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Thema Nationalratswahl – 18. Oktober 2002
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Edlinger: Ausgeglichenes Budget mit Hilfe von SPÖ-Maßnahmen 2005/06 erreichbar
Belastungspolitik der Regierung brachte Kaufkraft und Investitionen zum Absturz
Wien (sk) - "Die Belastungspolitik der Regierung hat Kaufkraft und Investitionen zum Absturz
gebracht", resümierte SPÖ-Budgetsprecher Rudolf Edlinger am Donnerstag (17. 10.)
in einer Pressekonferenz.
Die ÖVP/FPÖ-Regierung habe versprochen, das Budget durch Sparen bei den Staatsausgaben "zu sanieren",
ein Nulldefizit zu erreichen und "keine neuen Schulden mehr" zu machen. Tatsächlich seien die Staatsausgaben
nun höher als 1999, genauso wie die Steuern. Es seien die Pensionen gekürzt worden und mehr als 30 Belastungsmaßnahmen
beschlossen worden. "Eine der miesesten Unwahrheiten dieser Regierung ist, dass sie behaupteten, keine neuen
Schulden mehr zu machen. Das Nulldefizit wurde deutlich verfehlt, aber in den drei vergangenen Jahren wurden rund
acht Milliarden Euro neue Schulden gemacht", unterstrich Edlinger.
"Die SPÖ weiß, dass die Budgetrahmen begrenzt ist, sich Österreich nicht alles leisten kann.
Es geht daher um die Setzung von Prioritäten und die Streichung unnötiger Ausgaben", führte
der SPÖ-Budgetsprecher aus. "Die SPÖ hält am Ziel fest, bis 2005/2006 einen ausgeglichenen
Haushalt zu erreichen. Das ist ohne weiteren Sozialabbau erreichbar, wenn Wachstum und Beschäftigung Grundlagen
einer aktiven Budgetstabilisierungspolitik werden", so Edlinger.
Die SPÖ verlangt eine "aktive Budgetstabilisierungspolitik", so Edlinger. Das heißt, dass
sich die neue Regierung zu aller erst um die Wirtschaft, um Wachstum und Beschäftigung kümmern müsse.
Das seien erstens Steuernsenkungen für die Bezieher von kleinen und mittleren Einkommen zur Entlastung der
Masseneinkommen und Stärkung des Inlandskonsums, sowie Steuersenkungen für Unternehmer, die neue Arbeitsplätze
schaffen, durch Investitionsförderungen sowie öffentliche Investitionen in Bildung, Forschung, Infrastruktur
und Klimaschutz. "Nicht ein weiteres Kaputtsparen, sondern nur eine Förderung von Wachstum und Beschäftigung
hat budgetstabilisierende Wirkung durch mehr Steuereinnahmen und weniger Ausgaben für Arbeitslosigkeit",
bekräftigte Edlinger.
Als Sofortmaßnahmen zur Förderung der Massenkaufkraft fordert die SPÖ die Rücknahme von Belastungsmaßnahmen
wie Ambulanzgebühren, Unfallrentenbesteuerung und Studiengebühren. Weiters eine Steuerbefreiung von Einkommen
bis 14.000 Euro und eine Pensionsanpassung 2003 entsprechend der Inflationsrate. Zur Förderung von Investitionen
und Beschäftigung seien die Einführung eines Investitionsfreibetrages, die Schaffung eines Stabilitätsfonds
zur Bonitätsverbesserung von Jung- und Kleinunternehmen und die Stärkung öffentlicher Investitionen
und zusätzliche Mittel für die Arbeitsmarktförderung zur Qualifikation Arbeitssuchender. Hier lege
die SPÖ besonderen Wert auf die Wiedereingliederung von älteren Arbeitnehmern und auf Einstiegshilfen
für die Jungen.
Zur Finanzierung der Maßnahmen der SPÖ sagte Edlinger, dass sich erstens eine Umwegrentabilität
ergebe, wenn die Menschen durch mehr Einkommen aufgrund von Steuersenkungen auch wieder mehr konsumieren. Dadurch
erhöhen sich wiederum die Steuereinnahmen. Das selbe gelte bei einer Verringerung der Arbeitslosigkeit. Alle
nicht mehr Arbeitslosen würden dem Staat weniger kosten, und sie könnten sich wieder mehr leisten und
würden daher auch die Steuereinnahmen erhöhen. Einsparungen ergeben sich durch den Verzicht auf eine
Lohnnebenkostensenkung und einer Neustrukturierung der Agrarförderungen. "Mit den SPÖ-Maßnahmen
können wir tatsächlich das Ziel 2005/06 ein ausgeglichenes Budget zu haben, erreichen", ist Edlinger
überzeugt.
Eine weitergehende Verwaltungsreform sei ebenfalls unumgänglich. So müsse man sich überlegen, ob
man wirklich vier Gebietskörperschaften, Edlinger zählt auch die Bezirkshauptmannschaften dazu, leisten
könne. "Ohne dass man sich die Struktur des Föderalstaates anschaut, wird man nur an der Oberfläche
kratzen", ist Edlinger überzeugt. Er würde es als positiv finden, wenn man nach der Wahl diese Frage
wirklich ernsthaft diskutieren würde, weil sonst Verwaltungsreform nur ein Schlagwort bleibe.
Auch eine Pensionsreform erachtet Edlinger als notwendig. Das tatsächliche und das gesetzliche Pensionsantrittsalter
müsse zusammengeführt werden. Aber nicht über Sanktionen oder Strafen, wie es die schwarz-blaue
Regierung vollziehe, sondern über Anreize. "Man muss den Arbeitsmarkt entsprechend entwickeln, damit
ältere Arbeitnehmer länger in Beschäftigung bleiben. Ein Mosaiksteinchen dafür wäre, die
Lohnnebenkosten für Ältere zu senken, schloss Edlinger.
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Stummvoll: Mit Edlinger-Politik hätte Österreich den Blauen Brief
Finanzdebakel in Deutschland zeigt: Rot-Grün heißt mehr Schulden und weniger
soziale Sicherheit
Wien (övp-pk) - "Mit der Budgetpolitik von Rudolf Edlinger hätten wir heute ein Budgetdefizit
von vier Prozent und damit längst den Blauen Brief aus Brüssel erhalten. …
Diesen bekommt nun aber nicht Österreich, das in den Bereichen Finanzen, Wirtschaft und Arbeit unter den besten
Ländern Europas liegt, der Blaue Brief gebührt vielmehr Deutschland, nach dem Finanzdebakel, das Rot-Grün
gestern zugegeben hat, also wohlweislich erst nach der Wahl", sagte ÖVP-Finanzsprecher Abg.z.NR Dr. Günter
Stummvoll am Donnerstag (17. 10.), für den die Kritik von Rudolf Edlinger an der
Bundesregierung daher "vollkommen unglaubwürdig" ist.
"Völlig unglaubwürdig" sei auch, "wenn die Sozialisten nun einerseits alles versprechen,
was gut und teuer ist, und andererseits mit einer 'aktiven Budgetstabilisierungspolitik' eine Budgetkonsolidierung
bis 2005 bzw. 2006 erreichen wollen". Wie in Deutschland würde sich auch in Österreich nach der
Wahl herausstellen, "dass Rot-Grün mehr Schulden und weniger soziale Sicherheit bedeutet und vor allem
auch Unehrlichkeit gegenüber den Bürgern". Das könne man am Eingeständnis des deutschen
Finanzministers Hans Eichel sehen, "der nach der Wahl plötzlich zugibt, dass Deutschland die EU-Stabilitätskriterien
verfehlen wird, was er vor der Wahl heftigst bestritten hatte", sagte Stummvoll.
Der ÖVP-Finanzsprecher kritisierte auch die Idee Edlingers, die Bezirke zu streichen. "Jetzt, nachdem
die Bezirkshauptmannschaften immens aufgewertet wurden, wollen die Sozialisten den Bürgern und der Wirtschaft
diese zentrale Anlaufstelle wieder wegnehmen", fragte Stummvoll, für den "der Zick-Zack-Kurs der
SPÖ", die einmal für und dann wieder gegen die Bezirkshauptmannschaften auftrete, "einfach
nicht mehr nachvollziehbar ist". Wenn Rudolf Edlinger den Vorwurf der Chaos-Truppe" ausspreche, "kann
damit also eigentlich nur die SPÖ gemeint sein", schloss Stummvoll.
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Prinzhorn zu Edlinger: SPÖ steht für Schulden und Steuererhöhungen
Rot-grüne Finanzpolitik Deutschlands zeigt Wirklichkeit auf
Wien (fpd) - Der stellvertretende Parteiobmann und Wirtschaftssprecher der FPÖ, DI Thomas Prinzhorn,
kommentierte am Donnerstag (17. 10.) die Ausführungen Edlingers zur Budgetpolitik
als völlig unglaubwürdig.
"Edlinger präsentiert freiheitliche Reformvorschläge, um davon abzulenken, daß die Sozialisten
in Wirklichkeit an einem Paket von Steuererhöhungen und Belastungen arbeiten. Dies belegen Geheimpapiere aus
roten Think Tanks. Man braucht nur nach Deutschland zu schauen, und sieht, wofür Rot/Grün steht, nämlich
für Steuererhöhungen und falsche Budget- und Finanzpolitik", sagt Prinzhorn.
In Ermangelung eigener Vorschläge ginge Edlinger nun mit freiheitlichen Ideen und Forderungen hausieren -
steuerfreies Jahresbrutto-Einkommen bis 14.500 Euro, Wertanpassung der Pensionen, Förderung von Wachstum und
Beschäftigung, Entlastung von kleinen und mittleren Unternehmen etc. Edlingers Sanierungskonzept verliere
vor dem Hintergrund des Budgetdesasters, das 1999 von der SPÖ hinterlassen wurde - 2 Billionen Schilling Schulden,
3 % Haushaltsdefizit - jegliche Glaubwürdigkeit. "Rot und Grün wollen die Österreicher im Wahlkampf
ähnlich verschaukeln, wie dies ihre deutschen Kollegen taten. Rot-Grün steht für Steuererhöhung",
sagt Prinzhorn.
Prinzhorn: "Die SPÖ hat in den letzten Jahrzehnten eindrucksvoll bewiesen wofür sie steht: Schulden
machen und Steuern erhöhen. Sie hat Österreich an den Rand des Ruins gebracht. Die Budgetpolitik befand
sich unter Edlinger im freien Fall, bevor Finanzminister Grasser die Reißleine zog".
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Keine Stellungnahme der Grünen zu diesem Thema |
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