Faymann: Regionale Identität hat in einem
 gemeinsamen Europa eine bedeutsame Rolle

 

erstellt am
07. 07. 14
10.00 MEZ

Bundeskanzler bei der Europatagung "Regionen in Europa - Europa der Regionen" in Bozen
Bozen/Wien (bpd) - "Die Europäische Union besteht nicht nur aus Mitgliedstaaten, sondern auch aus ihren Regionen. Und es ist die EU, die es ermöglicht, dass diese Regionen auch über die Grenzen der Mitgliedstaaten hinaus handeln können", sagte Bundeskanzler Werner Faymann am 05.07. bei der Europatagung auf Schloss Prösels in Bozen, an der er gemeinsam mit Italiens Regierungschef Matteo Renzi, Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher, dem Trentiner Landeshauptmann Ugo Rossi und Tirols Landeshauptmann Günther Platter teilnahm.

"Die gemeinsame Arbeit innerhalb der Europaregionen - im Bereich der Wirtschaft, der Umwelt und Infrastruktur - zeigt, dass die Mitgliedstaaten gerade in den Regionen sehr eng miteinander verbunden sind", so Faymann. Der Bundeskanzler betonte außerdem die herzliche Verbundenheit Österreichs mit Südtirol, die guten Beziehungen bei Bahnprojekten ebenso wie in der Wirtschaft und das Bewusstsein, in einer gemeinsamen Region zu leben. Bundeskanzler Faymann bezeichnete die hohe Arbeitslosigkeit, und vor allem die hohe Jugendarbeitslosigkeit, als Bedrohung für den sozialen Zusammenhalt in Europa. Dieses unfaire Auseinanderdriften erzeuge Ablehnung: "Wollen wir Ablehnung in respektvolles Beteiligtsein umwandeln, müssen wir die Frage nach der wirtschaftlichen Fairness und der Lebensqualität der Menschen in den Mittelpunkt stellen." Es sei entscheidend für die Zukunft Europas, dass es nicht nur gelungen sei, den Zusammenbruch des Bankenkreislaufes zu verhindern, sondern es müsse nun auch viel mehr gelingen, nachhaltig Beschäftigung und Wachstum zu schaffen, um so Wohlstand und Zusammenhalt zu sichern. Dies müsse bei der Ausbildung beginnen, ebenso wie bei der Stärkung der Rechtsstaatlichkeit, der Betrugsbekämpfung als auch der Forschung und Entwicklung von umweltfreundlichen Technologien.

Wie wichtig die regionale Zusammenarbeit sei und wie erfolgreich derartige Kooperationen für die lokale Wirtschaft und die Beschäftigung sein können, würden Tirol, Südtirol und das Trentino zeigen, die seit Jahren in der Europaregion Tirol intensiv zusammen arbeiten. "Solche Zusammenarbeiten über Grenzen hinweg zeigen die besondere Stärke der Regionen in Europa", sagte der Bundeskanzler, der auch darauf verwies, dass das Modell der Südtiroler Autonomie eines sei, das durchaus auch für andere Regionen als beispielgebend gelten könne.

Beim anschließenden 4-Augen-Gespräch zwischen Bundeskanzler Werner Faymann und Italiens Premierminister Matteo Renzi standen neben den bilateralen Beziehungen die großen sozialen Herausforderungen Europas im Mittelpunkt des Gesprächs. "Ich begrüße die Ankündigung Matteo Renzis, die italienische Ratspräsidentschaft unter die Schwerpunkte Beschäftigung und Wachstum zu stellen. Schon die ersten Initiativen Renzis auf europäischer Ebene haben gezeigt, dass jene Themen im Vordergrund stehen, für die auch ich mich in den letzten Jahren eingesetzt habe: Investitionen in Wachstum und Beschäftigung müssen in Europa Priorität haben und Teil der Konsolidierung sein", so der Bundeskanzler abschließend.

Siehe auch die Aussendung des Südtiroler Landespresseamtes

 

 

 

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