Die Einstellung der Österreicher zu einer gemeinsamen Europäischen Armee
Wien (ögfe) - Im Rahmen einer Pressekonferenz der Österreichischen Gesellschaft für
Europapolitik (ÖGfE) am Donnerstag (09. 01.) im Presseclub Concordia präsentierten Prof. Herbert
Krejci (Präsident der ÖGfE), Dr. Heinz Kienzl (Vizepräsident der ÖGfE), Dr. Gerhard H.
Bauer (Generalsekretär der ÖGfE) und Sektionschef Hon.Prof. DDr. Erich Reiter (Beauftragter für
Strategische Studien und Leiter des Büros für Sicherheitspolitik im Bundesministerium für Landesverteidigung)
die Ergebnisse einer österreichweiten Telefonumfrage (N 1000), die im Oktober 2002 durchgeführt
wurde. Aufgrund des Nationalratswahlkampfes wurde die Studie erst jetzt vorgestellt. Thema der Umfrage: "Die
Einstellung der Österreicher zu einer gemeinsamen Europäischen Armee".
Zusammenfassung der Ergebnisse
- Europa braucht zur Wahrung seiner Interessen militärische Stärke wie die USA (47 % "ja").
- Es soll eine gemeinsame Europäische Armee geben (73 % "ja").
- Österreich soll sich daran beteiligen (64 % "ja").
- Österreich soll einen Beitrag leisten: wir machen das, was wir gut können - Gebirgstruppen (69 %),
Pioniertruppen (66 %). Solidarität ist für die Österreicher keine Lippenbekenntnis. Österreich
sollte Sanitätseinheiten 96 %), Zivilschutzeinheiten (90 %) bereitstellen, aber nur 46 % sind für Bodentruppen.
Daraus lässt sich erkennen, dass die Österreicher keine Trittbrettfahrer oder Schmarotzer in der europäischen
Sicherheitspolitik sein wollen. Sie wollen sich auch nicht freikaufen: lediglich 16 % wollen nur einen finanziellen
Beitrag leisten. Die Österreicher wollen Frieden bewahren und sichern, also aktiv an der Friedenserhaltung
und Kriegsverhinderung mitwirken. Aber die Österreicher wollen nicht als Kriegsteilnehmer in Kampfeinsätze,
die von den USA entschieden und geführt werden.
- Die künftige Europa-Armee soll ein Berufsheer aus Freiwilligen sein (82 %), die den Frieden bewahren soll
(77 %) und völlig selbständig sein (59 %). Nur 34 % wollen eine Kooperation mit den USA im Rahmen der
NATO. 6. Aus den bisherigen Ergebnissen ist die Ablehnung der Aufgabe der Neutralität (69 %) leichter verständlich.
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