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2001 Geburten und Sterbefälle auf historischem Tiefstand
Eheschließungen um 13 Prozent gefallen
Wien – Nachdem die Statistik Austria Ende Februar die vorläufigen Ergebnisse präsentierte, liegen nun die endgültigen Zahlen über die Trauungen, Lebendgeborenen und Sterbefälle im Jahr 2001 vor. Am auffälligsten war das drastische Absinken der Heiratshäufigkeit: 2001 gab es nur 34.213 Eheschließungen, also um 5.015 oder 12,8 Prozent weniger als 2000 (39.228).
Während in der Vergangenheit in einigen Kriegsjahren sogar noch weniger Ehen geschlossen worden waren, brachte das Jahr 2001 bei den Geburten (75.458, minus 3,6 Prozent) und den Sterbefällen (74.767, minus 2,6 Prozent) die niedrigsten je in Österreich registrierten Zahlen.
Weitere wichtige Ergebnisse für das Jahr 2001 waren ein minimaler Geburtenüberschuss von 691 Personen, ein Anstieg der Unehelichenquote der Geburten auf die Rekordmarke von 33,1 Prozent und eine bereits zum fünften Mal en suite unter fünf Promille liegende Säuglingssterblichkeit.

Hier einige Ergebnisse im Detail
Die Zahl der Eheschließungen erreichte 2001 nur noch 34.213 und blieb damit um nicht weniger als 5.015 oder 12,8 Prozent unter der des Jahres 2000. Dieser Rückgang der Heiratshäufigkeit fügt sich zwar in den längerfristigen und seit 1994 beschleunigten Abwärtstrend, in seiner Stärke war der Einbruch von 2001 jedoch insofern außerordentlich, als sich die Eheschließungszahlen seit 1998 wieder stabilisiert hatten. Regional gesehen verzeichneten von 2000 auf 2001 Vorarlberg (minus 18,3 Prozent) und Oberösterreich (minus 17,7 Prozent) die kräftigsten Heiratsrückgänge. Es folgten Kärnten (minus 15,3 Prozent), Salzburg (minus 14,8 Prozent), Tirol (minus 14,6 Prozent), Niederösterreich (minus 13,6 Prozent) und unter dem Bundesmittel die Steiermark (minus 12,0 Prozent). Deutlich schwächer, aber immer noch um beachtliche 7,6 Prozent bzw. 6,9 Prozent fielen die Eheschließungszahlen im Burgenland und in Wien.
Die Zahl der Lebendgeborenen ging von 2000 auf 2001 um 2.810 oder 3,6 Prozent auf 75.458 zurück. Dieser Rückgang passt ebenfalls in einen längerfristigen Trend sinkender Fertilität. Die Abnahme der Geburtenzahl im Jahr 2001 betraf alle Bundesländer mit Ausnahme Vorarlbergs, das 2,4 Prozent mehr Neugeborene verzeichnete, und des Burgenlandes (plus 0,2 Prozent). Die stärksten Rückgänge mussten die Steiermark (minus 6,2 Prozent), Tirol (minus 5,1 Prozent), Oberösterreich (minus 4,7 Prozent) und Salzburg (minus 4,6 Prozent) hinnehmen. Unterdurchschnittlich war die Geburtenabnahme in Niederösterreich (minus 3,1 Prozent), Kärnten (minus 2,9 Prozent) und Wien (minus 2,4 Prozent).
Die Zahl der unehelich Geborenen nahm 2001 erneut zu (von 24.497 auf 24.944). Da die ehelichen Geburten gleichzeitig stark abnahmen (von 53.771 auf 50.514), stieg die Unehelichenquote der Neugeborenen von 31,3 Prozent (2000) auf die neue Rekordmarke von 33,1 Prozent. Spitzenreiter waren wieder die Bundesländer Kärnten (46,6 Prozent) und die Steiermark (43,5 Prozent). Die wenigsten unehelichen Geburten gab es dagegen im Burgenland (23,8 Prozent) und in Niederösterreich (25,2 Prozent).
Die Zahl der Sterbefälle betrug im abgelaufenen Jahr 74.767 und sank damit trotz der stetigen Alterung der Bevölkerung um 1.521 oder 2,6 Prozent. Abweichend vom allgemeinen Trend des Jahres 2001 hatte Vorarlberg um 2,2 Prozent mehr Sterbefälle aufzuweisen als im Vorjahr. Führend bei den Rückgängen war Niederösterreich (minus 4,1 Prozent) vor Kärnten und Wien (je minus 3,7 Prozent). Geringere Abnahmen verzeichneten die Steiermark (minus 2,0 Prozent), Oberösterreich und Salzburg (je -1,6 Prozent).
Die Geburtenbilanz (Differenz zwischen Geburten und Sterbefällen) ist in Österreich seit einem lokalen Hoch im Jahr 1993 mit einem Überschuss von damals 12.710 Personen rückläufig, aber - von einem knappen Defizit im Jahr 1999 abgesehen - noch positiv. Da die Geburtenzahl im Jahr 2001 um 797 stärker sank als die der Sterbefälle, schrumpfte der noch vorhandene Geburtenüberschuss von 1.488 im Jahr 2000 auf nunmehr 691 Personen (0,1 pro 1.000 Einwohner). Geburtenüberschüsse verzeichneten die westlichen Bundesländer Vorarlberg (4,4 Promille), Tirol (2,5 Promille), Salzburg (2,1 Promille) und Oberösterreich (1,3 Promille). Die übrigen Bundesländer, allen voran das Burgenland mit minus 2,2 Promille, wiesen dagegen Geburtendefizite auf, d.h. mehr Sterbefälle als Geburten.
Im Jahr 2001 verstarben österreichweit 365 Kinder im ersten Lebensjahr. Die Rate der Säuglingssterblichkeit betrug im Berichtsjahr 4,8 Promille und war gegenüber dem Jahr 2000 unverändert. Sie lag nun bereits das fünfte Jahr en suite unter fünf Promille. Regional wiesen die höchsten Säuglingssterbeziffern 2001 Vorarlberg mit 6,5 Promille und Wien mit 6,3 Promille auf. In der Steiermark starben nur 3,3 von 1.000 Lebendgeborenen vor Erreichung des ersten Lebensjahres. In den übrigen Bundesländern waren es zwischen 4,0 (Salzburg) und 5,4 Promille (Burgenland).
Nach der Lebensdauer gegliedert, betrug die Säuglingssterblichkeit in der ersten Lebenswoche 2,6 Promille und nach der ersten Lebenswoche 2,3 Promille; diese Raten blieben gegenüber 2000 beinahe gleich. Die Totgeburtenziffer veränderte sich von 4,2 je 1.000 Lebendgeborene im Jahr 2000 auf 3,7 im abgelaufenen Jahr und fiel somit um 13,1 Prozent. Die Perinatalsterblichkeit (Totgeborene plus in der ersten Lebenswoche Verstorbene) sank damit ebenfalls deutlich um 7,4 Prozent auf 6,2 je 1.000 Lebendgeborene.
Auch für das Jahr 2001 zeigt die Bevölkerungsstatistik eine Reihe von Extremwerten und Kuriositäten. So hatte eine Frau bei ihrer Trauung bereits acht Eheschließungen hinter sich, und ein Mann schloss seine insgesamt siebente Ehe. Die älteste Braut war 87 Jahre, der älteste Bräutigam 95 Jahre. Eine Frau schloss die Ehe mit einem um 52 Jahre älteren Mann. Ein Mann heiratete eine um 38 Jahre ältere Frau. Bei neun Eheschließungen waren Braut und Bräutigam jeweils auf den Tag genau gleich alt.
Die jüngste Mutter des Jahres 2001 war erst 13 Jahre alt, der jüngste (verheiratete) Vater 17 Jahre. Eine Frau brachte ihr bereits 14. Kind zur Welt. Österreichweit gab es 31 Drillingsgeburten.

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