Kurz: Demokratie immer wieder aufs Neue schützen

 

erstellt am
13. 11. 18
13:00 MEZ

"Selbstbewusstsein mit Bekenntnis zur eigenständigen Nation"
Wien (bka) - "Der 12. November 1918 war für Österreich einer der größten Wendepunkte unserer Geschichte. Von da an konnte das Volk selbst bestimmen. Mit der Ersten Republik wurde auch die Nation Österreich geboren", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz am 12. November beim Staatsakt anlässlich der 100. Wiederkehr des Jahrestages der Gründung der Republik. "Geboren in Angst, Hunger und Selbstzweifel, wurde die Republik nachträglich oft als das Kind, das keiner wollte, bezeichnet. Nach einer kurzen Phase des Aufschwungs begann die Zeit der politischen Extreme. Auf die Gewalt der Worte folgte die Gewalt der Taten", die zu Gewalt, Krieg und den unfassbaren Schrecken der Shoah führten, wie Sebastian Kurz bei der Feierstunde in der Wiener Staatsoper betonte.

Einheit wahren – Frieden und Wohlstand sichern
"Erst mit Gründung der Zweiten Republik ist es gelungen, die Einheit Österreichs zu wahren und langfristig Frieden und Wohlstand zu sichern. Mit der Unabhängigkeit konnte unser Land seinen beispielhaften Erfolgsweg der letzten Jahrzehnte beschreiten", so der Bundeskanzler. Mit dem Bekenntnis zur eigenständigen Nation habe Österreich ein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln können, das uns heute auch "viel geliebtes Österreich" aus ganzem Herzen sagen lasse. "Jede Generation muss sich immer wieder aufs Neue Frieden, Freiheit und Wohlstand erkämpfen. Und auch unsere Demokratie und unser liberaler Rechtsstaat müssen immer wieder aufs Neue geschützt werden. All das kann nur gemeinsam funktionieren", erklärte Sebastian Kurz. Jeder habe das gleiche Recht auf seine eigene Meinung. Die politische Auseinandersetzung solle aber stets in einem respektvollen Ton stattfinden. Denn Demokratie würde zweifelsohne unterschiedliche Meinungen aushalten.

Dank an Gäste aus Israel
"100 Jahre nach der Gründung der Republik haben wir endlich einen ehrlichen Blick auf die eigene Geschichte. Viel zu lange haben wir uns mit den dunklen Zeiten schwer getan, uns die Mitverantwortung an den schrecklichen Verbrechen des Nationalsozialismus einzugestehen", blickte der Bundeskanzler auf seine Gespräche mit Alt-Österreichern in Israel zurück: "Trotz all dem, was die Menschen erlebt haben, haben mir einige gesagt, dass es ihr größter Herzenswunsch ist, einmal wieder nach Österreich zurückzukehren. Ich danke Ihnen, dass Sie in diesen Tagen unserer Einladung gefolgt sind. Sie erweisen uns eine Ehre, indem Sie mit uns feiern. Ich schließe umso entschlossener mit den Worten: 'Viel geliebtes Österreich!''.

Vielfalt an Stimmen und Engagement
Vizekanzler Heinz-Christian Strache bekräftigte ebenso wie der Bundespräsident, dass "die Freiheit und Selbstbestimmung unseres Landes ein hohes Gut ist, das wir verteidigen müssen." Ebenso wie der Bundespräsident betonte der Vizekanzler, dass das Verbindende stets vor das Trennende zu stellen sei. Es müsse aufeinander zugegangen werden, der Umgang miteinander müsse dauerhaft von gegenseitigem Respekt geprägt sein. Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka strich hervor, dass der 12. November 1918 den Beginn der Selbstfindung einer eigenständigen Nation markiere. "Dieser Tag war für Österreich Abschluss und Anfang zugleich – der Abschluss der Monarchie und der Anfang der Republik." Der Mut der Verantwortlichen, an diesem Tag die Republik aus der Taufe zu heben, sei ein Grund dafür, warum der 12. November für Österreich einen Freudentag darstelle.

     

Siehe auch:
Bundespräsident Alexander Van der Bellen:
"Erneuern wir diese Gemeinsamkeit, erneuern wir dieses spezifisch Österreichische"

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka:
Habe keine Sorge um die Kraft der Demokratie

   

 

 

 

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