach der Fassung von Konstantin Sergejew sind
Marius Pepita und Lew Iwanow verantwortlich. Boris Grusin dirigiert das Kirow-Orchester. Sofja Gumerowa als grazile
Odette, elegant und stilvoll als Odile, Igor Kolb präzise als anmutiger Prinz, Kirill Simonow virtuos als
Hofnarr und Ilja Kusnezow als Rotbart düster und diabolisch, neben den Solisten das gesamte Corps de ballet,
bieten eine perfekte Aufführung.
Das Kirow-Ballett wurde im Jahre 1738 als erste Ballett-Schule Rußlands gegründet, die erste Spielstätte
war das 1783 von Katharina der Großen gegründete Bolschoi-Theater, später das Mariinski-Theater,
das ab 1935 auf "Kirow-Theater" umbenannt wurde. Das Kirow-Ballett nimmt jährlich die besten Absolventen
der St. Petersburger Ballet-Akademie auf.
Wiener Opernball-Orchester gastierte bei Festival in Tunesien
Als Gastspiel beim Festval von El Jem präsentierte das Wiener Opernball-Orchester unter der Leitung
von Uwe Theimer im antiken Amphittheater eine Auswahl der beliebtesten Werke von Johann Strauß Vater und
Sohn, Ziehrer, Komzak, Lehár und Kalman. Das zahlreich erschienene Publikum, das trotz der sommerlichen
Hitze großteils aus der über 200 Kilometer entfernten Hauptstadt Tunis angereist war, dankte dem österreichischen
Ensemble mit begeistertem Applaus. Es ist bereits das dritte Gastspiel in Tunesien. Im Jahre 1997 war das Wiener
Opernball-Orchester anläßlich des "Musikalischen Sommers von Karthago" nach Tunesien gekommen
und 1998 zum Festival nach El Jem, das im Jahre 1986 unter Mitwirkung des Wiener Kammerorchesters gegründet
worden war.
Begeistertes Publikum beim 22. Jazzfestival Saalfelden in Salzburg
Amiri Baraka beeindruckte mit melodiösen Blues, der Trompeter Hugh Ragin und der Saxophonist David
Murray boten abwechslungsreiches Programm vom gottesfürchtigen Gospel über avantgardistischen Jazz bis
zum fröhlichen Afro-Sound. Der in Brasilien aufgewachsene und später in New York lebende Arto Lindsay
sorgte mit seiner E-Gitarre für Abwechslung zwischen zarten Bossa- und Samba-Harmonien und harten, peitschenden
Lärm-Attacken. Sensationell war der Auftritt des britischen Sängers Phil Minton, der nun mit der ehemaligen
Band des verstorbenen Cellisten Tom Cora spielt. Er beherrscht alle nur denkbaren Modalitäten kultivierter
Klangsysteme und wurde vom begeisterten Publikum besonders umjubelt.
Österreicher Max Hollein wird ab 2002 Museumsleiter in Frankfurt/Main
Ab dem 1. Jänner 2002 wird Max Hollein die Leitung der traditionsreichen Schirn-Kunsthalle in Frankfurt
am Main übernehmen. Der Vertrag ist auf fünf Jahre befristet. Der 32jährige Max Hollein hat sich
durch seine Studien der Kunstgeschichte und Betriebswissenschaft, die er in Wien absolviert hat, ideale Voraussetzungen
für ein modernes Museums-Management erworben.. Er gehört seit dem Jahre 1995 zum Stab des New Yorker
Guggenheim-Museums, wo er als Curatorial Assistent begann, im nächsten Jahre bereits als Assistent des Direktors
Thomas Krens arbeitete und ab 1998 zum Personalchef bestellt wurde. Als Manager für Europa-Angelegenheiten
organisierte er Austauschausstellungen, leitete den Aufbau von Guggenheim-Berlin und derzeit als Kommissär
den US-Pavillon der Architektur-Biennale in Venedig. Sein Vater ist der bekannte österreichische Architekt
Professor Hans Hollein.
Und nun der Sport - Ihnen gewidmet von ASN, AustrianSportsNet:
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Sturm in der Champions League - Grazer spielen in Rotterdam 1:1
Sk Sturm Graz hat es geschafft! Die Steirer haben sich zum drittenmal in Serie, diesmal allerdings als
Vizemeister, für die Champions League qualifiziert, nach dem 2:1-Erfolg im Schwarzenegger-Stadion spielte
man nun in Rotterdam 1:1. Den Treffer zur 1:0 Führung im De Kuip-Stadion vor 38.000 Zusehern erzielte Hannes
Reinmayr - ausgerechnet an seinem 31. Geburtstag... Ein Erfolg, der für den rotweißroten Fußball
gar nicht hoch genug einzuschätzen ist. In der 87. Minute wurde es nochmals spannend, erzielte Jochemsen das
1:1. Prilasnig fälschte dabei den Ball unglücklich ins Tor ab. Rotterdam warf nochmals alles nach vorn.
Sturm hielt aber stand. Und kassiert nach einem unglaublichen Krimi in der Schlußphase das Startgeld von
40 Millionen Schilling!
Reinmayrs Schuß aus 18 Metern - nach dem Motto: Wer wagt, gewinnt - wurde von Van Wonderen in der 56. Spielminute
unhaltbar für Dudek abgefälscht. Damit war der Aufstieg der Steirer so gut wie sicher. Feyenoord nämlich
hätte nun bereits drei Tore erzielen müssen (zwei, um die Verlängerung zu erreichen). Die Truppe
von Trainer Ivica Osiv zeigte auch ohne den verletzten Kapitän Ivica Vastic Reife. Reife, die sie sich bei
den Teilnahmen an den letzten beiden "Meisterligen" geholt hat. Man erstarrt nicht mehr wie das Kaninchen
vor der Schlagen vor großen Namen, sondern hält dagegen, glaubt an seine Chance.
Klar hatten die Niederländer Sturm zu Beginn unter Druck gesetzt. Die Steirer aber versuchten nicht nur, zu
verteidigen, sondern auch selbst initiativ zu werden, mitzuspielen. Okay, wer weiß, was passiert wäre,
hätte Kalou in der sechsten Minute nach einem Eckball nicht an die Latte geköpfelt, sondern die Gastgeber
in Führung gebracht? Der Ball aber fand nicht ins Tor. Es blieb beim Konjunktiv! Außerdem hatte auch
Sturm durch Tomislav Kocijan, durch den Europacup-Joker (5 Tore für Sturm!) also, in der 24. Minute die Möglichkeit,
bereits in der ersten Hälfte in Führung zu gehen: Kocijan hätte fast den Freistoß, der nach
Foul an Fleurquin verhängt worden war, gefühlvoll verwertet: Tomislav nämlich hob den Ball über
die Mauer - an die Stange: Tormann Dudek hätte keine Chance gehabt, wirkte paralysiert. Das 33jährige
Teambaby von Nationaltrainer Otto Baric bot auch insgesamt eine Glanzvorstellung. Auch Josef "Pepi" Schicklgruber,
der oft kritisierte Schlußmann der Grazer, zeigte eine beeindruckende Vorstellung. Wie er in der 80. Minute
eine Schuß von Paauwe parierte, das hatte Klasse. Weniger Klasse zeigten die Feyenoord-Fans: In der ersten
Hälfte warfen sie ein Feuerzeug, in der zweiten ein Handy aufs Spielfeld... Anders freilich die 400 mitgereisten
Sturm-Fans - die skandierten: "Hier regiert der Sk Sturm"!
FC Tirol im Uefa-Cup - nach 1:4-Schlappe in Valencia
Während Sturm Graz, der Vizemeister, den Sprung in die Millionen-Liga Champions League geschafft
hat, ist der FC Tirol Milch, der rotweißrote Meister, gegen Valencia, das im vergangenen Finale gestanden
war, ausgeschieden. Die aktuelle Mannschaft von Kurt Jara verlor also gegen des Trainers ehemalige Truppe (als
Spieler) mit 1:4 (0:2) vor 50.000 Zusehern in Spanien. Am Tivoli hatte man 0:0 gespielt. Immerhin bleibt den Innsbruckern
der Trost, daß sie sich nicht aus dem Europacup-Geschäft verabschieden müssen, sie in den Uefa-Cup
wechseln können. Das große Geld ist dort allerdings kaum zu holen. Abwarten, ob Tirol nun wirklich beginnt,
Spieler zu verkaufen, weil die Champions-League-Einnahmen fehlen...
Der Traum von der erstmaligen Meisterliga-Teilnahme der Tiroler ist also geplatzt! Dabei hatte man anfangs sogar
leise auf eine Sensation gehofft. Valencia nämlich ließ nicht - wie erwartet - Angriffswelle auf Angriffswelle
folgen, sondern hatte in Wahrheit in den ersten 20 Minuten nicht wirklich eine Tormöglichkeit. Der Millionentruppe
war, wie bereits im Hinspiel auf dem Tivoli in Innsbruck, anzumerken, daß die spanische Meisterschaft noch
immer nicht begonnen hat, daß ihr Bewerbsspiele fehlen. Valencia präsentierte sich in dieser Phase lediglich
als Karikatur eines ehemaligen Champions-League-Finalisten. Umso bedauernswerter, daß Innsbruck diesen "Zustand"
nicht nützen konnte...
Das 1:0 kam, obschon die Gastgeber natürlich den Ton angaben, dennoch wie aus dem Nichts: Mendieta, Star der
Mannschaft, nahm vom linken "16er-Eck" aus Maß: und der Ball ging wie ein Strich ins Netz: Tormann
Tschertschessow streckte sich vergeblich, er war ohne Chance. Das 2:0 folgte, alte österreichische Krankheit,
in Minute 45: Alfonso zeichnete dafür verantwortlich: Tirol spielte nach einem Freistoß auf Abseits:
Allein, es war keines... Als Marasek nach Seitenwechsel Albelda foulte, gab`s Elfmeter, den Mendieta (53.) verwertete
- die endgültige Entscheidung! Das 4:0 (63.) vermochte wieder Alfonso zu erzielen: Diesmal "staubte"
er nicht ab, sondern begeisterte er die spanischen Fans mit einem Volleytor. Für den Ehrentreffer sorgte Gilewicz
(67.).
In der 69. Minute erhielt Stefan Marasek nach Foul an Mendieta die gelb-rote Karte...
Rapid - FC Tirol endet 2:1 - Siegestreffer in der 91. Minute!
Die Tabellenführung ist wieder in Hütteldorf! Nach dem Skandalspiel der Austria am Samstag
in Bregenz, bei dem Teamspieler Christian Mayrleb jeden Fairplay-Gedanken vermissen ließ, hat Rapid die Violetten
wieder an der Spitze abgelöst. Als jeder bereits mit einem 1:1 rechnete, erzielte Ratajczyk in der 91. Minute
aus einem Gewaltfreistoß das 2:1, der Ball wurde dabei von der Mauer der Tiroler noch abgefälscht! Hütteldorf
war aus dem Häuschen!
Der 2:1-Erfolg im Duell der Uefa-Cup-Teilnehmer kam übrigens vor den Augen von Michael Konsel zustande: Der
ehemalige Rapid-Goalie, der noch immer einen Vertrag in Venedig zu erfüllen hat, wurde mit geradezu fanatischen
"Michael, Michael"-Chorälen im Hanappi-Stadion begrüßt.
Die Fans jubelten vorm Ankick aber nicht nur über Konsel, sondern auch darüber, daß Sport-Direktor
Ernst Dokupil Genie und Ever-Green von Anpfiff an einsetzte, soll heißen, daß Dejan Savicevic und Peter
Schöttel in der Startformation der Rapidler zu finden waren.
Grünweiß tat sich gegen Tirol aber alles andere als leicht. Vor allem das Spiel über die Flanken
ließen die Hütteldorfer vermissen, aber in der Mitte wiederum waren die Innsbrucker bestens positioniert.
Die Erlösung aus Rapid-Sicht gab es erst in der 52. Spielminute: Arnold Wetl, der langsam in Form kommt, erhält
nach einem Einwurf von Taument den Ball, um danach aus kurzer Distanz ins kurze Eck zum 1:0 einzuschießen,
10.000 Zuseher standen kopf! In der 78. Minute aber verwertete Gilewicz einen Stanglpaß von Kirchler zum
1:1. Damit war der Pole in dieser Saison bereits siebenmal erfolgreich und führt nun in der Toschützenliste.
In der 89. Minute vereitelte Rapid-Tormann Maier sogar noch den Führungstreffer der Tiroler: Kirchler nämlich
war alleine auf ihn zugekommen...
Übrigens: Savicevic, welch (grünweißes) Wunder, wurde erst Sekunden vor Schlußpfiff ausgetauscht...
St.Pölten schlägt Traiskirchen
Sonntag fanden die entscheidenden Spiele in den beiden Gruppen der Superliga statt. Dabei kam es zum
Aufeinandertreffen der österreichischen Vereine. In der Gruppe A traf St. Pölten auf Traiskirchen, die
mit 65:72 knapp den kürzeren zogen. Im zweiten Duell zwischen Roter Stern Belgrad und dem ungarischen Vertreter
Szekesfehervar ging es um den Gruppensieg. In einem spannenden Duell setzte sich der Klub aus dem ehemaligen Jugoslawien
mit 78:76 durch. Auch in der zweiten Gruppe kam es zum Aufeinandertreffen der beiden österreichischen Vertreter.
In Oberwart gelang den Hausherren gegen Klosterneuburg der dritte Erfolg im Turnier. Mit dem Erfolg gegen Klosterneuburg
(86:83 ) wurden die Oberwarter ungeschlagen Turniersieger. Den zweiten Platz belegte Zagreb, nachdem sie das Spiel
gegen Bratislava für sich entscheiden konnten.
Faustball-EM der Damen in der Schweiz - Hoffen auf eine Medaille
Eine Woche nach der Europameisterschaft der Herren in Österreich steigt am kommenden Wochenende
(2. bis 3. September) in Schaffhausen in der Schweiz die EM der Damen. Eine Medaille sollte für Österreich
dabei drin sein, die großen Favoriten auf Gold sind jedoch Deutschland und die Schweiz. Neben den drei "großen"
Faustballnationen Deutschland, Schweiz und Österreich nehmen noch Italien und Tschechien an dieser Europameisterschaft
teil. Diesen beiden Teams werden allerdings nur Außenseiterchancen zuerkannt. Nachdem im letzten Jahr mit
Karoline Prechtl, Tamara Geretschläger und Ilona Daschek der gesamte Stamm der Österreichischen Hintermannschaft
die aktive Teamkarriere beendet hat und auch Schlägerin Antonia Ritschel verletzt ausfällt, muß
Teamtrainer Günter Klausberger auf eine völlig neuformierte Mannschaft setzen. Das langfristige Ziel
der Damen ist allerdings der Aufbau einer schlagkräftigen Fünf für die WM in zwei Jahren in Südamerika,
nun soll in der Schweiz die Möglichkeit genutzt werden, wertvolle Erfahrungen zu sammeln, wenngleich man aber
doch insgeheim auf den EM-Titel schielt.
Dieses Wochenende absolvierten die Damen nochmals ein Training in Zwettl/Rodl wo die letzten Selektionen im Kader
vorgenommen wurden.
Bauer zum zweiten Mal Meister bei Staatsmeisterschaften
Anton-Martin Bauer, der Olympia-Teilnehmer, hat in Linz zum zweitenmal den Staatsmeister der Springreiter
hervorgekehrt. Auf Platz zwei landete Julia Kayser (Tirol) auf Milwaukee's Kid, Dritter wurde der Wiener Thomas
Metzger (Iowa). Wolfgang Ötschmaier (Eoos) fiel vom ersten auf den siebten Platz zurück. Dem Steirer
glückte damit auf Anhieb ein Sieg mit seinem neuen Roß: Der 12jährige Oliver Twist ist erst neuerdings
"Partner" von Bauer. Das Pferd jedenfalls zeigte sein Talent, zeichnete in fünf Umläufen nur
für zehn Fehlerpunkte verantwortlich. Bauers Remus Equo ist übrigens schon in Olympia-Quarantäne
in Sydney... |
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