Ausgabe Nr. 193 vom 29. Oktober 2001                                                    Hier klicken für Abonnement

Schüssel von Präsident Khatami in Teheran empfangen
Bundeskanzler Wolfgang Schüssel ist Donnerstag Vormittag in Teheran vom iranischen Präsidenten Mohammad Khatami empfangen worden. Zur Begrüßung im Jumhuri-Palast war eine Abordnung der iranischen Präsidentengarde aufmarschiert. "Der Iran steht jetzt im Zentrum des internationalen Interesses", sagte Schüssel zu Beginn des Gesprächs. Nach den Besuchen des deutschen und des italienischen Außenministers wird in Kürze auch der griechische Außenminister in Teheran erwartet. Schüssel ist der erste österreichische Bundeskanzler, der den Iran seit der islamischen Revolution von 1979 besucht. Schüssel hob hervor, dass er bereits zum dritten Mal dem Iran einen Besuch abstatte. Zuvor war er bereits als Wirtschaftsminister und später als Außenminister in Teheran gewesen. "Egal in welcher Funktion, Sie sind uns immer willkommen", antwortete Khatami. In der Früh war Schüssel mit Außenminister Kamal Kharrazi zusammengetroffen, anschließend gab es keine Fragemöglichkeit für Journalisten.

Verteidigungs- und Innenminister fordern zusätzliches Geld für Sicherheit
In einer Pressekonferenz haben vergangene Woche Verteidigungsminister Herbert Scheibner und Innenminister Ernst Strasser gemeinsame Maßnahmen zur Erhöhung der österreichischen Sicherheit angekündigt. Beide betonten, dass dazu sowohl zusätzliches Personal als auch zusätzliches Material unbedingt notwendig sein werden. Scheibner stellte unter Hinweis auf die aktuell anfallenden, zusätzliche Aufgaben und Vorkehrungen eindeutig fest: "Das Budget 2002 wird dafür jedenfalls nicht ausreichen!" Konkrete Zahlen für den Zusatzbedarf des BMLV könnten derzeit noch nicht im Detail seriös aufgeschlüsselt werden. Einzelne Maßnahmen sollen etwa die Einrichtung neuer, mobiler Labors für die ABC-Abwehrschule sowie eine personelle Aufstockung im ABC-Fachpersonal sein. Zusätzlich wurde ein "modulares Paket" angekündigt, mit dem Spezialeinsätze des Bundesheeres in Zusammenarbeit mit zivilen Behörden durchgeführt werden sollen. Konkret könnten damit unter anderem Assistenzeinsätze zum Objektschutz effizient geleistet werden. "Dafür notwendige Beschaffungen und rechtliche Rahmenbedingungen müssen jetzt allerdings sichergestellt werden" sagte der Verteidigungsminister.

"Historische" Landeshauptmänner-Konferenz in Baden
"Die heutige Landeshauptmänner-Konferenz wird in die Geschichte der Republik und der Bundesländer eingehen", betonte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll im Anschluss an die Tagung am 23. Oktober in Baden. Neun Jahre nach dem "Perchtoldsdorfer Abkommen", mit dem Ziel, eine Bundesstaatsreform einzuleiten, wurde gestern mit dem "Badener Abkommen" Einigkeit über eine Staats- und Verwaltungsreform erzielt. Dabei gehe es nicht nur um ein Einsparungsvolumen von 3,6 Milliarden Schilling (261.622.203 Euro), sondern um die Stärkung des Föderalismus und um mehr Bürgernähe. Pröll: "Mit dem Durchbruch wird das Prinzip ‚Näher zum Bürger, schneller zur Sache' umgesetzt. Es werden bürokratische Hürden abgebaut, die Verwaltung wird effizienter und gleichzeitig werden wirtschaftliche Synergieeffekte erzielt." Das Paket, so der Vorsitzende der Landeshauptmänner-Konferenz, beruht auf vier Säulen: Das Verwaltungsreformgesetz 2001 mit dem Kernstück "One Stop-Shop", das heißt, dass dem Bürger in allen Verwaltungsangelegenheiten die Bezirkshauptmannschaft als erste Anlaufstelle zur Verfügung steht. Die Deregulierung, von der rund 70 Bundesgesetze betroffen sind. Allein damit sollen Einsparungen in der Höhe von fast 700 Millionen Schilling (50.870.984 Euro) erzielt werden.

Gericom bekräftigt Beteiligungspläne in China
Der oberösterreichische Notebook-Hersteller Gericom hat seine Absicht bekräftigt, sich an einem geplanten Notebook-Werk in China mit 40 Prozent zu beteiligen. Neben der taiwanischen Uniwill computer Co Ltd sei Gericom noch mit weiteren Investoren für das Projekt im Gespräch, sagte eine Sprecherin der IR-Abteilung gegenüber der Nachrichtenagentur vwd. Die Gesamtinvestition für das Werk beläuft sich demnach auf 60 Mio. Dollar. Bis zum Jahr 2003 seien drei Ausbaustufen geplant, deren erste eine monatliche Kapazität von rund 80.000 Notebooks habe. Das auf dem Neuen Markt notierte Unternehmen rechnet mit dem Abschluss der Verträge bis Ende 2001 bzw. im ersten Quartal 2002. Eine unterzeichnete Absichtserklärung gebe es allerdings noch nicht, sagte die Sprecherin weiter.

Rosenbauer: Saudis erteilen Löschauftrag um 615 Mio. Schilling
Die an der Wiener Börse notierte Rosenbauer AG hat einen Großauftrag in Saudi-Arabien erhalten. Ein Vertrag über die Lieferung von 234 Feuerwehrfahrzeugen und eine Vielzahl an Ausrüstungsgegenständen im Gesamtwert von 615 Mio. Schilling (44,7 Mio. Euro) wurde am Mittwoch mit dem Innenministerium des Landes unterzeichnet, teilte das Unternehmen am vergangenen Donnerstag mit. Damit habe der Auftragsbestand des Konzerns einen neuen Rekordwert von 3,3 Mrd. Schilling (239,1 Mio. Euro) erreicht. Die Fahrzeuge werden bei der amerikanischen Tochtergesellschaft Central States Equipment LLC gefertigt und bestehen aus drei verschiedenen Typen. Diese werden an lokale Feuerwehrstationen im gesamten Land verteilt. Mehr als 5000 Feuerwehrleute werden mit Atemschutzgeräten und -Kompressoren, Einsatzjacken, Helmen, Stiefeln sowie Feuerwehrlampen ausgestattet.

Vorzeige-Eisenbahnbrücke für Indonesien
MCE VOEST wurde im Zuge eines "Railway Efficiency Project" vom indonesischen Ministry of Communications mit dem Bau der neuen Cisomang Brücke entlang der Strecke Jakarta-Bandung beauftragt. Der Auftragswert beträgt rund EUR 13,8 Mio (ATS 190 Mio). Das Einzugsgebiet der beiden Städte Jakarta und Bandung von insgesamt rund 20 Millionen Menschen macht die Eisenbahnstrecke zu einer der wichtigsten und meist frequentierten Indonesiens. Deshalb ist es erforderlich, die gesamte Strecke zweigleisig auszubauen und die bereits seit 1902 bestehende, eingleisige Brücke zu ersetzen. Die neue, als Bogenbrücke ausgeführte Eisenbahnbrücke überspannt ein 100m tiefes Tal und ist mit einer Spannweite von 243m nicht nur Indonesiens höchste, sondern auch längste Eisenbahnbrücke.

Die B 301 wird nunmehr Realität
Was schon in die Ferne gerückt schien, wird nunmehr Realität: der Bau der Wiener Südrand Straße, allgemein geläufiger unter der Bundestrassenbezeichnung "B 301". Mit dem gemeinsamen Spatenstich der Landeshauptleute von Wien und Niederösterreich, Dr. Michael Häupl und Dr. Erwin Pröll, mit Frau Bundesminister DI Dr. Monika Forstinger als "Dritter im Bunde", am Donnerstag an der Himberger Straße in Schwechat-Zwölfaxing, wurde das offizielle Signal für den Baubeginn gegeben. Damit wird zwischen dem Knoten Vösendorf und Schwechat eine rund 16 Kilometer lange Verbindung geschaffen, die vierspurig ausgebaut, die Tunnelbereiche mit zwei Röhren die A 2/Südautobahn mit der A 4/Ostautobahn verbinden wird. Die Gesamtbaukosten werden mit 5,6 Milliarden Schilling veranschlagt, die Verkehrsfreigabe ist für den Herbst 2006 geplant.

ULF - ein Wiener in München
Ein Wiener in München. Seit Herbstbeginn kurvt ULF im Münchner Stadtbild herum. Der Schienenporsche mit der weltweit niedrigsten Einstiegshöhe wird derzeit von den Münchner Fahrgästen ausgiebig begutachtet und von den Fachleuten der Münchner Verkehrsbetriebe beinhart unter die Lupe genommen. Steht doch dort die Entscheidung über den Ankauf neuer Straßenbahnen unmittelbar bevor. Siemens Verkehrstechnik und die Wiener Linien, die das Fahrzeug gemeinsam serienreif gemacht haben, rechnen sich gute Chancen aus, den Wiener ULF auch in München heimisch machen zu können. ULF wird übrigens am kommenden Wochenende Stargast einer Fahrzeugparade, die anlässlich "125 Jahre Münchner Tram" veranstaltet wurde.

Universitätszentrum Kitzbühel geplant
Mit der Gründung eines Universitätszentrums in Kooperation mit der Donau-Universität Krems und den Austrian Research Centers will Kitzbühel die Weichen für seine künftige Entwicklung stellen und gleichzeitig ein für Österreich wichtiges bildungspolitisches Signal setzen. Das in Planung befindliche Universitätszentrum Kitzbühel - Donau-Universität Krems soll bereits im nächsten Jahr seine Arbeit in den drei Kernbereichen "Lehre und Forschung", "Kitzbüheler Forum" und "Kompetenzzentrum" aufnehmen. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde in Hochkitzbühel von den Projektpartnern unterzeichnet. Das Universitätszentrum Kitzbühel - Donau-Universität Krems sieht sich als qualitativ hochwertige Ergänzung des bisherigen Angebots auf dem Bildungsmarkt und will die Stärken der Region Kitzbühel und die Erfahrungen der strategischen Partner nutzen. Geplant sind weltweite Kooperationen mit Universitäten, internationalen Institutionen und Unternehmen.

Grazer Firma schickt Medizinlabor ins All
Das Grazer Unternehmen CNSystems ist mit dem Bau des "Herzstücks" für die Internationale Raumstation (ISS) beauftragt worden. Der Task Force Monitor wird als mobiles medizinisches Messsystem die Herz-Kreislauftätigkeit der Astronauten überwachen. Um den handelsüblichen computergroßen Monitor space-station-tauglich zu machen, wird ein Prototyp angefertigt. Die Anpassungen betreffen die Platine, die stoß- und rüttelfest aufgebaut werden müssen. Zudem ist ein normgerechter Umbau der Spannungsversorgung auf 24-29 Volt vorzunehmen. Bereits 1999 verkaufte CNSystems zwei Task Force Monitore an die NASA (Johnson Space Center in Houston).

Das "Eiserne Tor" - eine Oase im der Altstadt
Die Grazerinnen und Grazer erfreuen sich ja schon seit Wochen an der "wunderbaren Oase im Herzen der Altstadt", nun wurde das "runderneuerte" Eiserne Tor von Bürgermeister Alfred Stingl und Stadtrat Walter Ferk auch offiziell seiner Bestimmung übergeben. Mit einem Aufwand von rund 4,7 Millionen Schilling hat das Eiserne Tor als einer der beliebtesten Treffpunkte in der Grazer Innenstadt in den letzten Monaten ein neues "Gesicht" erhalten: Der Brunnen und der 550 Quadratmeter große umliegende Platz sind umfassend saniert und umgestaltet worden.

St. Pöltener Meisterkonzerte starten in die neue Saison
Wie in den letzten Jahren erwartet die Besucher im Rahmen der fünf Abende ein abwechslungsreiches Programm mit hochkarätigen Künstlern, Sängern und Klangkörpern. Im Zentrum des Orchesterkonzert am 13. November steht zwar Mozart mit der grandiosen "Gran Partita", ebenso ist aber auch romantische bis poppige Musik von Mozart-Verehrern wie Richard Strauss (Bläsersymphonie), Friedrich Gulda (das witzig-virtuose Cellokonzert) und Jean Francaix mit einer witzigen Parodie auf die "Zauberflöte" zu hören. Bruno Weinmeister, der noch unter Gulda das Cellokonzert gespielt hat, konnte als Solist gewonnen werden. Der künstlerische Leiter der "Meisterkonzerte", Robert Lehrbaumer, wirkt als Klaviersolist und Dirigent des Elite-Ensembles "die reihe".

Volksoper Wien: "Die Cárdásfürstin" von Emmerich Kálmán
Emmerich Kálmáns Operetten-Meisterwerk - 1915 in Wien uraufgeführt - gerät in der Inszenierung von Robert Herzl zum musikalischen Feuerwerk. Nach dem großen Erfolg in der vergangenen Saison mit ausverkauften Vorstellungen und einer grandiosen Ulrike Steinsky in der Titelrolle hat sich die Volksoper Wien entschlossen, dieses Jahr eine längere Serie anzusetzen. Das Bühnenbild stammt von Pantelis Dessyllas, die Kostüme von Silvia Strahammer. Die musikalische Leitung hat Karen Kamensek. Es singen u.a.: Regina Renzowa/Ulrike Steinsky, Martina Dorak/Gabriela Bone, Rudi Wasserlof/Heinz Holecek, Reinhard Alessandri, Josef Luftensteiner und Sándor Németh.
Ein erstaunlicher Reichtum an zündenden Melodien, packende dramatische Akzente, mitreißende rhythmischer Elan, kluge und wirkungssichere Verteilung von Licht und Schatten im Wechsel von heiter beschwingten, melancholisch düsteren, lustigen draufgängerischen und leidenschaftlich erregten Szenen: das sind sie Hauptvorzüge dieses Werkes, die seinen Welterfolg leicht erklären. Zu den bezwingendsten Nummern gehören jedenfalls die Walzer "Machen wir´s den Schwalben nach" und "Tausend kleine Engel singen: hab mich lieb" sowie die Märsche "Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht" und "Die Mädis von Chantant". (Termine: 13., 20., 23., 27. November, 1., 6., 9., 12., 18., 21., 26., 29. Dezember 2001, 11., 14., 18., 25. Januar 2002)


Und nun der Sport - Ihnen gewidmet von ASN, AustrianSportsNet:

Skilauf
Dorfmeister beendet Nef-Serie - 1. Rennen, 1. Sieg für Österreich
Samstag, 27. Oktober 2001 ASN / FU
Abfahrts-Weltmeisterin Michaela Dorfmeister (2:28,38) hat das erste Rennen der Olympia-Saison in Sölden für sich entschieden. Die Niederösterreicherin konnte dabei bei blauem Himmel und vor Tausenden Fans die Riesentorlauf-Siegesserie der in Salzburg lebenden Schweizerin Sonja Nef (2:28,79) beenden. Platz drei ging an Regine Cavagnoud (FRA/2:29,98), Platz vier an Allison Forsyth (KA/2:30,51). Es war dies erst der zweite Sieg einer Österreicherin beim Gletscherauftakt. Vor Dorfmeister war dies nur 1993 Anita Wachter gelungen, die am Samstag nach ihrem Rücktritt nur Zaungast beim Rennen war.
Nef war seit Dezember 2000 in dieser Disziplin nicht zu schlagen gewesen. Im zweiten Durchgang aber fand Dorfmeister, die im ersten den Hauch von 15 Hundertstel hinter der Schweizerin war, die richtige Mischung zwischen Angriff und Sicherheit. Nach der Zwischenzeit legte sie noch zu, um schlußendlich mit einem Vorsprung von 0,41 Sekunden vor der Weltmeisterin zu gewinnen. Während die 29jährige Nef nach sieben Siegen in Serie erstmals wieder "verloren" hat, feierte die 28jährige Dorfmeister ihren sechsten Erfolg im Riesentorlauf und ihren zehnten Weltcup-Sieg insgesamt.
Dorfmeister schwelgte nach ihrer Siegesfahrt freilich im Siegesglück: "Ein super Gefühl. Der erste Lauf war gemütlich gegen den zweiten. Im zweiten waren die Verhältnisse sehr schwer, auch von der Sicht her. Ich war sehr nervös, aber ich wußte, was ich kann, bin aber überrascht, daß es sich ausgegangen ist!" Trainer Karl Frehsner war freilich ebenfalls zufrieden: "Keine Frage, daß es super ist, gleich das erste Rennen im eigenen Land gewinnen zu können. Das ist ein gutes Omen für diese Saison!"
Brigitte Obermoser, nach dem ersten Lauf noch Vierte, fiel im zweiten Lauf auf Rang neun zurück. Selina Heregger hingegen konnte sich vom 18. auf den sechsten Platz verbessern und fuhr somit ihr bislang bestes Riesentorlauf-Ergebnis ein. Am Sonntag folgt nun in Sölden der Riesentorlauf der Herren. Ob die ÖSV-Läufer es auch ohne Vorjahressieger Hermann Maier schaffen können, es den Damen nachzumachen?

Eishockey
VSV übernimmt die Tabellenspitze - Capitals-Niederlage in Graz
Sonntag, 28. Oktober 2001 ASN / RED
Mit einem Kantersieg gegen den Tabellenletzten EC Kapfenberg hat der Villacher SV den spielfreien Linzer Blackwings die Führung in der UNIQA-Eishockeyliga entrissen. Auch Meister KAC bleibt dank eines Sieges in Lustenau im Rennen, liegt nun zumindest einen Punkt vor den Vienna Capitals, die in Graz unterlagen, an dritter Stelle. Innsbruck verlor daheim gegen Zell/See 2:5.
Die Kapfenberger, die nach 11 Spielen noch immer auf den ersten Punkt warten müssen, konnten das Spiel in Villach zwar eine zeitlang offen halten, gangen aber schließlich doch klar mit 0:5 unter. VSV-Coach Kennedy sah sich gegen Ende der Partie sogar in der Lage, junge Spieler aufs Eis zu schicken. Einen fast ebenso klaren Sieg konnte der KAC feiern. In Lustenau gab es lediglich ein ausgeglichenes Drittel, dann bedeutete ein Powerplay-Doppelschlag durch Welser (36.) und Kraiger (37.) den Untergang der Heimmannschaft.
Nach Graz waren die Vienna Capitals als Favorit und Tabellendritter gereist, als Verlierer und nunmehriger Vierter fand man sich nach Spielende wieder. 1:2 gegen Tigers, die heute ihre wohl beste Saisonleistung ablieferten. Selbst die Herausnahme von Torhüter Cseh in den letzten Minuten konnte die vierte Niederlage der Wiener nicht mehr abwenden. Nicht mehr abwenden konnten auch die Innsbrucker die 2:5-Heimniederlage gegen Zell/See. Ein 0:3 im Mitteldrittel war spielentscheidend, da hilft auch die Tatsache, daß die Tiroler sieben Mal so oft aufs Tor schossen wie ihre Gegner, wenig.

Fußball
Österreich gegen Isreal: Herzog erlöst Österreich - Kapitän schießt 1:1 in 92. Minute
Samstag, 27. Oktober 2001 ASN / GERALD FUCHS
Der WM-Traum lebt weiter! In der 92. Minute verwandelte Österreichs Team-Kapitän Andreas Herzog aus 18 Metern einen Freistoß, der Rotweißrot erlöste! Das notwendige Remis gegen Israel war damit gerettet, Spieler und Trainer tanzten auf dem Spielfeld, fielen einander um den Hals. Kein Wunder, schließlich bestreitet Österreich nun das entscheidende Qualifikationsduell gegen die Türkei. Am 10. November steigt das Heimspiel im Happel-Stadion, am 14. November das Auswärtsspiel.
Vor dem Anpfiff versank die österreichische Hymne in einem Pfeifkonzert. Kaum ein Ton war von ihr zu vernehmen. Die 42.000 im Ramat-Gan-Stadion von Tel Aviv entpuppten sich als das unsportlichste Publikum der letzten Jahre. Traurige, logische Konsequenz also, daß nach Herzogs Tor ein Geschoßhagel aufs Spielfeld und auf die Journalistentribüne einsetzte...
Otto Baric freilich ließ sich auch von solchen Aktionen nicht die Freude nehmen, strahlte nach dem Spiel mit seinen Spielern um die Wette: "Das ist einer der schönsten Tage in meinem Leben", stellte er fest. "Ich bin stolz auf dieses neuformierte Team, das so diszipliniert gespielt hat. Unser Tor war verdienter als der Elfmeter für Israel. Ich habe immer daran geglaubt, daß wir noch einen Treffer machen können, aber mußte der so spät fallen?", witzelte der Kroate, der scheinbar an diesem Kader auch für die beiden Partien gegen die Türkei festhalten wird, meinte er doch, "kein Recht zu haben, einen aus dieser Mannschaft zu entlassen. Wir haben aber auch noch Spieler, die dazu kommen könnten. Beispielsweise Cerny." Für die Spiele gegen die Türkei, versprach Baric dann, werde er jedenfalls eine "Spezialtaktik" austüfteln. Auch Goldschütze Herzog wirkte nach dem Spiel fassungslos vor Glück. "Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Wir haben so toll gekämpft. Ich war in der zweiten Hälfte schon ziemlich müde, aber dieser Freistoß mußte einfach hinein!"
Nach dem Ankick war die aggressive Stimmung zunächst zusehends abgeflaut. Womöglich auch deshalb, weil sich die rotweißrote Auswahl nicht so einfach aus ihren WM-Träumen reißen ließ, wie angenommen, und damit auf die Euphoriebremse der israelischen Fans trat. Auch die zweite Wahl von Otto Baric verstand es zunächst, gut am Mann und gut in der Verteidigung zu stehen, ohne aber dabei das Spiel nach vorne gänzlich zu vergessen. Schopp rackerte, Herzog und Vastic boten sich oft an, hatten, wie Libero Vukovic, viele Ballkontakte, die sie auch zu nutzen verstanden, indem sie Akzente setzten. Israel hingegen begann abwartend, so etwas wie ein Anfangsoffensive war nicht auszumachen.
Die erste Chance im Spiel hatten dann auch die Österreicher (14.). Herzog bedient Haas, der aber kann den Ball nicht an Tormann Dudu Awat vorbei ins Netz spitzeln. Dabei aber blieb es nicht, bereits vier Minuten später fand Rotweißrot die nächste Tor-Möglichkeit vor. Herzog trat einen Corner, der 40jährige Team-Debütant Vukovic erhielt den Ball aber auf den Hinterkopf. Die erste große Möglichkeit der Israelis gab es erst in Minute 36: Revivos Weitschuß ging nur knapp links am Tor vorbei.
Mit Fortdauer der ersten Hälfte schlichen sich immer mehr Fehler ins Spiel der Österreicher ein. Das zunächst gut organisierte Team vergaß in dieser Phase vor allem darauf, die Nähe zum Mann zu suchen. Die erste Chance nach der Pause fanden dann auch die Gastgeber vor. Wohlfahrt aber konnte einen Schuß aus kürzester Entfernung parieren.
Das 1:0 für Israel resultierte aus einem fragwürdigen Elfmeter. Vastic versuchte Nimny zu stören, dieser aber hatte darauf nur gewartet, ließ sich, kaum berührt, fallen, was Schiedsrichter Melo Pereira aus Portugal dazu veranlaßte, auf den Elfmeterpunkt zu zeigen. Den Strafstoß verwandelte Gershon in der 55. Minute. Pereira jedenfalls bewies wenig Fingerspitzengefühl. Nach dem 1:0 forcierten Herzog und Co. freilich die Offensive. Otto Baric, der von den israelischen Zusehern lautstark mit Schmährufen bedacht wurde, brachte in der 60. Minute Lexa für Schopp. Und der Unterhaching-Legionär verstand es dann tatsächlich auch, über die rechte Flanke der israelischen Abwehr immer wieder Kopfschmerzen zu bereiten. Dem nicht genug verstärkte Baric in der 69. Minute weiter das Angriffsspiel der Österreicher, indem er Rapids Wallner für Strafner einwechseln ließ. Rotweißrot stürmte daraufhin immer mehr mit dem Mute der Verzweiflung, das Wissen, daß man zumindest ein Remis erkämpfen muß, um ins entscheidende Duell mit der Türkei zu gelangen, schien Flügel zu verleihen. Zwar boten sich dadurch Israel Konterchancen, das Spiel aber machte Österreich, das Einsatz zeigte und dabei auch phasenweise ein gefälliges Kombinationsspiel aufzog, während hinten Tormann Wohlfahrt - u.a. auch mit einem tollen Reflex - Chancen der Gastgeber zunichte machte. Die Zeit schien jedoch gegen die Österreicher zu arbeiten. Aber dann, als es kaum noch jemand für möglich gehalten hatte, trat "Herzilein" zum Freistoß an, um sich endgültig in die Herzen der rotweißroten Fußballfans zu schießen...

ISRAEL - ÖSTERREICH 1:1 (0:0)
Ramat-Gan-Stadion in Tel Aviv, 42.000 Zuschauer, Schiedsrichter Melo Pereira (POR)
Tore: Gershon (56./Elfer) bzw. Herzog (92.)

Handball
Wichtige Punkte für Tulln - Kampfsieg gegen Innsbruck
Sonntag, 28. Oktober 2001 ASN / GÜN
Aufatmen in Tulln. Mit dem 33:30 (17:16)-Sieg über HIT Innsbruck hat sich der UHC Goldmanndruck nach der ersten Hälfte des Grunddurchganges eine Position oberhalb jenes unliebsamen Striches gesichert, der über eine Teilnahme am oberen Play-Off entscheidet. Sieben Punkte aus neun Spielen, dem bezwungenen Tiroler Gegner, der an siebter Stelle liegt, konnte man vorerst immerhin um drei Punkte enteilen.
Routiniert waren die Innsbrucker in die Partie gestartet, was eine offene erste Halbzeit zur Folge hatte. "Hätten wir unsere Abwehr besser im Griff gehabt, hätten wir das Spiel schon früher entscheiden können", analysierte Tulln-Coach Doskocil. Vorne hui hinten eher pfui, während die Tullner Abwehr mit Abstimmungsproblemen zu kämpfen hatte, ging man in der Offensive wesentlich effizienter zu Werke. Schon in den vergangenen Partien hatte es nicht an Chancen gemangelt, diesmal allerdings wußte man diese auch zu nutzen. Als Wurfkanonen erster Güte fungierten Horvath und Köllerer, die je 11 Treffer erzielten, unterstützt von den Flügel-Positionen, die sich heute abend erstmals so richtig in Szene setzen konnten. Ein gelungenes Comeback im Dress der Niederöstereicher feierte Patrick Scheve, der ein "perfektes" (Doskocil) Spiel bot.
Unterm Strich bleibt für die Niederösterreicher ein wichtiger Sieg gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um einen unteren Play-Off-Platz, für das Doskocil-Team ist das freilich kein Grund, sich auszuruhen. "Ich bin glücklich über den Sieg, aber wir müssen noch einiges verbessern", so der Trainer der Niederösterreicher. "Wenn wir auch das nächste Spiel gegen Gänserndorf gewinnen, dann wäre das schon ein bedeutender Schritt in Richtung oberes Play-Off."

Volleyball
VT Tiroler Wasserkraft bestes Team - mit Gran Canaria kommt ein Kaliber
Montag, 29. Oktober 2001 ASN / RED
Das erste Drittel des Grunddurchgangs der Austrian Volley League ist absolviert. Nach sechs Runden steht der amtierende Vizemeister VT Tiroler Wasserkraft ganz oben an der Spitze. Als einzigem Team der AVL ist es der Mannschaft von Trainer Chrtiansky gelungen, keinen einzigen Satz abzugeben.
Erste Verfolger ist Meister viennaHotvolleys und UNIQA Salzburg, die jeweils bereits Satzverluste hinnehmen mußten. Bis Ende dieses Monats haben dann auch die ersten direkten Begegnungen der Titelaspiranten stattgefunden. Am 19.11. trifft der Vizemeister in Wien auf den Meister. Bereits in der nächsten Runde (Nummer 7) sollten Tirols Spitzenvolleyballer auswärts auf die Mozartstädter treffen. Die Partie wurde allerdings verschoben, denn am Samstag ist zunächst Gran Canaria in Innsbruck zu Gast.
Die Bilanz in der heimischen Meisterschaft ist bisher makellos. Trainer Stefan Chrtiansky ist es gelungen, seine Spieler zu einer kompakten und homogenen Einheit zu formen. "Die Formkurve zeigt klar nach oben", sind sich Manager Hannes Kronthaler und Trainer Chrtiansky einig. Zum richtigen Zeitpunkt, denn am Samstag kommt nicht irgendwer nach Innsbruck. Mit Gran Canaria kommt ein spanischer Traditionsclub mit 28jähriger Vereinsgeschichte nach Innsbruck,
der seit 1987 das Volleyballgeschehen in Spanien entscheidend mitprägt.
"Club Voleibol Calvo Sotelo Gran Canaria" ist 5facher spanischer Meister und 5facher Cupsieger. Vergangene Saison beendete die Mannschaft von David Rodriguez die Meisterschaft auf Platz drei. Für diese Saison hat der Gegner des VT Tiroler Wasserkraft den spanischen Meistertitel und den Cuptitel ins Visier genommen.
Über das gegnerische Team hat die sportliche Leitung des VT Tiroler Wasserkraft bereits aufschlußreiche Informationen. Der Gegner ist daher keine Unbekannte. Manager Kronthaler: "Wir haben alles in Bewegung gesetzt, um ausreichend Material über den Gegner zu bekommen." Im 12köpfigen Kader der Spanier scheinen neben den vier Legionären (zwei Tschechen, ein Schwede und Heriberto Quero aus Venezuela) auch spanische Nationalteamspieler auf. Trainer Stefan Chrtiansky: "Wir kennen die Schlüsselspieler und werden uns gezielt und konzentriert auf den Gegner einstellen! Gran Canria ist ein starkes Team, gegen das wir 120 Prozent zum Aufstieg brauchen. Ich hoffe auf ein volles Haus am Samstag!"