25 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs ist Kultur die optimale Brücke, auch Grenzen
in den Köpfen der Menschen zu überwinden
Linz (lk) - In seiner Rede zur Eröffnung des Internationalen Brucknerfestes wies Landeshauptmann Dr.
Josef Pühringer am 14.09. darauf hin, dass vor 25 Jahren mit dem Fall des Eisernen Vorhangs "unser Lebensraum
wesentlich erweitert wurde. Gerade die Kultur ist hier in der Lage, einen Beitrag zu leisten, damit die Grenzen
auch in den Köpfen der Menschen fallen.
Der Fall des Eisernen Vorhangs vor 25 Jahren hat uns einen großen Raum der Freiheit eröffnet. Jetzt
liegt es an uns, ihn immer wieder aufs Neue auszufüllen. Es muss uns allerdings bewusst sein, dass das eine
Aufgabe ist, die nie endet.
Nicht zuletzt deshalb ist das Programm, das wir von Seiten des Landes im Rahmen des heurigen Gedenkjahrs entwickelt
haben, stark künstlerisch-kulturell geprägt. Wir sehen und bewerten Kultur als Prozess, der auf die Zukunft
gerichteten Aneignung unseres Erbes, weil nur so Identität entsteht. Es gibt keine Gegenwart ohne Vergangenheit,
keine Zukunft ohne Gegenwart. Einmaliges tun, entwickeln und ermöglichen, das ist der Anspruch, den wir an
uns stellen, auch und gerade im Bereich von Kunst und Kultur.
Wir haben im Vorjahr das neue Musiktheater eröffnet, als Zeichen dafür, dass Kultur in unserem Land
Zukunft hat. Ein Weg, der von den Menschen in unserem Land geteilt wird. 85% der Menschen sehen Oberösterreich
als Kulturland. Kultur braucht die zentralen Großprojekte ebenso wie die künstlerischen Experimentierfelder.
Eine Welt ohne Freiheit und Toleranz, Entdeckungen zu ermöglichen, ist eine Welt des Stillstands, eine Welt
der Erstarrung. Gerade das Motto des heurigen Brucknerfestes "Entdeckungen" ruft das in Erinnerung."
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