Stärken in der Mikroelektronik werden in Forschungszentrum gebündelt
Linz (jku) - Als eine wesentliche Partnerin im Silicon Austria bringt
die Johannes Kepler Universität ihre umfassende Kompetenz in der Mikroelektronik in das neue Forschungszentrum
auf Weltniveau ein. Das Infrastrukturministerium, die beteiligten Bundesländer Oberösterreich, Steiermark
und Kärnten sowie die Industrie investieren insgesamt 280 Mio. Euro, der Start erfolgt noch heuer.
„Die Expertise der Kepler Universität auf dem Sektor der Hochfrequenztechnik ist unbestritten. Das künftige
Forschungszentrum profitiert von unseren Stärken in dem Bereich und bündelt das Know-how mit zahlreichen
PartnerInnen aus den unterschiedlichsten Bereichen“, erklärt Rektor Meinhard Lukas. „Mein besonderer Dank
gilt Forschungs- und Wirtschaftsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Michael Strugl für die tatkräftige
Unterstützung und umfangreiche Vorarbeit, dass das Projekt in dieser Form realisiert werden kann.“
Erst vor wenigen Monaten wurde an der JKU ein neues CD-Labor für künftige Handygenerationen eingerichtet.
Mit der heutigen Bekanntgabe der Gründung von Silicon Austria sei man nun einen Schritt weiter, Österreich
im Bereich der Mikroelektronik „an die Weltspitze zu führen“, so Lukas. „Die traditionell enge Verflechtung
unserer angewandten Forschung mit einer Vielzahl starker Betriebe macht sich einmal mehr bezahlt.“
Universitäten ergänzen sich perfekt
Die Schwerpunkte der einzelnen Uni-Standorte ergänzen sich perfekt in ihrer Vielfältigkeit: Villach forscht
an Sensorik und Sensorsystemen sowie Leistungselektronik und entwickelt so leistungsfähige Sensoren und energieeffiziente
Mikrochips. Linz arbeitet im Bereich Hochfrequenz sowohl an Radarsensoren als auch daran, große Mengen an
Daten zu senden – Stichwort: Mobilfunk der fünften Generation. Graz verbindet diese Themen mit dem Schwerpunkt
System-Integration und untersucht das reibungslose Zusammenspiel unterschiedlicher Komponenten, beispielsweise
drahtlose Sensoren oder GPS-Empfang und Internetverbindung in einem selbstfahrenden Auto.
500 neue Arbeitsplätze
Der Bund finanziert das Zentrum mit 70 Mio. Euro, von den Ländern kommt in Summe ein gleich hoher Betrag.
Die restlichen 140 Mio. Euro liefert, auf fünf Jahre gerechnet, die Industrie. Begleitende Maßnahmen
des Infrastrukturministeriums: die Finanzierung der Forschungsinfrastruktur, von industriellen Testlaboren in Linz
und Graz, offene Werkstätten an Universitäten und Schulen sowie Elektronik-Leitprojekte. Das Maßnahmenbündel
soll bis zu 500 neue Arbeitsplätze schaffen.
|