Europäischen Kommission präsentiert koordinierten Aktionsplan zur Künstlichen
Intelligenz (KI) - Nutzung des Potentials von KI für Wirtschaft und Verwaltung
Brüssel/Wien (bmdw) - „Europa kann bei der Entwicklung und Nutzung von Künstlicher Intelligenz
Weltmarktführer werden. KI-Technologien nehmen bereits in vielen Lebensbereichen, darunter in der Wirtschaft
und Verwaltung, eine immer bedeutendere Rolle ein. Daher freut es mich sehr, dass die Europäische Kommission
gemeinsam mit den Mitgliedstaaten den koordinierten Plan für KI ausgearbeitet
hat, um die Möglichkeiten, die die Künstliche Intelligenz bietet, bestmöglich zu nutzen“, so Digitalisierungsministerin
Margarete Schramböck. Österreich hat bereits während seiner Ratspräsidentschaft einen Schwerpunkt
auf KI gelegt und in einem Präsidentschaftspapier Maßnahmen vorgeschlagen, um das Potenzial von KI für
eine Reindustrialisierung Europas zu nutzen. Diesen Input greift auch die Kommissionsmitteilung auf. Europa hinkt
derzeit bei privaten Investitionen in Künstliche Intelligenz global gesehen hinterher. Es gibt einen gewaltigen
Unterschied bei KI-Investitionen zwischen Europa (3-4 Milliarden USD), Asien (8-12 Milliarden USD) und Nordamerika
(15-23 Milliarden USD). Kein EU-Mitgliedstaat hat die Kapazität, das jeweilige Investitionsvolumen alleine
zu stemmen. Daher bedarf es einer EU-weiten Zusammenarbeit und Koordination.
Die Mitgliedstaaten und die Europäischen Kommission erarbeiteten in den letzten Monaten eine Reihe gemeinsamer
Maßnahmen zur Steigerung der Investitionen, Bündelung von Daten, Förderung von Talenten sowie Sicherung
von Vertrauen in KI. Der koordinierte Aktionsplan für KI soll Europa zur weltweit führenden Region bei
der Entwicklung und dem Einsatz von innovativer, ethischer und sicherer KI machen soll. Das Ziel ist eine Artificial
Intelligence made in Europe, die die Erwartungen der Bürger und Bürgerinnen erfüllt, den gesellschaftlichen
Bedürfnissen entspricht und die Wettbewerbsfähigkeit steigern soll.
Maßnahmen in acht Themenbereichen
Der Aktionsplan beinhaltet Maßnahmen in acht Themenbereichen, mit deren Umsetzung 2019 begonnen wird
und die den Nährboden für weitere Aktivitäten in den darauffolgenden Jahren schaffen. Dazu zählt
unter anderem die stärkere Finanzierung für die Gründung von Unternehmen, die Stärkung der
Forschung in vertrauenswürdige KI-Technologien, sowie die Schaffung eines gemeinsamen Europäischen Datenraums,
da KI-Technologien eine immer größere Menge an verfügbaren und qualitativ hochwertigen Daten benötigen,
um sich voll entfalten zu können. Vor diesem Hintergrund sieht die Kommission KI-Anwendungen im Gesundheitswesen
als besonders vielversprechend und wird daher im Jahr 2020 über das Programm Horizon 2020 die Entwicklung
einer gemeinsamen Datenbank für Gesundheitsbilder unterstützen. Diese Bilddatenbank wird den häufigsten
Formen von Krebs gewidmet, um Diagnose und Behandlung zu verbessern. Ein wichtiger Punkt war dabei die Ausarbeitung
von Ethik-Richtlinien für die Anwendung von KI-Technologien, sowie das Prinzip von „Ethik by design“.
Nationale KI-Strategien bis Mitte 2019
Der Plan bildet einen strategischen Rahmen für nationale KI-Strategien. Die Mitgliedstaaten werden aufgefordert,
ihre nationalen KI-Strategien bis Mitte 2019 auszuarbeiten, in denen die Investitionen und Umsetzungsmaßnahmen
beschrieben werden. Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) hat dazu am 28. November im Ministerrat
die österreichische KI-Strategie „Artificial Intelligence Mission Austria 2030" (AIM AT 2030) angekündigt,
die in den nächsten Monaten unter der Federführung des BMVIT und in enger Abstimmung mit dem BMDW und
anderen Ressorts ausgearbeitet werden soll.
Ressourcen für Start-ups, Innovatoren und Blockchain
Die Kommission will Ressourcen für Startups und Innovatoren für KI und Blockchain zur Verfügung
zu stellen, um sie beim Ausbau ihrer Geschäfte zu unterstützen. „Den Austausch der neuesten wissenschaftlichen
Erkenntnisse und Technologien, die in Europa entwickelt wurden, zu fördern, ist wichtig, denn nur dadurch
kann die Nutzung von digitalen Möglichkeiten durch Unternehmen, ob klein oder groß, High-Tech oder nicht,
sowie durch den öffentlichen Sektor, gewährleistet werden.“, so Schramböck.
Unter dem Aspekt der Stärkung von Forschung in vertrauenswürdige KI-Technologien, sieht das vorgeschlagene
Digital Europe Programm die Investition in Digital Innovation Hubs durch die Mitgliedstaaten und die Kommission
vor. Für die Jahre 2019 und 2020 stellt die Kommission mehr als 100 Millionen Euro für Digitale Innovation
Hubs (DIH) in KI-relevanten Bereichen (Big Data, Smart Manufacturing) zur Verfügung. Ab 2020 sieht das Digital
Europe Programm eine weitere Verbreitung von DIH in jedem Mitgliedstaat vor. Dazu stellt die Kommission bis zu
900 Millionen Euro zur Verfügung.
Fokus auf Skills und Ausbildung
Im Bereich Skills und Ausbildung sieht der Plan die Unterstützung von Masters und PhDs in KI vor, sowie
die Anpassung von Lehr- und Ausbildungsprogrammen, um die Gesellschaft besser auf die KI-Technologien vorzubereiten.
Digitale Fähigkeiten, die die Entwicklung und den Einsatz von KI fördern, sollten zudem in die Lehrpläne
aller Bildungs- und Ausbildungsebenen aufgenommen werden.
Künstliche Intelligenz ist bereits ein Teil unseres täglichen Lebens. Sie bezeichnet Verfahren der Informatik,
die menschliche Leistungen simulieren oder sogar übertreffen. So zum Beispiel ist es durch Einsatz von KI-Technologien
möglich, dass Autos selbstständig fahren und Texte automatisch übersetzt werden. KI-Anwendungen
können auch eingesetzt werden, um Skills zu vermitteln, mathematische Beweise zu finden, und Logistikprozesse
zu optimieren. „Mit diesem koordinierten Aktionsplan, der u.a. während der Sitzungen des Wettbewerbsrates
unter der Leitung der österreichischen Ratspräsidentschaft behandelt wurde, haben wir dem Ziel unseres
Ratsvorsitzes „Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit durch Digitalisierung zu sichern“ Ausdruck verliehen“, so
Digitalisierungsministerin Schramböck.
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