IV-VGS Koren: Budget für „Horizon Europe“ deutlich steigern – In Schlüsseltechnologien
und industrierelevante Zukunftsbereiche investieren
Tokio/Brüssel/Wien (iv) - „Investitionen in Forschung, Entwicklung und Innovation erfordern innovative
Zukunftsvisionen und mutige Schritte. Unternehmen sind gefordert, erheblich in die Entwicklung und Verbesserung
von Technologien zu investieren und risikofreudige Entscheidungen zu treffen, um in den hochdynamischen Märkten
bestehen zu können“, betonte der Vize-Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Peter Koren,
anlässlich des informellen Wettbewerbsrates am 17. Juli. Genauso wie die Unternehmen müsse auch
die öffentliche Hand bereit sein, auf die Zukunft zu setzen und Wissenschaft und Wirtschaft in ihren innovativen
Vorhaben zu unterstützen und damit industriepolitische Ziele proaktiv zu verfolgen. Der jüngst vorgestellte
Vorschlag der Europäischen Kommission für das nächste EU-Forschungsrahmenprogramm „Horizon Europe“
mit einer moderaten Budgetsteigerung gehe in die richtige Richtung. Es brauche jedoch noch eine deutlich höhere
Priorisierung der Zukunftsinvestitionen und damit eine erhebliche Steigerung der vorgesehenen Mittel für Forschung
und Innovation.
„Mehr als 120 Mrd. Euro für ‚Horizon Europe‘ sind erforderlich, um den Status quo halten zu können. Für
einen echten Impact braucht es ein noch ambitionierteres Budget, wie es auch die Expertengruppe rund um Pascal
Lamy (ehemaliger EU-Kommissar und WTO-Generaldirektor) mit einer Verdopplung auf 160 Mrd. Euro gefordert hat“,
so Koren. Bei der strategischen Planung der konkreten Ausgestaltung des Programms sei darüber hinaus eine
enge Involvierung der Mitgliedstaaten und relevanter Stakeholder, insbesondere der Industrie erforderlich. Für
Österreich sei das aktuelle EU-Forschungsrahmenprogramm „Horizon 2020“, wie auch das künftige „Horizon
Europe“, enorm wichtig und habe hohe strategische Bedeutung für den Innovationsstandort. „Knapp zwei Drittel
des selbst gesteckten Ziels, bis zum Ende des Programmes 1,5 Mrd. Euro daraus einzuwerben, wurde bereits erreicht.
Insbesondere die österreichischen Unternehmen sind überdurchschnittlich erfolgreich in diesem Programm,“
erklärte der IV-Vize-Generalsekretär. Gerade in den Bereichen der Schlüsseltechnologien und IKT,
welche die Basis für viele neue Entwicklungen bilden, oder in anderen wichtigen Zukunftsfeldern wie Energie,
Klima oder Transport, sei Österreich besonders stark aufgestellt. Es gelte, diese Stärkefelder auch in
Zukunft abzusichern und die österreichische Ratspräsidentschaft dazu zu nützen.
Die Technologien von morgen, wie etwa künstliche Intelligenz, standen auch beim informellen Wettbewerbsrat
zur Industriepolitik im Fokus. „Diese und andere industrierelevante Schwerpunktsetzungen bilden eine wichtige Grundlage,
um industriepolitische Zielsetzungen zu erreichen“, so Koren. Die vorgeschlagene Missionsorientierung biete darüber
hinaus eine Chance, gemeinsam aus Europa heraus globalen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen. Dazu dürften
Missionen nicht nur in einer Säule von „Horizon Europe“ gelten, sondern für das gesamte Rahmenprogramm
und darüber hinaus, zum Beispiel auch in der Kohäsionspolitik. „Insgesamt muss das EU-Rahmenprogramm
den speziellen Mehrwert transnationaler F&E-Kooperationen und -Netzwerke entlang der gesamten Innovationskette
unterstützen. Dadurch können Expertise gebündelt und Wertschöpfungsketten in Europa abgesichert
und ausgebaut werden. Europäische Partnerschaften mit Industriebeteiligung erweisen sich als Erfolgsrezept
und müssen auch in Zukunft beibehalten werden,“ betonte der IV-Vize-Generalsekretär abschließend.
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