Mitteilung zum Frauentag im Landtag: "Leistungen des Landes Wien im Bereich der Frauenpolitik"
Wien (rk) - In ihrer Mitteilung im Landtag anlässlich des Frauentages zeigte Frauenstadträtin
Mag. Renate Brauner am Freitag die zahlreichen Leistungen des Landes und der Stadt Wien im Bereich der Frauenpolitik
auf. Sie forderte den Bund zur Bereitstellung von Rahmenbedingungen auf, die eine erfolgreiche Frauenpolitik für
alle Wienerinnen auch in Zukunft ermöglichen sollen. In ihrem Ausblick kündigte sie etliche Vorhaben
und Initiativen für das laufende Jahr an.
Besonders hohen Stellenwert räumte Brauner der Situation von Frauen am Arbeitsmarkt ein. Sie forderte die
Bereitstellung von ausreichenden Mitteln für das AMS: "Gerade in Zeiten steigender Arbeitslosigkeit müssen
spezifische Maßnahmen für Frauen fortgeführt, statt eingespart werden. Die Bundesregierung muss
hier endlich den Weg einer innovativen und aktiven Arbeitsmarktpolitik für Frauen beschreiten." Das Anwachsen
von atypischen und oftmals prekären Beschäftigungsverhältnissen betreffe vor allem Frauen, so Brauner.
Von Seiten Wiens werde bereits mit einem 1-Million-Euro-Paket gegengesteuert. "Auch in dieser so wichtigen
Frage darf sich die Bundesregierung nicht länger aus der Verantwortung stehlen", betonte Brauner die
Notwendigkeit von Maßnahmen auf Bundesebene.
In Wien werde langfristig und gezielt eine Frauenpolitik verfolgt, deren oberste Priorität die Eigenständigkeit
und Unabhängigkeit von Frauen sei. Der Bund habe die Verpflichtung diese Politik durch das Bereitstellen von
Rahmenbedingungen zu unterstützen. "Die Wienerinnen profitieren von unserer modernen Frauenpolitik. Wenn
jetzt eine Pensionsreform diskutiert wird, die Frauen massiv benachteiligt und ihre Altersversorgung bedroht, so
ist das nicht nur kontraproduktiv, sondern geradezu fahrlässig." Es werde die erste Nagelprobe für
die neue Frauenministerin Rauch- Kallat sein, die Interessen aller Frauen zu vertreten und sie vor drohenden Verschlechterungen
zu beschützen. Gerechte Pensionen könne es nur geben, wenn die spezielle Lage von Frauen in allen Verhandlungsschritten
konsequent berücksichtigt würde.
Gerade am Frauentag müsse klar gesehen werden, dass eine echte Gleichstellung zwischen Frauen und Männern
noch lange nicht verwirklicht sei. Die Einkommensdifferenz sei im europäischen Vergleich fast einzigartig
hoch. Ein zentraler Punkt sei aber auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. "Den Ankündigungen eines
Rechtes auf Teilzeitarbeit für Eltern müssen nun unbedingt Taten folgen. Auch das Kindergeld bedarf dringend
einer radikalen Reform, damit ein Wiedereinstieg in den Beruf erleichtert wird und die Chancen auf eine Nutzung
des Kindergeldes für Männer und Frauen gleich gut sind", so Brauner.
Der frauenpolitische Ausblick der Wiener Frauenstadträtin galt unter anderem der Mädchenförderung
mit dem 2. Wiener Töchtertag am 24. April, der Erhöhung des Frauenanteils auf allen Ebenen des Bildungssystems,
wie etwa in den Wiener Fachhochschulen oder der zukünftigen verstärkten Prävention im Gewaltschutzbereich. |