Ausgabe Nr. 180 vom 30. Juli 2001

Alt-Bundeskanzler Dr. Josef Klaus ist tot
Alt-Bundeskanzler Dr. Josef Klaus ist im 91. Lebensjahr verstorben. Er wird uns nicht nur als großer Reformpolitiker, sondern auch als vorbildlicher Mensch in Erinnerung bleiben. Er war ein christlich-demokratischer Politiker mit einer Vision und einer Mission. Seine Liebe zu Österreich, sein Verantwortungsbewusstsein und seine Dienstbereitschaft sind uns bleibendes Vorbild und Vermächtnis.
Bundeskanzler und ÖVP-Bundesparteiobmann Dr. Wolfgang Schüssel sagte, Josef Klaus werde nicht nur als großer Reformpolitiker, sondern auch als vorbildlicher Mensch in Erinnerung bleiben. Er wäre immer für Prinzipientreue, Anständigkeit, Korrektheit und Verlässlichkeit gestanden und stets mit Offenheit, Beharrlichkeit und Konsequenz bemüht gewesen, die Ziele zu erreichen, von denen er überzeugt war. Schüssel: "Sein Leben war erfüllt von Liebe und Verantwortung für seine Mitmenschen und dem Dienst an seiner Heimat Österreich. Er war ein christlich-demokratischer Politiker mit einer Vision und einer Mission. Seine Liebe zu Österreich, sein Verantwortungsbewusstsein und seine Dienstbereitschaft sind uns bleibendes Vorbild und Vermächtnis."
Politiker aus allen Parteien würdigten das Werk von Alt-Kanzler Josef Klaus. Von Bundespräsident Klestil über Kanzler Schüssel und Parlamentspräsident Fischer bis zu FP-Chefin Riess-Passer wurde des Alt-Bundeskanzlers gedacht. Aus den Ländern kondolierten unter anderem die Landeshauptleute Haider, Schausberger und Pröll.

EU-Kommission lehnt Einschränkung des Lkw-Transitverkehrs ab
Der Forderung Österreichs nach einer Reduzierung der Transitfahrten wurde von der EU-Kommission nicht stattgegeben. Begründet wurde diese Ablehnung von EU-Kommissarin Loyola de Palacio mit Mangel an Beweisen für eine Überschreitung der Mengenobergrenze für Transit im Jahre 2000. Unterschiedliche Auffassungen über die Berechnungsgrundlagen führten bei diesem komplizierten Ökopunkte-System zu abweichenden Ergebnissen, sodaß deren Richtigkeit angezweifelt wurde. Das österreichische Verkehrsministerium erklärt, daß die Berechnungen präzise nach den im Transitvertrag enthaltenen Vorschriften erfolgt sind. Verkehrsministerin Monika Forstinger betont, daß die Feststellung der Transitfahrten nicht von Österreich, sondern von den EU-Staaten festgelegt wurde und bisher von der Kommission anerkannt worden war. Sollte es nicht gelingen, durch weitere Gespräche über diese Abrechnungsdifferenzen eine Einigung zu erzielen, wird Österreich eine Klage beim EU-Gerichtshof einbringen. Dieser hat bereits im Februar eine Klage zu Gunsten Österreichs entschieden mit der Begründung, daß Österreich durch den Transit "nicht wieder gutzumachender Schaden" drohe.

Innenminister aus Osteuropa unterzeichneten Salzburger Deklaration
Österreichs Innenminister Ernst Strasser nahm die Salzburger Festspiele zum Anlaß, um fünf Ressortkollegen aus den östlichen Eu-Beitrittsländern zum "Salzburger Forum 2001" einzuladen. Aus Polen kam Innenminister Marek Biernacki, aus Slowenien Rado Bohinc, aus Tschechien Stanislav Gross, aus Ungarn Sandor Pinter und aus der Slowakei Ivan Simko, um gemeinsam mit EU-Justizkommissar Antonio Vitorini und Ernst Strasser, um über eine engere die Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen zu beraten. Für eine effektivere Bekämpfung der organisierten Kriminalität, des Drogenhandels und des Schlepperunwesens sowie für eine Harmonisierung von Asylstandards und zur Grenzsicherung strebt Österreich eine wesentlich bessere Verschränkung der Arbeitebenen an. EU-Justizkommissar Vitorino sagte eine Unterstützung für die Sicherheitsbemühungen der Beitrittskandidaten zu. Sloweniens Innenminister Bohinc erwartet für den Ausbau des Grenzsicherheitssystems eine engere Zusammenarbeit der EU mit den Transitländern. Sein Land benötigt Hilfe, um die südliche EU-Grenze zu schützen. Wegen seiner Lage an der Balkanroute ist eine Kooperation besonders auch für die Bekämpfung des Menschenhandels erforderlich. Am Freitag wurde die Salzburger Deklaration von den fünf Innenministern aus den Oststaaten und Ernst Strasser unterzeichnet, dessen Ziel es ist, "daß aus guten Nachbarn hervorragende Partner werden".

Letzte NS-Entschädigungsklagen sind abgewiesen, Auszahlung beginnt
Nach einer langen Wartezeit herrscht nun Rechtssicherheit für die Enschädigungszahlungen an die Ex-NS-Zwangsarbeiter, sodaß Österreich endlich mit den Auszahlungen beginnen kann. Am Mittwoch abend wurden von der US-Richterin Shirley Wohl Kram, mit Zustimmung der beiden betroffenen Anwälte, die letzten aufrechten Gerichtsansprüche gegen Österreich auf Entschädigung für Zwangsarbeiter zurückgewiesen. Morgen, Dienstag, wird mit den Überweisungen für Polen und Tschechien begonnen, die über Stiftungen und Banken abgewickelt werden. Bis die Zahlungen bei den Anspruchsberechtigen - etwa in der Ukraine - einlangen, könnte es bis zu einer Woche oder noch länger dauern. Für die Verteilung an die EX-NS-Zwangsarbeiter sind die osteuropäischen Opfer-Organisationen zuständig. Immerhin sind es 19.205 Anträge, die über die Partnerorganisationen in den osteuropäischen Staaten abgewickelt werden sowie 1.193 Einzelanträge. Es leben noch 44 Sklaven-Arbeiter, die unter KZ-ähnlichen Bedingungen im Einsatz waren. Sie erhalten je 105.000,- Schilling (7.630,65 Euro). Die in der Industrie beschäftigt gewesenen Zwangsarbeiter erhalten je 35.000,- Schilling (2.543,55 Euro). In der Landwirtschaft haben 10.474 Personen gearbeitet. An diese werden je 20.000 Schilling (1.453,46 Euro) ausbezahlt. Insgesamt sind sechs Milliarden Schilling verfügbar. Bei den Klagen auf Entschädigung für Arisierungopfer muß mit den Auszahlungen noch zugewartet werden, da bei den Restitutionen noch kein Rechtsfrieden zustande gekommen ist.

RZB hat Banca Agricola übernommen
Die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB) und der Romanian American Enterprise Fund (RAEF) haben heute in Bukarest das Schlussdokument zum Erwerb der Banca Agricola S.A. unterzeichnet. Damit wurden mit sofortiger Wirkung 98,84 Prozent von Rumäniens drittgrößter Bank von der rumänischen Privatisierungsagentur APAPS an das Bieterkonsortium aus RZB und RAEF übertragen. Der durchgerechnete Anteil der RZB an der Banca Agricola beträgt rund 93 Prozent. Der Kaufpreis betrug 52 Millionen US-Dollar, die sich auf 37 Millionen US-Dollar gewidmetes Kapital und 15 Millionen US-Dollar für die Anteile zusammensetzen.
"Die RZB investiert antizyklisch und damit genau zur richtigen Zeit in den zweitgrößten Markt Zentraleuropas. Die rumänische Regierung hat ein ambitioniertes Reformprogramm gestartet und wir erwarten eine sichtbare Verbesserung der wirtschaftlichen Situation", sagt Herbert Stepic, stellvertretender Generaldirektor und Auslandschef der RZB: "Die Banca Agricola soll mit der Unterstützung Raiffeisens zur Top-Bankadresse in Rumänien werden. Sie wird sich sowohl als Retail- als auch als Kommerzbank positionieren." Das landesweite Filialnetz der Banca Agricola wird bald um modernste Electronic- und Internet-Bankdienste ergänzt.
Umfangreiche Trainingsprogramme für die Mitarbeiter beginnen sofort und die Umgestaltung der Filialen wird demnächst gestartet. Um den Neustart der Banca Agricola zu symbolisieren, wird sie unter einem neuen Logo mit dem Giebelkreuz als zentralem Element auftreten.

VOEST-Alpine Stahl schluckt Thyssen Schienen Technik
Die VOEST-Alpine Schienen GmbH & Co KG hat die Übernahme der deutschen Thyssen Schienen Technik GmbH unter Dach und Fach gebracht. Wie die VOEST-Alpine Stahl AG in einer Aussendung mitteilte, ist der Vertrag am Montagvormittag unterzeichnet worden. Über den Kaufpreis wurde allerdings Stillschweigen vereinbart. Die Akquisition der 100-prozentigen ThyssenKrupp Steel-Tochter mit Sitz in Duisburg wird wirtschaftlich am 1. August wirksam. Ziel ist der Ausbau der Position als "führender Schienenhersteller Europas." Zuvor ist allerdings noch die Genehmigung des Deals durch die EU-Wettbewerbsbehörde erforderlich.
"Die Entscheidung zur Akquisition der Schienentechnik von ThyssenKrupp ist ein erster Umsetzungsschritt der neuen Strategie der VOEST-Alpine Schienen, in ergänzende Produktionsstandorte nahe der relevanten Märkte zu investieren, um eine Ausweitung der Erzeugungskapazitäten zu erreichen", heißt es in der Aussendung. Damit werde dem bisherigen Manko der "zu geringen Produktionskapazität" am Standort Donawitz begegnet.

110. Geburtstag im Hause Vietoris
Nach dem 110. Geburtstag von Univ.-Prof. Dr. Leopold Vietoris gibt es dieser Tage ein zweites großes Jubelfest im Hause Vietoris zu feiern. Am 18. Juli vollendete die Gattin des ältesten Österreichers, Maria Josefa Vietoris, das 100. Lebensjahr. Am Dienstag besuchte Innsbrucks Bürgermeister Dr. Herwig van Staa die Jubilarin, um ihr in Anwesenheit ihres Gatten und ihrer Stieftochter Magdalena, die ihre hoch betagten Eltern liebevoll betreut, zum Jubelfest zu gratulieren. Maria Josefa, geborene Riccabona, heiratete am 17. Dezember 1936 den Witwer Univ.-Prof. Leopold Vietoris mit sechs kleinen Mädchen im Alter zwischen ein und acht Jahren. Sie war die Schwester der ersten Frau des Professors, die ein Jahr zuvor bei der Geburt des sechsten Kindes gestorben war.
Im Dezember ist das Ehepaar Vietoris 65 Jahre verheiratet und kann - so Gott will - das Fest der Eisernen Hochzeit feiern. Bürgermeister Dr. Herwig van Staa sprach die Hoffnung aus, dass er noch oft zu den Vietoris auf Gratulationsbesuch kommen kann.

Nationalpark Thayatal auf Erfolgskurs
Angesichts der bevorstehenden Überreichung des Dekrets zur internationalen Anerkennung als Nationalpark am 18. August in Hardegg zogen Landeshauptmannstellvertreterin Heidemaria Onodi und Landesrat Dipl.Ing. Josef Plank in Wien eine Zwischenbilanz über die ersten zweieinhalb Jahre des Nationalparks Thayatal. Das nunmehrige Dekret der Weltnaturschutzunion (IUCN) sei Anerkennung der bisherigen wertvollen Arbeit, die in Niederösterreich im Naturschutz geleistet werde. Primäres Ziel im Nationalpark sei der Schutz der Natur, die sich hier in einem eigenständigen Wechselspiel entfalten könne. So gebe es statt Jagd nur noch Wildstandsregulierungen, keine wirtschaftlichen Wiesennutzungen und eine Rückführung in heimische Waldbestände. Daneben müsse aber auch die Chance zur Belebung der Region ergriffen und Verständnis für die Natur innerhalb eines menschlichen Erholungsraumes entwickelt werden.

Lebensfreude mit Musik: Schrammel-Picknick im Burggarten
Am 5. und 19. August verwandelt sich der Wiener Burggarten wieder in einen Hort der Lebensfreude. Im Schatten der uralten Bäume, auf einer Picknick-Decke oder auf Parkbänken, verwöhnt von leichter Sommer-Gastronomie, werden WienerInnen und Wien-Besucher Gelegenheit haben, den Klängen erlesener Schrammel- Quartette zu lauschen und den Sommer in der schattigen Stadtoase so richtig zu genießen. Dazu: Alt Wiener Flair mit Salzgurkenmann, Lavendelfrau und Zuckerlverkäufer, historische Postkarten, Musik-Information und Noten und Tonträger. Dieses Erlebnis wurde bereits im Vorjahr zu einem Publikumsmagneten.

Jekyll & Hyde - das Musical im Theater an der Wien
Ab 29. September wird Thomas Borchert in der Rolle des Dr. Jekyll & Mr. Hyde auf der Bühne des Theaters an der Wien stehen. Die Frauen an seiner Seite sind Eva Maria Marold als Lucy und Maya Hakvoort als Lisa. Die in Wien bestens bekannten und beliebten Stars konnten für die Hauptrollen der neuen Produktion der Vereinigten Bühnen Wien gewonnen werden.
Intendant Rudi Klausnitzer: "Ein Stück wie 'Jekyll & Hyde' stellt an die Darsteller höchste Anforderungen, weil nicht nur stimmliche Spitzenqualität gefordert ist, sondern auch darstellerisches Einfühlungsvermögen. Thomas Borchert bringt für mich jene Bühnenkraft und Präsenz mit, die für diese Rolle unerläßlich ist. Schon bei seiner Rolle als 'Lucheni' ebenso wie zuletzt als 'Leopold und 'Colloredo' in 'Mozart!' hat er gezeigt, wie subtil er mit unterschiedlichsten Charakteren umgehen kann. Eva Marold und Maya Hakvoort gehören zu den beim Wiener Musicalpublikum beliebtesten weiblichen Stars.


Und nun der Sport - Ihnen gewidmet von ASN, AustrianSportsNet:
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Fußball
Erste Tabellenführung für Ried - Tor für Admira, aber kein Punkt
Samstag, 28. Juli 2001
Wieder nichts wurde es mit einem Punkt für die Mannschaft des "Goleador" Hans Krankl. Der Vfb Admira Wacker Mödling enttäuschte einmal mehr und mußte sich in der Südstadt dem SV Wüstenrot Salzburg mit 1:2 geschlagen geben. Dem SV Ried hingegen reichte ein 2:2-Unentschieden gegen den GAK, um vorläufig die Führung in der max.Bundesliga zu übernehmen. Eine Premiere für das Team von Trainer Alfred Tatar.
Nach einem Abwehrfehler der Rieder Hintermannschaft gingen aber die Gäste aus Graz voerst in Führung. Ronald Brunmayr nütze einen Abwehrfehler und netzte zum 1:0 (12.) gegen seinen Ex-Klub ein. Ried, das an diesem Abend wieder voll auf die Geschicke der heimischen Spieler in seinen Reihen setzte, der einzige Nicht-Österreicher Lauwers spielte nur die letzten paar Minuten, gab sich aber nicht auf und konnte nach Toren von Rothbauer (38.) und Stieglmair (60.) den Spieß umdrehen. Einmal mehr aber wurde Ronny Brunmayr zum Spielverderber. Mit seinem insgesamt achten Tor gegen seinen früheren Arbeitgeber rettete er dem GAK das 2:2 (72.). In der Schlußphase versuchten die Innviertler noch einmal alles nach vorne zu werfen, zwei elfmeterwürdige Attacken an Muhammet Akagündüz blieben von Schiedsrichter Mostböck aber unentdeckt.
Die Admiraner begannen die Partie gegen Salzburg zwar überaus bemüht, die Anstrengungen wurden aber nicht belohnt. Zu oft scheiterte es bei den Niederösterreichern in der ersten Halbzeit am letzten Paß, der keinen Abnehmer fand. In der 29. Minute fiel dann der erste Treffer für die Gäste aus der Mozartstadt. Nach einem Konter der Salzburger und einer Unachtsamkeit von Trifkovic war Heiko Laessig das erste Mal an diesem Abend zur Stelle. Acht Minuten später bekam Laessig, nachdem er von Trifkovic im Strafraum gefoult wurde einen Elfer zugesprochen., den der Deutsche entgegen allen Fußballgesetzen höchstpersönlich zum 2:0 verwertete. In der zweiten Halbzeit kam dann auch die Heimmannschaft zu guten Gelegenheiten, wirkten trotz der Gelb-Roten Karte für Trifkovic wegen des Fouls an Laessig wie ausgewechselt. Der Sturmlauf der Südstädter wurde dann auch endlich mit dem ersten Saisontreffer für das Team von Hans Krankl belohnt. Bozgo wuchtete eine Stöger-Flanke per Kopf zum 1:2 ins Tor.
In der ersten Division gab es an der Tabellenspitze keine Neuerung. Der BSV Bad Bleiberg hielt sich mit dem 1:1 am Freitag weiter an oberster Stelle der zweithöchsten Spielklasse. In den Samstagspartien trennten sich Mattersburg und der FC Lustenau mit einem 0:0-Remis, das zweite Spiel endete ebenfalls unentschieden. In Wörgl übernahm zuerst die Gastmannschaft aus Untersiebenbrunn das Kommando, ging in der 54. Minute durch Lapsansky in Führung, nur fünf Minuten später stallte Hanel per Elfmeter den 1:1-Endstand her.

Tirol besiegt Austria 1:0 - Meister wieder Tabellenführer
Sonntag, 29. Juli 2001
Die russischen Spione von Lok Moskau, die dem letzten Spiel der vierten Runde der max.Bundesliga beiwohnten, werden einiges zu berichten haben. Sie sahen wie Meister Tirol im Spiel gegen die Wiener Austria nie wirklich in Gefahr kam, mit schnellem Fußball und klügerem Agieren im Mittelfeld den Gegner viele Meter machen ließ. Kapitän Michael Baur erzielte allerdings den einzigen Treffer. In der 53. Minute stellte er mit einem flachen Schuß den Endstand von 1:0 her. Tirol hat sich nun auch wieder die Tabellenführung von den Riedern zurückerobert.
Wie schon in den vergangenen Partien ließ Kurt Jara Gilewicz und Jezek im Sturm, und dahinter mit Roland Kirchler als hängende Spitzebeginnen. Bis auf den schon seit längerer Zeit verletzten Barisic konnte Kurt Jara auf den gesamtem Kader zurückgreifen. Bei den Wienern hingegen gab es gegenüber dem Match gegen den SK Sturm in der letzten Runde eine kleine Veränderung. Neben Nationalspieler Christian Mayrleb durfte George Datoru von Beginn an stürmen. Das Tor des FAK hütete wieder Wolfgang Knaller.
Die erste Halbzeit dominierten eindeutig die Hausherren, die von rund 14.000 Zuschauern auf dem "Tivoli neu" frenetisch angefeuert wurden. Bereits nach einer Viertelstunde bot sich nach einem Paß von Kirchler Brzeczek eine Riesenchnace. Nachdem Wolfgang Knaller den Ball nicht richtig festhalten konnte, vergab der Pole Brzeczek auch den Nachschuß nur um Millimeter. Die Tiroler starteten überdies äußerst aggressiv in die Begegnung, es schien als wollten sie die Partie schon nach wenigen Minuten für sich entscheiden. Es gestaltete sich in Folge eine offene und schnelle Partie mit Chancen auf beiden Seiten.
Das Glück der Austria lag auch darin, daß der junge Thomas Königshofer Stürmer Radolsaw Gilewicz gut im Griff hatte. Als der Pole dem Austria-Verteidiger jedoch einmal entwischte, kam er prompt zur größten Chance seines Teams in Halbzeit eins (32.): nach Flanke von Jezek von der linken Seite war Gilewicz per Kopf zur Stelle, Knaller vereitelte jedoch einen Treffer.
Pech für die Gäste in der zweiten Halbzeit: Vladimir Janocko, der sich immer mehr zum spielbestimmenden Spieler der "Stronach-Fohlen" entwickelt, dürfte überknöchelt sein und mußte verletzungsbedingt dem jungen Tamandl Platz machen, der sich nur wenig später mit einem Schuß vom Sechszehner versuchte. Marc Ziegler konnte den Ball aber im Nachfassen unter Kontrolle bringen.
In der 53. Minute wurden die größeren Bemühungen auf einen Torerfolg der Tiroler endlich belohnt. Michael Baur, der heute mehr aus dem Mittelfeld heraus agierte, zog aus 20 Metern ab, der flache Schuß ins lange Eck war für den Austria-Keeper Knaller nicht mehr zu parieren. Die Austria, die von dem Zeitpunkt an mit dem Rücken zur Wand stand, konnte nicht mehr so viel Gefahr auf das Tor der Tiroler ausgehen lassen. Vor allem Michael Wagner blieb in dieser Begegnung farblos. Ein anderer, George Datoru, vermochte auch nicht zu begeistern. Für ihn brachte Arie Haan Philipp Katzler.

max.Bundesliga, 4. Runde
Sturm - Kärnten 3:0 (1:0)
13.400; Reinmayr 22., Vastic 56., Haas 89.

Admira - Salzburg 1:2 (0:2)
2.000; Bozgo 57.; Laessig 28., 37. (E);

Rapid - Bregenz 3:1 (2:1)
5.600; Prisc 31., Wallner 36., 76.; Regtop 34.

Ried - GAK 2:2 (1:1)
9.000; Rothbauer 36., Stieglmair 59.; Brunmayr 11., 73.

Sonntag
Tirol - Austria 1:0 (0:0)
Baur 64.

Erste Division, 4. Runde
Mattersburg - Lustenau 0:0
4.200, Pappelstadion, SR Steiner

Wörgl - Untersiebenbrunn 1:1 (0:0)
500; Hanel 59. (E); Lapsansky 54.


Salzburg will Negativserie beenden - Seit April 98 gegen Rapid sieglos
Montag, 30. Juli 2001 ASN / PM / SLBG
In der max.Bundesliga geht es Schlag auf Schlag. Bereits am Dienstag, 31. Juli 2001, empfängt Salzburg in Lehen (19:00 Uhr) Rapid.
Für die Salzburger gilt es die ersten Heimtore zu erzielen und damit den ersten Heimsieg zu fixieren. Der letzte Sieg der Violetten über die Hütteldorfer liegt schon lange zurück: am 29. April 1998 erzielte Ivanauskas das Tor zum damaligen 1:0 Heimerfolg. Höchste Zeit also, gegen die Grünen voll zu punkten. "Auch gegen Admira schienen wir nicht gewinnen und keine Tore schießen zu können, diesmal hat es aber doch endlich geklappt. Warum soll uns das nicht auch gegen Rapid gelingen? Mit einer ähnlichen Leistung wie zuletzt gegen Tirol können wir Rapid sicher schlagen", gibt sich Sportdirektor Günter Kronsteiner zuversichtlich.

Fußball-Die Analyse
Galgenhumor in Violett - Riesenzwerge, Schlingen, 130
Montag, 30. Juli 2001
4. Runde, 15 Tore, 18 Gelbe-, 2 Gelb-Rote Karten - soweit die Statistik. Wer solch nackte Zahlen aber schon fast obszön langweilig findet, der möge sich jenen Geschichten zuwenden, die die max.Bundesliga in jeder Runde schreibt. Geschichten von Riesenzwergen, Schlingen und - ohne sie geht's einfach nicht - Zahlen.
Riesenzwerge: Ried stand nach dem 2:2 gegen den GAK kopf, für kurze Zeit hatte der oberösterreichische Verein zum ersten Mal in seiner Geschichte die Tabellenspitze der max.Bundesliga inne. Das innviertler Glück währte zwar nur rund 20 Stunden, trotzdem gut möglich, daß seit gestern die eingerahmte Momentaufnahme von Samstag abend einige Rieder Wohnzimmer schmückt. Die Tabellensituation besitzt auch im Hinblick auf die Wikinger dennoch schon einige Aussagekraft, wie auch GAK-Trainer Werner Gregoritsch bestätigte. Sein grün-schwarzes Pendant Alfred Tatar dürfte jedenfalls noch Großes im Visier haben. In seinem Vertrag findet sich ein Absatz, der die Prämie im Falle einer Championsleague-Teilnahme behandelt...
Schlingen: Schlingen pflegen es mit Vorliebe, enger zu werden. So wird es sich wohl auch mit jenem imaginären Seil verhalten, das sich bereits um Aarie Haans Kopf schmiegt. Die Auswärtsniederlage seiner Wiener Austria beim regierenden Meister ist an sich kein Dilemma, in der derzeitigen Situation der Violetten aber wär's halt trotzdem nicht schlecht gewesen, zumindest einen Punkt vom Tivoli zu entführen. "Die Bilanz sieht nicht gut aus...Wir wollen aber für die Zukunft aufbauen," tat der mutige Haan einen Blick nach vorn - Galgenhumor oder realistische Einschätzung durch den glücklosen Starcoach?
Seinen 130. Bundesliga-Treffer versenkte Ivica Vastic beim 3:0-Sieg über den Kärntner Aufsteiger. Damit ist der 31jährige zwar noch 139 Tore vom einsamen Rekordhalter Hans Krankl entfernt, liegt nun aber zumindest gleichauf mit Christoph Westerthaler auf Rang vier. Alfred Drabits, mit 156 Treffern Dritter, scheint für Vastic in Griffweite. Nicht umsonst will Sturm-Präsident Kartnig seinem Lieblingsstürmer (oder -auch Libero) in Kürze einen neuen Vertrag vorlegen.

Schwimmen
Zwei Medaillen und viele Rekorde - Die erfolgreichste WM im Rückblick
Sonntag, 29. Juli 2001
Mit dem größten Aufgebot aller Zeiten machte sich die Abordnung österreichischer Schwimmer auf den Weg zur Schwimm-Weltmeisterschaft nach Fukuoka. Dies allein war schon ein Erfolg für den Schwimmverband (VÖS), doch was dort folgen sollte, stellte alles in den Schatten. Zwei Medaillen, fünf Finalteilnahmen, sowie sieben Semifinali erschwamm sich die rotweißrote Armada in Japan, dazu kam ein vierter Platz der Synchronspringerinnen vom Turm.
"Das Team war eine Einheit", brachte es Markus Rogan auf den Punkt. Mit viel Selbstvertrauen und noch mehr Trainingskilometern im Gepäck wußten die Athleten schon vom ersten Tag an zu überzeugen. Österreichische Rekorde von Rogan und Petra Zahrl zum Auftakt läuteten die Schwimm-WM aus heimischer Sicht ein, die eine Woche später als die Erfolgreichsten in die österreichischen Schwimmsportgeschichte eingehen sollten. Markus Rogan erreichte mit einer neuen Bestmarke das Finale über 100 Meter Rücken, Jukic erschwamm sich die Finalteilnahme über 100 Meter Brust. Einen Tag später stellte der in den USA studierende Rückenspezialist mit einem fünften Platz die beste Plazierung eines VÖS-Schwimmers bei Weltmeisterschaften auf, egalisierte den fünften Rang von Vera Lischka bei den Olympischen Spielen in Atlanta.
Jukic schwamm bei ihrer WM-Premiere auf den siebenten Rang, über 200 Meter Brust wurde sie Achte. Der Höhepunkt war dann der Auftritt von Maxim Podoprigora, wie Jukic auch ein Brustspezialist. Über 100 Meter schied er im Semifinale aus, doch schon der Vorlauf über die 200 Meter-Distanz zeigte, welch Potential in dem gebürtigen Ukrainer steckt: Rekord im Vorlauf und schnellste Zeit aller Athleten, selbiges passierte dann am Nachmittag im Semifinale. Die Augen waren plötzlich auf Podoprigora gerichtet, der die leisen Hoffnungen der VÖS-Funktionäre bestätigte und die erste WM-Medaille, eine Silberne, für Österreich holte. Er selbst war fast ein bißchen enttäuscht, daß das Edelmetall nicht Gold glänzte, doch mit seinen 23 Jahren hat er für dieses Vorhaben noch viel Zeit.
Rogan machte es dem Brustschwimmer nur einen Tag später nach, schwamm über 200 Meter Rücken ebenfalls zu Silber. Auch der Stanford-Student beeindruckte im Vorlauf und Semifinale, erschwamm sich ähnlich wie Podoprigora die Medaille auf der letzten Länge, als bei Rogans Konkurrenten die Kräfte nachließen. Schon am ersten Tag sorgten die beiden Synchronspringerinnen Marion Reiff und Anja Richter-Libiseller für eine Top-Plazierung, für eine Medaille aber reichte es nicht. Schon bei den Olympischen Spielen schaute am Ende nur der undankbare vierte Rang heraus, und auch diesmal blieb den beiden nur Blech. Der Abstand zu einer Medaille war aber im Gegensatz zu Sydney mit 17 Punkten recht deutlich.

Faustball
Österreich besiegt den Weltmeister: Brasilien mit 2:0 bezwungen
Sonntag, 29. Juli 2001
Im Rahmen des Interstock-Turniers auf der ASKÖ Urfahr Anlage in Linz, wurde am Samstag nach der Vorrunde den Zusehern noch ein besonderer Leckerbissen geboten: Das frisch geformte Nationalteam aus Österreich forderte den aktuellen Weltmeister Brasilien.
Brasilien, die wegen einiger Probleme erst am Samstag Morgen in Linz angekommen sind, und den Trans-Atlantikflug noch in den Beinen spürten, mußten sich in diesem prestigeträchtigem Spiel - das eigentlich schon für Freitag geplant war - den Österreichern mit 2:0 geschlagen geben. Zu sicher agierte die österreichische Mannschaft, wobei Teamkapitän Herwig Stratjel nicht einmal von Teamchef Ernst Almhofer eingesetzt wurde. Die Gebrüder Weiß spielten druckvolles Angriffsfaustball und die Abwehr stand gut. Allzu viel darf man diesem Match als Gradmesser nicht beimessen, da man nicht vergessen darf, daß die Brasilianer fast 15 Stunden am Flughafen in Rio festsaßen und teilweise schon über 30 Stunden nicht mehr geschlafen haben. Trotz alledem ein gelungener Start in die internationale Saison.
Bereits am Dienstag haben die Brasilianer Gelegenheit zur Revanche, da in Freistadt ein weiteres Länderspiel geplant ist.

Baseball
Hard läßt Wr. Neustadt keine Chance
Sonntag, 29. Juli 2001
Die beiden Samstag-Spiele der 1. Bundesliga endeten mit einem Split und einem Sweep. In Wien trennen sich die Vienna Wanderers und die Vienna Bulldogs 1:1 in Spielen (09:10/17:07) und in Hard sweepen die Hard Bulls die Wr.Neustadt Diving Ducks 2:0 (04:03/14:03).
Jeweils das erste Spiel in Wien und in Hard war einmal mehr von den Pitcher-Duellen geprägt, die Führung wechselte des öfteren, die Partien wurden im letzten Inning entschieden.
Vom 30. Juli bis 2. August ist Prof. Maruyama in Wien und wird einen Softball- und T-Ball-Lehrgang auf der Spenadlwiese abhalten. Prof. Maruyama ist Softball-Headcoach an der Univerität in Tokyo, hat zahlreiche Bücher veröffentlicht und internationale Vorträge gehalten.

Fechten
Marik gewinnt Weltcup in Sydney: 1. Sieg für Österreich seit 1968
(Anm. d. Red.: Aus unerfindlichen Gründen haben wir vergangene Woche diesen so wesentlichen Beitrag übersehen)
Sonntag, 15. Juli 2001
Großer Erfolg für Christoph Marik, der in Down Under obenauf war, sich in Sydney seinen ersten-Weltcupsieg sichern konnte. Ein großer Erfolg aber auch für den rotweißroten Fechtsport, der mit diesem Sieg erstmals seit dem Jahr 1968 wieder einen Sieger in einer Degen-Weltcup-Veranstaltung stellen konnte. Zuletzt war dies Roland Losert gelungen, der sich damals auch zum ersten Weltcupgesamtsieger der Geschichte krönte.
Der niederösterreichische Degenfechter stach im finalen Duell Eduardo Sepulveda aus Spanien mit 15:11 aus. 90 Sportler aus 16 Ländern standen in seinem Bewerb summa summarum auf der Planche. Am Montag schwingt Marik, der für Wr. Neustadt aktiv ist, auch im Mannschaftsbewerb gemeinsam mit Oliver Kayser und Markus Robatsch den Degen. Ein gutes Resultat würde sich für die Setzung bei der Weltmeisterschaft in Nimes überaus positiv auswirken. Marik hat vor Sydney in dieser Saison bereits zweimal mit tollen Leistungen auf sich aufmerksam gemacht. Der 23jährige konnte in Paris und in Buenos Aires jeweils den dritten Platz erfechten.
Der letzte Weltcupsieg eines Österreicher datiert aus dem Jahr 1998 durch Michael Ludwig bei den Florett-Fechtern. Der Mödlinger war damals in Venezuela erfolgreich.