In zwei Ländern gibt es bereits eine Entscheidung: in Dänemark und Irland. Dänemark, das den
EU-Vertrag von Maastricht erst im zweiten Durchgang und mit einer Zusatzerklärung bei der Bevölkerung
durchbrachte, steht beim Nizza-Vertrag an der Spitze der Ratifizierungsbewegung. Diesmal wurde nicht die Bevölkerung
gefragt, sondern das Parlament, das dem Vertrag am 01.06. zustimmte.
Das einzige Land mit einem Referendum für den Nizza-Vertrag ist Irland. Dort sprachen sich am Freitag 54 Prozent
der Bevölkerung gegen den Vertrag aus. Derzeit laufen die Beratungen, wie die Bevölkerung in einem eventuellen
zweiten Referendum doch noch zur Zustimmung bewegt werden könnte.
In den meisten anderen EU-Staaten ist die Ratifizierung nach Angaben des Auswärtigen Amtes wie auch in Deutschland
auf den parlamentarischen Weg gebracht. In Deutschland hat bereits der Bundesrat über den Nizza-Vertrag beraten,
der Bundestag soll sich noch vor der Sommerpause das erste Mal damit befassen. Ende November soll die Ratifizierung
in beiden deutschen Kammern abgeschlossen sein.
Die französische Nationalversammlung stimmt am Dienstag (12.06.) über den Vertrag ab, der Ende des Monats
dann auch im Senat beraten wird. Auch in den Niederlanden, Österreich, Griechenland und Luxemburg sind die
Parlamente schon mit der Ratifizierung befasst. In Belgien und Portugal werden die Ratifizierungsvorlagen derzeit
von verschiedenen Gremien geprüft, in Schweden muss noch ein öffentliches Anhörungsverfahren stattfinden,
bevor das Parlament sich mit dem Gesetzentwurf befassen kann. Spanien und Finnland wollen nach den bisherigen Planungen
ihre Gesetzentwürfe zur Vertragsratifizierung noch im Juni in ihren Parlamnenten einbringen.
Auch die Regierungen in Großbritannien und Italien haben den Parlamenten noch keine Gesetzentwürfe zum
Nizza-Vertrag vorgelegt. Grund dafür waren die absehbaren Parlamentswahlen, die inzwischen in beiden Ländern
stattgefunden haben.
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