„Hochfrequenztechnik“ in Linz aufbauen und leiten
Linz (lk) - Mit „Silicon Austria“ bekommt Österreich ein neues
Spitzenforschungszentrum für Mikroelektronik auf Weltniveau. Das gaben Bundeskanzler Mag. Christian Kern und
Infrastrukturminister Mag. Jörg Leichtfried gemeinsam mit den für Forschung zuständigen Landesregierungsmitgliedern
der Bundesländer Oberösterreich, Steiermark und Kärnten – Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Michael
Strugl/OÖ, Landesrätin MMag.a Barbara Eibinger-Miedl/Steiermark und Landeshauptmann-Stellvertreterin
Dr.in Gaby Schaunig/Kärnten - am 24.07. in einer Pressekonferenz in Wien bekannt. Das Zentrum nimmt noch heuer
seine Arbeit auf. Die drei Standorte von „Silicon Austria“ werden in Graz, Linz und Villach eingerichtet. Oberösterreich
übernimmt den Competence Lead im Bereich „Hochfrequenztechnik“ und wird ein „Silicon Austria Lab“ am Campus
der Johannes Kepler Universität Linz aufbauen.
„Der Aufbau des ‚Silicon Austria Labs‘ zum Thema Hochfrequenztechnik ist eine einzigartige Chance für den
Innovationsstandort OÖ. Mit der Johannes Kepler Universität Linz sowie international renommierten Unternehmen
bzw. Weltmarktführern in diesem Technologiesegment kann Oberösterreich Jahrzehnte an Erfahrung in der
Entwicklung von Systemen in der Hochfrequenztechnik vorweisen“, sagt Forschungs- und Wirtschaftsreferent Landeshauptmann-Stv.
Dr. Michael Strugl.
Angesiedelt wird das ‚Silicon Austria Lab‘ am neu zu errichtenden Open Innovation Center (OIC) direkt am Campus
der Johannes Kepler Universität Linz (JKU). In enger Abstimmung mit bereits vorhandenen Institutionen sollen
Kompetenzen und Ressourcen in dem neuen ‚Silicon Austria Lab‘ gebündelt und weiter ausgebaut werden. Zusätzlich
soll am Linz Institute of Technology (LIT) ein Fab-Lab entstehen und in Linz eine Innovationswerkstatt – ein sogenannter
Makers-Space – aufgebaut werden. Diese mit hochleistungsfähiger F&E-Infrastruktur ausgestatteten Einrichtungen
sollen zusätzlich zum Forschungsbetrieb der ‚Silicon Austria Labs‘ für z.B. Start-ups, Studierende, Erfinder,
etc. zugänglich sein. Der Zugang zu moderner Infrastruktur soll die Gründung von High-Tech Start-ups
erleichtern bzw. forcieren und einen neuen Innovationsschwung in die oö. Start-up Szene bringen.
Zu den maßgeblich beteiligten Organisationen im ‚Silicon Austria Lab Hochfrequenztechnik‘ zählen vor
allem das Linz Institute of Technology (LIT) der JKU, mit dem Schwerpunkt Hochfrequenztechnik sowie das neue COMET
K2-Zentrum für Symbiotische Mechatronik am Linz Center of Mechatronics GmbH (LCM), mit dem Schwerpunkt der
Anwendung von elektronisch basierten Systemen. Zusätzlich wirken am Standort OÖ folgende Forschungseinrichtungen
ergänzend: Die neue Pilotfabrik für Industrie 4.0 (LIT Factory), die bestehenden COMET K1-Zentren Pro2Future,
SCCH und Wood K plus sowie der Softwarepark Hagenberg mit der Fakultät für Informatik, Kommunikation
und Medien der FH Oberösterreich.
Insgesamt 280 Millionen Euro stellen das Infrastrukturministerium, die Bundesländer Steiermark, Kärnten
und Oberösterreich sowie die österreichische Industrie für das Forschungszentrum zur Verfügung.
Der Bund steuert 70 Millionen Euro bei, die Bundesländer gemeinsam die gleiche Summe. Die Industrie wird diesen
Betrag mit 140 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren verdoppeln. Neben Oberösterreich wird
in Villach in den Bereichen „Sensorik und Sensorsysteme“ sowie „Leistungselektronik“ geforscht und Graz konzentriert
sich auf den Schwerpunkt der „System-Integration“. Insgesamt soll das Zentrum in den kommenden Jahren bis zu 500
neue Top-Arbeitsplätze bringen.
Das Land OÖ wird allein für die Aufbauphase des ‚Silicon Austria Labs Hochfrequenztechnik‘ in den nächsten
5 Jahren insgesamt 12,5 Mio. EUR zur Verfügung stellen. An der gemeinsamen Trägergesellschaft wird Oberösterreich
mit 4,95 % – voraussichtlich über die Upper Austrian Research GmbH, die Forschungsleitgesellschaft des Landes
OÖ – beteiligt sein.
Hochfrequenztechnik spielt in zahlreichen hochaktuellen Forschungsthemen im Bereich der Digitalisierung eine zentrale
Rolle, wie zum Beispiel 5G/6G, Internet of Things, Industrie 4.0, Autonomes Fahren oder bildgebende Diagnostik.
„Das neue ‚Silicon Austria Lab‘ wird einen massiven Innovationsschub bei diesen Technologien in Oberösterreich
bewirken. Ich freue mich, dass das Land OÖ bei diesem Programm an Board geholt wurde“, zeigt sich LH-Stv.
Dr. Strugl erfreut.
Das ‚Silicon Austria‘ Programm soll künftig auch in der Ausbildung von hochqualifiziertem Nachwuchs in der
Branche eine wichtige Rolle spielen. „In einem weiteren Schritt ist geplant, im Rahmen von ‚Silicon Austria‘ konkrete
Forschungs- und Ausbildungskooperationen mit der oö. Industrie aufzubauen. Zudem sollen künftig Stiftungsprofessuren
mit konkreten fachlichen Schwerpunktthemen nach OÖ geholt werden“, sieht LH-Stv. Dr. Strugl bereits die nächsten
Schritte für die Zukunft.
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