LR Eichtinger: „Strategie fixiert, um Pflege zukunftsfit zu machen“
St. Pölten (nlk) - In der Gesundheitsreferentenkonferenz in Bad Tatzmannsdorf
haben Länder, Bund und Sozialversicherung eine bundesweite Strategie zur Weiterentwicklung und Attraktivierung
der Pflege beschlossen. Niederösterreich übernimmt dabei den Vorsitz für eine Experten-Arbeitsgruppe.
„Der Bedarf an Pflege steigt auf Grund der demografischen Entwicklung rasant an. Die neue Experten-Arbeitsgruppe
wird sich mit der Kompetenzverteilung und den Schnittstellen zwischen den Pflegeberufen befassen. Das ist ein wesentlicher
Beitrag, um den künftigen Versorgungsbedarf abzudecken“, so NÖGUS-Vorsitzender Landesrat Martin Eichtinger
am 5. Oktober.
Thema der Arbeitsgruppe sind Ausbildung und Kompetenzverteilung zwischen diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegeperson,
Pflegeassistenz und Pflegefachassistenz. Die Arbeitsgruppe wird eine Evaluierung des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes
(GuKG) vornehmen. Die Ergebnisse werden in einem Gesetzesvorschlag für die Weiterentwicklung des GuKG münden.
„Um den drohenden Mangel an Pflegekräften entgegenzuwirken, müssen wir Berufsrechte und Kompetenzen der
Pflegeberufe schärfen, die Pflege attraktivieren und junge Menschen für den Pflegeberuf gewinnen. Wir
sehen viel Potential bei der Pflegefachassistenz, die mit mehr Kompetenzen ausgestattet werden kann, um auch in
der Langzeitpflege optimal eingesetzt zu werden. Zeitgemäße Spezialausbildungen in den Bereichen Familie,
Schule oder Gemeinde sichern eine individuelle und punktgenaue Pflege von Betroffenen und Unterstützung von
Angehörigen“, betont Eichtinger. Ziel sei es, „die Ausbildungen und Aufgabenbereiche im Pflegebereich derart
zu gestalten, dass eine optimale Pflege der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher und ein entsprechendes
Karrieremodell für Pflegeberufe gegeben sind“, so der Landesrat.
Vereinbart wurden zudem Maßnahmen zur Gewinnung von Pflegepersonen durch gezielte arbeitsmarktpolitische
Maßnahmen wie Umschulung, Stipendien und Vorbereitungskurse und eine österreichweite Öffentlichkeits-
und Imagekampagne.
Bis zum Jahr 2050 wird die niederösterreichische Bevölkerung von rund 1,6 Millionen Menschen auf 1,9
Millionen Menschen anwachsen. Im Jahr 2050 wird mehr als ein Drittel der Menschen in Niederösterreich (36
Prozent) über 60 Jahre alt sein, das sind rund 680.000 Menschen. Hinzu kommt, dass wir heute länger leben
als die Generationen vor uns. Im Durchschnitt werden die Niederösterreicher 81 Jahre alt. Davon verbringen
sie die letzten 15 Jahre leider zumeist mit einer oder mehreren Krankheiten.
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