Brauner: »Gerechte Frauenpensionen,
Reform des Kindergeldes«
 

erstellt am
10. 03. 03

Mitteilung zum Frauentag im Landtag: "Leistungen des Landes Wien im Bereich der Frauenpolitik"
Wien (rk) - In ihrer Mitteilung im Landtag anlässlich des Frauentages zeigte Frauenstadträtin Mag. Renate Brauner am Freitag die zahlreichen Leistungen des Landes und der Stadt Wien im Bereich der Frauenpolitik auf. Sie forderte den Bund zur Bereitstellung von Rahmenbedingungen auf, die eine erfolgreiche Frauenpolitik für alle Wienerinnen auch in Zukunft ermöglichen sollen. In ihrem Ausblick kündigte sie etliche Vorhaben und Initiativen für das laufende Jahr an.

Besonders hohen Stellenwert räumte Brauner der Situation von Frauen am Arbeitsmarkt ein. Sie forderte die Bereitstellung von ausreichenden Mitteln für das AMS: "Gerade in Zeiten steigender Arbeitslosigkeit müssen spezifische Maßnahmen für Frauen fortgeführt, statt eingespart werden. Die Bundesregierung muss hier endlich den Weg einer innovativen und aktiven Arbeitsmarktpolitik für Frauen beschreiten." Das Anwachsen von atypischen und oftmals prekären Beschäftigungsverhältnissen betreffe vor allem Frauen, so Brauner. Von Seiten Wiens werde bereits mit einem 1-Million-Euro-Paket gegengesteuert. "Auch in dieser so wichtigen Frage darf sich die Bundesregierung nicht länger aus der Verantwortung stehlen", betonte Brauner die Notwendigkeit von Maßnahmen auf Bundesebene.

In Wien werde langfristig und gezielt eine Frauenpolitik verfolgt, deren oberste Priorität die Eigenständigkeit und Unabhängigkeit von Frauen sei. Der Bund habe die Verpflichtung diese Politik durch das Bereitstellen von Rahmenbedingungen zu unterstützen. "Die Wienerinnen profitieren von unserer modernen Frauenpolitik. Wenn jetzt eine Pensionsreform diskutiert wird, die Frauen massiv benachteiligt und ihre Altersversorgung bedroht, so ist das nicht nur kontraproduktiv, sondern geradezu fahrlässig." Es werde die erste Nagelprobe für die neue Frauenministerin Rauch- Kallat sein, die Interessen aller Frauen zu vertreten und sie vor drohenden Verschlechterungen zu beschützen. Gerechte Pensionen könne es nur geben, wenn die spezielle Lage von Frauen in allen Verhandlungsschritten konsequent berücksichtigt würde.

Gerade am Frauentag müsse klar gesehen werden, dass eine echte Gleichstellung zwischen Frauen und Männern noch lange nicht verwirklicht sei. Die Einkommensdifferenz sei im europäischen Vergleich fast einzigartig hoch. Ein zentraler Punkt sei aber auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. "Den Ankündigungen eines Rechtes auf Teilzeitarbeit für Eltern müssen nun unbedingt Taten folgen. Auch das Kindergeld bedarf dringend einer radikalen Reform, damit ein Wiedereinstieg in den Beruf erleichtert wird und die Chancen auf eine Nutzung des Kindergeldes für Männer und Frauen gleich gut sind", so Brauner.

Der frauenpolitische Ausblick der Wiener Frauenstadträtin galt unter anderem der Mädchenförderung mit dem 2. Wiener Töchtertag am 24. April, der Erhöhung des Frauenanteils auf allen Ebenen des Bildungssystems, wie etwa in den Wiener Fachhochschulen oder der zukünftigen verstärkten Prävention im Gewaltschutzbereich.
     
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