Kultur und (Volks-)Musik
der Woche vom 23. 07. bis 30. 07. 2001

 

   
Salzburger Kulturförderbericht für alle online
Salzburg (lk) - "Die kulturelle Entwicklung ist der Schlüssel für den Fortschritt eines Landes. Deswegen muss sie uns auch etwas wert sein", sagte Salzburgs Kulturreferent Landesrat Dr. Othmar Raus am Montag, den 30. Juli. Diese Förderung soll maximal transparent vor sich gehen. Deswegen wird der Förderbericht des Landes nun im Internet für jede/n zur Einsicht zur Verfügung stehen.
In den vergangenen Jahren war es immer wieder zu Kritik an einzelnen Kulturförderungen gekommen. Landesrat Othmar Raus sagte heute, dass er zu diesen Kulturförderungen stehe, und dass jeder Salzburger und jede Salzburgerin sehen kann, wohin das Geld geht. Der Förderbericht 2000 des Landes ist im Internet auf der Homepage des Landes Salzburg zu finden.
Das Land Salzburg erhöht damit nicht nur die Transparenz, sondern spart sich auch eine Vielzahl von gedruckten dicken Förderberichten.
   

   
Fachbeirat "Kunst im Öffentlichen Raum" konstituiert
Graz (pd) - Eine enge Verknüpfung mit dem Projekt Kulturhauptstadt Europas 2003 wird es über den neu konstituierten Fachbeirat "Kunst im öffentlichen Raum" geben. Unter dem Vorsitz von "2003"-Intendanten Wolfgang Lorenz beschloss der Fachbeirat in seiner ersten konstituierenden Sitzung, die Einrichtung einer Kunstzone im Innenstadtbereich auszuarbeiten, die als ein nachhaltiges Kunstprojekt von Dr. Werner Fenz kuratiert wird. Die Mitglieder des Fachbeirates wollen sich auch um eine engere Zusammenarbeit mit anderen Fachbeiräten wie "Kunst am Bau" bemühen.
Die Grazer Stadtregierung hatte den neu konstituierten Fachbeirat durch entsprechende Richtlinien, die vom Kulturamt der Stadt Graz ausgearbeitet worden waren, aufgewertet. Demnach sind alle Magistratsabteilungen nunmehr verpflichtet, in Fragen "Kunst im öffentlichen Raum" den Fachbeirat verbindlich einzubeziehen und - sollten sie den Gutachten nicht folgen - diese Ablehnung schriftlich zu begründen. Die Beiratsmitglieder regten im Verlauf ihrer Sitzung auch eine Enquete an, die internationale Beispiele des Umganges mit Kunst im öffentlichen Raum diskutieren wird. Vorstellbar wäre die Organisation einer solchen Veranstaltung gemeinsam mit dem Internationalen Städteforum.
Der neue Fachbeirat setzt sich aus folgenden Mitgliedern zusammen: Wolfgang Lorenz als Vorsitzender, Dr. Gertrude Celedin vom Kulturamt als Geschäftsführerin, Dr. Christa Steinle von der Neuen Galerie, Doz. Dr. Werner Fenz (Kulturamt/"2003"), Dr. Gottfried Biedermann, Alte Galerie, Mag. Thomas Trummer, Oberes Belvedere Wien, Dipl. Ing. Heinz Rosmann, Leiter des Grazer Stadtplanungsamtes, Architekt DI Alfred Bramberger, Univ.-Prof. Dr. Hans Kupelwieser vom Institut für künstlerische Gestaltung der TU Graz sowie je nach Aktualität Vertretungen des Straßenamtes und des Stadtgartenamtes.
 

   
Komödienspiele Porcia - Vorhang auf für das leichte Lachen
Spittal/Drau - Die Komödienstadt Spittal an der Drau lädt ein zu einem Festival gegen die Langeweile. Rund um die Komödienspiele werden dem Publikum eine ganze Reihe weiterer Zuckerln geboten, die den Theatersommer in Spittal versüßen. Europas Komödie geht auf "Sommerfrische". Im Sommer dreht sich in Spittal alles um die Bretter, die die Welt bedeuten. Man trifft sich im Schloss Porcia, um sich stilvoll zu amüsieren und in die Leichtigkeit des Seins einzutauchen.
Seit 40 Jahren sind die Sommer-Komödienspiele im Renaissance-Schloss Porcia ein absoluter Publikumsmagnet. Begonnen hat alles anlässlich eines Spittal-Ausfluges von Thomas Bernhard, Annemarie Siller und Herbert Wochinz im Jahre 1960. Dabei entstand die Idee, im Innenhof des Schlosses Porcia Theater zu spielen. Aus einem "Sommernachtstraum" entwickelte sich dann bald ein renommiertes Sommer-Theater. Die Komödienspiele gehören somit zu den ältesten Theater-Sommerspielen Österreichs und haben sich durch eine elegante Mischung aus Witz, Humor und bester "Commedia dell'arte-Tradition" einen festen Platz in der europäischen Kulturlandschaft gesichert. Herbert Wochinz übernahm die erste Intendanz der Komödienspiele und legte mit seiner Inszenierung von Shakespeares "Komödie der Irrungen"(1961) den Grundstein für den späteren "Porcia-Stil": eine turbulente Handlung, viel Bewegung und die wirksame Darstellung menschlicher Typen und ihrer Fehler; ohne Vorhang, die Schauspieler zum Greifen nah, mit einem Minimum an Kulissen, Dekoration oder Requisiten, aber mit umso sorgfältigerer Kostümwahl, präsentiert sich das ironische Spiel über menschliche Laster und Tugenden dem Publikum. Diese Vorgaben waren bestimmend für die gesamte Periode seiner Intendanz und wurden ab 1991 von dem aus Ungarn stammenden Intendanten Tamas Ferkai 5 Jahre lang exemplarisch fortgeführt. Seit 1996 sorgt der neue künstlerische Leiter Peter Pikl dafür, dass das "leichte Lachen von Porcia" auch weiterhin gut lachen hat. Die Komödien der Weltliteratur, von Molière, Shakespeare, Feydeau, Goldoni bis zu Nestroy, Scribe oder Kleist geben sich im Schloss Porcia ein Stelldichein und sind Garant für abwechslungsreiche Heiterkeit auf höchstem künstlerischen Niveau. Bereits seit einigen Jahren bereichern renommierte KünstlerInnen mit Gastauftritten im Rahmen der Komödienspiele das Programm. Karlheinz Hackl, Werner Schneyder, Peter Uray, Fritz Muliar, Heidelinde Weis oder Elfriede Ott sind die berühmten "Tüpfchen auf dem i" im Spittaler Theatersommer.
Wer vom Witz der Schauspielkunst und der Dialog-Komik der großen Komödien nicht genug bekommen kann, dem sei das Nachtcafé der Komödienspiele empfohlen. Unter dem Motto "Lachen im Keller" treffen sich Ensemble-Mitglieder und Zuschauer einmal pro Woche im sehr persönlichen Rahmen des Ortenburger-Kellers bei einem Programm nach Lust und Laune. Spontan, spritzig und unkonventionell entfalten die Akteure ihre große Schauspielkunst und strapazieren die Lachmuskeln der Zuschauer.
Das leichte Lachen ist erlernbar, wenn's auch harte Arbeit ist. Nicht nur Zuschauer, sondern selbst Agierender und somit Teil der Komödie zu sein, wird in der Komödienschule Realität. Reinhardt Winter, Ensemblemitglied der Komödienspiele, gibt seine langjährige Theater-Erfahrung während des Sommers in Workshops an Interessierte weiter.
Dass Theaterbegeisterung schon bei den Kleinsten geweckt werden kann, zeigen die großen Erfolge des eigenen Kindertheaters im Rahmen der Komödienspiele. Gespielt von Ensemblemitgliedern, entführen "Die Schöne und das Biest", "Don Quijote" oder "Pippi Langstrumpf" das junge Publikum in eine märchenhafte Zauberwelt. Hier wird den Kindern das geboten, was mit anderen Medien längst verloren gegangen ist: Schauspieler zum Greifen nah und das Gefühl, wirklich hautnah am Geschehen dabeizusein. Derzeit begeistert das Ensemble die Kinderschar mit einem liebevoll inszenierten "Pinoccio".
 

   
"Ein Garten Eden. Botanische Meisterwerke der Österreichischen Nationalbibliothek"
bis 31. Oktober 2001 im Prunksaal der Österr. Nationalbibliothek
Wien - Die ausgestellten Werke vertreten einen Bestand von tausenden botanischen Werken, die Wien zur Zeit des 17., 18. und 19. Jahrhunderts zu einem Zentrum für Naturwissenschaftler machten - noch heute, versichern namhafte Wissenschaftler, ist die Österreichische Nationalbibliothek ein Mekka für Botaniker. Das älteste und berühmteste Werk der Ausstellung, der vor 512 in Byzanz entstandene Codex Aniciae Julianae, der Wiener Dioskurides (als Weltkulturerbe in die UNESCO-Liste Memory of the World aufgenommen) wurde bereits im Jahre 1569 von der kaiserlichen Hofbibliothek erworben. Im späten 18. Jahrhundert kam der fast ebenso bedeutende, um 1550 in Tübingen entstandene, Codex Fuchs in die Büchersammlungen der Habsburger. Besonders wertvolle Unikate aus dem Frankreich von Ludwig XIV. und XV. wurden durch den Ankauf der Bibliothek des Prinzen Eugen von Savoyen an die kaiserliche Hofbibliothek gebracht. Viele der vorzüglichsten, kolorierten Unikate ließ der Blumenkaiser Franz I. speziell für seine Sammlung herstellen.
Öffnungszeiten:
MO-MI, FR, SA 10.00-16.00, DO 10.00-19.00, SO/FEI 10.00-14.00
Führungen nach Vereinbarung unter Tel. ++43 / (0)1 / 534 10-464
 
     
Festwochen Gmunden noch bis 12.September
Wochen der Feste, der Feiern, der Jubiläen und Geburtstage
Gmunden - Die Festwochen Gmunden verdienen ihren Namen in diesem Jahr 2001 auf besondere Weise: es sind Wochen der Feste, der Feiern, der Jubiläen und Geburtstage wie niemals zuvor in der Geschichte dieses Festivals am Traunsee. Oberösterreichs größtes Sommerfestival feiert den Jahresregenten Thomas Bernhard mit einer Eigenproduktion: Gerhard Lampersbergs Oper "Die Rosen der Einöde" nach Texten von Thomas Bernhard und unter der Regie von Hans Gratzer findet in Gmunden seine österreichische Erstaufführung. Gratzers Produktion wird im kommenden Jahr voraussichtlich von den Wiener Festwochen übernommen werden.
Das neue Konzept des Festivals, die Verknüpfung von Zeit, Kunst und Ort hat seine Strahlkraft mehrfach unter Beweis gestellt: nie zuvor war die Liste der mitwirkenden Künstlerinnen und Künstler prominenter als in diesem Jahr und auch die Zahl der Spielorte in der Ferienregion Traunsee Salzkammergut ist weiter gestiegen. "Out of Gmunden" - die künstlerischen Exkursionen des Festivals finden heuer in Traunkirchen, Ebensee, Altmünster, Ohlsdorf, Aurachkirchen, Hochkreuth, Oberwang und Nussdorf am Attersee statt. Die Festwochen Gmunden realisieren damit ihren Beitrag zur Zukunftsvision eines Salzkammergut-Festivals.
Für jugendliche Besucherinnen und Besucher sind die Festwochen Gmunden in diesem Jahr besonders attraktiv: freier Eintritt gilt für jeden jugendlichen Gast (bis 14 Jahre)in Begleitung von zwei Erwachsenen, für SchülerInnen und StudentInnen gibt es Tickets zum halben Preis.
Den Festwochen ist es gelungen, eine beachtliche Zahl internationaler künstlerischer Größen für Gmunden auch über den Anlass eines Gastspiels hinaus zu interessieren: Peter Stein, die Schauspielerin und Sängerin Maddalena Crippa, der Autor Franz Schuh machen den Anfang, der Regisseur Hans Gratzer hat für Gmunden zwei Inszenierungen vorbereitet, der Cellist Heinrich Schiff feiert seinen runden Geburtstag in seiner Heimatstadt Gmunden. Hanna Schygulla konnte für eine Lesung gewonnen werden, Hermann Beil kommt in die Traunseestadt, ebenso die Gmunden bereits freundschaftlich verbundenen Stefan Vladar und Martin Haselböck, dessen Barockakademie in diesem Jahr vom Attersee nach Gmunden übersiedelt. Barbara Frischmuth, Alfred Kolleritsch, Robert Schindel und Julian Schutting lesen unter anderen im Rahmen der Festwochen und im breiten Feld von klassischem Jazz bis zeitengenössischer Musik sind John Purcell, Max Nagl und Otto Lechner zu Gast.
Die Protagonisten im Bereich der Bildenden Kunst: Xenia Hausner, Gunter Damisch, Jürgen Messensse, Manfred Hebenstreit und Josef Linschinger. Irene Andessner gestaltet gemeinsam mit Hans Gratzer die "Hochzeitsinstallation". Und zum traditionellen Lichterfest - als augenzwinkernde Alternative - das "Schattenfest" mit Arbeiten von Christoph Speich und Werner Schrödl.
Dem Leitgedanken der Festwochen, der Verknüpfung von Zeit, Kunst und Ort sind in diesem Jahr die Veranstaltungen zum Gedenken an den 70. Geburtstag von Thomas Bernhard verpflichtet. Die Festwochen feiern den Geburtstag gemeinsam mit den "Bernhard Tagen Ohlsdorf" unter anderem mit Patrick Guinands Inszenierung von "Wittgensteins Neffe". Und um die zentrale Figur Arnold Schönberg, zur Wiederkehr seines 50. Todestages am 16. Juli, reiht das musikalische Programm in diesem Sommer solistische und orchestrale Glanzlichter von Mozart bis Schubert, von der Barockoper bis zu Werken von Beethoven und Webern.
 

   
Lebensfreude mit Musik: Schrammel-Picknick im Burggarten
Wien (pts) -
Am 5. und 19. August verwandelt sich der Wiener Burggarten wieder in einen Hort der Lebensfreude. Im Schatten der uralten Bäume, auf einer Picknick-Decke oder auf Parkbänken, verwöhnt von leichter Sommer-Gastronomie, werden WienerInnen und Wien-Besucher Gelegenheit haben, den Klängen erlesener Schrammel- Quartette zu lauschen und den Sommer in der schattigen Stadtoase so richtig zu genießen. Dazu: Alt Wiener Flair mit Salzgurkenmann, Lavendelfrau und Zuckerlverkäufer, historische Postkarten, Musik-Information und Noten und Tonträger.
Dieses Erlebnis, das bereits im Vorjahr zu einem Publikumsmagnet wurde, findet – bei freiem Eintritt – natürlich nur bei Schönwetter, von 11.00 bis 15.00 Uhr statt. Bei Schlechtwetter wird das Programm auf den jeweils folgenden Sonntag, also auf den 12. bzw. 26. August verschoben, Auskunft gibt am Veranstaltungstag die Tonbandhotline ++43 / (0)1 / 66 77 055 oder Teletext Seite 625, Radio Wien.
Der Veranstalter, das Österreichische VolksLiedWerk bzw. die Österreichische Nationalbibliothek, hat wieder besonders qualitätsvolle Interpreten der Schrammelmusik ausgewählt. Am 5. August musizieren das Ensemble Alt-Wien, die Herz Ton Schrammeln (mit dem bekannten "Extremschrammler" Roland Neuwirth, Gesang Doris Windhager), die Nussberger Schrammeln (Gesang Gerhard Heger) und die Schuler Schrammeln (einem Damen-Quartett). Am 19. August das Lichtentaler Quartett, Neue Wiener Concert Schrammeln (Gesang Duo Steinberg & Havlicek), die Vindobona Schrammeln sowie die Wiener Art Schrammeln.
Speziell für Kinder (ca. 5 – 10 Jahre) veranstaltet das Herbert von Karajan Centrum zu jedem Termin "TanZeit", Kinderunterhaltung & Animation.
Für Gaumenfreuden vom kühlen Getränk bis zum vollen Picknick-Korb sorgen das City-Lokal "Zum Schwarzen Kameel" und der "Bierheurige Gangl" von Campus im alten AKH.
Die Schrammel-Picknicks sind eine Einladung des Kulturamts der Stadt Wien und werden von einer Reihe von Sponsoren wie den Österreichische Lotterien oder der Raiffeisenbank unterstützt.

Information: Österreichisches VolksLiedWerk ++43 / (0)1 / 512 63 35.
 

   
Thomas Birkmeir leitet Theater der Jugend ab 2002/2003
Wien (rk) - Thomas Birkmeir übernimmt mit der Saison 2002/2003 die künstlerische Leitung des Theaters der Jugend. Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny präsentierte am Donnerstag Birkmeir als designierten Leiter des Hauses. Er erwarte von Birkmeir ein Fortsetzung und Weiterentwicklung des erfolgreichen Kurses des Theaters, sagte Mailath-Pokorny. Wichtige Ziele, die sowohl Mailath-Pokorny wie auch Birkmeir ansprachen: der weitere Abbau von Barrieren, die Funktion des Theaters als Stätte des Dialogs, die Fortsetzung der Internationalisierung des Hauses und die "Entmarginalisierung" des Jugendtheaters, also das Bemühen und verstärkte Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit.
Die Berufung Birkmeirs ist aus einer Ausschreibung hervorgegangen, die noch in der Ära von Stadtrat Peter Marboe eingeleitet wurde und nun zum Abschluss gebracht wurde. Insgesamt hat es dabei 63 Bewerbungen, davon 43 aus Österreich gegeben, 44 Bewerbungen kamen von Männern, 19 von Frauen. 22 Bewerbungen bezogen sich auf die kaufmännische Leitung, die noch offen ist. Stadtrat Mailath-Pokorny betonte die Stellung des Theaters der Jugend als größtes Theater dieser Art in Europa mit 45.000 Abonnenten und 320.000 Besuchern im Jahr 2000. Der Erfolg des Theaters auf künstlerischer Ebene und in bezug auf das Publikum (Auslastungen von 90 und 93 Prozent in den beiden Häusern)sei ein Verdienst von Dir. Dr. Reinhard Urbach, der über zehn Jahre lang das Theater geleitet hat und es noch ein weitere Saison führen wird. Das Theater wird derzeit von der Stadt Wien mit 47 Millionen Schilling und vom Bund mit 24 Millionen subventioniert, das Land Niederösterreich leistet derzeit keinen Beitrag, das Burgenland einen marginalen. Beide Länder sind aber in die Vereinsstruktur des Theaters eingebunden.
Mailath-Pokorny bekannte sich auch zur Notwendigkeit des kindergerechten Umbaues des Renaissancetheaters, die allerdings nur in Kooperation mit dem Bund möglich sei. Mit dem Ausschreibungsverfahren, das zur Wahl Birkmeirs geführt hat, sei er sehr zufrieden gewesen, dieser Weg werde fortgesetzt. Thomas Birkmeir will das Theater der Jugend noch mehr ins Blickfeld rücken und vor allem lustbetontes und intelligentes Theater machen. Es gehe darum, den Kindern und Jugendlichen Freude am Theater zu machen und damit auch eine neue Generation von theaterbegeisterten Menschen heranzuziehen. Als wesentlichen Punkt nannte er auch die Internationalisierung, insbesonders die Kooperation mit Theatern etwa aus den Niederlanden oder aus Skandinavien, wo das Jugendtheater besonders entwickelt sei. Dr. Reinhard Urbach betonte, es gebe beim Theater der Jugend eine konfliktfreie und freundschaftliche Übergabe. Thomas Birkmeir habe mit bisher insgesamt acht Produktionen für das Theater der Jugend, davon fünf Uraufführungen, schon sehr viel geleistet, im kommenden Spieljahr steht mit der Dramatisierung von Musils "Zögling Törless" ein weitere Produktion Birkmeirs auf dem Programm.
Birkmeir, 1964 in München geboren, hat dort das Abitur gemacht und das Reinhardt-Seminar in Wien besucht. Er hat unter anderem am Schauspielhaus gearbeitet, war bereits 1994-96 Hausregisseur und Autor am Theater der Jugend, 1998 bis 2000 Oberspielleiter am Schloßpark-Theater in Berlin, und hat an verschiedenen Theatern in Deutschland und Österreich inszeniert sowie Gastprofessuren am Reinhardt-Seminar und am Konservatorium der Stadt Wien absolviert.
 

   
Schatzkammer-Projekt Teufelsgraben in Seeham
Salzburg (lk) - Am Dienstag, 31. Juli, wird in Seeham das Schatzkammer Land Salzburg-Projekt Teufelsgraben eröffnet. Dieses Öko-Kultur-Projekt konnte durch eine engagierte Gruppe von Menschen, die sich im Verein Teufelsgrabenbach zusammengeschlossen haben, verwirklicht werden. Durch die Wiederbelebung des alten Kulturgutes und den schonenden Umgang mit der Natur soll für die Zukunft eine nachhaltige Entwicklung des Landschaftsraumes um den Teufelsgraben gesichert werden. Das Schatzkammer Motto "Altes, Vergessenes, Verschüttetes und Verdrängtes entdecken und bewusst machen, in gleicher Weise Talenten und Innovationen eine Chance geben" ist in diesem Projekt verwirklicht worden, so Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger heute, Donnerstag, 26. Juli. Der Landeshauptmann wird am 31. Juli um 12.00 Uhr bei der Röhrmoosmühle die offizielle Eröffnung des Projektes vornehmen. Schon am Dienstagvormittag findet im Gasthof Schießentobel (Armbrustschießstand Seeham) ein Symposion statt, zu dem auch die Alternativ-Nobelpreisträger des Jahres 2000 – Munir aus Indonesien, Wes Jackson aus den USA, Birsel Lemke aus der Türkei sowie Tewolde Berhan Gebre Egziabher aus Äthiopien – erwartet werden. Das Symposion beginnt um 8.30 Uhr. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Mag. Matthias Hemetsberger und Prof. Alfred Winter, den Landesbeauftragten für kulturelle Sonderprojekte, ist um 9.00 Uhr der Vortrag des Salzburger Wirtschaftshistorikers Univ.-Prof. Dr. Christian Dirninger zum Thema "Regionale Wirtschaft im Spannungsfeld von Ökonomie und Ökologie in langfristiger Perspektive". Danach wird Jakob von Uexküll, der Begründer und Stifter des Alternativ-Nobelpreises, die Preisträger 2000 kurz vorstellen, die danach von ihrer Arbeit berichten. Der weitere Ablauf sieht dann u.a. eine Kurzpräsentation des Projektes Teufelsgraben durch den Vereinsobmann Dr. Otto Rosenstatter sowie die Eröffnung eines Sonderpostamtes vor. Nach der Eröffnung durch Landeshauptmann Schausberger ist eine "Erkundungsreise durch den Teufelsgraben" vorgesehen, der bei der Röhrmoosmühle beginnt und weiter zum Wilkarwasserfall, einem Naturdenkmal des Landes Salzburg, und durch die Teufelsgrabenschlucht zum Feuchtbiotop bei der Tobelmühle führt. In der Stachelhütte beim Schießentobel können die Besucher eine Schnapsbrennerei und die Heimstätte der "Genuss-Wurzler", einer Vermarktungsgesellschaft von sieben Biobauern, besichtigen.
 
     
Von Folk, Musik und Volksmusik
Krems (pts) - Mit Vermittlungs- und Rezeptionsformen von traditioneller und zeitgenössischer Volksmusik in den Massenmedien befasst sich ein Symposium unter dem Motto "Musikantenadel" am 5. August in der Donau-Universität Krems. Bei der Veranstaltung, die im Rahmen des Festivals "Glatt & Verkehrt" stattfindet, werden Volksmusikforscher, Ethnologen, Produzenten, Journalisten und Musiker über das Verhältnis zwischen Printmedien, Rundfunk, Fernsehen und Volksmusik diskutieren. Mit dem Thema "Musikantenadel" wird bereits das Spannungsfeld angedeutet, in dem sich traditionelle und zeitgenössische Volksmusik heute - zwischen Ethno-, Folk- und Worldmusic - bewegt.
Podiumsteilnehmer sind Dorothea Draxler (Volkskultur Niederösterreich), Kurt Farasin (ORF), der Gitarrist Bill Frisell, Ass. Prof. Dr. Reinhard Johler (Institut für Europäische Ethnologie der Universität Wien), der Schauspieler Harald Krassnitzer, Musikkritiker Mag. Helmut Mauró (Süddeutsche Zeitung, München) sowie Harald Quendler, Verlagseigentümer des Labels "Extraplatte", Wien. Die Moderation hat Mag. Stephan A. Mayer, Studioleiter des Bayerischen Fernsehens (Berlin/Brüssel) und Lehrbeauftragter am Internationalen Journalismus Zentrum der Donau-Universität Krems.
Musikalische Akzente setzen die G'stettengeher, die Gruppe Graslgeiger und der Gitarrist Bill Frisell.
Die Veranstaltung beginnt am 5. August, um 10 Uhr, im Festsaal der Donau-Universität Krems, Dr.-Karl-Dorrek-Straße 30, 3500 Krems.
 

   
Christian Doppler und Hedy Lamarr im Blickpunkt
Salzburg (slk) - In einem Symposion, einer Ausstellung und einer Filmretrospektive erweist Salzburg dem Physiker Christian Doppler und der von Max Reinhardt in Salzburg entdeckten Hollywood-Schauspielerin Hedy Lamarr, die aber auch als Pionierin der Frequenzsprung-Technik gilt, die Ehre. Veranstalter sind die Schatzkammer Land Salzburg, das Filmkulturzentrum Das Kino und die Christian Doppler Forschungs- und Gedenkstätte Salzburg. Am Donnerstag, 26. Juli, findet in der Christian-Doppler-Forschungs- und Gedenkstätte am Makartplatz 1 um 19.00 Uhr die Eröffnung des Christian-Doppler- und Hedy-Lamarr-Symposions mit einer kurzen technischen Einführung zu ihren Erfindungen statt. Am Freitag, 27. Juli, wird um 19.30 Uhr im Salzburger Filmkulturzentrum "Das Kino", Giselakai 11, die Hedy-Lamarr-Fotorevue eröffnet. Anschließend folgt ein Expertengespräch über das Leben und Filmschaffen des berühmtesten österreichischen Hollywoodexports aber auch über ihre technische Erfindung, die eine thematische Brücke zum Doppler-Effekt bildet. Der Eintritt ist frei; die Ausstellung kann bis 31. August besichtigt werden. In einer Filmretrospektive werden ab 27. Juli Hollywoodklassiker mit Hedy Lamarr gezeigt, darunter auch ihr wohl berühmtester Film "Ekstase" – erstmals in unzensurierter Fassung – sowie weitere sechs bedeutende Filme mit Stars wie Clark Gable, Spencer Tracy und Bob Hope.

Der bekannteste Salzburger nach Mozart
Christian Andreas Doppler (1803 bis 1853) wurde in Salzburg, Makartplatz 1, als Sohn einer Steinmetzfamilie geboren. Da er für den Steinmetzberuf körperlich nicht geeignet war, absolvierte er eine schulische Ausbildung in Salzburg sowie Linz und studierte Mathematik, Physik und Geometrie am Polytechnischen Institut (heute Technische Universität in Wien). 1842 veröffentlichte Doppler sein Hauptwerk "Über das farbige Licht der Doppelsterne", in dem er "seinen" Effekt, Frequenzverschiebung durch Bewegung, zum ersten Mal beschrieb. Während seines ganzen Lebens blieb diese grundlegende Erkenntnis höchst umstritten. Dennoch wurde Doppler 1850 erster Direktor des neu gegründeten Physikalischen Institutes an der Universität Wien.

Der Dopplereffekt
Das von ihm entdeckte und nach ihm benannte Doppler-Prinzip (oder Doppler-Effekt) findet heute mehr denn je vielfältigste Anwendung in Medizin, Technik und Wissenschaft: die Änderung der Tonhöhe bei rascher Annäherung (höchster Ton) sowie Entfernung (tieferer Ton) ist bei vorbeifahrenden Zügen, Einsatz- oder Rennfahrzeugen zu beobachten. Die Doppler-Untraschall-Untersuchungen zur Messung der Blutflussgeschwindigkeit werden zur Erkennung von Gefäßerkrankungen und erhöhtem Schlaganfallrisiko sowie bei der Schwangerenbetreuung eingesetzt. Mit dem Geschwindigkeitsradar überwacht die Polizei mit Hilfe des Dopplereffektes die Einhaltung der Höchstgeschwindigkeiten. In der Flug- und Satellitennavigation dient er zur Bestimmung der Geschwindigkeit und in der Astronomie werden die Geschwindigkeiten von Himmelskörpern gemessen. Die durch den Dopplereffekt hervorgerufene "Rotverschiebung" der Linien im Spektrum des Lichtes fremder Sterne führt zum Weltbild eines sich ausdehnenden Weltalls. Im Motorenbau wird der Dopplereffekt zum Messen der Abgasgeschwindigkeit verwendet und in vielen weiteren Bereichen - vor allem in der Physik und im Vermessungswesen - wird der Dopplereffekt weit verbreitet angewandt. Christian Doppler ist, gemessen an der weltweiten Bedeutung, der nach Mozart international bekannteste Salzburger. In seinem Geburtshaus ist auf Initiative von Landeshauptmann Franz Schausberger eine Forschungs- und Gedenkstätte in den Originalwohnräumen der Familie Doppler im 2. Stock errichtet worden, die jeweils am Dienstag und Mittwoch von 9.00 bis 12.00 Uhr und 13.00 bis 15.00 Uhr besichtigt werden kann. Im Haus der Natur befindet sich eine Dauerschau über Christian Doppler (geöffnet täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr).

Die schönste Frau der Welt
Hedy Lamarr, geboren 1914 als Hedwig Kiesler in Wien, war vor Arnold Schwarzenegger Österreichs erfolgreichster Export nach Hollywood. Ende der 20er Jahre wurde sie von Max Reinhardt für das Schauspiel entdeckt. Internationales Aufsehen erregte sie erstmals 1933, als sie in dem tschechischen Film "Ekstase" die erste Nacktszene der Filmgeschichte darstellte.
Im selben Jahr heiratet Hedy Kiesler den österreichischen Schwerindustriellen Fritz Mandl, der als Generaldirektor der Hirtenberger Patronenfabrik einem der damals weltgrößten Rüstungskonzerne vorstand. 1937 verließ sie ihren Ehemann und ging nach London. Dort wurde sie von MGM-Boss Louis B. Mayer entdeckt, der sie nach Hollywood holte und ihr einen neuen Namen gab: Als Hedy Lamarr avancierte sie in den späten 30er und frühen 40er Jahren zu einer erfolgreichen Schauspielerin. Bis zum Ende der 50er Jahre spielte sie an der Seite von Hollywood-Stars wie Clark Gable, James Stewart und Spencer Tracy in über 25 Filmen.
Als leidenschaftliche Gegnerin der Nationalsozialisten wollte Hedy Lamarr nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges die Alliierten nicht nur propagandistisch unterstützen. Als Ehefrau des Waffenproduzenten Mandl hatte sie unmittelbaren Einblick in die Planungen zur Produktion von ferngesteuerten Torpedos gehabt, die nicht zur Ausführung gekommen waren, weil sich die Steuerung über Funk als zu anfällig für Störungen erwies. Sie hatte nun die Idee, das Steuerungssignal dieser Torpedos über mehrere Frequenzen zu verteilen und so vor Störungen durch den Feind zu sichern. Das von Lamarr und dem amerikanischen Avantgarde-Komponisten George Antheil im Juni 1941 zum Patent angemeldete Secret Communication System wurde von der US Navy während des Krieges nicht beachtet. Erst mit dem Aufkommen der Digitaltechnik bekam die Erfindung von Lamarr und Antheil neue Bedeutung – und eine neue Bezeichnung: Frequency Hopping- oder Frequenzsprung-Technik. Diese Technologie bildet heute nicht nur die Grundlage für das militärische Satellitenabwehrsystem der Vereinigten Staaten, sondern findet auch großflächig im zivilen Bereich, vor allem bei Schnurlos- und GSM-Mobiltelefonen, Verwendung. Hedy Lamarr, die im Jänner 2000 in Orlando/Florida starb, hat die späte Anerkennung ihrer technischen Pionierleistung nicht nur in den USA, sondern auch in ihrer Heimat Österreich noch erlebt: Im Herbst 1998 wurde sie mit einer Installation bei der Ars Electronica und der Verleihung der Viktor-Kaplan-Medaille geehrt; im Jahr darauf erinnerte eine Ausstellung in der Wiener Kunsthalle – und nun in Salzburg – an ihr schillerndes Leben als Schauspielerin und Erfinderin.
 

   
Jekyll & Hyde - das Musical im Theater an der Wien
Wien - Ab 29. September wird Thomas Borchert in der Rolle des Dr. Jekyll & Mr. Hyde auf der Bühne des Theaters an der Wien stehen. Die Frauen an seiner Seite sind Eva Maria Marold als Lucy und Maya Hakvoort als Lisa. Die in Wien bestens bekannten und beliebten Stars konnten für die Hauptrollen der neuen Produktion der Vereinigten Bühnen Wien gewonnen werden.
Intendant Rudi Klausnitzer: "Ein Stück wie 'Jekyll & Hyde' stellt an die Darsteller höchste Anforderungen, weil nicht nur stimmliche Spitzenqualität gefordert ist, sondern auch darstellerisches Einfühlungsvermögen. Thomas Borchert bringt für mich jene Bühnenkraft und Präsenz mit, die für diese Rolle unerläßlich ist. Schon bei seiner Rolle als 'Lucheni' ebenso wie zuletzt als 'Leopold und 'Colloredo' in 'Mozart!' hat er gezeigt, wie subtil er mit unterschiedlichsten Charakteren umgehen kann. Eva Marold und Maya Hakvoort gehören zu den beim Wiener Musicalpublikum beliebtesten weiblichen Stars. Maya hat als 'Elisabeth' über Jahre die in- und ausländischen Besucher begeistert und ist für mich die ideale 'Lisa'. Eva Marold, als 'Magda' in 'Tanz der Vampire' erfolgreich, bringt jene Kombination aus Sensibilität und Aggressivität mit, die für die Rolle der 'Lucy' so wichtig ist. Daß alle drei zu den Topstars der deutschsprachigen Musicalszene zählen, wird dieser international sehr erfolgreichen Produktion ein ganz besonderes Glanzlicht geben."
 

   
Die letzten Premieren beim NÖ Theaterfest
St. Pölten (nlk) - Die drei letzten Premierentermine gibt es beim Theaterfest Niederösterreich: Am kommenden Mittwoch, 25. Juli, um 19.30 Uhr führt Werner Sobotka Regie beim Musical „Moby Dick“. Captain Ahabs tollkühne Reise auf den Weltmeeren wurde als rasante Tanzshow inszeniert. Aufführungen gibt es bis 18. August jeweils Mittwoch bis Samstag. Kartenbestellungen sind unter der Telefonnummer ++43 / (0)7472 / 60 14 54 bzw. unter ++43 / (0)1 / 533 29 53 möglich.
Die Operette „Der Zarewitsch“ von Franz Lehar wird bei den Schlossfestspielen Langenlois aufgeführt. Unter der Regie von Robert Herzl wird vom 27. Juli (Premiere) bis 18. August jeweils um 20.30 Uhr gespielt. Am 5. August gibt es eine Benefizgala für „Licht ins Dunkel“. Schauplatz ist das Schloss Haindorf. Kartenbestellungen sind unter der Telefonnummer ++43 / (0)2734 / 3450 möglich.
Den Premierenreigen beschließen für heuer die Komödienspiele Mödling. Im Stadttheater gibt es vom 9. August (Premiere) bis 8. September jeweils von Donnerstag bis Samstag um 19.30 Uhr, am Samstag zusätzlich auch um 15 Uhr Aufführungen. Die Inszenierung stammt von Felix Dvorak. Kartenbestellungen unter der Telefonnummer ++43 / (0)2236 / 400-21 oder 26.