"Als Grundkapital stehen derzeit 1,5 Mio. Euro zur Verfügung", sagte Hansjörg Tengg, Geschäftsführer
von Smart Technologies, die als technischer Provider für die EXAA fungiert und mit zehn Prozent an dieser
beteiligt ist. Die Wiener Börse WBAG hält mit 40 Prozent den größten Teil der Energiehandelsplattform.
Neben Smart Tech sind auch die Österreichische Kontrollbank (verantwortlich für das Finanz Clearing und
das Risiko Management) und das Land Steiermark mit zehn Prozent sowie die Energiegesellschaften APT (Verbund),
Steweag, Grazer Stadtwerke, EAG OÖ, TIWAG, VWK, KELAG und OMV mit je drei Prozent vertreten.
"Wir haben aber auch für die Energie Allianz einen Platz reserviert", so Paierl. Eines der Ziele
sei es, eine österreichische Stromlösung im Handelsbereich zu etablieren, meinte Erich Obersteiner, Vorstand
der Wiener Börse und Aufsichtsrats-Vorsitzender der EXAA. Die Energie Allianz, bestehend aus EVN, Wiener Stadtwerken
und ESG Linz, zeigte sich noch abwartend. "Wir werden überall dort, wo es Geld zu verdienen gibt, dabei
sein", so Paul Kaluza, Geschäftsführer der Energie Allianz-Handelstochter e&t zu pressetext.austria.
Börsen als Ergänzung zum bilateralen Handel seien prinzipiell zu begrüssen. "Wir werden die
Entwicklung der EXAA beobachten und uns dann entscheiden."
Der Energiemarkt werde kurz- bis mittelfristig auf die regionale Ebene beschränkt bleiben, so Obersteiner.
Mittelfristig könne er sich aber auch die Einbindung in internationale Netzwerke vorstellen. "Irgendwann
soll auch der Strommarkt ähnlich wie der Wertpapierhandel funktionieren." Mit der Leipziger Strombörse
LPX bestehe bereits ein enger Kontakt, um eine Kooperationsvereinbarung vorzubereiten. Zu den Handelspartnern der
EXAA zählen die "ehemaligen Landesgesellschaften", große Industriebetriebe und in weiterer
Folge auch internationale Stromhändler. Auch kleinen Energieunternehmen wie etwa Stadtwerken oder privaten
Kleinkraftwerken werde die Möglichkeit der Partizipation eröffnet. In Zukunft werde neben dem Spotmarkt
auch ein Terminmarkt, Zertifikatshandel und der Handel mit Gas angeboten. Für letzteres sei mit der Beteiligung
der OMV bereits der erste Schritt gesetzt.
Bis zum Start Anfang 2002 gelte es nun, das Unternehmen auf solide Beine zu stellen, meinte Niesser. Konkret gehe
es dabei um einen Personalplan, ein "Setup" der EXAA, das unter anderem Regelungen und Mitgliederbestimmungen
enthält sowie ein Fine-Tuning der technischen Applikationen. "Wir wollen einen fairen und ordentlichen
Markt organisieren." Obersteiner kann sich auch vorstellen, die Idee einer maßgeschneiderten Lösung
für einen kleinen regionalen Markt zu exportieren. Abschließened meinte er in Anspielung auf eine große
österreichische Stromlösung: "Die Attraktivität des Marktplatzes wird sich gegenüber politischen
Machtspielchen durchsetzen."
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