Umfrage zum Thema Gewalt an Schulen  

erstellt am
26. 03. 08

 BM Schmied: Aktuelle Umfragen bestätigen die große Bedeutung der Initiative 'Weiße Feder'
Wien (sk) - "Die heute präsentierte Umfrage zum Thema Gewalt an Schulen reiht sich in eine Vielzahl von Studien ein, die alle in eine Richtung weisen: Gewalt an unseren Schulen ist ein ernstes Thema. Es erfordert sensibles und konsequentes Handeln. Vor zwei Wochen habe ich die Initiative 'Weiße Feder' präsentiert. Gemeinsam mit prominenten Unterstützern möchte ich durch das Tragen der 'Weißen Feder' ein Zeichen setzen. Neben dieser Initiative möchte ich vor allem Gewaltprävention an den Schulen verstärken aber auch gezielt Intervention - wo sie notwendig ist - ermöglichen. Jede Schule in Österreich soll schulpartnerschaftliche Verhaltensvereinbarungen abschließen. Die Umfrage belegt auch speziell meine Grundhaltung: Rohrstaberlpädagogik ist der falsche Weg. Kommenden Montag werde ich das Thema im Rahmen des Schulgipfels mit Experten, Betroffenen und Beteiligten diskutieren", so Bildungsministerin Claudia Schmied.

 

 Neugebauer fordert handfestes Maßnahmenpaket
Wien (övp-pk) - Nach zahlreichen internationalen Studien sowie auch dem deutlichen Ergebnis des Bildungsmonitorings 2007, in dem "Maßnahmen gegen Gewalt an der Schule" als zweitgrößtes Problem im österreichischen Schulsystem angegeben werden, zeige auch die veröffentlichte Studie des Vereins "Neustart", "dass die zunehmende Gewaltbereitschaft an Österreichs Schulen eine Herausforderung ist, auf die von Seiten des Unterrichtsressorts endlich entsprechend zu reagieren ist", unterstreicht ÖVP-Bildungssprecher Fritz Neugebauer. Initiativen mit prominenten Testimonials und das in Erinnerung Rufen von bekannten Telefonhotlines, wie es Ministerin Schmied derzeit plane, seien zwar "nette Aktionen", um auf den Problembereich hinzuweisen, "gefragt sind jedoch wirkliche Maßnahmen, und keine Publicity- Aktionen", so Neugebauer.

Der ÖVP-Bildungssprecher fordert Schmied daher dringend auf, "endlich einen Schulpartnerschaftsgipfel mit den Vertreterinnen und Vertretern der Lehrer/innen, Schüler/innen und Eltern einzuberufen", bei dem konkrete Maßnahmenpakete gemeinsam erarbeit werden sollten. "Es liegen bereits zahlreiche Vorschläge auf dem Tisch: Eine Expertengruppe aus Schulpartnern und dem Ministerium hat bereits 2006 erste Vorschläge entwickelt, und auch die Schülerunion hat mit ihrem ‚Manifest gegen Gewalt an der Schule' wesentliche Handlungsschritte aufgezeigt. Dieses Know-How gilt es nun zu nützen", fordert Neugebauer abschließend.

 

Nagl: Gewalt in der Schule muss ernst genommen werden
Wien (jugendvertretung) - Gewalt in der Schule gibt es seit dem Bestehen von Schulen. Doch gerade die veröffentlichten Zahlen zeigen, dass Gegenmaßnahmen notwendig sind. "Wir sind heute zum Glück in der Lage, Gewalt zu thematisieren und ihr zu begegnen", erläutert Philipp Nagel, Vorsitzender der Bundesjugendvertretung (BJV), "darum unterstützen wir die Forderungen nach einem Maßnahmenpaket zur Gewaltprävention nach Kräften."

Für den BJV-Vorsitzenden ist Gewalt unter SchülerInnen vor allem in gesellschaftlichen Bedingungen begründet: "Es ist nicht so, dass SchülerInnen in den vergangenen Jahren zu brutalen Monstern geworden sind. Vielmehr wird das Verhalten junger Menschen durch ihr Umfeld bestimmt, das in erster Linie von Erwachsenen gestaltet wird."

Es sei deshalb vordringlich, jungen Menschen Perspektiven zu bieten und ihre Probleme ernst zu nehmen. Philipp Nagel: "Wir müssen der Gewalt frühzeitig entgegentreten und Präventionsmaßnahmen fördern. Es darf uns nicht verwundern, dass Kinder und Jugendliche Gewalt als normal erachten, wenn sie in einer Gesellschaft aufwachsen, in der die ausgefahrenen Ellbogen mehr zählen als der solidarische Zusammenhalt. Es zeigt sich ganz klar: Die Gewalt unter Jugendlichen hat in erster Linie 'erwachsene' Ursachen." Wie sehr, zeigt sich in den erschreckenden Zahlen: Die Gewalt ist dort zu Hause, wo die Perspektiven fehlen und das soziale Umfeld prekär ist. "Darum müssen wir alles daran setzen, die Teilhabe junger Menschen an gesellschaftlichen Prozessen möglichst frühzeitig zu stärken und Chancengerechtigkeit für alle Kinder und Jugendlichen im Bildungssystem sicherzustellen", fordert Philipp Nagel.

 

 

 

 

 

 
 

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