Im Rahmen eines prominent besetzten Pressegesprächs im Wiener
Ringturm wurden die Nominierungen zum Österreichischen Filmpreis 2017 bekanntgegeben.
Wien (oesterreichische filmakademie) - Die Mitglieder der Akademie haben aus 20 Spielfilmen, 21 Dokumentarfilmen
und 18 Kurzfilmen ihre Favoriten gewählt. Der 7. Österreichische Filmpreis wird am 1. Februar 2017 im
Wiener Rathaus in 16 Kategorien vergeben. Regisseur und Oscarpreisträger István Szabó wird die
Festrede halten.
Vizekanzler Reinhold Mitterlehner, Bundesminister Thomas Drozda, Kulturstadtrat
Andreas Mailath-Pokorny, ORF Fernsehdirektorin Kathrin Zechner, die Leiterin der Kunstsektion im BMEIA Teresa Indjein,
der Vizepräsident der WKO Wien Josef Bitzinger, verkündeten neben der Präsidentschaft der Akademie
des Österreichischen Films Ursula Strauss und Stefan Ruzowitzky am 14.12. die Nominierungen für den 7.
Österreichischen Filmpreis.
Der Österreichische Filmpreis stellt den heimischen Film und die heimischen Filmschaffenden einmal im Jahr
in den Mittelpunkt, zollt ihnen Wertschätzung und Aufmerksamkeit.
Der Präsident der Akademie des Österreichischen Films Stefan Ruzowitzky formuliert seine Wünsche
an die Politik „ganz prosaisch:
mehr Geld. Aber auch: ständiges Überdenken und Verbessern der Strukturen. Lassen Sie uns Österreich
zu einem Film- und Kinoland machen, damit der „Lauf“, den wir seit ein paar Jahren haben, weitergeht.“
Minister Thomas Drozda dazu positiv und wertschätzend: „Wenn es Bedarf gibt über Strukturen zu reden
tu ich das gerne. Bei Veränderungsbedarf bin ich offen. Aber ich habe schon den Eindruck, dass Film auf Augenhöhe
mit Theater und bildender Kunst agiert und das vollkommen zu Recht.“
Der Obmann der Akademie Josef Aichholzer: „Wir alle erleben, dass die Gesellschaft seit einem guten Jahrzehnt in
die Krise geraten ist. Und wir wissen nicht, wie es uns allen in den nächsten Jahren damit gehen wird. Ich
kann nur jeden ermuntern, dass er in seiner Form politisch tätig wird, um sich nicht in einem Jahr zu wundern,
was alles möglich ist“.
Vizekanzler Reinhold Mitterlehner fügt hinsichtlich der Förderstrukturen hinzu: „Ich bin für jede
Erleichterung zu haben und werde versuchen mit dem Finanzminister das Einvernehmen herzustellen. Ich möchte
auch dort anknüpfen, was Herr Aichholzer angesprochen hat - auch was die politische Wirkung in Zeiten wie
diesen anbelangt. Filmschaffende haben einfach einen anderen Blick, meistens etwas visionärer als andere Mitglieder
unserer Gesellschaft. Tun sie das! Wer in der Politik nicht gestaltet, wird gestaltet werden.“
Stadtrat Andreas Mailath-Pokorny freut sich, dass die Stadt Wien wieder Gastgeber dieser besonderen Preisverleihung
sein kann, passt sie doch genau in das Gesamtbild der Stadt mit Kinoförderung, Film-und Festivalförderung,
bis hin zur Langzeitarchivierung.
Ursula Strauss, die Präsidentin der Akademie des Österreichischen Films berichtet, dass der Preis in
der Kategorie „Bester Dokumentarfilm“ künftig dem/der Produzenten/in und dem/der Regisseur/in des Films gemeinsam
zuerkannt werden (bisher nur dem/der Produzent/in). Mit dieser Entscheidung möchte die Akademie die umfangreichen
Leistungen der Regie bei der Herstellung eines Dokumentarfilms würdigen, die hier oft auch in den Produktionsbereich
hinein reichen. Darüber hinaus waren auch die unausgewogenen Chancen als Dokumentarfilm-Regisseur/in den Preis
„Beste Regie" zu gewinnen ein ausschlaggebender Punkt für diese Entscheidung.
Der 7. Österreichische Filmpreis am 1. Februar im Wiener Rathaus Die Gala inszeniert Peter Payer, das Bühnenbild
gestalten Hubert Klausner und Johannes Salat (beide ausgezeichnet mit dem Österreichischen Filmpreis 2016,
Bestes Szenenbild für ICH SEH ICH SEH).
Peter Payer: „Durch die Gala wird Pia Hierzegger führen. Als Gastredner erwarten wir den Regisseur und Oscarpreisträger
István Szabó. Der Abend wird inhaltlich wie gestalterisch Vielfalt repräsentieren. So wird die
Verleihung selbst auf/in einer Bühnenbar stattfinden. Als Treffpunkt, am Feierabend.“
Der Abend der Nominierten findet diesmal schon eine Woche vor der Verleihung im Stadttheater Wiener Neustadt statt.
Christoph Dostal, Schauspieler und neuer künstlerischer Leiter des Stadttheaters wird den Abend gestalten.
Tradition hat mittlerweile auch die Kooperation mit dem ORF rund um den Österreichischen Filmpreis, der mit
der Berichterstattung und den Sondersendungen zum österreichischen Film ein klares Bekenntnis abgibt und ein
Präsentationsforum für eine breite Öffentlichkeit bietet. „Vor 2 Jahren habe ich noch einen fiktiven
10.Geburtstag des Österreichischen Filmpreises im Jahr 2019 herbeigratuliert. Mittlerweile bin ich überzeugt:
dieser Preis ist wie ein starker, alle Stürme überstehender Baum fest in der kulturellen und künstlerischen
Erde unseres Landes verwurzelt. Dieses Wachstum, der Mut und die Vielseitigkeit sind unübersehbar.“ so Kathrin
Zechner.
Österreichische Kurzfilmschau
Die Geschichte des österreichischen Kurzfilms und ihre Präsentation im Ausland ist seit 2013 ein
Erfolgsprojekt, das auch 2017 prolongiert wird. Bisher fanden mehr als 170 Vorführungen in 28 Ländern
statt. Teresa Indjein: „Die Kulturnation Österreich ist eine Filmnation geworden. Kurzfilme schaffen Raum
für Begegnungen mit dem Publikum auf „Leinwandhöhe“ und sie schaffen Zeit für das Gespräch.
Sie lassen uns vielleicht mehr Zeit als andere Kunstformen für Begegnung und Dialog, beides unabdingbar für
ein Miteinander, das es so sehr braucht. Es ist schön für das Außenministerium ein Teil und Unterstützer
dieses Geschehens zu sein. So soll es auch bleiben.“
Europäische Kooperationsprojekte 2017
Am 7. Mai wird die Akademie zum zweiten Mal am EFA (European Film Academy) Young Audience Award teilnehmen.
Einem jungen Publikum aus 12 bis 14-jährigen werden in mehr als 30 Städten in ganz Europa parallel drei
europäische Filme gezeigt. Gleich im Anschluss an die Screenings wählt das junge Publikum den Gewinnerfilm.
Die Juryvorsitzenden übermitteln die Resultate live nach Erfurt zur Gala. ….Ein bisschen wie Songcontest für
Filme.
Weiters wird die Akademie wieder am Kurzfilmprojekt der Französischen Filmakademie „Les Nuits en Or - Panorama“
im Juni 2017 teilnehmen. Die Akademie des Österreichischen Films ist seit Beginn Teil von „Fan of Europe“,
dem Zusammenschluss der Europäischen Filmakademien. Bei diesen Treffen entstehen diese tollen europäischen
Kooperationen. Für 2017 gibt es dafür auch erstmals eine spezifische Förderung des BKA / Abteilung
Europäische und internationale Kulturpolitik.
Das Wahlverfahren beim Österreichischen Filmpreis
20 Spiel- und 21 Dokumentarfilme wurden für den Österreichischen Filmpreis 2017 eingereicht, die
ihren Kinostart im Zeitraum zwischen Oktober 2015 bis November 2016 hatten. Weitere Kriterien sind ein österreichisches
Ursprungszeugnis sowie der Nachweis einer erheblichen österreichischen kulturellen Prägung. Die derzeit
385 wahlberechtigten Mitglieder der Akademie des Österreichischen Films haben in einem geheimen, notariell
überwachten Wahlverfahren die Nominierungen bestimmt. Die endgültigen Preisträger/innen werden in
den kommenden Wochen in einem weiteren notariell überwachten Wahlgang der Akademiemitglieder ermittelt.
Die 18 Kurzfilme qualifizieren sich durch internationale Auszeichnungen und Festivalerfolge im vergangenen Jahr.
Die Nominierungen für Bester Kurzfilm wurden von der Wahlgruppe Kurzfilm, bestehend aus 26 Akademie-Mitgliedern
und je einem/er Vertreter/in der Kooperationspartner VIS Vienna Shorts und Shortynale Kurzfilmfestival Klosterneuburg,
gewählt.
Die Akademie des Österreichischen Films
Die im Jahr 2009 gegründete Akademie des Österreichischen Films hat es sich zur Aufgabe gemacht,
die Leistungen der heimischen Filmbranche zu fördern und entsprechend zu würdigen, sowie deren Anliegen
zu kommunizieren und mitzutragen. Sie stand ab 2010 unter der Präsidentschaft von Barbara Albert und Karl
Markovics. Seit Oktober 2013 haben Ursula Strauss und Stefan Ruzowitzky diese Aufgaben übernommen. Bei der
heurigen Generalversammlung wurden Strauss und Ruzowitzky für weitere 3 Jahre bestätigt.
Die Akademie hat aktuell 457 Mitglieder (davon sind 385 ordentliche / wahlberechtigte Mitglieder). Der von der
Akademie ins Leben gerufene und im Jänner 2011 erstmals im Odeon verliehene Österreichische Filmpreis
präsentiert und prämiert die Leistungen der heimischen Filmbranche. Die 2. Verleihung fand 2012 in den
Rosenhügelstudios statt. Die 3. und die 5. Verleihung wurden 2013 bzw. 2015 im Wiener Rathaus gefeiert. Die
4. Gala 2014 und die 6. 2016 fanden in Grafenegg/Niederösterreich statt. Am 1. Februar 2017 findet die 7.
Verleihung im Wiener Rathaus statt und für 2018 ist wieder Grafenegg geplant.
Unterstützt wird die Akademie des Österreichischen Films von FFW Filmfonds Wien, Stadt Wien, MA7, BKA
/ ÖFI, BMWFW / FISA / AWS, Land Niederösterreich / Stadttheater Wiener Neustadt, BMEIA, WKO / F&MA,
WK Wien, VDFS, VAM, AKM, Erste Bank, Wiener Städtische Versicherungsverein, Vienna Film Commission, Flimmit,
Satel Film, Listo Videofilm, Aichholzer Filmproduktion, epo-film, Novotny & Novotny Filmproduktion, Superfilm,
Gebhardt Productions, absolutprint, Eventwide, ART for ART, Radatz, Ströck, Ottakringer, Dürnberg und
weiteren Kooperationspartner/innen und Mitglieder.
|