LH Weingartner: “Verwaltungsreform des Landes brachte moderne Strukturen, mehr Bürgerfreundlichkeit und deutliche
Personaleinsparungen!”
26. 9. 2002
Bei seinem Amtsantritt hat Landeshauptmann Dr. Wendelin Weingartner den Auftrag zu einer Verwaltungsreform innerhalb
der Tiroler Landesverwaltung gegeben. Seither wurden zahlreiche Schritte gesetzt, die ein wichtiges Ziel verfolgten:
Mehr Bürgerfreundlichkeit durch modernere Strukturen. “Die Bilanz, die wir heute ziehen, kann sich sehen lassen:
Verfahren wurden vereinfacht, viele moderne Strukturen wurden geschaffen und zudem wurden eine Reihe von Dienstposten
eingespart”, so der Landeshauptmann.
Die wichtigsten Schritte dieser Reform waren:
Erarbeitung eines modernen Leitbildes:
Da sich die Anforderungen an die Landesverwaltung in den letzten Jahren enorm gewandelt haben, hat sich die Landesverwaltung
ein neues Leitbild gegeben, das ihre Ziele als bürgerfreundlicher Dienstleistungsbetrieb definiert. Der gesamte
Weiterbildungs- und Fortbildungsprozess für die Mitarbeiter des Landes orientiert sich heute an diesem Leitbild.
Im Jahre 1998 wurde ein neues Landeslogo entwickelt und verbunden mit einer einheitlichen Corporate-Design-Linie
für die Landesverwaltung eingeführt. Diese CD-Linie soll nochmals überarbeitet werden. Zudem wurde
der Fachbereich Marketing eingerichtet, der für das Marketing der Landesverwaltung - wie etwa der Tag der
offenen Tür - und die Koordination von Marketingaktivitäten im Land zuständig ist.
Kosten- und Leistungsrechnung:
Nach einer Machbarkeitsstudie zur Einführung dieses Kostenbewusstseins wurde im Jahre 1999 mit der schrittweisen
Einführung der Kosten- und Leistungsrechnung innerhalb der Landesverwaltung begonnen. Deren Ziel war die Schaffung
eines Kostenbewusstseins und einer höheren Kostenverantwortung. Im Dezember 2000 wurde die Vollkostenrechnung
innerhalb der Straßenerhaltung abgeschlossen, gleichzeitig wurde ein System der Kostenstellenrechnung für
die restliche Landesverwaltung umgesetzt.
Verwaltungsreformgesetze von Bund und Land im Jahr 2001
Mit diesen Gesetzen wurden zahlreiche Bundes- und Landesgesetze novelliert mit dem Ziel, eine Vereinfachung und
damit Einsparungen in der Verwaltung zu ermöglichen. Im Sinne einer bürgerfreundlichen Verwaltung wurden
es den Landesregierungen ermöglicht, zahlreiche Zuständigkeiten (in den Bereichen Naturschutz, Veranstaltungsrecht,
Elektrizitätswesen, Wohnbauförderung, ...) an die Bezirkshauptmannschaften zu übertragen. Diese
für die Bürgerinnen und Bürger wesentliche Vereinfachung konnte innerhalb der Tiroler Landesverwaltung
im Wesentlichen ohne zusätzliches Personal lediglich durch innerorganisatorische Maßnahmen bewältigt
werden.
e-government:
Unter e-government versteht man den Einsatz der Informationstechnik zur Übertragung von Informationen zwischen
Bürgern, Wirtschaft und Verwaltung. In der Landesverwaltung wurden 2.900 moderne EDV-Arbeitsplätze geschaffen
sowie 300 Laptops für den Außendienst zum Einsatz gebracht. Im gesamten Bereich der Landesverwaltung
wurde ein einheitliches Mailsystem geschaffen. Gleichzeitig wurde die Vernetzung mit Schulen und Gemeinden realisiert.
Um die moderne Technologie auch für die Bürger zugänglich zu machen, wurden öffentlich zugängliche
Internetsäulen an allen Bezirkshauptmannschaften installiert und ein moderner Internetauftritt der Landesverwaltung
geschaffen, auf den heute pro Monat ca. 3,5 Million Hits zu verzeichnen sind. Im März 2001 wurde zudem das
Pilotprojekt “Bürgerakt im Internet” gestartet, das dem Bürger ermöglichen soll, den Stand seines
Verfahrens jederzeit verfolgen zu können. Die Erfahrungen aus diesem Projekt sollen Grundlage für die
Weiterentwicklung sein.
Elektronische Zeiterfassung:
Mit dem Jahr 2002 wird im gesamten Bereich der Landesverwaltung die Elektronische Zeiterfassung (EZE) umgesetzt.
Diese soll motivierend auf die Dienstnehmer wirken und das Pflicht- und Verantwortungsbewusstsein stärken.
Internetpräsentation und Marketing:
Seit dem Jahr 1998 gibt es eine Online-Präsentation der Landesverwaltung. Mittlerweile können 14.000
Web-Seiten abgefragt werden und die monatlichen Zugriffe belaufen sich auf ca. 3,5 Millionen. Mit Herbst 2002 wird
dieser Online-Auftritt des Landes auf ein neues zeitgemäßes Design umgestellt, um so noch “userfreundlicher”
zu werden. Im Jahre 2001 wurde zudem die Online Version der Landeszeitung freigeschaltet, die als tagesaktuelles
Medium die vierteljährlich erscheinende Landeszeitung ergänzt. Um auch Reden und Stellungnahmen der Regierungsmitglieder
online übertragen zu können, wurde im Jahr 2002 das O-Ton-Service eingeführt.
Personaleinsparungen:
Trotz all dieser neuen Herausforderungen und Aufgaben konnten durch geschickt gesetzte organistorische Maßnahmen,
Neustrukturierungen und den vermehrten Einsatz von IT in der Tiroler Landesverwaltung seit dem Jahre 1994 insgesamt
533 Planstellen eingespart werden, das sind nicht weniger als 13 Prozent.
Landeshauptmann Dr. Wendelin Weingartner zeigt sich zufrieden mit den Ergebnissen dieser Reformen und meint: “Diese
Erfolge waren nur erzielbar, weil die Bediensteten diese Reform voll mitgetragen haben und voll motiviert waren.
Daher sind diese Erfolge auch wesentliche Erfolge der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Landes.” Tirol habe
eine der modernsten Landesverwaltungen innerhalb der Österreichischen Bundesländer geschaffen. Dies werde
auch von den Bürgern gewürdigt, so Weingartner: “Laut einer vom Land am Ende des vergangenen Jahres durchgeführten
Meinungsumfrage haben sind 80 Prozent der Tirolerinnen und Tiroler mit der Landesverwaltung zufrieden.” Als wichtigen
weiteren Schritt hin zu noch mehr Bürgerfreundlichkeit nennt der Landeshauptmann den Bau des neuen Landhauses,
der heuer noch in Angriff genommen wird.
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