Alpbacher Technologiegespräche: Von Genomforschung bis zur intelligenten Infrastruktur
Von 23. bis 25. August 2001 unter Thema "Wissen, Wissenschaft und Technologienetzwerke
- Vision und Wirklichkeit" - Meinungsaustausch zwischen internationaler Wissenschaft, Politik und Wirtschaft
- Arbeitskreise erarbeiten Lösungsstrategien zu breitem Themenfeld
Wien (pdi) - Die diesjährigen Alpbacher Technologiegespräche, veranstaltet von Industriellenvereinigung,
Austrian Research Centers Seibersdorf und dem ORF Programm Österreich 1 können wiederum mit einem hochkarätigen
Teilnehmerfeld zu einer Reihe aktuellster Themen aufwarten. Besonders hervor stechen - neben den Vorträgen
der beiden Nobelpreisträger Jean-Marie Lehn und Gerard t'Hooft - die Referate von Gary Hart, Co-Chair der
US Commission on national Security for the 21st Century zum Thema "Cyber War: Is defence possible?" und
Alan Colman, einem der "Väter" des Klon-Schafes Dolly zum Thema "Genomforschung". Colman
wird sich dabei der Diskussion mit Justine Burley, University of Oxford, die sich vor allem mit den ethischen Aspekten
des Klonens beschäftigt und Peter Swetly, Boehringer-Ingelheim Austria, stellen.
Die Arbeitskreise - Ein Überblick
So wie das Dorf Alpbach Ausgangsort für den Aufbruch zum Gipfel ist, sind die Alpbacher Technologiegespräche
Ausgangspunkt für wichtige technologiepolitische Initiativen. Bei der thematischen Ausrichtung geht es um
die Positionierung Österreichs im internationalen Wettbewerb und insbesondere um die Steigerung der Innovationsleistung
österreichischer Unternehmen. Dazu sind Innovationsnetzwerke notwendig, um bestehende Stärken zu stärken
und die Nutzenstiftung aus der Forschung zu optimieren.
Die Thematisierung der Anliegen der Veranstalter erfolgt in 9 Arbeitskreisen: Mit den Bedrohungsszenarien des Cyberspace
beschäftigt sich Arbeitskreis 1 Cybercrime, Cyberwar, Cyberterrorism", geleitet von Peter F. Krogh, Dean
Emeritus and Distinguished Professor of International Affairs. Im Arbeitskreis vertreten ist auch die österreichische
Abgeordnete zum Europäischen Parlament, Maria Berger, die Mitglied des "Temporary Committee on the Echelon
Interception System" ist.
Wie der Verkehr sicherer gemacht werden kann - gerade auch in Zusammenhang mit den Verkehrsunfällen der vergangenen
Wochen in gefährdeten Abschnitten wie Tunnels - bis zur Zukunft der Mobilität reicht das Themenspektrum
des Arbeitskreises 2 "Intelligente Infrastruktur - intelligente Mobilität" unter Vorsitzführung
von Prof. Helmut List, Vorsitzender der Geschäftsführung der AVL List.
Was müssen Lebensmittel der Zukunft können? Welche Eigenschaften (z.B. essbare Impfstoffe) müssen
diese haben? Fragen, die im Arbeitskreis 3 "Food and Drugs - Food as Drugs" beantwortet werden sollen.
Die Vorsitzführung liegt beim Rektor der Wiener Universität für Bodenkultur, Leopold März.
Einen aktuellen Benchmark der österreichischen Spitzenmedizin im internationalen vergleich soll der Arbeitskreis
4 "Spitzenmedizin der Zukunft: Positionierung, Organisation, Vernetzung" setzen. Unter der Leitung des
Vorstandes der Universitätsklinik für Anästhesie und Allgemeine Intensivmedizin des AKH Wien, Michael
Zimpfer, diskutiert unter anderen Edward D. Miller, Dean und CEO der School of Medicine der Johns Hopkins University
in Baltimore.
Auf Anregung von BM Monika Forstinger beschäftigt sich der Arbeitskreis 5 Forschung als Ware - zur Nutzenstiftung
von Forschungsergebnissen" mit der Möglichkeit zu Ergebnissen zu gelangen, die den Standort in besonderer
Weise stärken. Bernhard Pelzl, Geschäftsführer der Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH
leitet diesen Arbeitskreis.
Die Intensivierung der Forschungskooperationen mit den Ländern Mittel- und Osteuropas steht beim Arbeitskreis
6 "Innovationspotenziale in Zentraleuropa" im Mittelpunkt. Unter Leitung von Sektionschef Raoul Kneuker
BMWK) wird die Vorwegnahme der EU-Erweiterung auf dem Forschungssektor diskutiert.
Was steht bei der Infrastruktur der Zukunft im Vordergrund: Gewinn oder das demokratische Recht der Benützung?
Diese Frage stellen sich in Arbeitskreis 7 "Nachhaltigkeit der Infrastruktur - Rendite versus Nachhaltigkeit"
Unternehmer und Verkehrsexperten unter der Leitung von Karl Skyba, Generaldirektor der Wiener Stadtwerke Holding
AG.
"Standortentscheidungen in der digitalen Welt der New Economy" ist Thema des Arbeitskreises 8, der versucht
die neuen Anforderungen an den Standort zu definieren. Leitung: GD Reinhard Hutter, Alcatel Austria, der unter
anderem mit Landesrat Herbert Paierl, Boehringer Ingelheim Austria Generaldirektor Klaus Stochl und Walter Laichmann
von der Gewerkschaft der Privatangestellten diskutiert.
Unter anderem einen Vergleich mit dem US-amerikanischen Universitätssystem stellen die Teilnehmer des Arbeitskreises
9 "Guter Forscher - guter Unternehmer? Struktur und Finanzierung von Innovation" an. Primär geht
es um die Finanzierung von Innovation und Best practices zum Thema Innovationsmanagement. Leitung: Fritz Zumtobel,
Aufsichtsratsvorsitzender der Zumtobel AG und Präsident der IV Vorarlberg.
Drittes Standbein "Off-Alpbach"
Neben den Technologiegesprächen und Junior Alpbach wird heuer erstmals ein drittes Standbein - "Off-Alpbach"
- geschaffen. Diese Veranstaltung, die durch ARCS unterstützt wird, setzt sich mit der Themenstellung "Kreativität
und Visualisierung komplexer wissenschaftlicher Inhalte" auseinander. Damit soll ein neuer Teilnehmer- und
Interessentenkreis angesprochen werden.
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