Nachfolger des Austro-Brasilianers wird der Franziskaner Joao Muniz Alves
Vatikanstadt (kap) - Papst Franziskus hat am 23.12. das Rücktrittsgesuch des Bischofs von Altamira-Xingu,
Erwin Kräutler, angenommen, und einen Nachfolger ernannt. Der gebürtige Vorarlberger hatte bereits im
Vorjahr das kirchenrechtlich vorgesehene Emeritierungsalter von 75 Jahren erreicht.
Kräutler, der die Prälatur am Xingu-Fluss seit 1980 leitete, gilt als Symbolfigur für das Engagement
für die Rechte der Indigenen, durch Großgrundbesitz Vertriebenen, der Kleinbauern und Fischer Amazoniens
und des Kampfes gegen die Umweltzerstörung durch Abholzung und Staudammbau. Sein Engagement trug ihm aber
auch Anerkennung weit über Kirchenkreise hinaus ein: 2010 wurde Kräutler für seinen Einsatz für
die Menschenrechte der Indios und die Erhaltung des tropischen Regenwaldes mit dem alternativen Nobelpreis ausgezeichnet.
Kräutler will - wie er in dem gemeinsam mit dem Publizisten Josef Bruckmoser verfassten Buch "Mein Leben
für Amazonien" ankündigte -nach Annahme seines Rücktrittsgesuchs durch den Papst teils in Brasilien,
teils in Österreich leben, für Firmungen, Einkehrtage oder den Orden zur Verfügung stehen, das Diözesanarchiv
in Altamira ordnen oder eine "Geschichte des Xingu" schreiben.
Nachfolger des Austro-Brasilianers wird der Franziskaner Joao Muniz Alves. Pater Alves ist 54 Jahr alt und aktuell
Guardian der Franziskanerkommunität im nordbrasilianischen Bundeslandes-Hauptstadt Sao Luis do Maranhao, wo
er auch als Pfarrer und Theologieprofessor wirkt. Alves legte 1986 die zeitlichen Gelübde und 1991 die ewigen
Gelübde ab und wurde 1993 zum Priester geweiht. Später absolvierte er in Rom ein Doktoratsstudium in
Philsosophie und Moraltheologie. In der Folge übernahm er zahlreiche Leitungsaufgaben im Franziskanerorden
in seiner Heimat und im afrikanischen Mozambique.
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