Landesrat: "Bäuerliche Betriebe werden in dieser schwierigen
Situation nicht im Stich gelassen"
Bregenz/Wien (vlk) – Direktbeihilfen, Wiederaufforstungsprogramme und höhere Zuschüsse auf Versicherungsprämien:
Mit einem 60 Millionen Euro schweren Maßnahmenpaket stehen Bund und Länder
den dürregeschädigten bäuerlichen Betrieben zur Seite. Von Landesrat Christian Gantner wird die
vereinbarte Soforthilfe vollumfänglich unterstützt: "Es muss klar sein, dass es um bäuerliche
Existenzen geht. Was es braucht sind daher unbürokratische Beihilfen, um zusätzliche Belastungen möglichst
umfassend abzufedern", so Gantner.
In den vergangenen Wochen hätte es einen ständigen Kontakt mit den Bäuerinnen und Bauern gegeben,
so Gantner: "Dabei waren wir auch wiederholt vor Ort, um von der Lage ein Bild zu bekommen". In den Gesprächen
habe man den Bäuerinnen und Bauern versichert, sie in dieser Extremsituation nicht im Stich zu lassen, bekräftigt
der Landesrat: "Es wurde von Anfang an klargestellt, dass wir unsere bäuerlichen Betriebe in der schwierigen
Situation nicht alleine lassen."
Schulterschluss von Bund und Ländern
Beim Agrarpolitischen Herbstauftakt im Rahmen der Welser Messe wurde heute, Donnerstag, in Anwesenheit der Landwirtschaftsreferenten
der Bundesländer von Agrarministerin Elisabeth Köstinger und Landwirtschaftskammer-Präsident Josef
Moosbrugger das vereinbarte Dürrehilfe-Paket präsentiert, auf das sich Bund und Länder verständigt
haben. "Es ist erfreulich, dass sich nun auch der Bund an der Unterstützung für dürregeschädigte
Bäuerinnen und Bauern beteiligt. In den kommenden Tagen werden wir die räumliche Abgrenzung finalisieren,
um die Mittel treffsicher zu den wirklich extrem betroffenen Betrieben zu bringen", erklärt der Landesrat.
Dürre-Maßnahmenpaket geschnürt
Das vereinbarte sogenannte "Maßnahmenpaket infolge Trockenheit für die Land- und Forstwirtschaft"
sorgt über mehrere Schienen für die benötigte Hilfestellung:
- Anhebung der Prämienunterstützung für alle
Elementarrisikoversicherungen von 50 auf 55 Prozent der Prämie, wobei die Finanzierung (bundesweiter Mehrbedarf
11,7 Millionen Euro) zu gleichen Teilen von Bund und Ländern erfolgt.
- Einführung eines neuen Prämiensystems für
Tierausfallversicherungen mit einem Zuschuss von insgesamt 55 Prozent zur Versicherungsprämie; Bedeckung des
Finanzbedarfs von ca. 5,5 bis elf Millionen Euro zu gleichen Teilen von Bund und Ländern.
- Stundung von maximal zwei Tilgungsraten und Laufzeitverlängerung
bis maximal ein Jahr bei Agrarinvestitionskrediten (AIK).
- Zinsenzuschuss für Darlehen von Landwirtschaftsbetrieben
in betroffenen Regionen zur Betriebsmittelbeschaffung in Höhe von 5.000 Euro bis maximal 50.000 Euro je Betrieb
mit einer Laufzeit von drei Jahren.
- Schwerpunktprogramm für Sofortmaßnahmen zum Wiederaufbau
bzw. zur Sicherung klimafitter Wälder nach Katastrophen (Borkenkäfer, Waldbrand) im Rahmen der Ländlichen
Entwicklung im Umfang von 20 Millionen Euro.
- Schwerpunktprogramm für Wiederbewaldungen von Katastrophenflächen
im Rahmen der Ländlichen Entwicklung (15 Millionen Euro).
- Gewährung einer Direktbeihilfe für von Trockenheit
betroffene tierhaltende Betriebe (Kühe, Schafe, Ziegen) in Grünland dominierten Regionen mit drohendem
Verlust der wirtschaftlichen Grundlage infolge von Notverkäufen von Vieh; Zahlung pro Muttertier für
Betriebe mit mindestens drei rauhfutterverzehrenden Großvieheinheiten (RGVE) 50 bis 75 Euro; Bedeckung des
Finanzbedarfs (20 Millionen Euro) zu gleichen Teilen durch Bund und Länder
- Unterstützung für tierhaltende Betriebe, welche
den Tierbestand aufgrund trockenheitsbedingtem Futtermangel stark abstocken mussten, durch Zahlung einer Ankaufsprämie
für Kälber und Jungvieh bzw. Kalbinnen zur Wiederherstellung des Tierbestands
Bei den Maßnahmen 7. + 8. sind die erwähnten Unterstützungsbeiträge gemeinsam mit anderen
Beihilfen aufgrund der De-minimis-Regelung mit 15.000 Euro pro Betrieb und innerhalb von drei Jahren gedeckelt.
Landesrat Christian Gantner dazu: "In der derzeitigen Situation steht das Land Vorarlberg auf Grundlage der
Landwirtschaftsstrategie 'Landwirt.schafft.Leben' weiterhin partnerschaftlich und mit Handschlagqualität zu
seinen Bäuerinnen, Bauern und der bäuerlichen Jugend."
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