Kultur und (Volks-)Musik
der Woche vom 30. 07. bis 05. 08. 2002

   
  "Das Auto als Kunstwerk" rast mit Vollgas ins Café do Brasil
Collagen von Carlo Kos von LH Haider eröffnet – Ausstellung läuft bis 31. Oktober - Porsche und Ferraris im Landesmuseum
Klagenfurt (lpd) - Großformatige Collagen mit Jute, Farbe, Sand, Asphalt und Sound zeigt Prof. Carlo Kos in einer Sonderausstellung des Kärntner Landesmuseums in Klagenfurt. Die bis 31. Oktober 2002 laufende Ausstellung „Das Auto als Kunstwerk“ wurde Ende vergangener Woche von Kulturreferent Landeshauptmann Jörg Haider eröffnet.
Der Landeshauptmann verwies darauf, dass Kos, der an der Akademie der bildenden Künste in Wien studiert hatte, schon international vielfach ausgesstellt habe wie in Basel, London oder den Botschaften in Jakarta und Paris (2000). Im Land selbst habe sich der 1923 in Laibach geborene bekannte Kärntner mit Ausstellungen aber rar gemacht, so Haider, obwohl er das nahe gelegene Schloss Tentschach als seinen Wohnsitz restauriert habe.
Kos beruft sich in den gezeigten Arbeiten auf Marcel Duchamp: Dieser hattte Alltagsfundstücke zur Kunst erklärt. Gemeint waren ein Flaschentrockner, ein Fahrradteil oder ein Pissoir – alles banale Gegenstände, die aus dem üblichen Umständen entrissen und verfremdet in ein Kunstwerk verwandelt wurden. Kos hat sich mit seinem Collagen den Autos bzw. dem Autorennsport zugewandt, schließlich jedoch nicht Skoda oder Fiat, sondern Ferrari und Porsche: „Ein Auto kann emotional sein, aufregend, ästhetisch und perfekt – ein Teil unseres Lebens; aber auch banal, gefährlich, unangenehm. Trotzdem setzen wir uns mit ihm auseinander. Perfekte Technik, Grand Prix etc.“
„Aus diesen schrägen Welten voll dichter Materie, die an Asphalt und Teer erinnern, tauchen die Rennwagen auf und verschwinden in einem Schwindel erregenden Universum und beschwören zugleich durch die Juteleinensäcke (Café do Brasil) subtilen Kaffeegeruch herauf. Carlo Kos bietet eine Hommage an die Freude, an die Lebenskunst, an die Jugend, eine Ode an das Leben“, zitierte Sotheby’s Geschäftsfführerin Andrea Jungmann in ihren Ausführungen über den Künstler aus dem vom Landesmuseum herausgegebenen Katalog.
Der Direktor des Landesmuseums, Friedrich W. Leitner, konnte bei der Vernissage der Univ. Prof. Richard Milesi gewidmeten Ausstellung neben Claudia und Jörg Haider eine Reihe von Ehrengästen begrüßen wie LHStv. Karl Pfeifenberger mit seiner künstlerischen Gattin Gertraud, die Landtagsabgeordneten Elisabeth Scheucher, Johann Gallo und Peter Kaiser, die Klagenfurter Vizbürgermeister Mario Canori und Ewald Wiedenbauer sowie die Krumpendorfer Kulturreferentin Vzbgm. Hilde Gaggl und „Nachbar“ Landwirtschaftskammerpräsident Walfried Wutscher. Für Sounds and Percussion sorgte Peter Gröning.
Informationen: Ausstellung Prof. Carlo Kos "Das Auto als Kunstwerk", Collagen von Porsche und Ferrari. Landesmuseum Klagenfurt, 2. August bis 31. Oktober 2002. Geöffnet: Dienstag bis Samstag von 9.00 bis 16.00 Uhr, Sonn- und Feiertage von 10.00 bis 13.00, im Internet: http://www.landesmuseum-ktn.at

 
Zentrum für zeitgenössische Musik und Klangkunst in Krems
Rund 600.800 Euro Förderung für Minoritenkirche Krems-Stein
Krems (nlk) - Bis Dezember 2004 soll in Krems ein Zentrum für zeitgenössische Musik und Klangkunst entstehen. Dafür vorgesehen ist die Minoritenkirche Krems-Stein, die seit 1796 säkularisierte, älteste Bettelordenskirche nördlich der Alpen im frühgotischen Baustil, die hinsichtlich ihrer Baugeschichte, ihrer geografischen Lage am Eingang zum UNESCO Weltkulturerbe Wachau und ihres beeindruckenden Raumgefühls als einzigartig in Österreich gilt.
Für das EURO FIT-Projekt der denkmalpflegerischen Sanierung, Restaurierung und veranstaltungsbezogenen Adaptierung der Kirche, das insgesamt mit Kosten von 1.802.576 Euro verbunden ist, hat die NÖ Landesregierung Förderungen über 600.809 Euro bewilligt. Diese setzen sich aus 150.165 Euro Regional- und 450.644 Euro EU-Fördermitteln aus dem EFRE-Fonds/Ziel 2-Programm zusammen. Projektträger ist die NÖ Festival Ges.m.b.H., ehemals NÖ Donaufestival Ges.m.b.H.
Ziel des Projektes sind die behutsame Sanierung und Adaptierung der historischen Gebäudesubstanz und die konsequente Fortführung und Ausweitung des Veranstaltungsprogramms im Hinblick auf eine überregionale bzw. internationale Bedeutung. Das künstlerische Programm des Kompetenzzentrums für zeitgenössische/neue Musik – insbesondere die Eigenveranstaltungen wie v.a. KLANGARTKREMS – zielt auf klar definierte inhaltliche Positionen, Zielgruppen und Partner ab. Derzeit sind 50 qualitativ hochwertige Veranstaltungen vorgesehen, mittelfristig wird mit 120 Veranstaltungstagen gerechnet.

 
"Die Welt der unsichtbaren Mauern"
Präsentiert von "Kunst gegen Gewalt" im Rahmen der Bregenzer Festspiele
Eine Performance für Video und Percussion / Werkstattbühne, Bregenz / 6. und 8. August, 2002, 21.30 Uhr
Bregenz (bpd) - "Kunst war immer die Schaffung einer Gegenwelt zur realen und hat sich immer all der Bausteine bedient, aus denen sich diese reale Welt zusammensetzt: Krieg, Frieden, Glück, Unterdrückung, Schmerz … Kunst ist auch ein Prozess der Sublimation und Kommunikation. Kunst ist aber auch ein Prozess des Lernens, des Verstehens, der Einsicht und der Läuterung. Das ist der Ausgangspunkt der von mir ins Leben gerufenen Initiative." so Franz Morak, Kunststaatssekretär Österreich, am Freitag (02. 08.).
"Kunst gegen Gewalt" ist eine Initiative des Vereines "Art und Vision" mit dem Ziel eine künstlerische und intellektuelle Debatte über ein grundsätzlich gesellschafts-politisches Problem anzuregen.
Mit dieser Produktion schlägt "Kunst gegen Gewalt" eine Brücke zwischen den Jahrtausenden und weist auf den inneren Zusammenhang der Kunstformen (Stumm)Film und Musik hin, der schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts thematisiert wurde.
Die damaligen Kunstwerke (oft wahre Monumentalfilme) mußten ja vor der Erfindung des Tonfilms ohne "konservierte" begleitende Geräusche auskommen und bedienten sich daher visuell oft übersteigerter Gestik und Mimik und akustisch "direkt", also "live" erzeugter Töne. Dabei wurde die Dramatik der Gewalt mit eindrücklichen ebenso wie eindrucksvollen künstlerischen Mitteln transportiert.
Auf diese Tradition bezieht sich "Die Welt der unsichtbaren Mauern", wobei ein eigens zum Thema "Kunst gegen Gewalt" produzierter Film mit ungewöhnlichen Klängen (Dank großem Percussion-Instrumentarium) kombiniert wird.
Die jungen Künstler - Lester Cano-Alvarez und Jovan Arsenic / Video, Martin Grubinger / Percussion - setzen sich mit Barrieren und (un)sichtbaren Mauern wie Zensur, Rassismus, Gewalt, Intoleranz und absoluter Kontrolle auseinander und greifen dabei auf Material von I. Xenakis, Ferneyhough, M. Mikl und Martin Grubinger zurück.
"Die Welt der unsichtbaren Mauern" ist ein waghalsiges, modernes Experiment und richtet sich gegen die Gewalt der künstlerischen Geschichtslosigkeit.

 
  Schloss am Wörther See als beeindruckende Kulisse
Ausstellung von Dorothea Chazal durch LH Haider eröffnet – Velden erlebt „neue wilde“ Expressionistin
Velden (lpd) - Das Schloss am Wörther See in Velden bietet die beeindruckende Kulisse für 130 Werke der deutschen Künstlerin Dorothea Chazal. Die Vernissage der bis 21. August dauernden Ausstellung fand Donnerstag (01. 08.) Abend mit Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider und seiner Gattin Claudia statt.
Eine Reihe von weiteren Ehrengästen mit dem Veldener Bürgermeister Ferdinand Vouk an der Spitze sowie die Landtagsabgeordneten Hilde Schaumberger und Johann Gallo genossen die Kunst am See. LH Haider zeigte sich beeindruckt, ob der Vielfältigkeit des künstlerischen Schaffens der Künstlerin - ebenso von den Orten ihrer Ausstellungstätigkeit. Ob in riesigen Wintergärten in Hamburg, einer alten Kirche an der Nordsee, im Europaparlament in Straßbourg, Galerien in den USA, dem Nationalmuseum in Peking (zuletzt) oder eben das Sachs-Schloss, immer sucht sie sich faszinierende Räume der Präsentation aus.
Die laut eigener Definition „Neuexpressionistin“ will mit ihrer Kunst eine eigene Stellung beziehen innerhalb der „wilden“ deutschen Malerei, die in den 80er Jahren zu Weltgeltung gelangt ist. Dazu greift die 1947 in Oldenburg in Niedersachsen geborene Künstlerin auch verschiedene Strömungen aus Frankreich auf.

 
picture-on – grenzüberschreitend - völkerverbindend - integrativ
open air festival bildein am 6. u. 7. Sept. 2002
Bildein - 15 Bands aus Österreich und Ungarn verwandeln das Festivalgelände Bildein in die größte Open-Air-Bühne des Südburgenlandes. Auf das Publikum wartet ein ebenso attraktives wie stilistisch abwechslungsreiches Programm: Für eine ausgelassene Stimmung sorgen u.a. Größen wie Kurt Ostbahn, Garish, Zeronic und Lord (H) aber auch vielversprechende Newcomer wie Mesiac oder Strong Deformity (H).
Es ist dies bereits das dritte Mal, dass das picture on für Furore sorgt. Völlig unkonventionell und voller Gegensätze. Dieses Musikfestival der besonderen Art soll der heimischen Musikszene einen kräftigen Impuls geben und zur ständigen Institution werden. Wie nirgendwo sonst treffen hier soviel unterschiedliche Richtungen der Rockmusik aufeinander: von Soul- und Blues-Elementen bis zum Alternativ-Rock, vom klassischen bis zum experimentellem Rock und vom HipHop bis zum Hardrock im Dialekt - beim picture on sind (fast) keine Grenzen gesetzt.
Und das picture on wird heuer ein völkerverbindendes Event: Erstmals gibt es eine Kooperation mit dem Kulturverein aus unserer ungarischen Nachbarortschaft Szentpèterfa. So treten z.B. vier ungarische Bands auf, die Grenze ist durchgehend geöffnet und es fährt ein Shuttle-Bus von Szombathely nach Bildein. Dies soll der Beginn einer langfristigen Zusammenarbeit sein. Vision: Ein Festivalpfad, er die ungarischen Nachbarorte mit Bildein verbindet und zum interneutralen Ort macht - dazu grenzenlose Musik auf mehren Bühnen gleichzeitig!
Das picture on beeindruckt auch durch seine besonders stimmungsvolles Festivalgelände. Ort des Geschehens ist das Areal rund um den Stadl Bildein mit seinem außergewöhnlichem Flair. Ein Riesenaufgebot an Licht- und Tontechnik garantieren ein einmaliges Spektakel .
Ein buntes Rahmenprogramm mit zahlreichen Info- und Verkaufsständen (u.a. die Aids-Hilfe) sowie ein großzügiger Campingplatz mit Duschgelegenheit in unmittelbarer Nähe sorgen für Festivalatmosphäre vom Feinsten.

 
Mozartfestival in Reinsberg: "Don Giovanni"-Premiere am 8. August
Reinsberg (nlk) - Vor wenigen Jahren noch schien die Burg Reinsberg im Gebiet der NÖ Eisenstraße dem Verfall preisgegeben. 1999 wurde das Juwel jedoch saniert und zu einer Veranstaltungsarena ausgebaut, die modernste Technik und Infrastruktur mit mittelalterlichem Flair verbindet. Die rund 800 Plätze in der pittoresken Burgarena sind zum Großteil überdacht, wodurch künstlerische Aktivitäten vom Wetter unabhängig wurden.
Jetzt fühlt sich Reinsberg reif für ein ehrgeiziges, langfristiges Musiktheaterprojekt: Ab heuer beginnt unter der künstlerischen Leitung des international renommierten österreichischen Dirigenten Martin Sieghart ein mehrjähriger Mozart-Zyklus: Den Anfang macht „Don Giovanni“ (Premiere ist am Donnerstag, 8. August), 2003 folgt „Die Hochzeit des Figaro“, 2004 „Die Zauberflöte“.
Die grausige Höllenfahrt Don Giovannis, des wohl bekanntesten Wüstlings der Opernliteratur, wird von Beverly Blankenship inszeniert. Sänger der Wiener Staatsoper und das Niederösterreichische Tonkünstlerorchester versprechen ein Opernereignis der ganz besonderen Art, das sowohl gute Unterhaltung als auch hohe künstlerische Qualität garantiert. Deutsch als Aufführungssprache trägt dem Wunsch Rechnung, mit der Musik Mozarts einen möglichst breiten Publikumskreis anzusprechen.
Die Folgetermine nach der Premiere lauten: 10., 14., 16., 18., 20. und 22. August. Informationen und Karten bei der Burgarena Reinsberg unter der Telefonnummer ++43 / (0)7487 / 7180 oder ++43 / (0)7487 / 235 12 bzw. per E-Mail unter office@reinsberg.at. Informationen im Internet gibt es unter www.reinsberg.at oder www.mozart.in.reinsberg.at.

 
Gabriele Schnaut als Turandot bei den Salzburger Festspielen
Die Sängerin debütiert in der Titelpartie der Puccini-Oper
Salzburg (pts) - Gabriele Schnaut, die aus Mannheim stammende Sopranistin, debütiert am 7. August in der österreichischen Erstaufführung der Puccini-Oper "Turandot" bei den Salzburger Festspielen. Die Künstlerin singt die Titelpartie in der von Luciano Berio im Vorjahr vervollständigten Oper. Die musikalische Leitung hat Valery Gergiev, die Inszenierung stammt von David Pountney.
Schnaut zählt heute zu den gefragtesten hochdramatischen Sopranistinnen. Die Sängerin studierte mit Auszeichnung an der Frankfurter Musikhochschule. 1976 erhielt sie ihr erstes Festengagement als lyrischer Mezzosopran an die Staatsoper Stuttgart. Es folgten weitere Festengagements an das Staatstheater Darmstadt, Nationaltheater Mannheim und an die Deutsche Oper Am Rhein Düsseldorf.
1985 wechselte sie ins Sopranfach und seit 1991 ist sie freischaffend tätig. Es entwickelte sich eine rasche internationale Karriere, die sie regelmäßig zu Opernhäusern und Festspielen wie der Mailänder Scala, den Bayreuther Festspielen, der Wiener Staatsoper, der Hamburgischen Staatsoper, der New Yorker Met oder der Deutschen Oper Berlin führte.
1995 wurde Schnaut zur Kammersängerin der Hamburgischen Staatsoper ernannt. 1998 wurde sie von der Zeitschrift "Opernwelt" zur Sängerin des Jahres gewählt. In der laufenden Saison trat die Künstlerin in einer Neuproduktion von "Die Frau ohne Schatten" an der Metropolitan Opera auf und war gleich in zwei Neuproduktionen des "Ring der Nibelungen" als Brünnhilde zu sehen: Im Mai sang sie diese Rolle in der Götterdämmerung am Opernhaus Zürich, im Juni in der Walküre bei den Münchner Operfestspielen.
Nach ihrem mit Spannung erwarteten Salzburger Debüt wird die Sopranistin noch sechs Mal als Turandot in Salzburg zu hören sein. Die weiteren Vorstellungen finden am 10., 15., 18., 22., 26. und 30. August statt. Die Turandot ist eine Koproduktion mit dem Mariinski Theater St. Petersburg und dem Festspielhaus Baden-Baden.

 
  Alles Design!
Klagenfurt (mag) - Wie der künstlerische Entwurf mittlerweile bis ins Alltagsleben Einzug gehalten hat, zeigen 50 Designer aus Kärnten, Italien und Slowenien in der aktuellen Ausstellung in der Alpen-Adria-Galerie im Stadthaus. Der Frühstückskaffee schmeckt im einfachen Häferl. Hübscher gedeckt wird schon die Nachmittagsjause mit lieben Freunden. Ein origineller Sessel bringt Farbe ins Einbauwohnzimmer … Schmuck, Buchcover, Mode, Möbel, Zitronenpresse, sogar die Waschmaschine und der Scheibenkratzer fürs Auto – alles ist designed, die originelle Optik mittlerweile mit unzähligen Gegenständen in jeden Haushalt eingezogen. Kreative Köpfe, die den Gebrauchsgegenstand zur Skulptur erheben, bringen Kunst in den Alltag. Selbst die Industrie kommt ohne attraktive optische Aufmachung nicht mehr aus.
Designer Leslie Lane hat 50 Künstlerkollegen aus dem Alpen Adria Raum organisiert, mit den von ihnen entworfenen Exponaten eine Ausstellung arrangiert, die einen breiten Einblick in die weitläufige Welt des Designs gibt.
Aus Kärnten sind dabei: Alfred Riedl (Jacques Lemans Uhren), Erich Thaler (SOS-Bojen), Evelin Wassermann und Leslie Lane.
Zur Ausstellung ist auch eine Begleitbroschüre über alle ausgestellten Designerstücke und ihre Gestalter erschienen.
Ausstellungsdauer: bis 25. August.

 
Festival "Musica Sacra" in St. Pölten, Herzogenburg und Lilienfeld
Barockwerke und zeitgenössische Kompositionen im Programm
St. Pölten (nlk) - Musikalische Werke zweier Epochen prägen das Festival Musica Sacra 2002, das vom 7. September bis 13. Oktober in St.Pölten, Herzogenburg und Lilienfeld stattfindet. Einerseits ist Musik des Barock zu hören, andererseits bilden zeitgenössische Kompositionen Schwerpunkte des heurigen Festivals.
Das Eröffnungskonzert am 7. September bringt mit Monteverdis "Vespro della Beata Vergine" eines der bedeutendsten Werke des italienischen Frühbarock. Interpretiert wird das Werk in der Form eines Vespergottesdienstes nach der liturgischen Ordnung seiner Entstehungszeit. Unter dem Titel Von Wien bis Lübeck" präsentiert das Ensemble "private musicke" am 15. September gemeinsam mit dem jungen Innsbrucker Altus Markus Gambenmusik. Unter anderem sind Kompositionen aus dem Kloster Nonnberg in Salzburg zu hören. Die international renommierte Mezzosopranistin Bernarda Fink und die Akademie für Alte Musik Berlin spielen am 12. Oktober unter anderem Werke von Scarlatti und Vivaldi.

Auch Zeitgenössisches findet sich im Programm
Wulfin Lieske komponierte das Oratorium "Über den Wassern", multimedial mit Tanz, Licht und mit dem Hilliard-Ensemble umgesetzt. Zum Thema Wasser werden Texte in Originalsprache aus dem Alten und dem Neuen Testament, der hinduistischen Rgveda sowie dem Koran vertont. Die Aufführung findet am 15. September statt. Dieter Kaufmann und seine beiden Schüler Dietmar Hellmich und Bernd Richard Deutsch wurden für das Festival Musica Sacra 2002 mit Kompositionsaufträgen betraut.