ÖAW-Präsident Zeilinger: „Von der Erforschung des Weltkulturerbes Ephesos profitieren
nicht nur die Wissenschaften, sondern alle Menschen.“
Ephesos/Wien (öaw) - Wie der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu und die österreichische
Außenministerin Karin Kneissl bei einer gemeinsamen Pressekonferenz
am 25. Jänner 2018 bekannt gaben, können österreichische Archäolog/innen ihre Grabungstätigkeit
in der antiken Stadt Ephesos an der türkischen Westküste wieder aufnehmen. Die Österreichische Akademie
der Wissenschaften (ÖAW), dessen Österreichisches Archäologisches Institut (ÖAI) die Grabungen
in Ephesos leitet, zeigt sich äußerst erfreut über diese positive Entwicklung.
„Die Türkei und Österreich blicken auf eine lange und sehr erfolgreiche archäologische Zusammenarbeit
in Ephesos. Ich freue mich, dass dieser für beide Seiten fruchtbare internationale wissenschaftliche Austausch
nun weitergeführt wird, und die Archäologinnen und Archäologen der ÖAW ihre exzellente Forschungsarbeit
in Ephesos gemeinsam mit den türkischen Kolleginnen und Kollegen fortsetzen können. Ephesos ist eines
der wissenschaftlichen Flaggschiffe Österreichs im Ausland. Von der Erforschung dieses Weltkulturerbes profitieren
nicht nur die Wissenschaften, sondern alle Menschen“, sagt ÖAW-Präsident Anton Zeilinger und ergänzt:
„Ich bedanke mich ausdrücklich bei Außenminister Cavusoglu und Außenministerin Kneissl für
ihren Einsatz für die Wissenschaft und das gemeinsame kulturelle Erbe.“
Archäolog/innen aus Österreich hatten ihre Grabungs-, Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten in Ephesos
im September 2016 einstellen müssen. Grund waren diplomatische Spannungen zwischen der Türkei und Österreich.
Bis dahin wurden die archäologischen Arbeiten seit rund 120 Jahren – mit einzelnen Unterbrechungen – vom ÖAI
geleitet, das seit 2016 Teil der ÖAW ist. Alljährlich waren um die 250 Wissenschaftler/innen aus bis
zu 20 Ländern an Grabungen beteiligt. Ephesos, das auch ein beliebtes touristisches Reiseziel ist, wurde 2015
von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
Das ÖAI hatte bereits im Dezember 2017, wie in jedem Jahr, den Antrag auf Erteilung der Grabungsgenehmigung
bei den zuständigen türkischen Behörden eingereicht. Nun hofft man auf eine baldige Wiederaufnahme
der Arbeiten. Üblicherweise beginnt die Grabungssaison im Frühjahr.
|