Van der Bellen: Neutralität staatspolitisches Fundament und identitätsstiftender Faktor
Grüne: Eigenständiger Beitrag zu Frieden und Sicherheit in Europa
Wien (grüne) - "Trotz aller Versuche der letzten fünf Regierungen - auch der jüngst
zerbrochenen Regierung Schüssel - die Neutralität auszuhöhlen oder sie sogar abzuschaffen, zeigt
sich, dass die Neutralität Österreichs zu einem Fundament nicht nur des Staates, sondern auch der Identität
der Menschen in diesem Land geworden ist.
ÖVP und FPÖ drängen seit Mitte der 80er Jahre auf die Aufgabe der Neutralität und einen NATO-Beitritt
Österreichs. Trotzdem hat sich die Neutralität inzwischen zu einem Maßstab für eine völkerrechtskonforme
internationale Beteiligung an friedenserhaltenden und friedenssichernden Maßnahmen gewandelt", erklärt
der Bundessprecher der Grünen, Alexander Van der Bellen, anlässlich des Nationalfeiertages.
"Die Grünen wollen mit der Beibehaltung der Neutralität einen eigenständigen Beitrag Österreichs
zu Frieden und Sicherheit in Europa leisten und dabei eine gemeinsame Politik mit den übrigen neutralen und
bündnisfreien Staaten der EU entwickeln, die Krieg als Mittel der internationalen Politik ächtet. Eine
so verstandenen europäische Friedensordnung eröffnet genügend Raum für eine aktive Neutralitäts-
und Außenpolitik auch im europäischen Rahmen. Dieser soll für Prävention, Vermittlung bei
Konflikten, Friedensbildung und Friedenserhaltung nach Konflikten genützt werden. Sie kann darüber hinaus
auch Instrument einer alternativen und konstruktiven Globalisierung werden, die sozialen Frieden im weltweiten
Maßstab als Grundlage einer gerechten Weltordnung anstrebt. Es geht nicht um noch mehr Militär und Rüstung,
sondern um eine Friedenspolitik mit den Mitteln der Diplomatie und der Außenpolitik. Die Grünen verstehen
die Neutralität auch als Verpflichtung im europäischen Einigungsprozess eine aktive Rolle zu spielen
und den Integrationsprozess voranzutreiben" so Van der Bellen.
Die Entwicklung auf europäischer Ebene ist ein entscheidender Faktor für die Zukunft der Neutralität.
Aber auch und gerade das Verhältnis Österreichs zu internationalen Organisationen wie der OSZE oder der
UNO können eine zukünftige Neutralitätspolitik unter anderen Voraussetzungen bestimmen.
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