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Voraussichtlich Neuwahl in Salzburg
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erstellt am
11. 12. 12
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Die im Land Salzburg für Finanz- und Budgetangelegenheiten zuständige Referatsleiterin hat vermutlich
ab 2001 eigenmächtig risikoreiche Finanzgeschäfte im Namen des Landes betrieben. Aus diesen Geschäften
entstanden in den Jahren 2006 und 2007 Buchverluste, die von der verdächtigen Finanzmanagerin in der Buchhaltung
versteckt wurden. Dafür hat sie mutmaßlich auch Protokolle und Unterschriften gefälscht (siehe
hier > die Stellungnahme der Salzburger Landesregierung vom 07.12.)
Am Abend des 10.12. hat nun Salzburgs ÖVP-Chef und LH-Stv. Wilfried Haslauer in der "Zeit im Bild
2" angekündigt, die OVP sehe einen groben Vertrauensbruch seitens des von Landeshauptfrau Gabi Burgsteller
geführten Koalitionspartners SPÖ. Diese, so Haslauer, habe die ÖVP erst zehn Tage nach Bekanntwerden
des "Buchverlustes" von wahrscheinlich 340 Mio. Euro informiert und damit der Zusammenarbeit in der Landesregierung
das Vertrauen entzogen. Er sehe daher keine Möglichkeit, die Regierungszusammenarbeit bis zum turnusmäßigen
Ende 2014 fortzusetzen und werde einen Neuwahlantrag im Salzburger Landtag stellen.
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Landtag diskutiert Konsequenzen aus dem 340 Millionen-Finanzskandal
Plenarsitzung des Landtages am 12,12, / Drei Dringliche Anträge / Drei Mündliche
Anfragen / Zwei Dringliche Anfragen
Salzburg (lk) - Das Thema der Aktuellen Stunde des Salzburger Landtages am 12.12. lautet: "Konsequenzen
aus dem 340-Millionen-Finanzskandal". Dies wurde gestern, Montag, 10. Dezember, Abend, von der Präsidialkonferenz
unter Vorsitz von Landtagspräsident Simon Illmer festgelegt. Für die morgige Plenarsitzung liegen dem
Landtag weiters drei Dringliche Anträge (je einer von SPÖ, FPÖ und den Grünen), drei Mündliche
Anfragen (eine der ÖVP und zwei der Grünen) und zwei Dringliche Anfragen (FPÖ, Grüne) vor.
Die Präsidialkonferenz einigte sich weiters darauf, die Tagesordnungspunkte 7.1, 7.2. und 7.3, die die Landesvoranschläge
für 2013 und 2014 bzw. das Salzburger Finanzrahmengesetz 2013 - 2016 betreffen, zu Beginn der Plenarsitzung
gleich nach dem Einlauf und noch vor der Aktuellen Stunde zu diskutieren. Vorgesehen ist, dass diese Punkte an
den Finanz- sowie Verfassungs- und Verwaltungsausschuss zurückverwiesen werden. Dazu soll ein dementsprechender
Antrag eingebracht werden.
Der Dringliche Antrag der SPÖ betrifft die Bestellung einer Landtagsdirektorin. In jenem der Freiheitlichen
geht es um die Aufklärung des 340 Millionen Euro-Finanzskandals. Der Dringliche Antrag der Grünen hat
einen Krisenplan für den Salzburger Landeshaushalt zum Inhalt. Alle drei Anträge werden im Plenum und
danach (voraussichtlich ab 14.00 Uhr) in den zuständigen Ausschüssen diskutiert werden. Auf der Tagesordnung
der Ausschussberatungen stehen darüber hinaus eine Novelle zum Salzburger Landessicherheitsgesetz, eine Novelle
zum Salzburger Mindestsicherungsgesetz sowie die Diskussion über die zurückverwiesenen Tagesordnungspunkte,
die die beiden Landesvoranschläge 2013 und 2014 und das Salzburger Finanzrahmengesetz 2013 bis 2016 betreffen.
Die drei Mündlichen Anfragen richten sich an Landesrat Walter Steidl bzw. Landesrat Sepp Eisl. Die ÖVP
befragt Landesrat Steidl zur Harmonisierung der Jugendschutzbestimmungen. Die Grünen wollen vom selben Regierungsmitglied
Auskunft über die Novellierung des Salzburger Behindertengesetzes und von Landesrat Eisl Informationen über
die Beurlaubung einer Mitarbeiterin der Finanzabteilung. Die Dringliche Anfrage der FPÖ richtet sich ebenfalls
an Landesrat Eisl und betrifft Maßnahmen der Personalabteilung im Zusammenhang mit dem 340 Millionen-Finanzskandal.
Die Grünen fragen Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller nach dem Informationsstand der Landesregierung über
den Finanzskandal.
Die Sitzung des Salzburger Landtages wird am 12.12. ab 9.00 Uhr, live
im Internet übertragen werden
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Burgstaller: Neuwahlen behindern Aufklärung
Landeshauptfrau Gabi Burgstaller machte nach dem Landesparteivorstand der Salzburger SPÖ
ihre Position zum ÖVP-Wunsch nach Neuwahlen deutlich.
Salzburg (spö) - "Wer jetzt Neuwahlen vom Zaun bricht, der hat kein Interesse an der Aufklärung
des mutmaßlichen Kriminalfalls in der Finanzabteilung des Landes Salzburg,” so Landeshauptfrau Gabi Burgstaller.
Für die SPÖ ist die Positionierung der ÖVP ein völlig durchsichtiges Manöver:
Erst am Vormittag des 10.12. hat die Landesregierung beschlossen, dass das Landesbudget 2013 bis 14. Jänner
vom Landesrechnungshof geprüft werden soll. Für 16. Jänner wurde ein Budget-Beschluss im Landtag
ins Auge gefasst. Dass die ÖVP am selben Tag für 16. Jänner einen Neuwahlantrag ankündigt,
ist daher fadenscheinig und unglaubwürdig. Brenner habe in der heutigen Sitzung der Landesregierung ein umfangreiches
Modell zur Aufklärung vorgelegt, so Burgstaller.
„Wir wollen eine unabhängige Expertenkommission, die dem Untersuchungsausschuss des Landtags zuarbeitet. Damit
wird sichergestellt, dass eine professionelle und unabhängige Aufarbeitung der Vorgänge rund um die nicht
genehmigten Finanzgeschäfte erfolgt. Neuwahlen behindern die Aufklärungsarbeiten und ein Untersuchungsausschuss
würde damit in weite Ferne rücken”, begründet Burgstaller ihre Haltung gegen Neuwahlen.
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Schnell: Spekulations-Skandal muss umfassende Konsequenzen haben
Untersuchungsausschuss und ein ständiger Unterausschuss wird beantragt
Salzburg (fpö) - Der Spekulations-Skandal müsse umfassende Konsequenzen haben, forderte
FPÖ-Klubobmann Karl Schnell am 10.12. Daher werde die FPÖ bei der Landtagssitzung am kommenden Mittwoch
einen Untersuchungsausschuss beantragen, der umgehend seine Arbeit aufnehmen müsse. Darüber hinaus werde
die FPÖ die Einrichtung eines Unterausschusses des Finanzüberwachungsausschusses beantragen. „Dieser
Ausschuss soll in Permanenz tagen.“, so Schnell. Darüber hinaus werde die FPÖ eine dringliche Anfrage
stellen. „Es gibt Hinweise, dass es sich nicht nur um einen roten Skandal, sondern einen Skandal der gesamten Regierung
handelt“, so Schnell. An Neuwahlen führe früher oder später auch kein Weg vorbei.
Eine zentrale Rolle sollte jetzt einem Unterausschuss des Finanzüberwachungsausschusses zukommen. „Die Landesregierung
muss diesen wenigstens einmal wöchentlich über die beabsichtigten Maßnahmen sowie den Stand der
Arbeiten unterrichten. Dem Unterausschuss sollten auch unabhängige externe Experten angehören“, verlangt
der FPÖ-Klubchef. Wichtig sei auch der Untersuchungsausschuss. „Darin kann die politische Verantwortung geklärt
werden“, sagt der FPÖ-Klubchef. Früher oder später müsste es Neuwahlen geben. „Zuerst müssen
aber die Reparaturmaßnahmen eingeleitet werden, um weitere Schäden für das Land abzuwenden“, so
Schnell. Der Landtag müsse nun alle Maßnahmen einleiten, um Licht ins Dunkel zu bringen. Neuwahlen gleich
jetzt zu beschließen, würde dies vereiteln. Unterm Strich sei in der Frage des Finanzskandals die Rolle
der gesamten Regierung zu hinterfragen. „Immerhin sind die Spekulationsgeschäfte unter dem ehemaligen ÖVP-Finanzlandesrat
Wolfgang Eisl begonnen worden“, sagt Schnell. Nun müsse rasch gearbeitet werden, um weitere Schäden fürs
Land abzuwenden.
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Rössler: Grüne gegen Budgetbeschluss
Salzburg (grüne) - Angesichts der finanziellen Kalamitäten, in welchen das Land nun offensichtlich
steckt, halten Salzburgs Grüne die Neuverhandlung des Budgets für ein Gebot der Stunde: „Ich kann mir
beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Landtag am kommenden Mittwoch das Doppelbudget 2013/2014 beschließt.
Erst gehört die finanzielle Situation geklärt, und dann werden wir vermutlich einige Posten den geänderten
Rahmenbedingungen anpassen müssen. Solange das nicht geschehen ist, wäre es vom Landtag unverantwortlich,
irgendwelche Beschlüsse über zukünftige Ausgaben zu fassen“, erklärt LAbg. Astrid Rössler,
die Landessprecherin der GRÜNEN.
Rössler beharrt zudem auf ihrer Forderung, LHStv. David Brenner (SPÖ) die Aufklärungsarbeit über
das finanzielle Desaster zu entziehen. „Brenner hat uns in den vergangenen Monaten wissentlich getäuscht,
mir fehlt jedes Vertrauen, dass er den Landtagsfraktionen nun plötzlich aufrichtig Rede und Antwort steht.“
Gerade durch die jüngsten offiziellen Äußerungen der SPÖ-Spitze sieht sich die Grünen-Sprecherin
bestätigt, dass Brenner mit der Situation „vollkommen überfordert“ ist. So ist in Brenners Presse-Unterlagen
vom 6. Dezember verharmlosend von einem „rechnerischen Minus“ die Rede, das aber „nach heutigem Wissen keine negative
Auswirkung auf das Landesbudget hat“. Demgegenüber stellt die SPÖ-Parteispitze nach ihrer am 8. Dezember
eilig einberufenen Präsidiumssitzung per Aussendung fest, dass sich das gesamte Bundesland in Wahrheit in
einer „sehr ernsten Situation“ befinde und die Folgen des mutmaßlichen Krimi
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Landtag vertretenen
Parteien –
sofern (bis zum frühen Nachmittag) vorhanden! Die Redaktion
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Die Verantwortung der Inhalte liegt bei den Aussendern. Die Redaktion.
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